Ioosh698 - Kommentare
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Alle Kommentare von Ioosh698
Xavier Dolan ist für mich komplettes Neuland, eine Reise in's ungewisse. Ich gebe zu, dass ich mich bisher so gut wie gar nicht mit dem engagierten Dolan beschäftigt habe und mir dieser Mann auch sonst kaum ein Begriff war.
Ich glaube, wenn mir meine beste Freundin nicht vor kurzem MOMMY an's Herz gelegt hätte, dann hätte ich mich wahrscheinlich immer noch nicht dazu durchgerungen, dem Werk Xavier Dolans eine verdiente Chance zu geben.
Tja, nachdem ich mir MOMMY endlich angesehen habe, kann ich getrost behaupten, das es definitiv die richtige Entscheidung war!
Xavier Dolans MOMMY ist ein sehr spezielles Werk, dies wird schon nach ersten paar Momenten deutlich, wenn man als Zuschauer erkennt, dass sich Dolan in seinem Film voll und ganz dem 1:1 Bildformat verschrieben hat, doch dazu später mehr...
Dolan entführt den Zuschauer in sein ganz eigenes Bild der Gesellschaft und der Familie, angesiedelt in einem fiktiven und zukunftsorientierten Kanada. Man wird in MOMMY sehr schnell in die Geschichte des Filmes hineingezogen, kommt schon früh mit den intimen Problemen der verschiedenen Charaktere in Berührung und findet sich gut im Film zurecht.
Xavier Dolan, übrigens auch verantwortlich für das kongeniale Drehbuch, erzählt in MOMMY (verdammt nochmal, ich mag diesen Titel!) die Geschichte einer Mutter und ihres Sohnes. Der 15 jährige Steve hat ADHS. Im Kern ist Steve ein netter Kerl, sehnt sich nach Liebe und Zuneigung und hat ungemein viel Charisma. Doch aufgrund seiner Krankheit kann dies alles eben auch ganz anders aussehen. Vom einen auf den anderen Moment hat Steve seine Gefühle und seine unbändige Wut nicht mehr im Griff, verliert die Kontrolle über sich selbst und wird beleidigend und verletzend, selbst zu seiner Mutter, Diane.
Diese versucht alles, um sich so gut es geht um ihren Sohn zu kümmern, mit ihm gemeinsam gegen seine Krankheit anzukämpfen und realistisch in die Zukunft zu blicken. Doch dafür müssen sich die Beiden erst einmal eine neue Existenz aufbauen, ganz von vorn anfangen. Denn das Geld ist knapp, Steves Vater ist gestorben und gerade durch dessen immer wieder aufkeimende Wutausbrüche wird jeder Tag zu einer neuen Herausforderung... Den ersten Hoffnungsschimmer bringt dabei Kyla, die Nachbarin der von Steve und Diane. Die traumatisierte Kyla findet schließlich genau in dieser Unterstützung, der sie den beiden entgegenbringt, ihren inneren Frieden wieder und ist Steve und Diane eine große Hilfe.
Doch Mutter und Sohn haben noch einen großen Trumpf im Ärmel, welcher sie immer wieder zusammenschweißt und zum Kämpfen, zum Glaube an das Gute und zum Glaube an die Liebe, anspornt: Ihre Beziehung zueinander.
Denn trotz der ganzen Probleme im Alltag ist das natürliche Band zwischen Mutter und Kind so deutlich spürbar wie in kaum einem anderen Film.
Den schlimmen Ausrutschern Steves Folgen immer wieder wunderbar anzusehende Szenen zwischen ihm und seiner Mutter.
In diesen Momenten genügen schon mal bloß eine zärtliche Umarmung, eine nette Geste oder ein kleiner Kuss, um einem ein klitzekleines Lächeln auf die Lippen zu zaubern und gleichzeitig daran zu erinnern, dass die Liebe und Zuneigung, die man für einen Menschen, egal ob Familienmitglied, Freund, Freundin, Mann oder Frau, empfinden kann, Wände brechen kann...
Natürlich ist das bei weitem nicht alles, was den Streifen so besonders macht. MOMMY ist eine Hommage an das Leben, eine Ode an die Familie und Liebe und ein Appell für die wohl stärkste menschliche Bindung überhaupt, die, zwischen einer Mutter und ihrem Kind.
Somit wirken sämtliche Figuren von Anfang an greifbar und durchweg interessant, bieten dem ein oder anderen vielleicht sogar Raum zur Identifikation und haben es außerdem geschafft, meine Neugier durch den ganzen Film hinweg anzuheizen. Ich hatte stets das Bedürfnis mehr zu erfahren. Mehr über die Figuren, mehr über ihr Leben, ihre Vergangenheit, ihre Probleme, ihre Ziele und ihre Wünsche.
Jede der drei Hauptfiguren, sei es nun Steve, seine Mutter Diane oder die geheimnisvolle Nachbarin Kyla, wirkt schon fast so, als wäre sie von Dolan regelrecht aus dem Leben gegriffen worden, so, als wären sie gar keine Schauspieler sondern echte Menschen, welche Dolan zufällig auf der Straße gefunden und angesprochen hat. Warum? Ganz einfach, weil das, was man hier von den Schauspielern im Kontext ihrer jeweiligen Figur zu sehen bekommt, schlichtweg brillant und ungemein intensives Schauspiel ist! Die Schauspieler verschmelzen hier regelrecht mit ihren Rollen und verkörpern ihre Charaktere, was ich nebenbei bemerkt IMMER großartig finde, verdammt realistisch und lebensecht.
Zwar war mir keiner der Schauspieler ein Begriff gewesen, doch was die drei Hauptfiguren, also Anne Dorval (Diane), Antoine-Olivier Pilon (Steve) und Suzanne Clément (Kyla) hier aus ihren Rollen rausholen und für Gefühle vermitteln, ist wahrlich beeindruckend!
Und somit komme ich nun nochmals auf das Bildformat von MOMMY zu sprechen: Ich habe mich (natürlich) ein bisschen belesen, und festgestellt, dass viele dieses 1:1 Format verabscheuen, lächerlich oder gar sinnlos finden. Nun ja, Geschmäcker sind verschieden, deshalb sage ich dazu nichts und akzeptiere es. Doch ich finde ja, Xavier Dolan wählte das 1:1 Format schlichtweg aus dem Grund, dass er somit nochmals verdeutlichen wollte das MOMMY sozusagen 1:1 das Leben darstellen soll, eben einfach in Dolans persönlicher Interpretation. Er wollte zeigen, das solche Geschichten und Thematiken wie in MOMMY unter anderem genau SO "da draußen" passieren können!
Aber das ist nur meine Sichtweise.
Daneben ist MOMMY vor allem exzellent geschrieben. Die Dialoge funken und entfalten ihre Wirkung in jeder Hinsicht. Man merkt, das Xavier Dolan seinen ganz eigenen Stil besitzt, welcher mir persönlich sehr gut gefallen hat. Auch die Optik des Filmes fügt sich wunderbar zum Gesamtbild des Filmes bei, und untermauert vor allem die leicht Zukunftsbetonte Ader von MOMMY.
Was mir RICHTIG gut gefallen hat, war Dolans Spiel mit der Musik und deren stets nachvollziehbare und passende Einstellung im Film, beispielsweise zu Céline Dions (grandiose Sängerin!) "On Ne Change Pas", währenddessen Steve, Kyla und Diane anfangen zu Tanzen und wenigstens für einen Moment alle Sorgen vergessen können.
Und dann kam sie, DIESE Szene: http://youtu.be/PoFM4pWCAg0
Wenn diese wunderschöne Szene von Oasis, einer der legendärsten Gruppen überhaupt und meiner absoluten Lieblingsband, mit "Wonderwall" (ein Song der mir schon durch einige "Krisen" geholfen hat!) begleitet wird, dann hatte ich wirklich Gänsehaut bekommen, da diese Bilder einfach wunderschön anzusehen sind!
"I don't believe that anybody
Feels the way I do about you now"
Beschreibt das was Steve und seine Mutter füreinander fühlen sehr gut!
Auch wenn es nicht direkt mit dem Film zu tun hat, so musste ich immer wieder kurz darüber nachdenken, dass der Charakter von Steve und dem ehemaligen Oasis Frontmann Liam Gallagher (LIVE FOREVER, by the way...) gar nicht mal sooo unterschiedlich ist (wenngleich auch sicherlich nicht vergleichbar), war Liam doch auch bekannt für seine zahlreichen Prügeleien und Ausraster... Aber das nur als kleine Bemerkung meinerseits.
MOMMY hat mich wirklich POSITIV überrascht, einen solch gelungenen Einstieg in das Werk von Xavier Dolan, welcher wahrscheinlich wirklich viel Talent besitzt, habe ich nicht für möglich gehalten!
MOMMY ist ein berührender, ehrlicher, trauriger und auch hoffnungsvoller Film, der Kraft spendet und zum Glauben an das Gute und die Liebe anhält.
MOMMY tut gut, MOMMY tut weh, MOMMY schenkt Hoffnung.
Eine gelungener Spagat!
Zum Abschluss muss ich sagen, dass ich bisher wahrscheinlich keine besser dargestellte Mutter-Sohn-Beziehung in einem Film gesehen habe, chapeau, Mr. Dolan!
Einer der innovativsten und gelungensten Film in letzter Zeit!
"And after all You're my WONDERWALL"
Ryan Gosling versteht es, durch seine unverwechselbare Ausstrahlung zu begeistern. Ich konnte früher zugegebenermaßen kaum eine vernünftige "Bindung" zu Gosling aufbauen, doch mittlerweile gehört dieser Mann für mich zu DEN Gesichtern der Zukunft.
Er polarisiert, er flasht, er drückt Charisma aus und das allerwichtigste, er kann sich verdammt nochmal als ziemlich guter Schauspieler bezeichnen, einer der besten seiner Generation, wohlgemerkt.
Derek Cianfrance nutzt den Stil Goslings, als charismatischer, verschlossener und raubeiniger Einzelgänger mit Herz, in allen Belangen aus und profitiert durch die Bank weg durch dessen Talent. Die Mimik und allgemein das Auftreten Ryan Goslings haben mich hier sehr beeindruckt, keine Frage!
Cianfrance inszeniert mit THE PLACE BEYOND THE PINES für meinen Geschmack einen der besten Filme der letzten Jahre. Aufgeteilt in drei Kapitel, in denen jeweils eine Person mehr oder weniger im Vordergrund steht, weiß THE PLACE BEYOND THE PINES schon bald in seinen Bann zu ziehen, was vor allem an einer spannenden und glaubhaften Story, einer sehr dichten Atmosphäre, tollen Bildern und herausragenden Schauspielern liegt.
Den Charakteren wurde viel Profil verliehen und außerdem wurden sie interessant gestaltet, gerade deshalb sticht der Streifen unter der Masse heraus. Die Geschichte um Schuld, Sühne, Familie, Vergangenheit, Zukunft, Liebe, Vergebung und Schmerz fesselt dank der prächtigen Inszenierung bis zum Schluss, und weiß in der Aufteilung ihrer Kapitel durchweg an den Bildschirm zu fesseln. Die Story bleibt spannend, stark und menschlich erzählt und wird Minute für Minute emotionaler und packender.
Neben Ryan Gosling können vor allem Bradley Cooper ( für mich eine seiner stärksten Leistungen ,sehe ihn in seinen ernsteren Rollen sowieso lieber ! ), Eva Mendes, Rose Byrne, Ray Liotta ( ja, ihn gibt's auch noch ;) ) und Dane DeHaan überzeugen, wobei hier wirklich jeder astreine schauspielerische Leistungen zeigt!
Auch Kamera, Schnitt, Optik und Soundtrack können mehr als überzeugen und fügen sich richtig gut in's (positive) Gesamtbild des Filmes ein!
THE PLACE BEYOND THE PINES bleibt für mich am Ende ein packendes, fantastisch gespieltes und toll erzähltes Familiendrama der Generationen.
Wie gesagt, besonders Ryan Gosling sticht hier einmal mehr heraus und weiß absolut zu begeistern. Guter Mann! Guter Film! Gute Story!
C'EST LA VIE
SO SIND WIR, SO IST DAS LEBEN
"der erste Tag vom Rest eures Lebens..."
