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Alle Kommentare von Spielberg_Fan
„ROAD TO HALLOWEEN“ Film#3
Regisseur Patrick Lussier ist mit seinem Remake von „My Bloody Valentine“ doch tatsächlich ein richtig spaßiges Slasher-Filmchen gelungen!
Lussier schließt gleich von vornherein eine pure 1 zu 1 Kopie des Originals aus und macht sein eigenes Ding. Natürlich finden sich schicken Querverweise auf das Original im Film wieder (Waschmaschinen – Szene), aber das war es dann auch schon. Die Story ist – wie im Subgenre Slasher üblich - selbstverständlich nur Nebensache und so kommt es hier vor allem auf kreative Tötungsarten an. Und die bekommt man auch geboten! „My Bloody Valentine 3D“ geizt nicht mit seinen „creativ kills“ und macht in Sachen Gewaltdarstellung keine Gefangenen. Die Splattereffekte sind richtig gut gelungen und der rote Saft kommt ordentlich zur Geltung. Die mehr oder weniger gut gelungenen 3D-Effekte sorgen außerdem für einen Unterhaltungsbonus. Einen kleinen Spannungsaufbau gibt es dann auch noch zu verzeichnen, denn man weiß nicht von Anfang an wer der wirkliche Killer ist.
Wie zu erwarten kommt auch „My Bloody Valentine 3D“ nicht ohne die permanent gesetzten Schockeffekte aus. Es ist schon immer interessant zu sehen, wie die modernen Horrorfilme versuchen, so ihr Publikum bei sich zu behalten. Ich nenne das schon fast Reizüberflutung an Schockeffekten, die dann noch dazu immer nach Schema F ablaufen.
Trotzdem, „My Bloody Valentine 3D“ ist bei der ganzen Flut an Horrorklassiker-Remakes immer noch richtig sehenswert geblieben und folgt mit sichtlichem Spaß den Regeln des Subgenres.
„ROAD TO HALLOWEEN“ Film#2
Michael Bay’s Horrorfilm – Wiederverwertungsstelle Platinum Dunes nahm sich im Jahre 2007 einer Neuverfilmung des Road-Movie-Psychothrillers „The Hitcher“ an, der ohne Frage mittlerweile ein Klassiker ist.
Von dieser Neuverfilmung kann man aber definitiv erwarten, dass sie niemals ein Klassiker wird. „The Hitcher“ ist ein einfallsloses Remake, das in jeder seiner Szenen so konstruiert wirkt, dass die ganze Glaubhaftigkeit flöten geht. Natürlich wird hier nicht der pure Realismus verlangt, aber zieht man das Original zum Vergleich heran, kam dieses wesentlich glaubhafter herüber. Bay hat es sich ja mit seiner Produktionsfirma zur Aufgabe gemacht, die alten Genreklassiker modern aufzupolieren und dass Geschehen rasant zu gestalten. Diese Methode macht aus „The Hitcher“ fast einen Kurzfilm, der mit seinen knapp 85 Minuten Laufzeit nicht viel Raum für eine spannende Entwicklung der Geschichte lässt. Die Charaktere sind allesamt schablonenhaft und auch Sean Bean in der Rolle des durchgeknallten Psychopaten geht mit seiner Performance im Film ziemlich baden. Was man den Film aber wirklich nicht ankreiden kann ist, dass er irgendwelche Längen hat. Gradlinig und ohne irgendwelche langen Zwischenstops rattert der Film auf sein Ende zu. Mit einer ordentlichen Prise Action und typisch gesetzten Schockeffekten, will man dem jungen Publikum gerecht werden und ihm eine Neuinterpretation eines sehenswerten Klassikers auf dem Fast-Food – Tablett servieren.
Ich rate selbst der Generation, die nicht mit dem bösen Rutger Hauer im Spätprogramm von PRO 7 und Co. aufgewachsen ist, dieses Remake zu meiden und gleich zum Original zu greifen. Die Neuverfilmung von „The Hitcher“ ist einfach nur uninteressant.
„ROAD TO HALLOWEEN“ Film#1
Der Startschuss für meinen Halloween-Marathon ist gefallen! Eröffnet wird die Filmreihe mit einem wundervollen Gruselklassiker, den jeder Filmliebhaber schon mal gesehen haben muss. Genau! Es handelt sich um „Wenn die Gondeln Trauer tragen“.
Nicolas Roeg’s Film nimmt den Zuschauer schon von der ersten Minute an gefangen. Die Eröffnungssequenz ist grandios in Szene gesetzt und präsentiert eine wunderbare Kameraführung und einen durchkomponierten Schnitt. Das hat so eine Wirkung, dass der Streifen hier schon schockt und für ein unwohles Gefühl sorgt.
Die Geschichte handelt von einem Ehepaar (großartig gespielt von Donald Sutherland und Julie Christie), das nach Venedig kommt, um Abstand von dem Tod ihrer kürzlich verstorbenen kleinen Tochter zu bekommen. Doch die Lagunenstadt hält für das Paar einige mysteriöse Vorfälle parat.
Man darf eigentlich auch nicht viel mehr Worte über die Handlung des Films verlieren, denn dieser lebt von seinen Rätseln. Der Streifen ist wie ein Puzzle, welches zusammengesetzt werden muss und dies geschieht auch bis zum Finale. Der Film spielt mit vielen Symbolen und Hinweisen, die man aber bei der Erstsichtung wohl kaum alle erkennen kann. Ein Ganzes ergibt dann eben das überraschende Finale.
Neben der ausgeklügelten Story überzeugt aber auch die Machart dieses Gruselklassikers. Wie schon gesagt, sind die Kameraarbeit und der Schnitt einfach grandios gelungen. Die Bilder entwickeln eine berauschende Wirkung und fangen die Kulisse Venedigs, getaucht in ein trostloses Grau, wunderbar ein. Es wird die ganze Zeit eine beängstigende, unwohle und düstere Atmosphäre erzeugt, die dem Zuschauer einen Schauer über den Rücken jagt. Die beunruhigende Geräuschkulisse in den finstern Gassen von Venedig und ein bestimmter roter Regenmantel tun ihr übriges.
