999CINEASTOR666 - Kommentare
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Alle Kommentare von 999CINEASTOR666
Smile - Siehst du es auch? (OT: Smile / AT: Something's Wrong with Rose) / US / 2022
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Formal und inhaltlich fühlte ich mich sehr schnell an IT FOLLOWS erinnert. Die Kinematografie ist der helle Wahnsinn und nach dem schockierenden Auftakt, hegte ich bereits die Hoffnung, ein Horror-Juwel vor Augen zu haben. Als die Hauptprotagonistin nach dem bizarren, traumatischen Vorfall mit einer ihrer Patientinnen von ihrem Vorgesetzten zu einem einwöchigen Zwangsurlaub verdonnert wird, kriegt man allerdings eine altbekannte Story und die gängigen Klischees präsentiert.
Der Fluch bzw. das dunkle Wesen sucht die Psychiaterin heim und sie gerät an den Rand des Nervenzusammenbruchs. Niemand will ihr Glauben schenken, Zweifel an ihrer Zurechnungsfähigkeit werden laut und sie muss auf eigene Faust hinter das Geheimnis steigen, um das dunkle Wesen loszuwerden. Auch wenn die Laufzeit von knapp zwei Stunden meiner Meinung nach etwas zu üppig ausfällt und es eigentlich nie sonderlich originell oder innovativ wird, wird es dennoch nicht langweilig, da sich ihre Investigationen proaktiv gestalten.
Nervenzerfetztend spannend wird es zwar trotzdem nicht, doch da es gelingt, eine packende Atmosphäre und ein Gefühl der ständigen Bedrohung zu kreieren, bleibt man bei der Sache. Schließlich kann sie sich nie und nirgends in Sicherheit wiegen, immer und überall kann man Augenzeuge eines Selbstmordes oder selbst zum breit lächelnden Suizidanten werden. Dieser Umstand und der korrelierende Psychoterror, gestalten das Geschehen ansprechend creepy und verstörend. Obwohl ich sagen muss, dass mich die Fratzen an WAHRHEIT ODER PFLICHT erinnert haben.
A Ghost Story / US / 2017
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Auf den ersten Blick sieht man, dass künstlerischer Anspruch großgeschrieben wird, wenn 16mm-Aufnahmen im 4:3-Format samt abgerundeter Ecken/Kanten Vintage-Vibes senden.
Die Geistergeschichte ist ein Liebesdrama über die (gemeinsame Lebens-)Zeit, Verlust, Trauer, Vergänglichkeit, Sterblichkeit und nicht loslassen wollen. Dabei wird sich die Erkenntnis zu Nutze gemacht, dass ein Bild mehr sagt als 1000 Worte. Oft hält die Kamera inne und fängt das melancholische Geschehen aus der Ferne ein. Die statischen Einstellungen schließen den Betrachter jedoch nicht aus, sondern ziehen in den meditativen Bann bzw. Sog.
Zweifelsohne gerät das von Tristesse umhüllte Unterfangen phasenweise mühselig, bspw. wenn man der Hauptakteurin minutenlang dabei zusieht, wie sie auf dem Küchenboden vegetiert und voller Schwermut aus einer Schale/Schüssel isst, bis sie sich übergibt. Im Laufe der Zeit (!) verdichtet sich die Geistergeschichte allerdings ungemein und hat selbst mich gepackt und mitgerissen.
Man wird nun Augenzeuge, wie sich die Welt nach dem Tod weiterdreht, das Leben anderer weitergeht. Das Leben anderer weitergeht, von denen man kein Teil ist. Wie belanglos das Leben jedes einzelnen doch ist und die Erinnerung an einen irgendwann verlischt.
Das frustriert den einsamen Geist so sehr, dass er poltert und eine Mutter und ihr Kind terrorisiert. Das Gespenst kann einen regelrecht leidtun, insbesondere als es sich das Geschwafel eines selbsternannten Intellektuellen zu Gemüte führen muss. Eine Zeitreise in den Wilden Westen zeigt dem Geist auf, welche Geschichte dieser Ort hat, an den er gebunden ist. Doch auch an die massakrierte Siedlerfamilie erinnert sich niemand, nach all der Zeit.
Als das Warten endlich ein Ende hat, die Gewissheit da ist, keinen Platz mehr im Diesseits zu haben, verschwindet der Geist unter dem Leichentuch. Wohin die Reise geht, bleibt ein Rätsel.
Jeepers Creepers: Reborn (AT: Jeepers Creepers 4 / Jeepers Creepers IV) / US/FI/GB / 2022
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Das Reboot hat mich zuerst an ein Rip-off, also eine billige Kopie des Originals erinnert. Zum Glück handelte es sich dabei nur um eine Finte und die reguläre Handlung setzt ein. Inszenatorisch wird es allerdings nicht besser, denn allem Anschein nach hat man 99,98 % vor einem Green- oder Bluescreen gedreht. Das sieht alles extrem künstlich aus, als hätte man einen Animationsfilm vor sich. Beziehungsweise hat mich die Optik ein wenig an die comichafte Neo-Noir-Ästhetik von SIN CITY erinnert.
Man hätte es sich eigentlich denken können. Immerhin hat der Finne TIMO VUORENSOLA auf dem Regiestuhl Platz genommen, der zuvor die Trashgranaten IRON SKY - WIR KOMMEN IN FRIEDEN! und IRON SKY: THE COMING RACE inszeniert hat, die einen ähnlichen Look haben. Von den Vorgängern vorbelastet, ist die neue Optik absolut ungewöhnlich und gewöhnungsbedürftig. ... ist auf jeden Fall nicht das, was ich erwartet oder mir gewünscht bzw. erhofft habe. Ich glaube, durch meine Bemühungen, nicht allzu spießig und borniert zu sein, konnte ich mich relativ schnell an den unnatürlichen Look gewöhnen, sodass es mir alsbald nichts mehr ausgemacht hat.
Was mir bei der Eingewöhnungsphase ungemein geholfen hat, ist, dass sich der Neustart nicht unbedingt bierernst nimmt. Auch wenn sich der Neustart nicht unbedingt bierernst nimmt, steht dennoch der Horror im Vordergrund. Ein weiterer Punkt ist, dass die Figuren sympathisch sind. Das Grüppchen, das vom Creeper gejagt wird, hat mich im Verlauf irgendwie an SCOOBY-DOO erinnert, was mir ebenfalls gefallen hat. Ein Festival für Horrorfans, ein gotischer Friedhof und ein heruntergekommenes Spukhaus sind außerdem nette Handlungsorte. Der Ablauf im Spukhaus entspricht dem klassischen Katz-und-Maus-Spiel und gerät nicht besonders originell und spannend, aber ist dennoch verdammt unterhaltsam und kurzweilig.
