ZeddaZogenau - Kommentare
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Alle Kommentare von ZeddaZogenau
Alles über Jessie
Ganz ähnlich wie Anne BAXTER im Hollywood-Klassiker ALLES ÜBER EVA sich unter einem fadenscheinigen Vorwand an die ach so verehrte Bette DAVIS als Broadway-Starschauspielerin heranschleimt, so ist es in CIVIL WAR die junge Fotografin Jessie (Cailee SPAENY), die sich an die angeblich von ihr bewunderte Kriegsfotografin Lee (Kirsten DUNST) heranmacht. Doch anders als Bette DAVIS in ALLES ÜBER EVA durchschaut Kirsten DUNST das intrigante Spiel von Anfang an und lässt es nach kurzem Widerstand dann auch geschehen. Die beiden Frauen in CIVIL WAR gehen schließlich einem Gewerbe nach, das ohne einen gewissen Killer-Instinkt für den MONEY SHOT, also das perfekte Foto zur richtigen Zeit, nicht zu bewältigen ist.
Der Film katapultiert das Publikum in eine USA der ganz nahen Zukunft. Ein faschistoid angehauchter US-Präsident (Nick OFFERMAN) hat sich selbst eine dritte Amtszeit genehmigt und verschanzt sich jetzt im Weißen Haus. Eine von Kalifornien und Texas angeführte Weststaaten -Allianz rückt immer weiter auf Washington, DC vor, um diesen Präsidenten mit Gewalt zu stürzen. Das Land befindet sich in einem nicht ausführlich erklärten Bürgerkrieg, der unendlich viel Grausamkeit, aber auch Inseln von bizarrer Friedhofsruhe hervorbringt.
Die Kriegsfotografin Lee will mit ihrem Journalisten-Kollegen Joel (Wagner MOURA) ein letztes Interview mit dem todgeweihten Präsidenten führen. Dazu müssen sie von New York City aus durch ein vom Bürgerkrieg verwüstetes Gebiet bis nach DC durchqueren, was unter diesen Bedingungen wahrlich kein Sonntagsausflug ist. Neben dem Neuling Jessie haben sie dabei auch die Reporter-Legende Sammy (Stephen Mc Kinley HENDERSON) mit an Bord. Was diese vier Journalisten auf ihrer Reise ins Herz der amerikanischen Finsternis erleben, ist wahrlich nichts für schwache Nerven.
Sehr lange schon hat es keinen mehr so durchschlagenden Polit-Thriller wie CIVIL WAR gegeben. Regisseur, ACADEMY AWARD Nominee (im Jahre 2016 für EX MACHINA nominiert) und Bestseller-Autor Alex GARLAND (THE BEACH) hat hier für das Independent-Juwel A24 einen herausragenden Schocker abgeliefert. Die Hauptdarsteller Kirsten DUNST (ACADEMY AWARD Nominee 2022 für THE POWER OF THE DOG / Dilberne Palme 2011 für MELANCHOLIA), Wagner MOURA (Goldener Bär 2008 für den brasilianischen Klassiker TROPA DE ELITE) und Cailee SPAENY (Coppa Volpi 2023 für PRISCILLA (PRESLEY)) sind allesamt überragend. Die übelste Szene des Films wird von DUNSTs Ehemann Jesse PLEMONS (ACADEMY AWARD Nominee 2022 für THE POWER OF THE DOG) mit roter Sonnenbrille dominiert. Seit seinem Auftritt in der fünften Staffel von BREAKING BAD war PLEMONS wohl nicht mehr so furchterregend wie hier in CIVIL WAR. Meisterhaft!
Diesen Film, der im weltweiten Box Office (Stand: 08.05.2024) schon über 100 Millionen USD (Quelle: IMDb) eingespielt hat, sollte man unbedingt noch auf der großen Leinwand erleben. Das wird ein bitteres Vergnügen, es ist aber notwendig!
Im Jahre 1961 kam dieser bemerkenswerte britische Film von Guy GREEN (1948 mit dem Kamera - OSCAR für GREAT EXPECTATIONS von David LEAN ausgezeichnet) in die Kinos, nachdem er bei den Filmfestspielen von Cannes für die Goldene Palme nominiert worden war.
Jim Fuller (Stuart WHITMAN) kommt nach einer dreijährigen Haftstrafe frei und fängt in einer fremden Stadt ein neues Leben an. Hilfe bekommt er von seinem Psychoanalytiker (Rod STEIGER) und einem eingeweihten Chef (Donald WOLFIT, kennt man als Hypnotiseur von Hildegard KNEF in SVENGALI (1954)). Schon bald läuft alles sehr gut. Er findet ein möbliertes Zimmer bei dem netten, wenn auch manchmal etwas aufdringlichen Ehepaar Cartwright (Brenda DeBANZIE und Maurice DENHAM), kommt gut bei der Arbeit zurecht und lernt die dort arbeitende Chefsekretärin Ruth (Maria SCHELL) bald näher kennen. Doch die Dämonen der Vergangenheit lassen Jim nicht völlig los. Durch eine unglückliche Kindheit stark verunsichert, geriet er in den Verdacht, ein Kind belästigt zu haben, wofür er dann auch die Haftstrafe antreten musste. Als durch die skrupellose Aktion eines Boulevardjournalisten (Donald HOUSTON) alles herauskommt, droht die Situation zu eskalieren...
Der Film nach dem gleichnamigen Roman von Charles E. ISRAEL behandelt also ein Thema, das auch mehr als 60 Jahre später noch als Zündstoff gelten dürfte. Im Grunde wird mit sehr viel Feingefühl und Genauigkeit ein psychoanalytischer Heilungsprozess zum Thema gemacht, der dem Publikum sicherlich einiges abverlangt. Manches davon mag inzwischen sicherlich überholt sein, aber allein der Mut, diesen Film zu drehen, beeindruckt sehr.
Die schauspielerischen Leistungen sind allesamt grandios! Stuart WHITMAN, der für Richard BURTON eingesprungen war, spielt den Haftentlassenen mit kanadischem Hintergrund so überzeugend, dass er im Jahre 1962 für einen ACADEMY AWARD nominiert war.
ACADEMY AWARD Winner Rod STEIGER (im Jahre 1968 für IN DER HITZE DER NACHT ausgezeichnet), für Trevor HOWARD eingesprungen, spielt den mit viel Verständnis und Wohlwollen gesegneten Psychoanalytiker sehr gut. Es ist schon erstaunlich, welche enorme Bandbreite dieser Ausnahme-Schauspieler in seiner langen Karriere gezeigt hat.
BAFTA AWARD Nominee Maria SCHELL (1954 für DAS HERZ ALLER DINGE und 1957 für GERVAISE nominiert) überzeugt als verwitwete Alleinerziehende, die darüber hinaus auch berufstätig ist. Auch das für die damalige Zeit sehr bemerkenswert! Ihre Ruth Leighton wird als gebürtige Schweizerin gezeigt, die nach dem Krieg in England Arbeit und die große Liebe gefunden hat. Die vor allem im deutschsprachigen Raum oftmals als "Seelchen" unterschätzte Ausnahme-Schauspielerin Maria SCHELL spielt das mit einer Selbstverständlichkeit, die beeindruckend ist.
Wegen der Brisanz des Themas wurde der Film übrigens in Irland gedreht, was erst einmal ziemlich überraschend klingt. In West-Deutschland wurde der brisante Film mit Publikumsliebling Maria SCHELL immerhin von 304.000 Besuchern (Quelle: InsideKino) gesehen, was einem Box Office von umgerechnet 234.080 €URO entspricht.
Als ihr Spielpartner Stuart WHITMAN im Jahre 1962 für den ACADEMY AWARD nominiert wurde, musste Maria SCHELL eine schwere Entscheidung treffen. In derselben Kategorie war schließlich auch ihr kleiner Bruder Maximilian SCHELL für DAS URTEIL VON NÜRNBERG nominiert. SCHELL gewann den OSCAR, der Rest ist Geschichte!
