Ioosh698 - Kommentare
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Alle Kommentare von Ioosh698
DE ROUILLE ET D'OS
Das französische Kino, wie sehr ich es doch liebe!
Ich habe schon immer eine Schwäche für Filme aus Frankreich gehabt. Wie die Franzosen ihre Filme inszenieren, mit solch einer Leichtigkeit und einer doch so großen Tragweite an echten und vor allem menschlichen Emotionen, das beeindruckt und fasziniert mich immer wieder auf's neue.
Jacques Audiards DE ROUILLE ET D'OS war mir lange Zeit überhaupt kein Begriff gewesen. Ich habe mir den Film um ehrlich zu sein nur angesehen, weil ich ihn vor kurzem geschenkt bekommen habe und nebenbei ein großer Fan von Marion Cotillard bin.
Und ich muss tatsächlich zugeben, dass ich wirklich POSITIV überrascht wurde!
DE ROUILLE ET D'OS ist ein äußerst menschliches Werk, sehr gefühlvoll und mit dem nötigen Feingefühl inszeniert.
Es ist ein Streifen über zwei Menschen, die sich im Rahmen zweier Schicksalsschläge jeweils gegenseitig die nötige Kraft spenden um langsam wieder den Weg zurück in's Leben zu finden, und das, obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten.
Der emotional angeschlagene Alain (stark, Matthias Schoenaerts) ist mit seinem kleinen Sohn auf sich allein gestellt, nachdem die Beziehung zu seiner Freundin schlagartig in die Brüche gegangen ist. Unterschlupf findet er notgedrungen bei seiner Schwester, zu der er ein nicht gerade schönes Verhältnis hat. Als Türsteher in einer Disco und mit noch immer legalen Boxkämpfen will sich Alain vorerst über Wasser halten.
Im Club lernt er eines Abends die charmante Stéphanie (grandios, Marion Cotillard) kennen, nachdem er sie vor einem gewalttätigen Gast gerettet und anschließend nach Hause gebracht hat.
Alain erfährt von Stéphanies Arbeit als Trainerin für Orcas in einer Art Sea-World Park, danach trennen sich die Wege der beiden.
Doch eines Tages trifft Stéphanie ein schwerer Schicksalsschlag, als nach einem Unfall im Park ihre beiden Unterschenkel amputiert werden müssen. Sie sucht erneut den Kontakt zu Alain und zwischen den beiden ungleichen Charakteren entwickelt sich eine besondere Beziehung, bei der sie sich durch ihre gegenseitige Nähe ihre Lebensfreude zurück erkämpfen...
DE ROUILLE ET D'OS ist vorrangig ein Film über gekränkte Seelen und gebrochene Charaktere, der einem aber auch schmerzlich bewusst macht, wie schnell sich im Leben durch ein unglückliches Ereignis alles ändern kann.
Dies wird natürlich vor allem bei Stéphanie deutlich, die durch ihren tragischen Unfall scheinbar jeglichen Lebenswillen verloren hat und deren Leben innerhalb von Bruchteilen auseinandergerissen wurde. Sie will dennoch unabhängig bleiben und lässt scheinbar keine Gefühle zu, doch nach und nach erkennt sie, dass sie jemanden an ihrer Seite braucht und das es keine Schande ist Hilfe anzunehmen.
Ich fragte mich während des Filmes oft, was wäre wenn...? Was wäre, wenn das Schicksal einem selbst so übel mitspielen würde? Was würden wir in so einer Situation, die man nun wirklich KEINEM wünscht, tun?
SPOILER!
Es gibt hier teils unglaublich berührende Szenen mit Marion Cotillard, die all den Schmerz ihrer Figur bravourös rüberbringt! Ich denke da vor allem an die Szenen im Krankenhaus, bei denen Stéphanie schockiert und am Boden zerstört immer wieder fragt " Was habt ihr mit meinen Beinen gemacht?". Auch die Szene, als sie nach ihrem Unfall wortlos vor dem Orca-Becken steht und das gigantische Tier in einer berührenden Art und Weise dirigiert ist von erhabener Schönheit und Trauer zugleich.
SPOILER ENDE!
Zwischen ihr und Alain entwickelt sich letztlich Schritt für Schritt eine recht eigenwillige Beziehung.
Alain fällt es schwer, mit Gefühlen umzugehen. Er besitzt wenig Geduld und lässt sich viel zu oft von seiner aufbrausenden Art fehlleiten, was teils auch sein Sohn Sam zu spüren bekommt. Er liebt seinen Sohn, doch seine völlig kaputten Gefühle stehen ihm dabei viel zu oft im Weg. Im Grunde ist Alain ein guter Kerl, der seinen inneren Schmerz loslassen und seine wahren Gefühle wieder zulassen will, doch der Weg dorthin ist schwer. Am Ende kann er es endlich, dank einer Frau, die beide Unterschenkel verloren hat und es geschafft hat, den garten Kern Alains zu knacken.
Somit stützen Sie sich gegenseitig, Alain und Stéphanie. Sie geben sich Kraft und Hoffnung und durchleben eine Zeit des Neuanfangs, des Vergessens, der Vergangenheitsbewältigung, des Zusammenhalts und der Liebe...
DE ROUILLE ET D'OS lebt vorrangig von seiner starken Authentizität und seinen überaus menschlich gestalteten Figuren. Regisseur Jacques Audiard zeigt hier keine typischen "Helden", sondern verdeutlicht auch die rauen, gebrochenen und teils auch unsympathischen Seiten von Alain und Stéphanie, die übrigens überaus interessante Charaktere sind, deren Geschichte man bis zum Ende gern beiwohnt, auch wenn es manchmal ziemlich wehtut. Was ich damit hauptsächlich sagen will, ist die Tatsache, dass in DE ROUILLE ET D'OS alles ungemein ECHT wirkt, von vorne bis hinten!
Alain und Stéphanie werden dabei absolut herausragend von Matthias Schoenaerts und der abermals berauschenden Marion Cotillard verkörpert. Beide spielen ein mehr als famoses Schauspiel und liegen insgesamt betrachtet mindestens auf einer Wellenlänge, auch wenn Marion Cotillard mit ihrer ergreifenden Leistung vielleicht doch noch einen kleinen Ticken besser ist als der dennoch in allen Belangen überzeugend agierende Schoenaerts. Die beiden harmonieren wunderbar miteinander und geben wohl eines der ehrlichsten Leinwandpaare ab die ich bisher in einem Film gesehen habe. Das Marion Cotillard damals bei der Oscarverleihung so übergangen wurde, stellt für mich ein absolutes Rätsel dar...
Daneben kann auch die Technik des Filmes mehr als überzeugen, gerade wenn man an die Darstellung der Beine von Marion Cotillard denkt, die wirklich täuschend echt aussehen, so, als wären sie tatsächlich amputiert wurden. Respekt dafür! Auch die fantastischen Bilder können sich definitiv sehen lassen. Kameratechnisch also ebenfalls 1a! Abgerundet wird alles schließlich durch einen guten Soundtrack, der stets den passenden Spagat zwischen leisen und lauten Tönen findet und immer zu den dargestellten Situationen passt.
DE ROUILLE ET D'OS bleibt am Ende ein authentisches, berührendes und ungemein menschliches Drama, das bis auf das letzte Drittel, welches im Vergleich zum Rest des Filmes ein kleines bisschen schwächer daherkommt, durchweg überzeugen und an den Bildschirm fesseln kann.
Jacques Audiard hat hier ein starkes Drama mit zwei beeindruckenden Hauptdarstellern geschaffen, die beide wunderbar mit ihren Rollen und Figuren zusammenpassen. Ganz besonders mit Marion Cotillard hat man einen großen Glücksgriff landen können, denn wie sie die Rolle der Stéphanie verkörpert ist schlichtweg großes Kino!
Ein bewegendes Drama. Ein toller Film. Ein Film aus Frankreich.
WARRIOR ist DER Film, der mich in den letzten Monaten wahrscheinlich am meisten beeindruckt hat.
Ich wollte mir den Film, der ja überwiegend mit positiven Bewertungen überhäuft wird, schon verdammt lange ansehen, doch erst vor kurzem bin ich endlich dazu gekommen.
Nun weiß ich, dass ich viel zu viel Zeit vergehen ließ...
WARRIOR beweist eindrucksvoll, dass man das Rad nicht immer zwingend neu erfinden muss, um einen guten Film zu drehen. Denn WARRIOR erzählt nicht unbedingt eine neue Geschichte, also etwas, was man noch nie zuvor gesehen hat. Aber ganz ehrlich, das schadet diesem großartigen Film in keinster Weise! Sicherlich, man könnte, wenn man lange genug sucht, auch WARRIOR einige kleine Kritikpunkte ankreiden.
Doch warum muss man einen Film immer zu einhundert Prozent auseinandernehmen, in all seine Puzzleteile zerlegen um irgendwo eine kleine Schwachstelle zu finden die man ihm später vorwerfen könnte, wenn er doch eigentlich so atemberaubend stark ist?
Für mich ist WARRIOR ein schlichtweg berauschendes Erlebnis, ein Film, der noch sehr lange nachwirkt.
Regisseur Gavin O'Connor hat mit WARRIOR ein ein berührendes Familiendrama geschaffen, was neben seiner recht bekannten Underdog-Story vor allem ein emotional hartes Brett ist. Es ist sicherlich nicht gerade leicht, die passende Mixtur zwischen Sportfilm und Drama zu finden, doch was daraus wird, wenn dieses Unterfangen gelingt, dass kann man mit WARRIOR eindrucksvoll bestaunen!
WARRIOR ist hauptsächlich ein Film über die Familie, ein zutiefst menschliches Werk, was sich mit Vergebung, Neid, Hass, Schmerz, Reue, Konkurrenzkampf, Existenzängsten und der Vergangenheit beschäftigt.
Im Fokus steht die Geschichte der Geschwister Tommy (Tom Hardy) und Brendan (Joel Edgerton) und ihres Vaters Paddy (Nick Nolte). Diese drei Charaktere verbindet einen äußerst tragische Geschichte, die Gavin O'Connor gekonnt mit dem nötigen Feingefühl erzählt, was vor allem immer wieder in den ruhigen Szenen deutlich wird, die teils von einer unglaublich emotionalen Wucht befallen sind.
Dabei legt WARRIOR, gerade in der ersten Hälfte, nämlich vorrangig auf seine Dialoge und die Einführung seiner Figuren sehr viel Wert. Es gibt hier teils solch berührende Szenen zu sehen, die allesamt so famos und glaubhaft gespielt sind, dass der Kampfsport in manchen Momenten schon fast in den Hintergrund gerät.
Tommy, ein tief gebrochener Charakter mit zwei Familien, aus den beiden er in gewisser Weise gleichermaßen floh. Es ist eine Figur, deren Vergangenheit und deren Geschichte man sich in einigen Momenten selbst ausmalen muss, da Gavin O'Connor den Zuschauer bewusst dazu auffordert sich selbst mit Tommy, welcher von Hardy ebenfalls bewusst wortkarg gespielt wird, zu beschäftigen. Und wenn man WARRIOR liebt, dann tut man das auch! Tommy ist von Wut und Hass besessen, der sich tief in ihm angestaut hat und nur darauf wartet von ihm entfesselt zu werden. Und im Ring ist er im wahrsten Sinne des Wortes eine Bestie! Und diese Bestie wird von Tom Hardy einmal mehr auf herausragende Art und Weise verkörpert. Wenn Hardy im Ring steht und seine Gegner wie ein wahnsinniger zu Brei haut, mit dem Ziel vor Augen der Familie seines zweiten "Bruders" durch das Preisgeld etwas Gutes zu tun, dann ist das von ihm erneut absolut grandios gespielt, gerade was Gestik, Mimik und Präsenz angeht. Wie gesagt, Tom Hardy ist DER Mann der Gegenwart und DER Mann der Zukunft! Eine wahnsinnig eindringliche Leistung, Hut ab!
Daneben, sein Bruder Brendan, ehemaliger UFC-Kämpfer und nun Physiklehrer, der mit seinem Vater Paddy längst abgeschlossen und seine eigene Familie gegründet hat, die nun vor dem finanziellen Ruin steht. Für seine Frau und seine beiden Töchter steigt er wieder in den Ring, mit dem Antrieb vor Augen Ihnen ein besseres Leben zu ermöglichen als er es in seiner Vergangenheit erlebt hat. Brendan hat nur noch diese eine Chance, dem finanziellen Bankrott zu entfliehen, deren mehr und mehr unausweichlicher Höhepunkt darin besteht, seinem kleinen Bruder im Ring gegenüber zu stehen...
Und Joel Edgerton spielt seine Rolle mit ungemein viel Kraft und Leidenschaft! Man kauft ihm seine fatale Notlage zu jeder Zeit ab, was vor allem an Edgertons glaubhaftem Schauspiel liegt. In meinen Augen steht er Hardy und Nick Nolte in keinster Weise nach und zeigt die wahrscheinlich beste Leistung seiner bisherigen Karriere!
Apropos Nick Nolte! Das dieser Mann auf seine alten Tage nochmal eine so starke Leistung zeigt hätte ich ihm zugegeben nicht mehr zugetraut.
Als Vater von Tommy und Brendan steht Paddy vor dem Trümmerhaufen seines Lebens, das er früher hauptsächlich dem Alkohol anstatt seiner Familie gewidmet hat. Ihm wird, nicht zuletzt durch die Abweisungen seiner Söhne, mehr und mehr klar, das er als Vater versagt hat. Er kämpft wie ein Löwe um die Liebe seiner Kinder, wird jedoch immer wieder vor den Kopf gestoßen... Und Nick Nolte hat als Paddy einige sehr berührende Szenen zu bieten, die von ihm wirklich ganz stark gespielt wurden. Ich finde, dass Nick Nolte hierfür auch vollkommen zurecht eine Oscarnominierung erhielt! Fantastisch, in jeder Hinsicht!
Die Geschichte der zerstörten Familie bildet dabei wie gesagt das Grundpolster des Filmes. Und alles läuft, was man Stück für Stück begreift, auf die finale Szene am Ende heraus, bei der sich Tommy und Brendan gegenüberstehen.
Wenn Tommy dann schließlich im Angesicht seines Bruders, den er vorher fast zu Tode geprügelt hat, doch seinen inneren Frieden findet und seinen ungestümen Hass für immer loslassen will, dann ist das wirklich ein sehr berührender Moment, bei dem ich tatsächlich fast ein paar Tränen vergossen habe.
WARRIOR ist ein ergreifendes Drama und einer der besten Filme der letzten Jahre! Seit Scorseses RAGING BULL hat mich wahrscheinlich kein Sportdrama mehr beeindruckt als WARRIOR!
Tom Hardy ist Gott, Joel Edgerton so gut wie nie zuvor und Nick Nolte, gerade wenn ich an die Szene im Hotel zwischen ihm und Tommy denke, ist über jeden Zweifel erhaben! Die Kämpfe selbst sind knallhart, brutal, spannend, toll gefilmt und musikalisch fantastisch untermalt.
Doch abseits der Fights ist WARRIOR ein Film über drei Menschen, die vor den Scherben ihrer Familie stehen und erst viel zu spät erkennen, wie wichtig Familie, Vergebung, Zusammenhalt und Liebe wirklich sind...
Ein gefühlvolles und sehr menschliches Werk. Ich hab mitgefiebert, mitgelitten und war am Ende schlichtweg sprachlos und emotional durchgerüttelt.
Für mich ist WARRIOR perfekt und absolut atemberaubend. Danke!
"What are you doing? It's over Tommy! Tommy You don't have to do this! Don't make me do this Tommy! I don't want to do this!"
"What's the matter?"
"I'm sorry Tommy! I'm sorry... Tap out Tom! It's OK! It's OK! I Love You! I Love You Tommy!"
Wenn Sie sich einen Namen geben bzw. wählen würden, welcher wäre das?
--> Ich bin mit meinem Namen eigentlich sehr zufrieden, deshalb möchte ich ihn gar nicht ändern.
Die Sonne erlischt. Wo sähen Sie sich in diesem Szenario?
--> Darüber möchte ich ehrlich gesagt gar nicht nachdenken, auch wenn ich zu diesem Zeitpunkt, denn irgendwann wird die Sonne wohl oder übel erlischen, wahrscheinlich gar nicht mehr unter den lebenden wandeln werde. Vorstellen tue ich mir dieses Szenario aber ziemlich grausig und zerstörerisch. Wenn es dann mal soweit ist, muss ohnehin die ganze Menschheit dran glauben...
Xylophon oder Triangel? --> Abgesehen davon, dass mich beide Instrumente in der Regel überhaupt nicht interessieren und ich mir das Spielen mit ihnen relativ öde vorstelle, würde ich, also wenn ich wirklich müsste, zum Xylophon tendieren. Aber wie gesagt: Wenn ich mir ein Instrument zum Spielen bzw. lernen aussuchen könnte, dann wären weder das Xylophon oder die Triangel unter den heißen Kandidaten ;)
Sie kommen nach Ihrem Tod ins Paradies. Wie sähe das bei Ihnen aus?
--> Also ich bezweifle ja stark dass ich in's Paradies kommen würde, aber wenn, dann würde es seinem Namen auch alle Ehre machen. Wie es dabei aussehen sollte? Hm, schwierig... Am besten 'ne Mischung aus Natur, Meer, Strand, Filmen, MUSIK, gutem Essen bzw. Getränken und allem anderen was ich vor meinem imaginären Ableben alles gemocht habe. Und all dies könnte ich dann noch ganz nach meinen kreativen Ergüssen gestalten, verformen oder verbessern :)
Welches war Ihr erstes Haustier?