„Wenn die Gondeln Trauer tragen“ ist ohne Zweifel ein Klassiker des Genres und überzeugt bis zu seinem erschreckenden Finale. Und wenn man – wie ich – erst diesen Sommer seinen Urlaub in Venedig verbraucht hat, dann wirkt der Streifen doppelt so gut.
Tim Burton-Retrospektive#16
Mit „Frankenweenie“ nimmt sich Regisseur Tim Burton seinen eigenen und gleichbetitelten Kurzfilm vor und zaubert daraus einen äußerst spaßigen Spielfilm, der in jeder Minute den einprägsamen Stil des Regisseurs verinnerlicht hat.
Der in im Stop-Motion- Verfahren gedrehte Animationsfilm bietet an allen Ecken und Ende das alles, was man an Tim Burton immer so geliebt hat. Es gibt skurrile Charaktere, ein Burton-typisches Puppendesign, eine makabere Geschichte, viel schwarzen Humor, Atmosphäre und einen klassischen Elfman-Sound. Burton zieht außerdem vor seinen großen Vorbildern erneut den Hut und präsentiert seinen Film in S/W, was einen Querverweis auf die guten alten Universal-Monsterfilme darstellen soll. Aber auch Godzilla und Co. wird Tribut gezollt, was sich ganz klar im Finale des Films nicht übersehen lässt.
Für mich war „Frankenweenie“ ein gelungener Abschluss meiner Tim Burton-Retrospektive. Mit seinem bis dato letzten Streifen hat Burton wieder zu seinen Wurzeln zurück gefunden und ich hoffe mal, dass er es beim nächsten Film wieder schafft.
Als nächste steht bei mir die Paul Verheoven- Retrospektive auf dem Programm. Allerdings werde ich im Oktober wohl eine „Road to Halloween – Reihe“ starten, die vom 1. bis 31. Oktober laufen wird und sich ausschließlich mit den Genres des phantastischen Films beschäftigen wird. Vielleicht bleibt ja Platz für Verheoven dazwischen.
Tim Burton-Retropsektive#15
Nach dem etwas fremdartigen „Alice im Wunderland“, meldet sich Regisseur Tim Burton mit dem im gewohnten Stil gedrehten „Dark Shadows“ zurück.
Mit im Gepäck hat er diesmal wieder eine Besetzung, die sich durchaus sehen lassen kann. Allen voran natürlich Johnny Deep in der Rolle des Barnabas Collins, der hier endlich wieder mal eine großartige Leistung abliefert. Aber auch Eva Green als böse Hexe, Michelle Peiffer als Hausherrin Elizabeth Collins Stoddard, Helena Bonham Carter als durchgehend betrunkene Ärztin und Jackie Earle Haley als hässlicher Hausmeister des Anwesens können mit einer tollen Darbietung punkten. Die Gastauftritte von Christopher Lee und Alice Cooper sind dann noch zwei kleine Highlights des Films.
Optisch zieht Burton bei „Dark Shadows“ wieder alle Register und lässt seinen typischen Stil auf die Netzhaut des Zuschauers los. Ein wilder Mix aus düsteren und knallbunten Bildern, die irgendwo ein gelungenes 70er Jahre Feeling aufkommen lassen. Hier bekommt den Gothic-Stil, den man in Tim Burton Filme so liebt und schätzt. Was die Musik betrifft, so darf Stammkomponist Danny Elfman natürlich auch nicht fehlen. Zwar gelang Elfman mit dem Score kein einprägsames Meisterwerk, aber dennoch ein solides Werk, das perfekt mit den Bildern harmoniert und die langjährige Zusammenarbeit zwischen Regisseure und Komponist noch mal unterstreicht. Aber nicht nur der Score spielt hier eine Rolle. Ebenso finden sich in dem Streifen bekannte Songs der 70er Jahre Ära wieder, die für Gänsehaut sorgen.
Nun kommen wir mal zur Story. Bis auf wenige Highlights hat diese leider nicht viel zu bieten. Der Film lebt in vielerlei Hinsicht von seinem durchgeknallten Humor, der besonders in Szenen mit Johnny Deep zur Geltung kommt. Auch die ganzen bizarren Charaktere sind schön anzuschauen und sorgen für ordentlichen Spaß. Problem der Geschichte ist einfach, dass auf weiten Strecken nichts passiert und nur die gelungenen Dialoge für Wind sorgen. Besonders störend wird man dabei das Finale von „Dark Shadows“ empfinden. Zum Schluss wirkt alles sehr gehetzt und einfallslos zu Ende gebracht. Das tut dem Film nicht gut und nimmt ihm ein wenig an Schauwert.
Somit ist „Dark Shadows“ ein typischer Burton-Film, der seine Momente hat und mit seinen abstrusen Dialogen ordentlich für Unterhaltung sorgt, aber eben durch eine schwache Story und einem noch schwächern Finale einen etwas bitteren Beigeschmack hat.
Tim Burton-Retrospektive#14
In der 50er Jahren schenkte uns Disney schon einmal in Form eines Zeichentrickfilms eine wunderbare und abgedrehte Reise ins Wunderland. 2010 war dann die Realverfilmung an der Reihe, die von niemand geringerem als Meisterregisseur Tim Burton inszeniert wurde. Und wenn man doch mal ehrlich ist, dann ist „Alice im Wunderland“ doch eine absolut passende Vorlage für Burton, oder? Hier kann Burton seine Liebe für skurrile Gestalten, ausgefallene Kostüme und verdrehte Settings wunderbar ausleben.
Und natürlich macht er dies auch, allerdings mit leichten Abstrichen. „Alice im Wunderland“ ist an vielen Stellen zu sehr Disney und lässt den ultimativen Burton-Faktor etwas vermissen. Der Streifen stellt eine Mischung aus typischen familientauglichen Disney-Elementen und düsteren Burton-Vision dar. Das führt dazu, dass „Alice im Wunderland“ auf der eine Seite gar nicht mal so wirklich für die Kleinen geeignet ist und auf der anderen Seite für das Erwachsene Publikum nicht den Sprung in ein völlig verrücktes Märchen wagt. Das ist aber auch das Einzige, was den Film in meinen Augen von einer höheren Wertung abbringt.