Nicht umsonst gilt Otto Lehmann (Victor BUONO) als bester Fleischer von ganz Wien. Allerdings kann er auch ziemlich jähzornig sein und musste auf Betreiben seiner Ehefrau Hanna (Karin FIELD) schon mal in die Psychiatrie. Wieder zu Hause wird es mit dem als geheilt entlassenen Mann keineswegs besser. Als seine Frau ihren Mann dabei erwischt, wie er heimlich die prallbusige Berta (Franca POLESELLO) in der Nachbarschaft beobachtet, gibt es kein Halten mehr. Die nörgelige Ehefrau wird kurzerhand erwürgt und zu Brühwurst verarbeitet. Wie gut, dass Wien einen findigen Reporter wie Mike Lawrence (Brad HARRIS) hat, der den bald folgenden Vermisstenfällen hinterherrecherchiert! Zumal der stramme Schreiberling auch ein Auge auf die blonde Berta geworfen hat...
In dieser garstigen Horrorkomödie von Guido ZURLI kann ACADEMY AWARD Nominee Victor BUONO (im Jahre 1963 wurde er für seine Nebenrolle in WAS GESCHAH WIRKLICH MIT BABY JANE? nominiert) ganz groß aufspielen. Die Außendrehs des Films fanden in Wien statt, was für wunderschöne Bilder sorgt. Franca POLESELLO und Brad HARRIS können so im kaiserlich geprägten Wien lustwandeln. Die Handlung des von Dick RANDALL produzierten Films ist zwar durchaus garstig, das Grauen findet aber vor allem im eigenen Kopf statt. Das macht den Streifen zu einer charmant-vergnüglichen Gruselfilm-Perle. Sehr sehenswert!
Nach der Novelle des schweizerischen Schriftstellers Conrad Ferdinand MEYER (1825 - 1898) erzählt Regisseur Rolf HANSEN eine unerhörte Begebenheit aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Die junge Gustl (Liselotte PULVER) lebt als Vollwaise bei ihrem Onkel (Hans NIELSEN), der der Bürgermeister von Nürnberg ist. Als glühende Verehrerin des schwedischen Königs Gustav Adolf (Curd JÜRGENS) nutzt sie die Chance und wird anstelle des überängstlichen Bürgermeistersohns (Eddi ARENT) zum Pagen des erfolgreichen Kriegsherrn. Dazu muss sie sich natürlich als Mann ausgeben. Nach DAS WIRTSHAUS IM SPESSART (1958) also erneut eine "Hosenrolle" für die burschikose Liselotte PULVER. Aber nicht nur die Gustl zugeteilte Mätresse Korinna (Ellen SCHWIERS) kommt bald hinter das Geheimnis des jungen Pagen. Auch die zahlreichen Feinde des schwedischen Königs wittern alsbald ihre Chance...
Wunderschöne Bilder aus dem pittoresken Rothenburg ob der Tauber und eine bewährte Literaturverfilmung! Das kann doch eigentlich nicht schiefgehen! Die Chemie zwischen Lilo PULVER und BAFTA AWARD Nominee Curd JÜRGENS (im Jahre 1959 war er für DIE HERBERGE ZUR SECHSTEN GLÜCKSELIGKEIT mit Ingrid BERGMAN nominiert) funktioniert einfach nicht. Auch an den westdeutschen Kinokassen kam der Streifen nicht so gut an. Lediglich 1.218.000 Besucher wollten den wohl inzwischen schon als zu altmodisch empfundenen Film sehen. Bei einem damaligen Durchschnittseintritt von EUR 0,74 (Quelle: InsideKino) macht das ein BOX OFFICE von umgerechnet nur 901.320 EURO.
Für Liselotte PULVER, einem der Superstars der westdeutschen Filmindustrie, war zudem ärgerlich, dass sie wegen der Verpflichtungen für GUSTAV ADOLFS PAGE gleich zwei lukrative Angebote absagen musste: Als Esther (die spielte dann die israelische Schauspielerin Haya HARAREET) hätte man sie in der MGM-Produktion BEN-HUR sehen können und als weibliche Hauptrolle (die übernahm Sophia LOREN) in EL CID! PULVER mag aber versöhnt haben, dass sie bei GUSTAV ADOLFS PAGE ihren langjährigen Ehemann Helmut SCHMID kennengelernt hat, der neben Walter REYER und Gabriele REISMÜLLER zur weiteren Besetzung gehörte.
Nur einmal in ihrer langen Hollywood-Karriere hat ACADEMY AWARD Nominee Marlene DIETRICH (im Jahre 1931 war sie für ihre Rolle in MAROKKO nominiert) mit dem Regisseur Ernst LUBITSCH (1892 - 1947) zusammengearbeitet.
In ENGEL aus dem Jahre 1937 spielt Marlene DIETRICH eine Frau aus der gehobenen Gesellschaft namens Maria Barker, die eine glückliche Ehe mit dem einflussreichen Politiker Sir Frederick Barker (Herbert MARSHALL) führt. Dumm ist nur, dass der Gatte so oft zum Völkerbund nach Genf reisen muss, um dort wichtige Verhandlungen zu führen. Allein in London langweilt sich Maria etwas, so dass sie zu einem Wochenend-Ausflug nach Paris aufbricht. Im Salon der aus der Sowjetunion geflohenen Großfürstin Anna (Laura Hope CREWS) lernt sie den charmanten Anthony (Melvyn DOUGLAS) kennen, dem sie aber nicht ihren wahren Namen verrät. Für ihn ist sie einfach ein Engel, Angel eben! Zurück in London kommt es, wie es kommen muss: Es stellt sich heraus, dass sich Frederick und Anthony aus dem Ersten Weltkrieg kennen und fast so etwas wie alte Freunde sind. Kann Maria den Pariser Flirt vor ihrem Ehemann verbergen? Und für welchen der beiden Männer wird sich die vernachlässigte Vorzeige-Ehefrau entscheiden? Fragen über Fragen...
Nach dem Stück ANGYAL des ungarischen Schriftstellers Melchior LENGYEL (hat auch die Vorlage für NINOTSCHKA mit Greta GARBO geliefert) und mit Musik des deutschen Komponisten Friedrich HOLLAENDER (1896 - 1976)! Dieser Film ist sicherlich nicht der beste Streifen von ACADEMY AWARD (h.c.) Winner Ernst LUBITSCH (wenige Monate vor seinem Tod im Jahre 1947 bekam er den Ehren-OSCAR), das Ganze ist aber sehr geistreich und elegant in Szene gesetzt. Lubitsch-Touch eben!
Der Schauspieler Melvyn DOUGLAS (1901 - 1981) kam im fortgeschrittenen Alter noch zweimal zu OSCAR-Ehren. Im Jahre 1964 (DER WILDESTE UNTER TAUSEND) und in 1980 (WILLKOMMEN, Mr. CHANCE) wurde er jeweils mit einem ACADEMY AWARD ausgezeichnet. Eine zusätzliche Nominierung erhielt er noch im Jahre 1971 für KEIN LIED FÜR MEINEN VATER. Eine Hollywood-Karriere über nahezu fünf Jahrzehnte hinweg! Respekt!
Für Marlene DIETRICH (1901 - 1992) endete mit diesem Film ihr in Hollywood üblicher Sieben-Jahres-Vertrag mit dem Major-Studio PARAMOUNT PICTURES. Da sie inzwischen als "Kassengift" galt, wurde der Vertrag nicht verlängert. Erst durch eine Nebenrolle im Western DER GROSSE BLUFF zwei Jahre später konnte sich DIETRICH wieder in die erste Reihe der Hollywood-Stars zurückspielen. Vermutlich wollte das Publikum Marlene DIETRICH auch eher als halbseidenen Tingeltangel-Star sehen und eben nicht als feine Dame.
Auf jeden Fall ist diese einzige Zusammenarbeit von DIETRICH und LUBITSCH unbedingt sehenswert. Einen ENGEL kann man schließlich immer gebrauchen.