Ein unbeschreibliches Erlebnis. Ein lebensechtes Erlebnis. Eine persönliche und gefühlvolle Reise tief in's Innere des menschliche Wesens.
Wunderschön, mitreißend, humorvoll, berührend, ehrlich, intim, voller Zeitgeist, liebevoll, nachdenklich, todtraurig und vor allem greifbar und ungemein menschlich.
C'EST LA VIE ist das Leben, in all seinen komplexen Erscheinungsbildern und Gefühlslagen.
Der Titel des Filmes mag zwar zu Beginn etwas eigenwillig klingen, gibt letztlich jedoch genau DAS wieder, was uns der Regisseur hier im Endeffekt mitteilen, uns schlichtweg näher an's Herz legen möchte.
C'EST LA VIE ist eine Ode an das Leben und eines wichtigsten Dinge überhaupt, die Familie.
In 5 wunderbar angenehm und gekonnt miteinander verschmolzenen Kapiteln, welche sich wirklich wunderschön zueinander ergänzen, erzählt Regisseur Rémi Bezançon die Geschichte der Familie Duval, bestehend aus den beiden Eltern Robert und Marie-Jeanne, dem Großvater Pierre und den drei Kindern, Albert, Raphaël und Fleur.
Dabei steht in jeden der einzelnen Kapitel jeweils ein Familienmitglied ganz besonders im Vordergrund.
Über ganze 12 Jahre begleitet man die Familie Duval durch's Leben, beginnend gegen Ende der 80er und endend kurz nach der Jahrtausendwende.
Tja, was soll ich sagen? Ich bin in die Geschichte eines Filmes selten schneller eingetaucht als hier, konnte mich mit diversen Charakteren, gerade diejenigen, welche sich ungefähr im selben Alter wie ich selbst befinden, selten leichter identifizieren und selbst wieder erkennen wie es hier der Fall gewesen ist!
Die Geschichte rund um diese Familie wirkt dabei so greifbar und echt, das man sich verdammt schnell im Film verliert und am Ende fast schon das Gefühl hat, für knapp zwei Stunden selbst Mitglied der Duvals gewesen zu sein, an all den Höhen und Tiefen, die es nunmal in JEDER Familie gibt, selbst dran teilgenommen zu haben...
Ich weiß ich schreibe das bei recht vielen Filmen nieder, doch es gibt kaum einen Film, der in letzter Zeit ein größeres Gefühlschaos mit mir veranstaltete als C'EST LA VIE, im positiven Sinne!
Die Entwicklung der vielen verschiedenen Figuren wurde über all die Jahre mehr als authentisch dargestellt, wirkt zu keiner Zeit konstruiert sondern vielmehr glaubhaft und echt. Ich glaube, egal ob man den Film nun mag oder nicht, dass sich hier jeder in irgendeiner Weise selbst erkennt, als eine Art Spiegelbild der Figuren, in ihrem Handeln und ihrem Denken.
Man hat hier mit sämtlichen Problemen zu kämpfen die man sich vorstellen kann. Dabei kommt vor allem die Entwicklung der Figuren über die Jahre sehr gut rüber, was man so gut wieder jedem Charakter anmerkt, seien es nun Robert und Marie-Jeanne oder Albert, Raphaël und Fleur.
Kein Handlungsstrang kommt kurz, keine Figur wird nicht ausreichend genug beleuchtet.
Es ist eben tatsächlich wie im wahren Leben: Die Jahre vergehen, man wird reifer, älter und schlichtweg erwachsener in dem was man tut.
Es gibt gute Zeiten, Höhepunkte und selbstverständlich auch Tiefpunkte im Leben.
Man wird mit Zukunft, Vergangenheit, Leben und Tod konfrontiert, muss seinen eigenen Platz im ewigen Kreis finden, vergangene Dinge begraben und alten Sünden vergeben ,optimistisch in die Zukunft blicken und sich eine existenzielle Grundlage aufbauen.
Eltern sehen ihr Leben an sich vorbeiziehen, ihre Kinder aufwachsen und deren eigenen Platz im Leben finden.
Man erkennt den Wechsel der Generationen, wenn man all das was einem die eigenen Eltern beibrachten nun den eigenen Kinder zu mit auf den Weg geben muss, sie auf das Leben "da draußen" vorbereiten muss.
Robert und Marie-Jeanne erkenn dies, und ihre Kinder auch, wenngleich (natürlich) auch etwas langsamer.
Ein Kreis schließt sich und ein anderer öffnet sich wieder...
Albert zieht aus, findet seine scheinbar "große Liebe", heiratet, startet eine Karriere als Arzt und kämpft um die ständige Anerkennung seines Vaters Robert. Doch auch er überlegt, was er denn wirklich am meisten möchte und was ihm am wichtigsten ist und erst am Ende erkennt er wo sich sein Platz tatsächlich befindet.
Raphaël hingegen hat noch keinerlei Ahnung was später aus ihm werden soll. Er liebt Musik, geht ansonsten aber noch recht desillusioniert durch's Leben, ohne klares Ziel vor Augen. Nur die Familie und sein Großvater Pierre geben ihm halt und Geborgenheit.
Fleur ist eine typische junge Frau, die gerade in der Pubertät mit den bekannten Problemen zu kämpfen hat und ihre Eltern, gerade ihre Mutter, ungemein auf Trapp hält. Sie kommt in Kontakt mit der Liebe, Sex, Alkohol, Partys und Marihuana. Daneben hat sich Fleur voll und ganz dem "Grunge" verschrieben, sprich sie hat sich ❤️Cobain, Grohl und Novoselić❤️ zum Lebensmotto gemacht.
Im Gegenpol dazu stehen die Eltern der Kinder, die ebenfalls mit alltäglichen Problemen zu kämpfen haben.
Marie-Jeanne will wieder Studieren, fühlt sich jedoch oft von allen missverstanden und sexuell frustriert.
Robert hingegen kämpft um die Anerkennung seines mürrischen aber doch gutherzigen Vaters Pierre und versucht, alles irgendwie zusammenzuhalten und endlich das Rauchen aufzugeben.
Willkommen im Leben!
C'EST LA VIE bleibt bis zum Ende unglaublich berührend und unterhaltsam, ist so menschlich wie kaum ein zweiter Film (mir würde hier nur noch AMERICAN BEAUTY einfallen...) und regt vor allem zum Nachdenken an, dazu, wie schon in Sam Mendes eben genannten Film, "genauer hinzusehen", das Leben und gerade das Zusammensein innerhalb der Familie in vollen Zügen auszukosten und zu genießen!
Die Schauspieler, die mir zugegebenermaßen allesamt unbekannt waren, zeigen hier alle miteinander großartige Leistungen und erwecken diese Familie unglaublich gut zum Leben!
Das Gesamtpaket stimmt einfach zu einhundert Prozent!
C'EST LA VIE ist für mich letztlich ein verdammt berührendes Werk geworden, eine kleine Filmperle die definitiv MEHR Aufmerksamkeit verdient und mir wieder einmal gezeigt hat, weshalb ich das französische Kino so sehr mag.
Die Geschichte um die Familie Duval ist menschlich, die Charaktere wachsen einem unglaublich schnell an's Herz und die Grundbotschaft des Filmes, das man die Familie und Leben genießen und lieben sollte, zündet in ganzer Hinsicht!
Ich hab gelacht, nachgedacht, mich in Figuren selbst erkannt und am Ende, während den letzten Szenen, tatsächlich ein paar Tränen vergossen...
DANKE für diesen Film!
"Euch drei beim Aufwachsen zu beobachten, ist das schönste, was ich jemals in meinem Leben erlebt habe."
Wann hat man als Drehbuchautor seine Aufgabe zu einhundert Prozent ausgefüllt? Wenn man es schafft, sich über die Jahre hinweg seinen ganz persönlichen Stempel zu basteln, dessen Abdruck man unter etlichen anderen sofort erkennt und mit dem jeweiligen Autor assoziiert? Wenn man schon kurz nach dem Beginn eines beliebigen Filmes, nachdem erst wenige Worte gesprochen worden sind, eine kleine Vorahnung hat, oder sich vielleicht schon absolut sicher ist, aus welchem genialen Kopf diese Zeilen stammen? Es gibt mit Sicherheit einige Erkennungsmerkmale im Bezug auf Drehbuchautoren, doch ich für meinen Teil kenne keinen anderen, der in dieser Hinsicht einen solch hohen Wiedererkennungswert besitzt wie der gute Quentin Tarantino!
Tony Scotts TRUE ROMANCE ist ein Film, dem man die Handschrift seines Drehbuchautors zu jeder Sekunde spürbar anmerkt. Ich wollte mir TRUE ROMANCE schon seeehr lange endlich mal ansehen, vor allem da ich natürlich zum einen Tarantino und Scott sehr gern mag, und außerdem ein großer Fan von Patricia Arquette und dem mittlerweile leider nicht mehr so präsenten Christian Slater bin.
TRUE ROMANCE ist für mich letztlich fast schon eine Art filmischer "Paradiesvogel" geworden, da dieser Streifen einfach unglaublich viele Genreanteile in sich vereint und somit im Endeffekt wie eine bunte Mixtur aus Lovestory, Drama, Roadmovie, Thriller, Komödie und vielem mehr wirkt.
Und ich gebe es zu, genau DA liegen die meinerseits größten Kritikpunkte! In der Regel mag ich es sehr, wenn sich Regisseure verschiedenster Stilmittel bedienen und dies alles schließlich irgendwo in ihrem jeweiligen Film verarbeiten, doch ich weiß nicht warum, Tony Scott hat damit in manchen Momenten tatsächlich gar nicht meinen Geschmack getroffen ( was nicht heißt das der Film deshalb 'ne Totalkatastrophe ist! ). Manchmal war mir das Ganze zugegebenermaßen etwas zu viel des guten, da ich mir immer ein bisschen wünschte, das man sich hier etwas mehr konkretisiert hätte, anstatt so wild zu experimentieren...
Ein ähnliches Problem hatte ich schon damals bei Oliver Stones psychotrip NATURAL BORN KILLERS, wo Tarantino ja ebenfalls seine Finger im Spiel hatte...
Es ist halt wie im richtigen Leben, wenn die Chemie nicht passt, dann kann man sich zwingen wie man will, kommt nichts Gutes dabei heraus.
Das alles hört sich aber wirklich schlimmer an als es ist! Denn wenn ich TRUE ROMANCE schlecht finden würde, hätte ich ihm doch mit Sicherheit keine 7,5 Punkte spendiert, oder nicht? Denn abseits seiner wilden Genreexperimente ist Scott mit TRUE ROMANCE ein Film geglückt, der überwiegend bestens unterhält und ungeheuer viel Tempo besitzt.
Erzählt wird eine Geschichte, bei der man ebenfalls wieder sofort merkt, wessen Genie hier am Werk war. Die Dialoge die Quentin Tarantino hier mal wieder aus dem Ärmel geschüttelt hat, sind wie immer ein Fest für die Ohren und ein erneuter Beweis für das Talent dieses Mannes, auch wenn TRUE ROMANCE natürlich nicht ganz an Tarantinos größte Werke heranreicht, siehe PULP FICTION oder RESERVOIR DOGS. Dennoch, es sind vor allem die Dialoge, weswegen der Streifen so viel Spaß macht, denn den Stil Tarantinos kann man nun mal nicht kopieren, NIEMALS!
Wenn man die beiden frisch verliebten Clarence und Alabama, die an einen Koffer vollgestopft mit Koks gekommen sind und dieses nun verkaufen wollen, auf ihrer Flucht vor diversen abgefuckten Zuhältern, wilden Untergrundgestalten, den Cops und gierigen Mafiosi begleitet, dann ist das von Tony Scott ein trotz allem verdammt unterhaltsam inszenierter Trip, welcher kaum Langeweile besitzt, mit einem grandiosen Shootout endet und einige andere denkwürdige Szenen zu bieten hat ( ich denke da besonders an die Szene zwischen Hopper und Walken ).
Dabei hat mir vor allem gefallen, das die Geschichte zwischen Clarence und Alabama, also praktisch ihre Liebe zueinander, trotz der ganzen überdrehten Inszenierung äußerst greifbar und echt wirkt und schlichtweg richtig schön anzusehen ist, gerade zu Beginn des Filmes während der Szenen im Kino.