„Alice im Wunderland“ ist ansonsten ein extrem unterhaltsames und mit schwarzem Humor gespicktes Märchen, das ein Riesenvergnügen für Jung und Alt darstellt. Kostüme, Setting und auch die gelungene Musik von Danny Elfman tun ihr übriges. Für Überzeugen sorgt auch der hervorragende Cast, der mit Mia Wasikowska als Alice eine bezauberte Hauptdarstellerin vorzuweisen hat. Aber auch Anne Hathaway und Helena Bonham Carter wissen zu gefallen. Bei Johnny Depp hingegen bin ich doch etwas zwiegespalten, weil dieser hier wieder seine Piraten-Nummer abzieht, die mich einfach nur nervt.
„Alice im Wunderland“ bleibt somit sehenswertes Popcorn-Kino, welches man sicher nicht zu Tim Burton’s besten Filme zählen kann, aber zum Abtauchen in eine fantasiereiche Welt bestens nutzen kann.
Tim Burton – Retrospektive#13
Tim Burton transferiert mit „Sweeney Todd“ das gleichnamige Broadway-Stück aufs Zelluloid und macht daraus ein bluttriefendes Musical, das von der Geschichte her wunderbar für einen Tim Burton geeignet ist.
Und Burton packt die Sache auch richtig an! Getaucht in finstere, hoffungslose und von Vergeltung getriebene Bilder erzählt er uns die Geschichte von Benjamin Baker alias Sweeney Todd, der unschuldig ins Gefängnis geworfen wird und einige Jahre später zurückkehrt, um sich für das Leid, welches seiner Frau und seiner Tochter wiederfuhr, zu rächen. Burton geizt dabei nicht mit blutigen Sequenzen, die sich neben den vielen hervorragenden Gesangseinlagen einen Platz gesichert haben.
Musikalisch ist „Sweeney Todd“ absolut hörenswert. Die Songs haben Klasse und dürften Freunde von Musical-Einlagen bestens gefallen. Aber auch die Leistung der Darsteller ist hervorzuheben. Johnny Depp spielt hier ausnahmsweise mal wieder richtig gut, Helena Bonham Carter brilliert ebenfalls und auch Alan Rickman ist mal wieder umwerfend gut.
Burton gelingt es mit „Sweeney Todd“ auf ausgezeichnete Art und Weise das Musical in seine Welt zu verpacken und liefert dazu die nötige finstere Atmosphäre. Das Setting ist prima, die Kostüme passend und auch die Umsetzung des Streifens ist absolut stimmig.
„Sweeney Todd“ ist somit eine blutrote und filmische Musical-Nummer, die dank dem prägenden Stil eines Tim Burton an Klasse gewinnt und für ein herrlich schräges Filmvergnügen sorgt.
Tim Burton – Retrospektive#12
Bei „Corpse Bride“ merkt man sofort, dass man sich in einem Tim Burton-Film befindet. Nicht nur die obskure Geschichte ist Burton pur, sondern auch die Optik, die grotesken Figuren und die ganze Atmosphäre verzeichnen eine eindeutige Handschrift des Regisseurs.
Inszeniert als Stop-Motion Film, erzählt uns Burton die kurzweilige und amüsante Geschichte von Victor, der durch einen blöden Fehler eine Tote ehelichen soll. Kein Wunder also, dass der Film vor allem dann am meisten Spaß macht, wenn es wohl am skurrilsten wird. Passend dazu taucht der Regisseur seinen Film in eine graue, düster Bildersprache, die von jeder Menge absurden Gestalten bevölkert wird. Egal ob tot oder lebendig, alle Charaktere schauen ziemlich creepy aus. Interessant ist allerdings, dass Burton die Welt der Lebenden trist erscheinen lässt und die Toten- Welt in schrillen und bunten Farben präsentiert.
„Corpse Bride“ überzeugt außerdem im englischen Original mit seinen ziemlich prominenten Synchronsprechern. Johnny Depp, Christopher Lee, Helena Bonham Carter u.a. geben sich die Ehre und versorgen die Figuren mit den nötigen Stimmen.
„Corpse Bride“ ist unter dem Strich ein sehenswerter, liebevoll inszenierter Spaß geworden, der mit dem passenden Humor für Unterhaltung sorgt und auch einen Tim Burton wieder zu seinen Ursprüngen zurückbringt. Ein richtig schöner, kleiner Film!!
Tim Burton-Retrospektive#11
Die vierte gemeinsame Arbeit von Regisseur Tim Burton und seinem Hauptdarsteller Johnny Depp stellte im Jahr 2005 eine Neuinterpretation des Kinderbuchklassikers „Charlie und die Schokoladenfabrik“ von Roald Dahl dar. Eigentlich auch keine große Überraschung, denn die verrückten Welten von Autor Roald Dahl sind wie gemacht für Tim Burton.
Und so ist dann auch „Charlie und die Schokoladenfabrik“ ein kunterbuntes, skurriles und verdrehtes Märchenabenteuer geworden, dass in seiner ganzen Farbenpracht den Stil eines Tim Burton perfekt untergebracht hat. Gespickt mit verrückten Humor, einer überdrehten Performance von Johnny Depp und jeder Menge Detailverliebtheit der Kulissen, ist „Charlie und die Schokoladenfabrik“ ein Spaß für Jung und Alt, obwohl man dabei nicht vergessen darf, dass jünger Zuschauer so manche Szene nicht in ihrem Sinn verstehen werden.
Vielleicht auch noch eine kleine Anmerkung in Sachen Johnny Depp. Depp schien nach dem ersten „Fluch der Karibik“ sich in der Rolle des Kapitän Jack Sparrow festgefahren zu haben. In „Charlie und die Schokoladenfabrik“ merkte man schon erste Anzeichen, dass Depp auch andere Charaktere mit derselben Verdrehtheit spielt, wir er es bei Jack Sparrow tat. Mittlerweile wissen wir ja alle, dass sich Johnny Depp an Hollywood verkauft hat und in seinen Filmen eigentlich nur noch den Jack Sparrow gibt.