Der sehr sehenswerte Psycho-Schocker FLÜSTERNDE SCHATTEN / CHASE A CROOKED SHADOW mit Anne BAXTER und Richard TODD hat es auf eine völlig verdiente 7,1 geschafft. Der Film ist sehr empfehlenswert! (27.04.2024)
Anfang der 1990er Jahre gab es nur einen Regisseur, der es schaffte, mit ernsthaften deutschsprachigen Filmen ein Millionenpublikum ins Kino zu locken: Joseph VILSMAIER (1939 - 2020). Nach seinen beiden Kassenerfolgen HERBSTMILCH (1988) und RAMA DAMA (1991) schien der Zeitpunkt für so ein ambitioniertes Werk wie STALINGRAD gekommen zu sein. Produziert wurde der aufwändige Streifen von Hanno HUTH (SENATOR FILM) und Günter ROHRBACH (BAVARIA FILMKUNST). Seit HUNDE, WOLLT IHR EWIG LEBEN? (1958) hatte es keinen deutschsprachigen Spielfilm über die verheerende Schlacht um Stalingrad mehr gegeben.
Der inzwischen zum Weltstar aufgestiegene Thomas KRETSCHMANN (KING KONG / INDIANA JONES UND DAS RAD DES SCHICKSALS) spielt einen ehrgeizigen Leutnant namens Hans von Witzland. Gemeinsam mit Soldaten aus seiner Einheit (Dominique HORWITZ, Jochen NICKEL, Sebastian RUDOLPH und Sylvester GROTH) verschlägt es ihn in die furchtbare Szenerie in und um Stalingrad, die mit furchtbaren und eindrücklichen Bildern quasi aus der Hölle des Krieges bebildert wird. Da merkt man ganz deutlich, dass Joseph VILSMAIER ursprünglich von der Kameraführung gekommen ist. Die Bilder des Grauens, die VILSMAIER liefert, sind ganz sicher nichts für zartbesaitete Gemüter! Diese Szenen sind unter Mitwirkung des Prager Studios BARRANDOV entstanden, das 30 Jahre später auch maßgeblich an dem mit vier ACADEMY AWARDs ausgezeichneten deutschen Film IM WESTEN NICHTS NEUES (2022) beteiligt war.
In weiteren Rollen agieren Mark KUHN (REGINA AUF DEN STUFEN) und Martin BENRATH (1926 -2000). BENRATH spielt einen General, der wider besseres Wissen Durchhalteparolen brüllt. Eine besonders eindrückliche Rolle hatte der Schauspieler im Jahre 1965, als er neben dem zweifachen ACADEMY AWARD Winner Marlon BRANDO und ACADEMY AWARD Winner Yul BRYNNER in MORITURI von ACADEMY AWARD Nominee Bernhard WICKI spielen konnte.
Eine kleine Rolle als Sowjetrussin Irina (in HUNDE, WOLLT IHR EWIG LEBEN? hatte Sonja ZIEMANN einen ähnlichen Part) hat VILSMAIERs Ehefrau Dana VAVROVA (1967 - 2009), die schon als Rotkäppchen in der legendären tschechischen Serie DIE MÄRCHENBRAUT (1979) glänzen konnte.
Im Kinojahr 1993 hat der Film 1.321.000 Besucher in die deutschen Kinos gelockt. Bei einem damaligen Durchschnittspreis von umgerechnet EUR 4,58 (Quelle: InsideKino) entspricht das einem BOX OFFICE von 6.050.180 EURO.
Der Film ist auch nach 30 Jahren noch unbedingt sehenswert!
Alles fing wohl damit an, dass der deutsche Regisseur Wim WENDERS (GOLDENE PALME 1984 für PARIS, TEXAS) einen Dokumentarfilm über die besonders kunstvollen Toilettenanlagen im Tokioter Stadtteil Shibuya drehen wollte. Dieses Vorhaben zerschlug sich, da es dem Meisterregisseur als Filmstoff ohne Fiktionalisierung nicht ergiebig genug erschien. Kluge Entscheidung!
Der schon etwas ältere Herr Hirayama (Koji YAKUSHO) lebt zurückgezogen im etwas ärmlichen Stadtteil am Sumida-Fluss und ist als Toilettenmann für die wirklich sehenswerten Toiletten im Nobel-Viertel Shibuya zuständig. Mit großer Hingabe und akribischer Genauigkeit reinigt dieser schweigsame Mann jeden Tag die zahlreichen WC-Anlagen. Sein ganzes Leben folgt dabei einer eingeübten Routine, die dem Mann erkennbar Kraft verleiht und Freude bereitet. Über allem thront der weithin sichtbare Sky Tree, der in diversen Farben zu funkeln vermag. Doch auch ein so zurückhaltender Mann wie Herr Hirayama hat eine Vergangenheit und Menschen, die ihm aufrichtig zugetan sind...
Dem inzwischen vierfachen ACADEMY AWARD Nominee Wim WENDERS (im Jahre 2000 (BUENA VISTA SOCIAL CLUB), 2012 (PINA), 2015 (DAS SALZ DER ERDE) und eben 2024 für PERFECT DAYS war er nominiert) ist mit diesem wunderschönen Film (die Kamerabilder stammen wieder von Franz LUSTIG aus Freiburg im Breisgau) ein stilles Meisterwerk gelungen. Als Publikum verfolgen wir das Alltagsleben eines Einzelgängers in der noch größten Megacity auf dem Erdkreis. Herr Hirayama ist zwar viel allein, aber er hat einen Sinn für die Schönheiten des Lebens, der sich auf die Zusehenden zu übertragen vermag. Koji YAKUSHO, der vor Kurzem erst in der NETFLIX-Serie THE DAYS über das grauenvolle Reaktorunglück von Fukushima die Hauptrolle gespielt hat, gelingt das wunderbare Porträt eines vom Leben zwar gezeichneten Mannes, der aber seine innere Mitte gefunden hat und daher keineswegs unglücklich ist. Zu Recht wurde der japanische Schauspieler im Jahre 2023 bei den Filmfestspielen von Cannes mit der Silbernen Palme geehrt.
Wie ist es möglich, dass ein so ruhiger Film ohne aktionsgeladene Höhepunkte an den Kinokassen weltweit (BOX OFFICE laut IMDb, Stand: 27.04.2024: 24, 1 Mio. USD) so erfolgreich ist? Vermutlich liegt es daran, dass das Publikum die Geschichte eines Mannes, der sich ganz bewusst für ein Weiterleben im analogen Zeitalter entschieden hat, obwohl doch gerade Tokio sicherlich ein Hotspot des digitalisierten Lebens ist, sehr gut nachempfinden kann. Statt Musik zu streamen, pflegt Herr Hirayama seine inzwischen durchaus wertvolle Sammlung von Musik-Kassetten. Und das Lesen von Autoren wie Patricia HIGHSMITH und dem Literaturnobelpreisträger William FAULKNER ist für die jüngeren Generationen ja auch schwer aus der Mode gekommen.
In einer sehr lustigen Szene in einem Kassetten-Vintage-Laden im Moloch Tokio ist der Regisseur Wim WENDERS in einem schönen Cameo-Auftritt als stöbernder Kunde zu sehen. Mögen ihm noch zahlreiche solcher Alterswerke beschieden sein!
Das Jahr 1956 markiert den Höhepunkt der westdeutschen Filmindustrie. Mehr als 800 Millionen Besucher konnten in den westdeutschen Kinos begrüßt werden. 264 Millionen Tickets wurden allein für deutschsprachige Kinofilme gelöst. Ein solches Erfolgsjahr hat das deutsche Kino seitdem nicht mehr erlebt. Der Film des Jahres war dabei DER HAUPTMANN VON KÖPENICK mit Heinz RÜHMANN (1902 - 1994) in der Titelrolle. Bei den Filmfestspielen von Venedig war der Film von Helmut KÄUTNER für den GOLDENEN LÖWEN nominiert. Im Jahr darauf gab es sogar eine ACADEMY AWARD Nominierung. In West-Deutschland sahen 14.445.000 Besucher den Film im Kino, was einem Box Office von umgerechnet EUR 8.667.000 entspricht. Ein gigantischer Erfolg!
