Strackymandias - Kommentare

Alle Kommentare von Strackymandias

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    Strackymandias 07.09.2016, 00:06 Geändert 07.09.2016, 00:08

    "Sex mit Tentakelmonstern! Was halten Sie davon?"

    Sorry, den konnte ich mir nicht verkneifen. Aber jetzt mal ernsthaft: Holy FUCK! Ich muss fairerweise zugeben, dass ich sehr wenig verstanden habe, aber dennoch war das eine faszinierende, ungemein unangenehme Erfahrung. Possession ist einfach so anders! Die Inszenierung ist wie aus einer anderen Welt, mit erstaunlichen Bildern und einer mördermäßigen Audiokulisse. Dazu kommt, dass Isabelle Adjani vermutlich die physischste Schauspielleistung abliefert, die ich je gesehen habe. Ich weiß nicht, ob ich diesen Film je wieder sehen möchte, aber ich bereue es nicht, die Erfahrung gemacht zu haben.

    PS: In der Kinovorstellung war außer mir nur noch eine Gruppe von ca 4 Leuten, von denen tatsächlich irgendjemand im letzten Drittel anfing Chips oder ähnliches zu knuspern. Könnt ihr euch das vorstellen? Bei so einem Film? Manche Leute sind seltsam.

    PPS: Jetzt habe ich glatt vergessen, zu erwähnen, dass der Film auch als Zeitdokument des geteilten Berlins interessant ist.

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    • 8 .5

      Bei der Zweitsichtung hat er mir deutlich besser gefallen, vielleicht auch weil ich ihn diesmal im O-Ton gesehen habe. Joe Pesci ist halt einfach ein Tier und hat völlig zurecht den Oscar gewonnen.
      Dennoch finde ich, dass der Film das selbe Problem hat, wie einige Filme von Scorsese. Er ist zwar sehr unterhaltsam, vielleicht sogar der unterhaltsamste Mobsterfilm, den ich kenne, aber er fühlt sich verdammt lang an. Es gibt Filme, bei denen sich 140 Minuten anfühlen, wie 90, allerdings nie bei Scorsese. Zum größten Fan von ihm werde ich bestimmt nicht mehr, aber ich muss zugeben, dass GoodFellas schon sehr geil ist, nicht zuletzt wegen des großartigen Musikeinsatzes.

      • 6 .5
        über Creep

        Creepy

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        • 9
          über Arrival

          Nach La La Land die zweite Venedig-Premiere, auf die ich sehr gespannt war. Und auch hier sind die Kritiker sehr angetan, der Metascore beträgt derzeit 79 und es werden Vergleiche mit Spielberg, Nolan, Kubrick (YAY!) und Malick (yay?) gebracht. Da scheint das Kinojahr ja nach den letzten recht schwachen Monaten ja noch einiges bereit zu halten!

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          • 6

            Äußerst alberne Low-Budget-Comedy mit sehr viel Randomness und einigen späteren Stars, bevor sie bekannt wurden (z.B. Paul Rudd, Bradley Cooper). Die Gags zünden bei weitem nicht immer, aber im großen und ganzen kann man sich den 90-Minüter schon ansehen, nicht zuletzt, weil der 80s-Look samt zeitgenössischer Musik und gruselig hässlichen Outfits echt überzeugend rüberkommt. Und ein paar gute Lacher (z.B. Genes Rede) waren auch dabei.

            • 9

              Metascore von 91 nach der Premiere. Der wird gut! :)

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              • 6 .5

                Ein ordentlicher, leicht unkonventioneller Tatort, der anfangs mit einer spannenden Hightech-Handlung (auch wenn hier alle KI-Klischees abgegrast werden) und einer kreativen Kameraführung glänzt, jedoch gegen Ende hin immer unlogischer wird, eine schwache Auflösung hat und mit seinen POV-Spielereien visuell auch ganz schön abbaut. Als ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema trägt die Folge nichts neues bei, aber als Tatort ist sie schon ganz gut gelungen. Und die unzähligen Anspielungen an 2001 vom Charakternamen David Bogmann über die Inneneinrichtung des BlueSky-Büros bis zur Verwendung von "Hänschen klein" sind natürlich ein netter Bonus für Cineasten.

