Tyler__Durden - Kommentare
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Alle Kommentare von Tyler__Durden
Das einzige wirkliche moralische Verständnis in einem Genre dessen Existenzgrundlage durch physisches Leid begleitet oder geformt wird, mag wohl (neben der Aufspaltung in einen ungeschnittenen filmischen Raum) die ultimative Konzentration und/oder Fortführung dieses Leidens sein. Direkt in eine fatalistische Umgebung hinein in welcher eingehaltene Versprechen nur durch leblose Gesichter beantwortet werden und panische Angst in Handeln kulminiert, welches wiederum in Tod, Transgression und Ausweglosigkeit, konstruiert von einer höheren Macht als der eigenen, Enden muss. Der Mensch wird zum Körper und die Emotionen zur Falle. Action war selten so unaufhaltsam grausam und final wie in der letzten großen Szene in The Stool Pigeon.
"[...]A remarkably rich, rewarding, and restful experience, Hou’s latest is a film like no other—in the simplicity of its lines, colors, and framing, and in the complexity of how those elements compound and contextualize its emotional subject matter, Flight of the Red Balloon can, in my mind, be compared to the works of Matisse. Despite this elevation, the film, miraculously, doesn’t feel like an artist’s grand summation, but rather just another in a long line of purely wrought canvases; it never calls attention to its own technique or turns its endless flow of lovely, complicated compositions into recognizable set pieces, and instead allows its three principal characters to navigate its spaces with ease.[...]" - Michael Koresky
Wie in vielen Filmen Taiwans damals geht es auch hier um Familie. Eine Familie welche anfangs des Filmes räumlich zwar präsent ist, dafür aber emotional distanziert miteinander lebt und zum Ende dann räumlich zerstreut sowie abwesend ist, nun aber emotional mehr Verständnis und Einsicht für die jeweiligen Person hat. Ang Lee macht es sich zwar oft recht einfach mit der Darstellung seiner Familieneinheit, aber er weiß es durchaus seine klar aufgeteilten Archetypen mit Leben und Leiden zu füllen sodass der lockeren Gangart des Films auch etwas nötiges Gewicht hinzugefügt wird.
Gibt für mich nur noch einen besseren (lebenden) Regisseur, deswegen sind To Werbungen immer mit zwei Daumen nach oben zu bewerten. Obwohl (aber das weißt du denke ich auch) gerade bei To's enormen Output, 5 Einstiegsfilme noch zu wenig sind. Selbst seine Komödien oder Romanzen lassen sich da schlecht mit einem Film beschreiben - "Romancing in Thin Air" = Ein das Kino und dessen Mittel hinterfragendes Melodrama; "Love for all Seasons" = Action-Romanze/Slap Stick Komödie; "Don't go Breaking my Heart" = romantische Komödie usw. usf). Aber trotzdem, tolle und lobenswerte Artikelidee. Und mit Johnnie To-Liebe hier auf der Startseite macht man mich sowieso immer glücklich. :)
Allein gelassen von den letzten Überbleibsel der Gesellschaft, verschwindet der Mensch irgendwann in den endlosen weiten der Natur bis er sich in Mythen wiederfindet und letztendlich in tosendem weißen Rauschen nach Hause findet. Hoch oben über der Welt. Über der Stille. Ein letzter Blick erzählt die Geschichte.
Werbetrommeln für Naruse geht immer klar. Ergo: Tolle Liste.