Das Theaterstück von Carl ZUCKMAYER (Premiere: 05.03.1931) traf in seiner tragischen Zuspitzung der deutschen Autoritätshörigkeit und Militärbegeisterung den Nerv des Publikums. GERMAN FILM AWARD Preisträger Heinz RÜHMANN (seinen zweiten Filmpreis erhielt er im Jahre 1961 für DAS SCHWARZE SCHAF) spielte als Schuster Wilhelm Voigt eine der Rollen seines Schauspielerlebens. Als kleiner Mann, der mit dem Gesetz in Konflikt gerät, sich einer Uniform bemächtigt und kurzerhand das Rathaus von Köpenick besetzt, spielte sich RÜHMANN nach seiner Verstrickung in das NS-Kino in das Herz des deutschsprachigen Publikums zurück.
In weiteren Rollen glänzen GERMAN FILM AWARD Preisträger Martin HELD (im Jahre 1955 für CANARIS ausgezeichnet), Hannelore SCHROTH, GERMAN FILM AWARD Preisträger Walter GILLER (1960 für ROSEN FÜR DEN STAATSANWALT und 1962 für ZWEI UNTER MILLIONEN ausgezeichnet), Maria SEBALDT und Siegfried LOWITZ.
Einen besonders tragischen Auftritt hat die wunderbare Berliner Schauspielerin Edith HANCKE (1928 - 2015) in einer ihrer ersten Filmrollen als tuberkulosekrankes Mädchen Lieschen, das von Schuster Voigt getröstet wird.
In Köpenick, das zur Zeit der Dreharbeiten zu Ost-Berlin gehörte, konnte selbstredend nicht gedreht werden. Stattdessen fand man Motive in und um Hamburg.
Ein unsterblicher Klassiker der westdeutschen Filmindustrie! Unbedingt sehenswert!
In den Jahren ab 1968 befanden sich die großen Hollywood-Studios im Umbruch. Die üblichen Großproduktionen funktionierten an den Kinokassen nicht mehr. Die Gesellschaft befand sich im Aufbruch, alte Gewissheiten lösten sich auf. So kam es, dass Filme mit einer gruseligen Antichrist-Thematik zu Mainstream-Kassenerfolgen werden konnten. ROSEMARIEs BABY (1968) von den PARAMOUNT PICTURES, DER EXORZIST (1973) von den WARNER BROTHERS und DAS OMEN (1976) von der TWENTIETH CENTURY FOX liefen weltweit erfolgreich im Kino und sorgten für manche Schreckmomente.
Inzwischen gehört TWENTIETH CENTURY FOX zum DISNEY-Konzern, und da liegt es doch nahe, alte Erfolgsmodelle in einer Zeit der neuen Unübersichtlichkeit wiederzubeleben. War der Teufelsbraten Damien in DAS OMEN schon längst bei seinen Pflegeeltern (Gregory PECK und Lee REMICK) untergekrochen, klärt uns DAS ERSTE OMEN nun endlich darüber auf, was kurz vor der Geburt des Schakalsohnes in der Heiligen Stadt Rom tatsächlich geschehen ist. Die junge Margaret (Nell Tiger FREE) kommt aus Amerika nach Rom, um endgültig ihr Gelübde abzulegen. Doch bei den Ordensschwestern um Schwester Silva (Sonia BRAGA) passieren sehr merkwürdige Dinge, die Margaret dazu bewegen, Nachforschungen anzustellen. Dabei kommt Ungeheuerliches ans Licht...
Diese Vorgeschichte hat es in sich. Man lasse sich bloß nicht von den lichtdurchfluteten Bildern aus der Stadt Rom täuschen. In ausgesuchten Szenen wird den drei oben genannten Grusel-Klassikern aus der Hochzeit des Antichristen-Kinos gehuldigt. Da spielen Glasfenster, Nebelschwaden (und das in Rom!!!), schwarze Messen und Körper-Horror eine ganz große Rolle. In weiteren Rollen sind Ralph INESON und ACADEMY AWARD nominee Bill NIGHY (im Jahre 2023 war er für LIVING nominiert) zu sehen. Die Auftritte von Charles DANCE und Andrea ARCANGELI werden dem geneigten Publikum besonders im Gedächtnis bleiben.
Und auch die Musik kann sich hören lassen. Neben den Originalklängen von Jerry GOLDSMITH sorgen vor allem die Canzonen von Raffaella CARRA (DOMANI und RUMORE) für typisch italienisches Flair.
Die Inszenierung von Arkasha STEVENSON ist durchaus beeindruckend. Manchmal bleibt die Leinwand für einen Moment einfach schwarz, so dass auch für den fiesen Einsatz von K.O.-Tropfen ein entsprechendes Filmbild gefunden wird.
Ja, diese Vorgeschichte zu DAS OMEN ist überaus gelungen. Da hätte sich auch Gregory PECK, der auf einem Foto kurz zu sehen ist, sicher gefreut.
Klatsch und Tratsch interessieren Menschen auf der ganzen Welt. Besonders dann, wenn es um Mitglieder des englischen Königshauses geht. Die Interviews, die Prinzessin Diana und ihr damaliger Ehemann und jetziger König Charles III. in den 1990er Jahren mit der BBC geführt haben, sind legendär.
Im Jahre 2019 kam der Skandal um den Wall-Street-Millionär Jeffrey Epstein heraus, der quasi eine Orgien-Insel für Prominente ermöglicht hatte. Der Herzog von York, auch bekannt als Prinz Andrew, galt als langjähriger Freund von Epstein, dem auch Ausflüge auf die Orgien-Insel nachgesagt wurden. Die Vorwürfe und Nachfragen dazu wurden immer intensiver. Und dann das Unerwartete: Im November 2019 lud der Bruder des jetzigen Königs Charles III. ein Drehteam der BBC-Sendung NEWSNIGHT (wohl vergleichbar mit den TAGESTHEMEN des deutschen Senders ARD) zum Gespräch in den Buckingham Palace ein. Was dann passierte, sollte man selbst auf sich wirken lassen...
Was kann so ein Film leisten? Wozu brauchen wir ihn als Publikum? Interessant ist auf jeden Fall, wie sehr sich eine öffentlich-rechtliche Institution wie die BBC mit einem Hauch von Verzweiflung um Aufmerksamkeit und gegen den drohenden Bedeutungsverlust durch die Konkurrenz der sozialen Medien kämpfen muss. Da braucht es schon eine boulevard-affine Journalistin (Billie PIPER), die als Produzentin solche Kontakte ("Sie ist schon sehr DAILY MAIL!") klarmachen kann. Und eine eisblonde TV-Moderatorin (Gillian ANDERSON), die noch niemand beim Essen gesehen hat, kann da auch nicht schaden. Dem früher als "Randy Andy" bekannten Herzog fällt denn auch gleich auf, dass die Interviewerin ihre schönen Beine in einem Hosenanzug verbirgt. Prinz Andrew wird von Rufus SEWELL (THE MAN IN THE HIGH CASTLE) gespielt, und der bekannte Schauspieler verschmilzt beinahe in seiner Maskierung als Adelsspross. Das ist schauspielerisch sehr beeindruckend, wiederholt aber lediglich, wie sich Prinz Andrew im Jahre 2019 selbst demaskiert hat. An die gefährlichen Gelüste der Mächtigen auf diese Weise zu erinnern, ist sicherlich nicht völlig verkehrt, aber ein herausragender Film entsteht so nicht. Da war FROST / NIXON vor einigen Jahren doch um einiges erhellender.
Der Film erinnert daran, dass auch weltbekannte Prominente sich nicht alles erlauben können, ohne eine öffentliche Bloßstellung befürchten zu müssen. Die Gegenwehr läuft allerdings auch schon. Wenn alles als Fake-News gebrandmarkt werden kann, dann können sich auch die tatsächlichen Verbrecher mit einem ausreichenden Geldpolster wieder etwas sicherer fühlen. Insofern hat ein Film wie SCOOP durchaus einen Zweck, unter filmischen Gesichtspunkten braucht das Publikum so etwas nicht. Da sollte man sich lieber noch einmal das Original-Interview auf YOUTUBE ansehen.
Mit ihrem Tom Ripley hat die amerikanische Schriftstellerin Patricia HIGHSMITH einen "Mann ohne Eigenschaften" für die Nachkriegszeit geschaffen. Zwei grandiose Verfilmungen ihres großartigen Romans von 1955 gibt es bereits: NUR DIE SONNE WAR ZEUGE (1959) mit Alain DELON (und Romy SCHNEIDER in einem Cameo-Auftritt) und DER TALENTIERTE MR. RIPLEY (1999) mit Matt DAMON. Braucht es da noch eine Serie? Und dann auch noch in Schwarz-Weiß-Bildern?
