TakaTukaLand - Kommentare

Alle Kommentare von TakaTukaLand

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    Grandiose Inszenierung des 70er Jahre Ambientes in Bild, Kostüm, Setting, Performance, Ton und wundervollen Low-Budget-/Grindhouse-"Effekten". Ich habe nicht einmal gezweifelt einen 70er Blaxploitation-Movie zu sehen, so authentisch (bzw. auf Authentizität anspielend) wirkt diese genregerecht alberne (rassifizierende/sexistische/klischeeüberladene/etc), aber nie peinliche und daher gelungene Persiflage, die es gleichermaßen verdient Hommage genannt zu werden.

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    • 9
      TakaTukaLand 08.01.2015, 02:21 Geändert 04.01.2016, 00:43

      Unglaublich packend erzählte, unterhaltsame, sozialkritische, verstörende, mit Erwartungen brechende und dystopische Visionen von zukünftigen Realitäten in denen (Zukunfts)Technologien die Welt/Gesellschaft/Lebenswelt verändert haben und von dem was passieren kann, wenn wir nicht vorher lernen mit diesen Technologien umzugehen. Dabei wird zuerst auf twitter, facebook, YouTube etc. als die Anfänge von massenhafter sozialer Vernetzung 2.0 verwiesen, denen aber zugleich - so scheint es hier - ein Ende der Privatsphäre, der Selbstbestimmtheit, der Unabhängigkeit, der Freiheit und vielleicht sogar der Menschlichkeit innewohnt; nicht zuletzt hervorgerufen durch die Kommerzialität dieser Art der sozialen Vernetzung. Eine wunderbare britische Gesellschaftskritik, die ohne erhobenen Zeigefinger auskommt, aber dennoch so deutlich heraus bricht, dass es einer_einem manchmal die Sprache verschlägt.
      Warum das Ganze Serie genannt wird verstehe ich allerdings nicht so ganz; ich würde es eher als Kurzfilmsammlung bezeichnen, denn die einzelnen Episoden - und es sind nur drei "Folgen" pro "Staffel" - haben eine in sich geschlossene Handlung mit völlig unterschiedlichen Charakteren und Lebenswelten.
      Fazit: bemerkenswert großartig bis grandios. Absolutes Pflichtprogramm; auch für Nicht-Serien-Gucker_innen!

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      • 8 .5
        TakaTukaLand 31.12.2014, 03:15 Geändert 31.12.2014, 03:23

        Oh My Gosh!
        The Complete Novel (ca 113 Min.) ist ein sehr anderer Film als die Kinofassung, die sich so sehr in mein Gedächtnis eingebrannt hat. Durch die über 20 Minuten längere Fassung, die dem Film vor allem einen ausführlicheren Anfang wie auch ein anderes Ende spendieren, gibt dem Ganzen mehr Bodenständigkeit, mehr Realismus und Nähe zum Buch; das düstere bis mystische der Kinofassung geht dabei allerdings komplett verloren. Das wird auch noch durch einen neuen Soundtrack unterstützt, der die Stimmung vollends verändert. Nichts gegen Elvis, aber hier versaut er nur das ganze Feeling und wirkt eher einfallslos und viel zu oft eingespielt.
        Vermeintlich "Geschnittene Szenen", die nur im Bonusmaterial der DVD-/BD-Veröffentlichungen und dabei in sehr schlechter Qualität zu finden sind, kenne ich noch fast vollständig aus der Kinofassung, fehlen aber in allen aktuellen - und angeblich vollständigen, weil es heißt ja "The Complete Novel" - Veröffentlichungen.
        Ich prangere das an!
        Schnittfassungen, die Filme so sehr verändern, verwirren mich. Vor allem weil ich The Outsiders immer als einen meiner Lieblingsfilme betrachtet habe... nach der heutigen Sichtung weiß ich nur: The Complete Novel ist nicht mein Lieblingsfilm. Wo bekomme ich jetzt die alte Kinofassung wieder her?

