YupYum - Kommentare

Alle Kommentare von YupYum

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    YupYum 16.01.2018, 23:59 Geändert 17.01.2018, 02:03

    "Aftermath" (basierend auf dem Flugzeug-Zusammenstoss von Überlingen am Bodensee 2002, bei dem zahlreiche russische Diplomatenkinder starben) führt den Zuschauer schon mit dem reisserischen Titel "Vendetta" und dem Action implizierenden DVD-Cover in die Irre, was weiter auch nicht schlimm wäre, würde einem stattdessen ein solides Drama serviert. Doch Fehlanzeige! Die in die U.S.A. verlegte Geschichte ist dramaturgisch so schwach inszeniert, schlecht gespielt und voller hölzerner B-Dialoge, dass einem schon nach einer halben Stunde der Geduldsfaden reisst. Nicht eine einzige Szene findet hier statt, die Dramatik bringt, keine der Figuren will sich mit einem emotional verbinden und von den wahren Begebenheiten wurde nicht ein einziges historisch erläuterndes Faktum (wie die zahlreich existierenden Verschwörungstheorien rund um den Fall) mit einbezogen. Die deutsche Synchro ist zudem hanebüchen.

    Fazit: Arnold Schwarzenegger wird leider niemals ein Tommy Lee Jones, trotz Falten und Furchen im Gesicht und aufgesetzter Betroffenheits-Mimik. Für das schwache Drehbuch des gänzlich deprimierenden Films kann er jedoch auch nicht wirklich belangt werden.

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      Eine neue Verfilmung eines Buches von Patricia Highsmith ist immer wieder ein Ereignis und eine Offenbarung. Ihre ausgebufften, doppelbödigen und psychologisch tiefschürfenden Geschichten haben bis heute kein Gramm Staub angesetzt, funktionieren und überraschen auch in unserem (drögen) Post-Milleniums-Zeitalter noch grandios und lassen moderne Krimis nach wie vor schön alt aussehen. Andy Goddard und Screenwriter Susan Boyd wagten sich nun an "The Blunderer" ran, ein Buch von 1954, als Patricia immer noch in der Yellow-Reihe der Buchverlage erschien - also zusammen mit B-Writern, die unspektakuläre, gewöhnliche Crime-Novels für zwischendurch gegen die Langeweile verfassten. Ihr Talent für psychologisch ausgewiegelte Stories wurde lange übersehen, dabei war sie schon damals die Agathe Christie ihrer Zeit.

      Das Buch wurde in dem Film nun in die frühen 60's transportiert, was in der Ausstattung hier besonders toll zur Geltung kommt, Anleihen an Hitchcock und sogar an den Film Noir finden wir (ganz schön in der Schlussszene). Jede kleine Lüge, die hier verbreitet und aufgedeckt wird, transportiert die Geschichte wieder und wieder in eine andere Richtung: So sind gibt es Twists en masse (statt nur gerade so einen gegen Ende), die eben nicht so plakativ sind wie wir es von heutigen Thrillers kennen. Die Charakteren zeigen immer weiter ihr wahres Gesicht; herrlich wie der Ermittler Vincent Kartheiser immer obsessiver, hämischer und sogar brutal wird. Jessica Biel sah man noch nie so neurotisch und dunkel (in Highsmith' Buch wird der Charakter noch viel abgründiger dargestellt) , Patrick Wilson erinnert an Paul Newman (schon wie er die Zigaretten anzündet) und Haley Bennett's laszive Sexiness ist schon bei ihrem Jazz-Song "I Can't Escape From You" in den Kellergewölben von Brooklyn spürbar. Einzig der Schluss ging mir etwas zu schnell, man hätte ihn ruhig etwas ausbauen dürfen. Und natürlich ist "The Blunderer" ein gelungenes filmisches Spinnennetz geworden, für den Freund des anspruchsvollen Psycho-Thrillers. Bitte mehr davon!

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        YupYum 03.01.2018, 00:31 Geändert 03.01.2018, 02:05

        "Deadfall" ist eine höllisch schräge Indie-Thriller-Perle, die etwa dort beginnt, wo "Fargo" gerade aufhörte. Hier spinnen sich drei (absurde) Geschichten so clever zusammen, wie es die oftmals eindimensional erzählten Krimis so vermissen lassen - und finden sich tatsächlich in dramaturgischer Kompaktheit zu einem mörderischen Gesamt-Ganzen zusammen, Blut im Schnee inbegriffen! Glaubwürdigkeit ist hier dank dem grossen Unterhaltungs- und Überraschungspotential völlig sekundär, die Geschichte ist so gut und rasant gesponnen, dass einem etwaige Logiklöcher völlig egal werden. Die eiskalte Nordamerika-Atmosphäre mit bedrohlichem Perma-Schneefall und wütendem Blizzard unterstreicht die ganze Ausweglosigkeit sämtlicher Protagonisten, von denen keiner in ein Schwarz/Weiss-Schema zu passen scheint. Sogar der abgebrühte Eric Bana findet noch ein Herz für ein kleines Mädchen, das in einer Wood-Cabin mitten im Wald (famiilär) gefangen ist und von ihrem versoffenen Stiefvater gequält wird. Sissy Spacek und Kris Kristofferson sind mit ihrer grossen Country-Vergangenheit noch die Nebenrollen-Sahne obendrauf.