Trotz aller Skepsis im Vorhinein hat Steven ZAILLIAN mit Andrew SCOTT als Tom Ripley etwas Meisterhaftes geschaffen, das hoffentlich in der Verfilmung der vier noch folgenden Tom-Ripley-Romane der großen Meisterin Patricia HIGHSMITH seine Fortsetzung finden wird. Selbst wer die Geschichte aus dem Roman selbst oder den beiden genannten Verfilmungen schon kennen sollte, wird sehr schnell in den Bann dieser ruhigen und klaren Bilder gezogen. Die Folgen 3 und 5 sind gerade wegen der in Ruhe gefilmten Aktionsexplosionen besonders eindrücklich.
Statt in der Mitte der 1950er Jahre ist die Handlung auf Anfang der 1960er Jahre verlegt worden, was man an den ersten Hits der phantastischen italienischen Sängerin Mina hören kann. Auch die Liebe zur Kunst im Allgemeinen und zu Caravaggio im Besonderen kann so noch besser verdeutlicht werden.
War die Verfilmung mit Alain DELON noch mit einem allzu moralischen Ende zumindest etwas verunstaltet worden, konnte Matt DAMON vierzig Jahre später die homoerotische Komponente der Handlung stärker betonen. Das ist auch in der Serie von NETFLIX durchaus vorhanden, der von Andrew SCOTT gespielte Ripley ist aber auch einfach ein gewiefter Trickbetrüger, dem es vor allem um die lockenden Reichtümer und das damit verbundene schöne Leben geht. Das kommt auch der Intention von Patricia HIGHSMITH sicherlich entgegen. Tom Ripley ist das, was andere Menschen in ihm sehen wollen. Ob er dafür hetero- oder homosexuell sein muss, ist ihm selbst ziemlich egal. Hauptsache, er kann seine Vorhaben reibungslos durchsetzen.
In Nebenrollen sind Louis HOFMANN und John MALKOVICH zu sehen. Letzterer spielt eine Figur, die noch wichtiger im Tom-Ripley-Kosmos werden wird. Eine Fortsetzung ist also von den Machern fest eingeplant. Zu den Produzenten gehört mit DIOGENES ENTERTAINMENT auch eine Tochterfirma des DIOGENES Verlags aus Zürich, bei dem die deutschsprachigen Übersetzungen der Werke von Patricia HIGHSMITH erscheinen. Jetzt müssen nur noch die Sichtungszahlen für NETFLIX stimmen!
Iris KNOBLOCH und Thierry FREMEAUX haben gerade die offizielle Auswahl für die 2024er Ausgabe der Filmfestspiele von Cannes bekanntgegeben.
Filmemacher aus dem deutschsprachigen Raum sind heuer wohl nicht dabei. Dafür sind aber zwei deutschsprachige Stars mit neuen Filmen vertreten. Diane KRUGER (Silberne Palme 2017 für AUS DEM NICHTS) ist in THE SHROUDS von David CRONENBERG dabei. Und Franz ROGOWSKI spielt in BIRD mit, dem neuen Film von Andrea ARNOLD.
Alles fängt ganz idyllisch an: Es ist Sommer und damit Hochsaison am Wörthersee in Österreich. Maria Alsbacher (Sybille SCHMITZ) führt ein ausgebuchtes Luxushotel und kümmert sich liebevoll um ihre schon fast erwachsenen Kinder (Hardy KRÜGER, Gaby FEHLING) und ihren todkranken Ehemann (Albrecht SCHOENHALS). Zum erweiterten Familienkreis gehört aber seit Jahren schon Lydia Bauer (Hildegard KNEF) aus München, die bereits als Kind mit ihren Eltern Urlaub im Hotel gemacht hat. Trotz der schweren Krankheit des um einiges älteren Vaters ist die Stimmung heiter und ausgelassen.
Ein Sommer später sieht das schon anders aus. Der Vater und Ehemann ist inzwischen verstorben, und Maria Alsbacher geht es wie vielen Frauen nach dem Krieg. Sie ist in ihren mittleren Jahren, die Kinder sind groß, und sie ist allein. Soll sie für den Rest ihres Lebens Witwe sein? Nein, sie ist mit dem windigen Sänger Monsieur Gidou (Maurice TEYNAC) zusammen, von dem Lydia und Marias Kinder ganz genau wissen, was für ein Filou der Schwerenöter ist. Paul und Lydia setzten alles daran, die drohende Hochzeit von Maria und dem windigen Gidou zu verhindern. Doch dabei gibt es mehr als nur eine Schwierigkeit...
ILLUSION IN MOLL von Rudolf JUGERT, der von GOLDEN-GLOBE-Gewinner Erich POMMER (im Jahre 1956 wurde er für KINDER, MÜTTER UND EIN GENERAL ausgezeichnet) produziert wurde, ist ein sehr interessantes Beispiel aus der gewaltigen Produktion der westdeutschen Filmindustrie jener Jahre. Ein Unterhaltungsfilm und ein Melodrama zugleich! Mit diesem unerwarteten melodramatischen Ernst knüpft der Film an die UFA-Melodramen eines Detlef SIERCK mit Zarah LEANDER an und bedient damit ein fast schon ureigenes Genre des deutschsprachigen Films. Es gibt aber auch Unterschiede. In Hollywood inzwischen als Douglas SIRK bekannt, lässt der deutschstämmige Melodramen-Spezialist durchaus ein Happy End einer älteren Frau mit einem jüngeren Mann zu, wie man an den gleichzeitig entstandenen Filmen mit ACADEMY AWARD winner Jane WYMAN und ACADEMY AWARD nominee Rock HUDSON sehen kann.
Dem westdeutschen Publikum der 1950er Jahre konnte man so etwas wohl noch nicht zumuten. Hier musste eine ältere Frau und Familienmutter auf einen jüngeren Hallodri hereinfallen. Das ist schade! Zumal UFA-Star Sybille SCHMITZ (1909 - 1955) das grandios spielt. Kurz nach diesem Film muss die Schauspielerin (TITANIC, 1943) im wirklichen Leben in die fatale Abhängigkeit geraten sein, die Rainer Werner FASSBINDER in seinem Film DIE SEHNSUCHT DER VERONIKA VOSS (Goldener Bär 1982 bei den Filmfestspielen von Berlin) so treffend seziert hat. Auch in der westdeutschen Filmindustrie gab es natürlich die Schattenseiten, die wir inzwischen ja auch aus Hollywood zur Genüge kennen.
Die inzwischen schon als Weltstar etablierte Hildegard KNEF (ENTSCHEIDUNG VOR MORGENGRAUEN / SCHNEE AM KILIMANDSCHARO / KURIER NACH TRIEST) und der zukünftige Weltstar Hardy KRÜGER (GOLDEN GLOBE nominee 1966 für DER FLUG DES PHOENIX) harmonieren prächtig miteinander und lassen hinter der strahlend-jungen Oberfläche komplexe Charaktere erkennen. Hildegard KNEF singt denn auch mit ILLUSIONEN und DU BIST WUNDERBAR (im Duett mit Maurice TEYNAC) zwei wunderschöne Lieder. Zwei Jahre später sollte die KNEF als Hildegarde NEFF im NINOTSCHKA-Musical SILK STOCKINGS am New Yorker Broadway reüssieren und ihren Status als Weltstar weiter verfestigen.
Gedreht wurde der Film am Wörthersee und in den Filmstudios der BAVARIA in München. In weiteren Rollen sind GERMAN FILM AWARD winner Nadja TILLER (im Jahre 1960 wurde sie für LABYRINTH ausgezeichnet)), Lina CARSTENS und Robert GRAF (der Vater von Regisseur Dominik GRAF) zu sehen.
Die französische Version der beiden von KNEF eingesungenen Lieder hat übrigens die schweizerische Sängerin Lys ASSIA gesungen. Im Jahre 1956 sollte Lys ASSIA den allerersten EUROVISION Song Contest in Lugano gewinnen.
