ZeddaZogenau - Kommentare
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Alle Kommentare von ZeddaZogenau
Schöne Doku über den großen Meister aus Italien, die inhaltlich nicht viel Neues bietet! Dafür werden einige große Regisseure wie TARANTINO; SCORSESE; SPIELBERG, aber auch Hark TSUI und Dario ARGENTO befragt, wie die Filme von Sergio LEONE ihr Werk beeinflusst hat.
Am schönsten war für mich aber die Erinnerung daran, dass die ganz junge Jennifer CONNELLY einen wunderschönen Auftritt in LEONEs Lieblingswerk ES WAR EINMAL IN AMERIKA hatte. Die Erinnerung der späteren ACADEMY AWARD Preisträgerin Jennifer CONNELLY an diese auch für sie wegweisende Zeit ist sehr berührend und lohnt allein schon die Sichtung dieser erhellenden Doku, die als SKY ORIGINAL beim europäischen Streamingdienst WOW einsehbar ist.
Nach dem Fernsehfilm HANNE mit INTERNATIONAL EMMY AWARD nominee Iris BERBEN ist dieser von der ARD ausgestrahlte Film die zweite Zusammenarbeit von Regisseur Dominik GRAF mit der Drehbuchautorin Beate LANGMAACK.
Eine forensische Biologin (Anne RATTE-POLLE) untersucht Leichen in einem Wolfsburger Institut und führt seit ihrer Scheidung ein eher einsames Leben. Ihr betagter Vater (Jörg GUDZUHN) wird immer schwieriger, und auch die vielen Untersuchungen im Institut verlangen der Frau viel ab. Eines Tages entschließt sie sich, die Betreuung und Ausbildung eines Falken zu übernehmen, was zu ungeahnten Komplikationen führt...
Mit sonorer Stimme trägt GRAF am Anfang das berühmte Falken-Gedicht des mittelhochdeutschen Dichters DER VON KÜRENBERG vor. Ein Genuss! Und das Markieren eines Anspruchs, den es im deutschsprachigen Fernsehen kaum noch zu entdecken gibt.
In wunderschönen Bildern aus Wolfsburg (mit dem noch aus der NS-Zeit stammenden VW-Werk) und vom Elm wird die berührende Geschichte einer Frau erzählt, die erst allmählich das gefrorene Eis in ihr selbst aufzubrechen vermag. Großartig, wie Anne RATTE-POLLE dem entflogenen Falken im Wohnzimmer hinterherhechtet! Oder wie berührend von ehemaligen NS-Zwangsarbeitern aus den Niederlanden, die im VW-Werk schuften mussten, erzählt wird! Dieser Film ist wunderschön und lässt trotzdem nicht die tiefen Wunden der dunklen Vergangenheit aus. Sowas leistet nur ein Ausnahme-Regisseur wie Dominik GRAF. Was für ein Glück, dass wir ihn haben!
Paukenschlag von der BBC! Mit Olly ALEXANDER tritt ein richtiger Star beim ESC 2024 in Malmö für das Vereinigte Königreich an. Zuletzt war ALEXANDER in der herausragenden Mini-Serie ITS A SIN zu sehen.
Anfang der 1990er Jahre starben kurz nacheinander die schweizerischen Schriftsteller Friedrich DÜRRENMATT (1921-1990) und Max FRISCH (1911-1991), die beide zu den wichtigsten Autoren im deutschsprachigen Raum gehörten und durchaus auch als Kandidaten für den NOBELPREIS für Literatur gehandelt wurden. DÜRRENMATT war der Populärere von den beiden, nach seinen Stoffen waren bereits Filme wie ES GESCHAH AM HELLLICHTEN TAGE mit Heinz RÜHMANN und DER BESUCH mit ACADEMY AWARD winner Ingrid BERGMAN entstanden. Sein Roman JUSTIZ war im Jahre 1985 in seinem Hausverlag DIOGENES in Zürich erschienen, konnte aber erst nach dem Tod des Autors verfilmt werden. So sieht man denn auch im Film ein Zürich, wie es zu Anfang der 1990er Jahre ausgesehen hat.
Erzählt wird eine unerhörte Begebenheit: Ein angesehener Regierungsrat (ACADEMY AWARD winner Maximilian SCHELL) erschießt vor den Augen der gehobenen Zürcher Gesellschaft einen Mann. Nachdem der Regierungsrat Dr. Isaak Kohler schon einige Wochen im Gefängnis verbracht hat, beauftragt seine Tochter Helene (Anna THALBACH) einen idealistischen Junganwalt (Thomas HEINZE) mit der Neubetrachtung des eigentlich offensichtlichen Falls. Zu spät erkennt der vom Geld geblendete Anwalt, in welches Intrigenspiel er da hineingeraten ist...