        Der bösartige, untergründige und entlarvende Humor findet sich natürlich nur im Original-Band im uramerikanischen Dialekt, bitte den Film unbedingt im O-Ton geniessen - die äusserst kurzweiligen 90 Minuten vergehen hier als Fazit wie im Flug!

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          YupYum 02.01.2018, 01:53 Geändert 03.01.2018, 23:49
          über Get Out

          *POSSIBLE SPOILER ALERT*
          Tolle und originelle Psycho-Thrillers in der Post-Stephen-King-Era zu erzählen ist kein leichtes Unterfangen mehr, denn zu viele Szenarien wurden schon so oft runtergespult und wieder und wieder "neu" recykliert. So gibt es in "Get Out" immerhin das Novum, psychologischen Horror anhand der Thematik von (latentem) Rassismus (in einem spukigen Haus) zu erzählen. Dass die Bewertung von Menschen aufgrund ihrer Rasse auch im "positivem" Sinne durchaus im Jahr 2017 omni-präsent ist (was der Film in der ersten Stunde auch schneidend-fies zum Ausdruck bringt), sehen wir im deutschen Privat-TV oft, wenn ein RTL-Reporter-Team wieder eine Alte zum ihrem Sex-Urlaub nach Kenya begleitet. Doch die subtile und beklemmende Spannungskurve, die "Get Out" fast 75 Minuten halten kann, erschöpft sich am Ende leider in einem sturz-doofen und blutigem Trash-B-Film-Ende, viele der ausgestreuten Mystery-Hints (wie die gefundenen Fotos oder die Geschichte der Haushälter-Paares) werden einfach links liegen gelassen. Warum wird hier der wegweisende Dramaturgie-Stil nicht konsequent zu Ende geführt?

          PS: Die gezeigte Garden-Party voller Heuchelei sei dabei noch als besonders positiv erwähnt, sie ist ein Höhepunkt der Kunst des luft-abdrehendes Horrors - schade, begräbt der Film all dieses originell und leise-bös aufgebaute Versteckte danach nur noch in einem plakativen und lauen Ende, das der Film so nicht verdient.

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            YupYum 31.12.2017, 00:16 Geändert 03.01.2018, 00:51

            Ein alter Fall ("The Lady In Grey") verfolgt also Sherlock Holmes in seinem Ruhestand und das nicht etwa, weil er ihn damals nicht konkret lösen konnte, sondern weil die damalige Metapher davon so viel über das Mysterium des ewigen Abschiedes auszusagen scheint. So schwurbelt sich der Fall also in die Gegenwart von 1947, an einen ruhigen Lebensabend (an der rauen Küste von Sussex) ist nicht zu denken. Dafür sorgt schon auch die resolute Haushälterin Laura Linney und ihr hochbegabter Sohn Milo Parker (wundervoll, grad beide!). Erst eine Beinahe-Tragödie scheint die drei zu versöhnen.

            Wenn BBC draufsteht, ist auch BBC drin: "A Slight Trick Of The Mind" ist herrlich verschachtelte, grossartige britische Erzählkunst, voller Stil, Weisheiten, Symbolik und Eleganz - und eine echte Glanzleistung von Schauspielkunst des ehrenvollen Ian McKellen und seinen zwei Begleitern. Der Hochniveau-Film lässt einem in seiner Bescheidenheit zudem sehr gerührt zurück.

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              YupYum 27.12.2017, 23:46 Geändert 03.01.2018, 02:59
              über Sully

              "Sully" ist für mich die bisher ziemlich schwächste aller Clint Eastwood-Arbeiten als Regisseur, man merkt ihm die Mühe an, ganze 90 Minuten mit dem Minuten-Incident zu füllen. Zwar wird der Film wohl im technischen Bereich und den (akribisch abgehandelten) Umständen den wohl vielen zugezogenen Fach-Beratern gerecht, emotional und zwischenmenschlich kommt leider kaum was rüber. Vielmehr ist das wiedermal die typisch heroische U.S.-Katastrophenfilm-Abhandlung und -Abfeierung (mit ihren bekannt oberflächlichen Dialogen), wie wir sie aus den 70ern kennen.

              Der Bonus des Grauens: Laura Linney (die ich sonst immer gern mochte) als permanent telefonierende Ehefrau (die sich noch Sorgen um eine verlustreiche Immobilie macht), schlägt hier den Boden aus dem Fass einer überflüssigen Nebenrolle - der geplagte "Sully" muss gar auch noch diese personifizierte "Katastrophe" zu allem Übel nebenbei handhaben.