In den 1930er Jahren eroberte eine junge Schauspielerin die Filmindustrie von HOLLYWOOD im Sturm. Mit ihren platinblonden Haaren wurde Jean HARLOW (1911-1937) zur Vorreiterin späterer Hollywood-Blondinen wie Lana TURNER und Marilyn MONROE. An ihrer begrenzten Lebenszeit lässt sich aber schon erkennen, dass dieses Leben nicht so glamourös gewesen sein konnte, wie es die Filme von Jean HARLOW vermuten lassen.
Und genau das zeigt dieses Biopic aus den 1960er Jahren, in dem ACADEMY AWARD nominee (im Jahre 1957 wurde sie für BABY DOLL nominiert) und spätere Königin des italienischen Giallo-Schockers Carroll BAKER in die Rolle ihrer berühmten Vorgängerin Jean HARLOW schlüpft. Alles fängt sehr mühsam an. Zwar bekommt die junge Jean relativ schnell Arbeit in den Studios, aber nur um in populären Slapstick-Komödien mit Sahnetorten beworfen zu werden. Erst durch ihren von ACADEMY AWARD winner Red BUTTONS (er wurde im Jahre 1958 für SAYONARA ausgezeichnet) gespielten Manager bekommt HARLOW bessere Rollen in Kriminalfilm-Klassikern wie DER ÖFFENTLICHE FEIND (1931) und SCARFACE (1932). Und dann geht alles auch ganz schnell, und die Platinblondine wird von MGM (Metro-Goldwyn-Mayer) unter Vertrag genommen. More Stars Than There are in Heaven, so das Motto des damals führenden Hollywood-Studios! Und die Titel der Filme, die HARLOW auf den schönen Leib geschrieben wurden, waren richtige Ansagen: VOR BLONDINEN WIRD GEWARNT (1931) / FEUERKOPF (1932) / GANOVENBRAUT (1933) / SEXBOMBE (1933) / MILLIONÄRE BEVORZUGT (1934).
Aber es ist nicht alles Platin, was glänzt! Da gibt es natürlich noch die mächtigen und fordernden Männer der Industrie, die von ACADEMY AWARD winner Martin BALSAM (1966 für TAUSEND CLOWNS ausgezeichnet) und Leslie NIELSEN gespielt werden. Seltsame Ehemänner (Peter LAWFORD und Mike CONNORS) kreuzen den Weg der sich nach Liebe verzehrenden Diva. Und Mama (die dreifache ACADEMY AWARD nominee Angela LANSBURY) und der virile Stiefvater (CINECITTA Divo Raf VALLONE) wollen mit dem Gold des blonden Stars natürlich ihr eigenes Süppchen kochen. Es kommt, wie es kommen muss: Viel zu früh stirbt ein inzwischen fast vergessener Superstar aus der Frühzeit von Hollywood...
Dass der Film aber trotz Vorhersehbarkeit doch interessant ist, liegt am Regisseur Gordon DOUGLAS (1907-1993). Gordon who? Auch wenn ich bisher noch nichts von diesem vielbeschäftigten Studio-Regisseur gehört hatte, ist sein Einsatz hier wirklich sinnvoll. Schon in sehr jungen Jahren war Mr. Douglas Regie-Assistent in der gerade entstehenden Filmindustrie. Der Mann weiß, wovon er da erzählt. Und das merkt man dem Film gerade in den Anfangsszenen auch sehr deutlich an. Die PARAMOUNT PICTURES haben sich da um einen Insider-Einblick in die Abgründe des Studiosystems verdient gemacht.
Vielleicht ist der Film aber auch ein willkommener Anlass, die ganzen Pre-Code-Klassiker mit Jean HARLOW erneut oder erstmals zu sichten. So verrucht und gewagt konnten Hollywood-Filme seit damals schließlich nie wieder sein. Und Jean HARLOW war dabei mittendrin!
An dieser Stelle werde ich jetzt wieder in unregelmäßigen Abständen ZeddaBLOG-Artikel veröffentlichen (immer sonntags um 18Uhr). Los geht es heute mit der fast vergessenen RomCom KEINE SCHONZEIT FÜR BLONDINEN / LA RAGAZZA DEL PALIO / THE LOVE SPECIALIST aus dem Jahre 1957. In den Hauptrollen spielen Diana DORS und Vittorio GASSMAN.
Im Artikel gibt es einen Link zu einem Trailer zum Film. Den ganzen Film (konnte ich leider nicht verlinken) kann man auch auf YOUTUBE finden. Ein Titelbild zum Artikel fehlt leider auch, weil der nicht mehr angelegt werden kann. Alles ändert sich!
Liken und kommentieren sind ausdrücklich erwünscht!!! ;-)
Informative und erhellende Dokumentation!
Für Leute wie mich, die sich erst nach einer langen Phase der familiären Verpflichtungen eingehender mit der Welt des Internets beschäftigen konnten, sind Dokus dieser Art hilfreich, um nachzuvollziehen, was in den vergangenen zwei Jahrzehnten eigentlich passiert ist. Die Auswirkungen der im Film beschriebenen Entwicklungen sind ja für jeden auch im Alltags- und Berufsleben sichtbar. Nicht so gut gefallen hat mir der überbordende Bilderrausch, der aber ganz gut - das gestehe ich ein - zu den Protagonisten und ihren Aktionen passt.
Der globale Streamingdienst NETFLIX leistet mit solchen Filmen durchaus Aufklärungsarbeit. Erinnert sei dabei auch an die Doku über den CYBERBUNKER in Traben-Trabach.
Die Frage bleibt, was mit den gewonnenen Erkenntnissen jetzt zu tun ist. Die Troll-Armeen der ganzen Welt bleiben weiterhin aktiv und kümmern sich schon längst um die nachwachsende Generation.
Der Roman LE SALAIRE DE LA PEUR (1950) von Georges ARNAUD hat bereits zwei Klassiker der Filmgeschichte hervorgebracht: LOHN DER ANGST (1953) von Henri Georges CLOUZOT mit Yves MONTAND und dem unvergessenen Peter van EYCK und ATEMLOS VOR ANGST (1977) von William FRIEDKIN mit Roy SCHEIDER, Bruno CREMER und den deutschsprachigen Schauspielern Karl JOHN, Friedrich von LEDEBUR (Queequegg aus MOBY DICK) und Peter CAPELL. Ist es dann nötig, einen dritten Film zu veröffentlichen? Warum nicht! Die Geschichte selbst ist stark genug, um immer wieder neu erzählt werden zu können.
Der französische Regisseur Julien LECLERCQ, der in den vergangenen 20 Jahren bereits einige Vertreter des französischen PolAr-Genres (Kriminalfilme nach französischer Art) wie THE BOUNCER (2018) mit Jean Claude van DAMME vorgelegt hat, findet einen interessanten Zugang, indem er die Geschichte in die Wüste (gedreht in Marokko) verlegt. Wunderschöne Bilder mit dem Atlas-Gebirge im Hintergrund! Die Handlung wird in ein namenloses Land auf dem afrikanischen Kontinent verlegt. Die Protagonisten sind Söldner und Mitarbeiter einer NGO. Auch die spannende Ausgangssituation, dass Sprengstoff durch unwegsames Gelände transportiert werden muss, lässt sich unter diesen Umständen einigermaßen glaubhaft vermitteln.
Einen Haken gibt es aber: Die Protagonisten sind alle unsympathisch. In den Filmen, in denen sie von Hochkarätern wie Yves MONTAND oder Roy SCHEIDER gespielt wurden, konnte das Publikum dennoch emotional mitfiebern und mit den Protagonisten mitfühlen. Das schaffen die herausragenden französischen Action-Stars Alban LENOIR und Franck GASTAMBIDE nicht, da ihnen die darstellerischen Mittel dafür erkennbar fehlen. Mit den beiden BALLE PERDUE - Filmen (2020 und 2022) und AKA (2023) hat LENOIR schon einige NETFLIX-Hits landen können, aber für diesen Film mit seinen komplexen Charakteren reichen seine überragenden Action-Qualitäten einfach nicht aus. Auch Franck GASTAMBIDE (SANS REPIT, der französische Nachahmer von HARD DAY aus Südkorea) bringt nicht genug emotionale Tiefe mit, damit der Funke zum Publikum überspringen kann.