Dass das Katz-und-Maus-Spiel verdammt unterhaltsam und kurzweilig gerät, liegt am Creeper, der recht aktiv und präsent ist, auch wenn er nicht mehr die unheimliche Aura alter Tage entwickelt. Dass er wie ein Teekessel pfeift, ist mir übrigens neu. Allerdings werden noch grausige Visionen eingeschoben und ein bisschen gesplattert wird auch. Ich mache mir keine Illusionen. Mir ist vollkommen bewusst, dass ich mit meiner Sicht der Dinge auf weiter Flur alleine stehen werde. Die breite Masse wird mit Sicherheit wutentbrannt das Handtuch werfen, wenn sie die Videospiel-Bilder sehen. Mir hat dieser Neustart jedenfalls besser gefallen, als der katastrophale dritte Teil.
American Guinea Pig 2: Bloodshock (OT: American Guinea Pig: Bloodshock / AT: American Guinea Pig 2 / Bloodshock) / US / 2015
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... ist zwar Teil einer Filmreihe, aber ein unabhängiger bzw. eigenständiger Film. Demzufolge handelt es sich auch nicht mehr um ein gefälschtes Snuffvideo, sondern um einen experimentellen Folterporno, der zudem die Psyche terrorisiert. In den Grundzügen fühlte ich mich stark an MARTYRS erinnert. Allerdings wird nicht die Klasse erreicht.
Warum man sich dazu entschieden hat, den Großteil des Films in Schwarzweiß zu halten, wird erst zum Schluss plausibel. Möglicherweise soll das Schwarzweiß die Tristesse des Martyriums ausdrücken. Das Schwarzweiß drückt aber auch die Kälte und Sterilität von Metall aus. Metall scheint eine Rolle zu spielen. Industrial unterstreicht den Eindruck. Dumm nur, dass das Schwarzweiß den Gore- und Splattereffekten einiges an Intensität raubt. Nichtsdestotrotz wirken die Effekte nach wie vor sehr realistisch, bestialisch und widerwärtig.
Dem Martyrium zuzusehen ist tatsächlich quälend – quälend langweilig. Man hat es mit der Laufzeit etwas zu gut gemeint. Eine Dreiviertelstunde hätte völlig ausgereicht. Eine volle Stunde wäre eventuell auch noch okay gewesen, um die Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten.
Dass das Martyrium nach einer Weile eintönig wird, liegt ein Stück weit auch daran, dass man mit wenigen Dialogzeilen auskommen muss. Einzig der Arzt sagt hin und wieder ein paar Sätze. Der unbekannte Mann und die unbekannte Frau, die der Arzt gefangen hält, ertragen ihr Leid stillschweigend. Die einzige Kommunikation zwischen den beiden erfolgt über Zettelchen, die sie sich durch die Wandritzen der Gummizelle zustecken. Durch die Zettel kommen sie sich näher und haben die Gewissheit, nicht allein zu sein, was ihnen Halt gibt und sie zusammenschweißt.
Der Sinn hinter den gräulichen Experimenten ist übrigens, dem namenlosen Patienten und der namenlosen Patientin mental und körperlich größtmöglichen Schmerz zuzufügen, damit ihre Körper Hormone produzieren, die ans Blut abgegeben werden. Der Arzt berauscht sich nun an den Botenstoffen.
Zum Schluss wird der künstlerische Anspruch deutlich, als die Story einen Haken schlägt und vom Schwarzweiß- zum Farbfilm wechselt. Den anonymen Versuchskaninchen gelingt es nämlich, den Arzt zu überwältigen und sich in eine Gummizelle zu retten, wo sie ihre von Leid geschaffene Leidenschaft übermannt und sie ein bizarren Liebesakt beginnen. Sie reißen alte wie frische Wunden auf und suhlen sich im eigenen Blut. Den erlösenden Höhepunkt finden sie im Freitod.
Aquarius - Theater des Todes (OT: Deliria / AT: Stagefright: The Theatre of Death / StageFright: Aquarius / Sound Stage Massacre / Stage Fright / StageFright / Bloody Bird / Aquarius) / IT / 1987
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... ist ein italienischer Slasherfilm und das Regiedebüt von MICHELE SOAVI, der zuvor als Regieassistent für JOE D'AMATO, DARIO ARGENTO und LAMBERTO BAVA tätig gewesen ist. JOE D'AMATO hat den Film auch mitproduziert.
Obwohl die Maske des Massenmörders überdimensional ist, wirkt er nicht lächerlich, da Eulen Gruselfaktor haben. Da man weiß, wer der Massenmörder ist, hätte es die Maske zwar nicht gebraucht, ein maskierter Killer macht aber schlichtweg mehr her. Also Schwamm drüber.
Da man weiß, wer der Massenmörder ist, hält sich die Spannung arg in Grenzen. Da man ein Theater als Handlungsort gewählt hat und sich die Inszenierung stilistisch an Gialli orientiert, ist jedoch für Stimmung, Atmosphäre und künstlerischen Anspruch gesorgt. Das ändert allerdings wenig am Umstand, dass der Unterhaltungswert durchwachsen ist und eher im Mittelfeld liegt.
Dass der Unterhaltungswert durchwachsen ist und eher im Mittelfeld liegt, liegt mitunter an den flachen Charakteren, zweckdienlichen Dialogen und der dünnen Handlung. Das verschlossene und räumlich begrenzte Theater kreiert aber Klaustrophobie und den Umstand, dass das Ensemble dem entflohenen Massenmörder hilflos ausgeliefert ist, der diverse Gegenstände zu Mordwerkzeugen umfunktioniert.
Eine Sequenz bleibt im Besonderen im Gedächtnis. Und zwar, als der Killer seine Opfer zum Bühnenbild arrangiert. Eine wahre Albtraum-Szenerie, die bereits Teil des Schlussaktes ist, der das Tempo anzieht und eine kleine Überraschung bereithält.
Witchboard - Die Hexenfalle (OT: Witchboard) / GB/US / 1986
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Okkultschocker, der voraussetzt, bequemliche Erzähltempi zu mögen. Immerhin wird die Zeit genutzt, um die Figuren und vor allem ihre Konflikte untereinander besser kennenzulernen und zu durchleuchten. Da es sich dennoch um ein Genrewerk handelt und um nicht am langen Arm verhungern zu lassen, werden die unterschiedlichen Weltanschauungen selbstverständlich nur oberflächlich angegangen und die ersten übernatürlichen Elemente eingebracht. Die Sucht nach dem Hexenbrett und die Abhängigkeit vom Geist eines kleinen Jungen, verdichten im Verlauf die Atmosphäre zusehends und anstatt einem Effekte-Gewitter, läuten dezente Schocks das Unheil ein. Auch wenn Gorehounds eher unbefriedigt zurückgelassen werden, gesellen sich später auch einige einfallsreiche und blutige Tötungsarten dazu. Auch wenn der Streifen heutzutage wohl niemanden mehr schlaflose Nächte bereiten wird, kann man mal einen Blick riskieren, muss es aber nicht.