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        • 6 .5
          TakaTukaLand 30.12.2014, 04:29 Geändert 30.12.2014, 04:32

          Der Film hat ein unglaubliches Tempo, weil man ständig wie auf einem Desktop von Fenster zu Fenster springt und also immer irgendetwas passiert. Schon nach wenigen Sekunden zieht einen Open Windows mitten ins Geschehen und verliert bis zum Schluss fast nie an Geschwindigkeit. Dabei wird vor allem zu Beginn ausgiebig mit dem Voyeurismus des Publikums gespielt.
          Leider ist die Geschichte nicht ganz rund erzählt, im Laufe des Films wird es immer absurder, und bleibt so deutlich hinter den Möglichkeiten. Allein die Machart und die Schauspielkünste sorgen für diese "hohe" Wertung.

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          • 7 .5

            Für einen US-Western wirklich sehr gut.

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            • Wo ist denn diese Filmliste? Ich kann hier nichts finden! Wurde die mal wieder ganz geschickt hinter 1000 Skripten und Tracking-Cookies versteckt? *kotz*

                • 8 .5
                  TakaTukaLand 16.12.2014, 00:51 Geändert 16.12.2014, 00:52

                  "Wie in einem schlechten Film", so beschreibt die Protagonistin selbst die geradezu kitschig-romantische Story und verweist damit gleichzeitig auf die Qualität des Films in dem sie spielt. Denn obwohl dieser Animé tatsächlich etwas kitschig und romantisch daher kommt, so ist er es nur in einer ghiblihaft schön erzählten und gezeichneten Art und Weise.

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                  • 6 .5

                    Marderhunde mit Eiern ~ WTF!?
                    Tief verwurzelt in der japanischen Kultur/Mythologie/Fabelwelt wirkt dieser Anime mit all seiner Fülle von Anspielungen und Symbolhaftigkeit teils befremdlich und/oder unverständlich. Auf jeden Fall bekommt man ohne entsprechende Kenntnisse vieles nicht mit bzw bleibt es einer_einem einfach verschlossen. Trotzdem ist der Film auch für westlich geprägte Augen und Verstände guckbar, die gesamte Handlung ist leicht verständlich. Die durchgängige (Fabel-/Märchen-)Erzählung aus dem Off hat mir persönlich aber nicht gut gefallen.

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                    • 8 .5
                      TakaTukaLand 27.11.2014, 23:13 Geändert 27.11.2014, 23:14

                      Gleiche Wertung für beide Teile, da es ein Film ist.
                      5 Stunden 26 Minuten (326 Min.) die durch die fesselnde Erzählstruktur erstaunlicher Weise nicht langweilig werden. Punktabzug für rassistische und zu überflüssige grenzüberschreitende Szenen sowie Rammstein-Beteiligung, sonst wäre die Wertung glatt herausragend. Bei der Schlussszene bin ich mir nicht sicher, ob sie den Film zerstört oder die Aussage verstärkt oder beides.

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                      • 8 .5
                        TakaTukaLand 27.11.2014, 23:13 Geändert 27.11.2014, 23:14

                        Gleiche Wertung für beide Teile, da es ein Film ist.
                        5 Stunden 26 Minuten (326 Min.) die durch die fesselnde Erzählstruktur erstaunlicher Weise nicht langweilig werden. Punktabzug für rassistische und zu überflüssige grenzüberschreitende Szenen sowie Rammstein-Beteiligung, sonst wäre die Wertung glatt herausragend. Bei der Schlussszene bin ich mir nicht sicher, ob sie den Film zerstört oder die Aussage verstärkt oder beides.

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                        • 3

                          Einfach schwach. Mehr ist dazu eigentlich nicht zu sagen, außer das sowohl Lesben als auch (lesbische) Vampir-Fans leider enttäuscht sein werden.
                          Der Soundtrack allerdings ist genial, gehört zu meinen liebsten und wird schon seit Jahren regelmäßig immer wieder heraus gekramt und genossen!
                          Mein Tipp: lieber hören statt gucken.