Nun aber zurück zu „Charlie und die Schokoladenfabrik“! Letztendlich kann man über den Film sagen, dass er eine sehenswerte Angelegenheit geworden ist, die auch bei mehrmaligen Sichtungen immer noch Spaß macht und gut unterhält. Vergnügliches Burton-Kino!!
Tim Burton-Retrospektive#10
Man könnte bei der Sichtung von „Big Fish“ meinen, man hätte es hier gar nicht mit einem Tim Burton-Film zu tun. An nur wenigen Stellen erkennt man den gewohnten Stil des Filmemachers. Schlimm ist das aber nicht, denn mit „Big Fish“ hat der Regisseur wohl einen seiner besten Filme gedreht, wenn nicht sogar seinen besten. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass der Streifen in jeder Minute Filmmagie pur ausstrahlt und eine Vielzahl an wundervollen Szenen zu bieten hat.
„Big Fish“ funktioniert an seiner Oberfläche als ein ganz normales, wunderschönes Märchen, aber blickt man viel genauer hin, erkennt man, dass in dem Film viel mehr drin steckt. Es ist nicht nur ein Märchen, indem Realität und Fantasie ineinander verschmelzen. Es ist auch ein Film über eine Vater/Sohn Geschichte, die bei der ganzen Magie wohl der realistischsten Aspekt des Werkes darstellt. Tim Burton nimmt den Zuschauer hier mit auf eine fantasievolle Reise in eine eigene Welt, in der die wundersamsten Dinge passieren, aber von der Realität auch eingeholt werden. Mit dem Hauptcharakter Edward Bloom hat man praktisch einen modernen Münchhausen, der seine Lebensgeschichte so fantastisch erzählt, dass man selbst als Zuschauer die merkwürdigsten Dinge glauben mag.
Für mich ist „Big Fish“ definitiv das beste Werk des Regisseurs, weil es einfach eine so tolle, herzerwärmende und voller magischer Momente erzählte Geschichte ist, die einen zu Tränen rührt. Die Schauspieler, das Setting, die Musik von Danny Elfman und diese strahlend bunte Welt voller Fantasie sind ein filmischer Traum, den man träumen will. Wer diesen Film nichts abgewinnen kann, der scheint auch kein Herz zu haben, oder?
„The Kids Are All Right“ ist ein leichtfüßiges Independent Feel-Good-Movie wie ich es mag!
Hier wird einfach eine ganz normale Geschichte erzählt, die den Spagat zwischen ernsthaften und humorvollen Momenten grandios meistert. In keiner Minute wirkt etwas aufgesetzt, streng moralisch oder konstruiert. Ein Blick, wie man ihn auch im Alltag einfangen würde. Mit der Thematik der Homo-Ehe wird ebenfalls passend umgegangen. In allen Belangen strahlt der Streifen also eine wunderbar locker leichte Atmosphäre aus, in der man sich einfach wohlfühlt. Das hat man unter anderem auch dem tollen Cast zu verdanken, der sich aus Mark Ruffalo, Annette Bening, Julianne Moore und Mia Wasikowska zusammensetzt, die allesamt mit ordentlichem Spaß bei der Sache sind.
Für Freunde des Independent-Kinos aus Amerika ist „The Kids Are All Right“ genau der richtige Film, denn er erfüllt, was schon der Trailer versprochen hat.
Regisseur Roman Polanski holt das Theater vor die Kameralinse und beweist, dass auch Bühnenstücke als filmische Umsetzung funktionieren können. Mit „Gott des Gemetzels“ hat sich der Meisterregisseur ein wahrhaftes Kammerspiel vorgenommen, das mit seiner Thematik wohl 1 zu 1 aus dem wahren Leben gegriffne ist.
Die Geschichte handelt von zwei Elternpaaren, die sich treffen, um eine Auseinandersetzung ihrer beiden Jungs zu besprechen. Anfänglich bewegt sich die Diskussion noch auf angenehmen Niveau, was sich aber im Verlauf des Films schnell ändern wird. Von Minute zu Minute spitzt sich die Situation immer mehr zu, bis das eigentliche Thema eigentlich gar keine Rolle mehr spielt.
Dank der vier großartigen Schauspieler entfaltet dieses Kammerspiel auch seine gewollte Wirkung. Jodie Foster, Christoph Waltz, Kate Winslet und John C. Reilly sind in ihren Rollen einfach hervorragend und spielen hier auf, als würden sie gerade die Premiere des Stückes aufführen.
Polanski hat mit „Gott des Gemetzels“ ein kurzweiliges, zynisches und echt sehenswertes Filmchen geschaffen, das eine Situation wiederspiegelt, die gar nicht mal so weit vom wirklichen Leben entfernt ist. Hier werden Wahrheiten auf den Tisch gekotzt, was uns die liebe Kate Winslet symbolisch auch noch einmal beweist.
Tim Burton – Retrospektive#9
2001 schien das Studio 20th Fox das alte „Planet der Affen-Franchise“ wieder beleben zu wollen. Und so kam Regisseur Tim Burton in den Genuss, sich der Neuverfilmung des Originals anzunehmen.
„Planet der Affen“ orientiert sich in groben Zügen an das Original mit Charlton Heston, geht aber in Sachen Story auch seine eigene Wege. Vor allem das Ende ähnelt jetzt stärker der Buchvorlage. Wirklich originell erscheint aber einem das Drehbuch dann doch nicht. In keiner Minuten wird man in den Film hineingezogen und Geschichte erscheint einem nicht sonderlich spannend und viel zu einfach. Tim Burton hatte bei diesem Projekt wohl nicht viel mitzureden, denn „Planet der Affen“ wirkt wie ein glattgebügeltes und typisches Remake aus der Traumfabrik. Der Stil eines Tim Burton ist nur selten sichtbar, was sich aber auch wahrscheinlich mit einem Planet der Affen-Film nicht so gut vereinbaren lässt. Das Setting überzeugt trotzdem und vor allem punktet der Streifen mit seinen hervorragenden Make-Up Effekten. Die Affenmasken von Rick Baker sehen einfach nur fantastisch aus. Danny Elfman’s Score ist außerdem ein absoluter Hörgenuss.