--> Als ich noch klein war hatten wir mal einen Hund gehabt, an den ich mich aber nur noch ganz schwach erinnern kann, da er dann relativ abrupt gestorben war. Ansonsten hab ich bisher noch kein Haustier gehabt und hab auch nicht vor mir in nächster Zeit eins anzuschaffen.
Glauben Sie an ein Leben nach dem ultimativen Film?
--> Versteh ich nicht :D
Ist das Marmeladenbrot mit der Unterseite oder der Oberseite auf den Boden gefallen?
--> Bis jetzt, was nicht heißen soll das mir sowas jeden Tag passiert, hatte ich immer das Glück, dass es genau und mit voller Breitseite auf der Oberseite aufgekommen ist, also genau da, wo alles mit Marmelade bestrichen war...
Welches Musikstück beschreibt Ihren derzeitigen Zustand?
--> "Wonderwall" von Oasis, weil es eine ganz besondere Person gibt, auf die für mich persönlich alles was Liam in dem Song besingt absolut zutrifft, Tag für Tag. http://youtu.be/6hzrDeceEKc
Daneben momentan wahrscheinlich noch, ebenfalls von Jungs aus Manchester, "Cigarettes and Alcohol" (obwohl es kein typischer Partysong ist, der Titel aber passt) da ich mich momentan, manchmal hab ich halt solche "Phasen", zugegebenermaßen in ausgelassener Partystimmung befinde. http://youtu.be/SaeLKhRnkhQ
In welcher deutschen Stadt würden Sie gern leben? Was würden Sie dort gerne tun?
--> Auch wenn meine Heimatstadt sicherlich nicht perfekt und wunderschön ist (definitiv nicht!), hab ich sie doch irgendwie in's Herz geschlossen. Eigentlich bin ich sogar ganz zufrieden mit ihr :) Mir hat aber schon immer Hamburg sehr gut gefallen! Für mich eine der schönsten Städte überhaupt. Was ich dort tun würde? Alles mögliche erkunden und entdecken, im Volksparkstadion den HSV❤️ anfeuern, kräftig Einkaufen gehen, Hafen besichtigen und Nachts die Clubs und Bars unsicher machen ;)
Akte X oder Twin Peaks?
--> Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich tatsächlich noch keine der beiden Serien gesehen habe, was aber nicht heißt, dass ich kein Interesse daran habe es irgendwann mal nachzuholen. Gerade TWIN PEAKS macht mich schon ziemlich neugierig, weshalb ich mir die Serie letztens sogar fast zugelegt hätte... In naher Zukunft werde ich diese Bildungslücke schließen, ganz sicher!
Freibad oder Natursee?
--> Mir gefällt beides, Freibad und Natursee. Meist tendiere ich dann aber doch zum See. Kommt am Ende aber immer drauf an in welcher Stimmung ich bin.
Warum wären Sie ein guter Geheimagent?
--> Weil ich's kann. Nein, Spaß :D Geheimagent wäre wahrscheinlich gar nicht's für mich, also nichtmal im entferntesten Sinne... Ich glaube, ich würde keinen einzigen Fall aufdecken können :D
Sie könnten Staatsoberhaupt Ihres eigens gebildeten Landes sein. Was für eine Regierungsform, welche Besonderheiten hätte dieses und wie würde Ihr Regieren aussehen?
--> In der Tat 'ne ziemlich knifflige Frage! Ich schließe mich mal einigen anderen an und weiche der Frage erstmal ganz dezent und klammheimlich aus... Darüber müsste ich jetzt erstmal kräftig nachdenken und einige Gedanken zusammenfassen, was durchaus 'ne Menge Zeit in Anspruch nehmen könnte. Falls eine solche Frage irgendwann nochmal auftauchen sollte, dann werde ich sie bestimmt beantworten ;)
Sie wachen in einem Paralleluniversum auf. Dort sind Sie verheiratet, haben zwei Kinder und einen alltäglichen Büro-/Verwaltungs-/Normaloirgendwasberuf. Sie leben in einem Vorstadthaus mit Garten und würden sich jeden Freitag Abend mit Freunden in einem nahegelegenen Pub treffen. Wie klingt das für Sie?
--> Ne, lieber nicht. Kinder? Ne, noch lange nicht... Heiraten? Ne, vielleicht in 15 Jahren oder so... Büro/Verwaltungsjob? Ne, ist nix für mich... Vorstadthaus und Garten? Joar, wäre ich zwar nicht unbedingt abgeneigt, aber im Kontext der anderen Dinge, ne, lieber nicht... Mit Freunden in's Pub gehen? Na da sag ich nicht Nein! ;D Ingesamt betrachtet aber eher 'ne blöde Vorstellung, passt momentan nicht unbedingt in meinen Plan vom Leben.
Welche Rolle von Harrison Ford finden Sie am interessantesten?
--> Ganz klar, also wenn es wirklich um die interessanteste Rolle geht, Richard Kimble in AUF DER FLUCHT.
Ansonsten natürlich Han Solo ( wahrscheinlich DER Held meiner Kindheit!) und Indiana Jones! ❤️
Haben Sie schon einmal ein einfaches Gericht gekocht/etwas Einfaches gebacken und es ist Ihnen irgendwie völlig misslungen?
--> Ja, da werden schlimme Erinnerungen wach...^^
Sind Sie eher Choleriker, Phlegmatiker, Sanguiniker oder Melancholiker?
--> Ich würde sagen 'ne Mischung aus allem, vielleicht hauptsächlich aus dem Sanguiniker und dem Melancholiker.
Glauben Sie noch, Adam Sandler wird irgendwann einen guten Film machen?
--> Weiß ich nicht. Es interessiert mich eigentlich auch nicht, da mich Adam Sandler schlichtweg überhaupt nicht interessiert. Ich bin kein Fan von ihm und mag ihn nicht besonders. Dennoch, es gibt einige, die viel schlimmer sind als er.
Was halten Sie von Jan Böhmermann?
--> Ganz ehrlich? Ich habe bis jetzt noch keines seiner Videos gesehen...
Warum füllen Sie das hier eigentlich jede Woche aus?
--> Weil es verdammt viel Spaß macht :)
SHERLOCK: EIN SKANDAL IN BELGRAVIA leitet die zweite Staffel der erfolgreichen BBC Serie genauso großartig ein, wie es damals schon der nicht minder fantastische SHERLOCK: EIN FALL VON PINK mit der ersten Staffel getan hat.
Ich bin gerade dabei, mich voller Tatendrang durch die allseits bekannte Serie zu stürzen, die mir bis jetzt ausgesprochen gut gefällt.
EIN SKANDAL IN BELGRAVIA ist ein feiner Fall im Sherlock-Universum. Zwar mag diese Episode, wobei man sie, und natürlich auch jede andere, auch ohne weiteres als Film bezeichnen könnte, weniger kriminalistisch daherkommen als manch andere, beispielsweise DAS GROSSE SPIEL, ein wiedermal betörendes Erlebnis haben die Verantwortlichen letztlich dennoch erneut geschaffen.
Das soll natürlich nicht heißen, dass EIN SKANDAL IN BELGRAVIA kein guter Krimi ist, denn das wäre gelogen. Die Drehbuchautoren haben auch hier wieder ganze Arbeit geleistet und eine abermals kreative Geschichte entwickelt, welche den Zuschauer gerade zu Beginn ordentlich mit Fragezeichen überhäuft und seine recht knifflige und überraschende Lösung erst Stück für Stück zu erkennen gibt, irgendwo zwischen zahlreichen kleinen Andeutungen und Verweisen. Deswegen wird man hier als Zuschauer durchweg gefordert, muss stets am Ball bleiben um nicht den Faden zu verlieren, was ja letztlich wirklich ärgerlich wäre, bei solch einer tollen Geschichte.
Und auch hier, wie bei jedem anderen SHERLOCK-Ableger, ist die Grundidee, sprich den berühmten Detektiv schlichtweg in's heutige Zeitalter zu katapultieren, ein absoluter Genuss, da es im Kontext dieser Figur und der zahlreichen Fälle einfach nur wie die Faust auf's Auge passt und immer wieder für blendende Unterhaltung sorgt.
Was natürlich ebenfalls wieder perfekt funktioniert und harmoniert, ist das großartige Duo aus Benedict 'Sherlock' Cumberbatch und Martin 'Watson' Freeman. Die beiden Schauspieler passen einfach wunderbar zusammen, ergänzen sich prächtig und geben ein spezielles und doch irgendwo auch sehr sympathisches Ermittler-Duo ab.
Dabei ist es vor allem wieder Cumberbatch, der in seiner Rolle als Sherlock Holmes alle Register zieht und als überqualifiziertes Genie eine unverwechselbare, nicht kopierbare und herausragende Leistung zeigt. Was mir dabei an EIN SKANDAL IN BELGRAVIA besonders gut gefallen hat, war die Darstellung des eigentlichen Menschen hinter Sherlock, der ja sonst bekanntermaßen etwas eigenwillig daherkommt. Denn dass der Sherlock Holmes des 21. Jahrhundert tief im inneren auch nur ein Mensch ist, der sich nach Liebe, Zuneigung und Gefühl sehnt, verdeutlicht EIN SKANDAL IN BELGRAVIA ziemlich eindrucksvoll.
Neben Cumberbatch, der ebenso brillante Martin Freeman als Dr. John Watson. Dieser stellt erneut den passenden Gegenpol zu Sherlock dar, bemüht, ruhig, besonnen, loyal und immer, trotz Sherlocks zahlreichen "Macken", ein guter Freund. Besonders Martin Freemans Spiel mit Mimik und Gestik ist ein wahres Vergnügen!
Abseits davon schleichen sich neben Holmes und Watson viele weitere interessante Charaktere ein, teils alte Bekannte und teils neue Gesichter.
So überzeugen beispielsweise erneut Mark Gatiss oder Rupert Graves in ihren Rollen als Mycroft Holmes und Detektive Inspektor Lestrade, während auch (absolut genial!) Andrew Scott als Moriarty zu Beginn kurzzeitig zu sehen ist, nachdem man den fiesen Cliffhanger vom Ende der ersten Staffel aufgelöst hat.
Und gerade Lara Pulver als Irene Adler hat EIN SKANDAL IN BELGRAVIA zu guter letzt noch die Krone aufgesetzt, da sie mit ihrer Mischung aus purer Verführung und unverschämt großen Charme perfekt in diese Rolle gepasst hat.
SHERLOCK: EIN SKANDAL IN BELGRAVIA mach definitiv Lust auf mehr, gerade für Leute (wie mich) die noch einige weitere Episoden der genialen Serie vor sich haben. Sicher, einiges mag hier vielleicht tatsächlich etwas zu dick aufgetragen und etwas zu gewollt wirken, davon mal abgesehen ist EIN SKANDAL IN BELGRAVIA aber flotte, gewiefte, lustige und toll gespielte Unterhaltung, gespickt mit cleveren und starken Dialogen und einem gelungenen Soundtrack.
Ein spritziger und kluger Spaß, mit einer so wunderbaren Leichtigkeit gesegnet, dass man davor nur den Hut ziehen kann...
Chapeau!
Ioosh und Ingmar Bergman
#5 DAS SCHWEIGEN
DAS SCHWEIGEN: Der Name des Filmes ist Programm. Ingmar Bergmans damals als "Skandalfilm" abgestempeltes Werk lebt definitiv nicht von seinen Dialogen. Es wird wenig gesprochen und dennoch schafft es Bergman durch die bis in's Detail bedachten Gespräche, dass man die Ängste, die gekränkten Seelen und die scheinbare Entfremdung jener Charaktere aus dem normalen Leben zu jedem Zeitpunkt spürt.
DAS SCHWEIGEN wirft den Zuschauer relativ flott in seine Geschichte.
Wir sehen zwei Frauen und einen kleinen Jungen, die sich auf einer Zugfahrt zurück in die Heimat befinden. Es handelt sich um die schwer lungenkranke Ester (Ingrid Thulin), ihre Schwester Anna (Gunnel Lindblom) und deren Sohn Johan (Jörgen Lindström).
Bereits während diesen ersten Szenen verdeutlicht Bergman die vorhandenen Spannungen und die gegenseitige Kälte zwischen den beiden Frauen, deren Beziehung den Großteil des Filmes bestimmt.
Aufgrund von Esters Krankheit sind sie gezwungen, in einem Hotel in einer unbekannten Stadt zu verweilen. Sie verstehen die Sprache nicht, fühlen sich in den fremden Straßen der Stadt, die scheinbar Vorbereitungen für einen Krieg trifft und überwiegend von Panzern beherrscht wird, verloren und einsam.
Dies ist die Grundlage für Bergmans Charakterdrama, welches in seiner Darstellung wieder enorm komplex, geheimnisvoll und intensiv ist.
Die Geschichte des Filmes ist dabei wieder schwer zu entschlüsseln und fordert den Zuschauer durchweg zum Denken und Interpretieren auf.
Es fällt schwer, DAS SCHWEIGEN in ein einziges Oberthema einzugliedern. Bergman verknüpft in meinen Augen viele verschiedene Thematiken in diesem Film, konzentriert dabei aber vordergründig auf Einsamkeit, Entfremdung, Sex, Angst und Hass. Aus diesen Themen formt Bergman einmal mehr ein in jeder Hinsicht faszinierendes filmisches Werk.
Bergman spielt in wahrscheinlich keinem anderen Film mehr mit Nacktheit und Sex, was damals in den 60er Jahren für einen, aus heutiger Sicht natürlich völlig überflüssigen, Skandal sorgte.
Man sieht Brüste, Szenen in denen Ester alias Ingrid Thulin masturbiert und man sieht Leute beim Sex, alles immer nur für wenige Augenblicke.
Doch Bergman tut dies nicht weil ihm halt einfach danach ist, sondern weil es für die Handlung und die Charakterentwicklung enorm wichtig ist.
Im Vordergrund steht hauptsächlich die Beziehung zwischen Ester und ihrer Schwester Anna. Man spürt von Anfang an, dass die beiden Probleme miteinander haben, doch die wahren Gründe dafür werden erst Schritt für Schritt aufgedeckt.
Ester fühlt sich im Rahmen Ihrer Krankheit seelisch und körperlich zu ihrer Schwester hingezogen, was diese jedoch stets zurückweist. Somit kratzt Ingmar Bergman hier sogar Themen wie Inzest oder Homosexualität an, da sich Ester nach lesbischer Liebe mit ihrer Schwester sehnt.
Anna hingegen widern die Vorstellungen Esters an, schüren gar Angstzustände in ihr. Sie hegt großen Hass auf ihre Schwester, lässt sich ihre eigentlichen Schmerz jedoch lange Zeit nicht anmerken und flüchtet sich in sexuelle Abenteuer. Ester zeigt sie die kalte Schulter, während erstere die Demütigung ihres körperlichen Verlangens in Alkohol und Zigaretten ertränkt und ihre Neigungen im Masturbieren auslebt.
Die einzige Brücke zwischen den beiden Frauen stellt der kleine Johan dar, der es als einziger vermag die Kälte unter den beiden Schwestern für kurze Zeit aufzutauen.
Ansonsten streift er im scheinbar fast leeren Hotel umher, in dem er unter anderem auf den Portier und eine Gruppe Liliputaner trifft.
Wenn Johan seine Runden im Hotel dreht, während seine Mutter und seine Tante mit ihren Problemen zu kämpfen haben, dann erreicht Bergman damit schon fast eine "Horror"artige und extrem bedrückende Atmosphäre, da diese Bilder wirklich ziemlich befremdlich daherkommen, was gerade durch die fremde Sprache der Liliputaner oder des Portiers nochmals verstärkt wird. In seiner Darstellung irgendwie einzigartig und in manchen Momenten gar vergleichbar mit SHINING.
Es ist letztlich eine durchaus verzwickte Geschichte, die Bergman hier erzählt. Wieder muss man sich vollkommen darauf einlassen, selbst nachdenken und auch selbst interpretieren. Wieder könnte man Bücher über die Handlung schreiben und wieder könnte ich mich vor Bergmans Menschenkenntnis verneigen. Eine drastische Geschichte, eine hasserfüllte Geschichte.
Berauschend. Faszinierend. Kalt. Beklemmend.
Was mich erneut vollkommen beeindruckt hat, war die Kameraarbeit von Sven Nykvist, der mittlerweile zu einem meiner liebsten Kameramänner geworden ist. Die Bilder, trotz ihres beachtlichen Alters, sind gestochen scharf und verdammt reich an Details. Die Emotionen in den Blicken der Charakter werden perfekt eingefangen, wenngleich auch nicht so einzigartig wie beispielsweise in PERSONA. Dennoch, man möchte sich DAS SCHWEIGEN ohne seine herausragende Kamera überhaupt nicht vorstellen, da Sven Nykvist hier absolut fantastische Arbeit geleistet hat.
Dazu, allesamt großartige Schauspieler, allen voran die tolle Ingrid Thulin. Als todkranke Ester liefert sie eine ganz große Leistung ab, spielt ungeheuer intensiv, lebensecht und bringt die Sehnsüchte ihrer Figur unfassbar mitreißend rüber. Ganz toll! Neben Liv Ullman bisher meine absolute Lieblingsschauspielerin aus den Filmen von Bergman!
