strangelet - Kommentare
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Alle Kommentare von strangelet
Nachdem die ersten drei Teile lediglich dämlich waren, setzt das Finale dem ganzen die Krone auf und wird sogar noch richtig schlecht.
Ich hatte immer so meine Schwierigkeiten mit der Idee, dass Kämpfe auf Leben und Tod zwischen Kindern irgendwie zur Stabilität eines diktatorischen Regimes beitragen könnten, aber das spielt bei "Mockingjay Teil 2" schon fast keine Rolle mehr. Hier sind die Macher nämlich viel zu sehr damit beschäftigt, mit schmierigen Dialogen die furchtbar differenzierte Zerrissenheit ihrer Figuren zu zelebrieren - was, wenn man die Reaktionen des Publikums in einer ganz normalen Münchner Spätvorstellung zugrunde legt, auf beeindruckende Weise überhaupt nicht funktioniert. Der Film schafft es, sich durch seine pseudotiefsinnigen Kindergartendialoge so schnell und gründlich selbst ins Lächerliche zu ziehen, dass man gar nicht mehr so recht dazu kommt, über die sachliche Plausibilität des ganzen Quarks überhaupt nachzudenken.
Natürlich wäre es kein Hunger-Games-Film, wenn nicht auch die mangelnde Plausibilität auf die Spitze getrieben würde - etwa ab dem zweiten Drittel wird es so blödsinnig, dass es einen auch im Vergleich mit den ersten drei Teilen nur noch schüttelt. An dieser Stelle wäre ohnehin schon nichts mehr zu retten gewesen, aber es kommt ja noch dicker: Der Schluss nämlich scheint dann einzig und allein dazu zu dienen, auch noch die Fans zu vergrätzen, die bisher noch dachten, hier gehe es um eine starke, unabhängige Frauenfigur, und nicht nur darum, für welchen der beiden Verehrer JLaw am Ende das Hausmütterchen spielt. Willkommen im Hollywoodpatriarchat, liebe Panem-Fans.
Ein paar Punkte rettet der Film für hübsche Bilder und gut fotografierte Action. Wer es schafft, sein Hirn komplett in den Energiesparmodus zu versetzen, kann daran vielleicht sogar Spaß haben.
Wertloser Abklatsch von allem möglichem, der nur als Gelddruckmaschine funktioniert und nicht einmal ausreichend mies ist, um erwähnenswert zu sein.
Der erste Teil hatte ja einen richtig guten Plot, der dem Film bei allem Klamauk eine gute logische Struktur gegeben hat. Das will der zweite Teil irgendwie nicht mehr nötig haben, also ist nur noch der Klamauk übrig.
Immerhin ist es recht gut inszenierter Klamauk, aber letztlich bleiben vor allem die Sprüche unter der Gürtellinie in Erinnerung. Aber was soll's - gönnen wir dem Bora Dagtekin die leicht verdienten Euros und hoffen wir, dass sein nächster Film nicht einfach bloß "Fack ju Göhte 3" heißt...
Man trifft ja kaum je ältere Leute, die tatsächlich so stilvoll und souverän durchs Leben gehen wie Ben Whittaker. Das ist schade, denn wenn der Film sagen wollte, dass wir mehr solche Leute brauchen könnten, dann würde ich dass in jeder Hinsicht unterschreiben.
Wir haben es hier mit einem der seltenen Fälle zu tun, in denen es so gut wie keinen Konflikt zu sehen gibt, alles mehr oder weniger glatt läuft dank der Hilfe des Protagonisten, und es trotzdem ein Riesenspaß ist, dabei zuzuschauen. Man braucht ungefähr fünf Minuten, um ein Fan von de Niros Figur zu werden, danach könnte er gut auch eineinhalb Stunden Yoga im Park machen, das würde man trotzdem sehen wollen.
Und wenn man aus dem Kino kommt, dann will man sein wie er. Ehrlich jetzt. Ich habe ernsthaft mit dem Gedanken gespielt, mir eine Krawatte und einen Naßrasierer zu kaufen.
Wenn Hollywood nach Prometheus, Gravity, Interstellar und jetzt dem Marsianer nächstes Jahr wieder einen Weltraumfilm herausbringt, der noch besser ist als der im Jahr davor, dann muss Moviepilot die Skala erweitern.