Seit Mitte der 1980er Jahre wurde der deutsche Regisseur Hans Werner GEISSENDÖRFER vor allem als der Erfinder und Produzent der langlebigen Familienserie LINDENSTRASSE wahrgenommen. Nach dem Vorbild britischer Serien wie CORONATION STREET und EASTENDERS hatte sich der westdeutsche Fernsehsender ARD eine ähnliche Serie gewünscht, die dann auch von 1985 bis 2020 zeitweise recht erfolgreich laufen sollte. Dabei war GEISSENDÖRFER schon vorher als Regisseur sehr erfolgreich gewesen. Für seine Patricia-Highsmith-Verfilmung DIE GLÄSERNE ZELLE hatte er im Jahre 1979 eine ACADEMY AWARD nomination erhalten. Drei Jahre später folgte dann die aufwendige Verfilmung von DER ZAUBERBERG, dem berühmten Roman von Literaturnobelpreisträger Thomas MANN. Das Geld, das GEISSENDÖRFER mit der Produktion der LINDENSTRASSE verdienen konnte, nutzte er dann sicherlich auch für Kinofilme wie JUSTIZ.
Und dieses Geschäftsmodell hat sich gelohnt. Die Dürrenmatt-Verfilmung ist überraschend gewagt, wenn man an den furiosen Nackt-Auftritt von Suzanne von BORSODY (Tochter von Rosemarie FENDEL und CINECITTA-Divo Hans von BORSODY) in der Rolle einer Zürcher Edel-Prostituierten denkt. In weiteren Rollen glänzen Ulrike KRIENER, Regisseur Hark BOHM und Dietrich SIEGL, der als Tennislehrer Stefan Nossek aus den ersten drei Jahren der LINDENSTRASSE unvergessen bleibt und auch auf der Leinwand eine beeindruckende Vorstellung gibt.
Und dann ist da noch Maximilian SCHELL als Hauptdarsteller, im Jahre 1962 hatte er für seine Rolle in JUDGMENT AT NUREMBERG den ACADEMY AWARD erhalten. SCHELL ist überragend in einer Geschichte, in der Justiz mit Gerechtigkeit verwechselt wird.
Eine erneute ACADEMY AWARD nomination hat Hans Werner GEISSENDÖRFER für JUSTIZ nicht erhalten, sein Film ist aber im Jahre 1994 für einen GOLDEN GLOBE nominiert worden. Völlig zu Recht!
Fabio TESTI hat es als "Gorilla" für die Mafia auf eine 7,2 geschafft! Damit kann sein 70er-Jahre-Gangsterfilm VAI GORILLA meine Liste der fast vergessenen Filme verlassen. (16.12.2023)
Auch in Frankreich hat der verarmte Landadel mit den Tücken der modernen Welt zu kämpfen. Eine entzückende Markgräfin (Madeleine RENAUD) tut alles, um das baufällige Familienschloss zu unterhalten. Mehr schlecht als recht wird sie dabei von ihrer mannstollen Tochter Diane (Maria SCHELL), dem Schwiegersohn (Jean ROCHEFORT) und der entzückenden Enkelin Amelie (GOLDEN GLOBE nominee Marthe KELLER) unterstützt. Viele Reisende verirren sich allerdings nicht in das lauschige Landschlösschen. Da muss man schon etwas nachhelfen, wenn man zahlende Gäste haben will. Eines Tages hat die verarmte Markgräfin aber richtig Glück. Ein charismatischer Gauner (Yves MONTAND) strandet mit seiner Millionenbeute im Schloss. Sofort entbrennt ein turbulentes Ringen um das Geld, das die Adelsmischpoke mit einem Schlag sanieren könnte. Aber vielleicht liegt ja auch in einer Allianz zwischem verarmten Adel und der Verbrecherwelt die Lösung...?
Regisseur Philippe De BROCA hat mit blendend aufgelegtem Besetzungsstab eine herrliche Schnurre mit leichten gesellschaftskritischen Spitzen hingelegt. Besonders BAFTA AWARD nominee Maria SCHELL ist als männerverrückte Matrone in ihrem Element. Ihre Schäkereien mit Yves MONTAND und ihre anschließenden Gewissensbisse gegenüber ihrem Ehemann sind ziemlich komisch.
Wahrlich kein unverzichtbarer Klassiker des französischen Kinos! Aber doch eine schöne Möglichkeit der Wiederentdeckung, die der deutsch-französische Fernsehsender ARTE angeregt hat.
Im Jahre 1978 kam der in Istanbul geborene Regisseur Ferzan ÖZPETEK nach Rom. Und genau in der Zeit spielt sein semi-autobiographischer Film, den er für die globale Streaming-Plattform NETFLIX inszeniert hat.