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                              TakaTukaLand 09.11.2014, 23:51 Geändert 10.11.2014, 01:51

                              9. November 2020: Deutschland ist nach 30 Jahren Mauerfall ein turbokapitalistischer Polizeistaat, in dem die extrem hohe Arbeitslosigkeit von Staat und Medien vertuscht wird. Dabei gibt es praktischer Weise nur noch 2 TV-Sender, die in grenzenloser Konkurrenz versuchen sich gegenseitig in quotenbringender Menschenverachtung zu überbieten.
                              Peter Fleischmann zeigt eine dystopische, teils absurde, teils fehleingeschätze und an anderen Stellen beinahe prophetisch vorhergesehene (der Film stammt aus dem Jahr 2001) Zukunftsvision. Das Ganze ist aber stark ironisch, unterhaltsam und äußerst zitatreich inszeniert. Komplett in schwarzweiß gedreht wird auf den Film noir verwiesen, es wird mit bekannten Synchronstimmen gearbeitet und der spielerischer Umgang mit den Namen der Rollen weiß öfter ein Lachen hervor zu locken.
                              Minh-Khai Phan-Thi ist leider eine ziemlich schlechte Schauspielerin. Der restliche Cast ist trotz Low-Budget-Produktion (oder gerade deswegen) mit Vadim Glowna, Florian Lukas und vielen anderen - Fatih Akin taucht auch zwischendurch auf - wunderbar besetzt.

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                                über Dracula

                                Plump und peinlich.

                                • 4 .5

                                  Die erste Folge kann man mal gucken, war jedenfalls besser als meine sehr niedrigen Erwartungen ;-) Dann baut die Serie allerdings stetig immer mehr ab und entfernt sich immer weiter von der Sleepy Hollow Story. Am besten nach der 1. Folge einfach aufhören und als eine Art modernisierte Kurzfilm-Fassung abspeichern. :D

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                                  • 8

                                    Es ist einfach sehr gutes, überzeugendes, mitreißendes, gewaltiges und gelungenes Blockbuster-Kino, wow - daher die hohe Wertung ;-)
                                    Inhaltlich hat der Streifen leider nicht so viel zu bieten, obwohl genügend Potenzial da wäre, und bleibt daher deutlich hinter Prequel 1 (Prevolution) zurück.

                                    Die einzige Möglichkeit mich mit dieser Reihe noch anzufreunden:
                                    Der nächste Prequel-Teil (im deutschen dann Evolution? m( ) muss nochmal besser werden, um dann im Atomkrieg und der Degeneration der Menschheit zu enden und so wieder einen Anschluss ans Original finden. Dabei darf es keinen Verweis auf die 2001-Verfilmung geben (diesen Film werde ich Tim Burton nie verzeihen!). Und dann, nur dann erkenne ich diese 3 Prequel (und mehr sollten es bitte auch nicht werden, sonst müsste die Fortsetzung ja Volution heißen ;P ) als radikale Neuinterpretationen der Originalteile 3-5 an. :-D

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                                    • 7
                                      TakaTukaLand 29.10.2014, 02:19 Geändert 31.10.2014, 17:30
                                      über Psych

                                      Eigentlich nur alberner Blödsinn, aber es gibt wirklich gelungene und tolle Momente, oft Zitate aus der Filmgeschichte, und auch ein paar wirklich herausragende Folgen, die als Hommage an konkrete Filmwerke gedacht sind - und mich jedes mal zum Lachen gebracht und überzeugt haben!

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                                      • 4 .5

                                        Dieser Film möchte einer Satire sein, schafft es aber nicht, lässt höchstens Ansätze erahnen, und ist daher einfach fade bis peinlich-absurd und dementsprechend langweilig. Ein paar Sonntagnachmittags-Lacher sind dabei, allerdings auch 2-3 wirklich krude rassistische und antisemitische Bemerkungen, die nur ungläubige und wütende Verwunderung über das dort gesagte hervor rufen und keinesfalls satirisch überzeugen.

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                                        • 9