Zum Marsianer kann man höchstens noch zwei kritische Anmerkungen machen, nämlich (1) dass der Mars mangels dichter Atmosphäre bei weitem nicht so windig ist und (2) dass das Ende wieder mal ein bisschen arg überdramatisiert ist. Aber wen juckt's. Wir sollten alle froh sein, dass es wieder Science Fiction gibt, die tatsächlich etwas mit Science zu tun hat, und nicht bloß mit jugendlichen Allmachtsphantasien in dystopischen Fantasyuniversen. Und die auch noch erstklassig erzählt ist. Also, ich find's super.
Während Matthew McConaughey in einem circa fünfminütigen Kurzauftritt am Anfang sehr überzeugend den gewissenlosen, geldgeilen Drecksack gibt und damit für einen einsamen Höhepunkt des Films sorgt, ist DiCaprio größtenteils überfordert. Sein Jordan Belfort ist kein Mensch, sondern bloß eine lahme Karikatur, der man keine Gefühlsregung abkauft und die auch nur sehr wenige hervorruft.
Ansonsten ist der "Wolf of Wall Street", leidlich unterhaltsam dafür, dass er drei Stunden in Anspruch nimmt, aber wenn man nicht gerade besonderen Spaß daran hat, das Wort "verfickt" dreimal pro Minute zu hören oder unbedingt reiche Gauner leiden sehen will, dann gibt es auch eine Menge kürzere Filme mit mehr Unterhaltungswert.
Geniale Disney-Selbstverblödelung. Kitschig, ja, aber wer sich daran stört, hat's halt nicht verstanden.
Nette Idee, die Herkulessage als aufgeblasenes Marketing eines antiken Söldnerführers umzuinterpretieren, aber wie so oft kommt rein gar nichts hinterher. Man prügelt sich eben, es geht, glaub' ich, sogar um irgendwas, aber es passiert rein gar nichts von Interesse.
Der Mister Universum spielt die Standardliste an Schwangerschaftsproblemchen herunter, und die Komik verlässt sich so sehr aus dieser nicht gerade superoriginellen Grundidee, dass man sich schon gar keine richtigen Witze mehr ausdenken musste. Dachte man. Zumal man ja auch noch Danny DeVito hatte, und der ist ein Zwerg, haha, wie lustig.
Nun ja. Immerhin weiß Ivan Reitman ungefähr was er tut und weiß, wie man eine Story in Szene setzt. Totlachen wird man sich also zwar nicht, aber man kann sich das schon mal anschauen.
"Der Schatten im Norden" kommt düsterer und bedrohlicher daher als der erste Teil der "Sally Lockhart Mysteries", was der Atmosphäre wirklich gut tut. Der Bösewicht ist auch vielschichtiger, wenn auch nur ein bisschen. Trotzdem ist das alles natürlich merklich Stangenware, aber bei der BBC sitzt Stangenware ja meist auch ganz gut.
Routinierte BBC-Produktion ohne große Überraschungen. Billie Piper als viktorianische Detektivin wirkt charmant und frisch, der Rest des Casts müht sich manchmal mit allzu holzschnittartigen Characteren ab, aber man hat schon viel schlimmeres. Eine spannende Geschichte bleibt's trotzdem. Muss man nicht gesehen haben, schadet aber auch nichts.
Das Ende ist interessant, irgendwas muss vorher passiert sein. Schade, dass ich nichts davon mitbekommen habe.
Der Held ist ein supercooler Anwalt mit Street Credibility und hat natürlich sofort die Sympathien auf seiner Seite. Dann gerät er in eine Geschichte, die ihn an die Grenzen seiner Fähigkeiten und seiner Moral bringen, aus der er aber schließlich unter Verwendung aller Tricks und nach vielen Windungen als Sieger hervorgeht. Das ist ein bekanntes Muster, bei dem wenig schiefgehen kann, und es geht auch wenig schief in "Der Mandant".