Skandal-Rapper Sofiane ZERMANI entwickelt sich seit seinem Auftritt in FRERES ENNEMIS (2018) neben Matthias SCHOENAERTS immer mehr zu einem etablierten Filmschauspieler, aber selbst mit blondierten Haaren kann er mit der Besetzung aus den Klassikern von 1953 und 1977 bei weitem nicht mithalten.
Die Rolle, die von Ana GIRARDOT gespielt wird, offenbart ein weiteres Manko der Neuauflage. Ihre Figur ist eine engagierte NGO-Mitarbeiterin, die erkennbar eine positive Note ins Handlungsgeschehen einbringen soll. Das ist aber genau falsch, denn es geht um nihilistische Unsympathen, mit denen man in den Filmen von 1953 und 1977 trotzdem mitfiebern konnte. Aufrichtigkeit, Verständnis und Empathie passen nicht zu den Charakteren aus LE SALAIRE DE LA PEUR.
Wenn es in Europa noch eine annähernd funktionierende Filmindustrie gibt, dann ist das die französische. Im Jahre 2023 konnten französische Filme mehr als 70 Millionen Besucher (Quelle: Blickpunkt FILM) in die Kinos locken. Das deutsche Kino erreicht im Vergleich dazu nur etwa 17 Millionen Besucher (Quelle: Inside KINO). Und da sind schon Ko-Produktionen wie der zum Teil im STUDIO BABELSBERG entstandene JOHN WICK 4 mit eingerechnet!
Daher ist es gut, dass ein weltweit agierender Streamingdienst wie NETFLIX so ein teures Genre wie den Actionfilm in Frankreich mit seinen Finanzmitteln möglich macht. Ein gutes Drehbuch bleibt dabei aber immer die wichtigste Voraussetzung. Schöne Wüstenbilder und heftige Kampfszenen sind nur das Beiwerk, um eine gute Story noch besser in den Vordergrund zu rücken.
Trotz aller Vorbehalte durchaus sehenswert!
Der Mittelteil einer Film-Trilogie hat es immer etwas schwerer: Die Handlungsfäden müssen straff zusammengezogen werden, damit die Ausgangslage für den finalen dritten Teil geschaffen werden kann. Diesem Problem entgeht Meisterregisseur Denis VILLENEUVE mit Bravour und gewaltigen Bildern. Er schafft ein Wüsten-Epos, das es in den besten Momenten mit Klassikern wie LAWRENCE OF ARABIA und THE ENGLISH PATIENT aufnehmen kann. Dazu kommen die futuristischen Kabinettstücken wie dem famosen Ritt auf dem Sandwurm, den das Kinopublikum quasi gemeinsam mit ACADEMY AWARD nominee Timothee CHALAMET (im Jahre 2018 für CALL ME BY YOUR NAME nominiert) erleben darf.
Auch stilistisch leistet VILLENEUVE Erstaunliches: Das gleißende Licht der Wüste kontrastiert eindrucksvoll mit der grauen Welt der Harkonnen. Und mit dem furchtbaren Gladiatoren-Auftritt von ACADEMY AWARD nominee Austin BUTLER wird Sandalenfilm-Klassikern wie SPARTACUS und GLADIATOR gehuldigt. Zugleich werden Kämpfe dieser Art auch als das entlarvt, was sie in Wirklichkeit sind: zynische Inszenierungen, mit denen die große Masse getäuscht und manipuliert wird. Mit etwas Bosheit gedacht erinnert dieser Planet ein wenig an eine neue Heimat für die grauen Herren aus MOMO nach dem Roman von Michael ENDE. Der franko-kanadische Regisseur, der für ARRIVAL und DUNE bereits Nominierungen für den ACADEMY AWARD erhalten hat, ist auf jeden Fall ein Hoffnungsträger für die Zukunft des Kinos.
Die Besetzungsliste wirkt wie eine Meisterklasse, in der drei Generationen von Filmstars aufeinandertreffen: Da sind die Veteranen wie Charlotte RAMPLING und Christopher WALKEN, die Mittelalten wie Javier BARDEM, Josh BROLIN und Stellan SKARSGARD und die hippen Jungstars wie Zendaya, Lea SEYDOUX und Florence PUGH. Eine bemerkenswerte Besetzung!
Da ich eigentlich kein Sci-Fi-Fan bin, kenne ich die Bücher von Frank HERBERT nicht. Umso bemerkenswerter sind aber die Handlungsstränge, in denen sehr weitsichtig von den Gefahren aber auch der Faszination (die leider viele Menschen in Geschichte und Gegenwart so empfinden) des Fundamentalismus und des Faschismus erzählt wird. Auch die seltsam-beschränkte Abhängigkeit von einer Substanz und ihre Bedeutung für das Handlungsgeschehen ist beeindruckend. Vielleicht passt diese Film-Erzählung viel besser in die Gegenwart der 2020er Jahre, als dass im Jahre 1984 mit der ersten Verfilmung DER WÜSTENPLANET überhaupt möglich war. In der Endphase des Kalten Krieges war ein großes Kino-Publikum wohl noch gar nicht empfänglich genug für eine derartige Geschichte.
Wie dem auch sei: Ein Freund der Bücher von Frank HERBERT werde ich sicher nicht mehr. Da stehen noch ganz andere Werke ungelesen in meiner Bibliothek. Aber die Film-Trilogie DUNE von Denis VILLENEUVE kann ich nur mit großem Nachdruck empfehlen!
Bekannt wurde Susanne CRAMER (1936-1969) aus Frankfurt am Main als Filmsternchen der westdeutschen Filmindustrie der 1950er Jahre. Schöne Auftritte hatte sie beispielsweise neben Heinz ERHARDT und ihrem späteren Kurzzeit-Ehemann Helmuth LOHNER in WITWER MIT FÜNF TÖCHTERN (1957) und neben Hans ALBERS und Hansjörg FELMY in DER GREIFER (1958). Von 1963 bis zu ihrem viel zu frühen Tod im Jahre 1969 lebte sie in der Filmmetropole Los Angeles und war dort vor allem für das amerikanische Fernsehen tätig.
In der 27. Folge der 6. Staffel der Westernserie BONANZA spielte sie die Deutschstämmige Hilda Brunner. Gemeinsam mit ihrem sehr frommen Bruder Johann (Steve IHNAT) will Hilda ein neues Leben im Westen beginnen. Da werden die beiden von einem Herumtreiber (Country-Sänger Hoyt AXTON) überfallen. Zum Glück ist Adam Cartwright (Pernell ROBERTS) zur Stelle...
Die Folge DEAD AND GONE (auf Deutsch: Unvergessene Lieder) ist wirklich hervorragend, sehr dramatisch und überraschend bewegend. Im amerikanischen Fernsehen wurde die Folge am 04.04.1965 ausgestrahlt. Die bildschöne Susanne CRAMER spricht sogar ein paar Worte auf Deutsch.
Ähnlich wie in der BONANZA-Folge verlief auch das tatsächliche Leben der deutschen Schauspielerin Susanne CRAMER sehr tragisch. Nach sechs sehr erfolgreichen Jahren im amerikanischen Fernsehgeschäft starb sie im Jahre 1969 an den Folgen der damals grassierenden Hongkong-Grippe.
Am 28.01.1972 lief eine bemerkenswerte Folge der Kriminalserie DER KOMMISSAR im westdeutschen Fernsehsender ZDF, die auch noch hochkarätig besetzt war.
In TRAUM EINES WAHNSINNIGEN gelingt es einem Insassen (Horst FRANK) einer Nervenheilanstalt, zwei Menschen zu ermorden und dann zu fliehen. Sein behandelnder Arzt (Curd JÜRGENS) bietet dem Kommissar (Erik ODE) seine Unterstützung an. Schnell wird klar, dass der Entflohene erneut versuchen will, seine Adoptivtochter (Christine KAUFMANN) zu ermorden. Diese arbeitet mit ihrem Ehemann (Günther STOLL) als Artistin im Zirkus Krone. Was die Ermittlungen erschwert: Der Entflohene ist ein Meister der 1000 Masken. Niemand kann wissen, hinter welcher Maske sich der entflohene Mörder verbirgt...
