Ioosh698 - Kommentare

Alle Kommentare von Ioosh698

  • 8 .5

    "Man sollte Kinder nicht ins Bett schicken. Wenn sie aufwachen sind sie einen Tag älter und eh man sich versieht sind sie erwachsen!"

    Johnny Depp ohne Unmengen an Schminke und Make-up, so sehe ich ihn immer noch am liebsten.
    Für mich gehört Johnny Depp zu den wandlungsfähigsten und vielseitigsten Schauspielern überhaupt.
    Er vermag es unterschiedlichste Rollentypen stets unverkennbar zum Leben zu erwecken und ihnen seinen ganz persönlichen Stempel aufzudrücken.
    Außerdem ist er ein äußerst talentierter Musiker, ein vielschichtiger Künstler, der sowohl ein sehr guter Gitarrist als auch ein mehr als charismatischer Sänger ist.

    Ja, ich würde definitiv sagen, dass ich Johnny Depp sehr mag.

    FINDING NEVERLAND, im deutschen WENN TRÄUME FLIEGEN LERNEN, hat mich unerwartet positiv und emotional getroffen, mit einer Effektivität, die ich vorher nicht für möglich gehalten habe.
    Erwartet hatte ich mir eine seichte Komödie mit gut aufgelegten Schauspielern, bekommen habe ich einen feinfühligen, intensiven und wunderbar erzählten Film, der sein Herz am rechten Fleck hat und einige wichtige Botschaften vermittelt.

    Regisseur Marc Forster erzählt in FINDING NEVERLAND die Geschichte des Theaterautors James Matthew Barrie (Johnny Depp), dessen bekanntestes Werk „Peter Pan“ ist.
    James Barrie‘s Geist sprudelt nur so vor Ideenreichtum, trotzdem sind seine Stücke nur mäßig erfolgreich und sein Leben und seine Ehe eher belanglos.
    Er ist ein erwachsener Mann, der tief im inneren nie erwachsenen geworden ist.
    Dafür wird James von vielen Leuten belächelt, ja gar als sonderbar abgestempelt.
    Eines Tage trifft James auf die Witwe Sylvia (Kate Winslet) mitsamt ihren vier Söhnen George (Nick Roud), Jack (Joe Prospero), Michael (Luke Spill) und Peter (Freddie Highmore).
    James schließt die Familie schon nach kurzer Zeit in‘s Herz und schließlich wird sie zu seiner Inspirationsquelle für „Peter Pan“, sein größter Erfolg, in dem er diese Geschichte verarbeitet...

    Die Fantasie kann ein mächtiger Segen sein. Wir sollten versuchen, nie zu vergessen, wie wertvoll selbst eine kleine Brise Fantasie sein kann, die Fähigkeit, an Dinge zu glauben, die in einem einzigen Moment reeller sein können als jede Wirklichkeit sonst.
    In unsere Fantasie können wir IMMER zurückkehren, sie wird immer eine Art persönlicher Zufluchtsort für uns sein, ein Ort, den wir ganz nach unseren Vorstellungen formen und wachsen lassen können.
    Selbst in schweren Zeiten, wie der Film stark verdeutlicht, kann die Fantasie einen Menschen am Leben erhalten, auch wenn man seinen Lebensmut schon fast aufgegeben hat.

    Vorausgesetzt, man besitzt die Gabe der Fantasie...

    „Du kannst nach Nimmerland, so oft du willst..." - "Wie?" - "Indem du dran glaubst"

    FINDING NEVERLAND fügt die ganze komplexe Thematik der Fantasie und des Glaubens an eben jene Fähigkeit wunderbar in seine Geschichte ein.
    Ich glaube ein jeder von uns wird in gewisser Weise immer ein Kind bleiben, selbst wenn es nur ein klitzekleiner Teil von uns ist...
    Manche Menschen hören wahrscheinlich sogar nie auf Kind zu sein.
    Und das ist auch völlig in Ordnung so.
    Jeder sollte selbst entscheiden, wie er mit dieser Thematik umgeht.
    In Kinder und Jugendtagen, so wie es auch die Kernaussage von „Peter Pan“ ist, will man immer soooo schnell erwachsen sein und die Kindheit, all dieses „alberne“ und „kindische“ Gehabe von früher, hinter sich lassen.
    Ist es dann endlich soweit, folgt oft die große Ernüchterung...
    Und wenn diese Ernüchterung dann von Zeit zu Zeit immer mal wieder ihr Unwesen in unseren Köpfen treibt, ist die Zeit gekommen „auszubrechen“.
    Der Alltag hat uns alle im Griff, die Zeit sitzt JEDEM im Nacken.
    Umso schöner, wenn man die Fantasie einzusetzen weiß um abzuschalten und in eigene Welten abzutauchen, vielleicht seiner eigenen Kindheit mal wieder einen fantasievollen Besuch abzustatten, wer weiß...
    Es ist alles möglich...

    Vielleicht übertreibe ich gerade auch mal wieder. Ich würde es nicht abstreiten. Aber FINDING NEVERLAND hat tatsächlich einen wunden Punkt bei mir getroffen und mich auf einer sehr persönlichen Ebene erreicht und berührt.
    Vielleicht liegt es auch daran, dass ich bei der Geschichte, einigen Szenen bzw. Zitaten und Charakteren an ein persönliches Erlebnis erinnert wurde.
    Gerade das Ende war doch sehr ergreifend, unglaublich was der junge Freddie Highmore hier für Emotionen vermittelt.

    Peter: "Ich dachte sie bleibt immer bei uns."
    James: "Das dachte ich auch. Aber weißt du, eigentlich ist sie ja hier. Auf jeder Seite kannst du sie finden im Buch deiner Fantasie. Da hast du sie immer bei dir."

    FINDING NERVERLAND bleibt am Ende ein (für mich) verdammt starker Film!
    Die Geschichte rund um die Entstehung von „Peter Pan“, umhüllt von allerlei wichtigen Themen, hat mich voll und ganz erreicht.
    Dazu noch allesamt grandiose Schauspieler, vom genialen Johnny Depp, für mich eine seiner besten Leistungen, der abermals bezaubernden Kate Winslet oder dem starken Freddie Highmore, bis hin zu großartigen Altstars wie Julie Christie und Dustin Hoffman, schlichtweg grandios.
    Abgerundet wird dieses starke Gesamtbild von einem fantastischen, innovativen und zurecht mit dem Oscar ausgezeichneten Soundtrack sowie einer einnehmenden Atmosphäre.

    Ein wunderschönes Stück Film und ein Appell an die unbändige und einzigartige Kraft der Fantasie, die wir NIEMALS, egal wie erwachsen wir geworden sind, verlieren dürfen...

    10
    • 7 .5
      Ioosh698 19.09.2019, 21:13 Geändert 20.09.2019, 09:04

      Die Musikdoku GIMME SHELTER, benannt nach dem gleichnamigen Song der Rolling Stones, dürfte für Fans der Stones und Fans von guter Rockmusik genau das Richtige sein.
      Inhaltlich ist GIMME SHELTER zwar nicht DIE Doku schlechthin und mir würden auf Anhieb auch sofort mehrere, bessere, Genrevertreter einfallen, aber trotzdem ist der Film von Charlotte Zwerin und den beiden Brüdern Albert und David Maysles aus dem Jahr 1970 mehr als sehenswert.

      Inhaltlich konzentriert sich GIMME SHELTER auf die „Let It Bleed“ Tour der Stones durch die USA, welche sich vom November bis Dezember 1969 erstreckte und in gewisser Weise das Ende der „Hippie-Ära“ einleitete, ein Abgesang auf den Traum von „Love & Peace“, der eine ganze Generation geprägt und geformt hat.

      Ausschlaggebender Grund dafür und auch Hauptthema von GIMME SHELTER ist das Altamont Free Concert vom 6. Dezember 1969.
      Dieses Rock-Festival sollte der krönende Abschluss der Stones Tour werden, die nach 3 langen Jahren endlich wieder die Staaten rockten.
      Geplant als zweites Woodstock, entwickelte sich das Festival zum genauen Gegenpol.
      Ein tragisches und doch ikonisches Desaster.

      Aber warum?

      Es sollte der Höhepunkt der Tour werden, ein Rockereignis erster Klasse, mit freiem Eintritt und guter Musik, inmitten der Unbeschwertheit der Hippie-Zeit.
      Neben den Stones als Headliner waren alle einflussreichen Bands der damaligen Zeit vertreten, von Santana, Crosby, Stills, Nash and Young, Grateful Dead oder Jefferson Airplane (Grace Slick🖤).
      Doch das Festival war schon von Beginn an zum Scheitern verurteilt...
      Das Festival fand, was erst kurz vor knapp beschlossen wurde, auf dem Altamont Speedway in der Nähe von San Francisco statt.
      Erwartet wurden um die 80.000 Besucher, schnell stellte sich heraus, dass mindestens um die 300.000 Menschen an den Veranstaltungsort pilgerten. In der kürze der Zeit wurde eine Bühne errichtet, die gnadenlos zu klein und vom benebelten Publikum kaum getrennt war.
      Toiletten, Parkmöglichkeiten, Zäune, Versorgung, vernünftige Sicherheitsvorkehrungen oder ein geordnetes miteinander, alles Fehlanzeige.

      Vorher hatte Mick Jagger noch geprahlt, es würde alles besser werden als in Woodstock: "Wir werden einen Mikrokosmos der Gesellschaft schaffen, der dem Rest Amerikas ein Beispiel gibt, wie man sich in einer Menschenmasse verhält."

      Woodstock war Chaos, ja, aber ein Paradebeispiel für ein friedliches und harmonisches Chaos.

      Als Sicherheitsleute, und das auf anraten von Grateful Dead, engagierten die Stones die Hells Angels. Die Biker geben sich schon mit wenig zufrieden und sagen gegen kostenlosen Alkohol zu.
      Ein fataler Fehler, wie sich bald herausstellt...

      Die Hells Angels gehen von Beginn an mit großer Härte gegen das Publikum vor.
      Sowohl Zuschauer als auch Marty Balin, Sänger von Jefferson Airplane, bekommen von den Rockern kräftig ein‘s auf die Mütze, die ohne Rücksicht auf Verluste klar machen, wer hier das Kommando hat.

      Als Mick Jagger, Keith Richards, Charlie Watts, Mick Taylor und Bill Wyman dann endlich die Bühne betreten, ist der Alkohol und Drogenkonsum schon rapide angestiegen.
      Alles deutet auf eine baldige Eskalation hin...
      Es kommt zu Schlägereien vor der Bühne, im maßlos überfüllten Publikum.
      Die Stones müssen mehrfach unterbrechen, Mick Jagger versucht sich notgedrungen als Vermittler zwischen den Hells Angels und dem Publikum.

      „Everybody be cool now, come on...“ ruft Jagger in‘s Publikum. Kaum einer nimmt ihn überhaupt wahr...

      Als die Stones „Under My Thumb“ spielen,
      passiert es. Der 18 jährige Meredith Hunter, der mit einer Waffe auf die Bühne gezielt haben soll, wird von einem Hells Angel mit Messerstichen tödlich verletzt.
      Es wird versucht, den sterbenden aus der Masse zu bringen, doch die Hells Angels treten wie wild auf ihn ein.
      Bis heute ist unklar, was wirklich passiert ist. Augenzeugen sollen ausgesagt haben, der farbige Hunter wurde von den Hells Angels mehrfach bedroht, weil seine weibliche Begleitung weiß war.
      Als Kurzschlussreaktion hätte er dann seine Waffe in die Luft gehalten. Ein tragischer Fehler...
      Drei weitere Menschen sterben, unzählige werden verletzt.
      Ein düsterer Vergleich im Hinblick auf das friedliche Woodstock Festival...

      Diese ganze Thematik, der geplatzte Traum von Frieden und Freude während dieses Festivals, macht den bedeutendsten Teil der Doku aus.
      Die Stones, vor allem Mick Jagger, waren sichtlich schockiert über diese Tragödie, auch wenn man ihnen vielleicht eine klitzekleine Mitschuld zusprechen könnte, genau wie Grateful Dead, welche die Stones überhaupt erst auf die fatale Idee brachten, die Hells Angels als Security einzusetzen.
      Gelernt haben die Stones auf jeden Fall daraus. Bis heute gelten ihre danach eingeführten Sicherheitsvorkehrungen bei Konzerten als äußerst sorgfältig und vorbildlich.
      Immerhin.

      Die „Hippie-Ära“ jedenfalls, der lange anhaltende und zeitweise erfolgreiche Traum von freier Liebe und freien Drogen, dem öffnen neuer Pforten, Frieden und unbeschwerten Zusammenleben, starb an diesem Tag zusammen mit Meredith Hunter und ein paar Monate vorher mit Sharon Tate und den anderen Opfern der Manson Morde...

      Eine gute Doku, die neben ihrem Hauptschwerpunkt, der Tour der Stones, einen wunderbaren Abgesang auf eine legendären Zeit darstellt, die so, in all dieser Vielfalt und Faszination, mit Sicherheit niemals wiederkommen wird...

      7,5 teuflisch sympathische Punkte.

      P.S.:
      Hier noch ein Video von dem Auftritt, zwar mit dem Gesang von einem Gig aus dem Madison Square Garden, aber mit originalen Aufnahmen des Festivals. Man kann das Chaos im Publikum, wo einfach mal JEDER total fertig ist, hier sehr gut erkennen.

      https://youtu.be/lj6y6tohW_0

      5
      • Ioosh698 17.09.2019, 21:53 Geändert 06.12.2019, 18:35

        1. In welcher Lebensphase hast du dich bisher total frei gefühlt?

        Wahrscheinlich als ich damals von Zuhause ausgezogen bin. Ich glaube so frei hab ich mich danach bis jetzt nie wieder gefühlt. Tolle Zeiten.

        2. Gibt es bestimmte Städte oder Länder, die du dieses Jahr noch unbedingt besuchen möchtest?

        Dieses Jahr wird das mit Sicherheit nichts mehr werden, aber es stehen natürlich noch einige Städte bzw. Länder auf meiner Liste, z.B.: Rom, Barcelona, New York. Außerdem zieht es mich wieder nach London, die Stadt hat es mir wirklich angetan.

        3. Hast du heute schon jemanden zum Lächeln gebracht?

        Ja, meinen Arbeitskollegen. Im Radio lief gerade „Sympathy For the Devil“ von den Stones. Ich sagte zu ihm, für jede Zigarette die du rauchst, nimmt Gott 5 Minuten deines Lebens und schenkt sie Keith Richards.
        Ist natürlich kein neuer Spruch, aber mein Kollege hat sich schlapp gelacht :D

        4. Wann hat dir jemand das letzte Mal etwas geschenkt und was war es?

        Vor ein paar Wochen hat mir mein bester Freund das Kinoticket zu ONCE UPON A TIME... IN HOLLYWOOD ausgegeben. Hat mich sehr gefreut.

        5. Kannst du dir ein Leben ohne Fernseher vorstellen?

        Wahrscheinlich nicht, so traurig es klingt...

        6. Wann warst du so verliebt wie noch nie?

        Ich denke zum einen mit 14, als ich mit meiner Freundin zusammengekommen bin, und zum anderen, als wir dann vor ein paar Jahren zusammengezogen sind.
        Ich bereue keinen Tag❤️

        7. Haben du je einen Liebesbrief geschrieben oder erhalten?

        Nein.

        8. Du gewinnst vier Millionen Euro: Was machst du mit dem Geld?

        Einen Teil des Geldes sinnvoll anlegen, ein schickes Häuschen kaufen, mir meinen Traumwagen zulegen, den mir wichtigsten Personen einen Teil zukommen lassen, diversen Organisationen eine kleine Spende geben und ansonsten versuchen, so normal wie möglich weiterzumachen.

        9. Hättest du gerne Kinder? Wenn du schon welche hast, warum wolltest du welche?

        Ich habe für mich persönlich schon recht früh erkannt, dass ich eigentlich keine Kinder haben möchte. Meine Freundin hat da allerdings ganz andere Vorstellungen, weshalb es da natürlich schon zu ein paar Diskussionen gekommen ist.
        Manchmal geht es ja aber bekanntermaßen schneller als man denkt. Wenn es also tatsächlich mal passieren sollte, dann freue ich mich natürlich trotzdem, auch wenn das Thema „Kinder kriegen“ nicht zu meinen erklärten Lebenszielen gehört.

