YupYum - Kommentare
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Alle Kommentare von YupYum
Unglaublich langatmige, spröde, langfädige, spannungsarme und verzettelte französische Krimi-Kost ohne einen einzigen dramaturgischen Höhepunkt, bei der man dank zu vieler Film-Figuren irgendwann den Überblick und auch die Geduld verliert.
Einzig die perfekt französisch sprechende Kerstin Scott-Thomas gibt hier einen farbigen Tupfer in das überlange dröge Ganze.
"Never Let Me Go" ist ein ganz übles, völlig desillusionierendes und zu Wut und zum Suff schreiendes Pseudo-Fake-Portrait einer Jugend, die weder Punk noch Aufstand kennt oder zeigt - und als Retro-Törless getarnte Sci-Fi-Verpackung für politisch korrekte Leute weit gesetzteren Alters als Zielpublikum ihrer fetten und möchte-gern-intellektuellen Versöhnlichkeit dient. Schlimmer noch: Mit Internats-Drill und einer Schul-Oma wie Charlotte Rampling könnte man das Ganze gar als Post-Auschwitz-Präambel verstehen. Für solche unglaubwürdigen und unnützen Fantsay-Eskapaden war die Weltgeschichte leider immer zu ernst und noch viel brutaler.
Dem jungen Prep-Trio "Garfield-Mulligan-Knightly" haben die gefälschten Mitleids-Tränen immerhin in ihrer Karriere genützt - sie stiegen allesamt zu Mio-Stars auf und werden über dieses lächerliche Filmchen heute wohl nur noch lachen.
Tommy Lee Jones' untergegangenes Neo-Western-Drama "The Homesman" ist ein grosser Triumph und ein in sich geschlossenes kleines Masterpiece und bietet dem Genre ungeahnte Novitäten und echte Highs: Denn der Film hat für eine Western-Parabel ungewöhnliche Wendungen und unglaubliche Überraschungen im Köcher! Er ist schräg, karg, staubig, poetisch und in sich tragend - er nimmt den Zuschauer auf eine absurde Odyssée mit, die mit ihren Elementen Leute abholen würde, deren Latin z.B. bei dem überschätzen "No Country For Old Men" schon am Ende war. Fantastisch, wie hier die Rolle der Kirche als diktatorischen Überbau einer Gesellschaft wegkommt, toll aus welchen Belangen Heiratsanträge gestartet werden, unglaublich wie und mit was man Psychosen zu denken behandelte. Und dann setzt Tommy Lee ein poshy Hotel in Gehässigkeit in Brand und am Schluss steht noch die vermeintlich versöhnliche Meryl Streep bereit... Echt edel!
Die Langsamkeit des Beginns ist nur eine Finte, um den Zuschauer in den rechten Flow zu bringen. Erst mal meditativ darin gefangen, erschlagen einem die folgenden, beinahe unhaltbar frechen Twists umso mehr.
Der Filmtitel kann freudscher gar nicht gewählt sein: "Return To Sender" - also gleich retour und bitte nochmals über die (Dreh-)Bücher! Rosamund Pike hat sich vom Fluch der einmaligen Rolle als Bond-Girl zwar toll befreit, hier katapultiert sie sich in einer schwachen One Woman-Show gleich wieder zurück ins Abseits. Da sehen wir sie also im äusserst mies geklauten Quasi-Remake vom 1986-Klassiker "Extremities" (mit Charlie's Angel Farrah Facwett). Was im Mittelteil noch eine Chance zur differenzierten Aufarbeitung eines doch sehr reuevollen Täters erscheint, erschöpft sich leider nur in einer billigen chirurgischen Pseudo-Rache. Nicht mal ihr doch sehr abgehalfteter Filmvater Nick Nolte sieht hier noch durch.
Eine Rache macht dann Spass, wenn sie den Gegner quasi mit seinen eigenen Waffen und einer gewieften Finesse psychologisch schlägt. Was hier geschieht ist das genaue Gegenteil, weder ist das besonders emanzipiert noch löst es beim Zuschauer irgendeine Form von einer Genugtuung aus.
Herrlich unterkühlte und tief durchgestylte 90's-Thrillerkost in Slow Motion, bei dem die Story eher ein Hintergrund-Vehikel ist. Vielmehr geht es hier letztendlich um die Komposition der klasse Bilder, dem tollen Soundtrack von Jazz bis Oper, die gesalzenen Dialoge der totalen Coolness, das gezielte Ausspielen der sexy Intrigen, das Einsetzen der Erotik als Waffe und Täuschung und den bahnbrechenden Views von abgehobener Westcoast-Upper-Class-Architektur. Das Blut, das fliesst scheint dem Stylisten nur noch als Farb-Vollkommenheit zu dienen. Ellen Barkin und Laurence Fishburne passen in dieser leicht arroganten Abgehobenheit wie die Faust auf's Auge, der tolle Frank Langella gefällt zudem als ihr (vermeintlicher) Boss. James Hong kennt man noch aus dem "Denver Clan" - er war der Arzt, der damals Steven eine Gesichtsoperation verpasste.