Was für eine gelungene Episode! Die ZDF-Serie wandelt auf den Spuren von Doktor Mabuse und dem Hexer von Edgar WALLACE. Spannung pur in unheimlicher Atmosphäre!
Und dann die Besetzung! BAFTA AWARD nominee Curd JÜRGENS (im Jahre 1959 war er für DUELL IM ATLANTIK nominiert) als merkwürdiger Nervenarzt, GOLDEN GLOBE winner Christine KAUFMANN (im Jahre 1962 ausgezeichnet für STADT OHNE MITLEID) und dann CINECITTA Divo Horst FRANK in gefühlt 1000 Masken!
Der Regisseur Wolfgang BECKER hat hier eine richtige Fernseh-Perle in Szene gesetzt, die sich durchaus mit den Gruselkrimis aus dem Kino messen kann. In der Rolle einer Krankenschwester ist Wera FRYDTBERG zu sehen, die aus ICH DENKE OFT AN PIROSCHKA und WIR WUNDERKINDER bekannt ist. Günther STOLL kennt man aus den allerersten Folgen der Kriminalserie DERRICK, außerdem war auch er - ähnlich wie Horst FRANK - in zahlreichen Filmen der römischen CINECITTA zu sehen.
Sehr empfehlenswert!
In Abu Dhabi findet ein wichtiges Cricket-Turniert statt. Nach spannenden Halbfinalspielen stehen die Erzrivalen Indien und Pakistan im Finale. Dann geschieht das Unfassbare: Der wichtigste Spieler der indischen Mannschaft, Viraj (Saqib SALEEM), ist kurz vor dem Finale verschwunden. In Neu-Delhi wird der Staatsnotstand ausgerufen, und mit Kabir (John ABRAHAM) wird Indiens bester Agent nach Abu Dhabi geschickt. Gemeinsam mit dem ortsansässigen Polizei-Neuling Junaid (Varun DHAWAN) begibt sich Super-Agent Kabir auf die Suche nach dem verschwundenen Sportler...
Ein klassisches Buddy-Cop-Movie aus Bollywood, das zum großen Teil vor Ort in Abu Dhabi gedreht worden ist. Leider ist der Film nicht gerade originell geraten. Schöne Bilder, flotte Schnitte, aber beim Drehbuch hapert es doch gewaltig. In weiteren Rollen sind Jacqueline FERNANDEZ als Taschendiebin, Akshaye KHANNA als Sportwettenbetreiber und Akshay KUMAR als undurchsichtiger Partylöwe zu sehen. John ABRAHAM (PATHAAN / FORCE / ROCKY HANDSOME) und Varun DHAWAN (STUDENT OF THE YEAR / BADLAPUR) bilden ein typisches, weil ungleiches Buddy-Gespann. Nichts Neues, aber für Zerstreuung ist gesorgt.
Am 29.07.2016 kam der Film in die indischen Kinos, weltweit hat er 119 crore eingespielt. Gesungen wird auch, der eingängigste Song ist sicherlich SAU TARAH KE.
Anspruchslose Unterhaltung garantiert!
Natürlich war er nie der beste Schauspieler, aber irgendwie hatte der amerikanische CINECITTA Divo Brad HARRIS (1933-2017) oft Pech in der Auswahl seiner Filmproduktionen. Mit der THREE STARS FILM sollte er drei Spaghetti-Western drehen, von denen zwei auch zustande kamen. Mit dem griechischen Schauspieler Vassili KARIS spielte er in WANTED SABATA (1970) und mit dem venezolanischen Kollegen Jose TORRES in DURANGO IS COMING, PAY OR DIE! (1971). Nach diesen zwei Filmen ging die Produktionsfirma aber pleite. Was nun? Der pfiffige Billigfilm-Regisseur Roberto MAURI fügte Szenen aus beiden Filmen zu einem dritten Streifen zusammen, in der Verantwortung der flugs neugegründeten Produktionsfirma VIRGINIA. Dass da nicht immer alles zusammenpasst, ist irgendwie nachvollziehbar. Ein guter Film entsteht so aber auch nicht!
Durango (Brad HARRIS) landet unberechtigt im Gefängnis, weil ihm Mord und Raub vorgeworfen werden. Durch Mithäftling Spirito Santo (Jose TORRES) gelingt ihm die Flucht. Jetzt will Durango seine Unschuld beweisen, während Spirito Santo hinter der Kohle her ist. Gleichzeitig will sich Durango auch noch an Scott (Vassili KARIS) rächen, den er für die Ermordung seiner Familie verantwortlich macht. Das alles sorgt für ein wenig plausibles Hin und Her, das auch durch zahlreiche Prügeleien und Schießereien nicht unterhaltsamer wird.
Schade um die verpasste Möglichkeit! So ist dieser Film nur für eingefleischte Brad-HARRIS-Fans oder Komplettisten in Sachen Spaghetti-Western zu empfehlen!
In der siebten Episode der dritten Staffel verschlug es den für einen Geheimdienst arbeitenden Meisterdieb Al Mundy (Robert WAGNER) in die Stadt Rom. Dort bekam er es nicht nur mit seinem ebenfalls langfingrigen Vater (ACADEMY AWARD nominee Fred ASTAIRE, im Jahre 1975 für FLAMMENDES INFERNO nominiert) zu tun, sondern auch mit einem Gaststar aus dem deutschsprachigen Raum.
Die in Wiesbaden geborene Karin DOR (1938-2017) spielt eine schöne Kunstkuratorin namens Angela, die für den Schutz der THREE VIRGINS OF ROME zuständig ist: Drei Bildern, die auf dem Forum Romanum ausgestellt werden. Karin DOR trägt wunderschöne Sommerkleider in dieser Episode und hat gemeinsam mit Robert WAGNER eine atemberaubende Szene auf dem Forum Romanum. Ganz kurz ist die deutsche Diva auch einmal mit der Tanz-Legende Fred ASTAIRE im Bild. Karin DOR war nach ihren Auftritten als Bond-Girl in MAN LEBT NUR ZWEIMAL (1967) und in Alfred HITCHCOCKs TOPAS (1968) inzwischen auch für das amerikanische Fernsehpublikum keine Unbekannte mehr. Im deutschsprachigen Raum war sie ja schon lange durch Edgar-Wallace-Filme wie DER GRÜNE BOGENSCHÜTZE (1961), Karl-May-Filme wie DER SCHATZ IM SILBERSEE (1962) und Gruselkrimis wie DIE UNSICHTBAREN KRALLEN DES DOKTOR MABUSE (1962) ein begehrtes Filmsternchen.
Die Folge von IHR AUFTRITT, AL MUNDY wurde am 06.11.1969 zum ersten Mal ausgestrahlt. In weiteren Rollen sind Edmund PURDOM (SINUHE, DER ÄGYPTER), Victor BUONO (DER WÜRGER KOMMT AUF LEISEN SOCKEN / ACADEMY AWARD Nominierung 1963 für WAS GESCHAH WIRKLICH MIT BABY JANE?) und der italienische Schauspieler Massimo SERATO (KONSTANTIN DER GROSSE) zu sehen.
Regie bei dieser wunderschönen Fernsehepisode hat Jack ARNOLD (TARANTULA) geführt. Der Mann wusste, was er konnte! Besonders gelungen sind die Bilder von den Luftballons, die vom Kolosseum aus über die Subura hinweg mitten in der Villa Borghese landen.
So schön konnte Fernsehen früher einmal sein!
Eben gerade habe ich festgestellt, dass mein MP-Buddy Fulvio FULVI in den IUTBAU-Zustand versetzt worden ist. Bei ihm weiß ich noch sehr genau, dass er seinen letzten Kommi Anfang August 2022 geschrieben hat. Damit ist klar, dass nicht mehr genutzte Profile nach 18 Monaten auf diese Art und Weise behandelt werden. Wer Fulvio und seine Liebe zu den Klassikern der römischen CINECITTA noch in Erinnerung hat, kann ja liken oder einen Kommi hinterlassen. Das ist alles so schade!