Christian Slater und die abgedrehte und doch wundervoll anzusehende Patricia Arquette harmonieren hierbei wirklich 1a miteinander, woraus die Darstellung ihrer Charaktere natürlich ungemein viel Profit zieht. Allgemein hat Tony Scott hier einen beachtlichen Cast versammelt, dem viele große Filmstars beiwohnen dürfen. Von Christian Slater, Patricia Arquette, Dennis Hopper, Christopher Walken, Brad Pitt und Gary Oldman, bis hin zu Val Kilmer, Tom Sizemore und James Gandolfini, es ist ein Cast zum bestaunen, der eigentlich keine Wünschen offen lassen sollte.
Daneben punktet TRUE ROMANCE natürlich auch durch seine Kameraarbeit, schnelle und gut getimte Schnitte und einen bombastischen Soundtrack!
TRUE ROMANCE ist für mich ganz klar ein überdurchschnittlich guter Film, wenngleich er für meinen Geschmack nicht DER Reißer und "Kult"film ist wie für viele andere! Dazu war mir der Film in manchen Momenten wie schon gesagt doch etwas ZU unentschlossen und experimentierfreudig, was öfters nicht vollständig meinen persönlichen Geschmack getroffen hat.
Trotzdem, der starke Cast, das tolle Liebespaar aus Clarence und Alabama und der dennoch hohe Unterhaltungswert des Filmes machen TRUE ROMANCE letztlich zu einem guten Werk, bei dem sich der Regisseur und sein Drehbuchautor wunderbar zueinander ergänzt haben!
Sind Sie ein Morgenmensch?
--> Ja. Ich muss aber dazusagen, das ich aufgrund der Arbeit dazu "gezwungen" bin jeden Tag relativ früh aufstehen zu müssen. Aber über die Zeit gewöhnt man sich dran und dann ist das nur noch halb so schlimm ;)
Was bringt Sie so richtig auf die Palme?
--> Einiges... Leute die meinen absolut alles besser wissen zu müssen, Heuchler, grobe Unpünktlichkeit ( mag übertrieben klingen, bin in dieser Hinsicht aber wirklich sehr penibel ) oder diverse Sportmoderatoren, die dem HSV, wenn er denn mal gewinnt, scheinbar überhaupt nichts mehr gönnen...
Haben Sie schon einmal jemanden einen Streich gespielt? Wenn ja, was für einen?
--> Einige, früher jedenfalls. Heute eigentlich kaum noch. Kann mich aber noch gut dran erinnern , wie ich mal mit 'nem Arbeitskollegen einem wiederum anderem Kollegen, der wirklich noch miesepetriger drauf war als Thaddäus Tentakel und dies auch jeden in seinem Umfeld hat spüren lassen, Salz in den Zuckerbehälter für seinen Kaffee getan habe ^^ Wer zuletzt lacht, lacht am besten ;D
Wurden Sie im Rausch schon einmal angemalt?
--> Oha, willkommen bei einer neuen Folge von "intime Bekenntnisse..." EINMAL, aber auch das einzige Mal! Sonst bin ich manchmal derjenige, der die Leute anmalt :D
Mit welchem lebenden Promi würden Sie einen trinken gehen?
--> Da kann ich mich nicht auf einen einzigen Promi beschränken. Robert De Niro, Liam Gallagher und Scarlett Johansson wären in diesem Fall meine drei Favoriten.
Mit welcher Film/Serienfigur wären Sie gerne befreundet?
--> Hm, bestimmt mit irgendeiner Figur aus "Der Herr der Ringe", wahrscheinlich mit einem der Hobbits. Den ganzen Tag im Auenland die Füße hochlegen und Pfeifenkraut rauchen hätte bestimmt was :) Und dann noch DIESE tolle Kulisse vor Augen, was will man mehr?
Was macht für Sie eine gute Freundschaft aus?
--> Vertrauen, das wohl wichtigste Glied einer funktionierenden Freundschaft! Natürlich muss auch die Chemie stimmen (alles andere wäre ja doof), doch wenn ich einer Person nicht vertrauen kann, dann hat sie es auch nicht verdient von mir als Freund betitelt zu werden. Zum Glück hab ich da bisher nur gute Erfahrungen gemacht :)
Für welchen Film oder welche Serie wünschen Sie sich ein alternatives Ende und was für eines wäre es?
--> Oh je, bei solchen Fragen tue ich mich tatsächlich immer etwas schwer... SPOILER! Spontan würde mir da beispielsweise "Blood Diamond" einfallen: Statt auf ein doch eher Hollywoodtypisches Ende zu setzen (nicht falsch verstehen, schätze den Film SEHR!), würde Danny Archer im alternativen Ende Solomon und seinen Sohn wie geplant hintergehen und endlich sein "Ticket von diesem gottverlassenem Kontinent" einlösen, während der Fischer und sein Sohn weiterhin im vom Krieg zerfressenen Sierra-Leone bleiben müssen. Voraussetzung dafür ist natürlich, das Archer vorher nicht angeschossen wird... Auch das ursprüngliche geplante Ende von "American History X" würde mich sehr interessieren. Tony Kaye war ja nach dem Film überhaupt nicht mehr mit dem Ende der Kinofassung zufrieden, weshalb ich sehr neugierig bin was er sich da eigentlich vorgestellt hatte...
Welchen Film der letzten 15 Jahre, also seit 2000, würden Sie als zeitlos bezeichnen? Und warum?
-->Tja, ein Jahr mehr und ich hätte "American Beauty" genannt, denn dessen Thematik wird IMMER aktuell sein. So vielleicht "Lost in Translation", siehe Themen wie Midlife-Crisis, die Suche nach dem Platz im ewigen Kreis oder die Suche nach dem Sinn des Lebens. Ansonsten, wenn es drum geht das ein Werk aus filmischer Sicht zeitlos und für die Ewigkeit ist, "Der Herr der Ringe".
Wie wichtig ist für Sie der Gefällt-mir-Button?
--> Im Grunde genommen ist er schon recht wichtig, wenn auch nicht das Maß aller Dinge. Er stellt halt sozusagen immer eine Art Feedback dar, das man für seine "Arbeit" erhält und über das man sich auch freut.
Was würden Sie tun, wenn Sie einen Tag wieder ein Kind wären?
--> Mit den besten Kumpels Fußball spielen, die Wälder unsicher machen und alle Sorgen vergessen, die einem mit dem Älterwerden begleiten.
Welcher Person würden Sie gerne mal Ihre Meinung geigen und was würden Sie sagen? Egal welche. Muss nicht einmal leben, sie würde zu diesem Zwecke wieder zum Leben erweckt werden.
--> Puh, viel zu viele, gerade was historische Persönlichkeiten betrifft...
Ein unbekanntes Flugobjekt landet direkt vor Ihrer Nase. Erstkontakt. Mit welchen Worten würden Sie Außerirdische auf der Erde begrüßen?
--> "Ähm, hallo allerseits! Willkommen auf der Erde, Frieden und Glück werdet ihr hier nicht finden, sondern vielmehr Ausbeutung, Krieg und Zerstörung. Also überlegt's euch besser nochmal..."
Der Außerirdische zeigt sich äußerst friedlich. Er hat die Menschen lange beobachtet und hat unter anderem "Bauer sucht Frau" empfangen und möchte wissen was das ist. Was sagen Sie?
--> "Eine Serie über Menschen, die anscheinend keinerlei Plan vom dem haben, was außerhalb von ihren Höfen stattfindet, jeden, meist übrigens wunderschönen Kandidaten, immer gleich heiraten wollen und mit ihrem Auftreten eher zum Fremdschämen als zur Unterhaltung einladen."
Der Außerirdische hat entschieden, dass die Menschen für den Abbau der Rohstoffe der Erde im Weg sind. Was würden Sie sagen, um ihn umzustimmen?
--> "Junge, telefoniere nach Hause bevor es zu spät ist, BITTE!"
Welche Science-Fiction Zukunftsvision von der Menschheit, erscheint Ihnen am wahrscheinlichsten?
--> Hmm, "Snowpiercer" war mit seiner Zukunftsvision für meinen Geschmack gar nicht mal so unrealistisch, denn wenn sich nichts ändert, was wahrscheinlich passieren wird, wird sich die Natur mit aller Kraft an uns Rächen!
Wenn Sie eine Zeitmaschine hätten, in welche Zeit würden Sie reisen? Und was würden Sie tun?
--> 19/18 Jahrhundert, so würde ich am Aufstieg Napoleon Bonapartes hautnah dabeisein. Für mich eine ungemein faszinierende Persönlichkeit, habe damals auch meine Projektarbeit über ihn geschrieben :) Ansonsten vielleicht die 90er.
Was ist wichtiger: Geld oder Gesundheit?
--> Gesundheit, definitiv!
Ihr/e beste/r Freund/in steht vor Ihrer Tür, mit gepackten Sachen und sagt, Sie/Er muss untertauchen und dazu nach Island in ein abgelegenes Fischerdorf ohne Internet: würden Sie mitkommen?
--> Ich würde mit Sicherheit erstmal Fragen WAS denn überhaupt vorgefallen ist, um sich zu solch einer Entscheidung zu entschließen. Wie ich mich dann entscheide, kommt sicherlich auf den Grund an.
Weswegen müsste Ihr/e beste/r Freund/in untertauchen?
--> Gute Frage! :D
Oh man, was ist nur aus Peter Jackson geworden? Habe diesen Mann früher tatsächlich mal aus tiefstem Herzen verehrt ( trotz allem wird er dank der HdR Trilogie immer ein großer Name im Filmgeschäft bleiben!), doch mittlerweile hoffe ich wirklich innig, das sich Jackson nicht nochmal an Mittelerde vergreift und endlich wieder zur Besinnung kommt, fernab von seinem geliebten CGI und lieblos erzählten Geschichten... Ich Frage mich immer wieder, wie die "Hobbit" Trilogie wohl unter Guillermo del Toro ausgesehen hätte? Wird leider für immer Wunschdenken bleiben... Naja, "Die Schlacht der fünf Heere" war, bis auf einige Szenen vor dieser unsäglichen und ach so "epischen" Schlacht, wirklich richtig mies und ein eher trauriger Abgang aus Mittelerde, woran auch die Extended Edition nichts ändern wird! Nichtsdestotrotz, wir haben ja immer noch die "Der Herr der Ringe" Trilogie, denn mit diesen Werken für die Ewigkeit hat Jackson ja bewiesen was er doch eigentlich kann ...
P.S.: Wenigstens gibt es nun doch noch den dritten Teil der recht bekannten Computerspielreihe "Die Schlacht um Mittelerde", nämlich in Form des dritten Hobbits ;)
Für mich, und ich bin zugegebenermaßen noch nie der allergrößte Anhänger von James Bond gewesen, DER beste Bond überhaupt!
Ein richtig großer Schauspieler und eine absolute Leinwandlegende! Man kann nur hoffen, das es ihm Gesundheitlich irgendwann wieder besser gehen wird...
Happy Birthday, Sean!
Baseball. Für mich persönlich ein Sport, der meinerseits eigentlich schon immer gewaltiges Desinteresse entgegengebracht bekam. Ich habe schon mehr als einmal versucht, Baseball in irgendeiner Art und Weise etwas abgewinnen zu können, doch für sich gewinnen, konnte mich diese von dem Amerikanern fast schon verehrte Sportart leider immer noch nicht. Baseball ist wahrscheinlich schlichtweg nicht mein Sport, so wie es mir unter anderem auch mit diversen anderen Sportarten wie beispielsweise Golf geht. Nicht falsch verstehen, ich LIEBE Sport, spiele ich doch nun auch schon seit immerhin 12 Jahren Fußball, doch auch als Sportfan kann einem eben nicht ALLES gefallen.
Trotzdem hat es Regisseur Bennett Miller mit seinem Sportdrama MONEYBALL geschafft, auch einem Baseballmuffel wie mich auf eine spezielle Art richtig zu packen. Denn MONEYBALL ist, ich denke das kann man ohne Bedenken so formulieren, einer der besten Sportfilme der letzten Jahre geworden!
Man möchte es eigentlich gar nicht glauben, aber MONEYBALL hatte mich, und zwar von Anfang an...