Slapface - Woher kommen Monster (OT: Slapface) / US / 2021
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... ist eine Verbindung von Heranwachsenden-Drama und Hexen-Horrorfilm, die eine völlig krude und absurde Story bierernst aufführt, die im inneren Kern ein Aufruf gegen Mobbing und Vernachlässigung ist.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht ein Junge, der beide Elternteile verloren hat und mit seinem älteren Bruder zusammenlebt, der zwar die Vaterrolle ablehnt, dem Familienzusammenhalt aber dennoch wichtig ist. Meinungsverschiedenheiten untereinander regeln die beiden mit dem Spiel „Slapface“, bei dem sie sich abwechselnd Ohrfeigen geben.
Die Aufstellung der Figuren ist meiner Meinung nach seltsam. Der große Bruder angelt sich gleich zu Beginn in einer Bar eine Freundin, die direkt ins Haus der Brüder einzieht und sich in die Erziehung einmischt, was dem großen Bruder nicht schmeckt. Des Weiteren drangsalieren zwei Zwillingsschwestern den Jungen. Ein dunkelhäutiges Mädchen macht in deren Beisein mit, hat aber hinter deren Rücken eine Liebelei mit dem Backpfeifengesicht.
Der Junge hat außerdem einen Hang zu einer alten Legende über eine Hexe, die bösen Jungs den Gar ausmacht. Eines Tages begegnet der Junge der hässlichen Hexe im Wald und die Überlieferung der Legende stellt sich als falsch heraus. Die Hexe freundet sich nämlich mit dem Jungen an, der seinen Platz in einer Welt zu finden versucht, die keine Verwendung für ihn hat.
Die Hexe nimmt den Jungen in den Arm, sie schauen sich gemeinsam den Sonnenuntergang an, zerdeppern Gegenstände zum Frustabbau und sie steigt auch mal zu ihm in die Badewanne. Als sie zum Kleid der verstorbenen Mutter greift, geht das dem Jungen jedoch zu weit. Als die Hexe dann auch noch Menschen um ihn herum ermordet, bei denen sie glaubt, dass sie dem Jungen schaden, hat der Junge die Schnauze voll und das Unheil nimmt seinen Lauf. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
Auch wenn die Atmosphäre stimmig und stark von Schwermut, Vereinsamung und dem Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit geprägt ist, konnte ich mich auf das groteske Szenario bedauerlicherweise nicht einlassen, welches auch nicht wirklich in die Tiefe geht. Aufgrund ihres scheußlichen Erscheinungsbildes, schafft die Hexe zwar schon ein Gefühl der Bedrohung und wird auch gelegentlich gewalttätig, aber meistens steht sie etwas verloren in den Gegend herum oder wird der Lächerlichkeit preisgegeben.
Enter Nowhere - Drei Fremde. Ein mysteriöse Verbindung. (OT: Enter Nowhere / AT: The Haunting of Black Wood) / US / 2011
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Hatte von diesem Mysterythriller noch nie etwas gehört. Ist er doch bereits 2011 fertig gestellt worden, wurde allerdings erst 2017 in Deutschland veröffentlicht. Nichtsdestotrotz scheint er bis dato unter dem Radar der Allgemeinheit herumzuschwirren, obwohl er mit SCOTT EASTWOOD und SARA PAXTON sogar bekannte Gesichter am Start hat.
Eine einsame, kleine Hütte im kalten, kargen Wald. Mitten im Nirgendwo treffen unabhängig voneinander drei junge Menschen ebenda aufeinander. Sie sind sich fremd, haben nur wenige Lebensmittel und einen knappen Vorrat Wasser. Ganz egal, in welche Richtung sie gehen, jeder Weg führt zur Waldhütte zurück. Es scheint kein Entkommen zu geben. Sie müssen herausfinden, was sie miteinander verbindet und was es mit diesem Ort auf sich hat.
Die Prämisse ist simpel, aber von Anfang an rätselhaft, weshalb kontinuierlich Spannung vorherrscht. Als aufgeweckter Zuschauer, kann man zunächst einige Faktoren absehen und stört sich an der Naivität der Charaktere, aber das legt sich mit der Zeit, wenn man verinnerlicht, dass es zum Erfolgsrezept des Mysteriums gehört.
Man registriert sehr schnell, dass das Budget nicht sonderlich hoch gewesen sein kann. Obwohl die Produktion klein ist, wird technisch, handwerklich und schauspielerisch solide gearbeitet.
Als sie hinter das Geheimnis kommen, geht es darum, den Kreis zu durchbrechen. Selbstverständlich hätte man das noch besser ausarbeiten können, aber ambitioniert bleibt der Stoff dennoch und überrascht des Öfteren.
The Invitation - Bis dass der Tod uns scheidet (OT: The Invitation / The Bride) / US/HU / 2022
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Ohne die bezaubernde NATHALIE EMMANUEL in der Hauptrolle, würde die Melange aus Drama, Romanze und Horror wohl kaum derartig famos funktionieren. Durch die Geschichte ihrer Figur, lässt sich folglich nachvollziehen, warum sie sich mit ihrem Cousin trifft, die Hochzeitseinladung annimmt und Hals über Kopf nach England aufbricht. Hat sie doch mit dem Tod ihrer Mutter die irrtümlich einzige Verwandte verloren und fühlt sich alleingelassen.
Dort angekommen imponiert ihr das prachtvolle Anwesen auf dem Land ebenso, wie der charmante, adlige, gut aussehende und wohlhabende Hausherr und Gastgeber. Die Aufmerksamkeit, die ihr zuteil wird, ist für sie zunächst befremdlich. Da sie sich in New York City, New York nur als Servicekraft verdingte und nun wie eine Prinzessin oder Königin behandelt wird, lässt sie sich auf dieses traumhafte Abenteuer ein. Doch es ist zu schön, um wahr zu sein.
Da NATHALIE EMMANUEL light-skinned ist und ihre Rolle nun von weißen Privilegierten umgeben ist, schwingt fortan immer das Gefühl mit, dass sie sich einer Gefahr ausgesetzt hat. Beiträge wie GET OUT oder READY OR NOT - AUF DIE PLÄTZE, FERTIG, TOT kommen in den Sinn. Stilistisch weckt das Werk jedoch Erinnerungen an Titel wie BLOOD & CHOCOLATE - DIE NACHT DER WERWÖLFE oder RED RIDING HOOD - UNTER DEM WOLFSMOND. In anderen Worten, zwischen glattgebügelt und hochglanzpoliert, zwischen Hammer-Film und VAMPIRE DIARIES, zwischen klassischem Gothic Horror und MTV-Generation, zwischen pompös und klebrig-kitschig.