Solange die Charaktere in Hong Sang-soos Filmen weiter trinken läuft eigentlich alles nach Plan in Korea. Trotzdem toller Text. :)
Es heißt der Mensch erfährt das erste mal die gleichgültige Beschaffenheit des Leben wenn er sich schreiend, tretend und mit Blut umhüllt aus der in erschaffenden Wärme heraus ans Licht kämpfen muss. Warum er diesen Leidensweg vor sich nimmt weiß er nicht, da wissen noch keine Fähigkeit ist die ihm inne wohnt. Dies ist die erste Erinnerung die für immer im untersten Unterbewusstsein unter Schichten von Farben, Formen, Gedanken, Gefühlen, Meinungen und anderen nicht versprachlichten Dingen verborgen bleibt. Die Ur-Erinnerung, alles da vor ist nur Unendlichkeit und Wärme, hat aber keinen Bezug zum Leben. Und so lebt man und wächst man und überdeckt diese Erinnerung mit zahllosen Schichten und kognitiven Prozessen um die Realität den eigenen Ansprüchen anzupassen. Denn ist es ja nicht das schreien und bluten und treten das uns letztendlich zu Menschen macht, sondern die Erinnerungen die wir uns von der Welt und den Leuten/Dingen in ihr behalten und an welchen wir festhalten, da die damit verbundenen Emotionen uns zu dem machen was wir sind und seien werden. Endlich wieder unendlich und warm. Der kleinste gemeinsamem Nenner der Realität wie sie ist und wie wir sie das erste mal erfahren haben bleibt uns allen aber trotzdem erhalten. Für immer. Für alle. Treten. Schreien. Bluten. Anfang/Ende.
Hier dreht sich alles um die Bilder. Das Bild das ein zielloser Architekt von einer Frau bekommt dessen Schatten in der Nacht der Großstadt überlebensgroß auf ein Plakat reflektiert wird und ihm seine Inspiration wieder gibt. Das Bild einer Frau, erspäht durch die Fenster zweier gegenüberliegender Hochhäuser, komprimiert auf einem Handybildschirm, welches einem gescheiterten jungen Börsenmensch in der Zeit nach dem Finanzcrash durch ihre Vitalität wider Kraft verleiht. Liebe anno Lehman Brothers, ein Gewebe aus Selektierung, gefiltert durch Schaufenster die zwei sich anziehende Körper voneinander trennen. Liebe geschrieben auf überlebensgroßen Monolithen, Symbole des Kapitalismus werden zu Symbolen/zum Ausdruck der Liebe. Liebe als Angebot/Nachfrage, ein Kampf wie in der freien Marktwirtschaft über die Frau. Doch ist es nur sie die letztendlich das Produkt wählen darf. Da ist es nur verständlich das ihre Wahl schlussendlich auf den fällt welcher körperlich und räumlich präsent ist. Happy End. Schwarze Bild. Was bleibt sind die Bilder. Gefühle sind sowieso nur noch aus Glas, formbar allein durch eben diese Bilder. Eine in diesem Kontext noch recht zahme Konsequenz, welche To dann in Romancing in Thin Air auf unvergleichbare Höhen hieven sollte. Ein Genie am Werke, immer noch konkurenzlos.
Purer formaler Exzess ohne wirklichen Vergleich. Der frühe Wong Kar-wai oder John Woo mag hier auf der Oberfläche von dem einen oder anderen Fuchs auszuspähen sein, aber Tsui Hark geht hier noch einen Schritt weiter da er eigentlich komplett auf etwas tieferes verzichtet. Hier gibt es nur die Oberfläche. Nur das Bild, die Körper und die Bewegungen der beiden zu-/oder gegeneinander. Konfus (weil recht neu), aber schön.
Einer der wirklich wenigen, vollends durchgängigen Exploitation-filme Amerikas der Neuzeit, in welchem komischerweise zu meiner Überraschung in einem simplen (und wahnwitzig schaurigen) Dialog mehr über Rassismus gesagt wird als z.B. Tarantino in seinem gesamten letzten Film versucht hat zu kommunizieren. Dazu noch räumlich halbwegs klare Kämpfe die sich auf ihre effiziente und einfache Form beziehen, und ich bin zufrieden.
Take 1: Die Frakturen einer Liebe.