MONEYBALL ist dabei ein Film, der ganz klar von seinen, allesamt großartig gespielten, Figuren lebt, und vor allem einen Blick in's innere sämtlicher Charaktere, hauptsächlich den von Brad Pitt verkörperten Billy Beane, gewährt. Die (wahre) Geschichte von MONEYBALL beschäftigt sich hierbei wie schon erwähnt vordergründig mit dem Baseball-Urgestein Billy Bean und seinem Team, den Oakland Athletics, welche nach einem frühzeitigen Aus in den Playoffs nun mit dem Verlust ihrer Starspieler und finanziellen Engpässen zu kämpfen haben. Da Teammanager Beane von Seiten des Clubchefs und der Geldgeber eher mäßige Unterstützung erhält, nimmt er die Dinge selbst in die Hand, ganz nach dem Motto, "wer nicht wagt, der nicht gewinnt". Gemeinsam mit dem Computerspezialisten und Baseballfan Peter Brand versucht Billy, mithilfe eines computerunterstützten Statistikverfahrens, die Oakland Athletics ganz neu zu besetzen und startet damit eine kleine Revolution, um sein Team endlich zum ersehnten Erfolg führen zu können...
MONEYBALL weiß den Zuschauer mit seiner Geschichte durchaus zu begeistern und holt aus dem Thema Baseball fast immer das Maximum heraus. Dabei ist es nicht mal das Prinzip des Baseballs an sich, was so sehr zu fesseln weiß, sondern vielmehr die vielen Hintergrundaktivitäten, beispielsweise sämtliche Scoutingmaßnahmen, diverse Aufgaben im Management oder der stetig vorhandene Druck, dem Spieler und Verantwortliche rund um die Uhr ausgesetzt sind. Wie Bennett Miller all diese Faktoren umsetzte, hat mich wirklich beeindruckt! Somit bleibt die Story von MONEYBALL durch die Bank weg spannend erzählt und gefilmt, und regt vielleicht sogar zum Nachforschen an...
Außerdem kann MONEYBALL mit fantastischen Schauspielern punkten, die ihre Charaktere, den wirklich sehr viel Profil verliehen wurde, allesamt äußerst glaubhaft und mit viel Leidenschaft verkörpern. Brad Pitt zeigt als Billy Bean in meinen Augen eine seiner besten Leistungen und wächst hier in manchen Momenten regelrecht über sich hinaus. Wirklich RICHTIG stark! Auch Philip Seymour Hoffman als Coach Art Howe zeigt, trotz seiner relativ kleinen Rolle, warum er einer der begnadetsten Schauspieler überhaupt gewesen ist. Wer mich, und ich denke da bin ich nicht allein, positiv überraschte, war Jonah Hill, dem man für meinen Geschmack deutlich öfter solch verantwortungsbewusste Rollen zutrauen sollte, anstatt ihn nur für den Posten des "dicklichen Dödels" zu verpflichten. Hier zeigt er aber eine astreine Leistung!
MONEYBALL bleibt am Ende ein wirklich beachtliches Sportdrama, das sogar einem Baseball sonst abgeneigtem Menschen wie mir richtig gut gefallen hat! Der Cast ist brillant, die Geschichte spannend und die ganze Atmosphäre des Filmes einfach zum greifen nah.
Ich bin mehr als positiv überrascht!
Jake Gyllenhaal hat sich in den letzten Jahren definitiv zu einem RICHTIG guten Schauspieler in Hollywood gemausert, welcher manch anderen seiner Kollegen in meinen Augen locker in die Tasche steckt... Guter Mann! Ich hoffe, das er an seinen momentanen Erfolg noch lange anknüpfen kann. Gönnen würde ich es ihm auf jeden Fall!
P.S.: Bin verdammt gespannt auf SOUTHPAW! Hoffe das ich es schaffe den Film im Kino zu sehen...
Ein wunderschöner und vor allem menschlicher Film, vollgepackt mit ungemein viel Gefühl, Poesie, Ausdruckskraft und auch Ehrlichkeit. Hat sich damals bei der ersten Sichtung schon komplett in mein Herz gespielt...
Gerade Bill Murray und Scarlett Johansson zeigen hier schlichtweg großartige Leistungen und verleihen ihren Charakteren verdammt viel Profil.
Wer den Film noch nicht kennt, bitte unbedingt ansehen! Würde die gute Sofia nach jeder Sichtung am liebsten immer wieder umarmen, um ihr für diesen tollen Film zu danken :)
Denis Villeneuve steigt in meinem persönlichen Ansehen für sein Talent als Regisseur unaufhaltsam weiter nach oben, und das Film für Film mehr den ich mir von ihm ansehe.
Mit ENEMY hat Villeneuve die perfekte Kombination aus Arthouse, Thriller und Drama geschaffen, wobei jede noch so kleine Funktion nahtlos aufeinander abgestimmt zu sein scheint, selbst dann, wenn einem nach der ersten Sichtung von ENEMY in gewisser Weise immer noch der Kopf raucht und man in einem Meer aus Fragezeichen zurückgelassen wird...
Manchmal gibt es eben DIESE Filme, bei denen man schon nach den ersten paar Minuten weiß, das man sich in ihnen verlieren wird, das sie einen voll und ganz packen und für sich gewinnen können, obwohl sie noch nicht mal die Hälfte ihrer Laufzeit gezeigt haben. Ich könnte da ja wiedermal einige Beispiele nennen bei denen es mir ähnlich ging, beispielsweise UNDER THE SKIN oder LOST IN TRANSLATION, doch SO wie bei Villeneuves ENEMY habe ich dieses Gefühl schon lange nicht mehr gespürt!
Denis Villeneuve zwingt den Zuschauer praktisch dazu, sich in der Welt und der Geschichte des Filmes selbst zurechtzufinden, sodass man gewissermaßen genauso im Dunklen tappt wie die Charaktere selbst. Es werden Fragen über Fragen in den Raum geworfen die es zu beantworten gilt, was sich jedoch zu Beginn als eher schwierig entpuppt, da Denis Villeneuve hier in manchen Momenten tatsächlich auf Pfaden von Genre-Ikonen wie David Lynch wandelt und sich dabei wie gesagt RICHTIG GUT schlägt. Er fordert den Zuschauer regelrecht dazu heraus, sich seine eigenen Interpretationsspielräume zu erdenken und sich Schritt für Schritt durch das Grundgerüst des Filmes bis hin zu seinem inneren Kern zu kämpfen um schließlich, wie muss dann letztlich jeder selbst für sich entscheiden, die Erleuchtung zu erlangen. Aber wie gesagt, der Weg dorthin ist alles andere als leicht...
Aber was macht das schon? Manchmal braucht man eben schlichtweg solche Filme, die einen auf filmischer Ebene richtig begeistern und faszinieren können, selbst wenn sie die gewünschte Erleuchtung eben doch nicht gleich preisgeben wollen oder gar auf ewig ein großes Fragezeichen bleiben, oder nicht? Ich möchte an dieser Stelle auch gar nichts näheres über die Geschichte von ENEMY erzählen. Ich persönlich habe mir meine eigene Interpretation zusammengestellt, finde es doch aber, gerade Leuten gegenüber die den Film noch nicht kennen, besser, nichts genaueres zu "berichten", da der persönliche erste Eindruck doch immer noch am schönsten ist...
Abseits davon ist ENEMY vor allem atmosphärisch, musikalisch und optisch, ganz besonders im Spiel mit Licht und Farben, ein hartes Brett! Im Ernst, ich wurde regelrecht in die Geschichte des Filmes gesaugt, da die Atmosphäre wirklich eine Art Sog darstellt, dem man sich kaum entziehen kann. Klar, manch einer würde die doch eher langsame Erzählweise als langatmig bezeichnen, doch ich bin immer wieder angetan von solchen Erzählstrukturen! Auch die Kameraarbeit ist absolut herausragend und eine der größten Stärken von ENEMY, genauso wie der, ebenfalls fantastische, Schnitt.
Dazu kommt noch ein Bärenstarker Cast, allen voran der großartige Jake Gyllenhaal, den ich mit jedem Film mehr mag. Ich meine, Gyllenhaal hat sich in den letzten Jahren zu einem wirklich richtig guten Darsteller gemausert, wer hätte das gedacht? Guter Mann, mit ungemein viel Potential und Talent!
Denis Villeneuve hat meinen Geschmack mit ENEMY in fast jeder Hinsicht getroffen! Ich bin wirklich angetan von diesem Werk, da ich in letzter Zeit kaum einen besseren Psychothriller gesehen habe, der es versteht mit den Nerven des Zuschauers zu spielen und ihn zum Nachdenken zwingt, um überhaupt erstmal einen vernünftigen Zugang zur Story zu finden.
Ein wirklich beeindruckend gefilmter Trip auf der Suche nach Identität, Wahrheit, Zukunft und Vergangenheit!
Auch wenn ENEMY mit Sicherheit nicht jeden Geschmack trifft, eine faire Chance sollte man Villeneuves kleinem Geniestreich durchaus geben!
P.S.: Ich habe mir den Film von einem Arbeitskollegen, mit dem ich mich auch Privat gut verstehe, ausgeliehen. Er war leider gar nicht angetan von diesem Film und meinte, wenn mir ENEMY gefällt, würde er sich breitschlagen lassen mir den Film zum "Freundschaftspreis" (immerhin hat er eine wirklich geile Steelbook-Version des Filmes) zu verkaufen.
Ich würde sagen, da hab ich doch 'n gnadenlos geniales Schnäppchen gemacht... ;D
Heute darf eine der größten lebenden Leinwandlegenden aller Zeiten ihren 72. Geburtstag feiern! Die Rede ist vom großen Robert De Niro, einem der besten Charakterdarsteller überhaupt, welcher für das Medium Film in all seinen Jahren schon unglaublich viel geleistet und vollbracht hat! De Niro ist einer DER Method-Acting Darsteller, es gab, vor allem zu De Niros Blütezeiten im letzten Jahrhundert unter Scorsese, kaum einen, um nicht zu sagen keinen, anderen Schauspieler, der sich mehr mit seinen verschiedenen Rollen identifizierte und mit seinen zu verkörperten Figuren verschmolz wie dieser Mann hier! Und egal welche Rolle De Niro spielte, sein dort ausgestrahltes Charisma war bzw. ist einzigartig. Ganz besonders möchte ich an dieser Stelle nochmal auf Martin Scorseses Meisterwerk RAGING BULL hinweisen: für diesen Streifen trainierte De Niro im wahrsten Sinne des Wortes wie ein wilder Stier und agierte für die authentische Verkörperung des legendären Boxers Jake LaMotta mit einer solchen Leidenschaft, das der echte Jake ohne zu zögern meinte, er würde Robert De Niro problemlos eine Boxkarriere zutrauen! Der Lohn war dann letztlich bekanntermaßen einer der verdientesten Oscars überhaupt. Dafür kann man nur immer wieder den imaginären Hut ziehen...
Ich will jetzt auch gar nicht weiter in Lobeshymnen verfallen, denn zu De Niro hab ich persönlich bereits vor längerer Zeit alles geschrieben was ich an ihm liebe.
Egal was er heutzutage für eher mittelmäßige Rollen spielt, durch seine Darstellungen vieler bekannter Filmfiguren, beispielsweise Johnny Boy in HEXENKESSEL, Travis Bickle in TAXI DRIVER, Vito Corleone in DER PATE 2, Jake LaMotta in RAGING BULL, Michael Vronsky in THE DEER HUNTER, Noodles in ES WAR EINMAL IN AMERIKA, Jimmy Conway in GOODFELLAS, Ace Rothstein in CASINO, Max Cady in KAP DER ANGST oder Neil McCauley in HEAT, hat sich Robert De Niro bis auf ewig in unsterbliche Höhen gespielt!
Für mich wird Robert De Niro immer der Größte bleiben, ein Vorbild und mein absolut allerliebster Lieblingsschauspieler, unangefochten! Das Duo aus De Niro und Scorsese hat mich in filmischer Hinsicht so sehr beeinflusst und geprägt wie wahrscheinlich (fast) nichts anderes...
Alles, alles Gute, Robert!
Jennifer Lawrence ist eine wirklich großartige Schauspielerin, die ich zugegeben erst (viel) zu spät für mich entdeckt habe. Aber wie heißt es doch so schön: besser spät als nie!