Nur im Mittelteil nimmt sich der Film etwas mehr vor als er stemmen kann, überlädt die Story mit Figuren und Querverbindungen, wird komplizierter als er sein müsste und fordert seine Zuschauer damit ein bisschen stärker, als es einem Mainstream-Justizdrama zukommt. Der logische Ablauf ist wohl okay, aber die entstehende Verwirrung schmälert den Genuss doch merklich. Das ist schade, denn mit ein, zwei schlauen Ideen weniger hätte das einer von den richtig Guten sein können.
"Welche Noten soll ich denn rauslassen?" sagt Mozart in "Amadeus" mal, als irgendwer ein Werk von ihm zu lang findet, und seitdem hört man das Zitat immer wieder von Künstlern, die glauben, ihr Baby wäre einfach perfekt genau so wie es ist.
Aber nicht jeder ist ein Mozart, nicht wahr? Und hier gäbe es so viel wegzulassen! Wenn man allein die Szenen streichen würde, in denen die Figuren jeweils minutenlang wortlos durch Wind und Regen latschen, würde schon einiges zusammenkommen, und wenn man die grandios emotionalen Einstellungen einfach dann abscheiden würde, wenn's auch der letzte kapiert hat, dann hätte man vielleicht einen stringenten Neunzigminüter.
Ein guter Film würde "Wuthering Heights" dadurch aber immer noch nicht werden. Zu wirr, zu wenig Motivation, man soll halt "mitdenken" müssen, wie das so ist bei hoher Kunst, aber hinter dem antiquierten 4:3-Format und der Wackelkamera und der fehlenden Musik ist der Kaiser mal wieder nackt. Wer ganz viel Phantasie hat kann die Lücken natürlich selbst füllen und wird das Ganze dadurch vielleicht mögen, aber das ist dann eine Leistung des Zuschauers, nicht des Films.
Nach 86 Minuten ist alles vorbei, und dann hat der russische Türsteher namens Hercules alle mit seiner Elektro-Gun niedergemacht. Man fragt sich nur, warum das Ganze im antiken Griechenland spielt und alle so geschwollen daherreden.
Ein nettes kleines Feel-Good-Movie, das seine eigentliche Belanglosigkeit durch die Wahl seiner Hauptfiguren überspielt. Muss man nicht gesehen haben, schadet aber auch nicht.
"I wouldn't say that it works, because it doesn't."
Sagte ausgerechnet der Hauptdarsteller Rupert Everett letzte Woche auf dem Münchner Filmfest über den "Trost von Fremden", und ich bin sehr geneigt, ihm zuzustimmen. Auf den ersten Blick bewegt sich die Handlung hart an der Grenze zum kompletten Stuss, brauchbare Motivationen spielen nicht die geringste Rolle und es ist mehr oder weniger beim ersten Auftritt von Christopher Walken klar, auf was das ungefähr hinausläuft.
Trotzdem besteht für den Film ungefähr 100 Minuten lang Hoffnung, während er immerhin erfolgreich die beabsichtigte unangenehme Stimmung aufbaut. Dann aber kommt ein so effekthascherisches, aber extrem oberflächliches Ende, dass es nur noch weh tut.
Natürlich halten das manche Leute denn für Kunst, und die Tragik des Filmgeschäfts liegt darin, dass viele Filmemacher wissen, wie leicht gerade der Teil des Publikums zu täuschen ist, der sich für besonders gebildet und anspruchsvoll hält.
Aber ich habe diesen speziellen Trick nun wirklich schon viel zu oft gesehen. Und meistens war er sogar besser umgesetzt.
Die Machtspiele im Rahmen der Internatshierarchie sind an sich schon hochinteressant - ein bisschen Game of Thrones an der Eliteschule. Dazu kommt hier noch eine feine inhaltliche Tiefe, die möglicherweise eher störend wäre, wenn die philosophischen Weisheiten nicht gerade von einem Rupert Everett in aristokratsch-ironischer Bestform vorgetragen würden.
Episodenfilme. Tolle Sache für Leute mit kurzer Aufmerksamkeitsspanne. Außer es gibt irgendsoeinen Quatsch wie inneren Zusammenhang, das überfordert einen dann schnell. Aber das Problem hat dieser Film zum Glück nicht.