Daneben, nicht minder grandios, Gunnel Lindblom als Anna, welche den Hass auf ihre Schwester, die ihr entgegengebrachte Verachtung, spürbar echt rüberbringt und eine ebenfalls mit Intensität gefüllte Leistung zeigt. Auch Jörgen Lindström als Johan hat für sein damaliges Alter absolut famos gespielt und nimmt eine Art Schlüsselrolle im Film und zwischen den beiden Schwestern ein.
DAS SCHWEIGEN bleibt letztlich ein weiteres Meisterwerk von Ingmar Bergman. Dieser hat hier ein provokantes, komplexes und bedrückendes Kunststück geschaffen, was mir sehr gut gefallen hat. Zwar legt Bergman weniger Wert auf philosophische Ansätze und die Suche nach Glaube und Gott, was ja sonst ein zentrales Motiv in seinen Filmen sind, verliert sich aber auch hier wieder in einer mysteriösen Geschichte voller Fragen.
DAS SCHWEIGEN strahlt eine unfassbare Kälte und Verachtung aus, was den Film atmosphärisch zu einem harten Brett macht. All dies wird von starken Schauspielern und einer bestechenden Kamera auf den Höhepunkt gebracht.
Eine Welt voller Hass. Eine Welt ohne Gott. Eine Welt ohne Hoffnung. Eine Welt des Schweigens.
Und ich sage es wieder: Danke, Bergman, du verdammtes Genie!
SILVER LININGS ist ein Film, der die Meinungen der Zuschauer spaltet. Einige sehen eine gefühlsmäßig maßlos überzeichnete romantische Komödie für absolute Optimisten, während andere in David O. Russels Film einen der innovativsten, schönsten, menschlichsten und intensivsten Film der letzten Jahre erkennen. Eines ist sicher, Geschmäcker sind (selbstverständlich) verschieden und somit auch die Sicht auf diverse Filme, doch ich bin teilweise zugegeben recht überrascht, wie wenig Anerkennung SILVER LININGS unter anderem entgegengebracht bekommt.
SILVER LININGS ist für mich persönlich ein ganz besonderer Film und vielleicht steht er bei mir gerade deswegen unter einem so guten Stern. Doch dazu später mehr...
SILVER LININGS ist eine Tragikomödie mit Tiefgang und Hirn. Ich bin abgesehen von diesem Film hier kein großer Fan von David O. Russel, aber mit SILVER LININGS hat dieser Mann ein wunderbares Werk gedreht, das stets den richtigen Spagat zwischen Freude, Spaß und Witz und den leisen Tönen voller Ernst, Gefühl und Schmerz trifft. SILVER LININGS zeigt, was man aus romantischen (Tragi)Komödien alles rausholen kann, wenn man sich nur richtig an die Geschichte und die Charaktere heranpirscht.
Dreh und Angelpunkt des Filmes ist Pat (Bradley Cooper). Dieser leidet unter einer bipolaren Störung, nachdem er seine untreue Frau mitsamt ihrem Liebhaber unter der Dusche erwischt, und letzteren brutal zusammengeschlagen hat. Nun hat er seinen Job verloren, eine einstweilige Verfügung am Hals und ist aufgrund seiner Krankheit ständig aggressiv, impulsiv und uneinsichtig im Bezug auf seine heikle Situation. Nach einem Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik versucht Pat, sein Leben langsam wieder in den Griff zu bekommen. Er zieht wieder bei seinen Eltern (Robert De Niro und Jackie Weaver) ein und will nicht's sehnlicher als seine Ex zurückzugewinnen. Doch natürlich mach ihm das Leben ein Strich durch die Rechnung, was Pat emotional enorm runterzieht. Eine Art Seelenverwandte findet er einzig in der ebenfalls emotional und psychisch kaputten Tiffany (Jennifer Lawrence), welche sein Leben nachhaltig beeinflussen wird...
Zugegeben, SILVER LININGS fällt auf den ersten Blick unter die Kategorie der üblich daherkommenden und simpel sowie vorhersehbar gestrickten RomComs. Dies mag durchaus so sein, doch David O. Russel macht aus diesem Grundpolster letztlich vielmehr als andere übliche Genrevertreter, was SILVER LININGS wahrscheinlich auch so besonders macht und aus der Masse herausstechen lässt. Denn Russel macht vieles besser als manch anderer Film ähnlicher Art. Er spielt besser mit seinen Charakteren, er verpasst ihnen Kratzer, was sie letztlich enorm menschlicher wirken lässt, er weiß seine Emotionen besser und passender einzusetzen und schießt trotz dessen nie über die gefühlsbetonte Belastungsgrenze heraus, kommt also ganz ohne übermäßigen Schmalz oder triefenden Kitsch aus.
Selbst wenn die Geschichte manchmal etwas überspitzt daherkommen mag, weiß sie durchweg zu überzeugen. Zwei eigenwillige Seelen, skurril und emotional gewaltig angeknackst, die vielleicht gerade deshalb so menschlich und nah daherkommen, eben weil das Ganze ein wenig überspitzt und trotzdem feinfühlig erzählt ist.
Tief in diesen gekränkten Seelen, zwei eigentlich ganz anders daherkommende Menschen. Auf der einen Seite Pat, der in einem entscheidenden Moment schlichtweg die Kontrolle über seine Wut verloren hat (aber seien wir mal ehrlich, wer kann's ihm, auch wenn es natürlich nicht korrekt ist, wirklich verübeln?) und immer wieder von seinen schmerzlichen Erinnerungen an die Vergangenheit eingeholt wird. Auf der anderen Seite Tiffany, die sehr früh geheiratet und ihren Mann sehr früh verloren hat, ihren Kummer danach in Medikamente und Sex ertränkt hat und mittlerweile eine zutiefst gekränkt Persönlichkeit ist, die ihre wahre Schönheit unter einer Schutzschicht versteckt hält. Nach außen hin eine abgewrackte und aufgeblühte Frau, innerlich ein sensibles und verletzliches Wesen. Sicher, die Vorwürfe, der Filme stelle die psychischen Erkrankungen als zu "positiv" dar oder romantisiere sie zu sehr, sind durchaus berechtigt. ABER, hier handelt es sich um einen Film (TragiKOMÖDIE), der die Schattenseiten ebensolcher Krankheiten nebenbei bemerkt durchweg aufrechterhält, da die beiden Protagonisten immer wieder von ihren Problemen eingeholt werden und ihre psychischen Beschwerden somit nie außer acht gelassen werden.
Diese beiden Protagonisten ergeben ein wirklich großartiges Duo, was, neben den toll gestalteten Charakteren, vor allem an Bradley Cooper und Jennifer Lawrence liegt. Die beiden harmonieren, und das hätte ich nie für möglich gehalten, wirklich sehr gut miteinander. Bradley Cooper, den ich sowieso viel lieber in ernsteren Rollen anstatt als Pausenclown sehe, zeigt hier durchaus eine seiner besten Leistungen. Ich bin bei weitem nicht der größte Bradley Cooper Fan, aber in meinen Augen hat er hier definitiv RICHTIG gut gespielt! Daneben, die fantastische Jennifer Lawrence, die für ihre Rolle als Tiffany sogar mit einem Oscar geehrt wurde, was mich damals sehr für sie gefreut hatte! Jennifer Lawrence stiehlt mit ihrer grandiosen Nebenrolle jedem die Show. Sie spielt ihre (schwierige) Rolle ungemein facettenreich und charismatisch, in einigen Momenten gar faszinierend gut. SILVER LININGS ist wohl DAS Beispiel, dass Jennifer Lawrence, und das sage ich obwohl ich die HUNGER GAMES Filme nicht ausstehen kann, eine wahrlich brillante Schauspielerin ist! Und, was man auf keinen Fall unerwähnt lassen sollte, auch der große Robert De Niro, der für mich immer DER GRÖSSTE und mein absoluter Lieblingsschauspieler bleiben wird, zeigt in seinen alten Jahren, wo er ja bekanntermaßen auch viel Schrott gemacht hat, eine äußerst motivierte und gelungene Leistung. Toll!
Aber warum hat SILVER LININGS nun eine solche Bedeutung für mich? Ich habe den Film das erste Mal gesehen, als ich mich psychisch in einer ziemlich schwierigen Phase befand, wenngleich auch nicht so fatal wie es bei Pat und Tiffany der Fall ist und auch nur für geraume Zeit. Es waren scheiß Wochen, aber irgendwie hat mit SILVER LININGS, gerade Jennifer Lawrence, geholfen besser und einfacher mit den Dingen klarzukommen, weshalb ich den Film deswegen schon ein bisschen in's Herz geschlossen habe...
Somit bleibt SILVER LININGS für mich ein wie schon gesagt besonderer Film, den ich mir immer wieder anschauen kann. Ein witziges, intensives, und toll erzähltes Erlebnis, vollgestopft mit Dialogen der Spitzenklasse, einem ruhigen und dennoch stimmigen Score von Danny Elfman und natürlich ganz famosen Schauspielern, dessen Kritik ich dennoch in einiger Hinsicht nachvollziehen kann. Aber ganz ehrlich, das ist mir egal!
SILVER LININGS ist für mich persönlich ein wichtiger Film, ein ganz toller Film!
BRONSON ist ein äußerst spezieller Film von einem äußerst speziellem Regisseur.
Nicolas Winding Refn hat mit diesem Film, nach DRIVE bisher erst mein zweiter von ihm, ein knallhartes und ziemlich eigenwilliges Werk geschaffen.
BRONSON, und das kann man wohl keinem verübeln, trifft definitiv nicht jedermanns Geschmack, ist er doch in dem was er zeigt verdammt radikal und derb zugleich.
Refn nimmt sich als Grundpolster die Geschichte des "gefährlichsten Häftlings Großbritanniens", "Charlie Bronson", vor, und entspinnt daraus grob gesagt eine Biografie, auch wenn sich diese nicht mit den sonst üblichen Biopics vergleichen lässt, über den immer noch inhaftierten "Bronson", dessen großes Ziel es immer gewesen war sich "einen Namen zu machen".
BRONSON hat mir, auch wenn ich mich nicht voll und ganz mit dem Film anfreunden konnte, gut gefallen. Daran ist nichtmal unbedingt die Geschichte schuld, auch wenn sie natürlich durchaus interessant ist, sondern vielmehr die technischen Aspekte und selbstverständlich der abermals herausragende Tom Hardy.
BRONSON hat mich vor allem im Spiel mit Licht und Farben beeindruckt, was letztlich einige interessante Wirkungen hervorruft. Im Ernst, hier hat Nicolas Winding Refn wirklich ganz starke Arbeit geleistet! Die Optik des Filmes wirkt ungemein realistisch, kräftig, gestochen scharf, zeigt sogar Szenen im Zeichentrickstil und entwickelt in manchen Momenten gar surrealistische Züge, was im Kontext zum gesamten Film einfach nur absolut fantastisch passt.
Begleitet wird dies durch ebenfalls experimentelle musikalische Kompositionen, welche sich überwiegend an großen und pompösen klassischen Melodien orientieren.
Dadurch, eben durch die klassische Musik und die prächtigen Bilder, erinnert BRONSON in manchen Situationen sogar an den Stil von Stanley Kubrick, ganz besonders an CLOCKWORK ORANGE. Grandios! Manchmal tatsächlich fast so gut wie bei Alex und dem "alten Ludwig van".
Und verdammt, Tom Hardy spielt seine Rolle als gemeingefährlicher Irrer schlichtweg grandios! Ich habe bisher keinen Film gesehen, in dem Hardy auch nur ansatzweise schlecht spielte (was ja durchaus mal vorkommen kann...), aber was dieser Mann in BRONSON zeigt, eine übermenschliche One-Man-Show, gehört in meinen Augen mit zum besten seiner bisherigen Karriere! Er mimt den Psycho mit einer solchen Präsenz, einer solchen Intensität (oftmals herrlich böse überspitzt!), einer solch großartigen Gestik und Mimik und einer solch einzigartigen Art des Schauspiels, dass man aus dem Staunen nicht mehr rauskommt.
Ich habe ja bisher immer gesagt, Tom Hardy sei DER Mann der Zukunft. Ab jetzt ist Tom Hardy für mich DER Mann der Gegenwart!
BRONSON bleibt am Ende ein Film, der durchaus schwer zu bewerten ist. Es ist ein Streifen, auf den man sich definitiv einlassen muss und dessen Stil man ansprechend finden muss. Wen BRONSON nicht anspricht , hat trotzdem mein vollstes Verständnis.
Trotzdem, für mich bleibt BRONSON ein von Nicolas Winding Refn gekonnt inszenierter und knallharter Psychotrip, interessant erzählt, optisch betörend und durch Tom Hardy mit einem göttlichen Hauptdarsteller gesegnet!
Welche Serie haben Sie zuletzt geschaut? Würden Sie sie empfehlen? --> Zuletzt habe ich SIX FEET UNDER geschaut. Es ist eine Serie, die in meinen Augen jeder einmal gesehen haben sollte, da sie schlichtweg einzigartig und perfekt ist. Es ist die wahrscheinlich beste Serie die ich bis jetzt jemals gesehen habe. Deshalb: Unbedingt anschauen!❤️. P.S: Warum zum Henker habe ich die Serie bisher eigentlich noch nicht mit der wohlverdienten 10 bewertet? o.O
Mit welcher Serie können Sie überhaupt nichts anfangen?
--> Ach, da gibt's einige. Gerade mit so manchen Comedyserien, die von den meisten, außer mir, sehr gemocht werden, kann ich oftmals gar nicht's anfangen. Als Beispiele könnte ich hier SOUTH PARK oder FUTURAMA nennen. So genial sie aus erzählerischer Sicht vielleicht manchmal sein mögen, mich packen sie einfach nicht... Auch TRUE DETECTIVE, und das hätte ich mir vorher niemals gedacht, hat mich relativ kalt gelassen und an einigen Stellen, trotz sehr guter Schauspieler, ganz schön enttäuscht. Tja, man kann es eben nicht jedem recht machen ;)
Welche Rolle würden Sie in einer Vampirserie spielen?
--> Öhm, Dracula? :'D Keine Ahnung, ich habe noch keine Vampirserie geschaut, deshalb bin ich hier relativ ahnungslos...
Der beste Serien-Theme-Song ist?
--> Für mich immer der Theme-Song von GAME OF THRONES. Als ich ihn damals das erste mal gehört habe, hat er sich regelrecht in meinen Kopf gebrannt. War ein schrecklich schöner Ohrwurm :) http://youtu.be/AdQ3JDLlmPI
Mit welcher Serienfigur hätten Sie eine heiße Affäre?
--> So richtig dreckig und versaut? Emilia Clarke alias Daenerys Targaryen. Einer muss ja schließlich der "Vater der Drachen" sein ;)
Sie sind eine Leiche in einer Kriminalserie: Was für eine Leiche und was für ein Charakter wären Sie? Warum hätte man Sie umgebracht?
--> Interessante und knifflige Frage! Ich wäre eine Art "Reporter", der sich auf der Suche nach Antworten befindet und gleichzeitig versuchen will die Mörder seiner Familie zu finden. Ein selbstbewusster, zielstrebiger und gewiefter Charakter. Am Ende entdecke ich dann schließlich durch diverse Recherchen und hitzköpfige Alleingänge die Täter des Mordes und die sich dahinter verborgene Organisation, welche in einer fiktiven Kleinstadt bereits für zahlreiche andere Morde verantwortlich war und deren Geheimnis nun durch mich aufzufliegen droht. Durch eine kleine Unachtsamkeit verrate ich mich schließlich noch im letzten Moment selbst und werde dann hinterrücks von den Verbrechern erschossen. Durch meine gewonnen Recherchen und Infos, die ich vorher noch in polizeiliche Obhut bringen konnte, beginnt somit die Jagd auf die mysteriöse Organisation... So, klingt vielleicht zugegeben etwas plump, kam mir grade aber als erstes in den Sinn ^^
Gibt es ein Kleidungsstück, welches jemand in einer Serie trug, das Sie auch unbedingt wollten? Wenn ja, welches?
--> Ist bestimmt in irgendeiner Serie mal was tolles dabei gewesen. Ich kann da jetzt aber an sich nicht's spezielles nennen.
Welcher Tod einer Serienfigur ging Ihnen total nahe?
--> !SPOILER! Der Tod von Nate Fisher in SIX FEET UNDER. Ich habe schon einige Serien gesehen und dabei sind logischerweise bereits einige Charaktere gestorben, aber der Tod von Nate, welcher einer meiner absoluten Lieblingscharaktere überhaupt in einer Serie ist, so kurz vor Schluss hat mich wirklich richtig getroffen. Ich war wirklich extrem traurig und niedergeschlagen...:'(
Welche sind Ihre Top Ten der männlichen Seriencharaktere?
10. Barney Stinson (HOW I MET YOUR MOTHER)
9. Dr. Watson (SHERLOCK)
8. David Fisher (SIX FEET UNDER) 7. Sheldon Cooper (THE BIG BANG THEORY)
6. Walter White (BREAKING BAD)
5. Frank Underwood (HOUSE OF CARDS)
4. Charlie Harper (TWO AND A HALF MAN)
3. Sherlock Holmes (SHERLOCK)
2. Nate Fisher (SIX FEET UNDER)
1. Tyrion Lannister (GAME OF THRONES, für mich einfach der Boss!)
10. Welche sind Ihre Top Ten der weiblichen Seriencharaktere?
8. Penny (THE BIG BANG THEORY)
7. Daenerys Targaryen (GAME OF THRONES)
6. Robin Scherbatzky (HOW I MET YOUR MOTHER)
5. Zoe Barnes (HOUSE OF CARDS)
4. Cersei Lannister (GAME OF THRONES)
3. Claire Fisher (SIX FEET UNDER)
2. Claire Underwood (HOUSE OF CARDS) 1. Arya Stark (GAME OF THRONES)
Bei welcher Serie schalten Sie sofort weg?