Ende der 1970er Jahre ist Rom mit seiner CINECITTA das Zentrum der europäischen Filmindustrie. Zwar wird das Filmemachen schon etwas schwieriger (vor allem durch die steigende Beliebtheit des Fernsehens jetzt auch in Italien), aber die CINECITTA kann noch von den Triumphen der Vergangenheit zehren. Klassiker wie IL GIARDINO DEI FINZI-CONTINI zeigt die resolute Titti (großartig: Luisa RANIERI) in ihrem Programmkino NUOVO OLIMPO im Nordosten Roms. Das Kino ist aber vor allem als Treffpunkt für homosexuelle Männer beliebt, die den Toilettengang zum ausgiebigen Cruising nutzen. Dabei lernen sich auch der Filmstudent Enea (Damiano GAVINO) und der Medizinstudent Pietro (Andrea Di LUIGI) kennen und lieben. Der Beginn einer großen Liebe! Doch die Zeiten damals in Rom waren aus verschiedenen Gründen überaus kompliziert, wie man ja auch aus zahlreichen Genrefilmen des ItaloCinema weiß. Durch einen besonders dummen Zufall verlieren sich die beiden jungen Männer aus den Augen. Erst viele Jahre später kommt es unter dramatischen Umständen zu einem Wiedersehen. Der Augenarzt Pietro ist inzwischen mit der schönen Giulia (Greta SCARANO) verheiratet, und der gefeierte Filmregisseur Enea ist mit dem kernigen Antonio (Alvise RIGO) liiert...
Wunderschöne Bilder aus Rom (gedreht wurde vor allem im Bezirk Monte Sacro am östlichen Ufer des Tibers), eine romantische Liebesgeschichte zwischen zwei Männern und ein herrlich-nostalgischer Blick auf die italienische Filmwelt! Trotz kleinerer Drehbuchschwächen ist Ferzan ÖZPETEK ein märchenhaft anmutender Rückblick auf eine längst vergangene Epoche gelungen.
Ausgerechnet eine globale Streaming-Plattform wie NETFLIX stimmt ein Loblied auf die DVD-Sammlungen des analogen Zeitalters an. Das ist mal eine Ansage. Aber der Reihe nach!
Amanda Sandford (Julia ROBERTS) bucht Hals über Kopf ein Ferienhaus für sich und ihre Familie (ACADEMY AWARD nominee Ethan HAWKE als Ehemann und zwei Teenager-Kinder) auf Long Island, um dem Trubel in New York City für ein Wochenende zu entfliehen. Das klappt auch alles ganz gut, bis plötzlich ein Öltanker strandet und kurz vor dem Sonnenschirm der Familie zum Stillstand kommt. Immer mehr merkwürdige Dinge passieren, ohne dass die Familie in Erfahrung bringen kann, was eigentlich los ist. Dann taucht auch noch der angebliche Eigentümer (Mahershala ALI) des Hauses mit seiner Tochter (Myhala HERROLD) auf und will sich einquartieren. Und dann gibt es da noch einen seltsamen Prepper (Kevin BACON), der Amanda schon beim Einkaufen im Supermarkt aufgefallen ist...
Ein bisschen Yorgos LANTHIMOS, ein bisschen M. Night SHYAMALAN, Anklänge an HITCHCOCK (THE BIRDS / NORTH BY NORTHWEST) und durchaus gelungene Katastrophen-Bilder! Der Film von Sam ESMAIL spricht geschickt das Unbehagen an, das wohl ziemlich viele Menschen auf der Welt angesichts der Veränderungen der letzten zwei Jahrzehnte empfinden. Erklärungsversuche für das mysteriöse Geschehen werden geboten, erklären aber bei weitem nicht alles.
Die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Rumaan ALAM (auf Deutsch als "Inmitten der Nacht") bietet eine herausragende Besetzung auf, die in manchmal kammerspielartigen Szenen mehr als eine solide Darstellung abliefert. Überragend sind dabei natürlich die beiden ACADEMY AWARD - Preisträger Julia ROBERTS und Mahershala ALI.
Bei aller Endzeit-Angst bleiben uns Zuschauern die Situationskomödien der 1990er Jahre als letzter Trost. Dennoch muss man auch in Erinnerung an die großartige deutsch-amerikanische Schriftstellerin Vicki BAUM eines ganz deutlich sagen: VOR REHEN WIRD GEWARNT!
Am 16. Mai 1929 war es soweit: Zum allerersten Mal wurden die ACADEMY AWARDS vergeben. Und der große Abräumer war der Stummfilm WINGS von den PARAMOUNT PICTURES. Großartige Flugszenen, eine herzzerreißende Geschichte und lebensnahe Figuren. Hollywood konnte schon in der ersten OSCAR Season seine Stärken ausspielen.
Jack (Charles ROGERS) ist so flugbegeistert, dass er gar nicht mitbekommt, wie er von seiner Nachbarin Mary (It-Girl Clara BOW) angehimmelt wird. Sein ewiger Rivale ist der wohlhabend aufgewachsene David (Richard ARLEN). Erst im Vorbereitungsdienst zum Ersten Weltkrieg raufen sich die beiden flugbegeisterten jungen Männer zusammen. Ein großes Vorbild ist ihnen dabei der mega-coole Kadett White (Gary COOPER). Aber auch die patente Mary wird in die Kriegswirren hineingezogen...