        10. Welcher ist für dich der friedlichste Platz der Welt?

        Mein Musikzimmer. Dort kann ich wirklich ALLE meine Sorgen vergessen und mich, neben Filmen/Serien, meinem größten Hobby voll und ganz hingeben. Meine persönliche Wohlfühloase😎

        11. Was hat dich als Letztes richtig erstaunt?

        Wie wenig ich tatsächlich über die Katastrophe von Tschernobyl wusste, bevor ich mir HBO‘s Meisterwerk angesehen habe...

        12. Wärst du lieber Bösewicht oder Held?

        Ich hab ja eine Schwäche für GUT geschriebene bzw. verkörperte Bösewichte, also keine 0815 Charaktere, deshalb würde ich durchaus zum Bösewicht tendieren. Gegen eine Heldenrolle hätte ich aber auch nicht‘s einzuwenden.

        13. Kannst du dich erinnern was als Kind dein absolutes Lieblingsspielzeug war?

        Wahrscheinlich meine geliebten Ritter, egal ob von Lego, Playmobil oder sonst was. Solange es Ritter waren, war ich durchweg glücklich.
        Ansonsten natürlich mein Fußball, der damals auf dem Bolzplatz einiges aushalten musste.
        Hach ja, das waren noch Zeiten...

        14. Ist das Glas bei dir halbvoll oder doch halbleer?

        Halbvoll.

        15. Welche Herausforderung verängstigt und ermutigt dich zu gleichen Anteilen?

        Jeden Tag so gut es geht auszukosten, zu versuchen, nicht‘s zu versäumen.

        7
        • 10
          Ioosh698 14.09.2019, 18:15 Geändert 02.10.2019, 19:37

          Mit CHERNOBYL hat HBO (GAME OF THRONES, DIE SOPRANOS, BAND OF BROTHERS usw.) mal eben eine der eindringlichsten (Mini) Serien aller Zeiten rausgehauen.
          Eine Serie, die sprichwörtlich gefühlt aus dem Nichts kam, und dann letztlich eingeschlagen ist wie eine Bombe und noch lange lange nachwirkt.

          Am 26. April 1986 kommt es im Kernkraftwerk Tschernobyl zur Katastrophe.
          Aufgrund von Sicherheitsverstößen kommt es um 1:23 Uhr zur Explosion des Reaktors in Block 4 des Werkes, was eine der größten Nuklearkatastrophen der Menschheitsgeschichte zur Folge hatte...

          CHERNOBYL ist ein wichtiges und uneingeschränkt empfehlenswertes Zeitdokument geworden, ummantelt von einer Intensität, die ihresgleichen sucht.
          Ich hätte tatsächlich nicht gedacht, dass mich diese Thematik SO hart treffen könnte, wie sie es durch diese 5 Folgen letztlich mit einschneidender Härte geschafft hat.
          CHERNOBYL ist wahrscheinlich der, im positiven Sinne, schrecklichste Horrorfilm den ich je gesehen habe, ohne in direkter Weise überhaupt im Horrorgenre angesiedelt zu sein.
          Was man hier zu sehen bekommt ist harter Tobak, nicht‘s für Leute mit zartem Gemüt und Schwachen Nerven...
          Der gefühlte Horror befindet sich meist im verborgenen, in Form der radioaktiven Strahlung, die erst als große schwarze Wolke, später dann als unsichtbare Wolke des Todes in die Welt geweht wird.
          Schnell wird man sich bewusst bzw. erinnert sich - Hier handelt es sich (leider) nicht um Fiktion, diese schreckliche Katastrophe ist tatsächlich passiert...
          Gerade diese einfache aber schockierende Tatsache, dass es sich hier eben um Fakten und Realität handelt, verleiht CHERNOBYL seine ungemein dichte Atmosphäre, seinen reellen Horror mit enorm bitterer Note.

          Die Feuerwehrmänner, diese armen Seelen, die ohne ihres Wissen direkt im Verderben standen und versuchten die Flammen zu löschen, die Mitarbeiter des Kraftwerkes, die nach der Explosion verzweifelt versuchten Schadensbegrenzung zu betreiben, wohl wissend dass sie inmitten der Strahlung qualvoll sterben werden, Hubschrauberpiloten, die im Angesicht des Todes in der verseuchten Wolke schwebten um irgendwie den Brand zu lindern, Taucher, wahrscheinlich drei der mutigsten Männer der gesamten Geschichte (2 von ihnen leben heute sogar tatsächlich noch), die in die Tiefen des verstrahlten Reaktors tauchten um die verheerenden Dampfexplosion abzuwenden, Bergbauarbeiter, welche ihr Leben auf‘s Spiel setzten um die Kernschmelze und die damit verbundene Kontaminierung des Grundwassers zu verhindern oder die komplett entstellten Strahlungsopfer, die im Krankenhaus unmenschliche Qualen ertragen mussten, bevor sie endlich erlöst wurden - all diese Menschen, und natürlich alle anderen Helfer, egal auf welchem Gebiet, verdienen JEDE Ehrung und JEDEN RESPEKT dieser Welt!
          Sie haben ihr eigenes Leben hinten angestellt, um die Leben von Millionen Menschen zu retten und eine Katastrophe noch verheerenderen Ausmaßes zu vermeiden...

          Es betrübt bzw. beschämt mich persönlich in gewisser Hinsicht sehr, wie wenig ich über diese ganzen Tatsachen wirklich wusste, vor allem was den Heldenmut dieser Menschen angeht.
          Natürlich waren mir diese Katastrophe und ihr Ausmaß ein Begriff, keine Frage, doch gelehrt wie unvorstellbar schlimm es wirklich war, und mich dazu bewogen mich näher mit dieser Geschichte zu befassen, hat mich tatsächlich erst diese Serie.

          Das einnehmende „tickern“ der Geigerzähler, die unfassbar schnell einsetzenden Folgen der Strahlung, Kinder, die im nuklearen Niederschlag herumalbern, die psychischen Belastungen der Menschen oder die Opfer der Strahlenkrankheit, es sind Bilder, die sich gnadenlos im Kopf einbrennen und auch Tage später nicht verschwinden wollen.
          CHERNOBYL hat mir zwei schlaflose Nächte bereitet. Mir ging diese Geschichte mitsamt ihren eindringlichen Bildern, gerade wenn ich an die Strahlungsopfer denke, all die Schicksale der Menschen und der schlimmste Fakt von allen, dass es Realität war, einfach nicht aus dem Kopf.
          Ich weiß nicht, wann mir ein Film oder eine Serie das letzte mal schlaflose Nächte bereitet hat (ich glaube das letzte mal als Kind, als ich Angst vor der Hexe aus SCHNEEWITTCHEN UND DIE SIEBEN ZWERGE hatte...).
          Für mich persönlich sagt das sehr viel über die Wirkung dieser Serie aus.

          Daneben, und das lässt nicht zwingend weniger mit dem Kopf schütteln als das Unglück selbst, Krawattenträger und Politiker, Leute, die von nichts Ahnung haben und trotzdem meinen, ihre Meinung steht über der eines themenbezogenen Wissenschaftlers (z.B. Waleri Legassow).
          Selbst als die Fakten schon unabdingbar waren, es wurde trotzdem alles vertuscht und heruntergespielt was nicht bei drei auf dem Baum war. Auch am Ende, vor Gericht, ist Reue der Schuldigen eine klare Fehlanzeige. Die Schuld wird weiterhin anderen, zu diesem Zeitpunkt teilweise schon verstorbenen, Leuten zugeschoben, um den eigenen dreckigen Kopf irgendwie noch aus der Schlinge zu ziehen. Genützt hat es den Verantwortlichen der Katastrophe nicht, 10 befriedigende Jahre Arbeitslager waren die Folge, wobei sogar ein Verurteilter nach seiner Strafe wieder in einem Kernkraftwerk arbeiten durfte.
          Selbst Wochen nach der Explosion wusste immer noch keiner was eigentlich los war, weil die Wahrheit nicht an die Öffentlichkeit gelangen durfte.
          Meine Mutter war zum Zeitpunkt des Unglücks 1986 gerade frisch in ihrem Studium aktiv, wo sie unter anderem auch viel mit den verschiedensten Arten und Auswirkungen der Strahlung zutun hatte.
          Sie meinte, dass sich natürlich einige im klaren über die wahren Ausmaße der radioaktiven Strahlung waren, sich aber aus Angst keiner getraut hat seine Meinung preiszugeben.
          Von den Medien kam nicht viel außer vorläufig drinnen zu bleiben oder keine Pilze etc. zu sammeln bzw. zu Essen.
          Sie sagte mir, immerhin war damals auch noch tiefste DDR, mein Großvater hätte ihr immer geraten sich ihren Teil zu denken, nicht gegen die Meinung der Regierung, es sei schon alles nicht so wild, zu poltern.

          Diese ganze Verschleierung der Wahrheit, eine weitere Tatsache, die mich fassungslos macht...

          CHERNOBYL bleibt am Ende eine der intensivsten Erfahrungen überhaupt für mich. Die Serie hat sich all ihre zahlreichen Lobpreisungen mehr als nur verdient und meiner Meinung nach sollte sie jeder einmal gesehen haben.
          HBO hat hier ein wichtiges Mahnmal geschaffen und eine Würdigung all der Helfer und Opfer dieser Katastrophe geschaffen.
          Die Russen bekommen ihre Huldigung, denn was deren Hilfskräfte damals geleistet haben ist in Worten nicht auszudrücken.
          Allgemein gibt’s keine großen politischen Seitenhiebe, was mir sehr gefallen hat.
          Technisch, atmosphärisch und Schauspielerisch ebenfalls allererste Sahne, und der Soundtrack lässt es einen kalt den Rücken runterlaufen...
          Ich tat mich schwer, die jeweils nächste Episode zu starten, einfach, weil ich zu jeder Zeit das Gefühl hatte, selbst Teil dieser Serie zu sein, diese Tragödie hautnah mitzuerleben.

          Emotional großes Kino!
          Chapeau, HBO!

          Ich bin froh, dass ich mir diese Serie angesehen habe, dass sie mir in gewisser Hinsicht auch meine verschlossenen Augen für dieses Thema geöffnet hat.
          Ein wichtiger und lange nachhallender Beitrag zu einem Ereignis, was NIE in Vergessenheit geraten darf!

          Ich bin begeistert, restlos.

          P.S.: Mögen all die Opfer des Unglücks in Frieden ruhen!

          14
          • Ioosh698 10.09.2019, 21:46 Geändert 12.09.2019, 17:00

            1. In welchem Film hättest du gerne die Hauptrolle gespielt?

            Hmmm, da gibt‘s natürlich einige Möglichkeiten... RAGING BULL, AMERICAN BEAUTY, THE WOLF OF WALL STREET, FORREST GUMP, LA LA LAND oder DER PATE, um nur ein paar Beispiele zu nennen.

            2. Welcher Film macht dich immer wieder glücklich?

            CRAZY, STUPID, LOVE. Hab den nun schon verdammt oft gesehen und er zaubert mir immer wieder ein Lächeln auf‘s Gesicht :)
            Ansonsten z.B. LA LA LAND, MIDNIGHT IN PARIS, SOME LIKE IT HOT oder FORREST GUMP.

            3. Welcher Film bringt dich immer wieder zum Weinen?
            BROKEBACK MOUNTAIN. Früher haben mich deswegen vor allem meine Kumpels öfters mal belächelt, heute mach ich mir da gar nicht‘s mehr draus. Für mich einer der perfektesten Filme überhaupt, und das Ende ist einfach ein derber Schlag in die Magengrube...

            4. Am Flughafen nimmst du aus Versehen den falschen Koffer mit. Öffnest du ihn?

            Nein, mit Sicherheit nicht. Gerade in der heutigen Zeit muss man ja mit allem rechnen...

            5. Vor deinem Haus wartet ein fliegender Teppich: Steigst du auf oder lässt du ihn links liegen?

            Ein fliegender Teppich vor dem Haus? Na das muss ja ein Trip sein der ordentlich reinhaut...

            6. Das letzte Buch, das du gelesen hast: Warum hast du es ausgesucht?

            DAS SCHICKSAL IST EIN MIESER VERRÄTER. Ich wollte hauptsächlich wissen, ob das Buch, dessen Genre ich in der Regel sonst nicht unbedingt zu meinem bevorzugten Lesestoff zählen würde, besser als der Film ist.
            Der Film hat mir gut gefallen, das Buch fand ich aber mit großem Abstand besser und es hat mich in einigen Aspekten durchaus positiv überrascht.

            7. Falls du manchmal ein Buch von hinten beginnst: Was hoffst du zu finden?

            Gute Frage😅

            8. Welches war das beste Konzert deines Lebens?

            Puh, keine leichte Frage... Wahrscheinlich Liam Gallagher letztes Jahr in Berlin. Als langjähriger Fan den Frontmann meiner absoluten Lieblingsband (Oasis), die mich in vielen Ebenen geprägt und geformt hat, endlich mal live zu sehen, das war schon ein wichtiger Moment für mich.
            70min. Blut, Schweiß und Tränen, ohne Rücksicht auf Verluste.
            Nächstes Jahr geht’s wieder nach Berlin, kann‘s kaum erwarten...

            9. Bevorzugst du lieber Historiendramen oder Sciencefiction?

            Schwierig, äußerst schwierig... Ich glaube wenn der Film wirklich stark gemacht ist und mich bis zum Ende packt, dann würde ich die Historiendramen tatsächlich den Sciencefictionfilmen vorziehen...

            10. Welche literarischen Gattungen magst du am liebsten?

            Solange mich die Geschichte interessiert und letztlich auch anspricht, habe ich da eigentlich keine großen Einschränkungen.
            Besonders gern mag ich aber Biografien, (Psycho)Thriller und (High)Fantasy.

            11. Du kannst eine Fähigkeit erwerben, die du nicht besitzt: Welche wählst du?

            Ich denke aus der Unsichtbarkeit lassen sich schon einige interessante Vorteile ziehen... ;)

            12. Was bevorzugst du eher: Ins Kino gehen oder zu Hause schauen?

            Ich mag beides, keine Frage. Manche Filme MUSS man einfach auf der großen Leinwand genießen um die ganze Magie des Kinos voll auskosten zu können. Manch andere Filme würde ich mir dagegen nie im Kino anschauen.
            Ich denke es ist eine 50/50 Angelegenheit. Manchmal fiebere ich einem Kinobesuch schon Tage vorher entgegen, wenn es ein Film ist auf den ich mich wirklich aus tiefstem Herzen freue.
            Andererseits ist das Heimkino natürlich immer die etwas „entspanntere“ bzw. „bequemere“ Variante.
            Ich mag beide Möglichkeiten und möchte auf keine von beiden verzichten.

            13. Welche ist die peinlichste CD, die du hast?

            Ich denke „Schrei“ von Tokio Hotel. Als das Album damals 2005 erschien, war ich gerade in der 3. Klasse. Zu dieser Zeit hat gefühlt JEDER aus meiner Schule diese Band gehört, natürlich musste man das Album haben um zu den „coolen“ Kohorten zu gehören.
            Die CD verstaubt nun schon etliche Jahre im Regal und ich werde sie auch zu 100% nicht mehr hören.
            Weggeschmissen wird sie trotzdem nicht, denn es hängen natürlich auch mehr oder weniger gute Erinnerungen daran... :)

            14. Wenn du deinen eigenen Fernsehsender hättest, was würde darauf laufen?

            Wahrscheinlich eine Mischung aus guten Filmen und Serien sämtlicher Genre und natürlich auch Dokumentationen, egal ob über die Natur, Geschichte, Sport oder Musik. Und ab und an vielleicht mal ein interessantes Sport bzw. Musik Event.

            15. Vollende den Satz wie du möchtest: "Lost in….."
            Translation.

            8
            • 7 .5

              Ich mag Hugh Grant.
              Ich mag Julia Roberts.
              Und ich mag NOTTING HILL, sehr sogar.

              Ich habe GUTE RomComs schon immer gemocht.
              Natürlich bewegen sich Filme aus diesem Genre so gut wie immer im selben Handlungsspielraum.
              Das ist auch bei NOTTING HILL nicht anders.
              Vielmehr muss man nach anderen Faktoren Ausschau halten um zu erkennen, ob sich eine RomCom wohltuend von der 0815 Masse abheben kann oder nicht.