Ganz besonders hat sie mir in WINTERS BONE und SILVER LININGS gefallen, wobei sie für letzteren Film völlig verdient den Oscar gewinnen konnte.
Und gerade solche Momente wie Jennifer Lawrence unglückliche Stolperaktion und ihre darauffolgende Reaktion bei den Oscars, machen mir diese Frau nochmal 'nen ganzen Ticken sympathischer und charismatischer! Außerdem sieht man da mal wieder, das auch solch populäre Schauspieler im Endeffekt nur Menschen sind :)
Kurz gesagt: Für mich ist Jennifer Lawrence schlichtweg eine der talentiertesten Schauspielerinnen ihrer Generation und ein mehr als großer Lichtblick in Hollywood, und das immer wieder...
Happy Birthday, Jennifer!
Ioosh und "der Poet des Kinos": Eine Reise durch das Werk des Terrence Malick...
#2 THE TREE OF LIFE
Terrence Malick hat mit THE TREE OF LIFE ein faszinierendes Erlebnis geschaffen, voller Poesie, Philosophie, Gefühl und Kraft. Nachdem ich mir vor kurzem Malicks DER SCHMALE GRAT angesehen habe, welcher meinen Einstieg in die Filmografie dieses Regisseurs darstellte und mich auf einer speziellen Ebene sehr berührte, war ich ja bereits MEHR als angetan was das Können dieses Mannes betrifft, doch das ich dieses Gefühl bei der Sichtung von THE TREE OF LIFE ebenfalls genauso stark in mir spüren würde, wenn nicht sogar NOCH stärker, hätte ich tatsächlich nicht gedacht!
THE TREE OF LIFE ist eine filmische Explosion, ein verdammt eigenwilliger und doch unglaublich berauschender und geheimnisvoller Streifen, in dem sich Terrence Malick in all seinen Vorstellungen sichtlich ausgetobt und dem Film SEINEN ganz persönlichen Stempel aufgedrückt hat, in so gut wie jeder Szene.
Ich glaube man kann es keinem Übel nehmen wenn behauptet wird, dass THE TREE OF LIFE nicht den persönlichen Geschmack trifft, dazu ist der Film, wie schon gesagt, viel zu eigenwillig und einzigartig.
Ja, THE TREE OF LIFE ist letztlich, wie einige andere berühmte Werke der Filmgeschichte, ich denke da beispielsweise an 2001 oder von Triers ANTICHRIST, ein einziges großes Fragezeichen, dessen Antwort wahrscheinlich nur der Regisseur des jeweiligen Filmes lüften und somit Licht in's Dunkle bringen könnte. Doch vielleicht liegt ja genau DA die ganze Faszination die dieses Werk umgibt: Der Drang des Regisseurs sein Publikum zum Nachdenken anzuregen? Der Hang und die Liebe Malicks zur Philosophie? Der Wille des Regisseurs, die Zuschauer daran zu erinnern wo allen Lebens zeitlicher Ursprung liegt? Vielleicht war dies genau die Absicht von Terrence Malick, die Leute zu ermutigen, zum tiefen in sich kehren, zum Rückblick auf ihr eigenes Leben, ihre eigene Kindheit, die Fürsorge und Erziehung der Eltern, alles eingebettet in die Entstehung sämtlichen Lebens? Wer weiß, vielleicht gibt Malick in THE TREE OF LIFE mehr von seinem eigenen Leben und seiner eigenen Kindheit preis als wir eigentlich denken? Sind wir alle nur eine kleine Schachfigur auf einem riesigen Schachbrett, dazu "verdammt" auf ewig verrutscht zu werden? Wie ein Blatt am Baum des Lebens von einer Station zur nächste geweht zu werden, auf der Suche nach Schicksal, Zukunft, Glück und Antworten? Die Vergangenheit durch Seelenreise erforschen und bekämpfen, um so Klarheit und innere Reinheit mit all den offenen Antworten zu erlangen?
Fragen über Fragen und doch (fast) keine Antworten. Terrence Malick lässt in THE TREE OF LIFE alle gängigen Konventionen links liegen und schafft ein bildgewaltiges Kunstwerk ganz nach seinen Vorstellungen. Ich habe versucht den tieferen Sinn in THE TREE OF LIFE zu Suchen und Antworten auf all die vielen Fragen zu erlangen, doch bin dabei kläglich gescheitert. Man muss den Film schlichtweg "geschehen lassen", sich der Geschichte und den zahlreichen visuellen Offenbarungen einfach geschlagen geben um all die Schönheit erkennen zu können die uns Malick hier präsentieren will.
Was Malick und sein Kameramann Emmanuel Lubezki hier für herausragende Bilder gezaubert haben ist absolut großartig um (wie gesagt) eine Offenbarung! Ich mag Lubezki sowieso, doch was dieses Talent hier geleistet hat verdient Lob, großes Lob! Allgemein ist THE TREE OF LIFE optisch ein wunderschönes Gemälde, voll erhabener Schönheit und Stärke.
Wenn die zahlreichen existentiellen Fragen des Filmes, meist begleitet von wunderbar angenehmen Stimmen aus dem Off, von diesen Bildern, wo Terrence Malick mal wieder zeigt das ihm in diesem Bereich kaum ein anderer Regisseur das Wasser reichen kann, perfekt abgerundet werden, dann ist das berührend, wohltuend und meisterhaft zugleich umgesetzt worden!
Die Szenen während der Darstellung des Urknalls und der Entstehung allen Lebens, der Geburt des Universums, haben mich in ihrer Inszenierung und vor allem musikalischen Begleitung so sehr beeindruckt wie kaum ein anderer Filmmoment sonst. Einige mögen diese Szenen langweilig nennen (wie gesagt, kann man wohl keinem krumm nehmen), doch für ist es schlichtweg große Kunst. Ja, Malick mag sich mehr auf seine grandiosen Bilder verlassen als auf seine Geschichte, doch was will man denn tun, wenn man von all dem einfach zu jeder Sekunde in seinen Bann gezogen wird, am ganzen Körper Gänsehaut bekommt und einfach nur dankbar ist, für das was man hier zu sehen bekommt? So tun als wäre es öde, nur weil es jemand anderes vielleicht so empfindet? Nein, ganz sicher nicht!
Die Schauspieler, welche Malick oft nur als eine Art Polster für seinen optischen "Wutausbruch" nutzt, zeigen dabei ebenfalls guten Leistungen. Brad Pitt spielt als harter und strenger Pragmatiker äußerst glaubhaft und macht eine wiedermal richtig starke Figur!
Sean Penn, auch wenn er im Film selbst nicht lange zu sehen ist, gilt für mich sowieso als einer der besten Charakterdarsteller überhaupt und gefällt als an seine Vergangenheit gebundener Sohn Jack auch auf ganzer Linie!
Und Jessica Chastain steht für mich im Kontext der fantastischen Bilder kurz gesagt für die ganze Schönheit und Ausdruckskraft dieses Filmes. Eine talentierte, charismatische, sympathische und wunderschöne Frau ❤️
Es werden ja hier immer wieder Vergleiche zwischen Kubrick und Malick gezogen, das sich diese beiden doch sehr ähnlich wären. Kubrick war DER Perfektionist, bei ihm musste ALLES zu hundert Prozent sitzen und zur Not so oft er es wollte wiederholt werden. Malick jedoch, so habe ich das Gefühl, lässt die Dinge geschehen so wie er es für richtig hält, so wie es seinem Weltbild entspricht, mit "Schönheitsfehlern", wenn es sein muss.
Doch am Ende stimme ich einigen anderen gerne zu, wenn ich sage, das THE TREE OF LIFE Malicks 2001 darstellt...
THE TREE OF LIFE ist, für mich, ein Jahrhundertfilm, ein gigantisches Werk, ein visionärer und berührender Geniestreich von Terrence Malick welcher mir einige Male Gänsehautfeeling bescherte!
Und auch wenn ich es nach einer Erstsichtung eines Filmes eigentlich nicht mehr tun wollte, so kann ich hier nur ein ❤️ vergeben, für diesen tollen Film!
"Glücklich kann nur seiner liebt. Wer nicht liebt, dessen Leben fliegt an ihm vorbei."
Ich habe 'ne absolute Schwäche für Charlize Theron! Egal welcher Film, er kann wirklich noch so schlecht sein, wenn ich diese Schauspielerin sehe, geht, so kitschig wie es klingen mag, bei mir immer die Sonne auf!
Eine wirklich begabte und charmante Frau, von der wir hoffentlich noch viel sehen werden...
Alles Gute, Charlize!
Können Sie sich auf andere verlassen?
--> Das kommt selbstverständlich auf die jeweilige Person an. Ich kenne einige Leute, auf die man sich einfach, egal wie oft sie beteuern es das nächste Mal besser zu machen, absolut nicht verlassen kann. Andere wiederum, dann aber wirklich nur enge Freunde oder Familienmitglieder, sind in jeder Situation für einen da und bestätigen somit immer wieder, das man sich absolut auf sie verlassen kann.
Was war das kurioseste Vorstellungsgespräch, das Sie je hatten?
--> Ich hatte in meinem Leben bis jetzt drei Vorstellungsgespräche, die, damals entgegen aller Erwartungen, wirklich gut gelaufen und (zum Glück) nicht in irgendwelche Kammerspielartigen Psychospielchen ausgeartet sind :D
Hören Sie Musik mehr nach Text oder Melodie?
--> Vorrangig höre ich persönlich natürlich erst auf die Melodie. Denn egal wie gut ein Text von dem was er dem Hörer sagen möchte auch ist, solange ich die dazugehörige Melodie nicht für mich gewinnen kann, ist das 'ne eher sinnlose Angelegenheit. Wenn mich ein Lied tatsächlich so sehr trifft und begeistert, das ich den ganzen Tag am liebsten nichts anderes hören möchte, dann lasse ich mich, in letzter Zeit auch häufiger, dazu hinreißen, mich näher mit den Texten zu beschäftigen.
Würden Sie jemanden töten, um das Leben eines anderen zu retten?
--> Oha, eine wirklich schwarze Frage. Auch hier würde es natürlich wieder auf die jeweilige Person ankommen, aber so aus heiterem Himmel kann ich da jetzt keine klare Antwort geben. Das sind für mich zwei Widersprüche: Eine Person, die vielleicht noch ihr ganzes Leben vor sich hat, soll sterben, damit eine andere Person weiterleben kann? Klar, es ist leicht mit ja zu antworten, aber ich wünsche mir nicht, jemals in so eine Situation zu kommen! Eine der bisher schwersten Fragen wie ich finde...
Finden Sie, dass jagen auch ein
Sport ist?
--> Nein, eigentlich nicht. Auf der einen Seite ist es in gewisser Weise durchaus notwendig, ansonsten würde ich das Jagen aber vielleicht eher als 'ne Art "Hobby" betiteln, aber nicht als Sport.
Wer sind Sie in 5 Jahren?
--> Hoffentlich immer noch der glückliche und zufriedene Mensch der ich jetzt gerade bin, ohne mich charakterlich irgendwie verändert und meine Ziele, die ich zu diesem Zeitpunkt dann hoffentlich schon erreicht habe, aus den Augen verloren zu haben. Ich möchte einfach genau der bleiben, der ich bin, ohne mich verbiegen zu müssen!
Welcher ist Ihr liebster Feiertag?
--> Am schönsten gefällt mir dann doch immer noch Weihnachten. Die Zeit mit der Familien, gemixt mit Geschenken und allem was dazu gehört, gehört für mich zugegeben immer noch zu den Höhepunkten des Jahres :)
Waren Sie schon mal in Kaschmir?
--> Nein.
Welchen Bösewicht aus Film oder Serie fürchten Sie am meisten?
--> Kevin Spacey als John Doe in Finchers SE7EN fand ich schon immer schrecklich schön. Spacey kriegt mich da mit seiner Leistung immer wieder! Ansonsten Heath Ledger als Joker, Javier Bardem als Anton Chigurh oder Sir Anthony Hopkins als Dr. Hannibal Lecter.
Wer ist Ihr/e Lieblingsschriftsteller/in?
--> J.R.R Tolkien! Mit dem "Silmarillion" und "Der Herr der Ringe" hat dieser Mann (für meinen Geschmack) die Spitze der Literatur geschaffen, welche mich sehr geprägt hat!