Donnerwetter! Dieser fast 100 Jahre alte OSCAR-Abräumer kann sich auch heute noch sehen lassen. Da hat Regisseur William A. WELLMAN ganze Arbeit geleistet. Unvergessen bleibt schon der kleine Teddybär, der für einen der Flieger zum unverzichtbaren Maskottchen wird. Der relativ neue Streamingdienst PARAMOUNT + hat den Hausklassiker jetzt wieder einem größeren Publikum zugänglich gemacht.
Lohnt sich sehr!
Drei Jahre nach ihrem vorerst letzten Film "Du bist wunderbar" wagte sich die großartige Sängerin Caterina VALENTE noch einmal auf die große Kino-Leinwand. Unter der Regie des zweifachen GOLDEN-GLOBE-Gewinners Kurt HOFFMANN (die renommierte Hollywood-Auszeichnung bekam er für "Felix Krull" und "Wir Wunderkinder") spielte die VALENTE ein modernes Schneewittchen.
Dr. Anita Rossi (Caterina VALENTE) arbeitet als Heizungs-Ingenieurin in Zürich und soll in einem alten Hotel in St. Moritz die Heizung auf Vordermann bringen. Norbert Lang (Walter GILLER) hat den alten Kasten gerade geerbt, ist ein ziemlicher Schnösel und völlig unerfahren im Hotel-Geschäft. Auf der Fahrt in den Pulverschnee landet die chaotische Autofahrerin Anita im Zirkuswagen einer siebenköpfigen Gaukler-Truppe (unter anderen Georg THOMALLA und Günther SCHRAMM), die in der patenten Zürcherin sofort ihr "Schneewittchen" erkennen. Anita ist es dann auch, die den akrobatisch befähigten Gauklern eine Anstellung im Hotel verschafft. Dessen schnöseligen Chef findet Anita inzwischen gar nicht mehr so unsympathisch, doch da ist ja noch die umtriebige Unterhaltungskünstlerin Ines Del Mar (Hanne WIEDER), die der Hoteldirektor als Hauptattraktion für die hoteleigene Silvestergala engagiert hat...
Das ist sicher nicht Kurt HOFFMANNs bester Film, und auch Caterina VALENTE hat danach nie wieder einen Ausflug auf die Leinwand unternommen. Trotzdem ist diese Schneewittchen-Variante hervorragend gefilmt und sorgt für ein nostalgisches Vergnügen. Schöne Bilder aus der Schweiz, flotte Lieder und ganz viel Charme machen dieses "Frostical" zu einem besonderen Erlebnis.
Genau wie Regisseurin Celine SONG selbst, geht auch die 12-jährige Na-young mit ihrer Familie aus Seoul weg, um nach Kanada auszuwandern. Sie lässt ihren Schulfreund Hae-sung zurück. Das alles ereignet sich ungefähr im Jahre 1998. Zwölf Jahre später sind beide erwachsen, und auch in der Welt hat sich so einiges verändert. Dank der sozialen Medien können nun auch weit voneinander entfernt lebende Menschen wieder Kontakt zueinander aufnehmen. Die sich inzwischen Nora nennende Na-young (Greta LEE) und Hae-sung (Teo YOO) chatten nun via Skype und erkennen, dass sie viel miteinander verbindet. Doch es sollen noch einmal zwölf Jahre vergehen, bis Hae-sung die inzwischen mit Arthur (John MAGARO) verheiratete Nora in New York City besucht...
Keine Angst, hier wird nicht die klischeehafte Dreiecksbeziehung neu erzählt. Vielmehr geht es um Verbundenheiten über Kontinente und vielleicht sogar konkrete Leben hinweg. Das alles wird von der Debütantin Celine SONG so eindrucksvoll erzählt, dass das Anschauen dieses ungewöhnlichen Liebesfilms ein ganz besonderer Genuss ist. Die Nora im Film ist übrigens eine Dramatikerin, die in der Theaterszene von New York City allmählich Fuß fasst. Auch darin ist sie ihrer Schöpferin SONG sehr ähnlich, was man auch den vorzüglichen Dialogen anmerkt, die im koreanischen Original wohl noch eindrucksvoller sind. Auf der BERLINALE 2023 wurde Celine SONG mit ihrem großartigen Film für den Goldenen Bären nominiert.
Die drei Schauspieler agieren wunderbar miteinander. Hervorzuheben ist der 1981 in Köln geborene Teo YOO, der auch schon als sowjetischer Rockmusiker Wiktor Zoi im russischen Film LETO zu überzeugen wusste. Hoffentlich kann man Teo YOO bald mal in einem deutschsprachigen Kinofilm erleben!
Nachtrag vom 18.01.2024: Heute wurde bekannt, dass der in Köln geborene Teo YOO für einen BAFTA AWARD nominiert wurde.
Knapp 70 Jahre nach dem ersten GODZILLA-Film von Ishiro HONDA hat das japanische Filmstudio TOHO eine Neuausrichtung des weltweit erfolgreichen Kaiju Film Franchises gewagt. Und dieses Unternehmen ist spektakulär gelungen. Aber der Reihe nach!