Bis es in die Vollen geht, lässt sich die Erzählung bedauerlicherweise viel zu viel Zeit und strapaziert das Gefühl der möglichen Bedrohung exorbitant. Die klischeehafte und etwas aufgesetzte Romanze rückt ins Zentrum und gerät nicht gerade spannend, trotz einiger Gruselmomente. Erst zum letzten Akt hin, kommt die Female Empowerment zum Tragen und es wird abrupt actionreich, wie bei der UNDERWORLD-Filmreihe.
Ich rate übrigens dringend von der Trailershow ab. Dort wird nämlich bereits alles verraten, was die Erzählung eben zu lange Geheim hält. Möglicherweise hat es daran gelegen, dass mich der Streifen nicht besonders packend und mitreißend unterhalten konnte. Nichtsdestotrotz ist der Flick schön anzusehen und solide gespielt.
The Wolf of Snow Hollow (AT: The Werewolf) / US / 2020
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Der Genremix aus Werwolf-Horrorfilm, (skandinavischer) Komödie, Neo-Noir-Kleinstadtkrimi und Alkoholiker-Charakter-Familiendrama ist schwer konsumierbar, da er bipolar gestört ist. Die Achterbahn der Gefühle ist nicht bekömmlich, wechselt ... doch zwischen den verschiedensten Genres, Themen und Stimmungen hin und her und ist am Ende weder Fisch noch Fleisch, obwohl ein wenig schmeichelhaftes Porträt des Kleinstadtlebens gezeichnet wird.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht ein kaputter Polizist, der ein Alkoholproblem hat, denn sein Vater ist gesundheitlich angeschlagen, die Mordserie wird zur öffentlichen Belastung und die Beziehung zur Teenagertochter ist kompliziert. Auch wenn er redlich bemüht ist, steht er am Rande des Nervenzusammenbruchs, greift zur Flasche und neigt zu verbalen Ausrutschern und Tobsuchtsanfällen.
Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller JIM CUMMINGS dekonstruiert also seinen eigenen Protagonisten. Sozusagen ein Abgesang auf den Heldenmythos, welcher aber weder wirklich spannend, witzig, emotional aufwühlend oder gruselig ist. Die Andersartigkeit ist schon faszinierend, aber auch verdammt gewöhnungsbedürftig, da man irgendwann einfach nicht mehr weiß, was ... von einem will.
Jammerschade, dass ich mich auf die Ziellosigkeit bzw. auf das heillose Durcheinander nicht so recht einstellen bzw. einlassen konnte, denn die gebirgige, bewaldete, schneebedeckte Landschaft ist wunderschön und auch der Werwolf sieht phänomenal aus. An einer überzeugenden Darstellung des Werwolfes mangelt es nämlich meistens. Auch der wenige Gore ist nicht von schlechten Eltern. Die Wendung zum Schluss ist dann aber wieder komplett haarsträubend.
Orphan: First Kill (AT: Esther / Orphan 2) / US/CA / 2022
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Ich hatte arge Bedenken. Ist es doch gerade die Wendung, die das Original nicht so schnell vergessen lässt. Eine Vorgeschichte kann diesbezüglich also keinen Boden gutmachen. Mit einer brillanten Flucht aus einer psychiatrischen Einrichtung in Estland, brettert das Prequel aber schon einmal bockstark los.
Die kleine Esther (ISABELLE FUHRMAN) wird diesmal nicht adoptiert, sondern gibt sich als Tochter einer wohlhabenden Familie aus, die entführt wurde und nach vier Jahren wieder aufgetaucht ist. Wie beim Vorgänger, unterwandert sie nun die Familie und will sich an den Familienvater heranmachen. Doch dann schlägt die Geschichte unversehens einen Haken, durch den manche die Glaubwürdigkeit einiger folgender Handlungsabläufe in Frage stellen könnten. Ich empfand das fortan geschaffene Szenario derart absurd, dass ich glaubte, mich in einer Schwarzen Komödie wiedergefunden zu haben.
Seltsamerweise konnte ich mich an die total irre Wendung schnell gewöhnen, die die Dramaturgie und Tonalität urplötzlich völlig auf den Kopf stellt. Auch wenn ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, dass es tatsächlich beabsichtigt gewesen ist, fühlte ich mich von der Groteske über die Scheinheiligkeit vermeintlicher Bilderbuchfamilien außerordentlich amüsiert. Erneut obliegt es dem Muttertier, ihre Familie vor dem Freak zu beschützen und es entbrennt ein Duell, das von Zynismus durchdrungen ist. Da es nicht derart schockt, intensiv ist und emotional mitreißt, kann es dem Finale des Originals jedoch nicht ansatzweise das Wasser reichen.
Zu guter Letzt habe ich noch einige Anmerkungen zur Inszenierung. ISABELLE FUHRMAN ist mittlerweile kein kleines Mädchen mehr, sondern eine erwachsene Frau. Aufgrund dessen hat man ihr am Computer eine Verjüngungskur verpasst, da ihre Rolle ja eigentlich noch jünger ist als zuvor. Allerdings klappt es mit den kindlichen Gesichtszügen nicht allzu gut. Ziemlich bemüht wirkt auch, die demonstrative Darstellung ihrer Körpergröße. Darüber hinaus wurden diverse Visuals aus unerfindlichen Gründen per Weichzeichner bearbeitet, wodurch das Ganze umso künstlicher wirkt.
Sleep Tight (OT: Mientras Duermes / AT: Bed Time) / ES / 2011
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In jungen Jahren habe ich ... bereits gesehen und habe ihn als langweilig in Erinnerung behalten. Nun weiß ich aber, dass die Unberechenbar- und Vielfältigkeit der menschlichen Psyche Dreh- und Angelpunkt des Skripts sind. Wenn man sich bewusst macht, dass der Schmerz der kranken Seele des Portiers nur durch das Leid anderer gelindert werden kann, empfindet man die Entwicklungen durchaus interessant und packend, obwohl der Verlauf in weiten Teilen schnörkellos und vorherzusehen ist.
Der Hauswart César (LUIS TOSAR) wahrt den äußeren Anschein von Freundlichkeit, Diskretion, Hilfsbereitschaft und Unauffälligkeit. Innerlich zerfrisst ihn jedoch, dass er nicht die Fähigkeit des Glücklichseins besitzt. Für einen kurzen Moment der Genugtuung, wendet er den Großteil seiner Zeit auf, den Menschen in seiner Umgebung zu schaden. Eine besondere Herausforderung sieht er in der lebenslustigen Hausbewohnerin Clara (MARTA ETURA). Aufgrund seiner starken Aversion gegen Freude und Zufriedenheit, schwört César sich und seiner kranken, verängstigten Mutter, das Lächeln der jungen, hübschen Frau auszulöschen. Nachts schleicht sich das Monster in Claras Apartment, legt sich unter ihr Bett und betäubt sie mit Chloroform, nachdem sie eingeschlafen ist. Nun kann er ungestört ihre Drogerieartikel mit hautunverträglichen Substanzen versetzen oder Insektenlarven verteilen, bis Clara am nächsten Morgen völlig groggy aufwacht.