Wann haben Sie das letzte Mal so richtig etwas unternommen und was?
--> Vor ein paar Wochen, im Urlaub im Österreich und der 18. Geburtstag von 'ner guten Freundin.
Das erste Filmzitat, das Ihnen jetzt
einfällt ...
--> "Mein Name ist Lester Burnham. Das ist mein Stadtviertel. Das ist meine Straße. Das ist mein Leben."
Sie sind tot und erwachen in einer neuen Welt wieder: Wie sähe diese aus?
--> Keine Ahnung, vielleicht 'ne 1a Nachbildung vom Auenland? Möchte da aber auch ehrlich gesagt nicht drüber nachdenken.
Der philosophischste Film, den sie je gesehen haben?
--> Wenn es wirklich rein um das Thema Philosophie geht, dann würde ich tatsächlich sagen, das Terrence Malick die Latte mit DER SCHMALE GRAT für mich bisher am höchsten gelegt hat. Der Film hat nämlich etwas geschafft, was bisher kaum ein anderer bewirken konnte: meine philosophische Ader wecken...
Sie stehen auf der Bühne und müssen eine menschenfressende Meute mit ihrem Gesang ablenken. Welchen Song würden Sie singen?
--> Ich und Singen? Oh je... Wenn die Masse vorher nicht freiwillig den Raum verlassen hat, dann eventuell "Wonderwall" von Oasis.
Gerade lesen Sie?
--> Im Moment lese ich gerade tatsächlich nichts. Muss auch mal sein ;D
Welchen Film haben Sie zuletzt gesehen und wie fanden Sie ihn?
--> THE KIDS ARE ALL RIGHT, gestern Abend. Hat mich zwar nicht unbedingt vom Hocker gehauen, war aber dennoch eine schöne Familienkomödie, gespickt mit sympathischen Charakteren und tollen Schauspielern.
Zählt im Leben nur die Schönheit?
--> Nein, definitiv nicht.
Währen Sie eher eins der verwunschenen Kinder oder in der Crew von Captain Hook?
--> Hmm, früher wollte ich immer Pirat sein und im Gold schwimmen :D Ich glaube ich könnte dem einarmigen Schurken ganz gut zur Seite stehen, am besten gleich mal 'ne Meuterei starten... ;)
Sind Sie mehr Spontankäufer oder schreiben Sie immer alles genau auf?
--> Spontankäufer. Ich habe es bisher noch nicht erlebt, das ich mir da etwas aufgeschrieben habe, kann mir aber gut vorstellen, das es sich in ein paar Jahren vielleicht ändert... :D
DER DUMMSCHWÄTZER
Ernsthaft? Jim Carrey? Oh Gott...>.<
SNOWPIERCER katapultiert den Zuschauer direkt in's Geschehen. Es bedarf nur einer kurzen Einleitung und Erklärung der Umstände, und ehe man sich versieht, findet man sich schneller als gedacht in einer dystopischen, gar nicht mal SO abwegigen, Zukunftsvision unserer Erde wieder.
Vom "blauen Planeten" ist in SNOWPIERCER nicht mehr viel übrig geblieben. Die Erde ist, nachdem eine Verhinderung der globalen Erwärmung in Form vom versprühen chemischer Kältemittel gnadenlos in die Hose gegangen ist, selbst nur noch ein gigantischer Eisklumpen geworden. Das was versucht wurde zu verhindern, ist nun bittere Wahrheit geworden: die Erde ist einer globalen Eiszeit zum Opfer gefallen, heraufbeschwört von den Menschen selbst.
Da das Leben auf der Erde nun nahezu unmöglich und die halbe Menschheit der Kälte bereits zum Opfer gefallen ist, "leben" die verbliebenen Menschen nun eingekesselt in einem gigantischen Zug, dem namensgebenden "Snowpiercer", welcher seit dem Ausbruch der Eiszeit ohne Pause um den Planeten fährt.
Im Zug selbst herrscht ein knallhartes Klassensystem. Während die Unterschicht am Ende des Zuges unter katastrophalen Lebensbedingungen zu Hausen hat und wie Vieh in den Wagons eingesperrt wird, lässt es sich der "Pöbel" am Ende des Zuges gut gehen, in einem den Umständen entsprechend fast schon paradiesisch anmutenden Antlitz.
Unter der Führung des zielstrebigen Curtis kämpfen sich die Menschen vom Ende des Zuges ihren Weg frei, bis nach vorn...
SNOWPIERCER nimmt dabei von Anfang an deftig Tempo auf und wirkt schon fast wie ein Sog, in den man als Zuschauer hineingezogen wird. Die Apokalypse in Form der Eiszeit wirkt dabei spürbar und greifbar, was wohl vor allem daran liegen mag, das diese Art eines Endzeitszenarios deutlich "realistischer" daherkommt wie manch andere Version. Denn wie gesagt, sooooo unrealistisch ist dieses Szenario beim besten Willen NICHT! Das sich die Natur früher oder später an uns rächen wird, ist ja klar und bereits bittere Wahrheit. Gerade deshalb ist SNOWPIERCER neben seinen zahlreichen (super inszenierten!) Fights Gesellschaftskritik vom Feinsten und gleichzeitig eine Art Spiegel durch den man blicken sollte, um zu sehen, was mit der Erde (im schlimmsten Fall) passieren wird...
Daneben punktet SNOWPIERCER mit harter und schroffer Action, die zu keinem Zeitpunkt übertrieben, sondern durchaus realistisch und glaubwürdig wirkt. Die Optik der Streifens kann sich natürlich ebenfalls sehen lassen und bringt vor allem die Klassenunterschiede brillant zur Geltung! Allgemein war die Reise durch die Wagons, bei denen man als Zuschauer genauso ahnungslos wie die Protagonisten selbst ist, für mich am faszinierendsten. Die Momente, in denen sich eine neue Tür zu einem wiederum neuen Wagon öffnet, wodurch schließlich nach und nach die ganze auf den Punkt kalkulierte Strukturierung des Zuges deutlich wird, zählte für mich immer wieder zu den Höhepunkten des Filmes!
Auch die Schauspieler machen solide Arbeit. Chris Evans zeigt hier wahrscheinlich seine bisher beste Leistung, Jamie Bell funktioniert sowieso immer, Tilda Swinton ist herrlich abstrus und kalt zugleich, John Hurt ist praktisch "ein Greis der alles weiß" und Ed Harris ist wiedermal 'ne verdammt coole Sau!
SNOWPIERCER ist ein Film, der es versteht, Anspruch und Unterhaltung gekonnt ineinander zu vereinen. Die Geschichte ist knackig und, wie gesagt, im Bezug auf die Zukunft der Erde gar nicht mal abwegig, die Gesellschaftskritik sitzt, die Action ist derb und flott zugleich, die Bilder sind schlichtweg großartig und der Cast kann sich wirklich sehen lassen, weshalb ich mir SNOWPIERCER mit ziemlicher Sicherheit noch oft ansehen werde und eine klare Empfehlung aussprechen kann!
Kommentar 400 !
Meinen 400. Kommentar hier auf moviepilot möchte ich einem ganz besonderen Regisseur widmen!
Er war ein Gigant, ein Titan, ein Genie, ein Visionär, ein unnachahmlicher Künstler, ein Perfektionist und für viele Filmschaffende einer, wenn nicht sogar DER größte Regisseur der Filmgeschichte: Die Rede ist vom großen Stanley Kubrick, einem meiner großen Idole im Filmgeschäft und einem Mann, dem man für seine ganzen Errungenschaften, all das was er für das Medium Film getan hat, nur dankbar sein kann.
Der 1928 in New York City geborene Kubrick hat mich schon immer fasziniert. Seine tiefgründige Symbolik, sein Hang zum hundertprozentigen Perfektionismus oder sein Talent, in jedem Genre bestehen zu können, Stanley Kubrick beeindruckte mich in filmischer Hinsicht schon immer.
Zum ersten Mal trat ich mit dem Phänomen Stanley Kubrick in Kontakt, als mir mein Vater vor etlichen Jahren das erste Mal SPARTACUS zeigte, einen seiner persönlichen Lieblingsfilme. Schon damals hatte dieser Film einige Jahre auf dem Buckel gehabt, musste sich jedoch in seiner Inszenierung nicht vor den heutigen Filmen verstecken, was wohl vor allem Kubricks technischer Perfektion zu verdanken ist. Kubrick war ja im Laufe seiner Karriere nie wirklich gut auf SPARTACUS zu sprechen, wurde ihm doch nur ein geringer Einfluss auf das Drehbuch und die Produktion zuteil, doch aus der heutigen Sicht betrachtet, wäre es ziemlich schade gewesen, hätte die Welt nie ein solch monumentales Mammutwerk zu Gesicht bekommen.
Auch wenn SPARTACUS auf den ersten Blick ein eher "untypischer" Kubrick-Film ist, so habe ich nach reiflicher Überlegung entschieden, das SPARTACUS wohl immer mein allerliebster Stanley Kubrick Film bleiben wird, was natürlich hauptsächlich der Tatsache geschuldet ist, das dieser Streifen mein erster Kubrick war und mich damals mit einer unglaublichen Wucht getroffen hat! Und auch heute fesselt mich die Geschichte um den thrakischen Sklaven Spartacus, grandios verkörpert von Kirk Douglas, in seinem Kampf um FREIHEIT immer wieder, vor allem dank tollen Bildern, vielen denkwürdigen Momenten und natürlich großartigen Schauspielern, siehe Peter Ustinov, Laurence Olivier, Tony Curtis oder Jean Simmons.
Aber natürlich ist SPARTACUS in seiner Tiefgründigkeit nur einer kleiner Vorgeschmack auf das, was uns Kubrick in den Jahren darauf noch präsentieren sollte...
FULL METAL JACKET, damals mein zweiter Kubrick-Film, zählt wohl definitiv zu den großen Vertretern der Antikriegsfilme bzw. Filme über den Vietnamkrieg. Auch wenn ich zugeben muss, dass FULL METAL JACKET im Vergleich zu anderen Genrevertretern, beispielsweise APOCALYPSE NOW oder THE DEER HUNTER, für mich persönlich ETWAS den am kürzeren Hebel hängt, so ist der Streifen dennoch ein Sinnbild für die Abscheulichkeit und Sinnlosigkeit des Krieges, welche von Stanley Kubrick vor allem in der ersten Hälfte des Filmes sehr gut eingefangen wurde. Während Kubrick im ersten Teil des Filmes gnadenlos und schwarzhumorig zugleich die knallharte Ausbildung amerikanischen Soldaten zeigt, wobei vor allem R. Lee Ermey als Drill-Sergeant brilliert, wechselt FULL METAL JACKET daraufhin in die Wirren des Vietnamkrieges und schickt die zu "Killermaschinen" trainierten Soldaten in das heillose Chaos Vietnams.
Es ist wie gesagt vor allem die grandiose erste Hälfte des Filmes, die wirklich sehr gut verdeutlicht wie brutal eine solche Ausbildung gewesen sein muss, ehe man die für den Krieg gezüchtigten Männer zu Nancy Sinatras "These Boots Are Made for Walkin" dann schließlich ins Getümmel schickt.
"Das Marine Corps will keine Roboter, das Marine Corps will Killer!"
Einer der typischsten Kubrick-Filme ist wohl ganz klar UHRWERK ORANGE, ein Werk, welches von vielen zu den besten Filmen aller Zeiten gezählt wird.
UHRWERK ORANGE ist ein surrealistisches, eigenwilliges sowie schockierendes und verstörendes Porträt eines von Gewalt besessenen Mannes, Alex DeLarge. Dessen Taten werden von Kubrick in einer fast schon "ekelerregenden" Präzision gezeigt, begleitet von klassischer Musik und optisch virtuosen Bildern. Doch neben all den Grausamkeiten die Alex und seine "Droogs" verüben ist UHRWERK ORANGE gespickt mit Gesellschaftskritik vom Feinsten, so, wie es eben nur Kubrick inszenieren kann. Kubrick hebt hier den Zeigefinger gegen die Regierung, die nach Allwissenheit, Kontrolle und Mach strebt und entlarvt gleichzeitig die Unsicherheit im Kern der Gesellschaft. Auch den Umgang mit Psychopharmaka, dem Alex letztlich zum Opfer fällt, prangert Kubrick heftig an.