Am 27.10.1954 hatte der allererste GODZILLA-Film (eigentlich heißt das Untier ja Gojima im Japanischen) in Tokio Premiere. Einer der Hauptdarsteller war der Schauspieler Akira TAKARADA (1934-2022), der erst vor einem Jahr verstorben ist. Die Nachwirkungen des Atombomben-Angriffs auf Hiroshima und Nagasaki, die vernichtende Niederlage im Zweiten Weltkrieg und die seelische Verwüstung der japanischen Gesellschaft waren kongenial in eine Monster-Geschichte verwoben, die weltweit nachvollziehbar war und zu einem langandauernden Filmerfolg mit unzähligen Nachfolgefilmen führte.
Daran knüpft GODZILLA MINUS ONE an, indem Regisseur Takashi YAMAZAKI (Geburtsjahr 1964) die Vor- und Entstehungsgeschichte von GOJIMA erzählt.
Im Mittelpunkt steht der desertierende Kamikaze-Pilot Koichi (Ryunosuke KAMIKI), der bereits in den allerletzten Kriegstagen zum ersten Mal auf das Monster trifft. Zurück in Tokio wird Koichi mit den Zerstörungen Japans und den Verstörungen der Überlebenden konfrontiert. Schon bald findet er eine Begleiterin (Minami HAMABE) und heuert auf einem Schiff an, das sich um die Beseitigung der Sprengwaffen kümmert. Der noch immer schwer gebeutelte Koichi und die Schiffsbesatzung treffen bald erneut auf Gojima. Als das Ungeheuer Kurs auf Tokio nimmt, überschlagen sich die Ereignisse...
Dieser Film ist ein herausragender Monster-Film geworden, der durch spektakuläre Szenen zu begeistern weiß, die man unbedingt auf der großen Leinwand gesehen haben sollte. Gleichzeitig ist er aber auch eine erhellende Darstellung der desillusionierten Nachkriegsgesellschaft in Japan.
Dem japanischen Filmstudio TOHO ist hier ein ganz großer Wurf gelungen, dem mit großer Sicherheit ein weltweiter Erfolg beschieden sein wird. Eine Fortsetzung folgt bestimmt, worauf man sich jetzt schon freuen kann!
Claire BLOOM als aus England stammender Filmstar steht im Mittelpunkt des Miss-Marple-Krimis MORD IM SPIEGEL. Der Roman von Agatha CHRISTIE erschien 1962, als Elizabeth TAYLOR in britischen Filmstudios CLEOPATRA drehte. Die Fernseh-Verfilmung von 1992 war auch der letzte Auftritt von Joan HICKSON als Miss Marple und hat jetzt auf MP eine 7,1 erreicht. (02.12.2023)
Für seine Rolle im Film PASSAGES ist der deutsche Schauspieler Franz ROGOWSKI mit dem NEW YORK FILM CRITICS CIRCLE AWARD (Best Actor in a Leading Role) ausgezeichnet worden. Nach Paul MUNI, Maximilian SCHELL und Oskar WERNER ist ROGOWSKI der vierte Preisträger aus dem deutschsprachigen Raum. Manche Preisträger wurden später auch mit dem ACADEMY AWARD ausgezeichnet. Die diesjährige Award Season lässt sich gut an...
In den 1960er Jahren war die österreichische Schauspielerin Heidelinde WEIS ein richtiger Filmstar: DIE TOTE VON BEVERLY HILLS, THE MAN OUTSIDE und LISELOTTE VON DER PFALZ. Seit den 1980er Jahren war sie eine vielbeschäftigte Fernsehschauspielerin. Unvergessen bleibt ihr Auftritt in der SCHWARZWALDKLINIK. Jetzt ist die große Schauspielerin in ihrer Heimat Kärnten gestorben.
RIP Heidelinde WEIS (1940-2023)
Gordon SCOTT kommt als DER LÖWE VON SAN MARCO auf einen Durchschnitts-Wert von 5,3. Der Film ist aber deutlich besser. (24.11.2023)
Der italienische Film EINE FRAGE DER EHRE mit Ugo TOGNAZZI ist auch unter dem Titel SARDISCHE BLUTRACHE bekannt. Eine Ausstrahlung im Hessischen Rundfunk hat jetzt eine Durchschnittsbewertung von 6,2 ermöglicht. (22.11.2023)
Im deutschsprachigen Raum ist der Regisseur Hans Werner GEISSENDÖRFER vor allem als Erfinder der ARD - Fernsehserie LINDENSTRASSE bekannt, die im Jahre 2020 nach insgesamt 35 Jahren Laufzeit eingestellt wurde. Dabei hat GEISSENDÖRFER auch erfolgreich Kinofilme gedreht und war im Jahre 1979 für DIE GLÄSERNE ZELLE für einen ACADEMY AWARD nominiert.