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                YupYum 23.12.2017, 01:40 Geändert 20.01.2020, 02:33

                Warum kennt eigentlich kaum jemand von den Indie-Gehypten oder der Gay-Community noch das britische und so geschliffene Glanz-Meisterstück "The Fruit Machine" von 1988? Der schwebend-flirrende Film ist nicht nur ein Vermächtnis der grossen Pop-Kultur der 80's, er ist ebenso eine ultra-böse Abrechnung mit beissender Kritik und wüstem Humor gegen alles "Shiny Bohemian" und gesellschaftlich Verlogene der Thatcher-Era. Denn eigentlich kommen hier alle (ausser den Kids) sehr schlecht weg und in der cineastischen Raffinesse wird nicht mal jemand in den Untertönen geschont (trotz der ganzen latenten Versöhnlichkeit und Fast-Happy End am Schluss): Die Schwulen zwischen Konsum, Jugendwahn, Nachtleben, Crystal Meth und Kokain, Doppelmoral und ihrem omnipräsenten Sex-Trieb (in Zeiten von unheilbarem AIDS), die englische Middle-Class gefangen in Reihenhäusern und idiotischen Freizeit-Beschäftigungen (z.B. im Definarium), die politisch korrekten und zugestrickten Umweltschützer von WWF und Greenpeace plus das Abbild einer ganz üblen Oberschicht von grandios lächerlicher Dekadenz.

                "The Fruit Machine" hat neben einer bitterbösen soziologischer Abrechnung gar noch ein eingewebter Krimi und Survival-Drama in sich - von den zwei, sich immer auf der Flucht befindenden Jugendlicher. Brit-Movie Total - bösartig, spannend und rührend zugleich - Ein echter Geheimtipp!

                Die grosse Musik stammt übrigens von Hans Zimmer (als er noch unbekannt, indie und toll war)! CD "Hans Zimmer - The British Years"

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                  YupYum 23.12.2017, 00:57 Geändert 12.08.2018, 02:15

                  Jeremy Saulnier ist der neue (schnell-lebige) Hype-Regisseur einiger Push-Indie-Journalisten - und wie so viele von denen zuvor schon, absolut grandios überschätzt! Wer schon von "Blue Ruin" (2013) enttäuscht wurde, wird es auch bei dem farben-verwandten "Green Room" wieder sein. Denn was noch eine interessante Ausgangslage darstellt ("linke Punkband spielt ohne ihr Wissen in einem U.S.-Nest rechtsradikaler Idioten"), ist nur ein billiges Splatter-Happening ohne jegliche psychologischen Untertöne oder Abhandlungen. Stattdessen geht es ohne Storyboard ziemlich unverhofft zu fast 75 Minuten Brutalo-Szenen, denen man selten folgen kann, findet das Grossgeschehen vor allem im Dunkeln der Kamera statt. Die Logik bleibt meistens ganz auf der Strecke - vergl. gerade z.B. in der Investigation der kurz auftauchenden Polizei. Die Namen der Beteiligten kann man (dank schlechter Dramaturgie) kaum zuordnen oder sich merken.

                  Fazit: "Green Room" ist weder packend, noch spannend, noch gibt es hier irgendwelche erhellenden Einblicke in die rechtsextreme Szene von Amerika, die gerade kürzlich mit den Progromen von Charlottesville (2017) nach Antworten und Erklärungsbedarf geradezu sucht (die der Zuschauer eher in "Imperium" (2016) findet - mit Daniel Radcliffe).

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                    YupYum 21.12.2017, 04:21 Geändert 21.12.2017, 04:34

                    "Spectre" war schon zu Beginn eine gänzlich verunglückte Prämisse und schwere Ausgangslage für einen tollen Bond-Film - denn das, was vorhin die Reihe kurz rettete, das grandiose "Skyfall", konnte deren Ende kaum für ein neues Abenteuer toppen. Dass die Serie immer näher ihrem Ende prognostiziert wurde, verspürten die ihre Macher wohl selbst, darum gab es hier kaum noch erwähnenswerte kreative Einfälle - alles kommt einem wie ein angestrengtes Bemühen nach Ideen und ausgedehnten Déjà-Vues vor. Daniel Craig war zusätzlich durch seinem kommenden Abgang konfrontiert, er müht sich hier nur noch ab, als hätte man ihn schon proforma abgeschrieben. Der Höhepunkt des Films war wohl die von Hitchcocks abgekupferte Eisenbahn-Szene ("North By Northwest") - die Szenen in Österreich's Winter-Bergen und mit der Geheimsekte in Vatikan waren noch passabel (für Bond-Niveau dennoch unbefriedigend). Die Auflösung des (kaum wirklich mystischen) Rätsels war dann nur noch abgegriffen - wer von den jüngeren Zuschauer kennt denn noch tatsächlich "Ernesto Stavro Blofeld"?