              Stimmt die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern?
              Sind mir die Charaktere sympathisch, kann ich mich vielleicht sogar mit ihnen identifizieren?
              Gibt es gute Nebencharaktere?
              Kann mich die Story unterhalten?
              Können mich die Schauspieler erreichen?

              NOTTING HILL kann vor allem durch seine beiden Hauptdarsteller punkten, Hugh Grant und Julia Roberts.
              Steht man mit Grant und Roberts aber eher auf schlechtem Fuß, wird’s schwierig Zugang zum Film zu finden.
              Ich sehe weder Hugh Grant noch Julia Roberts als DIE großen Schauspieler, allerdings sehe ich die Beiden immer wieder gern.
              Da sowohl Hugh Grant als auch Julia Roberts heutzutage nicht mehr DIE Fanbase innehaben die sie vielleicht mal in den 90ern hatten, kann man es natürlich niemandem verdenken wenn man mit dem Film nicht warm wird, gerade wenn man vielleicht an die jüngeren Zuschauer denkt.
              Mit den RomComs aus der heutigen Zeit kann man NOTTING HILL aus den 90ern wahrscheinlich sowieso kaum mehr vergleichen...

              Ich finde den Film auch nach der nunmehr dritten Sichtung immer noch überraschend gut.
              Mittlerweile würde ich mich sogar soweit aus dem Fenster lehnen und für mich selbst festlegen, dass NOTTING HILL zusammen mit DIE REIFEPRÜFUNG, TATSÄCHLICH...LIEBE und CRAZY, STUPID, LOVE. meine liebste RomCom ist.

              William Thacker (Hugh Grant) betreibt einen kleinen Buchladen im Londoner Stadtteil Notting Hill.
              Eines Tages trifft er in seinem Laden auf Anna Scott (Julia Roberts), eine der bekanntesten Schauspielerinnen der Welt.
              Natürlich verlieben sich die beiden grundverschiedenen Menschen ineinander, doch bis es zum altbewährten Happy-End kommt, folgt natürlich noch der ein oder andere Stolperstein...

              Seine Stärke bezieht NOTTING HILL nicht zwingend aus seiner Story. Allerdings ist die Gegenüberstellung der Welten der beiden Hauptfiguren durchaus gelungen.
              Auf der einen Seite Anna, weltbekannt und immer ein gern gesehenes Opfer für Paparazzi.
              Auf der anderen Seite William, ein gewöhnlicher Otto Normalverbraucher, ein Kerl wie du und ich.
              Die Schwierigkeiten, die eine Liebe zwischen einem Weltstar und einem gewöhnlichen Bürger mit sich bringen kann, in einer Welt wo die Gier der Presse keine Grenzen kennt und man sich als Star keinen Fehltritt erlauben darf, bettet der Streifen tatsächlich sehr ordentlich in seine Story ein.
              Diese verläuft natürlich im großen und ganzen ohne große unvorhersehbare Wendungen, wenngleich sich durchaus ein paar gut gedachte Ideen zur Spannungserhaltung erkennen lassen.
              Tatsächlich lässt sich NOTTING HILL zeitweise fast schon etwas zu viel Zeit, um seine beiden Hauptfiguren endlich zusammenzuführen, was aber nicht weiter in‘s Gewicht fällt.

              Aber warum gefällt mir der Film dann so gut?
              Zum einen harmonieren Hugh Grant und Julia Roberts in meinen Augen wunderbar miteinander.
              Zwei Schauspieler, die wie gesagt vielleicht nicht von jedem gemocht werden, aber zum Filmjahrzehnt der 90er genau so dazugehören wie die Beatles in die Musik der 60er.
              Außerdem sind ihre beiden Figuren, William und Anna, beides sympathische Charaktere. Beide haben Ecken und Kanten, und wirken vielleicht gerade deshalb „greifbarer“ für den Zuschauer.
              Das gilt auch für die allesamt tollen Nebencharaktere. Keiner ist perfekt und geht ohne Probleme durchs Leben.
              Jeder hat mit ganz eigenen Schwierigkeiten zu kämpfen, was der Film mit einer Szene beim Abendessen zum Geburtstag von Williams Schwester schön verdeutlicht und ihm einen gewisse Bodenständigkeit verleiht.
              Und neben all diesen Dingen gibt es natürlich noch Rhys Ifans als Williams unbeschreiblichen Mitbewohner Spike, welchen man trotz seiner Macken einfach gern haben muss. Wahrscheinlich bis heute der heimliche Star des Films...
              William alias Hugh Grant beschreibt es an einer Stelle im Film ziemlich treffend: „Es gibt keine Entschuldigung für ihn.“

              NOTTING HILL bleibt am Ende ein für mich persönlich klassischer „Wohlfühl-Film“.
              Ich kann mir den Film immer wieder ansehen, er langweilt mich nicht und unterhält mich immer wieder blendend.
              Und darauf kommt es ja letztlich auch an, oder nicht?
              Er ist eine klassische RomCom, hebt sich in meinen Augen aber dennoch von den meisten seiner Genrevertreter ab.
              NOTTING HILL hat das Herz am rechten Fleck, sympathische Schauspieler und Charaktere, einen guten Unterhaltungswert, einige starke Szenen und natürlich, auch wenn das nicht mal ansatzweise meine Musikrichtung ist, den perfekten Filmsong.

              Also alle Zutaten, die eine gute RomCom braucht.

              Ein, für mich, sehr ordentlicher Film, der mir auch gut und gerne 7,5 Punkte wert ist.

              P.S.: Ein ❤️ für Spike!

              12
              • 9 .5

                Wenn Quentin Tarantino einen neuen Film ankündigt und dieser dann schließlich in die Lichtspielhäuser kommt, freue ich mich jedesmal wie ein kleines Kind.
                Ich zähle Tarantino‘s Filme seit DJANGO UNCHAINED, vorher war ich schlichtweg noch zu jung um in einen Tarantino-Film gehen zu können, immer zu den Highlights meiner persönlichen Kinobesuche.
                Besonders DJANGO UNCHAINED hat meine Kinoerfahrungen damals sehr stark geprägt.

                Quentin Tarantino - ein Kind des Kinos, der Mann mit dem Zelluloid in den Adern.

                In seinem neunten Werk nimmt uns Tarantino mit in die späten 60er, in‘s Hollywood des Jahres 1969.

                ONCE UPON A TIME... IN HOLLYWOOD versteht sich mehr als gigantisches Tribut an Hollywood, an die „Stadt der Engel“ und vor allem an Sharon Tate, die Tarantino hier wahrlich auf Händen trägt, als ein klassischer Handlungsorientierter Streifen.
                ONCE UPON A TIME... IN HOLLYWOOD ist eine andere Art Tarantino, und dennoch merkt man hier zu jeder einzelnen Sekunde dass der „Poet des Kinos“ hier Hand angelegt hat.
                Man sollte im Voraus nicht den Fehler machen und einen klassischen Tarantino erwarten, ganz im Sinne von PULP FICTION, KILL BILL, INGLOURIOUS BASTERDS oder DJANGO UNCHAINED.

                Man merkt, dass Tarantino langsam aber sicher „erwachsen“ geworden ist.
                In ONCE UPON A TIME... IN HOLLYWOOD ist er wieder nah dran an den abermals grandiosen Charakteren, und hat mit Rick Dalton (Leonardo DiCaprio) und Cliff Booth (Brad Pitt) zwei schlichtweg herausragende Hauptfiguren geschaffen.
                Der Film ist stellenweise von einer ungewohnt sanften Melancholie durchzogen, gespickt mit ein paar Tropfen Wehmut und Nostalgie.
                Dies ist wohl hauptsächlich dem Charakter Rick Dalton geschuldet. Ein beliebter Schauspieler in seinen besten Jahren, der zu viel trinkt und raucht und Angst hat seine Karriere bald an den Nagel Hängen zu müssen, obwohl noch ungemein viel Kraft in ihm schlummert.
                Mehr oder weniger freiwillig rutscht Rick in‘s Italo-Western Genre ab, getrieben von Versagensängsten, Selbstzweifeln und der Angst vor einer kaputten Karriere.
                Immer an seiner Seite - Rick‘s Stuntman und bester Freund, Cliff Booth (Brad Pitt).
                Cliff ist der nötige Halt für Rick, sein „Mädchen für alles“ und doch die wahrscheinlich wichtigste Bezugsperson in seinem Leben.
                Cliff selbst ist schon mit den kleinen Dingen des Lebens zufrieden. Er liebt seinen Hund und schätzt ruhige Abende daheim oder Spritztouren durch die Stadt.
                Auch belanglose Flirts mit hübschen Mädels zaubern ihm ein Lächeln auf’s gebräunte Gesicht.
                Selbst wenn er stets im Schatten von Rick Dalton steht, Cliff lebt sein Leben und hat Spaß daran.

                Auf diesen beiden Charakteren baut der Film auf, lässt sie durch das 1969er Hollywood streifen, ohne dabei strikt einem roten Faden zu folgen.
                Vielmehr suhlt sich Tarantino in dieser goldenen Ära, lässt Los Angeles so real und verspielt auf die Leinwand zelebrieren, dass man die warme Sonne fast selbst auf seiner Haut spürt und Rick und Cliff auf ihren zahllosen Fahrten durch die Hollywood Hills am liebsten sofort begleiten möchte.
                Im Ernst, ich könnte Brad Pitt ewig dabei zusehen, wie er durch diese atemberaubende Stadt fährt, begleitet von einem abermals genialen Ensemble an Songs, Querverweisen, Zitaten und allen möglichen anderen Anspielungen seitens Tarantino‘s.
                Ich muss beispielsweise nur daran denken wie Sharon Tate (Margot Robbie) und Roman Polański (Rafal Zawierucha) zu Deep Purples Song „Hush“ durch die Stadt in Richtung „Playboy Mansion“ fahren, frei von allen Sorgen dieser Welt, und schon hab ich wieder Lust mir diesen Film anzuschauen.
                Tarantino bringt dieses ganze Feeling der damaligen Zeit schlichtweg grandios zur Geltung. Eine atmosphärische Dichte die einfach unglaublich ist und für mich zum besten gehört, was ich in dieser Hinsicht jemals im Kino bewundern durfte.
                Ein Abenteuerspielplatz, auf dem es unzählige kleine Details zu bewundern gibt.
                Eine wunderbare Liebeserklärung von Tarantino, die wahrscheinlich kein anderer so brillant hätte zur Geltung bringen können.

                Natürlich drückt Tarantino dem Film wieder seinen ganz persönlichen Stempel auf.
                Geschliffene Dialoge (für Tarantino mit teils ungewöhnlicher Sentimentalität durchzogen), die gebannt an die Leinwand fesseln, kultverdächtige Charaktere, famose Kamerafahrten, knallige Bilder, Brutalität (wenn auch überraschend wenig), schwarzer Humor, Füße, Verbeugungen vor der Popkultur, Seitenhiebe auf die Hippies, brillante Musik, herausragende Schauspieler und Quentin Tarantinos ganz eigene Abrechnung mit geschichtlichen Fakten.

                Ab hier leichte SPOILER!

                Viele sehen ja beispielsweise in Margot Robbie als Sharon Tate (möge Sie in Frieden ruhen!) eine Schwachstelle des Filmes.
                Für mich persönlich ist hier das genaue Gegenteil der Fall.
                Ich fand beispielsweise die Szene im Kino, als sich Sharon einen ihrer Filme ansieht, welchen Tarantino mit echten Filmszenen zeigt, sehr schön anzusehen. Das Lächeln auf Sharons Gesicht, wenn die Zuschauer Beifall klatschten, einfach wunderschön und todtraurig zugleich.
                Tarantino huldigt Sharon Tate von vorne bis hinten, er lässt sie als alles überstrahlendes Juwel durch seinen Film tragen und schenkt ihr das Ende, welches sie, und natürlich alle anderen Opfer der Manson-Family, eigentlich verdient hätten.
                Das Ende des Filmes, so fantastisch und befriedigend es auch ist, hat mich tatsächlich etwas wehmütig zurückgelassen.
                Zu sehen wie Rick Dalton von Jay Sebring (Emile Hirsch) in Sharon‘s Haus eingeladen wird und sie endlich persönlich kennenlernt, nachdem er mit Cliff Booth die drei Mitglieder der Manson-Family auf Tarantino Manier in‘s Jenseits befördert hat, hat eine für mich ironische Traurigkeit an sich, die mir den gestrigen Abend tatsächlich nicht mehr aus dem Kopf gehen wollte.
                In gewisser Weise entmystifiziert Tarantino die Manson-Family - was wäre, wenn die Mörder damals tatsächlich auf einen Kerl wie Cliff Booth getroffen wären, anstatt auf eine hilflose und hochschwangere Sharon Tate samt ihren Freunden? Wie wäre die ganze Sache dann vielleicht ausgegangen?
                Es sind Verdrehungen der Wahrheit wie diese, im Zusammenspiel der alles überstrahlenden Freiheit des Kinos und Filmemachens, wie sie nur Quentin Tarantino inszenieren kann, die mich auch Tage nach der Sichtung immer noch beschäftigen und zum Nachdenken anregen. Dafür LIEBE ich Tarantino!
                Für mich tatsächlich eines, wenn nicht sogar DAS, beste und irgendwo auch rührendste Ende eines Tarantino-Films.

                SPOILER Ende!

                Daneben, und das dürfte bei einem Tarantino wahrlich keine Überraschung sein, spielen auch die Schauspieler allesamt GRANDIOS!
                Leonardo DiCaprio und Brad Pitt harmonieren so unfassbar gut miteinander, dass man sich fragt, warum die beiden Schauspieler nicht schon früher zusammen in einen Film gesteckt wurden.
                DiCaprio, und das zeigt er hier abermals auf‘s neue, ist einer der besten Charakterdarsteller unserer Zeit, ohne wenn und aber. Er spielt Rick voller Leidenschaft und Ausdruckskraft, bringt sowohl dessen Kampfgeist als auch seine Fehler mit Bravour zur Geltung. Und wenn Rick schließlich ganz sanft die Tränen in die Augen schießen, als ein kleines Mädchen am Set sein Schauspiel bewundert, dann ist das von DiCaprio einfach nur wunderbar authentisch gespielt, und von Tarantino sehr erwachsen geschrieben.
                Brad Pitt, der in meinen Augen alles spielen kann wenn er sich voll und ganz entfalten darf, agiert nicht weniger stark. Brad Pitt hatte sichtlich Spaß an seiner Rolle, was man zu jeder Sekunde merkt.
                Als Cliff Booth zeigt er eine seiner stärksten Leistungen und harmoniert mit DiCaprio einfach phänomenal gut!
                Er stellt als Cliff den kompletten Gegenpol zu Rick dar - der Mann, der schon mit wenig zufrieden sein kann, die Bescheidenheit liebt, „kümmert“ sich um seinen Freund Rick, dem ebenjenes Kunststück der Bescheidenheit nicht gelingt.
                Margot Robbie als Sharon Tate besticht vor allem durch ihre optische Präsenz, ihre ungemein starke Ausstrahlungskraft und ihr engelsgleiches Erscheinungsbild.
                Sie hat zwar nur wenige Dialogszenen, aber ich glaube, dass das bewusst Teil von Tarantinos Plan war.
                Eine gelungene Verbeugung vor einer wundervollen Frau, die uns leider viel zu früh genommen wurde...
                Ansonsten ist der Film bis in die kleinste Nebenrolle toll besetzt, von Emile Hirsch, Timothy Olyphant, Bruce Dern, Luke Perry, Kurt Russel bis hin zum großen Al Pacino, welcher ebenfalls wunderbar in seine Rolle passt und zeigt, dass schlecht sitzende Anzüge auch Stil haben können.

                ONCE UPON A TIME... IN HOLLYWOOD hat meine Erwartungen voll und ganz erfüllt.
                Tarantino hat mich noch nie enttäuscht, bei keinem anderen Regisseur kann ich so voller Zuversicht und Freude in‘s Kino pilgern, nur um am Ende abermals mit enorm innerlicher Zufriedenheit aus dem Saal zu kommen.
                Der Film ist eine gigantische Liebeserklärung an Hollywood, an Tarantinos Liebe zum Kino und an eine längst vergangene Zeit.
                Zwar hätte ich mir noch ein wenig mehr Screentime von Charles Manson gewünscht, aber das ist auch einer der einzigen Kritikpunkte, die ich dem Film vorwerfen kann.
                ONCE UPON A TIME... IN HOLLYWOOD ist ein waschechter Tarantino, und doch ist er in gewisser Weise anders als seine anderen Werke.
                Tarantino ist reifer und erwachsener geworden, und das merkt man.
                Man findet einige zwischenmenschliche, teils gar berührende und auch viele komödiantische Szenen, ohne dabei jedoch auf all die Eigenschaften zu verzichten, die Tarantino eben zu Tarantino machen.
                An manchen Stellen kann man den Film schon fast als „Feel Good Movie“ betiteln.