                                          Sophie, “Kurzform von Sophiiie!”, ist schwanger. Aber sie weiß nicht von wem und vor allem nicht was sie tun soll. Auf der Suche nach einer Antwort irrt sie eine Nacht lang durch die Stadt; mit dem Motorrad ihres Freundes, der sich mehr Sorgen um die Karre macht als um sie, in Taxen, in denen sie die Fahrer fragt: “Wohin soll´s gehen?”, durch Bars und Puffs und teure Hotels, sie betrinkt sich, sie raubt Leute aus, um an Geld zu kommen, sie bringt sich ständig in Gefahr. Und fast überall begegnen ihr männliche Sexualität, Gewalt, Vergewaltigungsandrohung, sexuelle Übergriffe – meist alles auf einmal. Nur selten findet sie in dieser Nacht Verständnis. Aber auch das kommt immer im falschen Moment. Sie kann nicht damit umgehen. Da kommt sie fast noch besser mit einer Horde von Männern zurecht, die nicht eingreifen bei einer versuchten Vergewaltigung, aber klein beigeben, wenn Sophie einen am Schwanz nach draußen zieht und droht, ihn mit einer Glasscherbe abzuschneiden. Sie kann sich noch wehren, aber manchmal auch nicht. Oft ist Sophie (Katharina Schüttler)ihre einzige Waffe ihre Hilflosigkeit. Bis sie ihr Kind verliert und dafür noch beschimpft und verurteilt wird, wieder nur auf Unverständnis stößt. Am Ende kann sie nichts mehr aushalten. Sie kann nicht mehr. Auch die Fröhlichkeit von polnischen Cowboys, die nach dieser Nacht wie rettende Engel wirken, kann sie nicht mehr retten…
                                          Sophiiie! (2002) ist ein Film über den Zustand der Verwirrtheit wenn mensch nicht mehr weiter weiß. Über das nicht-mehr-ertragen-können. Über Lichtblicke, die schnell wieder im Schatten verschwinden. Über das brutale Leben, das einem selbst so fremd vorkommt. Über einen Augenblick, in dem eine lebenswichtige Entscheidung getroffen werden muss, der sich quälend lang dahin zieht, bis es zu spät ist.
                                          Der Film ist fesselnd, abwechslungreich, spannend, überraschend, mitreißend, realistisch und traurig und es schwingt ein feministischer Subtext mit. Ein Film, bei dem mensch sagen möchte, dass es ein toller/guter/großartiger Film ist, aber nichts davon passen will.

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                                          Dies ist mal wieder ein älterer Text von mir.
                                          http://takatukaland.wordpress.com/2007/03/27/sophiiie/

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                                          • 8 .5
                                            TakaTukaLand 09.10.2014, 02:50 Geändert 09.10.2014, 03:02
                                            über Fargo

                                            Die erste halbe Stunde der ersten Folge ist eine ständige Anspielung auf den Film und eine Huldigung der Coen-Brüder, die hier als Executive Producer die Serie begleiten. Ein Freudenfest. ;)
                                            Danach werden die Zitate und Anspielungen dezenter und seltener, rücken mehr und mehr in den Hintergrund. Und so schafft es die gesamte Serie eine wunderbare, gelungene Hommage an die Kinovorlage zu verkörpern und gleichzeitig eine Eigenständigkeit zu entwickeln, die diese Vorlage beinahe garnicht nötig hat, vielleicht sogar darüber hinaus wächst, und trotzdem immer wieder liebevoll an sie erinnert. Äußerst gelungen!

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                                            • 9

                                              Nochmal ein alter Text von mir (SPOILER enthalten):

                                              Endlich ist auch Hairspray (1988) bei mir angekommen und ich musste den Film natürlich sofort gucken. Und es war ein Fest! Super witzig, inhaltlich diesmal nicht “nur” sozialkritisch, sondern stark politisch/antirassistisch, tolle Besetzung, klasse Inszenierung und viel gute Musik.
                                              Natürlich spielt der Film in Baltimore (wo sonst), aber mehr denn je steht Baltimore in diesem Film symbolisch für die gesamte USA. Und er spielt im Jahr 1962, was wohl ebenfalls symbolisch ist, für das Jahr, in dem sich der erste Afroamerikaner in die Oxford-University einschreiben wollte und damit einen entscheidenden Schritt für das Ende der “Rassentrennung” getan hat. So ist Hairspray geprägt und gefüllt von Zitaten und Verweisen auf die Geschichte des afroamerikanischen Emanzipationskampfes: “I have a dream” (1963), “Rassendiskriminierung” trotz entgegengesetztem Beschluss des Obersten Bundesgerichts (1963), Bombenanschlag auf eine schwarze Gemeinde (1963), usw.; genaueres hier. Besonders George Wallace, einst Gouverneur von Alabama, wird hier von John Waters verarbeitet. In seiner Antrittsrede als Gouverneur (1963) redete er einen, auch im Film zitierten, Schwachsinn wie: “Rassentrennung heute, Rassentrennung morgen und Rassentrennung für immer!”. Außerdem widersetzte er sich dem Urteil des Obersten Bundesgerichts und verweigerte schwarzen Studenten den Zugang zu Universitäten in Alabama, bis John F. Kennedy die Nationalgarde schickte, um das Bundesgesetz und damit den Zugang zu Universitäten für AfroamerikanerInnen durchzusetzen. Ich vermute, dass Wallace durch den rassistischen Senderchef (gespielt von Divine, s.unten) dargestellt wird.