                    Warum muss denn immer alle drei Jahre (immer im November) ein neues Bond-Spektakel in den Kinos sein? Vielleicht sollte man wiedermal eine Pause machen, wie vor "Golden Eye" (1995), als aus Judi Dench "M" wurde.

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                      YupYum 21.12.2017, 01:22 Geändert 21.12.2017, 03:30

                      Als für unmöglich gehaltene Action(-Einfälle), glorios-famos-exotische Schauplätze und Prominenz bis in jede Nebenrolle - Bond muss sich jedenfalls warm anziehen! Eigentlich fand ich es nur schade, dass Profi-Killerin Léa Seydoux so schnell liquidiert wurde, denn unberechenbare und mystische Frauenrollen finde ich bei solchen Agenten-Spektakel immer das Grösste!

                      Und "Rogue Nation" dann wurde erst fast noch eine Spur eleganter, die Bäume der Freude scheinen bei dieser Reihe in den Himmel zu wachsen...

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                        YupYum 17.12.2017, 23:04 Geändert 18.12.2017, 01:30

                        Was stringent und recht non-chalant beginnt, verzettelt sich zunehmend in zu vielen Figuren, Side-Aspekten und einer Form von Aufgeblasenheit, durch die der Zuschauer irgendwann nicht mehr wirklich klar durchsieht - schlimmer noch, irgendwann macht sich hier gar Langeweile breit. Immerhin werden die Cast-Schemas konsequent aufgebrochen, die gänzliche Unberechenbarkeit des Scripts sorgt dann und wann für kleinere verwirrende Überraschungen. "Layer Cake" ist irgendwie so ein Brit-Unterwelts-Film (mit kaum Spannungs-Dramaturgie) geworden, dem man die Unterwelt nicht wirklich abkauft und sich am Schluss mit seinen eigenen Waffen schlägt: Der auf cool getrimmte Pseudo-Spass hält sich als Fazit doch schwer in Grenzen. Völlig deplaziert ist zudem der Soundtrack von "Dead Can Dance"-Schwebefrau Lisa Gerrard (die grad mal wieder mit einer Kommerz-Hans Zimmer-Europa-Tour unterwegs ist, um sich ihre Kasse aufzufüllen).

                        Von Vaughn's Filmographie mochte ich noch nie einen Film wirklich, das Schlimmste war wohl das missratene "Swept Away" mit Madonna, aber auch seine "Kingsman"-Filme fand ich nur seelenloses High-Tech-Gedöns - und über "Kick Ass" schweigen wir uns mal lieber elegant aus.

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                          YupYum 11.12.2017, 01:15 Geändert 11.12.2017, 03:54

                          Der Film hiess auf deutsch mal "Durch die grüne Hölle" und ein Schrott-B-Privat-Sender hatte ihn als Nachtfüller mal in den 90ern ausgestrahlt. Und ich habe ihn seltsam gut in Erinnerung, trotz der unrestaurierten Qualität:

                          Von Flugzeugabsturz, über das Äffchen als Freund, bis zu den Krokodilen im Fluss: Der einsame Survival-Trip durch den südamerikanischen Dschungel des jungen Mädchen ist sauspannend, manchmal rührend und immer hochdramatisch. Eine vergessene Perle, ihrer Zeit (vor dem "Reverend"-Gehype) weit voraus!

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                            YupYum 10.12.2017, 23:57 Geändert 12.12.2017, 23:39
                            über Jackie

                            "I'm no First Lady anymore - you can call me Jackie".
                            Vordergründig unspektakulär und unaufdringlich gehalten, hypnotisch, symphonisch und dramaturgisch durchgehend in der Tonlage Moll schwebend: Spätestens nach einer halben Stunde wird der halb-surreale Film zum selbstsprechenden Trip, die Bilder und philosophischen Fetzen formen sich zu einer tief bewegenden Gleichung, die man so schon lange nicht mehr sehen oder fühlen konnte. Die Risse durch Ratlosigkeit und Überforderung und die Verzweiflung einer, als ohne Morgen terminierten Situation, im glamourösesten Haus in der glamourösesten Zeitepoche der ganzen Geschichte mit der glamourösesten aller First Ladies - ein Film über diese Thematik kann sich schlicht keine Fehler erlauben, und er tut es auch nicht. Nathalie Portman's Sprach-Intonierung ist schlicht grossartig, die Ausstattung seltsam elegant reduziert gehalten, die Musik-Fragmente von Mica Levi bedrohlich-schwer und die minimal gestreuten Geschichtslektionen angenehm unpathetisch.