--> SOUTH PARK, FUTURAMA, MIKE & MOLLY, 2 BROKE GIRLS...
Welche Serienfigur ging Ihnen in der letzten Serie, die sie sahen, am meisten auf die Nerven und warum?
--> Die letzte Serie die ich mir angesehen habe war wie gesagt SIX FEET UNDER, und da war keine einzige Figur auch nur ansatzweise überflüssig!
Auf welche Serie freuen Sie sich am Meisten im Jahr 2016?
--> Also am meisten freue ich mich ganz klar auf die 6. Staffel von GAME OF THRONES! :)
Welches Serienende war das Beste, das Sie je gesehen haben?
--> Auf diese Frage gibt's nur EINE Antwort: SIX FEET UNDER! Perfekt, schlichtweg PERFEKT! Das beste und emotionalste Serienende was ich jemals gesehen habe und wahrscheinlich auch das Beste aller Zeiten. Besser geht nicht!
Welche Serie sollte niemals enden? --> Keine Serie sollte ewig laufen, denn irgendwann machen sich auch bei der besten Serie Ermüdungserscheinungen breit. Deshalb sollte jede Serie früher oder später enden.
Gibt es einen Seriencharakter, den Sie zu Anfang mochten und später nicht mehr? Wenn ja welcher und warum?
--> Also ich war ja am Anfang ein klarer Fan von Stannis Baratheon in GAME OF THRONES, aber mittlerweile (wobei man ja wahrscheinlich sowieso nicht's mehr von ihm sehen wird...) ist der Typ einfach unausstehlich! Warum? Das brauch ich doch jetzt nicht nochmal erwähnen, oder?
Welche Episode Ihrer Lieblingsserie mögen Sie überhaupt nicht?
--> Puh, fällt mir jetzt keine besonders schwache Episode ein :)
In welcher Serienfigur erkennen Sie sich oft selbst wieder?
--> Charlie Harper. Nein, Spaß :D
Wo schauen Sie Serien? Auf Streamingportalen, DVD und Bluray oder sogar im TV?
--> Entweder über Stream, Bluray oder manchmal auch TV.
Welche Serie schauen Sie, einfach nur um etwas zu Lachen zu haben?
--> THE BIG BANG THEORY oder (vor allem die früheren Folgen) TWO AND A HALF MAN
GILBERT GRAPE ist ein feinfühliges und sensibel erzähltes Drama, dass wahrscheinlich keinen richtig kalt lassen kann.
Lasse Hallström hat hier eine berührende Außenseiter-Ballade geschaffen, ein leises Stück Film das sich ganz auf seine menschliche Geschichte und seine beachtlichen Darsteller verlässt.
So zeigt uns Hallström einen Einblick in das Leben des jungen Gilbert. Dieser lebt mit seiner Familie auf einem entlegenen Flecken Land, weit draußen in der Einöde.
Sein ältester Bruder hat sich aus dem Staub gemacht, sein Vater hat sich erhängt, seine Schwester befindet sich auf der Höhepunkt der Pubertät, seine Mutter leidet an Fettleibigkeit und sein kleiner Bruder Arnie ist geistig zurückgeblieben.
Es ist eine Familiensituation, die man niemanden wünscht.
Gilbert, gefangen in seinem eigenen Leben, kümmert sich fürsorglich um seine Familie, gerade um Arnie. Doch er scheint die andere Seite seines Lebens, die des Ausbruchs und der Freiheit, dort, wo er alle Grenzen überschreiten und ganz er selbst sein kann, zu vernachlässigen. Tief im inneren will er ausbrechen, befreit sein von all dem Druck und Stress. Dennoch, er will und muss für seine Familie da sein, egal was kommt.
Es ist letztlich die Liebe, die Gilbert's Leben in eine andere Richtung lenkt, die ihn dazu bringt, obwohl er sich weiterhin selbstlos um seine Familie sorgt, seinen lang ersehnten "Ausbruch" einzuleiten...
Aus dieser Geschichte zaubert Lasse Hallström ein feinfühliges Werk auf den Bildschirm.
In GILBERT GRAPE steckt verdammt viel drin was im Leben von essentieller Bedeutung ist. Es geht vorrangig um das Leben innerhalb der Familie, mit allen Höhen und Tiefen. Diese Höhen und Tiefen verdeutlicht Hallström in einer eindringlichen und zugleich ungeheuer lebensechten Art und Weise, lässt dabei jedoch immer, ganz egal wie groß die Probleme sind, den unzerstörbaren Zusammenhalt und die Liebe untereinander die Oberhand behalten.
Gilbert muss, wohl wissend dass ihm die Macht fehlt alles schlechte zu verändern, die herrschenden Umstände akzeptieren, versuchen das Beste daraus zu machen und niemals aufzugeben.
Es geht um die Akzeptanz und die Toleranz gegenüber anderen Menschen, Menschen mit (geistigen) Behinderungen oder schweren körperlichen Beeinträchtigungen, welche genau dieselbe Geborgenheit entgegengebracht bekommen sollten wie alle anderen Menschen auch!
Es geht um Liebe, Zusammenhalt, Familie, Respekt und Menschlichkeit.
In gewisser Weise ist GILBERT GRAPE ein Film über das Leben, der uns lehrt, immer, auch wenn die Umstände noch so schlimm sein mögen, damit klarzukommen, es zu akzeptieren und dennoch zu genießen.
Dabei sind es vor allem die vielen verschiedenen und allesamt interessanten Charaktere, die hier äußerst glaubwürdig und menschlich zum Leben erweckt wurden, welche den Film unter anderem so besonders machen.
Diese werden gerade von Johnny Depp und Leonardo DiCaprio großartig gespielt. Johnny Depp spielt hier in meinen Augen eine seiner stärksten Rollen! Was Depp hier für Emotionen rüberbringt und wie erschreckend lebensecht seine Verkörperung von Gilbert wirkt, das hat mich schon immens beeindruckt! Ich bin sowieso ein Fan von den Filmen, in denen Depp sein Talent (noch) nicht hinter zahllosen Masken verstecken musste (beispielsweise DONNIE BRASCO), aber hier spielt er wirklich gewaltig gut.
Aber was der gute Leo hier zeigt, ist noch einen Ticken besser! DiCaprio gehört mittlerweile sowieso zu meinen absoluten Lieblingsschauspielern, doch die Rolle des Arnie ist die meiner Meinung nach ergreifendste und außergewöhnlichste die er bisher gespielt hat. Was schon damals für Talent in ihm steckte, dass zeigte Leo hier auf herausragende Art und Weise und mit einer Leistung, für die er den Oscar hätte bekommen MÜSSEN! Denn solch eine Rolle zu spielen, und dies noch mit einer solchen Authentizität, das können ihm sicherlich nur wenige nachmachen!
Im Ernst, mich hat eine Filmfigur selten so sehr berührt und emotional getroffen wie Arnie, der mir auch ein paar Tage nachdem ich den Film gesehen habe nicht aus dem Kopf geht, (es gibt wirklich Szenen, die gefühlsmäßig kaum auszuhalten sind...), und das ist vor allem Leo zu verdanken!
GILBERT GRAPE bleibt für mich am Ende ein zutiefst menschlicher Film, der eine sehr berührende Geschichte erzählt und gerade schauspielerisch zu Höchstleistungen aufläuft.
Am Ende möchte ich dabei noch kurz den ebenfalls fantastischen Soundtrack erwähnen, der mit seinen leisen Tönen wie die Faust auf's Auge zur Stimmung des Filmes passt und sämtliche Szenen perfekt abrundet!
Ein ruhiges, melancholisches und sensibles Drama, das mich doch sehr berührt hat. Verdammt sehenswert!
Was werden Sie Ihren Enkeln später über die Zeit erzählen, in der wir jetzt gerade leben?
--> Das wird sich erst zeigen, falls es wirklich mal soweit ist. Im Moment, und daran wird sich seeeeehr lange nicht's ändern, ist an Enkel und somit auch Kinder nicht zu denken.
Wie digital oder virtuell soll Ihr Leben sein?
--> Ich versuche, es nie zu sehr in's digitale oder virtuelle abdriften zu lassen, was mir bisher eigentlich immer gut gelungen ist. Trotzdem "gehört das Internet mittlerweile irgendwie dazu", weshalb ich auch zugegeben nicht drauf verzichten möchte.
Wie wirken sich Social Media auf Ihren Alltag aus?
--> Unterschiedlich. Mal sehr intensiv und in manchen Momenten wiederum kaum. Hängt meistens immer von den Dingen ab, um die es in den "Social Medias" letztlich geht. Und das kann alles mögliche sein :D
Die Welt wird immer virtueller. Wie bleiben Sie in Kontakt mit sich selbst?
--> Da gibt's viele Wege. Wenn ich Musik höre, immer noch der beste Weg um mit mir selbst in Kontakt zu bleiben, Fotografiere, Fußball spiele, mich mit Freunden treffe oder Zeit mit meiner Familie verbringe, dann habe ich keinerlei Interesse auf's Smartphone zu schauen oder mich im Internet aufzuhalten. "Social Media" ist gut und hat sicherlich einige Vorteile, die Oberhand über das "wahre" Leben sollte es dennoch nicht gewinnen!
Haben Sie eine Vorstellung davon, wie sehr sich unser Leben in den nächsten Jahren durch die Weiterentwicklung der Technologie verändern wird?
--> Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Technik in den kommenden Jahr immer mehr an Bedeutung gewinnen wird, noch mehr, als sie es ohnehin jetzt schon tut. Was sich da genau weiterentwickeln oder verbessern könnte weiß ich nicht. Es wird sicherlich einige positive und auch negative Dinge mit sich bringen. Lassen wir uns überraschen...:)
Wie wichtig ist Ihnen der Geruchssinn?
--> Sehr wichtig!
Welcher Geruch ruft Ihre früheste Erinnerung wach?
--> Sehr schwierige Frage! Am ehesten wahrscheinlich der Geruch des salzigen Meeres und der unverkennbaren Meeresluft.
Sind Sie schon einmal einer Duftspur gefolgt, um in einer fremden Straße einen Back- oder Coffeeshop zu finden?
--> Nein, noch nicht.
Welche Düfte lassen Sie förmlich dahinschmelzen?
--> Ich mag den Geruch von Regen, sehr sogar. Auch für Vanille oder Schokolade hab ich 'ne Schwäche. Außerdem mag ich den Geruch von manchen Büchern sehr gern und natürlich auch von so manchem Parfüm :)
Eigentlich fühlt sich jeder wie ein Designer. Sind Sie dem Impuls einmal gefolgt und haben selbst etwas genäht?
--> Oha, ich und Nähen? Zum Wohle aller lasse ich da liebe mal meine Finger davon, kaum auszudenken was im Endeffekt dabei rauskommen könnte... :D
In welchem Modezeitalter hätten Sie gern gelebt?
--> Auch wenn ich mit dem aktuellen Modezeitalter eigentlich ganz zufrieden bin, fand ich schon die Mode der 40er und 50er in den USA richtig gut!
Wie beeinflussen Farben Ihr Leben?
--> Farben sind toll! Sie begleiten und beeinflussen mich im Alltag wahrscheinlich mehr als ich eigentlich denke...
Wären Sie als Element Erde, Wind, Wasser oder Feuer? --> Puh, gute Frage. Ich sag einfach mal Feuer, denn ich war schon immer ein "Feuerteufel" ^^
Organisieren Sie Ihre Garderobe nach Farben oder nach anderen Kriterien?
--> Ich habe da keine speziellen Kriterien, warum auch? Ich finde mich auch so bestens zurecht und solange alles ordentlich beisammen liegt bin ich zufrieden.
Stellen Sie Ihre Outfits spontan zusammen oder lieber am Abend vorher?
--> Meistens, um nicht zu sagen immer, spontan ;)
Haben Sie schon einmal aus dem Rucksack gelebt?
--> Nein, habe ich noch nicht...
Währen Sie heute noch in der Lage, das eine Woche lang durchzuhalten?
--> Wie gesagt, ich habe es noch nicht gemacht, was aber auch nicht heißen soll dass ich solch einer Sache abgeneigt wäre.
Welche drei Dinge müssten unbedingt im Rucksack sein?
--> Kamera
--> Kleidung
--> Zahnbürste
Sie fliegen los, um ein Haus auf dem Mond zu beziehen. Was würden Sie unbedingt dorthin mitnehmen?
--> Kamera, Smartphone, Musik, Kleidung usw. Davon abgesehen möchte ich aber auch gar nicht auf den Mond...
Vertrauen Sie eher ihrem Verstand oder Ihrer Intuition?
--> Das kommt auf die jeweilige Situation an.
Was tun Sie morgens nach dem Aufwachen als Erstes?
--> An die Decke starren und erstmal auf alles klarkommen ^^
Was tun Sie, wenn Sie total müde und gestresst sind?
--> Ähm, Schlafen?
Ein Zauberer will Ihnen ein Kreativtalent schenken, Welches wünschen Sie sich?
--> Ich würde mir wünschen, endlich ein Instrument spielen zu können. Ich würde mich da höchstwahrscheinlich auf die Gitarre festlegen :)
Wenn Sie ein Tier wären, welchen Ratschlag würden Sie den Menschen geben?
--> Keine Ahnung :D
Wenn Sie ein/e Gott/Göttin wären, wären Sie lieber ein/e griechische/r, ein/e römische/r oder ein/e Naturkraft?
--> Hephaistos könnte mir gut gefallen. Oder Ares. Da würde mich zwar jeder andere Gott hassen, aber ansonsten könnte ich wohl den meisten das Handwerk legen ;D
Ioosh und Ingmar Bergman
#4 PERSONA
PERSONA stellt einen der intensivsten und persönlichsten Filme von Ingmar Bergman dar.
Bergman sagte einmal über PERSONA: "Der Film handelt von einer, die redet und einer, die schweigt, und dann vergleichen Sie Ihre Hände miteinander, und dann vermischen sie sich ineinander."
So verwunderlich wie sich diese Gedankengänge vielleicht anhören mögen, letztlich treffen sie genau den Inhalt des Filmes wieder.
PERSONA ist ein Film, der enorm viele Fragen aufwirft und den Zuschauer, wie so oft bei Filmen von Ingmar Bergman, zum Interpretieren auffordert.
Ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass PERSONA der bisher komplexeste Film ist den ich von Bergman gesehen habe.
Bergman erzählt die Geschichte der begabten Schauspielerin Elisabeth Vogler (Liv Ullman). Bei einer Aufführung des Stückes "Elektra" beginnt Elisabeth urplötzlich zu verstummen, hört auf zu sprechen.
Aber warum? Psychisch scheint sie nach einigen Untersuchungen wohlauf zu sein, schweigt jedoch nach wie vor.
Durch den Aufenthalt auf einer entlegenen Insel und die dortige Betreuung durch die junge Krankenschwester Alma (Bibi Andersson) erhofft man ein baldiges Ende des Schweigens.
Die Stille behält jedoch weiter die Oberhand über Elisabeth.
Alma hingegen kümmert sich bedingungslos um Ihre Patientin. Sie erzählt ihr aus ihrem Leben, berichtet teils von ihren intimsten Momenten und beginnt immer mehr ihre Persönlichkeit zu offenbaren.
Je weiter der Film voranschreitet, desto offensichtlicher werden die Ähnlichkeiten zwischen Elisabeth und Alma, sowohl psychisch als auch äußerlich.
Alma fängt an, sich immer verstärkter mit der von ihr sehr bewunderten Schauspielerin zu identifizieren. Somit entwickelt sich schon fast eine Freundschaft zwischen den beiden Frauen. Dies geht sogar soweit, dass Alma Nachts erotisch angehauchte Träume von Elisabeth hat.
Alma entwickelt zunehmend den Wunsch, wie Elisabeth zu sein und immer deren Nähe zu wahren. Gleichzeitig bringen sie jedoch Ereignisse, die Alma fast schon wie eine von Elisabeth selbst inspizierte Studie über sie aussehen lassen, dazu, eine stärkere Distanz zu der von ihr so bewunderten Person aufzubauen.
Bergman lässt die Geschichte der beiden letztlich in erzählerischer Meisterklasse enden.
Alles fügt sich tatsächlich so zusammen, wie er es in dem vorhin erwähntem Zitat gesagt hatte.
Alma und Elisabeth verschmelzen miteinander, könnten rein logisch sogar fast dieselbe Person darstellen und werden durch mehr verbunden, als man zu Beginn vielleicht denken mag.
Ich möchte an dieser Stelle auch gar nicht mehr über die Geschichte und vor allem das Ende sagen, denn jeder sollte es selbst erleben und selbst eine eigene Sichtweise daraus erbauen.
Die Idee zum Film selbst kam Ingmar Bergman übrigens beim betrachten einiger Dias von Liv Ullman und Bibi Andersson, bei denen er sofort auf die verblüffende Ähnlichkeit der beiden Frauen aufmerksam wurde.
Er sagte: " Ich dachte mir, man könnte gut irgendetwas über zwei Leute schreiben, die ihre Identitäten einander verlieren und die eine gewisser Ähnlichkeit haben."
Der Titel des Filmes, "Persona", passt vor allem inhaltlich und auf die Komplexität der Charaktere bezogen absolut hervorragend!