Auch dem relativ prominent besetzten Cast kann man etwas abgewinnen. Mark Wahlberg, Tim Roth, Michael Clark Duncan und Helena Bonham Carter erledigen einen durchaus guten Job. Estella Warren hingegen ist aber eine Zumutung. Ihre Performance ist finster wie die Nacht.
Ansonsten ist „Planet der Affen“ typisches Blockbuster-Kino, das actionreich und gradlinig inszeniert wurde. Das sieht einem Tim Burton gar nicht ähnlich, aber ich denke einfach, dass er bei diesem Film nicht viel Einfluss hatte. 20th Fox wollte das Franchise zurück in Kinos holen, was aber mit einem Remake nicht der richtige Weg war. Für mich persönlich stellt „Planet der Affen“ den schlechtesten Film des Regisseurs dar. Aus heutiger Sicht arbeitete das Remake schon auf den Untergang des originellen Popcorn-Kinos hin, was ja Anfang des neuen Jahrtausends auch andere große Produktion ebenfalls taten.
Tim Burton – Retrospektive#8
Mit „Sleepy Hollow“ nahm sich Regisseur Tim Burton im Jahr 1999 der Sage über den kopflosen Reiter an und zaubert ein wunderschön schauriges Märchen auf die Leinwand, das der Legende rundum den kopflosen Reiter alle Ehre macht.
In der Besetzungsliste befindet sich einmal mehr Johnny Depp, der hier wieder in der Hauptrolle agiert. Aber auch der Rest des Casts kann sich wieder sehen lassen. Christopher Walken, Christopher Lee oder auch Christina Ricci überzeugen, um nur ein paar zu nennen.
Der Film präsentiert sich im typischen und düstern Gothic-Stil und erinnert auch hinsichtlich seines Settings sehr an die guten alten Hammerfilme. Für die passende Untermalung sorgt erneut Stammkomponist Danny Elfman, der die gruselige Atmosphäre des Streifens wunderbar einfängt. Burton gelang es außerdem, die Sage sehenswert auf die Leinwand zu transferieren. Spannend und unterhaltsam erzählt er die Geschichte, in der in keiner Minute die Langeweile droht. Auch der nötige schwarze Humor darf dabei natürlich nicht fehlen.
„Sleepy Hollow“ ist nach „Ed Wood“ und „Mars Attacks!“ wieder mehr ein gradliniger Film des Regisseurs, der einfach nur für spannende 105 Minuten sein Publikum mit nach Sleepy Hollow entführt, um dort für schaurige Unterhaltung zu sorgen. Und das gelingt Burton hier auch.
Tim Burton – Retrospektive#7
Inspiriert durch Sammelbilder aus Kaugummiverpackung seiner Kindheit, präsentiert Regisseur Tim Burton seinem Publikum mit „Mars Attacks!“ wohl die vergnüglichste Alien- Invasion der Filmgeschichte.
„Mars Attacks!“ ist vollgestopft mit wahnwitzigen Einfällen, bitterbösen Humor und saukomischen Dialogen. Burton inszenierte hier eine herrliche Hommage an dass Sci-Fi-Kino der 50er Jahre, in dem große Vorbilder wie „Kampf der Welten“ oder auch Trashgranaten wie „Plan 9 from Outer Space“ liebevoll zitiert werden. Ausgestattet mit einem absolut stimmigen Score von Danny Elfman, einem skurrilen Setting und einer quitschbunten Optik, die gar nicht mal so an Burton erinnert, begibt man sich als Zuschauer wieder einmal auf einen abgefahrenen Trip, dem nicht unbedingt jeder etwas abgewinnen kann.
Burton feuert hier mit echt bösen Gags und bissigen Dialogen, für die ein echt spezieller Humor erforderlich ist. Außerdem schiebt er seiner Invasion-Hommage auch noch etwas Gesellschaftssatire unter, wie er es schon bei „Edward mit den Scherenhänden tat“.
In Sachen Besetzung fährt Burton hier außerdem starke Geschütze auf. Jack Nicholson, Pierce Brosnan, Sarah Jessica Parker, Michael J. Fox, Glenn Close, Annette Bening, Natalie Portman, Tom Jones, Danny DeVito, Pam Grier und Martin Short sind nur einige bekannte Gesichter, die sich bei dieser vergnüglichen Mars-Invasion die Ehre geben.
„Mars Attacks!“ ist von der ersten Minute an ein großer Spaß, der durch seinen gesellschaftlichen Seitenhieb noch eine Spur mehr Spaß macht. Und erklingt im großen Finale dann die jaulten Country- Musik, weiß man, dass schlechter Geschmack durchaus was Gutes hat.
„Night of the Creeps“ genießt ja mittlerweile einen gewissen Kultstatus, den er sich auch irgendwo verdient hat. In den 80er Jahren unverständlicherweise missachtet, scheint man jetzt dahinter gekommen zu sein, dass dieser schicke kleine Genrestreifen ein sehenswerter Abgesang auf die ganzen Monster/Alien B-Movie Streifen der 50er Jahre ist.
„Night of the Creeps“ beginnt damit, dass ein Zombie-Alien – gejagt von zwei anderen Mitgliedern der Besatzung - ein Behältnis mit den Parasiten direkt über der Erde abwirft. Dieses landet unmittelbar in einer amerikanischen Kleinstadt der 50er Jahre und befällt einen College –Boy. Einige Jahre später, nämlich in den 80er Jahren, gelangt der infizierte College- Boy durch eine dämliche Aktion wieder an die Luft und setzt einen Haufen an Parasiten frei. Die Party beginnt!!
Man merkt Regisseur Fred Dekker schon in den ersten Minuten an, dass er Fan des Genres ist und in diese Produktion viel Herzblut gesteckt hat. Die Aliens und die in S/W gedrehte 50er Jahre Eingangssequenz sind schon mal eine herzliche Hommage an das Sci-Fi/Horror Kino der 50er Jahre. Sobald man sich in den 80er Jahren befindet, geht dass Zitieren alter B-Movie Schinken weiter und das ist auch gut so. Sämtliche Genreklischees werden erfüllt und perfekt recycelt. Man hat einfach Spaß bei der Sichtung des Films und das nicht nur, weil die Ideen und auch der stimmig Humor so viel Spaß machen, sondern weil auch die Darsteller wunderbar agieren, allen voran natürlich Tom Atkins als abgehalfterter Polizist.