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                • Freaks and Geeks!!! Ich liebe diese Serie so sehr <3

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                  • Sehr viel schöner kann ein Trailer kaum sein. Schöne Bilder, schöne Musik und schöne Menschen. *seufz*
                    Ich finde aber immer noch, dass ein Kinostart im Sommer besser gepasst hätte. Das ist doch der perfekte Film fürs Freiluftkino!

                    • 8 .5

                      Bekommt in Übersee ja sehr positive Kritiken (81 auf Metacritic). Ich freue mich riesig, aber leider müssen wir hierzulande ja noch 2 Monate warten -_-

                      • Toni und Star Trek habe ich gesehen und beide für gut befunden, der Rest interessiert mich außer Dibbuk und BFG nicht. Schwacher Monat!

                        • 8 .5
                          Strackymandias 07.08.2016, 00:13 Geändert 08.08.2016, 11:19

                          Was für ein geil inszenierter, klaustrophobischer Terrortrip! Die zweite Hälfte fand ich zwar etwas schwächer, als die erste (vor allem da es in der Hektik teils schwer war, die Personen zu identifizieren) und es gab ein paar unlogische Momente, aber dennoch bleibt der Film durchweg sehr spannend, saubrutal und hat einige großartige Bilder zu bieten. Vor allem wird der ganze Dreck und Matsch in der Höhle sehr stark spürbar gemacht. Ein widerlicher Film, derr unangenehm anzuschauen ist, Horror-Fans viel Spaß machen dürfte und dem ich sogar seine Jump-Scares verzeihe, da er sich diese durch eine verdammt dichte Atmosphäre verdient.

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                          • Strackymandias 04.08.2016, 12:23 Geändert 04.08.2016, 17:44

                            Acht Filme vorgeschlagen, vier bis fünf mit Nazi-Thematik. Das deutsche Kino lässt grüßen. Mit "Fritz Bauer", "Vor der Morgenröte" oder insbesondere "Toni Erdmann" könnte man aber vermutlich leben. Ist "Toni Erdmann" eigentlich zulässig? "Victoria" hat ja der hohe Englisch-Anteil im letzten Jahr das Genick gebrochen. Verdient hätte er es aber definitiv, eingereicht zu werden.
                            Aber hoffentlich wird es letztlich nicht "Er ist wieder da" oder "Anne Frank". Die restlichen Filme sagen mir überhaupt nichts.

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                            • 8 .5
                              Strackymandias 01.08.2016, 21:32 Geändert 01.08.2016, 21:32

                              Habe gerade Toni Erdmann gesehen, den deutschen Beitrag zum Cannes Festival, welcher den Jury-Preis gewann und für minutenlange Standing Ovations gesorgt hat. Ich war etwas skeptisch, da der Trailer wirklich nicht gut ist und die Vorstellung einer 162 Minuten langen, deutschen Tragikomödie auch nicht gerade prickelnd war. Dennoch hat mir der Film sehr gefallen. Die beiden Hauptdarsteller sind fantastisch, die Situationskomik war teils wirklich lustig und die Laufzeit hat sich bei weitem nicht so lang angefühlt. Meine einzigen Kritikpunkte am Film sind die üblichen Probleme, die ich mit fast jedem deutschen Film habe, nämlich dieser Independent-Handkamera-Grau-in-Grau-Look. Wenn ich einen Film im Kino sehe, möchte ich auch ein wenig fürs Auge bekommen und in der Hinsicht war mir Toni Erdmann etwas zu spröde, aber das ist wie gesagt ein generelles Problem, das ich mit dem deutschen Kino habe. Ansonsten kann ich den Film echt nur sehr empfehlen, insbesondere für Leute, die (wie ich) normalerweise nichts vom deutschen Film halten. Ich hoffe wirklich, dass Deutschland diesen Film ins Oscar-Rennen schickt, diesmal könnten wir wirklich Chancen haben!