Denn Persona beschreibt den Persönlichkeitskomplex eines Individuums, das entgegen seines wahren Charakters übernommen wird und als Schutz, Versuch oder Verteidigung dient, sich der Umwelt anzupassen.
Dies trifft vor allem auf Elisabeth zu, welche ihr Schweigen ebenfalls als eine Art Schutzschild vor ihrer tragischen Geschichte und der Außenwelt benutzt.
Doch was verbirgt sich hinter ihrer Maskerade? Was lauert hinter ihr? Ist da überhaupt etwas?
Die Antwort darauf ist einfach, das große Nicht's, die große Leere...
Die Geschichte Elisabeths hat vor allem einen tragischen Nachgeschmack. Man könnte darüber sicherlich ganze Bücher schreiben, aber ich möchte wie gesagt nicht mehr darüber schreiben, da jeder, der PERSONA noch nicht gesehen, diese ganze erzählerische Wucht die Bergman hier auffährt, mit welch einer Klasse er die Vergangenheit der beiden Frauen kombiniert, selbst erleben soll, ohne großartiges Vorwissen.
Was man aber zweifelsohne erwähnen MUSS, ist die grandiose Kameraarbeit von Sven Nykvist, der mich ja bereits in SCHREIE UND FLÜSTERN total begeistert hat.
In PERSONA werden die Gesichter der Charaktere so fantastisch eingefangen, wie in kaum einem anderen Film!
Die Kamera kommt den Gesichtern von Liv Ullman und Bibi Andersson extrem nahe, zaubert beachtliche Bilder hervor, gespickt mit einem enormen Detailreichtum. Höhepunkt ist dabei natürlich das Verschmelzen der beiden Gesichtshälften von Ullman und Andersson, was für die damalige Zeit absolut gigantisch gewesen sein muss.
Das Endprodukt war letztlich so realistisch, dass, als Bergman die Sequenz seinen beiden Hauptdarstellerinnen zeigte, Liv Ullman und Bibi Andersson ihre eigenen Gesichter nicht mehr erkannten...
Apropos, sowohl Liv Ullman als auch Bibi Andersson agieren in PERSONA auf allerhöchstem Niveau. Die beiden passen wunderbar zusammen, was in jeder Szene zwischen den beiden deutlich wird. Gerade Ullman, die im Film so gut wie nicht's sagt, weiß allein durch ihre physische Präsenz zu überzeugen und liefert zusammen mit Andersson eine beachtliche sowie intensive Leistung ab. Respekt!
PERSONA ist ein Meisterwerk. Ein philosophisches, interessantes und tiefgreifendes Erlebnis. Bergman hinterfragt das eigene Ich und überschreitet dabei die Grenzen zwischen Realität und Surrealismus. Man kann sich in den verschiedensten Situationen verändern, sich die Maske aufsetzen. Sein eigenes Ich und seine eigene Vergangenheit wird man deswegen trotzdem nicht los. Der Film kommt fast ohne Dialoge aus, verlässt sich ganz auf seine großartigen Hauptdarstellerinnen und seine karge und kühle Ästhetik.
PERSONA ist ein Kunstwerk, dessen Fragen man wahrscheinlich niemals komplett entschlüsseln kann. Aber vielleicht ist der Film gerade deshalb so einzigartig, so bewundernswert.
PERSONA ist ein Film, auf den man sich einlassen muss.
PERSONA ist das bemerkenswerte Werk eines Meisters.
Ich habe bisher 4 Filme von Ingmar Bergman gesehen, keiner bekam von mir "weniger"als 9 Punkte...
Wenn ich an Alan Rickman denke, dann sehe ich einen absolut einzigartigen und famosen Charakterdarsteller vor mir, der uns leider viel zu früh verlassen hat.
Wenn ich an Alan Rickman denke, dann sehe ich einen der wandelbarsten und unverwechselbarsten Schauspieler aller Zeiten, ein "Chamäleon", möchte ich fast schon meinen.
Wenn ich an Alan Rickman denke, dann habe ich sofort wieder zahlreiche schöne (Film)Erinnerungen vor Augen, die mich, nicht zuletzt dank Rickman, oftmals sehr beeinflusst haben.
Wenn ich an Alan Rickman denke, dann schwirren mir sofort wieder die Bilder des Sheriffs von Nottingham im Kopf herum, der in den 90ern so großartig, unkopierbar, herrlich böse, überdreht und absolut einmalig von Alan Rickman verkörpert wurde, der damit zu einem DER (Anti)Helden meiner Kindheit wurde.
Wenn ich an Alan Rickman denke, dann verbinde ich ihn sofort mit Hans Gruber, einem der besten Bösewichte der Filmgeschichte, welcher von ihm als intelligentes, durchtriebenes und fieses Schlitzohr absolut perfekt zum Leben erweckt wurde und auch Jahre später immer fantastisch funktioniert.
Wenn ich an Alan Rickman denke, dann sehe ich ihn als Severus Snape, einem Charakter, der mich durch meine ganze Kindheit und Jugend begleitet hat, von Rickman, der in dieser Rolle seine ganze Wandelbarkeit zum Vorschein brachte und bravurös mit Mimik und Gestik spielte, unbestritten großartig verkörpert.
Wenn ich an Alan Rickman denke, dann verbinde ich mit diesem Mann nur großartige Rollen und Filme, wobei es vor allem immer wieder ein Genuss war, seine ungemein tiefe und Ausdrucksstarke Stimme zu hören.
Wenn ich an Alan Rickman denke, dann bin ich wirklich verdammt traurig, dass die Welt einen solch begnadeten, sympathischen und unverkennbaren Künstler verloren hat, der sich über die Jahre zu einem meiner absoluten Lieblingsschauspieler entwickelt hat.
Das Jahr 2016 ist gerade einmal zwei Wochen alt und entwickelt sich schon jetzt zu einem kleinen Albtraum.
Die Nachricht vom Tod Alan Rickmans hat mich wirklich getroffen, denn er gehört wie gesagt zu einem großen Kapitel meiner Kindheit, was vor allem HARRY POTTER und ROBIN HOOD zu verdanken ist.
Erst zu Weihnachten habe ich mir noch STIRB LANGSAM und TATSÄCHLICH...LIEBE angesehen, hab Rickmans Schauspiel dabei wieder voll und ganz genossen.
Dieses Ereignis zeigt doch mal wieder, wie nahe einem der Tod eines eigentlich wildfremden Menschen doch gehen kann...
Alan Rickman gehört zu meinen persönlichen Helden. Er war ein Schauspieler, dessen Aura ich mich nie entziehen konnte.
Danke!
Ruhe in Frieden, Alan!
Wir werden dich nicht vergessen...
Hätten Sie gerne im Mittelalter gelebt?
--> Nein. Auch wenn das Mittelalter eine äußerst interessante Epoche der Geschichte ist, würde ich niemals freiwillig in diese Zeit zurückkehren. Ein unglaublich dunkles, dreckiges, brutales und irgendwo auch verstörendes Kapitel Menschheitsgeschichte. Wie gesagt, dennoch verdammt interessant :)
Wer ist Ihr größter Feind? --> Manchmal stehe ich mir zugegebenermaßen oft einfach selbst im Weg, da ich manchmal (aber nicht immer!) bei diversen Dingen schon von Grund auf 'ne negative Einstellung entwickle. Das soll jetzt zwar nicht heißen das ich selbst mein größter Feind bin (mir fällt da auch niemand ein...), aber es ist oftmals ziemlich nervig.
Wie ist das Verhältnis zu Ihren Eltern?
--> Sehr gut! Und darüber bin ich auch sehr glücklich. Habe Ihnen viel zu verdanken und bin froh über das tolle Verhältnis :)
Welcher Ihrer Freunde hat Sie am meisten geprägt? -->Auch wenn ich mich nicht zwangsläufig auf den Begriff " prägend"festlegen würde, haben wir uns über die Jahre doch irgendwo gegenseitig geprägt und geformt, und das in allerlei Hinsicht. Was ich vielleicht erwähnen könnte ist, dass mich meine beste Freundin damals musikalisch gesehen äußerst beeinflusst hat. Sie hat mich unter anderem auf "Oasis" (bekanntermaßen meine Lieblingsband) und "Led Zeppelin" gebracht :)
Am Ende zählt aber vor allem, dass die Beziehung und die Freundschaft zu meinen Freunden weiterhin so gut funktionieren wird :)
Folgen Sie eher Ihrem Kopf oder Ihrem Gefühl? --> Unterschiedlich. Oftmals sowohl dem Kopf als auch dem Gefühl. Kann mich da nicht genau auf eines festlegen.
Waren Sie schon einmal auf einem Poetry Slam? -->Nein.
Glauben Sie, dass die Vergangenheit in einer Beziehung eine Rolle spielt?
--> Mit Sicherheit, ja.
Haben Sie Kosenamen? Falls ja, wie kamen Sie zu diesen? --> Naja, ein richtiger Kosename ist es nicht, sondern vielmehr die Abkürzung meines Namens.
Können Sie Ihre größte Fantasie beschreiben? --> Könnte ich, aber ich denke es ist im Interesse aller besser wenn ich sie lieber für mich behalte...:D
Können Sie sich daran erinnern wer Ihnen das Fahrradfahren beigebracht hat? Wenn ja, erzählen Sie uns die Geschichte dazu?
-->Selbstverständlich weiß ich das noch! Meine Mutter hat mir das Fahrradfahren beigebracht. Ich weiß zwar nicht mehr genau wie alt ich da war, es dürfte aber relativ früh gewesen sein. Wir haben immer in der örtlichen Promenade geübt, zuerst mit und dann nach und nach ohne Stützräder. Bis auf einen kleinen Unfall, bei dem ich mein Rad fast komplett kaputt gemacht habe und an den ich mich tatsächlich auch heute noch erinnern kann, hat das auch alles wunderbar geklappt :)
Wären Sie lieber weniger attraktiv und steinreich oder extrem gutaussehend und dafür arm? --> Ich würde eher sagen 'ne Mischung aus attraktiv und steinreich ;D
Was begeistert Sie an der Stadt/dem Dorf in der/dem Sie leben?
-->Ich hab hier bisher mein ganzes Leben verbracht und das ganze Treiben doch irgendwo in's Herz geschlossen, auch wenn es sicherlich schönere Orte gibt. Außerdem wohnen meine ganzen Freunde und meine Familie hier, da könnte ich mich nicht einfach so von trennen... Kurz gesagt: Mir gefällt es hier und ich möchte (noch) nicht weg :)
Was war Ihre coolste Verkleidung zu Halloween bzw. Karneval?
-->Oha, eigentlich bin ich überhaupt kein Freund davon, weder von Halloween oder Karneval. Wenn man mich bei diesen Veranstaltungen antrifft, dann nur weil ich meinen Freunden oder meiner Freundin 'nen Gefallen tun möchte :D Ansonsten meide ich beides so gut es geht...
Was würden Sie drei Tage lang ohne Strom machen?
-->Lesen, Schlafen, Schreiben... Da würde mir einiges einfallen.
Welches ist Ihr Lieblingszitat und warum ist es gerade dieses?
-->Ich habe eigentlich kein bestimmtes Lieblingszitat. Es gibt viele schöne Zitate, sowohl aus Filmen oder auch Büchern, da kann ich mich nicht auf eines allein festlegen.
Wenn Sie in einer Band wären, welches Instrument würden Sie spielen?
-->Definitiv (Lead)Gitarre! Dazu müsste ich nur erstmal Gitarre spielen können, was leider (noch) nicht der Fall ist^^
Wenn Sie ein Schild um den Hals hängen hätten, was würde da drauf stehen?
-->"Free Hugs"
Ähm ne, Spaß :) Keine Ahnung, ich will eigentlich überhaupt kein Schild um den Hals tragen^^
Wenn Sie ein "Drink" wären, welcher wäre es und warum?Whisky, in eigentlich sämtlichen Varianten und vielleicht, aber nur im "Notfall", mit ein bisschen Cola gemixt. Warum? Weil's schmeckt.
Wie machen Sie Ihrem Ärger Luft?
-->Musik und Sport.
Wurde schon einmal ein Gerücht über Sie verbreitet? Wenn ja, welches war es?
-->Ja, aber das war noch zur Schulzeit und man könnte es auch nicht wirklich ernst nehmen, da es aus heutiger Sicht schlichtweg ein "Kinderstreich" war. Ansonsten zum Glück noch nicht, nein.
Ich war zwar nie DER größte Fan von David Bowie und seiner Musik, doch durch sein charismatisches Auftreten und seine ganz spezielle Charakterart werde ich Bowie immer in gutem Gedächtnis bewahren. Die Nachricht von seinem Tod hat mich heute kurzzeitig tatsächlich stark getroffen.Was David Bowie für einen gigantischen Einfluss auf die Musikgeschichte und auch die Popkultur hatte, das muss man, ganz egal ob Bowie mag oder eben nicht, neidlos anerkennen und respektieren!
Für das was David Bowie erreicht hat habe ich verdammt viel Respekt.
David Bowie erfand sich stets neu und blieb sich dennoch immer irgendwo treu. Seine Musik war innovativ, kreativ und in ihrer Art einzigartig, auch wenn sie mich musikalisch gesehen nicht so immens beeinflusste wie es bei manch anderem der Fall ist.
Ich habe mich leider erst viel zu spät mit David Bowies Vermächtnis auseinandergesetzt. Aber wie heißt es so schön: "Besser spät als nie..."
Einen solchen Künstler wie David Bowie wird es nie wieder geben.
Ruhe in Frieden, David!
You are a hero...
Ich bin mit den Auszeichnungen der Golden Globes überwiegend SEHR zufrieden!
Ich freue mich vor allem, dass THE REVENANT (vollkommen zurecht!) so viele Trophäen ergattern konnte. Ich bin mir fast sicher, dass Iñárritu mit THE REVENANT auch dieses Jahr wieder einige Oscars abräumen wird. Gerade für Lubezkis Kameraarbeit und Iñárritus Regie sollten zwei Oscars fällig sein, ganz zu schweigen von Leonardo DiCaprio... Für ihn würde ich mich natürlich am meisten freuen, denn wenn sich jemand einen Oscar WIRKLICH verdient hat, dann der gute Leo! Ich glaube mit seinem Golden Globe hat er sich da ein gutes Polster geschaffen und wenn nicht wieder was total dämliches passiert, womit man bei der Academy leider immer rechnen muss, dann bin ich in dieser Hinsicht äußerst zuversichtlich. Falls es wieder nicht's wird, dann weiß ich nicht was Leo noch tun soll... Aber dann ist er wahrscheinlich sowieso zu gut für die Oscars...;)
Daneben freue ich mich vor allem für Jennifer Lawrence, Kate Winslet und, obwohl ich zugegebenermaßen nie zu seinen größten Fans gehörte, Sylvester Stallone.
Sam Smiths Bond-Song halte ich dagegen für einen der schlechtesten im 007 Universum. Für mich hat da leider überhaupt nicht's zusammengepasst...
Bei den Siegern unter den Serien habe ich bisher leider eher wenig bis gar nicht's gesehen, deswegen kann ich mir da erstmal kein Urteil erlauben.
Aber ganz ehrlich, für Christian Slater, den ich schon immer, nicht zuletzt dank Filmen wie TRUE ROMANCE, ROBIN HOOD oder DER NAME DER ROSE, sehr gemocht habe, freue ich mich wirklich riesig, denn dessen Selbstbewusstsein dürfte nun seinem kleinen Karrieretief wieder stark angestiegen sein. Guter Mann!
!SPOILER!
Zurückgelassen, mitten in der Wildnis. Er war so gut wie tot, ein Schatten seiner selbst und am Ende seiner Kräfte.
Sein Körper zerfetzt und zerfleischt, überall Prankenhiebe und schreckliche Bisswunden. Hugh Glass wurde übel zugerichtet. Aus dem Nichts kam der Tod über ihn, ohne Vorwarnung und ohne Gnade.
Nun ist Glass ein Wrack. Sein Bein ist gebrochen, seine Wunden verdreckt und sein Körper überrollt vom Fieber. Doch Glass ist ein Kämpfer, wird niemals aufgeben.
Seine Gefährten, allesamt andere Trapper, sind von nun an auf sich allein gestellt, fungierte Glass doch als ihr Scout. Sie kämpfen sich durch die Berge der Rocky Mountains, verfolgt von den Indianern, die ihnen auf den Fersen sind, hungrig nach den Pelzen der Trapper.
Die Zeichen auf Erfolg stehen schlecht, der harte Winter steht kurz bevor und die Trapper quälen sich mit dem Transport des verletzten Glass.
John Fitzgerald, ein ehemaliger Soldat mit einem ungeheuer großen Hass auf Indianer, somit auch auf Glass Sohn Hawk, sieht nur noch einen Ausweg um lebendig an's Ziel zu kommen: Glass muss aus dem Weg geräumt werden, ohne dass jemand etwas davon mitbekommt.
Dafür ist Fitzgerald JEDES Mittel recht...
Er tötet Glass Sohn vor dessen Augen und lässt ihn selbst zum Sterben in der Wildnis zurück.
Doch Glass kämpft sich zurück in's Leben, kennt nur ein einziges Ziel, für das er ALLES auf sich nimmt, für das er ALLES riskiert: Rache an Fitzgerald üben...
Alejandro González Iñárritu zählt mittlerweile zu meinen absoluten Lieblingsregisseuren, nicht zuletzt dank Werken wie 21 GRAMM, BABEL oder BIRDMAN, und stellt für mich schon fast ein kleines Genie dar.