Take 2: Die Liebe zweier Seelen, welche so fern voneinander sich nicht dem gegenüber nähern können, das es erst die unschuldige Auffassungsgabe und ungeschönte Ausdrucksweise eines Kindes braucht, um auszusprechen über was sich die zwei naiv verliebten keinen Sinn bilden können. Liebe als Vereinigung zweier Menschen die sich innerlich nahe fühlen, aber dessen Körper keine wirkliche Verbindung aufbauen wollen. Die eine taumelt mit ihrer freien Energie nach außen gekehrt wie ein Planet um die Sonne, währen der andere Teil nur starr hinter diesem Spektakel herläuft und sich selbst aber keiner Befreiung durch seine Gefühle hingeben will/kann. Der ewige Kampf zwischen dem was man teilen will und dem was man zu teilen in der Lage ist. Zwischen dem was man entblößt und dem was man dadurch aufgibt.
Take 3: Man mag es bei all den ach so schönen Bildern (ein Glück das ich nicht so leicht aus der Fassung zu bringen bin sonst würden mich die erneut extrem schablonenhaften Gespräche bezgl. Malicks singulärer Form zur Weißglut bringen) ja eigentlich nicht glauben, aber Liebe (oder "das Wunder") findet keiner der Personen in dem Film wirklich. Malick, der hier nach The Tree of Life, wieder enorm persönliche Kunst kreiert und Teile seines eigenen Lebens verarbeitet (auch er war in einer Beziehung mit einer Europäerin, welche aber zerbrach; auch er lernte dann wieder sein high-school sweetheart kennen mit welcher er dann heiratete) lässt sich und seinen Charakteren keinen Ausweg aus dem Leben bestehend aus einer Kette aus Glück und Unglück. Eine Kette die direkt aus Malicks Leben gerissen wurde. Was auch ein Grund ist warum Afflecks Charakter so oft abgeschnitten wird vom Bildrahmen, da der Macher des Films sich eben seiner eigenen Fehlbarkeit und Unmöglichkeit der Repräsentation seines Ichs bewusst ist. Das darf man dann natürlich wieder schmalzig der berechnend finden, aber das hier jemand sein Herz mitsamt den Narben (selbst zugefügt die meiste Zeit) auf Bild bannt, das sollte man wenn möglich nicht vergessen. Denn wie gesagt, das hier ist kein Erzählkino. Malick kein Geschichtenerzähler (war er auch nie!). Und seine Filme keine Filme mit Bezug auf Narration oder Unterhaltung, sie sind die Denkprozesse eines Menschen für den die filmisch geschriebene Philosophie eben mehr hergab als die schriftliche. Er filmt, also ist er. Das einzige Wunder.
Take 4: Das Kino des Terrence Malick entgleist immer weiter. Das mag man je nach Empfindung nun positiv oder negativ sehen. Wer das aber nach sechs Filmen immer noch nicht fühlt, der sollte sich lieber Filmen widmen welche die eigenen Sensibilitäten besser befriedigen. Den hier geht es seit Badlands nur noch nach vorne, ein sich ewig weiterentwickelndes Kino. Die Logik dahinter ist keine gebaut auf Authentizität oder Künstlichkeit. Genauso wenig wie auf Naturalismus oder Ästhetizismus. Malicks Kino faltet sich in jene Richtung aus in welche es ein Gefühl erspäht. Ein Gefühl das sich oft genauso wahr wie falsch anfühlen mag. Willkür sagen die bösen Zungen. Genie predigen die Schafe. Wie ein Block von Bildern gestapelt auf einen anderen, und in jedem haust ein Geheimnis wertvoller als das nächste. Einem Malick Film beizuwohnen ist nicht mehr einfach so ein visuelles Erlebnis oder ein holistisches (obwohl es das natürlich auch sein kann). Es ist ein Fragen nach den Fragen wenn der Anspruch überhand nimmt, ein Forschen nach unbenannten aber allzu bekannten Gefühlen wenn das Herz erwacht und ein Suchen nach dem ewig sichtbaren aber allzeit verborgenen Licht wenn die Seele sich angesprochen fühlt. Ein sinnloses Unterfangen. Uns Menschen würdig.
Take 5: ....
"Tilda Swinton Lead a Barry White Dance-Along at Ebertfest"
http://www.slate.com/blogs/browbeat/2013/04/24/tilda_swinton_leads_ebertfest_dance_a_thon_to_barry_white_watch_video.html
"A man who looks at women's legs should not marry."