Das unwissentliche Eindringen in ihre Privatsphäre, um den Horror in ihren Alltag zu bringen, gerät besonders perfide und unbehaglich, weil Clara eine der wenigen ist, die César auf Augenhöhe begegnen. Auch wenn die Planung, Vorbereitung und Durchführung unumstritten verabscheuungswürdige Handlungen sind, wird ein gutes Level Suspense geschaffen, das dazu führt, dass man hofft, dass César unentdeckt bleibt. Dass man zwischen Widerwärtigkeit und Faszination hin- und hergerissen ist, verdankt man der Performance von LUIS TOSAR. Ist sein Concierge doch einerseits beherrscht, besonnen und vertrauenserweckend, doch andererseits sinister, hinterfotzig und destruktiv.
Als das Auftauchen von Claras Freund Césars Pläne durchkreuzt und er beinahe auf frischer Tat ertappt wird, steigern sich Stimmung, Spannung und Tempo um ein Vielfaches. Zum Abschluss werden noch Schläge in die Magengrube ausgeteilt und beim Ausgang der Geschichte, frage ich mich ernsthaft, warum bisher zwar eine südkoreanische Neuverfilmung mit dem Titel DOOR LOCK existiert, aber weder ein Sequel oder gar Prequel gedreht wurde. Allem Anschein nach zieht der Soziopath solch eine Nummer nicht zum ersten Mal ab.
Der Exorzismus der Gretchen Lang (OT: My Best Friend's Exorcism) / US / 2022
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... ist eine Kombi aus Coming-of-Age-Drama und Horrorkomödie für Jugendliche und junge Erwachsene, die auf einer Buchvorlage basiert und deren zentrales Thema Freundschaft ist. Der passendere deutsche Titel wäre meiner Meinung nach übrigens „Der Exorzismus meiner besten Freundin“.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht eine vierköpfige, dysfunktionale Mädchenclique, die in einer Waldhütte etwas Spaß haben will. Sie spielen mit dem Ouija-Brett, trinken Alkohol, nehmen LSD und baden im nahegelegenen Waldsee. Eine Gemeinheit splittet die Gruppe zu gleichen Teilen und es kommt zu einem Vorkommniss, das die Leben des Quartetts auf den Kopf stellen wird.
Am nächsten Tag verhält sich eine von ihnen extrem merkwürdig und reizbar. Der Versuch ihr zu helfen, endet im Desaster. Als der Sache auf den Grund gegangen wird, stellt sich heraus, dass ein Dämon die Freundschaft auf eine harte Bewährungsprobe stellt. Zum Glück traten an ihrer Schule drei Brüder auf, die sich dem Fitness und Gott verschrieben haben. Einer von ihnen will den Exorzismus durchführen, hat aber noch keine Erfahrung auf dem Gebiet, weshalb er sich aus dem Staub macht, als die Sache ernst wird. Nun stellt sich nur noch eine Frage: Ist ihre Freundschaft stark genug, um den Teufel zu besiegen?
Auch wenn es vereinzelt lockere Passagen gibt, ist ... kein Film, der darauf ausgelegt ist, in einer Tour den nächsten großen Lacher vom Stapel zu lassen. Priorität haben nämlich die zwischenmenschlichen Beziehungen, Kommunikationen, Probleme und Interaktionen. Aber auch der Horror kommt nicht zu kurz und es werden einige gruselige und schreckhafte Momente geschaffen. Der eigentliche Exorzismus nimmt dabei eine kleine Rolle ein, wird er doch fürs Finale aufgehoben. Zuvor schmiedet die Besessene jedoch perfide Pläne, um ihre Freundinnen das Leben zur Hölle zu machen. Interessant ist auch der Aspekt, dass die Besessenheit mit den Folgen einer Vergewaltigung verwechselt werden. Hat sich der Dämon ihren Körper doch gegen ihren Willen genommen.
Wenn man hart ins Gericht geht, kann man ... vorwerfen, dass es weder besonders spannend oder witzig wird und das alles keinen bleibenden Eindruck hinterlässt. Meine relativ weit über den Durchschnitt liegende Bewertung rührt womöglich daher, dass die Jungdarsteller*innen talentiert sind. Außerdem gefällt mir, dass die Handlung in den späten Achtzigerjahren angesetzt ist und eine große Palette an Klischees angekarrt wird. Das Ganze hätte aber auch gut und gerne im Hier und Jetzt stattfinden können und hätte keinen Unterschied gemacht.
Sweetie, You Won't Believe It (OT: Zhanym, ty ne poverish) / KZ / 2020
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Eine Horrorkomödie aus Kasachstan ist wirklich ein Exot. Herausstechend landestypische Eigenheiten kann man allerdings nicht erwarten. Auch der Humor unterscheidet sich nicht maßgeblich von Produktionen anderer Länder, aber damit habe ich auch nicht gerechnet. Wie in vielen asiatischen Ländern üblich, ist der Humor ziemlich überzogen und vor allem albern, was mir persönlich nicht so gut gefällt.
Die kasachische Produktion lässt die schrulligen Ausflügler immerhin zackig ins Chaos stürzen und kombiniert unterdessen Backwood-Horror sowie Slapstick-Komödie miteinander. Um eine Auszeit vom herumzickenden, hochträchtigen Schätzchen zu nehmen, beschließt ihr gestresster Macker nämlich, mit seinen zwei besten Freunden einen friedlichen Angelausflug zu unternehmen, der alsbald von einer Verkettung unglücklicher Umstände überschattet wird. Die von Grund auf sympathischen und liebenswürdigen Deppen geraten an eine vierköpfige, vertrottelte Gangsterfamilie, einen einäugigen, rachsüchtigen Einsiedler und ein gruseliges Vater-Tochter-Gespann.
Im Detail ist die Story simpel gestrickt, doch da von einer absurden wie obskuren Situation in die nächste gestolpert wird und viele verschiedene Antagonisten mitmischen, gerät die blutige Tour de Farce erstaunlich unterhaltsam und kurzweilig. Auch wenn mir der wenig feinsinnige Humor oftmals übers Ziel hinausschoss, hat das derbe Tohuwabohu irgendwie Charme. In geselliger Runde samt alkoholischer Getränke kann man durchaus Spaß haben.
6,5 fehlerhafte Gummipuppen
Plane Dead - Der Flug in den Tod (OT: Plane Dead / AT: Flight of the Living Dead: Outbreak on a Plane / Flight of Horror / Plane Dead: Zombies on a Plane / Plane of the Dead / Flight of the Living Dead) / US / 2007
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Habe den Flug der lebenden Toten vor langer Zeit gesehen und positiv in Erinnerung behalten. Nun wollte ich die Erinnerung auffrischen und kam zur Ernüchterung. Vermutlich hat mich in jungen Jahren das Crossover vom blutigen Zombie- und turbulenten Flugzeugkatastrophenfilm schlichtweg gecatcht.