                            Ohne jeglichen Kitsch oder überflüssigen Firlefanz und erst noch mit einer kurz gehaltenen Spieldauer, ist "Jackie" bestimmt ein Highlight des Kino-Jahres 2017 geworden - ein völlig unprätentiöses Schwelgen und ein grosser Nachhall ist hier garantiert. Und John Hurt sagt uns: "Wenn wir im Bett nachts an die schwarze Decke starren, macht nichts mehr einen Sinn, Antworten auf die wichtigsten Fragen bekommen wir im Leben keine. Aber jeden Morgen danach kochen wir wieder Kaffee." - Grossartig!

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                              YupYum 27.11.2017, 00:02 Geändert 28.11.2017, 00:49
                              über Inferno

                              Dan Brown erfand mit Professor Robert Landon quasi den Indiana Jones für unsere Zeitepoche, also Schnitzeljagd-Crime gepaart mit etwas Geschichts-Unterricht, immer fassbar erlebt an ihren exotischen Original-Schauplätzen. Ich liebte diese Mischung einer gewissen Arroganz seit jeher, denn zwangsweise werden wir Blöden dadurch ein Müh gebildet, obwohl wir uns eigentlich lediglich mit einem Film ohne Verbindlichkeit unterhalten und die Sonntags-Abend-Langeweile angenehm killen wollten. Im dritten Wurf "Inferno" ist die historische Ausgangslage also Dante's "Divine Comedy" und sein Beschrieb der fassbaren Hölle für die menschliche Spezies.

                              Ich selbst konnte mich eines gewissen Misanthropismus nie ganz entziehen, immer war für mich klar, gäbe es nur Tiere auf diesem Planeten, wäre die Erde voll intakt. Was produzieren wir denn in unserer kurzen Lebenszeit, vielleicht neben etwas wenig Kultur? Vor allem Leid, Kriege, Fäkalien, Handy-Strahlen und Müll! Wer die schockierende BBC-Dokumentation kürzlich über die karibischen Plastikberge im Meer gesehen hat oder tagtäglich von (islamistischen) Attentaten in den News hört, muss Dan Brown's These der Schuld von Überbevölkerung leider recht geben: "Die Pest raffte zwar viele weg, aber sie brachte den wenigen Überlebenden die Renaissance!". Jeder Zuschauer merkt (wenn der eher vergeigte Schluss mal gesund überstanden ist), dass das alles keine fiktive Thriller-Ausgangslage ist, sondern mehr Wahrheit beinhaltet, als uns lieb sein dürfte: Auch schon Nostradamus beschrieb die Pest und alle folgenden Akte der Katharsis der Menschheit genau so, und viel weiter als ins Post-Millenium kam auch er nicht in seinen Voraussagen. Und ach ja, Felicity Jones hat mich etwas an Nena erinnert - das war übrigens die mit den "99 Luftballons", falls es noch jemand kennt.

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                                YupYum 19.11.2017, 00:44 Geändert 07.01.2018, 00:34

                                Völlig hirnloses Geballer ohne jegliche Story, Spannung, (Action-)Raffinesse oder Finesse. Den Hype um diesen Film hab ich jedenfalls keine Minute lang verstanden oder nachvollziehen können. Zu den Figuren gibt es keinerlei emotionale (Screen-)Bindung, da sie eh gleich nach ihrem Erscheinen meistens grad schon (mit Splatter) tot sind. Der grösste Nervfaktor war dazu dieser unmöglich aufdringliche High-Scheiss-Drauf-Dröhn-Soundtrack.

                                Jedes Jason Stratham-Erzeugnis hat hundert mal mehr Esprit, wie dieses langweilige, ironiefreie, moralisch fragwürdige und schlicht sturzdoofe Gemetzel.

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                                  YupYum 17.11.2017, 00:39 Geändert 17.11.2017, 04:19

                                  "Das Kino ist das Fenster zur Welt": Auch bei diesem isländischen Jugenddrama bewahrheitet sich die alte Weisheits-Leier - doch leider auch eine andere: Wenn Filmkunst länger als die bewährten 90 Minuten dauert, wird sie wohl einfach irgendwann zum Müssiggang. Und "Hjartasteinn" dauert über zwei geschlagene Stunden, ohne dass mal was wirklich Erwähnenswertes oder Dramatisches passiert, der Film ist eher eine bildlich durchgestylte und vor sich hin blubbernde Bestandesaufnahme. Überall auf der Welt sind Jugendliche wohl gleich, in einem Kaff in dem nichts los ist, geht die Interaktion halt über die Leute, die man seit Geburt kennt - scheue Annäherungsversuche, erster Alk und paar Songs von Björk's früherer Truppe "The Sugarcubes" oder Emiliana Torrini sind (neben Fische fangen und dem Demolieren im Autofriedhof) die einzigen Thrills, falls einem die fiesen Depressionen nicht doch plötzlich einholen.