Kann ja nur besser werden....
"We're not supposed to move THE BODY!"
Neue Filme von Hirokazu Koreeda, Jia Zhang-ke, Asghar Farhadi, Mahamat-Saleh Haroun, Lav Diaz, Claire Denis und Johnnie To?
Passt.
Die Flucht nach draußen als einzige Möglichkeit die eigene psychische Zuflucht im inneren aufrecht zu erhalten. Vor dem zu fliehen was dem Geist die eigens erbaut Blockade einreißen wird, und das Trauma dahinter eröffnet. Ein Film voller leerer Gänge, Geister und Repräsentationen des Ichs. Carpenter, hier mal wieder ganz der Formalist, interessiere sich in The Ward wenig für den Schock an sich, das Drehbuch und die Oberfläche der Geschichte sind recht bekannt im Genre. Doch sind dies nur Ausgangspunkte. Sein Kino ist eines der Katharsis. Was ihn interessiert ist die Frage nach dem was hinter dem Schock steht, hinter der Angst und den Geistern die unsere am stärksten bewachten Emotionen ans freie bringen. Die Geschichten die uns Erschrecken, heilen uns. Oder so ähnlich. Carpenter hätte zwar nach dem Statement in Cigarette Burns keinen Film mehr machen müssen, doch bin ich heil froh das er es doch noch ein mal geschafft hat auf solch formal präzise und psychisch fragile Hochtouren aufzufahren. Denn besser als in The Ward war der "Altmeister" selten.
Die Desintegration einer Familie in der Nachkriegsmentalität. Die Tochter merkt gegen Beginn des Filmes ernüchternd ihrer Mutter an das der Haussegen währen des Krieges nicht so krumm stand wie nun. Die Mutter entgegnet ihr in nüchterner Resignation das dies nicht besonders verwunderlich sei, da man ihnen ja die Freiheit während dieser Zeit nahm. Die Freiheit so zu Leben wie der eigene Geist/Gefühle es diktieren, fern jeglicher soz. Norm oder einer "Verbundenheit" sowie "Verantwortung" gegenüber der Moral der eigenen Nation. Doch genauso wie der Krieg das Leben der Menschen langsam verlassen hat so kommt nun auch diese angebliche Freiheit wieder zurück und schickt sie von einer falschen Welt voller Illusionen nun wieder zurück in das echte Leben. Und da gibt es eben Probleme. Mann und Frau sind seit über 20 Jahren verheiratet, doch ein Bündnis der Emotionen blieb seit jeher aus. War der Grund ihrer Lebensvereinigung doch weniger die Liebe zueinander als die Verantwortung gegenüber ihrem gemeinsamen Kind (und später Kindern). So musste die Frau ihre eigentliche Liebe fallen lassen. Doch nun, nun ist die Freiheit zurück. Die Kluft der Ehepartner wird zusehend großer, ihre Körpersprachen kommunizieren sehr deutlich ihre gegenseitige Abneigung zueinander, mit jeder Bewegung und jedem gewechselten Wort füllt sich das Kontingent des Ertragbaren. Das Glück muss nun wieder da gefunden werden wo es damals auch schon war, die alte Flamme wird wieder entzündet und die Frau kann nun auf ein neues Leben mit ihrer alten Liebe hoffen. So sind die Komponenten welche die Ehe der Frau zusammenhielten ja verschwunden. Der Krieg ist vorbei und die zwei Kinder sind nun erwachsen. Doch ist die Hoffnung wieder nur ein Trugschluss des Lebens, ein Naiver Traum welcher die Aufopferung an eine deutlich kaputte Familie (aber eben immer noch eine Familie) übersieht. Naruse sagte einst das egal wo seine Charaktere sich hin drehen oder -gehen , sie unweigerlich auf eine Wand treffen die sie an ihrem Drang nach Vorne aufhält. Ob diese Wand in dem Fall von "Dancing Girl" nun wieder Unglücksseligkeit bereit hält oder doch dem Glück eine zweite Chance lässt, bleibt in den verheißungsvollen/verlorenen Blicken zweier Menschen zueinander und einer heißen Sommernacht verborgen, auf das wir uns selbst die Antwort suchen müssen.