                Ich für meinen Teil bin restlos begeistert.
                Ich hätte mit Rick und Cliff ruhigen Gewissens noch länger durch Los Angeles fahren können, das Radio aufgedreht, ne Kippe angesteckt und mir den Fahrtwind in‘s Gesicht blasen lassen.

                Ein großes Abenteuer, entsprungen aus dem wohl kreativsten Abenteuerspielplatz überhaupt, Quentin Tarantino.

                Ein Film wie ein guter Joint - beruhigend, aufregend, lustig, emotional und unvergesslich.
                Aber vorher bitte nicht in LSD eintauchen... ;)

                Danke, Quentin.

                14
                • 5

                  DER KÖNIG DER LÖWEN - Disneys hauseigenes Remake eines ihrer größten Werke, dem namensgleichen Zeichentrickfilm aus dem Jahr 1994.
                  25 Jahre nach dem wohl immer noch populärsten Werk aus dem Hause Disney, folgt nun das auf Hochglanz polierte Remake der Geschichte rund um den Löwen Simba und dessen Suche seiner selbst im ewigen Kreis des Lebens.

                  Ist dieser Film nun wirklich nötig gewesen? Wohl kaum...

                  Hinkt er dem starken Original hinterher? Definitiv!

                  Ist der Streifen die von vielen Seiten befeuerte Totalkatastrophe? Nein.

                  Ist er trotzdem ein guter Film? Mäßig trifft es wohl ganz gut...

                  Ich habe dem Wirbel um den Film nie viel Aufmerksamkeit geschenkt. Wäre ich nicht eingeladen worden, dann hätte ich mich auch nicht zum Gang in‘s Kino durchgerungen.

                  DER KÖNIG DER LÖWEN ist zu 90% eine exakte Nachstellung des Originals von 1994.
                  Das betrifft sowohl die Dialoge, die Lieder als auch die jeweiligen Szenen.
                  Manche Stellen wurden tatsächlich 1 zu 1 kopiert, was ich, auch wenn es sich hier um ein Remake handelt, nicht nachvollziehen kann.
                  Der einzige Unterschied ist die (beeindruckende) optische Inszenierung des Films.
                  Diese ganze Thematik lässt sich wohl am besten an der Eröffnungssequenz veranschaulichen.
                  „Der ewige Kreis“, immer noch ein wundervolles Lied, erklingt. Die Tiere des „Geweihten Landes“ pilgern zum „Königsfelsen“ um die Geburt des kleinen Prinzen Simbas zu feiern.
                  Hier wurde tatsächlich jede einzelne Bewegung der Tiere EXAKT so dargestellt wie im Original, in hundertprozentiger chronologischer Reihenfolge.
                  Da stellt sich mir die Frage: Warum inszeniert man dann überhaupt dieses Remake, wenn man sowieso nur das Original übernimmt, und zwar von vorne bis hinten?
                  Schon hier machten sich dunkle Vorahnungen in mir breit...
                  Im weiteren Verlauf des Filmes finden sich etliche solcher Beispiele wieder.
                  Vielleicht reagiere ich hier auch einfach über, ich weiß es nicht.
                  Natürlich ist es wichtig den Geist des Originals nicht zu vernachlässigen und für ordentlich Nostalgiemomente zu sorgen, doch ich hätte mir hier mehr eigene Ideen gewünscht, wie z.B. die geniale „The Lion Sleeps Tonight“ Szene mit Timon und Pumbaa oder die Szene mit dem Fellbüschel von Simba, welches wunderbar stellvertretend für die ganze Thematik des ewigen Kreises steht.
                  Hier hat beispielsweise THE JUNGLE BOOK (2016 und ebenfalls von Jon Favreau) in meinen Augen besser funktioniert, welcher die Grundstory um Mogli nie vernachlässigt, aber auch stetig eigene Ideen mit eingebracht hat, z.B. Balus „Arbeitsgemeinschaft“ um an Honig zu kommen.
                  In dieser Hinsicht war ich wirklich schwer enttäuscht von DER KÖNIG DER LÖWEN!

                  Daneben wirken die Tiere zwar viel lebendiger als im Original, dennoch haben mich Simba und Co. als Figuren betrachtet überwiegend kalt gelassen, wobei hier vor allem Erdmännchen Timon und Warzenschwein Pumbaa die Ausnahme darstellen.
                  So realistisch die Tiere auch zum Leben erweckt worden sind, Ihnen fehlt die mimische Tiefe und Ausdruckskraft, diese teils so wunderbar überspitzten Gesichtszüge, die man an den Tieren des Originals so sehr geliebt hat.
                  Allgemein fehlt manchen (wichtigen) Szenen die nötige Stärke bzw. Intensität, gerade wenn ich an die heranstürmende Gnu-Herde denke, einen der wichtigsten Schlüsselmomente der Geschichte.
                  Im Original bekomme ich auch heute noch Gänsehaut, im Remake ließ mich die ganze Szenerie aber leider total kalt. Es hat mich schlichtweg nicht emotional erreicht.
                  Als ich klein war hatte ich mal eine Phase gehabt, in der ich mich weigerte diese Stelle im Film zu gucken. Diese mächtige herantrampelnde Herde, Scars höhnisches Grinsen wenn er seinen Bruder in die Tiefe stürzt, die großartige Musik und natürlich Mufasas Tod - meine Mutter hat mir mal gesagt, es war eine Mischung aus kindlicher Angst und Protest, weswegen ich mich eine Zeit lang weigerte diese, aus heutiger Sicht, herausragenden Szenen nicht zu schauen.
                  Der Funke im Remake will einfach nicht recht überspringen, was wirklich schade ist...
                  Daneben, und ich habe dem Film nicht im Originalton gesehen, können leider auch die Synchronisationsstimmen nicht voll überzeugen.
                  Was mich hier am meisten enttäuscht hat, war die Synchronstimme des jungen Simbas. Für mich wirklich eine herbe Enttäuschung und eine der miesesten Synchronstimmen die ich jemals gehört habe. Sorry, aber das war nicht’s!
                  Da hat mir Scar, und natürlich kann man einen Thomas Fritsch als Bösewicht oder eine Hella von Sinnen als Hyäne Shenzi nicht mal eben so ersetzen, noch am besten gefallen...
                  Daneben waren auch die zahlreichen Lieder alles andere als schön anzuhören, was die Stimmung des Filmes natürlich nicht gerade fördert. Hier lohnt sich vielleicht noch einmal das englische Original, in deutscher Sprache aber eher eine Enttäuschung...
                  Der Rest des Scores wurde überwiegend aus dem Original übernommen. Über Hans Zimmers Arbeit lässt sich natürlich wenig schlechtes sagen, allerdings vermisst man auch hier die nötige Innovation des Teams, welches sich wohl mehr oder weniger auf Zimmers (starker) Arbeit ausruht, als selbst die Initiative zu ergreifen...

                  Trotz all dieser negativen Kritikpunkte ist DER KÖNIG DER LÖWEN dennoch ein solider und überwiegend unterhaltsamer Streifen.
                  An der brillanten Optik, wahrscheinlich Fluch und Segen zugleich, kann man sich gar nicht genug sattsehen. Hier hat man wahrscheinlich das Maximum herausgeholt, mehr geht zurzeit nicht. In dieser Hinsicht kann man dem Film durchaus Oscarchancen einräumen.
                  Alles wurde mit viel Liebe zum Detail zum Leben erweckt und besonders die Heimat von Timon und Pumbaa kann sich sehen lassen.
                  Apropos Timon und Pumbaa. Diese beiden, schon im Original meine heimlichen Favoriten, gehören zu den Highlights des Films.
                  Ich bin fast geneigt zu sagen, dass sie ihn retten. Mit ihren hemmungslos chaotischen Wortgefechten, ihren Lebensweisheiten und natürlich ihrem Motto, „Hakuna Matata“, sorgen das Erdmännchen und das liebenswerte Warzenschwein für allerlei amüsante und starke Szenen.
                  Und natürlich hat auch die ganze Geschichte nicht‘s von ihrer Klasse verloren. Die Thematik des ewigen Kreises ist und bleibt immer aktuell und funktioniert hier im Remake genauso fantastisch wie 1994 auch.

                  DER KÖNIG DER LÖWEN bleibt am Ende leider eine klare Enttäuschung!
                  Ich habe stets versucht, den Film nicht immer direkt mit dem Original zu vergleichen, sondern ihn als alleinstehenden Film zu betrachten.
                  Leider sind die Fußstapfen die er ausfüllen muss schlichtweg zu groß.
                  Innovation, ein geglücktes Zusammenspiel von Nostalgie gemixt mit frischen Ideen, ohne den Grundkern zu vernachlässigen, sucht man hier leider vergebens.
                  Somit hat es Jon Favreau leider versäumt, ein kreatives Remake zu inszenieren. DER KÖNIG DER LÖWEN ist ein visuell betörendes Werk, dem unter seiner polierten Hülle leider die nötigen Emotionen fehlen, um den Zuschauer vollkommen für sich gewinnen zu können.
                  Insgesamt betrachtet ist der Film dennoch WEIT davon entfernt, eine filmische Katastrophe zu sein. Dafür hat man sich zu viel Mühe gegeben und zu viel Arbeit in den Film gesteckt.
                  Das nützt ihm am Ende aber auch nicht viel, denn unterm Strich betrachtet bleibt DER KÖNIG DER LÖWEN ein inhaltlich maues, wenig innovatives und kaum intensives Werk, welches seine Klasse einzig und allein aus seiner Optik, seiner soliden Inszenierung, ein paar gelungenen Szenen/Ideen und seinem Nostalgiebonus bezieht, was insgesamt betrachtet einfach zu wenig ist.
                  Schade!

                  8
                  • Mein Vorschlag: Big Daddy (Don Johnson) aus DJANGO UNCHAINED.

                    P.S.: Die Ku-Klux-Klan Szene mit den Kapuzen hat den Kinosaal damals zum Beben gebracht! Schlichtweg genial, auch heute noch! :D

                    8
                    • 9

                      Am 26. Dezember 2004 ereignete sich im indischen Ozean eine der wohl bisher größten Naturkatastrophen der Menschheitsgeschichte.
                      Inmitten der Weihnachtszeit kam es aufgrund eines unterirdischen Erdbebens im indischen Ozean zu vielen gigantischen Tsunamis, welche sich an der gesamten indischen Küste entlang ausbreiteten.
                      Die Stärke des Erdbebens hatte einen Wert von ! 9.1 ! und ist das bisher drittstärkste gemessene Erdbeben überhaupt gewesen.
                      Man kann und möchte sich eigentlich nichtmal im Traum vorstellen, welche Qualen die Betroffenen damals durchleiden mussten...

                      THE IMPOSSIBLE erzählt die (wahre) Geschichte der spanischen Familie Belón.
                      Die Familie verbrachte die Weihnachtszeit damals im Urlaub in Thailand und musste die Katastrophe am eigenen Leib miterleben.
                      Im Film ist die Familie allerdings englischer Herkunft und trägt den Namen Bennett. Soweit ich informiert bin, geschah dies durchaus im Einvernehmen und teils auch gar auf Wunsch der echten Familienmitglieder.
                      Außerdem war die Familie Belón fast während des gesamten Drehs am Set (überwiegend an Originalschauplätzen) dabei, gab aufschlussreiche Details und achtete darauf, dass im Film letztlich nicht‘s verhunzt wird.

                      Ich für meinen Teil war doch sehr überrascht, wie sehr der Film die Community gespaltet hat...

                      THE IMPOSSIBLE ist in meinen Augen ein wirklich bewegendes Drama geworden.
                      Nach einer kurzen Einführung, in der die Familienmitglieder der Familie Bennett, Mutter Maria, Vater Henry, der älteste Sohn Lucas und die beiden kleinsten Söhne Thomas und Simon, vorgestellt werden, lässt die Katastrophe in Form des Tsunamis nicht lange auf sich warten.
                      Man beschränkt sich bei der Inszenierung des Tsunamis nur auf das nötigste und verzichtet auf eine Minutenlange Darstellung der ganzen Thematik.
                      Dies wurde meiner Ansicht nach durchaus gut gelöst, denn jeder weiß um das Ausmaß der Riesenwelle und weniger ist eben manchmal mehr.
                      Wenn man die Riesenwelle aus Sicht der Protagonisten bzw. der Einheimischen/Urlauber auf sich zukommen sieht, dann macht sich schon ein sehr unwohles Gefühl im Magen breit...

                      Was danach folgt, ist in meinen Augen ein Verdammt stark gespielter Überlebenskampf.
                      Durch den Tsunami wurde Familie Bennett, so wie Abertausende andere Familien auch, getrennt.
                      Maria (Naomi Watts) und Sohn Lucas (Tom Holland) kämpfen in den Fluten ums Überleben, während Vater Henry (Ewan McGregor) zusammen mit Thomas (Samuel Joslin) und Simon (Oaklee Pendergast) in der völlig zerstörten Hotelanlage wieder zu sich kommt.
                      Henry will seine Frau und seinen Sohn nicht aufgeben und setzt die Suche nach ihnen fort, während er seine beiden anderen Söhne zusammen mit einigen Fremden ins sichere Hinterland schickt.
                      Diese Handlung mag zwar fragwürdig erscheinen, hat sich damals aber offensichtlich tatsächlich so zugetragen.

                      Den größten Part des Filmes nimmt der Überlebenskampf von Maria und Lucas ein.
                      Maria ist nach dem Tsunami schwer verletzt, hat tiefe Wunden am Bein und am Brustkorb. Nach einiger Zeit werden die beiden von einheimischen gerettet. Maria wird ins Krankenhaus eingeliefert und kämpft dort neben unzähligen anderen Opfern ums Überleben.
                      An dieser Stelle verdeutlicht der Film sehr gut, welch ein Chaos damals in all den Krankenhäusern oder Versorgungsstationen herrschte.

                      Die Inszenierung der nacheinander suchenden Familie ist wirklich berührend, was auch an den starken schauspielerischen Leistungen liegt!
                      Natürlich kann man hier nicht die Schicksale von Hunderttausenden Menschen/Familien auf einmal thematisieren.
                      Trotzdem befasst sich der Film stellenweise auch mit dem Schicksal anderer Menschen, wenn beispielsweise Lucas im Krankenhaus versucht, auseinander gerissene Familien wieder zu vereinen oder Henry vom furchtbaren Schicksal anderer Opfer erfährt.
                      Das THE IMPOSSIBLE vorgeworfen wird, er konzentriert sich nur auf ein einziges Familienschicksal, kann ich nicht verstehen. Es ist eben nun einmal DIESE eine Familie die der Film behandelt.
                      Hätte der Film nun zum Beispiel eine thailändische Familie behandelt, hätten die Proteste, welche dem Film vorgeworfen hätte er würde nur das Schicksal der Einheimischen behandeln, auch nicht lange auf sich warten lassen.
                      Man kann es am Ende eben niemandem recht machen.

                      Was ebenfalls nicht unerwähnt bleiben darf, sind die allesamt großartigen Leistungen der Schauspieler.
                      Naomi Watts habe ich schon lange nicht mehr so stark gesehen wie hier. Sie spielt ihre Rolle und ihre Beziehung zum ältesten Sohn Lucas mit solch einer Intensität, dass man stellenweise tatsächlich vergessen könnte, dass es sich hier nur um eine Schauspielerin handelt.
                      Ihre Oscarnominierung hat sie sich dafür wirklich verdient!
                      Neben Naomi Watts überzeugt ebenfalls Ewan McGregor, den ich eigentlich IMMER gerne sehe.
                      Gerade sein Gefühlsausbruch, nachdem er in der Heimat angerufen, die Angehörigen auf den neuesten Stand gebracht hat und danach in Tränen ausbrach, war sehr emotional.
                      Wer mich aber wohl am meisten überrascht hat war Tom Holland. Tom Holland braucht sich hier meiner Ansicht nach weder vor Naomi Watts noch vor Ewan McGregor verstecken!
                      THE IMPOSSIBLE war damals sein Kinofilm-Debüt und vielleicht sollte Holland sich lieber mehr an anspruchsvolleren Rollen versuchen, anstatt den, für mich, schlechtesten Spider-Man zu verkörpern.
                      Zuzutrauen ist es ihm auf jeden Fall!