Nach einigen Jahren in Haft wird der Architekt Philipp Braun (BAMBI AWARD winner Helmut GRIEM) entlassen. Beruflich und privat findet er nur sehr schwer Anschluss. Seine Ehefrau (Brigitte FOSSEY) hat inzwischen eine Affäre mit Philipps Rechtsanwalt (Dieter LASER), auf den der unschuldig Verurteilte noch immer angewiesen ist. So findet er nur durch dessen Mithilfe einen neuen Job bei Direktor Goller (Günter STRACK). Philipp Braun ist noch immer erpicht darauf, die wahrhaft Schuldigen zu bestrafen und steigert sich immer mehr in diese Besessenheit hinein. Da geschieht tatsächlich ein Mord...
Ein eiskalter Psycho-Thriller aus westdeutschen Landen: Das gibt es nicht so häufig im deutschsprachigen Kino. GEISSENDÖRFER versetzt den im Jahre 1964 erschienenen Roman von Patricia HIGHSMITH (1921-1995) nach Frankfurt am Main. Und das passt hervorragend. Die Bankenmetropole ist die deutschsprachige Stadt mit einer Vielzahl von Hochhäusern. Viele Beschäftigungsmöglichkeiten für einen Architekten also! Und viele Möglichkeiten für Betrug und Pfusch am Bau! Ende der 1970er Jahre entstanden gerade die Zwillingstürme der Deutschen Bank, was auch hervorragend zur erzählten Geschichte passt. Schwankend zwischen Beziehungsdrama und Psycho-Thriller weiß das Publikum nicht, was als Nächstes passieren wird. Helmut GRIEM (1932-2004), den man auch aus dem Musical "CABARET" und der Mini-Serie "Peter der Große" kennt, überzeugt als getriebener Mann, der mit allen Mitteln um sein erschüttertes Leben kämpft.
In weiteren Rollen sind noch Walter KOHUT und der ACADEMY AWARD nominee Bernhard WICKI ("Die Brücke") zu sehen.
"Zu allem bereit", so müsste die Übersetzung des italienischen Filmtitels eigentlich heißen. Und tatsächlich, die Protagonistin dieses Erotikdramas von Giorgio STEGANI ist bereit, so einiges auf sich zu nehmen.
Der schon etwas ältere Marco (Bekim FEHMIU) ist beruflich etabliert, aber in seiner Ehe (Laura De MARCHI als Ehefrau) schwer gelangweilt. Eines Tages lernt er im Park die unerfahrene Studentin Anna (Eleonora GIORGI) kennen. Fasziniert von ihrer Unterwürfigkeit, lässt sich Marco auf eine Affäre mit der jungen Frau ein. Dabei testet er die Grenzen der hübschen Studentin immer weiter aus, die das aber auch bereitwillig mit sich geschehen lässt. Doch eines Tages fährt Anna unerwartet nach Venedig...
Sehr schön gefilmte Sex-Szenen, die auch leicht provokativ erscheinen sollen! Der in Sarajevo geborene Bekim FEHMIU (1936-2010) und die bildschöne Eleonora GIORGI (*1953) machen beim Matratzensport eine hervorragende Figur. Herausgekommen ist auch nicht nur eine allzu gewöhnliche Softsexkomödie, dafür werden die Charaktere zu fein gezeichnet. Ganz überzeugend als Charakterstudie ist der Film aber auch nicht. Dafür wirkt er oftmals wie eine überlange Reklamesendung für Strickklamotten von Benetton.
Für Fans des italienischen Kinos der 1970er Jahre!
Im Jahre 1961 veröffentlichte der polnische Autor Leopold TYRMAND (1920-1985) den semi-biographischen Roman "FILIP", der vor kurzem durch die Frankfurter Verlagsanstalt endlich auch ins Deutsche übersetzt wurde. Da das polnische Kino ja schon seit einiger Zeit sehr im Aufwind ist, war es nur eine Frage der Zeit, bis dieses außergewöhnliche Buch auch für das Kino verfilmt wurde.
Mit letzter Kraft kann der polnische Jude Filip (Eryk KULM) den unfassbaren Morden im Warschauer Ghetto entkommen. Und was macht dieser ums nackte Überleben kämpfende junge Mann? Unter falschen Angaben begibt er sich als Zwangsarbeiter nach NS-Deutschland. Dort ist er als Bedienung in einem Luxushotel in Frankfurt am Main tätig. Was für ein Wahnwitz! Gemeinsam mit seinem Kumpel Pierre (Victor MEUTELET) lässt der attraktive Filip nichts anbrennen. Auch für bezahlte sexuelle Dienstleistungen für ausgehungerte deutsche Frauen sind sich die jungen Männer nicht zu schade. Im Gegenteil! Irgendwie sieht Filip seine anziehende Kälte gegenüber dem weiblichen Geschlecht als seine persönliche Rache für das von ihm erlittene Unrecht an. In der schönen Blanka (EUROVISION Star Zoe STRAUB) findet er da eine Gleichgesinnte. Seine Abgestumpftheit wird erst auf die Probe gestellt, als er die junge Deutsche Lisa (Caroline HARTIG) kennenlernt. Bald fallen auch die ersten Bomben auf Frankfurt am Main...