Selbstverständlich ist es bei einem Szenario wie diesem nachvollziehbar, zunächst einmal die Passagierliste abzuhaken. Nachdem ein bunter Strauß Klischeefiguren zusammengestellt ist und für Diversität sorgt, verpasst ... jedoch den richtigen Moment, um auf die Tube zu drücken. Das Spiel auf Zeit spart zwar Geld, aber wenn man nur häppchenweise bei Laune gehalten wird, schlägt sich das auf den Unterhaltungswert nieder.
Wenn die Zombies denn mal zuschlagen, sind sie zumindest Zombies der nächsten Generation, die mit hoher Geschwindigkeit attackieren und kräftig zubeißen. Die praktischen Effekte und auch das Make-up der Untoten gehen in Ordnung, die CGI sind aber nicht der Renner, wie bei einer Produktion dieser Preisklasse nicht anders zu erwarten.
Cabin Massacre (OT: Farmhouse / AT: Farm House / Farm House Massacre) / US / 2008
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Hier wollte man meines Erachtens ganz schön viel auf einmal. Im Detail passt das auch alles zusammen, man hätte es nur besser erzählen müssen. An die vielen Handlungsstränge, die in regelmäßigen Abständen als Rückblicke eingeschoben werden, muss man sich erst einmal gewöhnen und damit beginnen, sie zuzuordnen. Das heißt, man muss aufmerksam sein und nicht nur mit einem halben Auge hinsehen.
Nachdem noch nicht einmal 40 Minuten vergangen sind, beginnt aber schon der Folterporno, dem ein Pärchen ausgeliefert ist, das ihr Kind verloren hat und hohe Schulden hatte. Auf dem Weg in ein neues Leben, haben sie einen Unfall und kommen bei einem gastfreundlichen Paar unter, das Wein anbaut. Der gemütliche Abend verkehrt jedoch ins Gegenteil und das Farmhaus entpuppt sich als Vorhof zur Hölle.
Zunächst fühlt sich das Ganze an, wie eine leichter verdauliche Variante von STORM WARNING - ÜBERLEBEN KANN TÖDLICH SEIN. Im Verlauf gibt es aber schon die eine oder andere heftigere Einlage. Zum Beispiel wird eine Kniescheibe per Küchenreibe bearbeitet oder ein Auge ausgestochen. Solche Szenen nehmen zwar nicht Überhand, verfehlen ihre schmerzhafte Wirkung aber nicht. Die unangenehme Atmosphäre tut ihr Übriges.
... geht es nicht darum, per grausamer Gewalt und Perversion bis ins Mark zu erschüttern, vielmehr steht die tragische Vergangenheit des verunfallten Pärchens im Vordergrund. Was mir daran nicht sonderlich gefallen hat, ist, dass der Hauptprotagonist ein weinerlicher Feigling ist, mit verkniffenen Gesichtsausdruck. Obwohl man sagen muss, dass diese Figurenkonzeption auch wieder an STORM WARNING - ÜBERLEBEN KANN TÖDLICH SEIN erinnert, da dort auch der weibliche Part als stärkeres Geschlecht dargestellt wird.
Weitere Rückblenden geben Aufschluss darüber, dass die beiden ehemals eine Menge fragwürdige Entscheidungen getroffen haben und sie nicht rein zufällig im Farmhaus der Winzer*innen gelandet sind. Der Grund des Aufeinandertreffens ist ein Schlag ins Gesicht und man kommt zur Erkenntnis, dass sie es wohl oder übel verdient haben.
The Cellar - Verlorene Seelen (OT: The Cellar) / IR/BE/US / 2022
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Da ich keine Vorkenntnisse über den Streifen hatte, hatte ich keine hohen Erwartungen. Dennoch wurden meine geringen Ansprüche unterboten. Das Gruselfilmchen ist beliebig, wie der deutsche Beititel, denn die Story kennt man zur Genüge und die Aufmachung setzt keine neuen Maßstäbe, gerät sie doch eher bodenständig.
Unfassbar, dass sich Leute nach wie vor dazu entschließen, immer und immer wieder das gleiche Szenario aufzufahren. Diese Geschichte hat man in ähnlicher Form bereits zigmal vorgesetzt bekommen. ... ist sich aber nicht zu schade, jedwedes Klischee aufzutischen und durchzukauen. Dass Mathematik, ein Kult und Baphomet eingebunden werden, macht dabei keinen nennenswerten Unterschied.
Auch wenn mir das alles nicht viel gegeben hat, werde ich nicht umhinkommen zuzugeben, dass manche dennoch Gefallen daran finden könnten, weil ihnen das Haus eine Heidenangst einjagt, das Geheimnis nur Stück für Stück verraten wird, sie die Inszenierung stimmig empfinden und die Geschichte für sie am Ende Sinn macht. Ich habe mich jedoch gelangweilt, da mir die ganzen Klischees aus den Ohren herauskommen.
Auch wenn die Atmosphäre ganz nett ist und mich die Zahlensymbolik kurzzeitig aufhorchen ließ, wurde ich nicht dauerhaft gepackt, weil nichts Eigenständiges dabei herumgekommen ist. Auf Gewalt wird gänzlich verzichtet, Schockeffekte treten eher rar in Erscheinung und in die Tiefe geht der Stoff auch nicht wirklich. Darüber hinaus fallen die Charakterisierungen eher notdürftig aus, weshalb Sympathien wenig Chancen eingeräumt werden.
Killer Movie - Fürchte die Wahrheit (OT: Killer Movie / AT: Dead of Night / Dead of Winter / Deadly Winter) / US / 2008
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Ein nicht gerade besonders Furcht einflößend in Erscheinung tretender maskierter Killer hat es auf Cast und Crew einer Reality-TV-Show abgesehen, die über die Highschool-Eishockey-Meisterschaft berichten. Bevor es soweit ist, gibt es jedoch erstmal jede Menge Gelaber über die Vorbereitungen und Durchführung der Reality-TV-Show. Die Figurenzeichnungen der vorwiegend aus erfolgreichen Serien bekannten Darsteller*innen fallen indes flach aus und als einziges Highlight lässt sich eigentlich nur KALEY CUOCO bezeichnen, die ein eingebildetes und Skandal gebeuteltes It-Girl à la PARIS HILTON mimt.
Als der Trash-TV-Killer endlich zuschlägt, fördert er kaum spannendere Momente zutage und die Kills werden wenig kreativ in Szene gesetzt, sodass Bluthunde nur wenige Leckerlis bekommen. Obwohl der Flick mitunter als Slasher-Komödie gelabelt wird, wird mit dem Äuglein zudem nur selten gezwinkert. Höchstens das Ratespiel um den Täter sorgt für etwas Unterhaltung, wird aber immer wieder von Interviews heftig ausgebremst, die zu allem Überfluss das satirische Potenzial nicht nutzen, sich über Reality-TV auszukotzen. Zum Schluss wird das Tempo ein klein wenig angezogen, macht den Kohl aber kaum fetter.