In Sachen Spezial Effekte darf man sich auf richtig charmante Effekte freuen, die mittlerweile Nostalgie pur sind. Auch überzeugt der Film mit einer richtig schönen gruseligen Atmosphäre, die aber nie drückend ist und mit dem Witz des Films Hand in Hand geht. Splatter gibt es auch, nur hält sich dieser in seiner expliziten und drastischen Darstellung schon sehr zurück. Vielleicht hätte hier etwas mehr gut getan, was meiner Meinung nach dem Film auch irgendwie den letzten Schliff raubt.
Trotzdem ist „Night of the Creeps“ ein Horror – Spaß, den man sich nicht entgehen lassen sollte und schon gar nicht als Filmfan. Pflichtprogramm!!!
„Hell comes to Frogtown“ war mir bis zum Kauf der DVD nicht bekannt. Dieser im Mad-Max – Look gehaltene Endzeitspaß ist doch wirklich mal wieder einen Saufabend mit Kumpels wert. Jedenfalls dachte ich es mir während der Sichtung die ganze Zeit.
In den Hauptrollen sind „Sie leben“ Star Roddy Piper und „Conan“ Amazone Sandahl Bergman zu bestaunen, die offensichtlich mit Spaß bei der Sache waren. Die Story ist mal wieder der absolute Irrsinn, geht es doch tatsächlich darum, dass auf der Erde nur noch wenige zeugungsfähige Männer vorhanden sind und die weibliche Rassen bzw. der Rest der Menschheit nach Nachwuchs giert. Da kommt Sam Hell ins Spiel (Roddy Piper), der noch volle Manneskraft besitzt und für Straffreiheit eine Gruppe Tussis aus den Fängen mutierter Forschmenschen befreien soll, um sie anschließend alle zu vögeln.
Dass nenne ich doch mal eine unterhaltsame Story oder? Und „Hell comes to Frogtown“ macht auch Spaß. Der Film nimmt sich selber nicht ernst und feuert mit herrlich dämlichen Dialogen, die von doch recht gut inszenierten Actionszenen unterbrochen werden. Auch die Make-Up-Effekte der Forschmenschen können sich sehen lassen, was zur Ursache hat, dass man nach der Sichtung totaler Forsch – Fan ist.
„Hell comes to Frogtown“ ist ein verdammt kurzweiliger Spaß, bei dem der absolute Schwachsinn mal wieder regiert und man als Freund des Exploitation-Kinos jede Minute seine Freude haben wird. Hinzu kommt, dass der Streifen gar nicht mal so schlecht gemacht ist und auch ein paar Titten und Ärsche durchs Bild hupfen. Geheimtipp für einen schönen Blödel-Abend mit Freunden!!!
„The Mutations“ ist mal wieder so ein eher unbekanntes Stück Film, welches im Exploitation- Bereich zuhause ist. Mit einer schon mehrmals verfilmten Story, in der es um einen fanatischen Wissenschaftler (Donald Pleasence) geht, der versucht die perfekte Kreuzung aus Mensch, Tier oder Pflanzen zu erschaffen, hat man eigentlich den geeigneten Ausgangspunkt für die richtige Grindhouse- Unterhaltung. Leider nimmt der Streifen aber erst am Schluss so richtig Fahrt auf und lässt vom Anfang bis zum Mittelteil nicht sonderlich viel Spannung aufkommen. Immerhin können sich die gelungen Make-Up Effekte sehen lassen, die stellenweise richtig gruselig ausgefallen sind. Ein paar nackte Tatsachen haben sich auch in den Film geschlichen, aber das nur mal am Rande.
„The Mutations“ stellt kein besonders Highlight dar oder ist unbedingt sehenswert. Freunde des Splatterfilms sollten außerdem von dem Werk Abstand halten, denn äußerst viel Blut fließt hier nicht. Ist man am Exploitation-Kino interessiert kann man ruhig mal einen Blick darauf werfen, ansonst gibt es aber wirklich aufregenderes in diesem Genre zu entdecken.
2005 schob die Joel Silver/Robert Zemeckis Horror - Produktionsschmiede Dark Castle Entertainment ein weiteres Remake des Horrorklassikers „Das Geheimnis des Wachsfigurenkabinetts“ von 1933 auf den Filmmarkt und verfolgte dabei wieder ein altbekanntes Schema des Subgenres Slasher.
„House of Wax“ lässt einmal mehr irgendwelche Teenies von der Straße abkommen, die sich dann wieder einmal in Gefahr befinden und durchgeknallten Hinterwäldlern in die Arme laufen. Zwar sorgt „House of Wax“ schon für eine nette Gruselstimmung und hat auch schicke Splattereffekte mit im Gepäck, nur ist das ganze Szenario wieder sehr vorhersehbar und einfach nach dem altbekannten Schema des Teenie-Slasher-Films heruntergespielt.
Mit Elisha Cuthbert (24), Chad Michael Murray (One Tree Hill), Jared Padalecki (Supernatural) und Paris Hilton (One Night in Paris ;)) hat man - für damalige Verhältnisse – eine Besetzungsliste voller Teeniestars, die auf flachen Niveau agieren. Immerhin bekommt der ein oder andere einen richtig schicken Tod spendiert, vor allem Paris Hilton stirbt so umwerfend schön.
„House of Wax“ hat mit Sicherheit nicht mehr viel mit seinem Original gemein (ich kenne es nicht) und reitet ganz klar noch auf der Welle der Teenie-Slasher mit, die zu diesem Zeitpunkt aber auch nicht mehr so im Trend lagen. Mit ein wenig Spannung, netten Kills und Geisterbahnstimmung hat man als Genrefan vielleicht noch einen vergnüglichen Abend mit dem Streifen. Ansonst würde ich mal meinen, ist „House of Wax“ uninteressante Horrorkost mit ziemlich wenig Schauwert.
Unvorstellbar dass diese Geschichte war sein soll, aber einiges scheint ja wirklich auf Tatsachen zu beruhen. Ich bin mir aber auch sicher, dass Regisseur Michael Bay und seine Drehbuchautoren das Ganze noch ein wenig filmisch verfeinert haben.