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                              • 7 .5

                                Guy Ritchies Sherlock Holmes ist über weite Strecken eine überraschend originalgetreue Umsetzung der klassischen Romanfigur von Arthur Conan Doyle. Robert Downey Jr. und Jude Law bilden ein sympathisches Leinwand-Duo, deren gegenseitige Neckereien einen großen Spaß machen, das rekreierte, viktorianische London sieht (abgesehen von einigen CGI-Panoramen) wirklich gut aus und Guy Ritchies Look mit Zeitraffer und nonlinearer Narrative mag ich sowieso seit Snatch. Dazu kommt mit Mark Strong ein Schurke, der imposant ist, aber dessen Plan leider etwas allzu gewöhnlich ist. Das ist auch das große Problem des Filmes: Die Handlung ist deutlich trivialer, als es der Film selbst von sich denkt. Am Ende wird alles in typischer Sherlock-Manier als große Enthüllung dargelegt, nur ist das was enthüllt wird leider nicht so interessant. Dass dann auch noch nonchalant eine Fortsetzung angedeutet wird, kommt dann zusätzlich ein wenig arg selbstsicher rüber.
                                Aber dennoch kann ich dem Film nicht böse sein, schließlich ist er kurzweilig, unterhaltsam, hat großartige Musik (sowohl die Musik von Hans Zimmer, als auch der gelegentliche Irish Folk) und wenn man nicht zu sehr über die Handlung nachdenkt (die sich selbstredend auch nicht um geographische Zusammenhänge schert), dann kann man durchaus seinen Spaß haben. Und wenn man mal ehrlich ist: Die Doyle-Geschichten sind auch eher Unterhaltungsliteratur, als tiefgründige Meisterwerke. Ich finde Guy Ritchie hat einen wirklich guten modernen Holmes-Film geschaffen, dessen erste Hälfte großartig ist, welcher aber in der zweiten Hälfte den Fehler macht, sich zu sehr zu einem Standard-Blockbuster zu entwickeln und eine eher maue Auflösung bietet.

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                                • Lohnt sich in meinen Augen immer noch, zumal in letzter Zeit auch immer mehr Klassiker, z.B. "Clockwork Orange" oder "Full Metal Jacket" ins Programm aufgenommen werden. Hauptsächlich bleibt Netflix natürlich interessant aufgrund seiner Serien, die Filmeigenproduktionen scheinen ja (abgesehen vom großartigen "Beasts of No Nation") eher mager gewesen zu sein. Umso schöner, dass War Machine und Okja von Netflix produziert werden (was mir beides bisher noch nicht bewusst war). Da stellt sich mir nur die Frage, ob die Filme dann zusätzlich noch eine Kinoauswertung bekommen, einen reinen Streaming-Release fände ich eher schade.

                                  • 7 .5
                                    Strackymandias 26.07.2016, 00:08 Geändert 30.07.2016, 00:34