                                              Nach so viel harter Realität nun aber zurück zum Film, der trotz des inhaltlichen Subtextes überhaupt nicht hart oder schwierig ist, sondern lustig, schön und leicht.
                                              Die “Corny-Collins-Show”, eine Tanz- und Musik-Show, ist sehr berühmt, aber auch umstritten, weil dort “N***rmusik” gespielt wird. Amber (Colleen Fitzpatrick), eine prestigesüchtige Teenagerin und Tochter der antreibenden und rassistischen Velma Von Tussle, gespielt von Debbie Harry (Blondie), ist bereits in die Jury der Show aufgestiegen und arbeitet hart an ihrem Erfolg in Form von Nahaufnahmen. Doch als Tracy Turnblad, ein dickes Mädchen und Tochter von Edna (Divine) und Wilbur (Jerry Stiller), ebenfalls zur Corny-Collins-Show kommt, direkt den Tanzwettbewerb gewinnt, damit ebenfalls zur Jury aufsteigt und sogar Ambers Freund, einen sexy Elvis-Verschnitt, gespielt von Michael St. Gerard (der 1990 tatsächlich in der biographischen Mini-TV-Serie “Elvis” die Hauptrolle spielte), ausspannt, entbrennt der Konkurrenzkampf der beiden jungen Frauen.
                                              Doch die Sympathien des Publikums liegen eindeutig auf der Seite von Tracy, die sich gegen die Rassentrennung stark macht und die Fernseh-Show, an der bisher nur an einem Tag im Monat, dem “N***rtag”, AfroamerikanerInnen teilnehmen durften, “für ganz Baltimore” zugänglich machen will. Auch der Moderator Corny Collins setzt sich für eine “gemischte” Veranstaltung ein, wird aber von dem Sendeleiter Arvin Hodgepile (ebenfalls gespielt von Divine! Parallele zu George Wallace? s.oben ) davon abgehalten. Und so kommt es zu einer spontanen Protestaktion, als mal wieder Schwarzen der Eintritt verwehrt wird. Tracy wird festgenommen, während ihre beste Freundin Penny Pingleton von ihrer völlig “afrophoben” (mir fällt kein besseres Wort ein) und rassistischen Mutter zu Hause eingesperrt wird und von einem “Psychiater” (John Waters), der immer mit einem hypnotisch-drehenden Kreisel auf sie einwirkt und Elektroschocks verteilt, “behandelt” wird. Das ist wirklich eine witzige und persiflierende Rolle, die John Waters da zum Besten gibt! Auf der Straße, bei der Show und beim Senator von Baltimore formiert sich eine Protestbewegung für die Freilassung von Tracy Turnblad. Und sie findet Beachtung und Erfolg, weil ja so viele Weiße mitmachen. Letzten Endes kommt Tracy natürlich frei und es gibt ein riesiges John Waters-HappyEnd, was beinahe noch von einem Bombenanschlag von Ambers Mutter (Debbie Harry) verhindert wird.

                                              Besonders toll ist, dass, wie schon in Female Trouble, es einfach völlig normal ist, dass die Hauptrolle dick ist und sich auch niemand (außer der Konkurrentin Amber) daran stört; weder das Publikum noch ihr süßer Elvis. Nur damit es nicht zu Missverständnissen kommt: Michael St. Gerard spielt hier nicht den King of Rock´n´Roll, sondern sieht nur so aus. Obwohl der Film natürlich auch Parallelen zum Elvis Presley-Phänomen (“weißer Mann mit schwarzer Stimme”, [was ich persönlich nie nachvollziehen konnte], der mit “schwarzer” Musik auf “weißen” Radiosendern gespielt wurde) aufweist. Insgesamt ist der Film eine lustige, seichte Teeni-Komödie (am ehesten vergleichbar mit Pecker), die einen sehr starken Subtext hat, von ihm aber nicht unbedingt dominiert wird, auch wenn ich das hier nicht wirklich deutlich machen konnte.