                                  Das ist alles auch nicht unsympathisch, doch bei einer solchen Überlänge werden auch die äusserst schön gefilmten Stills (von Landschaftsbildern und Close-Ups) irgendwann für den Zuschauer zur Durchhalteprobe.

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                                    YupYum 13.11.2017, 23:32 Geändert 20.11.2017, 00:38

                                    Spannender als jeder Krimi oder Horror-Thriller ist "Colonia Dignidad" geworden, denn der wahre Horror bringt wohl das wahre Leben mit sich. Der Export von national-sozialistischen Idealen (1959) und dann später in dieses, als umfunktoniertes Folter-Lager in die gerade entstandene Pinochet-Diktaur in Chile (1973), ist der Fundus dieser krassen Geschichte (mit hohem Verfolgungspotential!) von Psycho-Terror, Bespitzelung, Selbst-Justiz, Flucht-Verfolgung und eben Folter - unter dem heiligen Kreuz Jesus notabene - mit Verbindungen und jahrzehntelanger Deckung bis in die höchsten (Diplomaten-)Kreise und zu Politikern wie Franz Josef Strauss. Es lohnt jedenfalls, sich nach Sichtung des Films den Wikipedia-Eintrag zu Paul Schäfer zu lesen, denn ein Spielfilm kann nun mal nur ein punktuelles Gerüst der Begebenheiten wiedergeben, was er in meinen Augen auch perfekt tut. Die geschichtliche Tatsache und Relevanz, wie sehr der damalige deutsche Staat in das alles verstrickt war und geheim mittrug, ist wohl das erschütterndste Faktum und Kernaussage des bewegenden (Nägelkauer-)Thrillers.

                                    Die Top-Austattung und das im internationalen Kontext ausgewogene Schauspiel aller Beteiligten ist schlicht grossartig: Rachenda Carey als strenges Sektenoberhaupt-No.2 Gisela Seewald und Michael Nyqvist als brutaler Ober-Guru-Fürst des eigentlichen KZ's sind schlicht zum Albtraum-Fürchten - Emma Watson und Daniel Brühl wiederum das perfekte Mitfieber-Opfer-Paar. "Colonia Dignidad" ist als Fazit ein wichtiger und wuchtiger (Historien-)Film über ein vergessenes (halbdeutsches) Geschichts-Kapitel geworden und lässt dazu an ultimativ inszenierter Spannung wirklich keine Wünsche offen.

                                    "Die Sekte der Folterer" - ARD-Dok-Film (2016)
                                    https://www.youtube.com/watch?v=sB3CoJsds9c

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                                      YupYum 13.11.2017, 01:36 Geändert 11.02.2020, 01:43

                                      Just zum Start der "Mord im Orient-Express"-Neuverfilmung ist diese lange verschollene 70er-Jahre-Verfilmung von Agatha Christie's "And Then There Were None" (1974) endlich auf deutscher DVD erschienen - und für mich ist sie die allerbeste Version überhaupt! Weil meine Mutter damals noch die Lieder von Charles Aznavour gern mochte, überredete ich sie als Teenager damals zu diesem Kino-Besuch und uns beiden wurde ab der unheilvollen Atmosphäre sehr schnell Angst und Bange. Schon die exotische Location ist ungewöhnlich, gefilmt wurde nämlich in einem verlassenen Hotel mitten in der Wüste vom damals für den Westen sehr unbekannten Iran! Das mit Helikoptern eingeflogene Star-Aufgebot lässt keine Wünsche übrig: Elke Sommer, Stéphane Audran, Sir Richard Attenborough, Adolfo Celi, Gert Fröbe, Oliver Reed, Maria Rohm und eben Charles Aznavour - plus Orson Welles' bedrohliche Off-Stimme.

                                      Grad mit Fröbe und Celi im Ensemble, werden die Parallelen zur ganzen durchschimmernden Bond-Aesthetisierung des Films noch förmlicher spürbar. Zwar hat es hier keinen ermittelnden Hercule Poirot, doch dafür gibt es dann so eine geniale Schlusspointe, die einem einfach sprachlos zurücklässt.

                                      Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=2SRYN3-Rs7A

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                                        YupYum 12.11.2017, 22:54 Geändert 20.11.2017, 23:28

                                        "Keine Vorgabe, kein Ziel": Ganz unter diesem Motto langweilig und routiniert abgefilmtes, hundsmiserables und eines Michael Douglas' völlig unwürdiges B-Film-Videotheken-Futter! Ein Motiv will den ganzen Film hindurch nicht wirklich ersichtlich werden. Das einzige, was hier noch physisch spürbar ist, ist die grelle Wüstensonne, ansonsten verläuft diese öde, spannungsfreie und sich tierisch ernst nehmende Pseudo-Jagd des Böse-gegen-Gut-Schemas wirklich buchstäblich im Sand. Der Kehrtwende-Twist ist völlig vorhersehbar und überraschungslos und der blöde Schluss nur zu allem passend.