„Pain and Gain“ ist nämlich ein ziemlich asoziales Ding an Hollywood-Kino von Krawallmacher Michael Bay und das sorgt für richtigen Spaß im Fitnessstudio, äh, ich meine natürlich im Kinosessel. Die Story ist so unfassbar dämlich und auch das Verhalten sämtlicher Charaktere im Film, dass man nur noch heulen und gleichzeitig lachen möchte. Und das tut man auch. Gespickt mit derben Humor, der typischen Bay – Videoclipästhetik, einem gut gelaunten Cast und einer epischer Laufzeit von 130 Minuten, die hier keiner braucht, hat mir persönlich „Pain and Gain“ einen vergnüglichen Kinoabend bereitet. So manche Szenen, so manche Dialoge sind einfach zum weghauen und man hat Spaß bei der Sichtung des Streifens. Vor allem bin doch recht positiv von Dwayne Johnson Performance überrascht, mit dem ich ja eigentlich nichts anfangen kann. Aber auch Mark Wahlberg zeigt, dass er sich mittlerweile so einem guten Darsteller entwickelt hat
„Pain and Gain“ trägt in jeder Einstellung auf jeden Fall die Handschrift seines Regisseurs, aber es ist auch erfrischend zu sehen, dass Bay hier diesmal keinen Actionfilm inszeniert hat. Mit seinen gewohnten Stilmitteln, seinem krassen Humor (den er z.B auch schon bei „Bad Boys 2“ unter Beweis gestellt hat) und seinem Hang zur Überlänge hat Michael Bay mit „Pain and Gain“ einen total bekloppten Film auf die Beine gestellt, den dessen Zielgruppe wahrscheinlich nicht mal versteht.
Roland Emmerich widmet sich nach seinem Shakespeare-Thriller, der wohl nicht unbedingt das große Kinopublikum ansprach, wieder dem grundsoliden Sommer-Blockbuster-Kino und macht das, was er am besten kann. Nämlich spektakulär Dinge in die Luft jagen und zerstören!
Dabei ist der Actionthriller „White House Down“ bei weitem nicht so überdreht wie manch andere Hollywood-Blockbuster der heutigen Zeit. Emmerich setzt hier doch tatsächlich auf den Inszenierungsstil der guten alten 90er Jahre, was aber den Streifen letztendlich auch nicht besser macht. „White House Down“ ist nämlich nicht mehr als eine laue Kopie sämtlicher schon vorhandener Actionfilm-Szenarien. Es wirkt schon sehr bemüht, wie Emmerich hier versucht die coolen One-Liner, die streckenweise handgemachte Action und die klischeehafte Story in einen vergnüglichen Popcorn-Film zu verpacken. Man müsste meinen, Emmerich hat so etwas drauf, ist er doch als Regisseur in den 90er Jahren groß geworden. Aber weit gefehlt! Im Endeffekt ist „White House Down“ ein ziemlich laues Lüftchen im Actiongenre, bei dem das Timing und die Ideen fehlen. Die Sprüche sind falsch gesetzt und total uncool, Channing Tatum wirkt als Held verdammt blass und auch seine Buddy Mr. Präsident alias Jamie Foxx ist nicht einen Schuss Pulver wert. Hinzu kommt, dass die Actionszenen zwar sehr ans 90er Jahre Actionkino erinnern, aber von wirklich schlechten Spezial Effekten total versaut werden. Stichwort Helikopter und Limousinen –Verfolgungsjagd! Außerdem dürfte jedem, der mittlerweile das 25ste Lebensjahr erreicht hat, der Storyverlauf und die Twists schon nach 10 Minuten klar sein. Wenn man genau jetzt erst 12 ist, dann hat man vielleicht großen Spaß an „White House Down“.
Roland Emmerich ist wirklich ein Regisseur den ich mag, aber seine letzten Blockbuster waren alle wirklich nicht so besonders sehenswert bis gar nicht. Jetzt zählt auch „White House Down“ leider dazu, der einfach uninterrasant ist und zusammenfassend als Zwitter des modernen Blockbuster-Kinos und dem 90er Jahre Blockbuster –Kinos zu bezeichnen ist.
Tim Burton – Retrospektive#6
Mit einem bemerkenswerten Staraufgebot und jede Menge Stil liefert Regisseur Tim Burton eine richtig unterhaltsame Hommage an den schlechtesten Regisseur aller Zeiten ab. Und dass Burton ein wirklicher Fan von Edward D. Wood Jr. ist, merkt man seinem Film von der erste Minute an. Die in S/W gedrehten Bildern entführen den Zuschauer in eine B-Movie Welt längst vergangener Tage. Scho dass typische Burton-Opening zeigt auf, in welche Richtung die Reise geht.
Burton’s Film sorgt für einen wahnwitzigen Einblick in das Schaffen des schlechtesten Regisseurs aller Zeiten, was natürlich mit jeder Menge obskurer Szenen und Spaß verbunden ist. Die knapp 2 Stunden Laufzeit vergehen wie im Flug, weil Burton es hier schafft eine streckenweise wahre Geschichte so unterhaltsam zu erzählen, dass man einfach in dem Streifen versinkt. Vieles hat man aber auch dem hervorragenden Cast zu verdanken. Johnny Depp in der Hauptrolle ist einfach perfekt und wird eigentlich nur von dem umwerfenden Martin Landau in der Rolle des Bela Lugosi übertrumpft. Bill Murry, Lisa Marie, Sarah Jessica Parker oder auch Patricia Arquette sind aber auch durchaus sehenswert.
„Ed Wood“ ist somit eine richtig schöne Hommage an den vielleicht doch unterschätztesten Regisseur Hollywoods geworden, die Lust auf die Werke des Regisseurs macht. Ich hab mir jedenfalls jetzt mal die Ed Wood -Box bestellt :) !
Tim Burton – Retrospektive#5
Man kann nur von Glück reden, dass Warner Bros. Tim Burton bei „Batmans Rückkehr“ künstlerische Freiheit gewährte. Denn nur so war es möglich, dass uns der Regisseur diese pechschwarze Comicverfilmung vorlegen konnte und dabei auch noch den schon ausgezeichneten Vorgänger übertrumpfen konnte.