Visuell ist alles hier ein unglaublich fesselnder Trip der Statik und ein Eintauchen in eine tolle fremde Welt, in deren atmosphärische Stimmung der Zuschauer noch besser mit einem Tropfen edlem Whiskey dazu eintauchen sollte. Damit braucht es denn auch keine wirkliche Story mehr.
"Kill Your Friends" ist eine absolut notwendige und bis an die Grenze zum Schmerz überzeichnete Inside-Out-View voll von bissigem Sarkasmus für naive Pop-Hipsters und altgediente Rock-Opas, die dachten, sie wüssten schon alles über ihre abgefeierten und oft überschätzten Idole, denen sie zeitlebens immer blind gläubig vertrauten. Hier werden sie endlich mal mit notwendigen Hintergrundwissen eines besseren belehrt - was für eine grosse Wohltat voller erlösender Genugtuung und richtig gemeiner Schadenfreude.
Britischer wie hier kann es kaum mehr zu- und hergehen. In Anbetracht der ganzen Film-Message voller entlarvenden Dialoge, Lügen und Intrigen auf bösartigstem Niveau und Szenen durchgetränkt mit gefaktem Pomp, kommen einem die zwei Morde (inklusive "Fargo"-Einlage) fast wie Beigemüse vor. Was bleibt ist eine ernüchternde und klasse-gespielte Lernstunde, die einem dann wieder einfallen soll, wenn Sie nächstes Mal das Radio aufdrehen und irgendein blöder Heini-Moderator wieder einen Song abfeiert.
"44 Inch Chest" gehört zu der Art von Filmen, die RTL 2 oder Kabel 1 am Wochenende in den Morgenstunden als Füllmaterial für irgendwelche besoffenen Idioten zeigen. Nicht mal nach einer halben Stunde nimmt der britische Langweil-Film mit seiner bescheuerten Ausgangslage eine Form einer Story an, sondern leiert seine primitive Sprache ("Du verfickter Hurensohn" etc.) wie am Endlos-Fliessband herunter. Die unhaltbare Synchro gibt einem zusätzlich den Rest.
Das grösste unlösbare Rätsel hier ist lediglich, wie Tom Wilkinson und John Hurt sich in diesen Dreck verirren konnten.
Äusserst schwerfällige und desillusionierende Western-Parabel, die sich irgendwann nur noch erschöpft. Brit Marlin gibt dem Film in Slow Motion als toughe Braut zwar einen gewissen Halt - vom kruden Anfang über die Ungereimtheit des Mittelteils und dem natürlich enigmatischen Schluss ist das einfach zu wenig.
Lieber "The Homesman", mit Tommy Lee Jones aus dem selben Jahr schauen.
Lassen Sie sich nicht durch Zeitschriften wie z.B "TV Spielfilm" ("unausgegoren erzählt") oder durch etwelche Kommentare hier die Vorfreude auf diese vorallem durch Frauenhand erzählte Reminiszenz an Hitchcock nehmen.
Denn das harte Psycho-Drama hat gewaltige Plus-Punkte: Da ist zum ersten mal Emily Blunts' wiederum klasse Schauspiel, das keine Wünsche offen lässt und trotz aller gegebenen Ausgangslage der Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit glaubwürdig und nie over-geacted ist, die verschachtelte Story voller Wendungen, die Fokussierung auf die drei ineinander verwoben Frauenschicksale, die man oft in langen stummen Stills sieht ("Interiors" von Woody Allen lässt grüssen), der (sexuellen) Frustrationen von unausgefüllt designten westlichen Lebensinhalten, die sich wiederholenden Symbolik der leeren Zugfahrten (um irgendeinen Sinn im Leben zu finden), sowie der tief in Moll gehaltenen Grundstimmung mit der zurückhaltenden Musik von Danny Elfman. Gerade in den hier bemängelten Passagagen der personifizierten Leere, kommen die latenten Mankos aller Beteiligten erst recht zum tragen. Schlüsselszene: Bei den Anonymen Alkis erzählt einer voller Stolz, dass er schon 22 Tage trocken sei - darauf Emily: "Bei mir ist es der erste Abend heute."
"The Gift" ist ein kleines feines Psycho-Thriller-Drama-Kammerspiel mit Stephen King-Qualitäten und doppeltem Boden, das auch gut auf einer Theater-Bühne funktionieren würde. Denn die Spannung liegt hier vor allem in den schneidigen Dialogen, den zwischenmenschlichen Abgründen und einem herrlichen Fluch der Vergangenheit, der alle Protagonisten unheilvoll heimsucht. Die besten Thriller sind für mich immer diese, bei denen sich das Gut-gegen-Böse-Schema konsequent auflöst (ein Verdienst, der eigentlich Krimi-Autorin Patricia Highsmith zu verdanken ist) und alles versucht wird, eine Heile Welt-Fassade aufrecht zu erhalten. Mit einigen unerwarteten Side-Aspekten wird hier zudem die Story nochmals bereichert. Schock-Effekte sind hier rar, aber dann umso heftiger gestreut.