Das Jahr 2016 ist noch nichtmal zwei Wochen alt, da kommt Iñárritu um die Ecke und liefert mit THE REVENANT schon jetzt ein bockstarkes Meisterwerk ab, das dieses Jahr wahrscheinlich jeden anderen (Kino)Film in den Schatten stellen wird! Ich hatte mich unglaublich auf THE REVENANT gefreut und habe mit der Zeit immer höhere Erwartungen an Iñárritus neuesten Film gehabt.
Ich habe tatsächlich nie an Iñárritu gezweifelt, doch dieser Mann hat es wirklich geschafft, all meine Erwartungen locker zu übertreffen, und zwar um Längen!
THE REVENANT ist ein unfassbar harter und roher Film, der von Iñárritu wirklich in allen Belangen perfekt inszeniert wurde. Hier wirkt alles echt, hart, rau, ungezähmt und ungemütlich. Die regnerischen Wälder Nordamerikas oder die verschneiten Berge der Rocky Mountains, THE REVENANT erzeugt eine verdammt intensive Atmosphäre, welche über die Laufzeit von zweieinhalb Stunden durchweg aufrechterhalten wird!
Das haben wir wohl vor allem Emmanuel Lubezki, in meinen Augen einer der besten Kameramänner überhaupt, zu verdanken. Dieser übertrifft sich auch in THE REVENANT erneut selbst. Lubezki fängt die Naturgewalt Nordamerikas fantastisch ein und erschafft in seinen besten Momenten wirklich atemberaubende Bilder von ungezähmter Schönheit. Jede einzelne Kameraeinstellung ist perfekt, schlichtweg perfekt!
Lubezki legt hier sehr viel Wert auf das Zusammenspiel zwischen Natur und Mensch, gerade die riesigen Bäume nehmen in Lubezkis Kameraarbeit eine essentielle Rolle ein. Oftmals lassen sich dabei auch Parallelen zu anderen Arbeiten Lubezkis, gerade im Bezug auf Terrence Malick, erkennen. Durch Lubezkis Bilder ist man mittendrin, zu jeder Zeit.
Sein ganzes Talent wird dabei schon direkt am Anfang mehr als deutlich, wenn die Trapper in ihrem Lager urplötzlich von den Indianern angegriffen werden. So ahnungslos und schutzlos wie die Trapper fühlt man sich dabei auch als Zuschauer, denn Lubezki schafft es dieses Szenario in einer verdammt realistischen und auch brutalen Erscheinung auf die Leinwand zu zaubern. Diese ersten Szenen, sie sind Minuten von unglaublicher Intensität!
Falls Emmanuel Lubezki dafür erneut mit dem Oscar geehrt wird, was gar nicht mal so unwahrscheinlich ist, würde mich sehr freuen. Guter Mann!
Daneben punktet THE REVENANT in meinen Augen durch seine Brutalität, welche Iñárritu absolut schonungslos inszeniert. Warum ich das gut finde? Ganz einfach, so kommt die Darstellung der damaligen Zeit, in all ihrer schonungslosen und harten Art und Weise, schlichtweg noch besser zur Geltung.
Egal ob die Trapper von den Indianern mit Pfeilen durchlöchert werden, Hugh Glass von einem Grizzlybär fast in Stücke gerissen wird oder beim Anblick seiner Verletzungen blutüberströmt am Boden liegt, die Kamera hält IMMER voll drauf, ohne Rücksicht auf Verluste. So entsteht meiner Meinung nach ein äußerst realistisches Bild der damaligen Zeit.
Im Kino, das trotz der letzten Vorstellung gestern Abend so gut wie ausverkauft war, was mich für den Film übrigens sehr freut, waren nicht nur einmal geschockte Zuschauer zu vernehmen (wer kein Blut sehen kann, der sollte wohl lieber 'nen Bogen um den Film machen...).
Dennoch, von Seiten Iñárritu definitiv die richtige Entscheidung!
So, dass THE REVENANT schauspielerisch gesehen absolut grandios und mit Leonardo DiCaprio und Tom Hardy zwei Schauspieler der Spitzenklasse in den Hauptrollen hat, dürfte jedem klar sein.
Ganz ehrlich, wenn Leo diesmal auch keinen Oscar bekommt, dann weiß ich tatsächlich nicht was er noch dagegen tun kann?!
Ich muss zwar zugeben, dass er beispielsweise in THE WOLF OF WALLSTREET noch einen Ticken besser spielte, doch in THE REVENANT agiert er wiedermal auf enorm hohem Niveau und geht vor allem körperlich an seine Grenzen, was man auch durchgängig merkt. Allein dafür gebührt DiCaprio schon Respekt!
Er verkörpert Glass einfach nur phänomenal, und das ohne viel Text! Denn Leo lässt hier vor allem seine Körpersprache sprechen.
Wenn er halb tot durch den Schnee stapft, immer auf der Suche nach Nahrung und immer getrieben von seiner Rache an Fitzgerald, dann ist das von DiCaprio einfach bombastisch gut gespielt! Er kauert im Dreck, isst rohe Fische, weidet ein Pferd aus um einen warmen Unterschlupf zu haben und kämpft durchweg ums Überleben. Man fühlt praktisch selbst die eisige Kälte, den kalten Wind, das kalte Wasser, den kräftigen Regen, die Wärme des Feuers oder den Schmerz der Wunden, grandios!
Ich weiß ich wiederhole mich, aber Leonardo DiCaprio bringt das alles wunderbar realistisch und auch glaubhaft zur Geltung.
Ich hoffe, dass sein Talent von der Academy nun endlich mal angemessen gewürdigt wird, denn sonst wird's für diese Leute langsam echt peinlich...
Daneben, Tom Hardy, für mich DAS Gesicht der Zukunft! Dieser spielt als John Fitzgerald mindestens genauso großartig wie Leo, wenn nicht sogar in manchen Momenten noch ein bisschen besser. Tom Hardy hätte sich für mich genauso gut einen Oscar verdient, denn was Hardy hier für eine intensive Leistung an den Tag legt ist absolut herausragend! Er passt perfekt in die Rolle des raubeinigen, harten und gnadenlosen Fitzgerald, so gut wie beispielsweise in die Rolle des Max Rockatansky.
Allgemein ist der Kampf zwischen Glass und Fitzgerald schon fast ein Duell der Giganten, denn hier wird sich NICHTS geschenkt. Gerade das packende Finale, welches zugegeben etwas zu lange auf sich warten lässt, ist nochmal knallhart, brutal, spannend und verdammt dreckig. SO muss ein Finale aussehen!
Und auch wenn die Geschichte von THE REVENANT durchaus wenig ausgeklügelt ist, was mich aber in keinster Weise gestört hat, wird man als Zuschauer bis zum Ende in den Sessel gepresst. Wenn ich beispielsweise an die Szene denke als Glass vom Grizzly attackiert wird, so muss ich tatsächlich sagen, dass ich im Kino selten etwas intensiveres erlebt habe...
THE REVENANT ist schon jetzt einer der besten Filme des Jahres!
Alejandro González Iñárritu hat hier ein bildgewaltiges und knallhartes Survival-Rache-Drama der allerersten Klasse geschaffen, was für mich schon jetzt dass Zeug zum Klassiker hat!
Die Bilder sind mit das Beste was ich bisher in einem Film gesehen habe, die Geschichte trotz wenig Innovativ (zum Beispiel kein Vergleich zu BIRDMAN) durchweg grandios erzählt, die Schauspieler (neben Hardy und Leo vor allem Will Poulter) agieren auf allerhöchstem Niveau, der Soundtrack ist rar aber dafür gut getimt und Leonardo DiCaprio MUSS in diesem Jahr einfach seinen Oscar bekommen, Punkt!
THE REVENANT ist ein Meisterwerk.
Mit BIRDMAN hat Alejandro González Iñárritu in der Tat einen der besten Filme des vergangenen Jahres gedreht.
BIRDMAN ist ein extrem interessantes und vor allem kreatives Werk, bei dem man zu jeder Zeit merkt, wie viel Leidenschaft Iñárritu hier in sein Projekt gesteckt hat.
BIRDMAN ist die Geschichte des Riggan Thomson, der für mich schon jetzt einer der besten Charaktere der letzten Jahre ist.
Riggan ist Schauspieler, war vor vielen Jahren mal eine waschechte Ikone und ein Mann, den sein zahlreichen Fans aus tiefstem Herzen verehrten.
Der Grund dafür ist zugleich der Titel des Filmes: "Birdman".
Riggans Paraderolle, als Comic-Held im "die Massen für sich zu begeistern, ließ die Blockbusterindustrie brodeln und Riggan zum Star avancieren.
Doch dann, nach zwei Fortsetzungen, war Schluss, das Feuer erloschen und Riggans Karriere vorläufig im Eimer.
Eine solch enormen Erfolg wie als Held "Birdman" konnte er nie wieder erreichen, was sich über die Jahre zunehmend auf Riggans psychischen Zustand auswirkte.
Heute, viele Jahre später, hat Riggan eine beängstigende Bindung zu seiner Rolle, die in gewisser Weise sein Leben darstellt, aufgebaut, dass er in manchen Situationen schon fast in die Schizophrenie versinkt und "Birdman" die vollständige Kontrolle über sein Leben einnimmt.
Hierbei ist natürlich eine Sache nicht zu übersehen: Riggan Thomson ist ein fast schon identisches Abbild von Hauptdarsteller Michael Keaton, welcher nach seinen Rollen als Bruce Wayne bekanntermaßen in ein ähnliches schauspielerisches Tief gezogen wurde. Ich gebe zu, dass ich tatsächlich nie der größte Fan von Keaton als "Batman" gewesen bin, doch ein charismatischer Kerl war er für mich schon immer.
Und ganz ehrlich, ich gönne es Michael Keaton dass er sich mit BIRDMAN nochmal RICHTIG effektiv zurückgemeldet und nochmal ALLEN gezeigt hat was wirklich in ihm steckt! Denn tatsächlich, was Michael Keaton hier großartiges zeigt wirkt in vielerlei Hinsicht wie ein schauspielerischer Befreiungsschlag, und zwar ein ganz gewaltiger!
Tolle Rolle. Toller Kerl. Tolle Leistung.
Auch Riggan will sich nach Jahren der scheinbaren Abstinenz nochmal der Öffentlichkeit stellen.
Er ist nun Regisseur, Bühnenschauspieler und zugleich Autor in seinem Theater.
Sein jetziges Projekt, eine Kurzgeschichte von Raymond Carver, wird eine essentielle Herausforderung für Riggan werden. Gewissermaßen wird sie über sein Schicksal entscheiden.
Doch die Chancen dafür stehen nicht gerade gut. Die Kritiker wollen Riggans Werk zerreißen, vieles läuft nicht wirklich nach Plan und kurz vor der Premiere fällt die wichtigste Nebenrolle aus.
Was soll Riggan tun? Als ob er nicht schon genug Probleme hätte.
Er hat eine Anklage am Hals, streitet sich mit seiner Tochter Sam, die gerade aus der Entzugsklinik entlassen wurde und sieht in dem kurzfristig für die besagte Nebenrolle gefundenem Schauspieler Mike Shiner seinen ärgsten Konkurrenten.
Shiner, ein äußerst eigenwilliger und spezieller Charakter, ist zwar ein wahrlich begnadeter Schauspieler, für Riggan und seine Crew jedoch alles andere als leicht zu behandeln.
Diese Crew, zu der unter anderem noch Produzent Jake (Zach Galifianakis), Laura (Andrea Riseborough), Lesley (Naomi Watts) und eben Shiner (grandios, Edward Norton) gehören, wächst einem im Verlauf des Filmes in gewisser Weise irgendwie an's Herz.
Iñárritu fängt das ganze Treiben im Theater so wunderbar ein, dass es einfach nur eine Freude ist den Charakteren und natürlich den Schauspielern bei der Arbeit zuzusehen.
Die Beziehungen unter den Charakteren kommen dabei so fantastisch zur Geltung, gerade zwischen Riggan und Shiner, sowie letzterem und Sam, dass es wirklich durchweg Spaß macht der Geschichte zu folgen.
Eine richtig starke Atmosphäre!
Am Ende ist es ein Auftritt, der für Riggan ALLES bedeutet. Die Premiere MUSS gut ankommen und die Leute sowie die Kritiker vom Hocker hauen.
Riggan muss noch einmal, so wie damals als "Birdman", fliegen, abheben und alles aus sich rausholen...
BIRDMAN strotzt in seinen besten Momenten nur so vor purer Kreativität und Innovation, so wie kaum ein anderer Film in den letzten Jahren. Dass der Film letztes Jahr starke vier Oscars abräumen konnte, hat mich wirklich verdammt gefreut und war daneben in meinen Augen vollkommen verdient!
Was Iñárritu hier auch aus seinem kongenialen Drehbuch rausholt, ist ganz große Klasse! Die Dialoge sind überspitzt, böse, schwarzhumorig, voll mit teils auch trockenem Humor und auch viel Menschlichkeit und Ehrlichkeit.
Auch die immer wieder aufkeimenden Seitenhiebe auf die heutige Medienwelt/Internet fügen sich perfekt in BIRDMAN ein.
BIRDMAN findet dabei stets die richtige Mischung aus turbulenten und oftmals auch ruhigeren und gefühlvollen Szenen. Man muss sie vielleicht ein bisschen "Suchen", aber vorhanden sind sie, was vor allem gegen Ende mehr als deutlich wird, wenn Riggan sein Scheitern endgültig nahen sieht und für seinen Erfolg letztlich nur noch einen Ausweg sieht, für den er ALLES in Kauf nehmen würde. Allgemein, und das muss nochmals erwähnt werden, ist Riggan ein toll gestalteter Charakter.
Somit ist BIRDMAN für mich vordergründig eine mit viel schwarzem Humor gesegnete, satirische und gefühlvolle Charakterstudie.
In dieser Hinsicht: Chapeau, Iñárritu!
Daneben ist BIRDMAN auch technisch ein enorm hartes Brett! Der Soundtrack von Antonio Sánchez, meist bestehend aus den verschiedensten Trommelvariationen, verdeutlicht perfekt, dass man für einen guten Soundtrack oftmals nur "wenig" musikalische Mittel braucht.
Emmanuel Lubezki, für BIRDMAN völlig zurecht mit dem Oscar geehrt, trägt hier maßgeblich, so wie beispielsweise schon Sturla Brandth Grøvlen bei VICTORIA, zur Intensität des Filmes bei.
Sind im Bezug auf die Kamera bei BIRDMAN zwar durchaus Schnitte vorhanden, wenngleich auch meisterlich gut versteckt, so hat man dennoch das Gefühl, bis auf den Anfang und das Ende einer einzigen Szene beizuwohnen, was einfach nur ein Fest ist und zum Stil und der Geschichte des Filmes wie die Faust auf's Auge passt. Denn gerade dadurch, was ich vorhin bereits gesagt hatte, wachsen einem die Charaktere fast schon an's Herz!
Und natürlich sollte man neben dem grandiosen Michael Keaton auch den Rest des Casts nicht vergessen, denn egal ob Zach Galifianakis, Naomi Watts oder natürlich Emma Stone, ALLE agieren auf enorm hohem Niveau. Und gerade Edward Norton trumpft hier regelrecht auf und spielt für mich ganz klar eine seiner besten Rollen, für die er sich einen Oscar definitiv verdient hätte!
BIRDMAN bleibt am Ende ein verdammt starker Film. Gerade das Ende setzt sich nochmal über jegliche Konventionen hinweg und hinterlässt ein wunderschönes Fragezeichen auf dem Bildschirm, was mir gut gefallen hat.
Ich bin immer wieder hellauf begeistert, was Iñárritu hier wieder aus dem Ärmel geschüttelt hat, was er hier wieder für einen wunderbaren Film gedreht hat.
BIRDMAN ist Kino wie ich es Liebe!
Irgendwann, auch wenn es vielleicht noch nicht danach aussehen mag, wird BIRDMAN mit Sicherheit ein ❤️ bekommen, denn dieses kleine Kunstwerk hat mir wieder einmal gezeigt, weshalb ich Filme so sehr Liebe...
Berlin. Großstadt. Metropole. Millionenstadt.
Eine Stadt von erhabener Größe. Eine Stadt voller Licht. Eine Stadt voller Schatten.
Eine Stadt des Nachtlebens.
Sie ist noch nicht lange in Berlin. Ursprünglich kommt sie aus Spanien, aus Madrid, um genau zu sein.
Sie arbeitet in einem Café, wollte jedoch einen ganz anderen Weg einschlagen.
Sie hat Musik im Blut, wollte ihr ganzes Leben dem Klavierspiel widmen, bevor ihr Traum als Konzertpianistin wegen angeblich nicht ausreichenden Leistungen schlagartig zerplatzte.
Für Victoria ist der Abenteuerspielplatz Berlin komplettes Neuland.
Sie hat sich noch nicht richtig eingelebt, vermutlich noch keine Freunde gefunden und mit dem Deutsch hapert es auch noch.
Es ist Nacht, draußen beginnt es bereits leicht zu Dämmern. Die Kamera fährt durch einen gefüllten Club, hindurch durch die tobende Menge, hindurch durch einen pulsierenden Farbenrausch.
Irgendwann pickt sie sich eine auf den ersten Blick unscheinbare junge Frau, heraus, immer noch polarisiert vom Tanzen. Es handelt sich um Victoria.
Draußen vor dem Club trifft sie auf vier junge Männer.
Sie spielen sich vor Victoria als ECHTE Berliner auf, heißen "Sonne", "Boxer", "Blinker" und "Fuß".