Dieser Film besticht durch seinen brillanten Perspektivwechsel. Ein polnischer Jude begibt sich in größte Gefahr, um so überleben zu können. Damit sieht man das Deutschland der NS-Zeit endlich einmal aus der Perspektive von unten, von Leuten, die das System für sich zu nutzen wissen, um zu überleben. Gedreht wurde im polnischen Torun, das noch sehr viel Ähnlichkeit mit einer Stadt der 1940er Jahre aufweist. Auf NETFLIX kann der Film jetzt ein weltweites Publikum finden. Man sollte ihn unbedingt im Original schauen, in dem Deutsch, Jiddisch und Polnisch gesprochen wird.
Ganz besonders schön ist der Auftritt der österreichischen Schauspielerin und Sängerin Zoe STRAUB. Beim EUROVISION Song Contest 2016 in Stockholm trat sie noch für ihr Heimatland Österreich an und erreichte im Televoting einen hervorragenden achten Platz. Inzwischen ist Zoe STRAUB erfolgreich als Schauspielerin unterwegs.
Sehr sehenswerter Film!
Es kommt nicht so oft vor, dass es ein deutschsprachiger Film in den Wettbewerb der Filmfestspiele von Venedig schafft. Gelungen ist dies in diesem Jahr dem im Jahre 1985 in Itzehoe geborenen deutschen Regisseur Timm KRÖGER. Sein Film DIE THEORIE VON ALLEM ist ein in schwarz-weißem Cinemascope bebilderter Schocker, der äußerst ungewöhnlich ist und in seiner Intensität lange nachwirkt.
In einer Rahmenhandlung sehen wir einen scheinbar typischen Talkshow-Auftritt aus dem Jahre 1974: Der Autor Johannes Leinert (Jan BÜLOW) stellt seinen Debütroman DIE THEORIE VON ALLEM vor. Scheinbar ist das wohl seine eigene Geschichte, die sich zwölf Jahre zuvor ereignet haben soll. Der Johannes des Jahres 1962 ist mit seinem Doktorvater (Hanns ZISCHLER) auf dem Weg zu einem Physiker-Kongress in den Schweizer Alpen. Dort angekommen verzögert sich alles, da der groß angekündigte Physiker aus Teheran noch nicht ausreisen durfte. Mehr schlecht als recht vertreiben sich die Wissenschaftler im Schnee die Zeit. Dabei lernt Johannes eine geheimnisvolle Pianistin (Olivia ROSS) kennen, die erstaunlich viel über ihn und seine Jugendzeit weiß. Als einer der Professoren (Gottfried BREITFUSS) tot und entsetzlich verstümmelt aufgefunden wird, nimmt das Geschehen immer rätselhaftere Züge an...
In wunderschönen Bildern entfaltet Timm KRÖGER eine stilvolle Hommage an die Filmgeschichte und liefert gleichzeitig ein beeindruckendes Vexierspiel mit den Zeitläuften des 20. Jahrhunderts. Wie das alles miteinander zusammenhängt, bleibt der Interpretation des einzelnen Betrachters überlassen. Form und Bildgestaltung knüpfen dabei an die deutschsprachige Filmgeschichte zu Anfang der 1960er Jahre an, ohne die internationalen Einflüsse zu vernachlässigen. Neben filmischen Vorbildern wie HITCHCOCK und RESNAIS ist dabei auch an literarische Vorbilder von KAFKA über Thomas MANN (DER ZAUBERBERG) bis zu Friedrich DÜRRENMATT (DIE PHYSIKER) zu denken. Aber auch Genrefilmeinflüsse der seinerzeit so beliebten Edgar-Wallace-Filme lassen sich erkennen. Wie gut sich Regisseur KRÖGER in der Filmgeschichte auskennt, zeigt sich auch in dem Schmankerl, dass der Roman von Johannes unter dem Titel LA TEORIA DEL TUTTO von der römischen Cinecitta verfilmt wird, die in jenen Tagen der größte Herausforderer Hollywoods gewesen ist. Wunderschön ist auch, dass der deutsche Ausnahme-Regisseur Dominik GRAF (DIE KATZE / DIE SIEGER / FABIAN: GOING TO THE DOGS) als Erzählerstimme gewonnen werden konnte.
Dieser Film bereitet allergrößtes Vergnügen, könnte aber für manche Kinobesucher allzu zerfasert und ziellos sein. Timm KRÖGER ist aber auf jeden Fall ein ganz großer Wurf gelungen, der uns heutigen Kinogängern noch einmal die schier unerklärliche Zersplitterung des Weltgeschehens im 20. Jahrhundert vor Augen führt. Solch ein Film kommt gerade wahrlich zur rechten Zeit!
Vielen Dank für die tolle Aktion!!!