„Batman’s Rückkehr“ ist Tim Burton-Kino in seiner vollen Pracht, aber es ist auch ein Batman-Film, der der Comicvorlage näher kommt. Mit wesentlich mehr Budget ausgestattet als beim ersten Teil, erschafft Burton hier eine verdammt düstere Kulisse Gothman City’s, in der nur wenig Licht zum Vorschein tritt. Dass der Film zur Weihnachtszeit spielt und alles in Schnee getaucht ist, verpasst dem Streifen noch einen mystischen und unheimlichen Touch. Diese Atmosphäre kommt dem Film auch zugute, denn mit dem makaberen Pinguin, dem bösen Max Shreck und der geheimnisvollen Catwoman hat Batman drei äußerst finstere Gegner spendiert bekommen (jedenfalls in der Tim Burton Ausführung). Alle drei Gegenspieler werden von hervorragenden Schauspielern verkörpert. Danny DeVito in der Rolle des Pinguins ist einfach nur genial gruselig, Michelle Peiffer als Catwoman hocherotisch und Christopher Walken als Max Shreck finster wie gewohnt. Vergessen darf man aber auch nicht den Helden. Michael Keaton ist hier definitiv in der Rolle des Batman angekommen und verkörpert die Feldermaus mit wesentlich mehr Sicherheit.
Burton hat mit „Batman’s Rückkehr“ seine Vision des dunklen Ritters auf Zelluloid bannen können und das merkt man dem Film in jeder Minute an. Hier durfte Burton sich austoben und schenkt dem Zuschauer dafür eine actionreiche, spannende und mit einer guten Story gesegnete Comicadaption. Der Rest besorgt das Burton typische Setting, der großartige Score von Stammkomponist Danny Elfman und der fantastische Cast.
„Batman’s Rückkehr“ ist und bleibt für mich eine der am besten getroffensten Batman- Verfilmungen und natürlich eine der besten Comicverfilmungen. Tim Burton’s fantasievoller und düsterer Ideenreichtum hat dies möglich gemacht.
Tim Burton – Retrospektive#4
„Edward mit den Scherenhänden“ stellt in Tim Burton’s Filmografie ohne Zweifel ein absolutes Highlight dar. Dieses magische Märchen über einen künstlich hergestellten Menschen, der anstatt zwei Hände Scheren besitzt, ist selbst nach mehrmaligen Sichtungen Kinomagie pur.
Die Idee zu dieser fantasievollen Geschichte stammt von Burton selbst, was sich auch in der Inszenierung des Films wiederspiegelt. Beim Studio Fox hatte der Regisseur wohl Narrenfreiheit. Der Stil, die Optik, die Story, die Figuren und dass ganze detailverliebte Setting sind Tim Burton in Reinkultur. Hier bekommt man einen wilden Mix aus märchenhafter Düsternis und schrillen, grellbunten Elementen geboten. Man hat zum einen das Schloss in dem Edward lebt, welches den typischen düstern Look eines Tim Burton bedient. Auf der anderen Seite hat man dann aber die echt geschmacklosen Vorstadtbauten, die in wild durchgewürfelten Neonfarben erstrahlen. Und genau hier zeigt Burton seinem Publikum den Unterschied zwischen zwei Welten. Edward der von seinem sicheren Schloss herabkommt und in die Welt der normalen Menschen eintaucht, wird mit einer Flut neuer Dinge konfrontiert, die es ihm schwer machen, in dieser Welt zurecht zu kommen. Und auch die normalen Menschen begegnen ihm erst mit Faszination und später mit Angst und Ablehnung. Denn Menschen haben nun mal Angst vor dem, was sie nicht kennen und wissen damit auch nicht umzugehen. Diesen Aspekt zeigt Burton hier wirklich großartig auf.
Aber der Filmemacher hat noch mehr in seinem Märchen versteckt. Er macht sich über die biedere, tratschende Gesellschaft der amerikanischen Vorstädte lustig, die nur in ihrer kleinen Seifenblasen wohnen und keinen Blick für mehr haben. Der grelle Look der Vorstadt und auch dieser 60er Jahre ähnliche Kleidungsstil der verschiedenen Personen symbolisiert das recht gut. Und Tim Burton wäre nicht Tim Burton, wenn man leicht dahinter kommen würde, in welcher Zeit sein Film eigentlich spielt. Burton konstruiert seine eigene Welt, in der etwas von 80er Jahren, aber auch von den 60er Jahren steckt.
Bei den ganzen Inhalten, die man in „Edward mit den Scherenhänden“ findet, darf man aber auch nicht vergessen, dass der Film auch ein fabelhaftes Märchen ist, das zum Träumen anregt. Das sind zum einen die Geschichte, aber auch der wunderschöne Score von Danny Elfman und die herausragenden Leistungen der Darsteller. Johnny Depp als Edward ist einfach nur genial und auch die zuckersüße Winona Ryder ist absolut sehenswert. Aber auch Alan Arkin, Kathy Baker oder Dianne Wiest sind top.
„Edward mit den Scherenhänden“ ist ein wundervolles Märchen, dass mit vielen magischen Szenen den Zuschauer in eine andere Welt entführt(Eistanz Sequenz) und ihm dabei aber auch Themen der realen Welt nicht vorenthält. Ein Meisterwerk von Tim Burton!!!
„Gallowwalkers“ ist doch mal wirklich unsäglicher Müll. Handwerklich zwar recht nett gemacht und von der Kameraarbeit gar nicht mal so scheiße, ist der Rest einfach nur ärglich. Man hätte daraus sicher einen unterhaltsamen und richtig schön trashigen Horror-Western Mix machen können. Stattessen ist dabei nur ein müder Streifen herausgekommen, der nicht mal als guter Trash funktioniert. Wesley Snipes reißt als Hauptdarsteller sowieso schon lange nix mehr, was er hier erneut unter Beweis stellt.
„Gallowwalkers“ ist wohl mal die größte Zeitverschwendung, die ich mir dieses Jahr angetan habe. Mehr gibt’s da auch nicht zu sagen.