                                              https://takatukaland.wordpress.com/2007/03/23/hairspray-john-waters/

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                                              • 8 .5

                                                Hier mal ein alter - leicht editierter - Text von mir (SPOILER-Warnung!):

                                                In diesem Machwerk spielt wieder Divine die Hauptrolle “Francine Fishpaw”, eine amerikanische Hausfrau, Mutter und Ehefrau, die das traute Heim gerne keimfrei hält und auch die Familie als gut funktionierend sieht. Doch dieses Bild der eigenen Familie bricht in sich zusammen, als Francine ihren Ehemann, ein Pornokinobetreiber, mit seiner Affäre erwischt und dieser sich daraufhin von ihr trennt und seine “neue Freiheit” sichtlich genießt und jede Möglichkeit nutzt um seine Frau zu demütigen. Außerdem wird der PCP schnüffelnde Sohn der Familie als “Fußstampfer von Baltimore” (eine Metapher für sexuelle Belästigung oder Vergewaltigung?) polizeilich gesucht und festgenommen. Und die etwas verblödete Tochter hat einen Kleinkriminellen zum Freund und möchte unbedingt GoGo-Girl werden, was auch nicht gearde zu dem Bild einer angesehenen Familie passt. Daraufhin greift Francine (Divine) zur PolyesterFlasche und stürzt in ein depressives Loch. Doch plötzlich, am tiefsten Punkt angelangt, scheint alles wieder gut zu werden. Der Sohn kommt “geheilt” und gepflegt aus dem Gefängnis, die Tochter besinnt sich nach einem Selbstmordversuch auf ein “anständiges” Leben und möchte zu sich selbst finden und Francine trifft ihren absoluten Traummann, den Playboy Tod Tomorrow. Der scheint all ihre Wünsche zu erfüllen und das Ganze verspricht eine neue glückliche Familie zu werden, doch dann kommt alles anders als erwartet. Aber natürlich ist der Schluss wieder ein typisches John Waters-Happy End ;-)

                                                Garniert ist der ganze Film noch mit einer absoluten Sensation. Zu Beginn des Films werden die ZuschauerInnen in die Handhabung des Geruchskinos eingeführt. So bekam jedeR KinobesucherIn eine Tafel mit mehreren numerierten Feldern darauf. Im Film werden dann immer wieder Zahlen eingeblendet, die auf das Feld weisen das mensch freirubbeln muss um einen Geruch freizusetzen. Und noch besser: bei diesem John Waters-Film kamen natürlich hauptsächlich Gerüche wie “Furz”, “Schweiß”, “alte Schuhe” und andere Köstlichkeiten zum Einsatz. Wundervolles Odorama :D

                                                https://takatukaland.wordpress.com/2007/03/15/john-waters/

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                                                  Exorzist meets Frankenstein meets Vampir-Geschichte meets Jack the Ripper und so weiter und so fort... Hört sich krude an und so ist es auch. Bin sogar mit Anstrengungen und viel gutem Willen nicht über die 2. Folge hinaus gekommen.

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                                                    Fincher muss sich schämen. Zu Beginn wird versucht mit 2-3 billigen sexistischen gags die Stimmung anzuheizen, weil sonst eher Langeweile herrscht, aber auch danach wird durchgehend mit einer subtilen bis perfiden Täter-Opfer-Umkehr gespielt, die nur peinlich ist, da alles (bis vielleicht auf die finale Frage) recht vorhersehbar und flach bleibt. In der ersten Stunde musste ich mich immer wieder fragen, ob das Schlechte des Ganzen wohl an dem mies angelegten Charakter oder doch an Afflecks schlechtem Spiel liegt. Dann kommt eine Wendung, bei der man hofft, das jetzt alles besser wird (denn bis dahin ist immer noch nicht viel passiert), aber auch dann: nur Enttäuschung. Wofür hier Überlänge gebraucht wird kann ich mir beim besten Willen nicht erklären. Warum Leute im Kino das unterhaltsam fanden und an den wirklich dümmsten Stellen und über flachste Witze lachen mussten bleibt mir ebenfalls ein Rätsel. Sehr sehr enttäuschend!

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