UHWERK ORANGE ist für mich letztlich große Gesellschaftskritik und ein Film, der die Frage in den Raum wirft, ob es richtig ist jedem Menschen erlauben zu dürfen, sich gut oder schlecht zu verhalten. Insgesamt natürlich einer von Kubricks bekanntesten und besten Filmen!
"Es war ein wunderbarer Abend, und was er noch brauchte, um wahrhaftig großartig zu enden, war ein wenig vom alten Ludwig van"
Mit SHINING, einer Buchverfilmung von Autor Stephen King, gelang Stanley Kubrick, wie es so oft betitelt wird, "die Mutter aller Horrorfilme", wobei ich den Film nicht mal unbedingt diesem Genre zuordnen würde. SHINING ist ein Film, der es versteht mit den Nerven des Zuschauers zu spielen! Schon die Eingangssequenz, wenn Familie Torrance mit dem Auto die verschneiten Hügel zum Overlook-Hotel hinauffährt, begleitet von einem unfassbar paralysierendem Soundtrack, wirkt faszinierend und bedrohlich zugleich. Allein schon während dieser Szene zeigt Kubrick sein ganzes Können! Das Antlitz des Hotels wird dann schließlich sehr schnell zum Sinnbild für Blut, Angst, Verfolgung und ungemein viel Interpretationsspielraum. Hier verschmelzen die Grenzen zwischen Vision, Realität und Wahnsinn, weshalb SHINING in gewisser Weise doch einziges großes Fragezeichen darstellt... Dennoch, der Film zählt heute den besten Psychothrillern überhaupt, Jack Nicholson liefert eine seiner besten Leistungen ab und Stanley Kubrick wurde seinem Ruf als Perfektionist einmal mehr gerecht!
"Hiiiiiier ist Jackie!!!"
DR. SELTSAM, ODER WIE ICH LERNTE, DIE BOMBE ZU LIEBEN ist einer meiner absoluten Lieblingsfilme von Stanley Kubrick! Der Film entstand bekanntermaßen kurz nach der Kuba-Krise, welche die Welt unter anderen Umständen wahrscheinlich in Schutt und Asche gelegt hätte. Tja, wenig später kam das Genie Kubrick und rechnete mit SEINER ganz eigenen Art mit Amerika, den Supermächten und dem kalten Krieg ab.
Eine eigenwillige, von abstrusem Humor und Satire nur so strotzende, aber auch wahre und ehrliche Geschichtsstunde, vollgepackt mit skurrilen Charakteren, GRANDIOSEN Schauspielern (vor allem Peter Sellers!), bissigen Dialogen und vielen politischen Seitenhieben auf die Supermächte, deren Politiker ( wie hätte es in einem solchen Fall wohl in der Realität ausgesehen? ) nicht in der Lage waren eine solche Katastrophe, (im Film) zu lösen. Wie gesagt, für mich einer von Kubricks allerbesten Werken!
"Mein Fuehrer, i can walk!"
2001, der für viele BESTE Kubrick und BESTE Film aller Zeiten. Ich denke, über dieses visionäre und philosophische Kunstwerk wurde schon alles geschrieben. Am Ende muss sich jeder selbst seine Interpretation von 2001 zurechtlegen. Ein inszenatorische und erzählerische Meisterleistung und technisch gesehen in JEDER Hinsicht PERFEKT! Ich denke, Kubrick selbst fasst das Wichtigste zu seinem Film wahrscheinlich selbst am besten zusammen, in einem seiner bekanntesten Interviews:
"Ich habe versucht, ein visuelles Erlebnis zu schaffen, welches die sprachlichen Einordnungsschemata umgeht und mittels eines emotional-philosophischen Inhalts direkt zum Unterbewusstsein vordringt. Ich war bestrebt, den Film als intensiv subjektive Erfahrung zu kreieren, die den Zuschauer auf einer inneren Bewusstseinsebene erreicht, genauso wie Musik; eine Beethoven-Symphonie zu ‚erklären‘ würde sie entzaubern, durch die Errichtung einer künstlichen Schranke zwischen Konzeption und Wahrnehmung. Es steht jedem frei, über die philosophische und allegorische Bedeutung des Films zu spekulieren – und derartige Spekulation ist ein Anzeichen dafür, dass es gelungen ist, das Publikum auf einer tiefen Ebene zu berühren – aber ich möchte keine verbale Deutung für 2001 aufstellen, der sich jeder Zuschauer verpflichtet fühlen wird, in der Befürchtung, andernfalls den Kern nicht erfasst zu haben.“
Im Jahr 1999, nach etlichen anderen starken Filmen, siehe WEGE ZUM RUHM, LOLITA oder BARRY LYNDON, erschien dann schließlich der letzte Akt der Ära Kubrick, sein Vermächtnis an die Filmwelt, sein letzter Geniestreich: EYES WIDE SHUT.
EYES WIDE SHUT erzählt vom Alltag einer scheinbar perfekten Ehe in einem scheinbar perfekten Leben, dessen Fassade Kubrick erst nach und nach zum Bröckeln und dann zum Einsturz bringt. Vor allem das Spiel mit Farben und der Reise ins menschliche Unterbewusstsein meisterte Kubrick erneut auf ganzer Länge. Die Bilder, die oft ein Gefühl der Orientierungslosigkeit und Desillusion entstehen lassen, sind zwar eher ruhig gehalten, haben jedoch optisch eine kongeniale Wirkung! Auch die beiden Hauptfiguren Bill und Alice, fantastisch gespielt und verkörpert von Tom Cruise und Nicole Kidman, wurden großartig zum Leben erweckt. Die Geschichte bleibt dabei typisch für Kubrick und explodiert dann gegen Ende beim berühmten "Maskenball", der Orgie im Schloss Somerton, regelrecht in einem Bad der Gefühle!
EYES WIDE SHUT bildete letztlich einen wahrlich würdigen und beeindruckenden Abschluss des großen Stanley Kubrick!
"Nur so sicher, wie ich etwas anderes weiß; die Wirklichkeit, einer verwirrenden Nacht, sogar die Wirklichkeit unseres gesamten Lebens, kann niemals die volle Wahrheit sein. - Und ein Traum, ist niemals nur ein Traum. - Die Hauptsache ist, dass wir jetzt wach sind, und es hoffentlich noch lange Zeit bleiben."
Stanley Kubricks Name wird die Jahrzehnte überdauern, die Werke und der Einfluss Kubricks auf die Filmlandschaft niemals verblassen. Ich kenne kaum einen Regisseur, der in seiner gesamten Karriere eine solche Konsequenz und Perfektion in seinen Werken vereinen und nebenbei in jedem filmischem Genre Fuß fassen konnte. Kubrick blieb sich SEINEM Stil, SEINER Art die Filme zu drehen und SEINER Art und Weise der Inszenierung immer treu, wovor man nur den Hut ziehen kann. Ich habe ungeheuer viel Respekt vor diesem Regisseur und seinen zahlreichen Meisterwerken, all das was er sich aus Überzeugung, Perfektion und Einzigartigkeit aufgebaut hat!
Auch wenn ich zu den obigen Filmen nur die für mich wichtigsten Gedanken niedergeschrieben und versucht habe zu verdeutlichen was ich an diesem Regisseur so sehr schätze, obwohl man da sicherlich noch viel mehr interpretieren und analysieren könnte, so wollte ich vor allem eines erreichen, nämlich dem einzigartigen Stanley Kubrick wenigstens halbwegs gerecht zu werden.
„Ich teile die Kinogeschichte in zwei Epochen - eine vor und eine nach Kubrick“
Steven Spielberg
Ich mag Christopher Nolan, sehr sogar. Für mich gehört er zu den talentiertesten Regisseuren seiner Zeit und ist schon lange einer meiner Favoriten. Demzufolge habe ich natürlich auch mehrere Lieblingsszenen aus seinen Filmen, denn auf eine kann ich mich, und ich denke da bin ich nicht der einzige, nicht beschränken, deshalb nenne ich hier mal meine 3 persönlichen Favoriten.
Kleine Spoiler!
In THE DARK KNIGHT, einer meiner Lieblingsfilme und ein wunderbar ernster, düsterer und pessimistischer Streifen, finde ich beispielsweise die Szene vom Verhör des Jokers grandios, nachdem man ihn während der Verfolgungsjagd geschnappt hat. Hier ist einzig und allein der Joker derjenige, der die Oberhand behält, ER ist derjenige der sich den Spieß so zurechtlegt wie er ihn braucht ! Absolut spannend inszeniert, keine Frage!
In INCEPTION, der mich tatsächlich erst beim zweiten Mal RICHTIG vom Hocker gehauen hat, gefällt mir besonders das Ende, in dem dann schließlich Hans Zimmers Track "Time" erklingt. Gänsehautfeeling vom Feinsten und ein Fest für die Ohren!
In INTERSTELLAR, in meinen Augen Nolans tiefgründigster und emotionalster Film, war es vor allem die Szene in der Cooper, nachdem er den ersten potentiellen Planeten erforscht hat, zum ersten Mal Kontakt mit seiner Tochter Murphy aufnimmt, die Aufgrund des "Raum und Zeit" Effekts bereits um Jahre gealtert ist, während bei Cooper und seiner Crew gerade einmal ein paar Minuten vergangen sind. War für mich unglaublich berührend ...
Also als ich heute das erste Mal bei moviepilot die News, Kommis usw. nachgelesen habe, war ich doch glatt ein bisschen erschrocken... Ich musste mich zugegeben erstmal an das neue Design und die neue Aufmachung gewöhnen, gibt es doch einige Neuerungen und Veränderungen. Tja, ob mir das neue Design nun mehr gefällt als das Alte? Im Moment kann ich das noch nicht genau beantworten. Enttäuscht bin ich vom Update nicht, doch ob es wirklich nötig gewesen wäre weiß ich auch nicht. Schlecht sieht es auf jeden Fall nicht aus, keine Frage. Das Gesamtpaket stimmt schon im Großen und ganzen, aber wenn ich mich zwingend entscheiden müsste welche Version mir lieber wäre, dann würde ich definitiv zum alten Design tendieren, welches mir dann doch einen Sprung besser gefallen hat.
Enttäuscht bin ich aber wie gesagt nicht!
Egal was Tom Cruise in seinem Privatleben für Macken hat, für diese Aussage kann man ihn ruhig mal auf die Schulter klopfen. Guter Mann!
Ioosh und "der Poet des Kinos": Eine Reise durch das Werk des Terrence Malick...
#1 DER SCHMALE GRAT
"Der Tod hat immer das letzte Wort"
Terrence Malick ist ein Regisseur, der die Lager wie fast kein zweiter spaltet. Während ihn die Einen als, wie er doch so oft genannt wird, "Poet des Kinos", einen vollkommenen Künstler, filmischen Philosoph und Visionär zugleich ansehen, entfachen andere wiederum kaum Begeisterung und Euphorie für die Filme Malicks.
Der Name Terrence Malick ist für mich persönlich absolutes Neuland. Ich gebe zu, bisher lag es oft an einigen negativen Bewertungen im Bezug auf Malicks Arbeit, das ich mich bis jetzt nicht näher mit seiner Filmografie und seinem Stil als Regisseur beschäftigt habe.
Doch das hat nun ein Ende...
"Das schlimmste ist, nicht zu wissen, ob man etwas Gutes bewirkt. Das ist das schlimmste."
DER SCHMALE GRAT war damals nach zwanzig Jahren Abstinenz Terrence Malicks vierte Arbeit als Regisseur. Ich kann mir gut vorstellen, das die Erwartungen seitens Kritiker und Publikum an Malick, nach solch einer langen Zeit ohne Filmarbeit, hoch gewesen sein muss und die Presse deftig Druck auf ihn ausgeübt hat.
Nachdem ich DER SCHMALE GRAT gesehen habe, glaube ich aber auch, das dies einen Menschen wie Malick, der sich wahrscheinlich durch nichts aus der Ruhe bringen lässt und ganz auf seine Arbeit fixiert ist, kaum gestört haben mag. Denn umso beachtlicher ist das, was dieser Mann nach zwanzig Jahren schließlich auf die Beine gestellt hat!