                      THE IMPOSSIBLE bleibt abschließend ein sehr starker und bewegender Film!
                      Der Film ging mir dann letztlich doch mehr unter die Haut als ich vorher gedacht hatte. Was sich damals zugetragen hatte, war eine schreckliche Katastrophe. Der Tsunami forderte rund 230.000 Menschenleben, einfach unfassbar...
                      Es verdeutlichte einmal mehr, dass Mutter Natur nicht zu bändigen ist, schon gar nicht von den Menschen...
                      Ich habe während des Filmes bis zum Ende mitgefiebert und am Ende, als die Familie tatsächlich wiedervereint war, ein klitzekleines Tränchen im Auge gehabt...
                      Wie man sich über das Ende beschweren kann, verstehe ich nicht.
                      Die echte Familie des Filmes hat den Tsunami ja schließlich auch überlebt, weshalb sollte man das im Film nicht auch so zeigen?!

                      Für mich persönlich ein starkes, packendes, bewegendes und stark gespieltes Drama!

                      8
                      • 8 .5

                        FOO FIGHTERS: BACK AND FORTH ist eine unerwartet starke Doku, die mir im Nachhinein einfach viel zu lange „verborgen“ blieb...
                        Im Ernst, wie konnte ich diese Doku erst SO spät entdecken?

                        Die FOO FIGHTERS gehören schon seit Jahren zu meinen absoluten Lieblingsbands. Dave Grohl und seine Jungs sind in meinen Augen eine der letzten wirklich starken, großen und vor allem noch aktiven Rockbands auf diesem Planeten.
                        Ich hatte das große Glück, die FOO FIGHTERS 2015 beim „Rock am Ring“ zu sehen. Ich bekam das Festivalticket damals zum 18. Geburtstag geschenkt, wobei es sich dabei um mein erstes Festival handelte. Natürlich waren das Feeling und die dort gesammelten Erfahrungen wirklich gigantisch, fast schon wie ein Rausch.
                        Am Sonntag, dem letzten Tag, hatten dann schließlich die „Foos“, nach Bands wie beispielsweise den BEATSTEAKS, ihren großen Auftritt.
                        Fast 2 1/2 Stunden Rockmusik vom allerfeinsten, gespickt mit allen großen Hits, aktuellen Songs und genialen Coverversionen, unter anderem von „Let There Be Rock“ (AC/DC) und „Under Pressure“ (QUEEN & DAVID BOWIE).
                        Ich zähle dieses Konzert auch heute noch zu den für mich bisher besten Momenten meines Lebens.

                        Nun zur Doku selbst. FOO FIGHTERS: BACK AND FORTH fängt natürlich, und dass lässt sich bei einer Doku in der unter anderem Dave Grohl thematisiert wird nicht vermeiden, ganz von vorne an, zu Grohls Zeiten als Drummer von NIRVANA.
                        Nachdem Dave Grohl von der Punkband SCREAM zu Cobain und Krist Novoselić stieß und der neue Drummer von NIRVANA wurde, befand sich eben jene Band gerade in der Hochphase ihre Schaffens.
                        Das legendäre Album NEVERMIND öffnete NIRVANA neue Sphären und riesige Konzerte. Der triumphale Erfolg, den Kurt Cobain nie wollte und nie verarbeiten konnte, fegte wie ein Inferno über die Band hinweg. Als sich Kurt am 5. April 1994 schließlich das Leben nahm, brach für Dave Grohl eine Welt zusammen.
                        Er verlor die Lust an der Musik und fiel in ein tiefes Loch.

                        „Als Kurt starb, war ich orientierungslos. Ich war wie betäubt. Die Musik, der ich mein Leben gewidmet hatte, hatte mich verraten. Ich hatte keine Stimme. Ich habe das Radio ausgemacht. Ich habe mein Schlagzeug weggeräumt. Ich konnte es nicht ertragen, andere Stimmen über Schmerz oder Freude singen zu hören."

                        Wie nah Grohl die ganze Sache ging, kommt in der Doku gut rüber. Wenn man ihn sieht, hat man wirklich das Gefühl, dass er mit den Tränen kämpfen musste.

                        Nachdem Dave seine schwere Phase überstanden hatte folgte nach und nach die Gründung der FOO FIGHTERS.
                        Hier lassen sich allerlei tolle Fotos oder Backstage bzw. Konzertaufnahmen bestaunen.
                        Gerade die ersten Auftritte in kleinen Locations oder in der Underground Szene machen ordentlich was her.
                        Die ersten Jahre der FOO FIGHTERS waren geprägt von vielen Wechseln innerhalb der Band. Man wusste nicht wie sich die ganze Sache entwickeln würde.
                        Niemand wollte dass man die FOO FIGHTERS hört, nur weil ihr Kopf der ehemalige NIRVANA Drummer Dave Grohl ist.
                        Bis die Band schließlich ihre optimale Besetzung und ihren harten und unverwechselbaren Gitarrensound fand, vergingen tatsächlich einige Jahre.
                        Die Doku beleuchtet natürlich auch die Schattenseiten der Band, beispielsweise als Schlagzeuger Taylor Hawkins durch eine Überdosis nur knapp dem Tod entkommen ist und Grohl befürchtete, er müsse erneut den Tod eines guten Freundes verarbeiten. Außerdem wird erklärt, wie sehr Dave Grohls „Ausflug“ als Drummer zu den QUEENS OF THE STONE AGE das interne Bandgefühl spaltete und in dieser Zeit fast zur Auflösung der Band führte.
                        Ebenfalls stark - die Fokussierung auf jedes Bandmitglied und nicht nur auf Grohl, welcher ja nun mal das Aushängeschild der Band ist. Jeder der Jungs bekommt genug Screentime und steuert einige interessante Infos bei, was mir sehr gut gefallen hat.
                        In ihrer bis heute bewährten Konstellation aus Dave Grohl (Gesang/Gitarre), Nate Mendel (Bass), Chris Shifflet (Leadgitarre), Taylor Hawkins (Drums) und Pat Smear (Rhythmusgitarre), welcher seit 2011 wieder festes Mitglied ist, folgten bis heute einige sehr erfolgreiche Alben und Singles.

                        Daneben machen natürlich auch die Archivaufnahmen einiges her. Die Konzertausschnitte verdeutlichen gut, wie hervorragend die Stimmung bei den Gigs der FOO FIGHTERS ist.
                        Anhand der Konzerte lässt sich auch wunderbar der Aufstieg der Band verdeutlichen, wenn man am Ende, nach kleinen Clubs, ersten Festivalauftritten und dem ersten Arena-Gig, vor knapp 90000 Menschen im Wembley spielt, und das auch noch an zwei Abenden.
                        Ein Erfolg, den sich die Band erkämpft und verdient hat.
                        Was man ebenfalls schnell feststellt: Die Band besteht aus einem Haufen sympathischer und überwiegend bodenständiger Musiker. Was ich persönlich toll fand, war eine Szene während der Aufnahmen zum Album WASTING LIGHT (2011), welches in Grohls Appartement bzw. seiner Garage komplett analog aufgenommen wurde.
                        Während die Musiker am Album arbeiten, kommt Dave Grohls Tochter ins Studio und fordert ihren Vater zum Schwimmen auf, was er ihr vorher versprochen hatte.
                        Ohne zu Zögern nimmt er seine Tochter und spielt mit ihr einige Minuten im Pool. Dann kehrt er pitschnass zurück zu seinen Bandkollegen und probt weiter.
                        Genial.

                        FOO FIGHTERS: BACK AND FORTH bleibt am Ende eine sehr ordentliche Musikdoku, die meine Erwartungen durchaus übertroffen hat.
                        Jedem Fan der FOO FIGHTERS und jedem Fan von guter Rockmusik sei diese Doku wärmstens an‘s Herz gelegt.
                        Sie ist aufschlussreich, spannend, hat einige starke Archivaufnahmen und viele interessante Hintergrundinformationen.
                        Für mich bleiben die FOO FIGHTERS eine meiner Lieblingsbands, deren viele Songs, vor allem EVERLONG gehört zu meinen absoluten all time Lieblingen, nie langweilig werden und immer wieder auf‘s neue von vorne bis hinten rocken!
                        Und Dave Grohl, der einmal über OASIS sagte: „I look at them and think...That’s the greatest rock band I’ve ever seen in my life.“, wird wohl immer einer der besten und sympathischsten Musiker bleiben, ein absolutes Allroundtalent, ohne den die Musikwelt um einiges ärmer wäre...

                        7
                        • 7
                          Ioosh698 24.07.2019, 11:11 Geändert 24.07.2019, 18:09

                          3 ROBOTER: 7,5 Punkte

                          Drei Roboter streifen nach dem Ende der Menschheit durch eine postapokalyptische Stadt. Dabei wird beispielsweise versucht, die Funktion eines Basketballs zu verstehen oder es wird Anhand einer Atombombe das Versagen und der Größenwahn der Menschen aufgezeigt, was letztlich zu ihrem Ende führte.
                          Ein unterhaltsamer und teils wunderbar schwarzhumoriger Spaß!

                          JENSEITS DES AQUILA-RIFTS: 8 Punkte

                          Die Optik dieser Episode ist wahrlich ein Augenschmauß und hebt die Möglichkeiten des Animationslooks schon fast in neue Spähren, wenngleich sich trotzdem manch eine „hölzerne“ Animation erkennen lässt (aber das ist Meckern auf hohem Niveau...).
                          Was hier teils für grandiose Bilder geboten werden ist einfach nur bemerkenswert!
                          Inhaltlich ebenfalls sehr interessant und auch düster geraten und abgerundet mit einem bitterbösen Ende.
                          Stark!

                          EISZEIT: 7,5 Punkte

                          Topher Grace und Mary Elizabeth Winstead in der einzigen Realfilmepisode, in der sich vor ihren Augen in ihrem alten Kühlschrank die Menschheitsgeschichte abspielt.
                          Eine skurrile sowie kreative Idee, optisch abermals fantastisch umgesetzt!

                          SONNIES VORTEIL: 8 Punkte

                          Knallharte und blutige Episode vor einer atmosphärischen Steam/Cyberpunk Kulisse. Inhaltlich zwar eher mau geraten, dafür aber optisch grandios und außerdem mit einer schönen inhaltlichen Wendung versehen.

                          ALS DER JOGHURT DIE KONTROLLE ÜBERNAHM: 5 Punkte

                          Für mich eine der schwächeren Episoden. Die Grundidee mag zugegeben nicht schlecht sein, letztlich hat mich diese Episode aber eher kalt gelassen, was wohl auch an dem Knet-Animationsstil lag, mit dem ich sowieso nicht richtig warm werden kann...

                          GEHEIMKRIEG: 7 Punkte

                          Optisch gesehen wahrscheinlich eine der besten Episoden. Inhaltlich ist das aber eher flach geraten. Zwar macht die Episode durchaus Spaß, Innovation sucht man hier aber vergebens, weil man den altbekannten Kampf zwischen Soldaten und fiesen Monstern natürlich schon oft gesehen hat. Stellenweise wirkt GEHEIMKRIEG auch wie ein Trailer zum neuen „Call Of Duty“ Zombiemodus. Dennoch eine gute Episode.

                          SEELENFÄNGER: 6 Punkte

                          Eine eher mäßige Episode, die inhaltlich ziemlich wenig zu bieten hat und daneben auch äußerst vorhersehbar ist. Es gibt Blut im Übermaß, das Tempo ist knackig und der Zeichentrickstil gefällt ebenfalls, nicht mehr und nicht weniger.

                          DIE AUGENZEUGIN: 6 Punkte

                          Eine abgedrehte Episode vor einer tollen Cyberpunk Kulisse, welche mich mit ihrem optischen Stil, der durchaus kreativ ist, und der (für mich) nervigen Kamera aber leider nicht vollständig überzeugen konnte.
                          Dennoch findet man hier eine innovative Herangehensweise und einige überlegte Ideen, was einigen Zuschauern definitiv gefallen dürfte...

                          SCHUTZANZÜGE: 7,5 Punkte

                          Flott inszeniertes Actionspektakel mit coolen Helden und flotten Sprüchen, verfeinert mit einer ordentlichen Optik und einer durchaus überraschenden Schlussszene.

                          GUTE JAGDGRÜNDE: 7 Punkte

                          Diese Episode ist im japanischen Animestil inszeniert und hat mir, als bekennender Animemuffel, überraschend gut gefallen. Die Story ist interessant, hat einige clevere Ideen (z.B. Veränderungen durch die Industrialisierung) und nimmt keine Rücksicht auf Verluste. Gegen Ende war es mir dann aber doch etwas zu „trashig“, was letztlich auch eine höhere Bewertung verhindert...

                          DIE MÜLLHALDE: 7 Punkte

                          Diese Episode bezieht ihre Stärke vor allem aus ihrer großartigen visuellen Inszenierung. Die Story ist gut gedacht, bleibt letztlich aber eher belanglos. Das Ende hingegen ist wunderbar schwarzhumorig und genau nach meinen Geschmack gewesen.

                          GESTALTENWANDLER: 8,5 Punkte

                          Diese Folge gehört für mich persönlich zu den Highlights der Serie. Abermals besticht die Geschichte durch ihre grandiose Optik und hat daneben eine interessante, wenn auch nicht übermäßig ausgetüftelte, Grundidee. Die Story ist spannend, brutal, flott und schlichtweg großartig inszeniert. Da stören auch die teils eher mäßigen Dialoge nicht.
                          Stark!

                          NACHT DER FISCHE: 5,5 Punkte

                          Eine eher ruhig erzählte Episode mit Fantasy und einer leichten Brise Drama. Inhaltlich konnte mich das leider nicht erreichen, auch wenn das Ende eine bittersüße Note hatte, die mir ganz gut gefallen hat. Dennoch eine der schwächeren Folgen...

                          HELFENDE HAND: 8,5 Punkte

                          Für mich persönlich eine der besten und auch spannendsten Episoden. Die Optik ist hier ein weiteres Mal absolut herausragend und die an GRAVITY erinnernde Geschichte hat starke Momente vor einer wunderschönen und doch tödlichen Kulisse. Top!

                          ALTERNATIVE ZEITACHSEN: 7 Punkte

                          In dieser Folge werden verschiedene Möglichkeiten gezeigt, wie Adolf Hitler hätte sterben können. Das ist teils enorm witzig, kreativ, bitterböse, wunderbar satirisch und voll mit schwarzem Humor, auch wenn manches ausgemachter Mumpitz ist, was aber wahrscheinlich gerade die Stärke dieser im animierten Cartoonlook gehaltenen Episode ist.

                          RAUMSCHIFF NR. 13: 7,5 Punkte

                          Hier dreht sich alles um deftige Sci-Fi Gefechte, sowohl zu Boden als auch in der Luft. Im Mittelpunkt steht die Bindung zwischen einer Pilotin und dem Titelgebenden Raumschiff, welches scheinbar unzerstörbar ist und in der Schlacht immer wieder Glück bringt.
                          Gute und einmal mehr stark inszenierte Geschichte!

                          BLINDSPOT: 4 Punkte

                          Für mich persönlich insgesamt betrachtet die schwächste Folge. Doofe Sprüche, maue Charaktere, mäßige Action, wenig Spannung, visuell unbefriedigend und inhaltlich schwach. Einzig das Ende ist eine kleine Überraschung, letztlich aber auch belanglos... Man könnte stellenweise denken es wäre ein Michael Bay Zeichentrickfilm...

                          ZIMA BLUE: 7,5 Punkte

                          Der wahrscheinlich tiefgründigste Beitrag. Hier lässt sich sehr viel philosophieren und hineininterpretieren. Ruhig erzählt und durch die passende Optik auch sehr atmosphärisch. Kein Meisterwerk, aber mehr als ordentlich.

                          LOVE, DEATH & ROBOTS bleibt am Ende eine innovative, frisch daherkommende und vor allem angenehm kurzweilige Serie.
                          Leider können hier nicht alle Episoden voll und ganz überzeugen. Manchmal fehlt schlichtweg die nötige Folgenlänge, um sich vielleicht tiefer mit den Figuren oder der Thematik zu identifizieren. Hier und da verlässt sich LOVE, DEATH & ROBOTS auch zu sehr auf seine visuell überwiegend betörenden Reize, anstatt eine gute Story mit guten Figuren zu erzählen.
                          Im großen und ganzen hat mir diese Serie der etwas andere Art aber gut gefallen und eine zweite Staffel würde ich doch sehr begrüßen, denn das Ideenspektrum der Macher dürfte wohl bei weitem noch nicht aufgebraucht sein...