Kleiner Tipp: Schau dir von Kurosawa mal "The Most Beautiful" an. Der ist im Gegensatz zu "Die Verborgene Festung" (den ich übrigens auch nicht als glorreichste Stunde Kurosawas betiteln würde) ein wirklicher Schandfleck.
"[...] Naruse is a materialist par excellence. There is no escape from the world as it is. Life is a school of hard knocks. We all have to face up to disappointments, betrayals and loneliness, and yet keep on going on. His is a world of disillusion, not illusions. Of survival, not suicide or other more comforting forms of self-transcendence – such as religion, aesthetics, or poetics. In Naruse’s world, there is no transcendence, only daily bodily existence subject to social and economic conditions.
His characters battle to satisfy basic physical, social and economic needs. They seek comfort and security in relationships with family, friends and partners, but try to extricate themselves from oppressive relationships. Their bodies need food and clothing, housing and sex. They need money to buy food and clothing, to pay the rent and the doctor’s bills. Money changing hands, being counted – these are the recurring images of Naruse films. His central characters are single women coping with the problems of making a living, supporting a sick parent or child, finding companionship and sexual partners, seeking ways of reducing their burdens and improving the quality of their lives.
The images that linger in my memory are of an aging geisha sitting in front of a mirror, dying or plucking out her grey hairs; of a woman looking hopefully at a man who cannot return her look; of women who doggedly resume the daily grind of business as usual after the dashing of their hopes – getting dressed, applying make-up and climbing the stairs, surviving disillusion to face another day.[...]"
- Freda Freiberg
Ich will euch ja ungern berichtigen, aber:
Ihr habt End of Evangelion vergessen! Community-Wertug von 8,5 bei 201 Bewertungen mit samt einem eigenen Kinostart.
"Kämpfende Frauen im Kino" ohne King Hu? Wirklich?
Das merk ich mir Moviepilot. Das merk ich mir...
In dunklen, ja fast schon pessimistischen Tönen porträtiert Sadao Yamanaka in seinem letzten Film, bevor er an die Front geschickt wurde und da dann leider viel zu früh verstarb, das Leben im feudalen Japan ohne Glanz und Glorie. Hier gibt es keine archetypischen Helden à la Kurosawa. Ein herrenloser Samurai ist her kein Toshiro Mifune sondern ein kleines Häufchen Elend das seine Frau anlügt um ihr das bisschen an Alltag zu lassen was ihr noch geblieben ist. Yamanaka beraubt seine Figuren fast jeglichen, durch Film und Schrift angeeigneten Mythos und zeigt die Menschen dahinter und ihr miserables Leben zu der damaligen Zeit. Da ist es nur passend das der Film mit Selbstmord beginnt und schlussendlich auch damit endet.
Gefangen in Mitten eines Schnittpunktes der Nationen begrüßt uns der Film in seine Welt mit verschiedenen Sprachen. Dieser linguistischen Vielfalt in den ersten paar Sekunden, läuft unsere Protagonistin mit einem ihrem Freier entgegen. Neue Welten, neue Chancen. Alte Werte, Alte Probleme. Dem Mann muss gedient werden, er muss glücklich sein. Die Aufgebe der Frau ist dies zu erreichen. Eine Logik weiter gereicht von der vorherigen Generation. Ein Irrsinn mit vollster Hingab durchgeführt. Ein Irrsinn der sein Ende findet durch das Lachen einer echten Tochter, dem bedenken der eigenen Aufopferung einer falschen Tochter und der Befreiungsfähigkeit des Kinos. Kino so frei von allem und jedem das es am Ende nur einen kleinen Tanz braucht um das weibliche Geschlecht endgültig von dem Patriarchat zu befreien. Der einzige Weg den es dann zu beschreiten gibt ist der nach vorne. Ein Weg in eine Ungewisse, aber nun endlich eigen bestimmte Zukunft. Der Kreis ist gebrochen. Da Kino hat gesiegt.