Bester Film:
BARBARA (2012)
BURNING (2018)
DER GOLDENE HANDSCHUH (2019)
DER HAUPTMANN (2017)
DUNKIRK (2017)
ELLE (2016)
LA LA LAND (2016)
LIEBE (2012)
TONI ERDMANN (2016)
SON OF SAUL (2015)
Beste Serie:
BABYLON BERLIN (ab 2017)
BERLIN STATION (2016-2019)
DEUTSCHLAND 83/86/89 (2015-2020)
FAUDA (ab 2015)
IM ANGESICHT DES VERBRECHENS (2010)
Bester Animationsfilm:
ALLES STEHT KOPF (2015)
LOVING VINCENT (2017)
RIO (2012)
SHAUN DAS SCHAF (2015)
WIE DER WIND SICH HEBT (2013)
Bester Soundtrack:
DAME, KÖNIG, As, SPION (2011)
ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK (2019)
INCEPTION (2010)
LA LA LAND (2016)
THE HATEFUL EIGHT (2015)
Beste Schauspielerin:
Nina HOSS in BARBARA
Sandra HÜLLER in TONI ERDMANN
Isabelle HUPPERT in ELLE
Diane KRÜGER in AUS DEM NICHTS
Emmanuelle RIVA in LIEBE
Bester Schauspieler:
Daniel BRÜHL in RUSH
Jean DUJARDIN in THE ARTIST
Max HUBACHER in DER HAUPTMANN
Iko UWAIS in THE RAID 2
Christoph WALTZ in DJANGO UNCHAINED
Der eiskalte Engel als Handlungsreisender des Todes
Michael FASSBENDER spielt die Titelrolle im neuen Film von David FINCHER, der auf einer französischen Graphic Novel basiert. Wie einst Alain DELON in LE SAMOURAI von Jean Pierre MELVILLE ist FASSBENDER als routinierter und gnadenlos effizienter Auftragsmörder unterwegs. Anders als vor mehr als 50 Jahren sind die Wege, die dabei zurückgelegt werden können, deutlich ausgeweitet. So folgen die Zuschauer dem Killer von Paris in die Karibik, nach New Orleans, New York und Chicago. Ach ja, nach Florida geht es auch noch. Hier bekommt es der Killer mit einem schlagkräftigen Gegner (Sala BAKER) zu tun. Bei dieser einzigen richtigen Action-Szene des Films geht es denn auch zünftig zur Sache. Schade nur, dass das alles im Halbschatten stattfindet!
Der Film bietet im Grunde einen aktualisierten Neuaufguss von Klassikern wie den bereits erwähnten Streifen von MELVILLE. Auch der späte Tom Ripley von Kriminalschriftstellerin Patricia HIGHSMITH (1921-1995) kommt einem in den Sinn. Ähnlich wie Ripley ist auch unser Killer aus FINCHERs Film ein Mann ohne Eigenschaften, der quasi unsichtbar (und verkleidet als deutscher Tourist) und scheinbar unantastbar durch die moderne Welt vagabundiert. Merkwürdig ist aber dann doch, dass alles mit einem Fehlschuss in Paris beginnt, durch den dann auch die bildschöne Geliebte (Sophie CHARLOTTE aus Hamburg) des Killers in Mitleidenschaft gezogen wird. Der folgende Rachefeldzug verrät also doch mehr Gefühlsleben als gedacht. Aber vielleicht ist das ja auch ein Zeichen unserer Zeit, dass bloß nicht zu viel Emotionalität investiert wird. Immer schön kühl bleiben! Hauptsache, der Ruhestand in der Sonne ist gesichert.
ACADEMY AWARD winner Tilda SWINTON hat einen schönen Auftritt als Kollegin des Titelhelden.
Alles edel und schön (Kamera: ACADEMY AWARD winner Erik MESSERSCHMIDT), aber so richtig was Neues wird nicht geboten!
Es gibt wieder Preise zu vergeben! Am 9. Dezember werden die EUROPEAN FILM AWARDS verliehen. Auch aus dem deutschsprachigen Raum gibt es Nominierte:
European Actress:
Sandra HÜLLER (ANATOMY OF A FALL und THE ZONE OF INTEREST)
Leonie BENESCH (THE TEACHERs LOUNGE)
European Actor:
Christian FRIEDEL (THE ZONE OF INTEREST)
Thomas SCHUBERT (AFIRE)
European Screenwriters:
Ilker CATAK, Johannes DUNCKER (THE TEACHERs LOUNGE)
In den US-Kinos hat Sandra HÜLLER in ANATOMIE EINES FALLS am letzten Wochenende einen erstaunlichen Sprung nach oben gemacht. Der CANNES-Gewinnerfilm von Justine TRIET steht dort jetzt auf Platz 12 der Kino-Charts und hat schon mehr als 1 Mio. USD im nordamerikanischen Box Office umgesetzt. Weltweit kommt der Film schon auf mehr als 11 Mio. USD (Quelle: IMDb). Der kommerzielle Erfolg ist jetzt also auch da, so dass die Chancen für Sandra HÜLLER auf eine Nominierung bei den GLOBEs und den OSCARs unbedingt gestiegen sind.