                          P.S.: Wie lange wohl noch, bis die teils atemberaubenden fotorealistischen Animationen den Film wie wir ihn kennen, mitsamt Schauspielern und allem drum und dran, ersetzten können?
                          Lange dürfte es nicht mehr dauern...

                          P.P.S: Meine 5 Lieblingsfolgen (in unabhängiger Reihenfolge): GESTALTENWANDLER, JENSEITS DES AQUILA-RIFTS, HELFENDE HAND, SONNIES VORTEIL und EISZEIT

                          5
                          • 7 .5

                            SAVING MR. BANKS aus dem Jahr 2013 ist ein klassischer „Wohlfühlfilm“.
                            Dreh und Angelpunkt des Filmes ist die (wahre) Geschichte über die schwierigen Verhandlungen zwischen Walt Disney und P.L. Travers, Autorin und Erfinderin von Mary Poppins, um die Rechte zur Verfilmung der Geschichte des wohl bekanntesten Kindermädchens der Welt.
                            Diese Verhandlungen fanden 1961 in Hollywood statt und waren mir vor dem Film tatsächlich nicht bekannt gewesen.
                            Umso überraschter war ich letztlich, wie knifflig und teils fast schon aussichtslos dieser „Kampf“ für Walt Disney gewesen ist.
                            P.L. Travers war dabei sicherlich keine leichte Verhandlungspartnerin, wie sich auch im Abspann nochmal erahnen lässt, wenn die man Originalaufnahmen aus den Gesprächen von Travers und dem Disney-Team hört.
                            Man kann sicherlich nur vermuten, wie viel ihre Figur Mary Poppins bzw. die von ihr geschaffene Geschichte P.L. Travers bedeutet haben muss. Es war ihr Werk, in dem sie natürlich auch ihr eigenes Leben und ganz besonders ihre Kindheit verarbeitet hat, was im Film selbst immer wieder mit einigen Rückblenden herauskristallisiert wird. Umso logischer war es natürlich, dass Travers sich voll und ganz sicher sein musste, bevor sie Disney die Filmrechte zur Verfügung stellte.

                            Emma Thompson, eine Schauspielerin die ich eigentlich IMMER gerne sehe, besticht dabei abermals in ihrer Rolle als P.L. Travers.
                            Es macht durchweg Spaß ihr bei ihren bissigen Auseinandersetzungen mit dem Disney-Team zuzusehen und auch die verletzlichen Seiten ihrer Figur werden von Emma Thompson wunderbar rübergebracht.
                            Daneben, in der Rolle als eine der prägendsten Persönlichkeiten der Filmgeschichte, Tom Hanks als Walt Disney.
                            Tom Hanks spielt hier abermals überdurchschnittlich gut, wenngleich er als Walt Disney aber mit Sicherheit nicht in die Filmgeschichte eingehen wird. Man hat Hanks definitiv schon besser gesehen, trotzdem trägt er auch hier zusammen mit Emma Thompson den Film auf seinen Schultern.
                            Ein tolles Duo mit einigen schönen gemeinsamen Szenen!
                            Neben den beiden Hauptdarstellern ist der Film ebenfalls toll besetzt, wobei vor allem Paul Giamatti und Colin Farrell herausstechen und sich großartig in‘s Gesamtbild einfügen.

                            SAVING MR. BANKS bleibt am Ende ein guter, wenn auch nicht überragender Film.
                            Es ist eine interessante Geschichte, deren Ergebnis am Ende zu einem der zeitlosesten und schönsten Filme überhaupt geformt wurde.
                            Letztlich wollten sowohl Walt Disney als auch P.L. Travers nur das Beste für die Figur Mary Poppins. Beide hatten verschiedene und nachvollziehbare Vorstellungen zur Darstellung der Figur. Beide mussten Kompromisse eingehen und sich einander fügen, doch der Lohn war im Endeffekt gigantisch.

                            Ein schöner, aufschlussreicher, gefühlvoller und fantastisch gespielter Film.

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                            • Kann SPOILER enthalten!

                              STRANGER THINGS ist seit Jahren in aller Munde.
                              Die Serie aus den Federn der „Duffer-Brüder“ entwickelte sich über die Jahre hinweg zu einem wahren Publikumsliebling, entfachte stellenweise gar einen regelrechten Hype. Auch die (überwiegend) jungen Schauspieler erhielten durchweg Lob, wobei vor allem immer wieder ein Name meine Aufmerksamkeit erregte.

                              Millie Bobby Brown? Wer soll das sein?

                              Mich hat STRANGER THINGS lange Zeit kalt gelassen. Ich war zwar durchaus interessiert, ob die Serie ihrem guten Ruf gerecht werden kann, doch dazu durchgerungen die Serie zu schauen, habe ich mich tatsächlich erste vor ein paar Wochen.
                              Bereut habe ich es definitiv nicht!

                              STRANGER THINGS wird seinem guten Ruf in meinen Augen voll und ganz gerecht und hat meine Erwartungen stellenweise sogar bei weitem übertroffen! Ich glaube seit SONS OF ANARCHY hat mich keine Serie mehr so in ihren Bann gezogen...

                              STRANGER THINGS erzählt eine Geschichte voller Mystery, Sci-Fi, Horror, Coming-of-Age und Nostalgie, gespickt mit der perfekten Mischung aus Action, Spannung und Humor und eingehüllt in einer riesigen Verbeugung vor der Popkultur der 80er.
                              Es ist eine stark und komplex erzählte Geschichte, in der auch Themen wie Freundschaft, Familie und Liebe nicht zu kurz kommen.

                              STRANGER THINGS macht schon in der 1. Staffel viel richtig. Die vielen verschiedenen Charaktere werden glaubhaft eingeführt und mit der Geschichte verknüpft, die zwar durchaus zum Mitdenken auffordert, letztlich aber trotz einiger kniffliger Handlungsstränge fast durchweg nachvollziehbar bleibt und nicht als unlösbares Fragezeichen im Kopf zurückbleibt.
                              Durch die gut geschriebenen und gespielten Charaktere, gerade wenn man an die Clique um Mike (Finn Wolfhard), Lucas ( Caleb McLaughlin), Dustin (Gaten Matarazzo und wahrscheinlich mein heimlicher Liebling), Will (Noah Schnapp) und später auch Eleven (Millie Bobby Brown) denkt, fühlt man sich im Hawkins der 80er schnell Pudelwohl.
                              Schon die 1. Staffel bietet teilweise sehr ikonische Momente, welche wohl vor allem Millie Bobby Brown bzw. ihrer Figur Eleven und ihren übernatürlichen Fähigkeiten zu verdanken sind.
                              Durch die durchweg spannende Story, starke Schauspieler, dem daraus resultierenden Verlangen nach mehr und natürlich der herausragenden Atmosphäre
                              die STRANGER THINGS ausstrahlt, entwickelt sich ziemlich schnell eine schier unstillbare Lust nach mehr Folgen und natürlich mehr Antworten.

                              Die 2. Staffel fängt dabei genauso stark an wie die 1. Staffel aufgehört hat.
                              Durch die starke Erzählweise fühlt sich die Rückkehr nach Hawkins in Staffel 2 schon fast wie eine Heimkehr an, wie ein Wiedersehen mit guten Freunden und alten Bekannten.
                              Es werden einige neue Charaktere eingeführt (Billy, Bob💔 und Max), welche zu keiner Zeit überflüssig sind, sondern für den weiteren Verlauf der Geschichte teils enorm wichtig sind.
                              Die Charaktere sind für mich eine der größten Stärken von STRANGER THINGS. Keine Figur wirkt deplatziert oder unnötig, sondern fügt sich wunderbar in‘s Gesamtbild ein.
                              Außerdem entwickeln sie sich glaubhaft weiter oder machen einige interessante Charakterwandlungen durch, die man so vielleicht gar nicht erwartet hätte (z.B. Steve).
                              Die Grundgeschichte wird mit neuen Handlungssträngen und neuen Bedrohungen verfeinert, wobei hier vor allem Wills Kampf mit dem „Gedankenschinder“ und Elevens Suche nach ihrer Vergangenheit im Mittelpunkt stehen.
                              In der Mitte der 2. Staffel machen sich dann vereinzelt kleine Durchhänger bemerkbar, doch mit einem wirklich starken und teils auch emotionalen Finale (beispielsweise Elevens Rückkehr und ihre Reunion mit Mike, Bob‘s Tod oder die letzten Szenen auf dem Weihnachtsball in der Schule samt offenem Ende) findet auch die 2. Staffel ein herausragendes und perfekt inszeniertes Ende.

                              Zu Beginn der 3. Staffel werden dann erstmal ruhigere Töne angeschlagen. Man konzentriert sich vorläufig auf die Veränderungen innerhalb der Clique, dem Übergang von Kindheit in Jugend.
                              Diese interessante Phase des Lebens fängt STRANGER THINGS ebenfalls wunderbar ein und zeigt, wie schnell sich innerhalb einer eingespielten und gefestigten Gemeinschaft alles ändern kann, wenn man als Junge früher oder später entdeckt, dass es neben Spielen, Filmen oder dem „Nerd sein“ noch etwas viel interessanteres zu entdecken gibt: Mädchen.
                              Die ersten Schritte in den Kreisen der Liebe bringen die Clique dabei fast komplett auseinander; Mike hängt nur noch mit Eleven rum, um, wie Will es nennt, „seine Spucke mit ihr auszutauschen“, Lucas verbringt Zeit mit Max, Will möchte einfach nur dass alles wie früher wird, wobei er seine Emotionen in einem wahren Gefühlsausbruch zum Ausdruck bringt und Dustin wird dabei fast vollkommen vergessen.
                              Eine durchaus starke Inszenierung dieser ganzen Thematik!
                              Nach einem seichten Anfang werden dann natürlich wieder ernstere Töne angeschlagen, natürlich nicht ohne den einzigartigen Humor und die zahlreichen 80er Hommagen dabei zu vergessen.
                              Staffel 3 hat dabei wohl den größten Horroranteil und fügt dem altbekannten Grundpolster der Serie wieder einige neue und komplexe Aspekte hinzu.
                              Die 3. Staffel hat dabei einige Highlights und denkwürdige Szenen zu bieten und geht, wie auch ihre Vorgänger, einmal mehr grandios und vor allem emotional zu Ende, mit dem stetig anhaltendem Verlangen nach mehr Folgen und einem mehr oder weniger offenen Ende.
                              Und allein für die „Never Ending Story“ Szene würde ich sofort einen Pluspunkt vergeben, schlichtweg göttlich!

                              Soweit ich informiert bin, wollen die „Duffer-Brüder“ STRANGER THINGS nach 4 bzw. maximal 5 Staffeln beenden. Eine Entscheidung, die ich durchaus begrüße.
                              Warum eine Serie unnötig in die Länge ziehen? Man soll doch immer dann aufhören wenn es am schönsten ist, oder etwa nicht? Und dass dies durchaus die richtige Entscheidung sein kann, hat ja beispielsweise BREAKING BAD mit Bravour verdeutlicht...
                              Man kann nur hoffen, dass die Macher STRANGER THINGS vernünftig beenden. Es wäre der Serie von ganzem Herzen zu gönnen. Und sollte sie tatsächlich mit einem Paukenschlag beendet werden, dann hätte STRANGER THINGS wahrscheinlich auf ewig einen Platz im Serien-Olymp inne...

                              Aber was macht STRANGER THINGS nun so besonders? Ich glaube, es liegt zum einen an der Originalität der Story und zum anderen an den vielen verschiedenen Themen, die die Serie in sich vereint.
                              Allein dieses gigantische 80er Flair lässt keine Wünsche offen.
                              Es ist wie ein großer Abenteuerspielplatz, wo man nach und nach alles entdecken kann und trotzdem weiß, dass man sowieso nicht alle Ereignisse auf einmal erleben kann. Es steckt SO VIEL 80er in STRANGER THINGS, man kann wahrscheinlich nicht mal ansatzweise alle Easter Eggs und sonstige Anspielungen beim ersten Mal voll auskosten.
                              Seien es nun Anspielungen auf Filme (z.B. ALIEN, UNHEIMLICHE BEGEGNUNG DER DRITTEN ART, POLTERGEIST, DIE GOONIES, STAND BY ME usw.), politische Machtspielchen zwischen den zwei Supermächten, Mode, den damaligen Zeitgeist oder natürlich Musik.
                              Davon gibt es viel zu hören. Egal ob THE CLASH, THE POLICE, TOTO, 🖤JOY DIVISION🖤, SCORPIONS, MADONNA, QUEEN, DURAN DURAN oder CYNDI LAUPER, für jeden Geschmack ist etwas dabei. Dass die jeweiligen Songs dabei stets passend eingesetzt werden, sollte sich von selbst verstehen.
                              Manchmal können die permanenten 80er Huldigungen vielleicht etwas nerven, das ist aber Meckern auf hohem Niveau...

                              Daneben sind es natürlich auch die allesamt fantastischen Schauspieler, die STRANGER THINGS seine Klasse verleihen.
                              Gerade wenn man an die Kinderdarsteller denkt, kann man nur den Hut ziehen. Sie alle können ihren Figuren IHREN ganz eigenen Stempel aufdrücken und junge Schauspieler in ihren Rollen aufwachsen zu sehen (wie beispielsweise bei HARRY POTTER) finde ich sowieso super.
                              Dabei stechen natürlich vor allem Finn Wolfhard und Millie Bobby Brown heraus, welche übrigens auch grandios miteinander harmonieren.
                              Millie Bobby Brown‘s Schauspiel besticht vor allem durch ihren Umgang mit Mimik und Gestik, was im Zusammenspiel mit ihrer unverwechselbaren Ausstrahlung völlig zurecht schon jetzt als Kult gehandelt wird. Ihr dürfte definitiv eine große Zukunft bevorstehen und in ihrem jungen Alter schon mit solch einem Talent gesegnet zu sein ist mehr als bemerkenswert!
                              Wünschen würde ich ihr eine große Karriere auf jeden Fall, genau wie allen anderen der jungen Schauspieler.
                              Mein heimlicher Favorit innerhalb der Clique bleibt aber wie gesagt Dustin, der von Gaten Matarazzo wirklich toll gespielt wird!
                              Natürlich spielen auch die routinierten Darsteller sehr gut. Vor allem Winona Ryder als Joyce Byers hat mich hier mehr als positiv überrascht und für meinen Geschmack ist STRANGER THINGS ein echter Glücksgriff für sie gewesen, was sie gerade in der 1. Staffel unter Beweis stellt, wo sie meiner Ansicht nach ihrer stärksten Momente hat.
                              Ebenfalls überzeugend - David Harbour als Chief Jim Hopper, welcher mir von Folge zu Folge besser gefallen hat und über die Jahre sichtlich in seine Rolle gewachsen ist.
                              Auch Sean Astin hat mir in seiner Rolle als Bob sehr gefallen und war definitiv eine der größten Stärken der 2. Staffel!

                              STRANGER THINGS hat meine Erwartungen letztlich tatsächlich übertroffen und das Beste ist, dass es noch weiter geht.
                              Ich hoffe die Serie wird zufriedenstellend weiter bzw. zu Ende erzählt.
                              Die ersten drei Staffeln gehören für mich persönlich zum Besten was ich in der letzten Zeit gesehen habe, eine Serie, die dich aufsaugt, wenn man sich voll und ganz auf sie einlassen kann.
                              STRANGER THINGS bietet ikonische Momente, hat Hirn und Verstand, grandiose Charaktere und Schauspieler, den unverwechselbaren Charme der 80er, Nostalgie, geniale Musik und Schauwerte, die man sich als Gemälde an die Wand hängen könnte. Für die 4. Staffel würde ich mir vielleicht eine etwas düsterere Note wünschen und eventuell eine andere Herangehensweise an die Story, ohne das altbekannte Grundpolster wieder neu aufzurollen. Aber das bleibt abzuwarten...
                              Eine vollständige Endbewertung erhält STRANGER THINGS wenn die letzte Folge über den Bildschirm gelaufen ist. Bis hierhin würde ich mich auf eine 9 festlegen.