                                    Nachdem ich kürzlich so begeistert von "Everybody wants some!!" war, musste ich natürlich nochmal Linklaters geistigen Vorgänger, dessen zweiten Spielfilm (nach "Slacker"), "Dazed and Confused" auschecken. Fand den beim ersten Mal ehrlich gesagt gar nicht so prall, aber dazu war er auch einfach zu anders, als ich erwartet hatte. Ähnliche Probleme hatte ich schon früher mit "American Graffiti", wobei es da vermutlich daran lag, dass ich ihn zur falschen Zeit gesehen habe (ich ärgere mich immer noch, dass ich den nicht direkt nach dem Abi rewatched habe, da hätte er mich vermutlich kalt erwischt).
                                    Wie dem auch sei, nachdem ich Linklaters neuen Film sehr nice find, dachte ich, ich geben "Dazed" noch eine Chance und siehe da: Er hat mir gefallen. Allerdings auch hier wieder nur mit ein paar Abstrichen. Vermutlich ist der Grund dafür einfach, wie wenig Anknüpfungspunkte ich mit diesem Senior-Junior-Konflikt habe. Diese Streiche am letzten Schultag haben mich nicht unterhalten, ich fand die einfach uninteressant und nervig. Tatsächlich konnte ich da total mit den Geeks sympathisieren, die über den ganze Film für mich die nachvollziehbarsten Charaktere blieben. Zum Glück gab es aber einige echt geile Charaktere, sonst wären die ersten 30-45 Minuten des Filmes echt ätzend. Pink ist natürlich einer der Hauptprotagonisten, Slater ist verdammt lässig, mit Mitch kann man sich identifizieren und Don Dawson ist der Lustigste. Natürlich gibt es noch soviel mehr größtenteils coole Charaktere, was auch ein kleiner Nachteil des Filmes ist, da man mit vielen der Jungs und Mädchen auch gern noch etwas mehr Zeit verbringen würde.
                                    Wenn dann der erste, etwas anstrengende Teil des Filmes vorbei ist, macht der Film auch richtig Spaß, die Jungdarsteller sind gut drauf, der Soundtrack ballert einen geilen Song nach dem anderen und dass der 70s-Look glaubhaft rüberkommt, versteht sich von selbst.
                                    So ganz hat mich der Film immer noch nicht gewonnen und vermutlich wird das auch nicht mehr passieren, aber Spaß macht er definitiv, so viel steht fest!

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                                    • Wow, das sieht ja echt interessant aus. Bevor ich den Trailer gesehen hatte, wusste ich auch gar nicht, das das mit X-Men zusammenhängt, aber ich frage mich sowieso wie weit das mit den Filmen verknüpft ist oder ob das eher so ist, wie bei den Marvel-Serien. Der Ansatz eines Super-"Helden" mit multipler Persönlichkeitsstörung finde ich auch echt interessant und visuell scheint das sowieso eher speziell zu werden. Und dann erst die Namen dahinter: Noah Hawley hat nach den beiden supergeilen Fargo-Staffeln sowieso ein Stein im Brett und über Aubrey Plaza, Dan Stevens und Rachel Keller (Simone Gerhardt aus der 2. Fargo-Staffel) freue ich mich auch. Bin gespannt.

                                      • Macht Bock. Der erste Weltkrieg ist sowieso total underused in Blockbustern. Schade eigentlich, mir gefällt der Look aus der Zeit.

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                                        • Mmmh, krasser Stimmungswechsel zu BvS. Überraschend sympathisch. Und Ezra Miller ist natürlich hochspannend!

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                                          • Wie ridiculous! Guy Ritchie dreht einen Guy-Ritchie-Film mit Guy-Ritchie-Schnitt und Guy-Ritchie-Dialogen im (wait for it!) Mittelalter. Mit Fantasy-Elementen, Roose Bolton und Jude Law. Könnte kompletter Unfug werden, aber da ich UNCLE als einer von eher wenigen Leuten sehr mochte, glaube ich, der hat Potential!

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                                            • Ach Mann, ich freue mich sehr. Blair Witch Project ist einer meiner liebsten Horrorfilme, schade dass später kein Found-Footage-Film mehr an dessen Intensität heran gekommen ist. Ich freue mich sehr auf das Sequel!

                                              • Strackymandias 24.07.2016, 01:31 Geändert 24.07.2016, 01:31

                                                Holy Shit, sieht das geil aus. Was sind das bitte für Farben? Hatte so einen Look überhaupt nicht erwartet. Gefällt mir extrem!

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                                                • Moment? Jason Bateman??? Krass, wie jung der damals war!