Victoria scheint von Anfang an eine besondere Wirkung auf die Vier zu haben, die sie nicht belästigen, sondern auf ihre Art und Weise versuchen wollen, Victoria die Stadt zu zeigen.
Für Victoria, immer noch neu in Berlin, ein erster kleiner Lichtblick um die Stadt kennenzulernen und eventuell neue Bekanntschaften zu knüpfen.
Durch Sturla Brandth Grøvlers famose Kameraarbeit wird man förmlich dazu gezwungen, der bunt gemischten Truppe auf ihrem Streifzug durch die Nacht zu folgen, egal ob man will oder nicht.
Zu Beginn, kommt die Kamera doch ohne einen einzigen Schnitt aus, bedarf das vielleicht noch ein wenig Gewöhnung, doch VICTORIA entwickelt dadurch letztlich sehr schnell einen gewaltigen Sog und eine unglaubliche Intensität, der man sich zu keiner Zeit entziehen kann.
Somit fühlt man sich schon fast wie ein Mitglied, irgendwo zwischen Victoria, "Sonne", "Boxer", "Blinker" und "Fuß"., irgendwo im Labyrinth Berlins.
Man begleitet die Fünf durch die Nacht. Vor allem zwischen Victoria und "Sonne" entwickelt sich schnell so etwas wie eine Freundschaft und später sogar Liebe.
Er nimmt Victoria mit durch die Straßen der Stadt. Sie turteln wild durch die Gegend, gehen in den nächsten Spätkauf um Bier zu holen und gehen sogar mit den anderen zusammen auf's Dach eines Hochhauses.
Kurz gesagt: Sie genießen ihr Beisammensein, in vollen Zügen.
Es ist letztlich eine Nacht, überstürztes Handeln, eine leichtsinnige Aktion und ein paar Stunden in den nächtlichen Lichtern der Großstadt, die für Victoria ALLES verändern werden...
Was gibt es zu VICTORIA noch zu sagen? Mir fällt es hier zugegebenermaßen nicht leicht, die passenden Worte für dieses außergewöhnliche Erlebnis zu finden, das Sebastian Schipper hier gezaubert hat.
Man könnte VICTORIA durchaus vorwerfen, dass sich die Geschichte doch etwas unoriginell anfühlt und mit Beginn der ganzen Heist-Story oftmals kurz davor ist, sich zu übernehmen oder gar ein wenig in's klischeehafte abzudriften. Ich denke das kann kaum einer abstreiten und ehrlich gesagt möchte ich den Film dafür auch nicht auseinandernehmen, denn das hat Schippers Werk definitiv nicht verdient!
Denn trotz allem, VICTORIA hat es geschafft, mich durchweg an den Bildschirm zu fesseln und mit dem was er zeigt zu packen.
Es war eine ganz besondere Filmerfahrung, was nicht zuletzt der starken Kamera geschuldet ist. Wie gesagt, durch die Tatsache, dass hier über die gesamte Laufzeit hinweg nur eine Kameraeinstellung verwendet wurde, erzeugt VICTORIA eine einzigartige und seltene Bindung zum Zuschauer. Es fühlt sich an, als ob man sich selbst im Film bewegt und durch Berlin streift. Ein ungemein realistisches Gefühl! In dieser Hinsicht kann man dem Filmteam nur Respekt zollen, denn unter solchen Bedingungen zu drehen muss für alle Beteiligten mit ziemlicher Sicherheit eine große Herausforderung gewesen sein, die letztlich aber fantastisch gelöst wurde.
Auch die dabei immer wieder einsetzende Musik, meist in Form von leisen, sanften Tönen, passt zur Art des Filmes meiner Meinung nach wie die Faust auf's Auge! Ganz groß.
Außerdem war ich schwer beeindruckt von Laia Costa als Victoria und Frederick Lau als "Sonne", die hier beide wirklich großartige Leistungen zeigen. Gerade die sich anbahnende Bindung zwischen den beiden, obwohl sie sich nur kurz kennen und durchweg auf Englisch verständigen müssen, und die letzten Szenen des Films bringen Costa und Lau ganz toll rüber. Wie gesagt, die beiden haben mich richtig begeistert, und gerade Laia Costa wünsche in Zukunft viele tolle Rollen, denn verdient hätte sie es sich auf jeden Fall!
VICTORIA bleibt für mich abschließend einer der besten Filme dieses Jahres, den ich leider erst viel zu spät gesehen habe. Die Geschichte, trotz wenig erzählerischer Innovation, hat mich durchweg gepackt, die Kamera ist 1a und die Schauspieler sind ebenfalls RICHTIG stark.
Ich hoffe vor allem, dass Sebastian Schippers kleiner Geniestreich die deutsche Filmlandschaft endlich und vor allem nachhaltig wachgerüttelt hat, denn dass der deutsche Film zum Glück niemals Tod war, beweist VICTORIA mit eindrucksvoller Stärke!
Chapeau!
WHIPLASH ist ein Film, der durchweg elektrisiert.
WHIPLASH fordert dich heraus, ALLES zu geben um an dein Ziel zu kommen, egal wie schwer der Weg dorthin wird und ganz egal um welchen Preis.
WHIPLASH fordert dich heraus Terence Fletcher zu begegnen.
Terence Fletcher fordert dich heraus ihm zu begegnen.
Kämpfe bis an's bitterste, immer dein Ziel vor Augen habend.
Du weißt das du es schaffen kannst und wirst, du siehst deine Träume in unmittelbarer Nähe vor dir, zum Greifen nahe.
Eins, Zwei, Drei, ein Schlag in's Gesicht...
Plötzlich ist alles anders.
Mit einer gigantischen Wucht wirst du auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.
Du beginnst nachzudenken, einfach über alles und jeden.
Und du trainierst trotzdem unerbittlich weiter, immer mit dem einen großen Ziel vor Augen...
Eins, Zwei, Drei, ein Schlag in's Gesicht...
Jeden Tag dasselbe Muster. Du willst endlich erreichen, dass dich dein vermeintlicher Mentor akzeptiert, mit deinem Stil zu Trommeln endgültig zufrieden ist und das vorhandene Talent in dir wahrnimmt, so wie es alle anderen tun.
Du gibst ALLES, holst ALLES aus dir raus. Vergebens, meistens.
Es gibt Lichtblicke, doch die sind rar, aber dafür motivierend gut gesät.
Dann dieser Moment: du denkst du hast es nun endlich geschafft deinen großen Traum zu verwirklichen, deinem Ziel wieder ein Stück näher zu kommen um endlich einer der ganz gro...
Eins, Zwei, Drei, ein Schlag in's Gesicht...
Du beginnst jetzt ernsthaft darüber nachzudenken das Handtuch zu werfen, alles hinzuschmeißen und dich geschlagen zu geben. Aber willst du das auch wirklich? Dein Leben einfach so wegwerfen? Einfach aufgeben, nach allem was bereits passiert ist? Nein.
Du versuchst noch besessener zu trainieren, dich kontinuierlich zu verbessern, koste es was es wolle.
Du weißt, dass jede neue Probe, jeder neue Auftritt oder jede neue Begegnung mit deinem Mentor, Fletcher, eine ungewisse Angelegenheit ist.
Du weißt, dass jeder kleine Fehler ein gefundenes Fressen für Fletcher ist.
Du weißt, dass Fletcher KEINE Fehler akzeptiert.
Werden sich das harte Training und die aufgenommenen Qualen nun endlich gelohnt haben? Das Ziel ist wieder ganz nah...
Eins, Zwei, Drei, ein Schlag in's Gesicht...
Diesmal lässt du dich nicht so einfach unterkriegen. Du beginnst langsam zu verstehen wie Fletchers System funktioniert, wie er selbst funktioniert und wie du Widerstand gegen seine knallharten Maßnahmen entwickeln kannst.
Wieder fängst du an, unermüdlich zu trainieren.
Die Schweißperlen tropfen von deiner Stirn, das Blut fließt aus deinen komplett überstrapazierten Händen. Doch selbst der Schmerz hält deinen Ehrgeiz nicht auf.
Diesmal muss es einfach klappen, diesmal darf nicht's schiefgehen...
Diesmal, beim letzten Kampf, muss jeder Schlag sitzen...
Du sitzt vor deinen Drums, befallen von den hellen Lichtern der Scheinwerfer, zerfressen von Nervosität, Angst und Freude.
Diesmal willst du es ALLEN beweisen, und zwar für immer...
Diesmal wirst du über dich hinauswachsen und allen Beweisen, dass du das Zeug zum zweiten Buddy Rich hast...
Eins, Zwei, Drei. Diesmal verstummen die Schläge.
Sie verwandeln sich in ein Lächeln, das endlich Akzeptanz und Verbeugung bedeutet...
Nun, im Angesicht von tobenden Zuschauern und der vollkommenen Verschmelzung mit der Musik, erkennst du, dass sich die harte Arbeit gelohnt hat.
Keine blutüberströmten Hände, keine seelische Sorgen mehr.
Nur noch du, deine Bandkollegen, deine Drums, der Jazz und Buddy Rich.
Du hast es geschafft, dein Ziel erreicht. Du kannst Stolz auf dich sein. Du kannst wieder Lächeln.
Schöne Aktion! :)
1. Bester Film: MAD MAX: FURY ROAD, SICARIO
2. Bestes Drehbuch: Taylor Sheridan für SICARIO, Graham Moore für THE IMITATION GAME
3. Beste Regie: George Miller für MAD MAX:FURY ROAD, Denis Villeneuve für SICARIO
4. Beste darstellerische Leistung: Benedict Cumberbatch für seine Rolle als Alan Turing in THE IMITATION GAME, Emily Blunt für Ihre Rolle als Kate Macer in SICARIO
5. Beste Technik (Sound, Kamera, usw.): BIRDMAN, STAR WARS: DAS ERWACHEN DER MACHT, SICARIO
6. Wichtigster Film: THE IMITATION GAME, STAR WARS: DAS ERWACHEN DER MACHT
7. Bestes Popcorn-Kino: STAR WARS: DAS ERWACHEN DER MACHT, FAST AND FURIOUS 7
8. Bester Soundtrack: Alexandre Desplat für THE IMITATION GAME, John Williams für STAR WARS: DAS ERWACHEN DER MACHT
9. Bester Filmcharakter: Max Rockatansky (Tom Hardy, MAD MAX: FURY ROAD), Alejandro Gillick (Benicio del Toro, SICARIO)
10. Bestes Filmpaar: Max Rockatansky und Imperator Furiosa (MAD MAX: FURY ROAD), Finn und Rey (STAR WARS: DAS ERWACHEN DER MACHT)
11. Bester Look: MAD MAX: FURY ROAD, BIRDMAN
12. Bestes Feel-Good-Movie: /
13. Beste Direct-to-DVD Veröffentlichung: /
14. Bester Genre-Film: MAD MAX: FURY ROAD, SICARIO
15. Sonderpreis: BIRDMAN
Er ist erstaunlich und schön zugleich, wie gut DER ZAUBERER VON OZ auch heute, über 70 Jahre nach seinem Erscheinen, noch funktioniert und zu begeistern weiß.
Auch wenn man den Film natürlich vorrangig als Musical einstufen kann, sollte man sich davon, sofern man den Streifen tatsächlich noch nicht kennt, nicht beirren lassen und Dorothy, dem Blechmann und Co. trotzdem eine Chance geben!
So eine verspielte und zeitlose Farbenpracht, vollgestopft mit unzähligen wunderschönen Kulissen, Figuren und tollen Kostümen, wo vor allem die Maskenarbeit für die damalige Zeit ein hartes Brett war, sollte man sich nämlich nicht entgehen lassen, auch nicht nach so vielen Jahren...
Was mir an DER ZAUBERER VON OZ immer wieder so wunderbar gefällt, ist seine Zeitlosigkeit. Der Film braucht sich, gerade durch seine fantastischen Studiobauten und die absolut großartigen Technicolorfarben, auch heutzutage in keinster Weise verstecken. Im Gegenteil, es ist schon ein kleines Phänomen wie gut der Film gealtert ist und wie gut er seine Wirkung immer noch entfalten kann.
Selbstverständlich merkt man dem Film an einigen wenigen Stellen durchaus sein Alter an, doch abseits davon stellt DER ZAUBERER VON OZ zurecht ein gigantisches Kinomonument dar.
Ich genieße es immer wieder in diese bunte Welt abzutauchen, die hier so perfekt zum Leben erweckt wurde.
Ich genieße es immer wieder, den, auch wenn ich mich sonst nicht so recht mit Musicals anfreunden kann, wunderschönen Musikstücken beizuwohnen, wo mir vor allem Judy Garland mit "Over the Rainbow" jedesmal ein Lächeln auf die Lippen zaubert.
Apropos Judy Garland: In der Rolle als Dorothy spielt Judy Garland eine meiner allerliebsten überhaupt in einem Film. Sie spielt mit einer solchen Leichtigkeit und einem solchen Charme, dass ich ihrem unschuldigen Erscheinungsbild und ihren davon abgesehen großartigem Schauspiel jedes Mal auf's Neue erliege. Eine wahrlich bezaubernde Schauspielerin! Dass sie für ihre Rolle als Dorothy mit dem (Ehren)Oscar geehrt wurde, finde ich absolut gerechtfertigt.
DER ZAUBERER VON OZ gehört für mich zu den schönsten Filmen überhaupt. Es ist ein Werk, welches zu seiner Zeit in fast jeder Hinsicht neuartige Maßstäbe setzte und sich über die Jahrzehnte absolut zurecht zu einem unsterblichen Stück Kinogeschichte gemausert hat, was auch heute noch ein magisches Erlebnis darstellt. Die Reise mit Dorothy, dem Blechmann, der Vogelscheuche und dem Löwen weiß mich immer und immer wieder um den Finger zu wickeln und ein gigantisches nostalgisches Gefühl in mir zu wecken.
Ein fantastisches Abenteuer voller Ideenreichtum, schönen Figuren und unglaublich vielen tollen Bildern.
Hier wurde eine fabelhafte Ode an die Fantasie, das Träumen und das Kind in jedem von uns geschaffen.
Ein kunterbuntes Bonbon, getragen von außerordentlich guten Kulissen, Kostümen und einer herausragenden ❤️Judy Garland❤️
Was war für Sie als Kind das Schönste in der Weihnachtszeit?
--> Natürlich die Geschenke, alles andere wäre gelogen ;D
Gibt es bei Ihnen in der Familie Traditionen, die an Weihnachten gepflegt werden? Wenn ja welche und pflegen Sie sie heute noch?
--> Am ersten Weihnachtsfeiertag fahren wir schon seit etlichen Jahren, dürften mittlerweile sogar schon Jahrzehnte sein, immer in eine ganz spezielle Gaststätte. Sofern vorhanden, folgt danach meistens noch ein Schneespaziergang. Ansonsten gibt es aber keine besonderen Traditionen.
Was schmeckt am Besten am heiligen Abend, was wird bei Ihnen serviert?
--> Also schmecken tut mir da prinzipiell eigentlich so gut wie alles. Ich könnte mich da nichtmal auf ein Gericht festlegen, da dies in der Regel tatsächlich Jahr für Jahr variiert. Egal ob Gans oder Ente, ich bin immer rundum zufrieden :D
Was gefällt Ihnen an der Weihnachtszeit besonders und was nicht?
--> Auch heute freue ich mich zugegebenermaßen immer noch über diverse Geschenke, und selbst wenn es "nur" 'ne Kleinigkeit ist, der Gedanke zählt... ;) Daneben gefällt mir auch einfach immer wieder die schöne Atmosphäre und natürlich das Beisammensein in der Familie :) Einzig die Vorweihnachtszeit, in der sämtliche Leute immer wieder Schritt für Schritt in ungeheuer großen Stress geraten und alle total aus dem Häuschen sind, geht mir immer ein bisschen auf die Nerven.
Singen Sie noch Weihnachtslieder?
--> Nein, und ich habe es auch ehrlich gesagt nicht vor, da ich kein Fan vom Singen von Weihnachtsliedern bin ;)
Ist der Weihnachts-Hit "Last Christmas" der Klassiker schlechthin oder mittlerweile einfach schon nervig?
--> Ich finde den Song furchtbar, schon immer, seitdem ich ihn das erste Mal gehört habe. Von dem Video dazu will ich da gar nicht erst anfangen...
Ob filmisch, musikalisch, ein Erlebnis oder eine schöne Zeit: Was war Ihr Highlight im Jahr 2015?
--> In filmischer Hinsicht, und da beschränke ich mich jetzt nur auf die Kinofilme, war ich von MAD MAX: FURY ROAD verdammt fasziniert und STAR WARS hat mir schlichtweg den bisher schönsten Kinobesuch meines Lebens beschert. Ansonsten war ich mit dem Jahr eigentlich zufrieden. In besonders schöner Erinnerung werde ich den Urlaub in Paris und Österreich, sowie den Umzug in meine erste gemeinsame Wohnung behalten :)
Wie verbringen Sie Silvester?
--> Da meine Freundin an Silvester Geburtstag hat, wird das beides wie jedes Jahr miteinander verbunden. Also, Geburtstagsfeier und gleichzeitig Silvesterparty.
Worauf freuen Sie sich im kommenden Jahr am meisten?
--> Gute Frage :D Im Moment wahrscheinlich auf den April, denn dann geht's wieder zum Konzert von Noel Gallagher und seinen "High Flying Birds".
Was aus dem Jahr 2015 bereuen Sie am meisten?
--> Nicht's.
Haben Sie Vorsätze für das neue Jahr? Wenn ja welche?