Poseidon Rex (AT: Dinosaurus Rex) / US / 2013
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Interessenten und Interessentinnen sollte eigentlich im Vorfeld bewusst sein, dass es sich um ein Creature Feature handelt, aus dem preisgünstigen Segment. Wem das nicht bewusst ist, sollten die ersten Minuten eigentlich Aufschluss geben. Wem Creature Features aus dem preisgünstigen Segment missbilligen, sollte sich demnach erneut auf die Suche begeben, anstatt sich im Anschluss über das Produktionsvolumen zu echauffieren. Für ein Creature Feature aus dem preisgünstigen Segment, ist ... nämlich recht kurzweilig. Auch das Gros der Darsteller*innen erfüllen ihre Zwecke und mit BRIAN KRAUSE konnte man sogar ein bekanntes Gesicht an Land ziehen.
Als erstes ist mir der Handlungsort Belize positiv aufgefallen, da er Urlaubsgefühle weckt. Da Bademode beliebt an den Stränden des mittelamerikanischen Staates ist, spielen außerdem hübsche Menschen mit, die der oder die eine oder andere wohl eher in der Erwachsenenunterhaltung sehen wollen würde. Wie schon erwähnt, geht es obendrein schnell zur Sache und das Tempo ist kontinuierlich hoch.
Der Poseidon Rex wird auch P-Rex genannt und ist das maritime Pendant zum T-Rex. Das Creature Design ist an und für sich dufte, aber die Computeranimationen sind eben nicht der Renner. Bei einer Produktion in dieser Preisklasse sollte das aber eigentlich nicht weiter verwundern und auf die Barrikaden steigen lassen.
Auf übermäßig viel Blut und Gedärm muss leider verzichtet werden, denn mit einem Happs verschwindet alles im Maul des Urzeitmonsters, das später sogar das kühle Nass verlässt und an Land sein Unwesen treibt. Selbstironisch ist der Dino-Trasher zwar nicht gerade, aber einige ungewollte Komik zaubert durchaus ein Lächeln ins Gesicht.
Aftermath / US/CA / 2021
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Im Laufe der Zeit habe ich bereits mehrere Genrefilme gesehen, die sich dem Phrogging angenommen haben. Da mir dieser Straftatbestand demnach bekannt ist, konnte mich ... nicht hinters Licht führen. Um ehrlich zu sein, ist ... wenig subtil und verrät sein Geheimnis relativ früh.
Scheinbar ist der Plot für diejenigen konzipiert, die von Phrogging noch nichts gehört haben. Wird doch versucht, falsche Fährten zu legen. Vielleicht hat es das junge Pärchen im Mordhaus mit einem Geist zu tun oder der Verstand spielt einfach Streiche.
Auch wenn ich die Story leicht durchschauen konnte, habe ich mich nicht gelangweilt. Die beiden Hauptfiguren sind überzeugend gespielt, die Inszenierung ist solide, der Job als Tatortreiniger ist ein interessanter Aspekt und dass ihre Beziehung in der Krise steckt, gibt obendrein Zündstoff.
Zudem werden regelmäßig gruselige Momente eingebracht, die hoffen lassen, dass gleich die Fetzen fliegen. Bis zum Showdown, lässt man das Publikum jedoch zappeln und es bleibt bei Hoffnungen. Warum man die Handlung auf knappe zwei Stunden gestreckt hat, ist mir daher ein Rätsel.
The Hunting / US / 2021
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Erneut ist eine Person im verschlafenen Städtchen verschwunden. Ein Muskelprotz mit steinernem Babyface und posttraumatischer Belastungsstörung wird auf den Fall angesetzt, entdeckt die verstümmelte Leiche im Wald und vermutet einen Tierangriff. Die Dienste einer Spezialistin auf dem Gebiet werden in Anspruch genommen.
Anstatt das Augenmerk auf die Angriffe des Werwolfs und die Jagd auf ihn zu legen, spielt das Trauma des Stiernacken-Ermittlers eine große Rolle. Immerhin werden immer wieder Flashbacks eingestreut, wie er und seine Kameraden durch die Wüste latschen. Action liefern die Rückblicke des Afghanistan-Einsatzes jedoch nicht.
Besonders professionell gehen die Ermittelnden auch nicht gerade vor. Verunreinigen sie doch den Tatort und vernichten Beweise. Dazu gesellen sich Szenen, die wenig bis gar nichts zum Plot beitragen. Der Werwolf macht sich indes rar und wenn er auf der Bildfläche erscheint, macht das Kostüm einen eher lächerlichen Eindruck und besonders blutrünstig wird er auch nicht in Szene gesetzt.
Entsprechend mangelt es an Spannung, Tempo und Schauwerten. Wenn er wenigstens offensichtlich trashig sein würde, aber dazu nimmt sich der Streifen viel zu ernst, wodurch man noch nicht einmal ein Auge zudrücken kann.
The Hike - Ausflug ins Grauen (OT: The Hike / AT: Infernal Torture) / GB / 2011
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Eine Handvoll leicht bekleidete Damen hat vor, ein Mädelswochenende in der Wildnis zu verbringen. Die ansehnlichen Frauen treffen auf ein flirtendes Trio Kletterer. Nachdem das Nachtlager aufgeschlagen ist, verschwindet eine der Ausflüglerinnen spurlos und die Ladies begeben sich auf die Suche.
Leider lässt sich der britische Backwood-Slasher allein für diesen Abschnitt unverschämt viel Zeit und nutzt diese noch nicht einmal effektiv. Die Figuren werden unsäglich schlampig eingebracht. Nur zwei Camperinnen erhalten überhaupt läppische Hintergründe verpasst, die im weiteren Verlauf wohl für Emotionalität und Dramaturgie sorgen sollen. Dummerweise sind die beiden aber die unsympathischsten des Quintetts.
Als die Hatz endlich beginnt, überrascht zwar wer dahintersteckt, aber die Nachtstunden sind viel zu dunkel gehalten, sodass man meistens nur schemenhaft etwas erkennen kann. Der Terror ist ohnehin äußerst inkonsequent und halbherzig umgesetzt. Das hölzerne Schauspiel und die miserable Synchronisation sind maßgeblich dafür verantwortlich.
Auch wenn das Tempo in Richtung Showdown angezogen wird und Blätter gewendet werden, mangelt es ... an Ideen, Überzeugungskraft und Action. Weder als Slasher-, Terror- oder Exploitationfilm wird ausreichend abgeliefert.