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                                                    Strackymandias 23.07.2016, 14:27 Geändert 23.07.2016, 14:38

                                                    "Star Trek Beyond" ist der dritte Film der Star-Trek-Reboot-Reihe, welche im Jahr 2009 mit dem, von J.J. Abrams inszenierten "Star Trek" ihren Anfang fand. Nachdem Abrams auch bei "Into Darkness" Regie führte und danach das Lager wechselte, um die langersehnte Star-Wars-Fortsetzung "Das Erwachen der Macht" zu inszenieren, sitzt nun erstmals Justin Lin auf dem Regiestuhl. Als das bekannt wurde, war der Aufschrei unter den Trekkies groß. Schon die Reboots von Abrams (insbesondere Into Darkness) wurden zur Zielscheibe erzürnter Fans. So ergebe die Story keinen Sinn, es gäbe zu viel Action, das Star-Trek-Feeling wäre einfach nicht mehr da. Und jetzt soll auch noch der Regisseur das Ruder übernehmen, der zuvor die Fast-&-Furios-Reihe mit neuem Turbo gefüllt hat? Ich muss zugeben, ich mochte die Abrams-Filme (auch Into Darkness), schließlich sind das kurzweilig inszenierte, Hochglanz-Sci-Fi-Blockbuster mit guten Schauspielern, aber ich muss zustimmen: Star Trek war das nicht mehr wirklich. Auch ich war sehr skeptisch bezüglich der Wahl von Justin Lin, zumal mir der erste Trailer auch wirklich nicht gefallen hat. Und doch hatte ich Hoffnung, da mit Simon Pegg ein waschechter Nerd am Drehbuch saß. Letztlich konnten sich meine Zweifel nicht bestätigen. Star Trek Beyond ist nicht nur ein gelungener Sommer-Blockbuster, er versprüht auch so viel „Raumschiff Enterprise“-Feeling, wie man es im Kino seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt hat.

                                                    Wir befinden uns mitten in der legendären 5-Jahres-Mission der Original-TV-Serie (Tag 966, eine Anspielung an den Start der Serie im Jahr 1966). Kirk und Spock haben in den letzten Monaten viel von der Weite der Galaxis erlebt und sind sich mittlerweile unsicher, was ihren Platz im Universum angeht. Kirk möchte seinen Posten auf der Enterprise aufgeben, um Vizepräsident der modernen Sternenbasis Yorktown zu werden, Spock Botschafter auf Neu-Vulkan werden, um das Werk seines Zukunfts-Alter-Egos "Botschafter Spock", welches kürzlich verstarb (eine Reminiszenz an den letztjährigen Tod von Spock-Darsteller Leonard Nimoy), fortzuführen. Doch bei einem "Land"-Aufenthalt auf Yorktown erreicht die Station die Außerirdische Kalara, welche einen Notruf überbringt. Ihre Mannschaft wurde vom Warlord Krall gekidnappt, welcher auf einem Planeten im Inneren eines nahe gelegenen Nebels Übles vorhat. Natürlich macht sich die Enterprise als modernstes Schiff der Sternenflotte auf den Weg, um dem nachzugehen, wird allerdings mit einer Übermacht konfrontiert, welche die Crew zur Evakuierung und Notlandung auf dem unbekannten Planeten zwingt. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Wird es die, in Grüppchen verteilte Crew schaffen, rechtzeitig zueinander zu finden, um Krall finsteren Plan zu vereiteln?