Tip: Es lohnt sich hier, noch das alternative Ende anzuschauen, denn es offenbart dem Zuschauer noch etwas Zusätzliches mehr, als der doch recht verzwickte Original-Schluss.
Wenig anspruchsvolle Action-Kracher haben eine ganz gewaltige soziale Aufgabe in unserer anonym-verrohenden Gesellschaft: Sie können Leute mal für zwei Stunden von ihrem Trott und depressiven Alltags-Trott ablenken, den sie in ihrer eintönigen Welt nur gefangen lässt. Dafür ist Liam Neeson immer ein Garant - er ist, statt eines Shrinks, der in der Sitzung Ihrer Sorgen vor Langeweile einpennt, ein Mann, der einem irgendwie zu umsorgen weiss. Leider schnallt das die Kritiker-Garde auf "Moviepilot" nicht - schon vor der Sichtung eines solchen Films geben sie ihm eine unterdurchschnittliche Wertung, um bei ihren Kollegen gut dazustehen.
Dabei hören sie vielleicht die "Rolling Stones", dessen Männer schon 10 Jahre älter sind wie Neeson. Action ist irgendwie heutzutage das gleiche wie Rockmusik, never get old doing it. Nur die zu schnell geschnitten Szenen nerven hier. Ich dachte, nach "007 - Quantum of Solace" sei dieser ärgerliche Trend mal durch.
Immer wieder ist es die selbe Leier auf "Movipilot": Man schaut einen Film, den man nicht kennt ohne jegliche Vorahnung - fühlt sich schon ab der ersten Minute im Flow darin aufgehoben, entwickelt dank einem 1A-Drehbuch (einer Autorin notabene!) schnell die Empathie zu jedem einzelnen Darsteller, geniesst jeden einzelnen der knalligen Dialoge voll bösem Witz und lässt sich mit dem Film voll tiefgründiger Spannung und Dramatik bis zum überraschenden Showdown mittragen - und hat nach zwei vollen Stunden noch das Bedauern, dass alles zu Ende ist. Und dann kommt man auf diese Seite und muss feststellen, wie irgendwelche Klugschwätzer einem alles zunichte machen wollen, in einem Kommentar, den sie schnell in 2 Minuten hier hingetippt haben.
Lassen Sie sich davon nicht beirren, liebe(r) Filmfreund/in - "The Inflitrator" ist ein brutal-guter und top-konsequenter Mafia-Undercover-Thriller, der Sie mit voller Portion Zeitkolorit nur fesseln wird. Gewisse Schlüsselsätze darin sind dabei einfach nur so nebenbei erwähnt, dass man gar auf die Rückspultaste muss, um sie nochmals zum Puzzle des Ganzen hinzufügen. Dass alles noch nach einer Autobiografie herrührt (und dabei das weitere Schicksal jedes einzelnen Charakter im Abspann noch erklärt wird), gibt grad noch einen Extra-Punkt. Tolle Song-Auswahl mit "Rush" und Curtis Mayfield - und dem 1986-One Hit-Wonder "I Can't Wait" von "Nu Shooz", das 1986 in jeder verdammten Disco lief.
Ein weiteres Beispiel aus der Endlos-Serie "Remakes, die die Welt nicht braucht". Hier wird schon sehr schnell ge-spoilert, was im Original erst die Auflösung als Coup D'Etat war. Alles in allem ein auf High-Tech getrimmtes TV-Gedöns mit einer Reihe arbeitsloser Alt-Schauspieler, die ihren Zenit wohl alle schon überschritten haben.
Wer wahre Thriller-Kost liebt, greift lieber zum 1978-Original (mit dem jungen Michael Douglas - top!), das kein Gramm Staub angesetzt hat und einem noch immer den Atem raubt.
Die erste Hälfte ist ja noch vielsprechend - dann kommt eine schwarze Screen-Wand ins Blickfeld ins sonst immer so shiny L.A., das hier von einem noch atmosphärischen Gewittersturm heimgesucht wird.
Ab dann weiss der Zuschauer schon symbolisch unterstreicht, dass nun die volle Ladung primitive und geradeause Einfallslosigkeit B-Movie-konform kommen muss. Drei Mal verpasste Chancen vergibt Keanu Reeves, um jeglichen hoffnungsvollen Twist herunter zu brechen. Das pseudo-moralische Ende ist so doof, dass man nur noch zur Flasche greifen will.