Strange Dreams (OT: Come True) / CA / 2020
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... ist schon ein spezielles Teil, das Beachtung verdient. Wie ich jedoch immer wieder betone, ist für meinereiner der Unterhaltungswert entscheidend und daran hapert es meines Erachtens maßgeblich. Das ist jedoch meine subjektive Meinung und nicht allgemeingültig. Leute, die auf besonders düstere und surreale Vertreter stehen, die Themen behandeln wie Schlafstörungen und deren Erforschung, das Unterbewusstsein, die Alb-Traumlogik, innere Dämonen und Schattenwesen, werden an ... sicherlich ihre Freude haben.
Hinter alledem steckt zweifelsohne eine Menge Bemühung und Gestaltungskraft. Die nahezu hypnotische Audiovisualität ist auf jeden Fall wirkungsvoll, da sie etwas Beängstigendes, Melancholisches, Geheimnisvolles und Betörendes suggeriert. Aber mir nehmen die diffusen, nebulösen und spekulativen Traumsequenzen zu viel Raum ein, wodurch ich das Gefühl hatte, dass der Content nur schlurfend vorankommt und der Spannungsbogen geopfert wird. Die schlafwandlerische Erzähltechnik passt zwar zum Sujet, hat mich aber müde und mürbe gemacht, da weder der Hauptstrang noch die Zwischenspiele ausreichend Science-Fiction oder Horror liefern.
Als das letzte Drittel beginnt, die Erkenntnistheorie zusammenzutragen, wird besonders deutlich, dass der Stil über die Substanz herrscht. Das retrofuturistisch designte Schlaflabor und der dazu stilsicher hinzugefügte Synthie-Score können nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Wahrheitsfindung zum Schluss profan aus der Affäre zieht und unbefriedigt zurücklasst.
Slashers (OT: $la$her$) / CA / 2001
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SLASHERS ist eine unabhängige Produktion, die mit einem sehr geringen Budget auskommen musste. Das sollte man nicht außer Acht lassen, bemerkt man es doch an allen Ecken und Enden. Es fängt schon bei der Heimvideo-Optik an. Aber nichtsdestotrotz macht SLASHERS das Beste aus den bescheidenen Mitteln bzw. aus wenig viel. Wenn man für ambitionierte Filme aufgeschlossen ist, auch wenn sie aus dem Amateurbereich stammen, darf man das nicht untern Teppich kehren. Vor allem, weil sich SLASHERS sozial- und medienkritisch gibt. Dieser Ansatz ist allerdings nicht neu. Erinnert SLASHERS doch in erster Linie an RUNNING MAN und im weiteren Sinne an BATTLE ROYALE. Der Plot dreht sich, um den Doppelmoralismus und die Sensationsgeilheit von Film und Fernsehen sowie den Voyeurismus und die Schadenfreude der Zuschauerschaft. Da SLASHERS dies arg überspitzt darstellt, kann man gut und gerne von einer Groteske oder Satire sprechen.
Kennt ihr diese verrückten, teils perversen, aber vor allem bizarren Gameshows aus dem Land der aufgehenden Sonne?! Um solch eine Show geht es nämlich in SLASHERS. Japanerinnen in Schulmädchenuniformen hopsen zu Kirmes-Techno wie Cheerleaderinnen auf Amphetamine herum und die insgesamt sechs Kandidaten und Kandidatinnen werden vorgestellt, bei denen es sich um einen bunten Haufen handelt. Auch die Slashers werden vorgestellt. Da haben wir zum Beispiel einen Priester, der Sünder mit einem kreuzförmigen Dolch massakriert sowie einen Kettensäge schwingenden Inzucht-Hinterwäldler und ein Chirurg, der seine Patienten ungern lebend vom Operationtisch lässt. Das Spiel beginnt und die Kandidaten und Kandidatinnen laufen durch die einfach gehaltenen Kulissen, die nach bestimmten Themen dekoriert sind und Improvisationstalent in Sachen Atmosphäre erkennen lassen. Die Kandidaten und Kandidatinnen irren durch Gänge und können in kleinen Hütten Schutz suchen, die jedoch regelmäßig rotieren und Zugang zu anderen Gängen ermöglichen, wo selbstverständlich verschiedene Gefahren lauern. Da Sex sells, darf man auch ein paar Hupen bewundern.
Ansonsten geht es extrem überzogen her, was jedoch 1A zum Konzept passt. Da das Treiben von einem Kameramann direkt vor Ort verfolgt wird, hat man außerdem das Gefühl, mittendrin, statt nur dabei zu sein. Während der Menschenjagd kann es auch zu Werbeunterbrechungen kommen, bei denen auch die Kandidaten und Kandidatinnen sowie die Killer eine Pause einlegen müssen, damit das Publikum keine Sekunde des Spektakels verpasst. Wer sich nicht daran hält, wird per Elektrohalsband zur Räson gebracht. Während der Commercial Breaks können sich die Kandidaten und Kandidatinnen sowie die Killer auch untereinander austauschen, wodurch kritische Töne noch einmal laut werden. Der Gore ist primitiv, die Darsteller*innen schlagen sich wacker und zum Schluss steht noch eine Überraschung bereit.
The Furies (AT: Killer Instinct) / AU / 2019
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Bei THE FURIES muss man aufpassen. Es gibt nämlich eine harmlosere Alternativversion, die die gleiche Laufzeit hat, wie die zeigefreudige Originalversion. Da ich kein Lutscher (!) bin, habe ich mir selbstverständlich die zeigefreudige Originalversion angesehen. Und ja, es sind auf jeden Fall einige ansehnliche Gore- und Splatter-Effekte darunter, die das Ganze aufwerten.
Die Story ist einfach gehalten, aber verfolgt einen innovativen Ansatz, der mich an die Hostel-Filmreihe erinnert hat. Frauen werden entführt, im Wald ausgesetzt und von Männern gejagt, die wie Killer aus klassischen bzw. kultigen Backwood-Horror-Movies kostümiert sind. Es steckt jedoch noch viel mehr dahinter, worauf ich aber nun nicht detailliert eingehen will, um der Leserschaft nicht die Überraschung zu versauen.
Die Atmosphäre ist trostlos, dreckig und düster. Die Landschaft, aus vertrockneten, knochigen Bäumen, schroffen Felsen und staubiger Wüste, tut ihr übriges. Die Schauspieler*innen fallen nicht sonderlich negativ auf und die derben Einlagen sind nicht von schlechten Eltern. Das Tempo ist im grünen Bereich und gelegentlich wird es auch spannend. Hinten heraus gibt es die besagten Wendungen und ein Hintertürchen hat man auch offen gelassen, für eine mögliche Fortsetzung.
Da ich einen stumpfen Slasher nach Schema F erwartet habe, waren meine Erwartungen entsprechend gering. Sodass ich von dieser australischen Produktion umso mehr überrascht war, dass man sich tatsächlich etwas einfallen lassen hat, um das Subgenre ein klein wenig zu erweitern. Wenn man wollen würde, könnte man daraus ein Franchise bilden.