                                                    Man sieht schon an der Zusammenfassung: Die Story gibt nicht so viel her. Letztendlich handelt es sich um eine typische Geschichte, wie man sie aus der Originalserie kennt oder aus ungeradzahligen Filmen (v.a. "ST III - Auf der Suche nach Mr. Spock"). "Star Trek Beyond" ist ein recht geradliniges Action-Abenteuer ohne weitreichende Konsequenzen. Einerseits ist das natürlich schade, da sich der Film nach den beiden Vorgängern sehr klein anfühlt und auch lange braucht um wirklich spannend zu werden, andererseits kann ich mir aber auch keinen besseren Weg vorstellen, um dem alten Star Trek, welches im September sein 50jähriges-Jubiläum feiert, Tribut zu zollen. Der Film fühlt sich von der Handlung her tatsächlich an, wie eine erweiterte Episode der alten Serie. Aliens greifen Enterprise an, Crewmitglieder stranden und müssen zusammen Plan schmieden, um von Planeten zu entkommen. Klassisches Trek-Material! Gerade weil die Story so old-schoolig ist, lenkt wenig vom eigentlich Kern des Filmes ab. Wie früher auch schon, geht es im aktuellen Star Trek weniger um die Erforschung unendlicher Weiten (das ist nur ein Mittel zum Zweck), sondern vielmehr um die Erforschung der Charaktere und ihrer Beziehungen untereinander. Und da spielt das Drehbuch von „Scotty“ Simon Pegg und Doug Jung (der auch kurz als Mr. Sulus Geliebter zu sehen ist) sein Stärken voll aus. Die beiden haben einfach verstanden, wer die Crewmitglieder sind, wie sie sich in bestimmten Situationen zu verhalten haben und wie sie miteinander umgehen. Der Mittelteil des Filmes auf der Planetenoberfläche hat den angenehmen Nebeneffekt, dass eben Leute, wie Lt. Chekov (wunderbar quirlig gespielt vom leider kürzlich viel zu jung verstorbenen Anton Yelchin) mehr Screentime bekommen. Doch was am schönsten ist: Die Beziehung zwischen Spock und Pille wird weiter vertieft. Die Originalserie zog einen beträchtlichen Teil ihres Reizes aus dem Zusammenspiel des Triumvirats Pille, Spock und Kirk und insbesondere die Wortgefechte zwischen Spock und Pille gehörten zu den Highlights der Serie. Und genau dieses Feeling haben die Schreiber mit Star Trek Beyond in die Gegenwart geholt. Die Konfrontationen zwischen dem rational-gefühlskalten Vulkanier Spock und dem heißblütigen, sarkastischen Südstaatler McCoy sind für mich eines der Highlights des Filmes. Einen nicht unbeträchtlichen Teil zum Humor dieser gemeinsamen Szenen tragen natürlich die beiden Darsteller Zachary Quinto und Karl Urban bei. Quinto macht seinen Job als Spock echt gut, doch gerade Karl Urban hat mich komplett umgehauen. Er ist mit seiner Performance so nah am Original-McCoy, dass man teilweise fast das Gefühl hat, DeForest Kelley (der "real McCoy") sei in Urban reinkarniert. Er trifft perfekt Kelleys verschmitzten Sarkasmus und diesen leicht genervten Blick, wenn er wieder einmal mit Spocks Rationalität kollidiert. Da sieht man erneut, wie treffend das Casting damals war. Selbst Chris Pine, den ich im ersten Reboot noch gar nicht leiden konnte, hat sich mittlerweile zu einem wirklich guten Kirk entwickelt und ist mir sehr ans Herz gewachsen, genau wie die gesamte Crew. Umso tragischer, dass nun ein Platz auf der Brücke frei geworden ist, durch das Ableben von Anton Yelchin.
                                                    Da stellt sich logischerweise die Frage, wie gut denn die neu eingeführten Charaktere sind. Dabei handelt es sich vorrangig um zwei Figuren, die kämpferische Alien-Mechanikerin Jaylah und der Space-Warlord Krall. Erstere ist eine willkommene Ergänzung unserer bekannten Helden, sympathisch, taff und zum Glück nicht so übertrieben auf „starke, emanzipierte Heldin“ gebürstet, wie viele Protagonistinnen seit Katniss aus den „Hunger Games“-Filmen. Nebenbei darf die algerische Schauspielern Sofia Boutella (Gazelle aus „Kingsman“) hier zeigen, dass sie sich nicht nur elegant bewegen kann, sondern auch als Schauspielerin durchaus begabt ist. Krall hingegen hat so seine Schwächen. Natürlich hat der britische Schauspieler Idris Elba („Pacific Rim“, „Beasts of No Nation“, „Luther“) eine beeindruckende Präsenz, allerdings ist unter dem dicken (wenn auch sehr gelungenen) Makeup wenig Spielraum für mimisches Schauspiel. Zudem wird die Motivation von Krall erst sehr spät klar. Davor ist leider wenig mehr, als der typische Sci-Fi-Bösewicht.