                              Von meinen MP-Freunden wurde STRANGER THINGS durchweg POSITIV bewertet - da sieht man‘s mal wieder, „friends don’t lie...“

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                              • 8 .5

                                THE DIRT ist ein Film über die legendäre Glam-Metal-Band „Mötley Crüe“, eine Band, die jedem Musikliebhaber ein Begriff sein sollte. THE DIRT orientiert sich dabei an der gleichnamigen Autobiografie der Band, wobei die Bandmitglieder ebenfalls maßgeblich an der Entstehung des Filmes mitwirkten.
                                Ich persönlich sehe mich nicht als DER „Mötley Crüe“ Fan, einige starke und zeitlose Songs haben die Jungs um Sänger Vince Neil, Bassist Nikki Sixx, Drummer Tommy Lee und Gitarrist Mick Mars aber definitiv aus dem Ärmel geschüttelt!

                                THE DIRT ist vor allem eines, ein verdammt wilder Ritt, ohne Rücksicht auf Verluste!
                                „Mötley Crüe“ standen neben ihrer Musik vor allem für eines: SEX, DRUGS & ROCK N ROLL!
                                Und das zeigt der Film auch in voller Bandbreite, weshalb ich die FSK 18 hier durchaus für berechtigt halte.

                                Sex, Frauen, Koks, noch mehr Sex, Heroin, demolierte Hotelzimmer, noch mehr Koks, Skandale, öffentliche Eskapaden und ein unverwechselbares Auftreten. Habe ich schon Koks erwähnt?
                                Willkommen in der Welt des Rock!

                                Inhaltlich folgt THE DIRT dem altbekannten Muster eines Musik-Biopics. Der Film beginnt ganz am Anfang, führt die einzelnen Bandmitglieder und andere wichtige Personen aus deren Umfeld unerwartet kreativ ein und ebnet mit diesem Grundpolster den Weg zu den glorreichen Zeiten der Band.
                                Die ersten Proben, die Suche nach dem perfekten Bandnamen, die ersten Auftritte, das erste Album mit dazugehöriger Tour, die Ankunft auf dem Musikolymp und natürlich die Schattenseiten des Ruhms - die perfekten Zutaten für ein ordentliches Musik-Biopic.

                                Zwischenzeitlich dachte ich mir teilweise, okay, jetzt hast du zum dritten Mal gesehen wie einer der Jungs mit der Verlobten eines anderen Bandmitglieds oder des Managers geschlafen hat oder sich ne Brise Schnee durch die Nase gezogen hat, irgendwann muss es doch mal langweilig werden.
                                Doch es wurde nie langweilig. Der Mix hat schlichtweg gepasst und im Kontext der exzessiven Bandgeschichte hervorragend funktioniert, weil man immer wieder neue kreative Ideen hatte den verrückten Bandalltag zum Leben zu erwecken, beispielsweise wenn Tommy Lee einen ganz normalen Tag auf Tour Revue passieren lässt, die energiegeladenen Konzertszenen an den Bildschirm fesseln oder man Nikki Sixx im Kampf gegen seine Heroinsucht begleitet.
                                Die Art und Weise wie diese Szenen letztlich inszeniert wurden sind großartig. Die Machart des Filmes ist auf ihre Art und Weise sowohl Modern bzw. Zeitgemäß, verliert dabei jedoch zu keiner Zeit den Charme oder den Zeitgeist der damaligen Zeit.

                                Auch die Kostüme können sich sehen lassen und sind teils mit akribischer Genauigkeit nachgestellt wurden, was auch für einzelne Bandhistorische Ereignisse zutrifft, wie sich im Abspann erkennen lässt.
                                Auch die Schauspieler machen ihre Sache gut und wie viel Spaß die Jungs beim Dreh gehabt haben müssen kann ich mir wohl nicht mal im Traum vorstellen...

                                THE DIRT bleibt letztlich ein mehr als ordentlicher Musikfilm, von dessen Ehrlichkeit und exzessiven Szenen ich mir beispielsweise auch bei BOHEMIAN RHAPSODY mehr gewünscht hätte, wenngleich ich den Film trotzdem verdammt stark finde (9Punkte).
                                Der Film nimmt sich nicht ZU ernst, besitzt Ironie und klugen Witz und hat dennoch auch einige nachdenklich stimmende Szenen, wobei man außerdem einiges über die Band und deren Philosophie lernt.
                                „Mötley Crüe“ wollten sich von der Masse abheben, anders sein, extravaganter und einzigartiger, was ihnen aus heutiger Sicht betrachtet auch definitiv gelungen ist.
                                Am Ende wird hier jeder glücklich werden, dem Rockmusik bzw. deren Untergruppen durch die Adern fließt und eingefleischte „Mötley Crüe“ Fans werden wahrscheinlich Freudentränen heulen und in alten Erinnerungen schwelgen, wobei „Außenstehende“ wahrscheinlich eher schreiend die Flucht ergreifen dürften...

                                Ein berauschender Film über eine Band, die den Rausch liebte...

                                P.S.: Am besten mit ein paar alkoholischen Getränken genießen... ;)

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                                • 8 .5

                                  Nachdem ich mir letztens alle drei Mumien-Filme zum Schnäppchenpreis als Blu-ray Collection geschnappt habe, konnte ich mir den ersten Teil aus dem Jahr 1999 nach sehr langer Zeit mal wieder anschauen.

                                  DIE MUMIE hat mir schon immer sehr gut gefallen. Der Mix aus Abenteuer, Horror, Spannung, Humor und Action, welcher übrigens wunderbar funktioniert, hat dem Streifen einen ganz eigenen Stempel aufgedrückt.
                                  Der Film meistert den Umgang mit dieser Masse an Genrevereinigungen schlichtweg fantastisch, und wenn man sieht wie sich man andere Filme in dieser Hinsicht anstellen, kann man für DIE MUMIE nur applaudieren.

                                  Die Story ist dabei an den Film DIE MUMIE aus dem Jahr 1932 mit Boris Karloff in der Hauptrolle angelehnt.
                                  Brendan Fraser, Rachel Weisz und John Hannah erwecken unglücklicherweise eine jahrtausendealte Mumie und deren Fluch wieder zum Leben.
                                  Nun gilt es natürlich den altbewährten Untergang der Welt abzuwenden, denn neben den heraufbeschworenen biblischen Plagen verfolgt Mumie Imothep eine ganz eigene Mission...

                                  Was dann folgt ist Unterhaltung vom feinsten! Der oben angesprochene Mix aus Horror, Action und Humor zieht sich wie ein roter Faden durch den Film und verliert dabei nie seine angenehm ausgewogene Wirkung.
                                  Der Film nimmt sich dabei auch nicht ZU ernst, was mir ebenfalls sehr gut gefällt und für mich auch zu den Pluspunkten des Filmes gehört.

                                  Daneben harmonieren auch die Schauspieler toll miteinander, allen voran natürlich das Trio aus Brendan Fraser als Haudegen Rick O‘Connell, Rachel Weisz als wissbegierige Evelyn und John Hannah als Jonathan, Evelyns tollpatschiger Bruder.
                                  Brendan Fraser, der vielleicht nicht DER herausragende Schauspieler aber trotzdem verdammt sympathisch ist, sehe ich eigentlich immer gern. Er spielt hier natürlich eine seiner bekanntesten und natürlich auch besten Rollen. Einen anderen Schauspieler kann ich mir in dieser Rolle gar nicht mehr vorstellen...
                                  Rachel Weisz als Evelyn funktioniert ebenfalls super in ihrer Rolle. Den zierlichen und doch schlagfertigen Charakter ihrer Figur, vermischt mit einer Unmenge an Wissen und einer unerhörten Portion Charme, bringt Rachel Weisz wirklich toll zur Geltung, weshalb sie im dritten Ableger durch Maria Bello auch nicht würdig ersetzt werden konnte.
                                  Mein heimlicher Liebling war allerdings schon immer Jonathan, der wunderbar von John Hannah gespielt wurde, den ich tatsächlich für etwas unterschätzt halte.
                                  Der Tollpatsch mit Herz und Mut, derjenige, der nie die Klappe halten kann und die Gruppe immer wieder in Schwierigkeiten bringt und am Ende doch unverzichtbar für den Sieg ist. Ein herrlich schrulliger Charakter!

                                  Daneben ist DIE MUMIE gespickt mit allerlei Anspielungen, schwarzem Humor, Sarkasmus, schnittigen Dialogen und einigen denkwürdigen Szenen.
                                  Was mir besonders gefällt ist die Szene auf dem Boot, als die Abenteurer überfallen werden und die Amerikaner, die ebenfalls mit von der Partie sind, sich wie schießwütige Trolle in‘s Getümmel stürzen und wild um sich Schießen.
                                  Erinnert einen irgendwie an‘s echte Leben...
                                  Was ebenfalls nicht unerwähnt bleiben darf sind die großartigen Effekte, welche sich auch heute noch absolut sehen lassen können und in meinen Augen stellenweise gar die Effekte des Nachfolgers in den Schatten stellen.
                                  Für die damalige Zeit definitiv mehr als nur gelungen!

                                  DIE MUMIE bleibt am Ende ein großartiges Horro-Abenteuer.
                                  Die Mixtur aus mehreren Genre, was wie gesagt blenden funktioniert, ist genial, die Story macht Spaß, die Schauspieler sind stark, die Charaktere sind mehr als gelungen und der Wiederschauwert des Films ist für mich persönlich enorm!
                                  Abschließend bleibt der Erstling der Reihe klar mein Favorit (vorher war es lange Zeit der Nachfolger gewesen), wenngleich mir die beiden Fortsetzungen, ja, auch DAS GRABMAL DES DRACHENKAISERS, ebenfalls gefallen, auch wenn sie nicht an die Klasse dieses Filmes hier heranreichen.

                                  Ein toller Streifen und ein herrlich schauriger Spaß!

                                  P.S.: Nach dieser frischen Sichtung musste ich übrigens meine Bewertung von 7 auf 8,5 Punkte erhöhen...

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                                  • Mein Vorschlag: Dr. Wasdenn aus „Basil, der große Mäusedetektiv“.

                                    Ein wunderbarer Film, gespickt mit allerlei großartigen Anspielungen und Querverweisen auf andere Detektivgeschichten, allen voran natürlich Sherlock Holmes.

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                                    • Tyrion Lannister (GAME OF THRONES)
                                      Jax Teller (SONS OF ANARCHY)
                                      Nate Fisher (SIX FEET UNDER)
                                      Tony Soprano (DIE SOPRANOS)
                                      Walter White (BREAKING BAD)

                                      Andere Lieblinge: Sherlock Holmes (SHERLOCK), Christopher Moltisanti (DIE SOPRANOS), Saul Goodman (BREAKING BAD), Davos Seaworth (GAME OF THRONES), Charlie Harper (TWO AND A HALF MEN) oder Opie Winston und Tig Trager (SONS OF ANARCHY)

                                      u.v.m ;)

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                                      • 8

                                        SPOILER!

                                        Wenn ich die Uhren rund einen Monat zurückdrehe, dann hätte ich damals niemals für möglich gehalten in naher Zukunft mal meine bescheidene Meinung zu einem Marvel-Film wiederzugeben, ja gar das vorläufige Finale des MCU (freiwillig) im Kino zu schauen.

                                        Dennoch hab ich es getan. Warum? Tja, so genau weiß ich das wahrscheinlich selbst nicht.
                                        Ich denke, auch wenn es zugegeben ziemlich plump klingt, ich wollte schlichtweg mitreden können. Mitreden über dieses Phänomen und über die ungebrochene Leidenschaft der MCU-Fans.
                                        Also hab ich keine Zeit verloren und mir die Marvel-Filme so gut es eben geht in chronologischer Reihenfolge angesehen (wenn schon, denn schon...).
                                        Manche Filme, wenn ich beispielsweise an IRON MAN 1+2, CAPTAIN AMERICA 1+2, den ersten AVENGERS Streifen, ANT-MAN, die beiden GUARDIANS OF THE GALAXY Filme oder auch INFINITY WAR denke, fand ich tatsächlich in gewissen Punkten überraschend gut, ja teils gar fantastisch und schlichtweg wunderbar anzusehen.
                                        Andere Ableger wiederum, und da kommen mir vor allem DER UNGLAUBLICHE HULK, THOR 1+2, IRON MAN 3, BLACK PANTHER oder ANT-MAN AND THE WASP in den Sinn, waren zwar im großen und ganzen trotzdem unterhaltsam, ließen mich letztlich aber doch eher unbeeindruckt und teils sehr enttäuscht zurück (gerade wenn ich an BLACK PANTHER denke...).
                                        Was mir dabei besonders auffiel, war die teilweise doch recht deutliche qualitative Schwankung der Filme je mehr neue Superhelden bzw. Filme eben in‘s MCU geworfen wurden.

                                        Nun, im Jahr 2019 und rund 10 Jahre nach dem ersten IRON MAN, finden die Helden des MCU mit ENDGAME ihren vorläufigen Höhepunkt.
                                        Größer, epischer, monumentaler. Das waren wohl die Ziele für das Finale. Mit stolzen 182min. ist der Film im Hinblick auf die Länge natürlich ein hartes Brett. Umso überraschter war ich, wie gut sich diese 3 Stunden dann letztlich doch anfühlten.
                                        ENDGAME ist für mich persönlich, so viel sei schon mal gesagt, ein würdiges Finale, wenngleich es auch an einigen Kinderkrankheiten leidet.

                                        Kommen wir kurz zur Story. Nach dem verhängnisvollen Fingerschnippen von Thanos, den ich als vermeintlichen Bösewicht übrigens durchaus interessant finde, welches die Hälfte des Lebens auf der Erde auslöschte, stehen die Avengers vor dem Nichts.
                                        Natürlich ergibt sich nach einigen Jahren doch noch DIE Möglichkeit, Thanos Massensterben rückgängig zu machen und alles wieder in‘s Lot zu bringen.
                                        Dafür müssen die Avengers auf die guten alten Zeitreisen zurückgreifen, was die Ereignisse aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft natürlich kräftig durcheinander wirbelt...

                                        ENDGAME macht vor allem in der ersten Hälfte einen starken Eindruck, wenn Stark beispielsweise verloren im All schwebt und dem Ende in‘s Auge blickt, nach seiner Rettung auf der Erde wieder an alte Wunden aus seinem Streit mit Captain America erinnert wird oder Scott Lang alias Ant-Man, der zufällig aus dem Quantenraum gelangt und die Geschehnisse nach Thanos tat verstehen muss, verloren durch die wie ausgestorbene Stadt irrt.
                                        Nach dem Zeitsprung von über 5 Jahren macht der Film ebenfalls einen starken Eindruck, gerade im Hinblick auf die Figur des Tony Stark, der mit Pepper Potts eine Familie gegründet hat und dieses neue Leben als zweite Chance betrachtet, die er, nachdem ihn Rogers, Lang und Co. von der Möglichkeit der Zeitreisen erzählen, nur widerwillig auf‘s Spiel setzten möchte.

                                        Ab dem Zeitpunkt der Zeitreisen, bei denen die Avengers die Infinity Steine zurückholen wollen bevor sie Thanos in die Hände fallen um so alles wieder in‘s Gleichgewicht zu bringen, kommt der Film dann etwas in‘s zwirbeln.
                                        Hier kommt dann für meinen Geschmack stellenweise einfach ZU viel auf einmal zusammen, gerade wenn man an die Verknüpfung von Vergangenheit und Zukunft im Kontext dieser Masse an Figuren denkt, sodass sich hier stellenweise doch einige Stolpersteine einschleichen.
                                        Was mir am ganzen Film wahrscheinlich am meisten sauer aufstieß, war die Darstellung von Thor. Ich meine, klar, er ist auf seine Weise traumatisiert, aber ihn gleich zu einem albernen, übergewichtigen Säufer zu degradieren finde ich schon etwas mau...
                                        Hier und dort schleichen sich dann natürlich auch die ein oder anderen Logiklöcher ein (gut, das war in fast jedem Marvel-Film der Fall...), die Story tritt auf der Stelle und im Mittelteil hat ENDGAME durchaus mit einigen Längen zu kämpfen, die aber auch hätten gravierender ausfallen können...