--> Nein, habe ich nicht. Und selbst wenn, lange halten würden sie wahrscheinlich sowieso nicht... ;)
Haben Sie die Vorsätze vom letzen Jahr erfüllt? Wenn nicht, woran sind Sie gescheitert?
--> Ich habe keine gehabt.
Welches ist Ihr größtes Ziel für 2016 und wie wollen Sie es erreichen?
--> Mein Leben so weiterzuleben wie ich es dieses Jahr getan habe.
Welcher wird der erste Kinofilm sein, den Sie sich im neuen Jahr ansehen werden?
--> Mit ziemlicher Sicherheit THE REVENANT, und ich bin schon unglaublich gespannt drauf!
Stichwort: Oscar! Schauen Sie sich die kommenden Oscars an und haben Sie schon einen oder mehrere Favoriten? Wenn ja, welche?
--> Es gab mal eine Zeit, da habe ich die Oscars für mein Leben gern geschaut, konnte von dieser Gala nicht genug bekommen. Aber nächstes Jahr werde ich voraussichtlich drauf verzichten und mir höchstens ein paar einzelne Ausschnitte ansehen, da ich von der diesjährigen Verleihung wirklich bitter enttäuscht war.
Auf welchen Serienstart im Jahr 2016 freuen Sie sich besonders.
--> Serienstart? Keine Ahnung. Freue mich aber schon wie ein Geier auf die 6. Staffel von GAME OF THRONES ^^
Gehen Sie auf den Weihnachtsmarkt oder ist das gar nicht so Ihr Ding?
--> Ja, ich gehe gern auf einen Weihnachtsmarkt, vorausgesetzt er gefällt mir. Ein bis zweimal, dann reicht's aber auch.
Was wünschen Sie sich im kommenden Jahr?
--> Das alles sich alles so gut weiterentwickelt wie in diesem Jahr. Und natürlich Gesundheit.
Was werden Sie im kommenden Jahr ändern?
--> Weiß ich im Moment noch nicht.
Was wünschen Sie den anderen Lesern/Leserinnen und Teilnehmern/Teilnehmerinnen?
--> Glück, Zufriedenheit, Gesundheit, die Erfüllung sämtlicher Wünsche und natürlich schöne Weihnachten! :)
J. J. Abrams hat tatsächlich das geschafft, was ich mir über die lange Wartezeit hinweg erhofft und erträumt habe.
DAS ERWACHEN DER MACHT ist bei weitem KEIN vollendetes Meisterwerk und auch nicht der beste Film im von George Lucas erschaffenen Star Wars Universum, aber ein Streifen der den Geist eines Mannes und dessen Vision aus den späten 70ern wunderbar gekonnt einfängt, ist der siebte Streich der Sternensaga allemal!
Man könnte DAS ERWACHEN DER MACHT sicherlich einiges vorwerfen, sämtliche Dinge bis auf's kleinste Analysieren, Vergleichen und Auswerten oder sich über die zahlreichen "Kinderkrankheiten" auslassen, die sich trotz allem häufig durch Abrams Film ziehen.
Aber ganz ehrlich, das möchte ich an dieser Stelle gar nicht machen.
Ja, DAS ERWACHEN DER MACHT kopiert die Geschichte des Ur-STAR WARS von '77 in vielen Belangen, ist dabei zugegeben doch ziemlich vorhersehbar und mit wenig Überraschungen gesegnet und orientiert sich manchmal vielleicht doch etwas ZU gewollt an seinem großen Vorbild.
Doch ganz ehrlich, ich bin J. J. Abrams dennoch unglaublich dankbar für diesen Film !
Für über zwei Stunden hat er mich in unendliche Weiten entführt, hat mich wieder Kind sein lassen und mir ein verdammt hohes Glücksgefühl beschert, durfte ich STAR WARS doch nun zum allerersten Mal auf der großen Leinwand bewundern. Es hat sich alles einfach ungemein GUT angefühlt. Die Optik ist große Klasse, der Sound ist phänomenal, John Williams Soundtrack ist immer noch absolut zeitlos und wunderschön anzuhören, der Humor gut platziert und durchaus gelungen, die Kulissen sind ebenfalls eine Augenweide und ich hatte während dem Film durchgängig STAR WARS-Feeling in mir, so wie ich es mir vor dem Film immer gewünscht hatte...
Die drei neuen Hauptfiguren, Rey, Finn und Poe, gefallen mir schon jetzt außerordentlich gut, haben mein Interesse nach mehr Wissen über Sie durchaus gestärkt und wurden von Daisy Ridley (ganz besonders Sie!), John Boyega und Oscar Isaac in meinen Augen RICHTIG gut gespielt! Besonders Daisy Ridley ist die scheinbar perfekte Besetzung für diese Rolle, und dass man diesmal auf die Möglichkeit eines weiblichen Jedi-Ritters zurückgegriffen hat, hat mir ziemlich gut gefallen! Die Harmonie zwischen den einzelnen Figuren passt wie die Faust auf's Auge und ich bin bereits jetzt mehr als neugierig wie es mit diesen neuen Charakteren weitergehen wird... In dieser Hinsicht hat Abrams ebenfalls ganze Arbeit geleistet!
Einzig die dunkle Seite, besonders in Form von Kylo Ren, konnte mich noch nicht einhunderprozentig für sich gewinnen, da ich den "Nachfolger" Darth Vaders bisher noch nicht allzu gelungen finde. Aber das kann sich ja noch Ändern.
Und als wäre das noch nicht genug, gibt's natürlich auch ein Wiedersehen mit den alten Helden von damals.
Als dann schließlich der gute Han und Chewie auftauchten, schlug mein Herz höher und mir kullerte tatsächlich eine kleine Freudenträne die Wange runter.
DIE größten Helden meiner Kindheit zum ersten Mal auf der großen Leinwand zu sehen, gerade von Harrison Ford schlagfertig und charismatisch wie eh und je verkörpert, der Traum eines jeden Fans! Ich musste sofort an damals denken, als mir zum ersten Mal KRIEG DER STERNE gezeigt wurde, als ich zum ersten Mal Han Solo, Chewie und natürlich den Falken sah. Ich war, um es mit Han's Worten zu sagen, "wieder Zuhause". Damit hat mich Abrams sehr glücklich gemacht!
Dazu noch Leia, C3PO, R2D2 und Luke, dessen Auftritt mir trotz seiner enormen Kürze irgendwie gefallen hat (finde das Ende übrigens richtig gelungen und stimmig zugleich...), und ich wurde mein breites Grinsen auf der Gusche den ganzen restlichen Abend gestern nicht mehr los...
Insgesamt betrachtet war ich vor allem froh, dass Han durchaus viel Screentime hatte und Leias Auftritte ebenfalls gut getimt waren. Die vielen Anspielungen auf KRIEG DER STERNE und die ersten Begegnungen von Han und Co. haben dem ganzen dann noch die Krone aufgesetzt!
Wie gesagt, man könnte DAS ERWACHEN DER MACHT einiges ankreiden, aber das möchte ich (zumindest im Moment) gar nicht machen.
Zu schön war der Film, zu schön das Wiedersehen mit Han, Chewie, Leia und den anderen Urgesteinen und zu schön die Einführung der neuen Figuren.
J.J. Abrams hat meinen Wunsch nach einem würdigen Star Wars Film definitiv erfüllt, den Grundstein für weitere, hoffentlich ebenfalls gute, Fortsetzungen gelegt und mir den bisher wahrscheinlich schönsten Kinobesuch meines Lebens beschert!
Danke, J.J. !
Glauben Sie an richtig oder falsch - oder an richtig und falsch?
--> Nun ja, beides, sowohl richtig als auch falsch, gibt es. Deshalb glaube ich an beides.
Wie hoch ist der Anteil Ihrer Gefühle und Gedanken, die geschlechtsspezifisch sind?
--> Schwierig. Höre ich gerade zum ersten Mal, "geschlechtsspezifische Gedanken" :D Das kann ich jetzt tatsächlich nicht genau sagen, weil da auch ehrlich gesagt nicht so direkt drauf achte, also meistens jedenfalls.
Und wie viele davon sind unabhängig oder unentschlossen?
--> Ähm...okay? Eigenartige Frage. In meinen Augen sind Gedanken doch immer von irgendetwas abhängig, oder nicht?
Fühlen Sie sich immer als Mann oder als Frau - oder ist es Ihnen meist egal?
--> Natürlich immer 100% als Mann. Ich hatte noch nie das Gefühl gehabt im falschen Körper geboren zu sein.
Wie oft treten Sie neben sich und betrachten Dinge von einem neutralen Standpunkt aus?
--> Oftmals.
Wann haben Sie zum letzten Mal getanzt?
--> Diesen Sommer auf einer Hochzeit.
Tanzen Sie lieber mit anderen oder allein?
--> Ich bin zwar kein großer Tanzfan, aber wenn es mal dazu kommt, dann doch lieber zu zweit und nicht alleine.
Improvisieren Sie, oder folgen Sie lieber einer Choreografie?
--> Meistens improvisiere ich :D
Welche Kunstform beeinflusst Ihre Art zu denken? Und welche Ihre Art zu fühlen?
--> Beim Denken wahrscheinlich am ehesten die Literatur, wobei ich mich da aber nicht auf einen Oberbegriff festlegen kann. Beim Fühlen dann Filme und vor allem die Musik. Aber wie gesagt, Kunst ist ein enorm großes Gebiet, da gibt es immer wieder Kleinigkeiten die meine Denkweise oder die Art zu fühlen ansprechen.
Wer oder was bringt Sie zum Lachen?
--> Freunde, Familie, Freundin, schwarzer Humor, Ironie, Sarkasmus, gute Witze und manchmal zugegebenermaßen auch Schadenfreude.
Geht alles leichter mit Humor?
--> Nicht alles, aber sehr vieles.
Haben Sie Talent zum Lustigsein?
--> Ich denke schon, ja. Manchmal zwar etwas mehr oder weniger freiwillig, aber ansonsten schon.
Und zum Glücklichsein?
--> Auch wenn es Früher öfters nicht der Fall war, würde ich die Frage jetzt durchaus bejahen, auch wenn ich glaube, dass man kein Talent zum Glücklichsein braucht.
Was bedeutet Suchen ohne die Intention des Findens?
--> Kommt drauf an, kann sowohl positive als auch negative Gefühle nach sich ziehen... Ich würde persönlich in so einem Fall eher zum negativen tendieren.
Sie gewinnen im Lotto: Was würden Sie verändern?
--> Da will ich gar nicht drüber nachdenken, sonst fange ich nur wieder an zu Träumen und mir unnötige Hoffnungen zu machen...^^
Wie viel Zeit am Tag geben Sie der Stille?
--> Um ehrlich zu sein ziemlich wenig.
Womit würden Sie aufhören, wenn Sie könnten?
--> Hmm, ich neige manchmal dazu, unnötig viele negative Gedanken zu verschiedensten Dingen zu entwickeln. Könnte da ganz gut drauf verzichten. Oder auch auf meinen nervigen Kontrolldrang bevor ich irgendwo hingehe und gefühlte tausendmal nachschaue ob ich alles wichtige dabei hab. Dämliche Angewohnheit.
Halten Sie sich gern zurück, oder lassen Sie sich mitreißen?
--> Beides. Wenn ich nicht in Stimmung bin, dann ziehe ich mich auch gern mal zurück. Ansonsten lasse ich mich aber natürlich auch gerne mitreißen :)
Was würden Sie gerne erfinden?
--> Öhm, gute Frage? Zeitreisemaschine vielleicht.
Ihr größtes Lieblingslied aller Zeiten?
--> Verdammt schwierige Frage! Ich würde sagen "November Rain" von Guns N' Roses. Ich verbinde mit diesem Lied aber auch eine ganz besondere Erinnerung, weshalb es wahrscheinlich gerade deswegen immer einen Platz in meinem Herzen haben wird.
Glauben Sie an Liebe auf den ersten Blick?
--> Ja.
Ist der Blick in dem Fall gestochen scharf, kurzsichtig oder weitsichtig?
--> gestochen scharf und weitsichtig...
Wenn Sie etwas an Ihrem Körper verändern könnten, was wäre das?
--> Auch wenn ich eigentlich ganz zufrieden bin, wahrscheinlich einiges :D
Wie wichtig ist Sex in einer langen Beziehung?
--> Sehr wichtig, finde ich. Sex sollte die Beziehung aber auch nicht im Griff haben, sprich Dreh und Angelpunkt von allem sein. Am Ende sieht die Thematik sowieso jeder anders. Für die eine Seite ist Sex das wichtigste, für die Andere wiederum eben nicht. Aber solange am Ende alle glücklich sind, ist doch alles super :)
Würden Sie lieber in einer kurzen treuen oder einer langen offenen Beziehung leben?
--> Man sollte sich natürlich davor absolut einig sein was man wirklich will. Ansonsten wird das von Anfang an nicht's. Ich würde da lieber in einer kurzen, dafür aber treuen Beziehung leben. Alles andere (offene Beziehungen sind für mich sowieso kompletter Blödsinn...) endet meistens eh nur mit Schmerz.
Welches Lebensjahr würden Sie gern noch mal leben?
--> Mein Leben hat gerade mal RICHTIG angefangen, da will ich im Moment gar nicht nochmal ein Lebensjahr erneut leben.
Sind Sie noch in Kontakt mit Freunden von damals?
--> Ja, und ich bin sehr froh darüber :)
Haben Sie schon einmal etwas Illegales getan und sind noch mal davongekommen?
--> Illegal? Also so richtig? Nein, habe ich noch nicht.
Erschreckt oder reizt Sie das Fremde?
--> Kommt drauf an um was es geht. Meistens reizt es mich aber.
EINE TOTAL, TOTAL VERRÜCKTE WELT: der Name ist hier Programm und stellt gleichzeitig das Polster für eine hemmungslos überspitzte und dennoch blendend unterhaltende "Schatzsuche" dar.
Stanley Kramer hat hier eine wirklich wunderbare Komödie der alten Schule gedreht, die zwar eine durchaus lange Laufzeit aufweist, dabei jedoch durchweg und auch merklich an Unterhaltungswert gewinnt und später einen gut getimten Gag nach dem anderen zündet.
EINE TOTAL, TOTAL VERRÜCKTE WELT war mir nicht fremd, auch wenn ich den Film das letzte mal vor ungefähr 10 Jahren gesehen hatte. Ich habe den Film bereits früher häufig mit meinem Vater geschaut, und war schon damals sehr angetan von dem was ich sah.
Heute, etliche Jahre später, bin ich von EINE TOTAL, TOTAL VERRÜCKTE WELT immer noch begeistert.
Zwar merkt man dem Film sein Alter in einigen Momenten durchaus an und auch manche Witze möchten heute nicht mehr zu einhundert Prozent ihre Wirkung entfalten, doch abseits davon ist der Film Unterhaltung vom allerfeinsten!
Ein Alter Ganove, gerade frisch aus dem Knast entlassen, will seine satten 350000$, welche er vor Jahren nach einem Raubüberfall versteckte, an sich nehmen. Er hat es eilig, zu eilig. Bei einer Raserei stürzt er mit seinem Wagen einen Abgrund hinunter.
Kurz vor seinem Tod schafft er es jedoch noch einigen anderen Autofahrern, die ihm zu Hilfe eilen wollten, den vermeintlichen Standort seines "Schatzes" mitzuteilen.
Diese allesamt ulkigen Gestalten, unter ihnen beispielsweise ein Vertreter einer Firma für essbares Seegras zusammen mit seiner Frau und seiner nervtötenden Schwiegermutter, ein wohlhabender Zahnarzt und seine Frau, zwei mehr oder weniger erfolgreiche Geschichtenschreiber und ein bulliger Lastwagenfahrer, wittern nun natürlich das ganz große Geld.
Was nun folgt ist eine temporeiche und immer kurioser werdende Hetzjagd. Das Ziel, die 350000$ zu finden. Dabei kommen nach und nach immer mehr Personen in's Spiel, bei der eine natürliche drolliger, verrückter und oft auch blöder als die Andere ist.
Am Ende endet alles, wer hätte es gedacht, in einem einzigen Chaos...
Dieses Chaos inszenierte Stanley Kramer als ein herrlich abstruses und urkomisches Roadmovie, gespickt mit allerlei Adrenalin und haufenweise genialen Figuren und Momenten.
Was als turbulente Verfolgungsjagd im Auto beginnt, führt später sogar zum Einsatz von Flugzeugen. Die Gier steht (fast) jedem Charakter auf die Stirn geschrieben, mögliche "Bündnisse" um schneller an's Ziel zu kommen scheitern so schnell wie sie geschlossen wurden und prinzipiell versuchen die meisten der potentiellen "Schatzsucher", ihre Gegner gnadenlos übers Ohr zu hauen.
Daraus resultiert ein wirklich großer Spaß, der vor allem durch seinen Charme, ein ungemein hohes Tempo mit keiner Verschnaufpause, zahlreichen urkomischen Szenen und Charakteren und natürlich durch grandiose Schauspieler (Spencer Tracy, Mickey Rooney und viele andere Komödianten) punktet.
Ich habe mich auch heute noch bestens unterhalten gefühlt und lange keine bessere Komödie mehr gesehen.
EINE TOTAL, TOTAL VERRÜCKTE WELT ist in meinen Augen eine klare Empfehlung und hat definitiv eine Chance verdient, denn so eine eigenwillige und oftmals zum Brüllen komische "Schatzsuche" findet man nur selten, und heutzutage schon gar nicht mehr.
Ein herrlicher Spaß!