                                                    Apropos Makeup: Das Alien-Makeup ist durchweg extrem gut gelungen und die Designs strotzen nur vor Kreativität. Es ist schön, dass hier viel Wert auf Handgemachtes gelegt wurde und für die wenigsten Kreaturen CGI zum Einsatz kam. Allgemein hält sich der Einsatz von CGI in einem angenehmen Rahmen, was gut zum geerdeteren Look des Films passt. Dieser erinnert nach den strahlend glänzenden Hochglanzdesigns der Abrams-Filme wieder mehr an den 60s-Trek-Look, komplett mit klassischen Uniformdesigns in leuchtenden Farben (es brauch wohl kaum gesagt zu werden, welche Farbe die Uniform der meisten Kollateralschäden hat :D), Retro-Phasern und Pappmache-Planetenoberflächen. Auch verschwunden im Vergleich zu den Vorgängern sind die teils etwas nervigen Lens Flares von J.J., „Beyond“ hat dafür allerdings das Problem, dass viele Bilder ein bisschen zu dunkel sind, vor allem in den Szenen, welche auf Raumschiffen oder in Kralls Basis spielen. Das ist schade, denn Justin Lin hat sich schon einige sehr coole, optische Spielereien und kreative Perspektiven ausgedacht, welche in der Finsternis etwas untergehen. Dennoch ist der Film erstklassig gefilmt und besticht (insbesondere in den Actionszenen) mit einer größtenteils elegant geführten Kamera und einem angenehmen Schnitt, Wackelkamera und Schnittgewitter kommen erfreulicherweise kaum zum Einsatz. Mittlerweile untrennbar verbunden mit den aktuellen Star-Trek-Filmen ist das neue Trek-Leitmotiv aus der Feder von Michael Giacchino („Up“, „Inside Out“, „Super 8“), welcher auch hier wieder den Soundtrack beisteuert und erneut gute Arbeit leistet, auch wenn es neben dem Hauptthema kein erinnerungswürdiges neues Thema gibt (anders als z.B. „London Calling“ aus der „Into Darkness“-Filmmusik). Dafür gibt es im Film in einer Schlüsselszene den Rap-Rock-Klassiker „Sabotage“ von den Beastie Boys zu hören. Klar, die Szene ist nicht wirklich sinnvoll, aber dennoch so awesome und over-the-top, dass ich im Kino breit gegrinst habe. Man mag es kaum glauben, aber dieser eigentlich unpassende Musikeinsatz war für mich der Höhepunkt des Filmes. Seht euch den Film an und ihr werdet verstehen, was ich meine.

                                                    Fazit: Mit „Star Trek Beyond“ ist es „Fast & Furios“-Regisseur Justin Lin gelungen, einen Sommer-Blockbuster zu drehen, welcher sich trotz der unterhaltsam inszenierten Action wieder sehr nach dem klassischen „Star Trek“ anfühlt. Die Optik stimmt, die Charaktere sind wunderbar geschrieben und gespielt und für Fans der Reihe ist der Film sowieso ein Muss, nicht zuletzt wegen der zahlreichen Easter Eggs („Ich bin Arzt und kein...“). Allerdings ist der Film auch wirklich für Fans gemacht, alle anderen könnten mit dem Film ihre Probleme haben, da sich die Handlung etwas arg klein anfühlt und auch eine ganze Weile braucht, um wirklich mitreißend zu werden. Von den Reboots ist er nicht der beste Teil, aber definitiv der mit dem meisten Trek-Feeling. Also ein passender Film zum Jubiläum.

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