                                        Immer wieder hat sich Michael Douglas (mit seiner so reichen Filmographie) mal in einen Drehbuch-Fettnapf gesetzt, das letzte wirklich schlechte Beispiel war wohl das Remake "Gegen jeden Zweifel" (2009), kurz nach seiner Krebs-Operation.

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                                          YupYum 07.11.2017, 23:51 Geändert 08.11.2017, 02:07

                                          "Schellen-Ursli" ist mal ein Film aus unseren Breitengraden, der dem übersubventionierten Zweit-Klassen-Filmschaffen in der Schweiz hohen Auftrieb geben sollte. Denn endlich kommt hier mal ein Film ohne versteckte politische Message, latent sexuellen oder pseudo-emanzipatorischen Inhalt daher, wie er nun mittlerweile hier so peinlich üblich und gang und gäbe wurde. Vielleicht tut sich unser eidgenössisches "Bundesamt für Kultur" mal endlich gut daran, nicht allen erdenklichen Schrott zu subventionieren, die Drehbücher und ihre Umsetzungs-Vorhaben auch mal näher anzusehen und nach einer Prüfung zur Verbesserung mal an den Absender zurück zu schicken. "Schellen-Ursli" kann seit "Der Verdingbub" notabene locker als bester CH-Film betrachtet werden. Er erinnert an die Meisterstücke der 70er-Jahre im tschechischen Kinderfilm, z.B. von einer Vera Plívová-Simková.

                                          Hier wird also aus einem relativ schmalseitigen (Kult-)Kinderbuch von 1945 eine 100 Minuten lange, psychologisch wundervoll ausgereifte und abgestützte Dorf- und Kindergeschichte gezimmert, voller Freundschaften und ihre Rivalitäten, mit grossen berührenden Momenten und viel schön-naivem Humor. Denn es braucht schon ein Höchstmass an Empathie, sich sowohl in die Zeit wie auch in die damaligen Kinderseelen hinein zu versetzen (in der die Lebensinhalte noch andere waren, wie 24h aufs Smart-Phone zu starren). Keine plagenden Längen oder dramaturgische Schwächen begegnen einem hier, und das ist für einen Schweizer Film wirklich ein aussergewöhnliches Credo! Wundervoll alles gespielt - tolle Landschafts-, Tier- und Wildnisbilder sowie authentische Engadiner Architektur gibt es als Bonus noch obendrauf. "Schellen-Ursli" ist zu 100% ein Neo-Heimatfilm geworden - ein Abtauchen in wunderschön vergessene Welten - der sich im internationalen Vergleich nicht zu verstecken braucht.

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                                            YupYum 07.11.2017, 00:24 Geändert 08.11.2017, 00:12

                                            "Live By Night" ist eine tiefgründig schwebende, epische und wundervoll ausgestattete Gangster- und Mafia-Ballade, die in der Depressions- und Prohibitions-Ära in Boston angesiedelt ist und bis zu ihrem eindrücklichen Showdown ihre zwei Stunden Laufzeit locker mit edler Dialogkunst und toll eingestreuter Action trägt. Ben Affleck spielt zwar wiedermal voll sich selbst, also tough ohne Ende, aber trotzdem als Gentleman mit reinem Herzen - doch wen stört es denn auch? Die Schauwerte sind kolossal, wer hat zum Beispiel schon mal eine Autoverfolgungsjagd voller 20er-Jahre-Karossen gesehen? Die Twists sind überraschend bis zum Ende - am witzigsten ist jedoch die unverhoffte und bitterböse Episode mit der, dem strengen Glauben zugewandten Elle Fanning ("Trumbo"): Dieses eigentliche Western-Motiv hintertreibt also tatsächlich all die gestandenen Mannen mit ihren Kanonen - eine zum Brüllen komische Einlage! Weiter erwähnenswert sei die Thematisierung des unheilvollen Ku-Klux-Clans mit dem widerlich aufspielenden Handlanger Matthew Maher. Zoe Saldana wiederum sah man selten so aufopfernd und sanft. Zu guter Letzt schliesst sich im Film der ganze Kreis mit dem Mysterium dann so, wie er begann.

                                            Nicht viele Personen überleben "Live By Night", doch am Schluss wird nochmals die schräge und stigmatisierte Elle Fanning zitiert: "If heaven ain't down here (we're in it), where then will be a heaven at all?" Oder so ähnlich. Um die wirklich richtigen Worte zu erfahren, schauen Sie den Film bitte grad selbst!