Streckenweise kommt Spannung auf, und die Figuren sind durchaus interessant genug, um die eine oder andere emotionale Reaktion hervorzurufen, aber letztlich sind ein paar in Ohnmacht fallende Mädchen nicht wirklich mysteriös genug, um ein Mystery-Drama zu tragen. Zumal das Ende such nicht sehr befriedigend ist.
Ruth ist wirklich keine Sympathieträgerin - praktisch gleich in der ersten Szene vergießt sie falsche Tränen, um ihren Bruder um ein paar Dollar zu erleichtern, dann schießt sie sich erstmal mit Lösungsmittel ab, und danach geht es erst richtig bergab. Ihre Hauptmotivation ist Geld, und sie verfügt über keinen Funken moralischen Bewusstseins.
Aber alle anderen in diesem Film sind noch schlimmer. Immer wenn man kurz glaubt, man hat es endlich mit jemand Vernünftigem zu tun, dann stellt sich heraus, dass die gute Ruth nur einer anderen Sorte Wahnsinniger in die Hände gefallen ist. Selbstverständlich bildet das alles die Realität nur sehr verzerrt dar, aber es legt auf beiden Seiten den Finger zielgerecht in die Wunde: Den meisten Leuten, die angeblich Schwangeren in schwierigen Lebenssituationen helfen wollen, sind ihre politischen Überzeugungen viel, viel wichtiger als die Einzelschicksale der tatsächlich betroffenenen.
Wer starke Überzeugungen zum Thema Abtreibung hat, wird so einen Film nie lustig finden können. Aber das ist irgendwie auch der Punkt.
"Sexkomödien" sind ja auch immer so eine Sache. Das endet ganz schnell in billigem Klamauk à la "Liebesgrüße aus der Lederhose" oder im anderen Extremfall in verkopftem Deutschlehrerhumor, und weder das eine noch das andere ist besonders erotisch.
"The Overnight" findet dagegen ausnahmsweise eine ganz gute Balance. Die Figuren sind klar überzeichnet, aber keine schwachsinnigen Abziehbilder, und es wird andererseits zwar durchaus hochtrabend herumphilosophiert, aber glücklicherweise nur unter Drogeneinfluss. Und es gibt auch tatsächlich ein kleines bisschen echte Erotik dazu, die allerdings mehr im Kopf des Publikums stattfindet als auf der Leinwand. Aber da wirkt sie ja eh am besten.
Dieser Film ist voller Idioten. Nicht nur die Nazis sind komplette Deppen, sondern natürlich auch der Verfassungsschutz und sämtliche Politiker, die Antifa, die Journalisten, die Typen vom Fernsehen und eigentlich sogar die beiden noch halbwegs vernünftigen Sympathieträger. Das führt dazu, dass alles in komplettem Klamauk versinkt und gleichzeitig die wohl brillanteste politische Analyse der letzten Jahre wird. Ein Meisterwerk!
Manchmal blitzt das Woodyalleneske ein bisschen auf, dem Noah Baumbach offenbar hinterherjagt, aber so ganz kommt er nicht hin. Aber das Genre des witzig-philosophischen New-York-Laberfilms ist nun mal kein ganz einfaches. Baumbach hat immerhin die nötige feine Beobachtungsgabe, aber er könnte gerne noch ein bisschen witziger werden.
Vier Jahre nach "Neuneinhalb Wochen" war es prinzipiell keine ganz furchtbare Idee, die gleiche Idee nochmal ein bisschen anders verpackt neu aufzulegen, aber vielleicht hätte man darauf verzichten sollen, überall noch ein bisschen nachzulegen. Mickey Rourke ist noch ein bisschen wahnsinniger, Carré Otis ist noch ein bisschen ausgelieferter als Kim Basinger und die Handlung ist nicht nur noch ein Stück nebensächlicher, sondern gleitet gelegentlich auch einfach mal in regelrechten Surrealismus ab.
Dass das Fotomodell Otis damit ebenso überfordert ist wie viele andere Darsteller ist keine große Überraschung, und da dazu dann noch die Erotik zwar expliziter, aber auf sehr wenige Szenen beschränkt ist, funktioniert das aufgewärmte Rezept dann auch nicht so wahnsinnig gut.