DER SCHMALE GRAT ist, und das erwähne ich nun schon direkt zu Beginn, ein großartiger Auftakt in die Reise Malicks geworden, definitiv! Terrence Malick hat mich mit DER SCHMALE GRAT in einer speziellen Art und Weise SEHR neugierig auf weitere Filme von sich gemacht und tatsächlich, was ich mir niemals hätte vorstellen können, eine Seite in mir geweckt, von welcher ich nicht die leiseste Ahnung hatte das es sie wirklich gibt: meine philosophische Seite...
"Ich kann mich noch genau daran erinnern, als meine Mutter starb. Ganz verschrumpelt und grau sah sie aus. Ich hab sie gefragt ob sie Angst hat, doch sie schüttelte nur den Kopf. Ich hatte Angst, den Tod, den ich in ihr sah, zu berühren. Ich konnte nichts schönes oder erhebendes daran finden, dass sie zu Gott zurückkehrt. Manche Menschen reden von der Unsterblichkeit. Doch die hab ich noch nie gesehen."
Ich bin bei weitem kein Philosoph (definitiv NICHT!) und ich kann auch vollkommen nachvollziehen, wenn sich manch einer von all den philosophischen Sätzen aus dem Film erschlagen oder gelangweilt fühlt, doch was ich hier in DER SCHMALE GRAT teilweise für beeindruckend geschriebene Zeilen gehört habe, das hat mich wirklich sehr überrascht und teils sogar berührt. Ich habe wie gesagt eine Seite von mir kennengelernt, die ich bisher selbst noch nicht kannte...
DER SCHMALE GRAT ist ein Werk, welches den Krieg im gezielten Kontrast mit der natürlichsten Schönheit unser aller stellt, der Natur. Terrence Malick bedient sich der ungezähmten Natur so sehr, das diese fast schon als eigenständige "Hauptperson" angesehen werden kann. Ich denke, genau DIES war Malicks Absicht! Schon zu Beginn des Filmes flutet Malick den Bildschirm mit wunderschönen Bildern der Natur, was sich im Laufe des Filmes stets wiederholt. Malick zeigt somit schlicht und ergreifend, was Krieg mit der Natur macht. Benutzt er die Natur immer wieder als symbolisches Schutzschild für den letzten Flecken Trost, Schönheit und Menschlichkeit, in einer vom Krieg zerfressenen Welt, so hält Malick uns daraufhin immer wieder gnadenlos den Spiegel vor's Gesicht, in dem er die vom Menschen an der Natur ausgeübte Gewalt veranschaulicht, welche dieses anfänglich noch paradiesische Antlitz langsam aber sicher seiner ganzen Schönheit beraubt und somit gleichzeitig den Soldaten, ganz gleich ob Amerikaner oder Japaner, den letzten Funken Halt und Hoffnung raubt.
"Wie kam es, dass wir das Gute verloren, das uns gegeben war?“
Terrence Malick verdeutlicht beeindruckend, was die Natur und das einfache aber doch erfüllte Leben der Insulaner den Soldaten, ganz besonders Private Witt, für Halt gibt. Man beginnt zu verstehen, das es immer ein kleines flecken Licht gibt, an das man sich klammern kann um den furchtbaren Kriegsgräueln wenigstens für ein paar Augenblicke zu entgehen, so wie es Witt im Angesicht der Insulaner tut.
Somit ist DER SCHMALE GRAT vor allem eine Ode an die Schönheit, Erhaltung und Funktion der Natur, welche zu Kriegszeiten einen mindesten genauso starken Schmerz erleiden muss wie die Soldaten und Zivilisten. Und genau DAS wird viel zu oft vergessen...
"Wer bist du, der du dich in diesen vielfältigen Formen zeigst?... deinem Tod entrinnt keiner. Dennoch bist du die Quelle, aus der alles Leben entsteht... deine Herrlichkeit, deine Gnade, dein Friede, deine Wahrheit... Gibst dem Geist Ruhe, Verständnis, Mut... Ein zufriedenes Herz..."
Abseits davon ist DER SCHMALE GRAT durchaus der hochgelobte ANTIKriegsfilm als der er so oft betitelt wird. Die Geschichte des Filmes rückt zwar im Angesicht der eben angesprochenen Thematik etwas in den Hintergrund, bleibt aber trotzdem bis zum Ende hin gut erzählt. Malick macht deutlich, wie der Krieg Menschen zerstört, seelisch und psychisch. Wie auch in anderen großen Genrevertretern (APOCALYPSE NOW) ist DER SCHMALE GRAT ebenfalls eine interessante sowie schmerzliche Reise in die Köpfe von Soldaten. Das der Krieg die Menschen zerfrisst, das wird auch in diesem Streifen mehr als deutlich!
Außerdem kann Terrence Malick hier einen wirklich beachtlichen Cast in's Rennen schicken, der kaum Wünsche offen lässt. Von James Caviezel, Sean Penn, Adrien Brody, Nick Nolte, Ben Chaplin, John Cusack, Woody Harrelson und bis hin zu John Travolta und George Clooney in kleinen Auftritten, hier wurde ein herausragendes Starensemble versammelt, welches außerdem schauspielerisch durch die Bank weg überzeugen kann, in JEDER Hinsicht!
Auch technisch, seien es die wunderschönen Aufnahmen der Natur oder der Flora und Fauna, sind einzigartig und schlichtweg wunderbar anzusehen. Die ganze Schönheit und Erhabenheit der Natur wurde selten besser zum Ausdruck gebracht! Die Kameraarbeiten sind faszinierend, die Gefechte packend und schonungslos und Hans Zimmer liefert hier als musikalische Begleitung eines seiner größten Werke ab, welches von mir bisher zugegebenermaßen viel zu wenig Aufmerksamkeit entgegengebracht bekam.
DER SCHMALE GRAT hat mich auf filmischer und vor allem erzählerischer Seite IMMENS beeindruckt! Ich habe selten einen Film gesehen, bei dem mich all dessen philosophischen Fragen und Deutungen mehr gepackt haben als es hier der Fall gewesen ist.
Ich für meinen Teil bin bisher SEHR angetan von diesem Regisseur, und werde seine anderen Filme mit großer Vorfreude ansehen!
Terrence Malick hat mit DER SCHMALE GRAT einen wirklich großartigen Film gedreht, der uns die Schönheit und Grausamkeit unserer Welt gleichermaßen direkt in's Gesicht hält und gerade durch seine Stellung der Natur im Kontext des Krieges seine Wirkung als ANTIKriegsfilm so stark entfalten kann wie kaum ein anderer Film...
"Dieses Böse. Woher kommt es? Wie stiehlt es sich in diese Welt ? Aus welchem Samen, aus welcher Wurzel ist es erwachsen ? Wer tut das? Wer tötet uns? Beraubt uns des Lebens und des Lichts... Verhöhnt uns mit dem Anblick dessen, was wir hätten wissen können."
Da gibt es einige Klassiker, mit denen ich eher weniger anfangen kann. Allgemein, und ich denke da stimmen mir die Meisten zu, kann ein Klassiker von noch so vielen als Meisterwerk betitelt werden, solange man sich PERSÖNLICH nicht mit der Geschichte, den Figuren oder den Schauspielern des jeweiligen Filmes "verbunden" fühlt, ist es ganz egal was der vermeintliche Klassiker für einen Status genießt.
PLANET DER AFFEN mit Charlton Heston ist beispielsweise ein Film den ich, und da kann die Technik damals noch so wegweisend und die Story noch so clever gewesen sein, einfach nicht für mich gewinnen kann. Auch DIE ZEHN GEBOTE, ebenfalls mit Heston, kann mich in so gut wie allen Punkten nicht von sich überzeugen, und das, obwohl ich Monumentalfilme sehr mag, siehe SPARTACUS oder LAWRENCE VON ARABIEN. Wahrscheinlich tue ich mich mit diesem Streifen so schwer, da ich mit der ganzen Thematik "Bibel" nichts anfangen kann und es für mich schlichtweg furchtbar uninteressant ist. Außerdem konnte auch der klassischste aller Klassiker, VOM WINDE VERWEHT, so gar nicht meinen Vorstellungen entsprechen. Ich habe nichts gegen solch überlange Filme (im Gegenteil), doch es war schon, gelinde ausgedrückt, eine schwere Geburt sich durch diesen Film zu kämpfen. Sogar Vivien Leigh, die ich sonst sehr mag, konnte mich kaum von sich überzeugen. Ich könnte an dieser Stelle noch einige andere Beispiele aufzählen, unter anderem DER EXORZIST (hat zwar eine tolle Atmosphäre, ließ mich ansonsten aber ziemlich kalt) oder HALLOWEEN (war überhaupt nicht mein Fall).
Aber wie gesagt, am Ende bleibt dies immer alles eine Frage des persönlichen Geschmacks, nicht mehr und nicht weniger.
Wenn ich an Kevin Spacey denke, dann sehe ich einen Schauspieler, den ich, warum weiß ich um ehrlich zu sein selbst nicht, erst (viel) zu spät für mich entdeckt habe und früher tatsächlich MASSIV unterschätzt habe...
Aber wie heißt es so schön: besser spät als nie...
Wenn ich an Kevin Spacey denke, dann erinnere ich mich immer wieder gerne an meinen ersten Film mit ihm, in dem er in gerade einmal knapp 30 Minuten eine unvergessliche Performance als Mörder John Doe in David Finchers Thriller SE7EN an den Tag legte und neben absolutem Gänsehautfeeling für eines der besten Filmenden überhaupt sorgte...
" Wenn die Leute einem zuhören sollen, reicht es nicht, ihnen einfach auf die Schulter zu tippen. Man muss sie mit einem Vorschlaghammer treffen. Erst dann können Sie sich ihrer Aufmerksamkeit gewiss sein. "
Wenn ich an Kevin Spacey denke, dann gönne ich diesem Mann seinen ersten Oscargewinn für seine Rolle in DIE ÜBLICHEN VERDÄCHTIGEN immer wieder gerne, hatte dies doch Spaceys endgültigen Durchbruch zur Folge...
Wenn ich an Kevin Spacey denke, habe ich sofort seine unsterbliche Rolle als Lester Burnam im Kopf, in welcher er sich in Sam Mendes Meisterwerk ❤️AMERICAN BEAUTY❤️, einem der menschlichsten, ehrlichsten, schönsten und berührendsten Filme überhaupt, nach ganz weit nach oben im Schauspielolymp spielte und vollkommen verdient mit seinem zweiten Oscar (selten war ein "Goldjunge" verdienter) geehrt wurde...
" Es ist was Tolles, wenn man erkennt, dass man immer noch die Fähigkeit besitzt, sich selbst zu überraschen. "
Wenn ich an Kevin Spacey denke, dann sehe ich einen Schauspieler, der immer versucht auf aller höchstem Niveau zu agieren, auch eher mäßige Filme allein schon durch SEIN Auftreten aufwertet, ein Meister im Spiel mit der Mimik und Gestik ist und stets ein wunderbar angenehmes und sympathisches Charisma ausstrahlt...
Wenn ich an Kevin Spacey denke, dann sehe ich einen Darsteller, der seiner großen Leidenschaft auch nach etlichen Jahren und zahlreichen legendären Rollen, siehe L.A. CONFIDENTIAL oder DAS LEBEN DES DAVID GALE (um nur ein paar zu nennen), immer noch treu geblieben ist, sich mit der Leitung des Londoner " Old Vic Theatre " wahrscheinlich einen seiner größten Träume erfüllt hat (die Arbeit im Theater steht für Spacey ja über allem und hat auch im direkten Vergleich mit seiner Filmkarriere absolut Vorrang, weshalb es nach der Jahrtausendwende auch etwas ruhiger um ihn wurde) und auch im Alter immer noch großartige Leistungen vollbringen kann, siehe HOUSE OF CARDS...
" Wissen Sie was ich an den Menschen mag? Sie sind so leicht zu manipulieren. "
Kevin Spacey ist und bleibt einer meiner ABSOLUTEN Lieblingsschauspieler, ein vollkommener Künstler und ein sympathischer daherkommender Mann, dem ich all seine Erfolge und Auszeichnungen, das war er sich über Jahrzehnte aufgebaut hat, von ganzem Herzen gönne!
Happy Birthday, Kevin! Bleib so wie du bist...