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                                              YupYum 05.11.2017, 22:26 Geändert 07.11.2017, 02:28

                                              Hier haben wir es mit einem Jugend-Portrait in eigentlich bewundernswerter britischen Bescheidenheit zu tun - ohne falsche Verklärungen oder unnötigen Glamour. Denn als Genie über-gehypt wurde John Lennon (zumindest seit seiner Ermordung) wohl genug. Hier wird seine Familiengeschichte und der quasi zweifache Verlust seiner leiblichen Mutter Julia (der John viel später den Song im "White Album" widmete) angenehm nüchtern thematisiert und füllt damit praktisch den ganzen Film mühelos. Das Wort "The Beatles" wird hier nicht ein einziges Mal erwähnt und Pseudo-Ehrfurcht bleibt einem erspart, stattdessen werden gar die cholerischen Züge von John Lennon's Charakter in einer letzten Szene kurz gestreift.

                                              Das Schauspiel-Trio rund um Aaron Johnson und seinen "zwei" Mütter , Anne-Marie Duff und Kristin Scott Thomas trägt einem durch den kleinen sympathischen Film hindurch und wer Scott Thomas' kauzigen Humor mag, kommt auch hier erneut auf seine Kosten. Die Regisseurin Sam Taylor wurde hier übrigens just zur Ehefrau des 23 Jahre jüngeren Aaron - how strange!

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                                                YupYum 25.10.2017, 23:29 Geändert 07.11.2017, 01:29

                                                Über den (Jetzt-Schon-)Klassiker (schon wieder 20 Jahre auf dem Buckel!) "Arlington Rd." dürfte man eigentlich kein Wort verlieren, denn nur schon der Hüllentext oder der Trailer spoilern meiner Meinung nach zu viel. Schon die Anfangs-Szene ist verstörend, danach trägt jede Interaktion zu einem weiteren Anstieg der Spannungskurve bei. Der Showdown lässt einem dann ganz geschockt zurück.

                                                Für mich jedenfalls besitzt dieser ernüchternde Thriller ein hohes Mass an Gesellschafts- und Heile-Welt-Kritik - verrückt, was sich hinter den überfreundlichen Gefälligkeiten unter Nachbarn alles verbergen kann.
                                                Musik: Angelo Badalmenti ("Twin Peaks").

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                                                  YupYum 25.10.2017, 00:30 Geändert 27.10.2017, 00:18
                                                  über Legend

                                                  "Legend" ist nicht etwa ein Remake des Films von 1990 (mit den Zwillingen der Pop-Band "Spandau Ballet" und Billie Whitelaw aus "Das Omen"), er ist eine totale Neu-Erfindung des Stoffs des mittlerweile klassisch verklärten 60's-Gangster-Zwillings-Paars "The Krays" aus East End, London. Der damalige Film war eher für ein Arthaus-Publikum gedacht, die Konzentration auf die Psychologie der beiden liess den Film doch recht verkopft und ziemlich spannungsarm erscheinen. In dieser Neuauflage nun ist die Ausgewogenheit aller Elemente - also Ausstattung, Action, trockener Humor, politische Verstrickungen und schnelle, herrlich absurde Dialoge einer eigenen Logik und Welt - wirklich voll im Lot, Marke: "Very british, very good!"

                                                  Neben Tom Hardy's brillanter Doppelpräsenz (mit schönen Cockney-Akzent), ist alles bis in jede Nebenrolle top besetzt - Emily Browning ist (auch mit ihrem Off-Comment) ein fantastischer Counterpoint. Schade, werden die filmischen und visuellen Kniffs zu diesem Doppelspiel nicht in den Extras der DVD erklärt, diese konzentrieren sich mit damaligen Zeitzeugen auf das charakterliche Wesen der Brüder - ihr Respekt und Bewunderung zu ihnen scheint bis heute ungebrochen zu sein, amazing somehow! Der Soundtrack schlussendlich konzentriert sich voll auf den britischen Soul, als denn auf die weisse Beat- und Mod-Bewegung der Swinging Sixties. Anyway, der gescheite Film trägt einem über die volle Laufzeit hindurch und kann nur empfohlen werden.

                                                  Erhellender Artikel auf Wikipedia:
                                                  https://de.wikipedia.org/wiki/Kray-Zwillinge

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                                                    YupYum 23.10.2017, 02:39 Geändert 27.10.2017, 00:20

                                                    Das österreichische NDW/New Wave/Punk-Erzeugnis spielt gerade an einem einzigen Schauplatz, in einem als illegale Bar umfunktionierten Keller. Die Drinks leuchten alle farbig im Neon-Licht und bewusstseinserweiternde Substanzen können durchaus drin enthalten sein. Die aufkreuzenden Gäste in ihren verrückten und improvisierten Kostümen sind allesamt herrlich illuster.

                                                    Im Film passiert denn auch nicht besonders viel, aber das ist völlig egal: Hier zählt einzig und allein der Zeitkolorit und der unschuldige Charme einer Pop-Zeit, die es so nie mehr geben wird.

                                                    Minisex - "Nimm die Nacht" (1981; Soundtrack & Scene from Movie)
                                                    https://www.youtube.com/watch?v=SzDuvM29Qos

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