                                        Warum ist mir ENDGAME dann trotzdem starke 8 Punkte wert?
                                        ENDGAME ist ein Film, den man im Kino sehen MUSS, damit er seine ganze Klasse entfalten kann. Für solche Filme wurde Kino geschaffen!
                                        Hier wird mehr Wert auf eine angemessene Charakterzeichnung als auf überladene Action gelegt, wenngleich diese natürlich nicht zu kurz kommt. Das hat mir gut gefallen, da ENDGAME somit schon fast als Superheldendrama bezeichnet werden kann.
                                        Dennoch setzt man auch hier wieder auf den typischen Witz der Marvel-Filme, welcher tatsächlich wunderbar in die Handlung eingebracht wurde und immer mal wieder für heitere Momente sorgt.
                                        Daneben sind es natürlich auch wieder die Schauspieler, die ihre Sache im großen und ganzen wirklich gut bewältigt haben, da die meisten von ihnen über die Jahre mit ihren Figuren sprichwörtlich eins geworden sind.
                                        Besonders positiv ist dabei Robert Downey Jr. hervorzuheben, der insgesamt betrachtet einfach nur einen fantastischen Iron Man/Tony Stark geschaffen hat. Er hat dieser Figur seinen ganz persönlichen Stempel aufgedrückt und ihn schlichtweg unverwechselbar gespielt. Mit Starks Tod und dessen Beisetzung hat man dieser Figur definitiv ein würdiges und emotionales Ende geschenkt.
                                        Auch Chris Evan als Steve Rogers/Captain America (wahrscheinlich mein liebster Avenger), Scarlett Johansson als Natasha Romanoff/Black Widow, Mark Ruffalo als Bruce Banner/Hulk, Jeremy Renner als Cliff Barton/Hawkeye (der einige starke Szenen im Film hat!), Chris Hemsworth als Thor, Don Cheadle als Jim Rhodes/War Machine, Benedict Cumberbatch als Dr. Stephen Strange, Gwyneth Paltrow als Pepper Potts, Paul Rudd als Scott Lang/Ant-Man, Brie Larson als Captain Marvel oder Josh Brolin als Thanos zeigen allesamt ordentliche bis sehr gute Leistungen.
                                        Abgerundet wird ENDGAME letztlich von gewaltigen Bildern für die Ewigkeit und einem wirklich tollen Soundtrack von Alan Silvestri.

                                        ENDGAME ist für mich ein mehr als gelungener und bildgewaltiger Höhepunkt eines Franchise, welches über die Jahre zu einem wahren Massenphänomen mutiert ist.
                                        Zwar ist der Film nicht frei von Schwächen und man hätte hier und dort sicherlich einiges besser machen können, doch ich habe mich im Kino schon lange nicht mehr SO wohlgefühlt.
                                        3 Stunden abtauchen in eine andere Welt, frei von allen Problemen und Zwängen des Alltags.
                                        Was ich dabei ebenfalls noch positiv hervorheben möchte ich das Publikum, welches die ganze Atmosphäre des Filmes nochmal gewaltig aufgewertet hat!
                                        Wenn mir diese Filme eines gezeigt haben, dann dass man nie mit Vorurteilen an eine Filmreihe gehen sollte. Sicherlich waren nicht alle Filme perfekt, doch es war zusammenfassend eine äußerst interessante Erfahrung, die ich ingesamt betrachtet nicht bereue.
                                        Als dann schließlich das Ende näher rückte, Steve Rogers endlich sein verdientes Happy End mit Peggy Carter bekam, als alter Mann noch einmal in die Gegenwart zurückkehrte um sein Schild symbolisch an die nächste Generation weiterzureichen, dann hatte ich tatsächlich, und ich hätte niemals gedacht dass ich das mal bei einem Marvel-Film sagen würde, Gänsehaut am ganzen Körper.
                                        Der Abspann mit den Unterschriften und Bildern der sechs Original-Avengers, begleitet mit dem Avengers-Theme, war dabei das perfekte Ende.

                                        Ein tolles Erlebnis.

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                                          "25 Fahrer gehen in jeder Formel 1 Saison an den Start. Und jedes Jahr sterben zwei von uns. Was sind es für Menschen, die so einen Job machen? Normale Menschen sicher nicht, so viel steht fest. Rebellen, Wahnsinnige, Träumer. Menschen die unbedingt eine Spur hinterlassen wollen. Und bereit sind, dafür zu sterben."

                                          Am 20. Mai 2019 ist mit Niki Lauda eine der größten Ikonen der Formel 1 Geschichte gestorben.
                                          Für mich, der sich in früheren Jahren durchaus eine Zeit lang intensiv mit der Formel 1 beschäftigt hat, war das nun der traurige Anlass mir Ron Howards RUSH endlich anzusehen.

                                          Dreh und Angelpunkt von RUSH ist die Rivalität zwischen James Hunt und Niki Lauda, welche in der legendären Formel 1 Saison von 1976 ihren Höhepunkt fand.

                                          James Hunt und Niki Lauda. Zwei Rennfahrer aus Leidenschaft und doch so grundverschiedene Charaktere.

                                          Auf der einen Seite Hunt - der Playboy, der „Rockstar der Formel 1“. Ein Fahrer der stets volles Risiko eingeht und bekannt ist für seine aggressiven Überholmanöver. Ein Mann der das Risiko liebt.
                                          Neben der Rennstrecke lebt er ein exzessives Leben, vollgestopft mit Frauen, Alkohol, Selbstverliebtheit und noch mehr Frauen.

                                          „Hunt soff im Übermaß, rauchte im Übermaß und hatte Frauengeschichten im Über-Übermaß.“ - Murray Walker, britischer Reporter und Tv-Kommentator

                                          Auf der anderen Seite Niki Lauda, ein zielstrebiger und stets auf den Sieg fokussierter Österreicher.
                                          Ein selbstbewusster Fahrer der jede Kleinigkeit seines Wagens versteht, ihn zu verbessern weiß und jedes Rennen mit akribischer Zielsetzung in‘s Visier nimmt.

                                          "Es ist nicht einfach, perfekt zu sein. Aber einer muss es ja sein." - Niki Lauda

                                          Der perfekte Stoff für einen tollen Film!

                                          RUSH lebt hauptsächlich von seinen beiden starken Hauptdarstellern Chris Hemsworth (James Hunt) und Daniel Brühl (Niki Lauda).
                                          Ron Howard nimmt sich die nötige Zeit um die beiden Konkurrenten glaubhaft als Charaktere einzuführen, ihre moralischen Werte und Ziele aufzuzeigen und dem Zuschauer die Welt und die Bedingungen des damaligen Formel 1 Alltags näher zu bringen.
                                          Dabei stellt man schnell fest, dass sowohl Hemsworth als auch Brühl wunderbar in ihren jeweiligen Rollen aufblühen und im Kontext ihrer verkörperten Charaktere fantastisch miteinander harmonieren.
                                          Es macht durchweg Spaß den beiden bei ihren gegenseitigen Seitenhieben, ihren Höhen und Tiefen oder ihrem Leben abseits der Rennstrecke zuzusehen.
                                          Großes Lob verdient dabei natürlich vorrangig Daniel Brühl als Niki Lauda (ein Schauspieler den ich sehr gerne sehe!), welcher sein historisches Vorbild so genau wie möglich wiedergespiegelt hat, sei es nun im Spiel mit Mimik und Gestik, seines äußeren Erscheinungsbildes oder gar der Wiedergabe seines unverwechselbaren Akzents.
                                          Doch aus Chris Hemsworth zeigt als James Hunt eine großartige Performance, welche wohl ohne Frage zu seinen besten bisher gehört. RUSH zeigt dabei eindrucksvoll, dass Hemsworth mehr sein kann als Thor...
                                          Man muss ihm nur die richtige Rolle geben um sich vollkommen zu entfalten...

                                          Abseits davon bekommt man einen sehr interessanten Einblick in die Thematik des damaligen Formel 1 Standards - einer Zeit, in der es massive Sicherheitsrisiken gab, wie Niki Lauda am 1. August 1976 auf dem Nürburgring am eigenen Leib erfahren musste, als es zu seinem tragischen Unfall kam.
                                          Dabei findet RUSH mitunter seine stärkste Phase, wenn man Lauda bei seiner Behandlung im Krankenhaus begleitet und zusieht wie er nach nicht einmal 2 Monaten wieder in den WM-Kampf gegen Hunt einsteigt.
                                          Starke und auch motivierende Szenen, die zeigen, dass man niemals aufgeben darf und immer an sich glauben sollte, egal wie ausweglos die Situation auch scheint.
                                          Daneben macht RUSH natürlich auch in den Rennszenen einiges her, welche in ihren besten Momenten durchaus eine ungemein hohe Intensität und Spannung erreichen, gerade wenn man an das letzte Rennen in Japan denkt.

                                          RUSH bleibt am Ende ein mehr als gelungener Film und definitiv einer der besten Rennsportfilme überhaupt!
                                          Chris Hemsworth und Daniel Brühl liefern sich hier ein wirklich starkes Duell als zwei der wohl legendärsten Formel 1 Fahrer aller Zeiten, wobei der Streifen bis in die kleinste Nebenrolle fantastisch besetzt ist!
                                          Zwei Konkurrenten, die dennoch Freunde waren und sich gegenseitig respektierten und achteten.
                                          Natürlich wird die Rivalität der beiden Fahrer ein wenig überspitzt, welche während der WM 1976 übrigens schon eng befreundet waren, und hier und dort finden Perfektionisten sicherlich ein paar historische Ungenauigkeiten, doch letztlich handelt es sich hier um einen Film, und ingesamt betrachtet hat Ron Howard hier schlichtweg wenig falsch gemacht.
                                          Ein Film, den ich mir unter Umständen noch öfters ansehen werde.

                                          „Hunt ist mir von allen Fahrern der liebste. Ich schätze ihn. Er ist locker, easy, steht über den Dingen. Er ist ein großartiger Fahrer, weil er überragendes Talent hat. Wenn er ausgeruht ist, ist er der schwerste Gegner
                                          Es machte mir nichts aus, von ihm überholt zu werden. James war der einzige, der mich schlagen durfte, weil ich diesen Kerl mochte...“ - Niki Lauda

                                          Ruhe in Frieden, Niki!
                                          Rest in Peace, James!

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                                          • Ich möchte die letzte Folge bzw. die 8. Staffel an dieser Stelle gar nicht nochmal groß auseinandernehmen, sondern einfach nochmal Danke sagen!
                                            Für mich persönlich, der 2013 in die Serie und die Bücher eingestiegen ist, waren es 6 wunderbare Jahre mit GAME OF THRONES, Jahre, die ich nicht missen möchte.
                                            Die Serie bzw. die von George R. R. Martin erschaffene Welt ist mir über die Jahre so sehr an‘s Herz gewachsen wie kaum etwas anderes im Film/Serienbereich.
                                            All das warten auf eine neue Staffel, natürlich nicht ohne sich vorher nochmal alle bis dato erschienenen Staffeln erneut anzusehen, all die wunderbaren Abende im Kreise von Freunden beim gemeinsamen schauen einer neuen Folge, all die unvergesslichen Schockmomente (die Red Wedding werde ich wohl nie voll verkraften können...), all die grandiosen Figuren die man über Jahre in‘s Herz geschlossen hat (oder nur für ein paar Folgen, nicht wahr, Oberyn^^ ), all die genialen Schauspieler die ihre jeweiligen Charaktere so unfassbar stark zum Leben erweckt haben, all die denkwürdigen Dialoge oder Intrigen und all die unzähligen Stunden in Westeros - für all diese Erfahrungen, ganz egal wie man das Ende der Serie nun betrachtet, bin ich unendlich dankbar.
                                            Ich habe vor ein paar Minuten die letzte Folge beendet. Wehmütig, nachdenklich, zufrieden und dennoch auch traurig -begleitet von einem klitzekleinen melancholischen aber dankbarem Tränchen an der Wange...
                                            Ich bin, wie wohl viele andere auch, zwiegespalten, in einigen Punkten vielleicht auch sehr enttäuscht.
                                            Doch tief in mir drinnen und nach einigen nachdenklichen Minuten kann ich nun behaupten, dass ich, wenn auch nicht zu 100%, zufrieden mit dem Ende bin.

                                            Ich für meinen Teil bin froh, dass ich Teil dieses Phänomens war, welches wir in dieser Form wohl nicht so schnell nochmal erleben werden.
                                            Eine Serie, durch die ich viele neue Leute kennenlernen konnte, sowohl hier auf moviepilot als auch im Privatleben, wo sich vereinzelt sogar Freundschaften entwickelt haben...
                                            Danke für all die schönen und immer wieder auf’s neue unterhaltsamen Recaps, ich werde sie vermissen...
                                            Danke an Dany, Tyrion, Jon, Arya und Co., dass ihr mich über die Jahre durch viele Höhen und Tiefen begleitet habt und der schönste Zufluchtsort wart den man sich wünschen konnte. Ein Ort, so viel ist zumindest sicher, den ich noch oft besuchen werde...
                                            Danke für 6 wunderschöne Jahre!❤️

                                            And now my watch has ended - Jedenfalls bis zur nächsten Sichtung... :‘)

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                                            • Ioosh698 01.05.2019, 10:55 Geändert 01.05.2019, 17:25

                                              Vornweg: Sicherlich war keine der ersten drei Folgen der 8. Staffel zu 100% perfekt, sicherlich waren einige Dinge zum Teil ausbaufähig und sicherlich kann man es auch niemals allen Zuschauern recht machen, aber manchmal habe ich tatsächlich das Gefühl, dass manche Leute nur noch „GoT“ schauen um das Haar in der Suppe zu finden, danach zum renommierten Filmkritiker mutieren nur um anschließend die jeweilige Folge zu zerreißen.
                                              Bitte nicht falsch verstehen, ich respektiere die unterschiedlichen Meinungen der Zuschauer, sofern sie natürlich gut begründet sind, aber die ganzen Kritiker/Hobbykritiker gehen mir in letzter Zeit einfach tierisch auf die Nerven...
                                              Nein, ich verschließe meine Augen nicht vor möglichen Schwächen bzw. Kritikpunkten, aber wenn ich beispielsweise noch einmal lesen muss dass Arya den Nightking in „Deus ex machina“ Manier getötet hat, dann schließe ich mich einigen Nutzern an und erkläre dieses Wort zum „Unwort“ des Jahres...

                                              So, nun zur Folge selbst.
                                              Für mich persönlich war es eine (wie erwartet) wirklich großartige Folge, mit einem stellenweise unerträglichem Maß an Spannung und einem grandiosen Score von Ramin Djawadi.
                                              Zuerst, mit diversen Bildproblemen, mit denen ja manche Zuschauer je nach Streaminganbieter mehr oder weniger zu kämpfen hatten, hatte ich keine Probleme gehabt.
                                              Natürlich war es die ganze Folge über ziemlich dunkel, aber die Episode heißt ja auch nicht ohne Grund „The Long Night“...
                                              Bis auf kleinere Übersichtsprobleme, wobei mir hier aber nur die Drachenkämpfe stellenweise etwas holprig geraten sind, hatte ich für meinen Geschmack stets einen guten Überblick über die Schlacht.
                                              Und wenn nicht, wenn man dann halt während der Bodenkämpfe doch mal den Überblick verlor, dann trübte dies das Gesamtbild für mich nicht, sondern verstärkte eher den ganzen Wirrwarr des Krieges, das Chaos während dem Kampf ums Überleben, was nebenbei eine ungeheure Intensität erzeugte.
                                              Ich hätte auch nie gedacht, dass die Toten den Menschen SO überlegen waren (vielleicht war ich zugegeben auch ein wenig naiv...), Stichwort Angriff der Dothraki oder erster Angriff der Toten auf die Reihen der Verteidiger.
                                              Wenn die Dothraki, auch wenn ich deren Angriff taktisch eher fragwürdig sehe, gegen die Toten reiten, nur um dann wie in einem Häcksler zerstückelt zu werden, dann war das als Vorbote der eigentlichen Schlacht schonmal ein derber Schlag in die Magengrube.
                                              Als dann der Nightking, bevor Jon ihn hätte töten können (dessen Hintern wurde einmal mehr von Dany gerettet...), die Gefallenen später wieder zum Leben erweckte, er auch noch Drogons Drachenfeuer überlebte (sein Grinsen in dieser Szene, zum Verzweifeln schön...), spätestens da war ich mir nicht mehr sicher ob die Schlacht um Winterfell tatsächlich gut ausgeht... Und die ab dieser Szene losgetretene Spannung war wirklich allererste Sahne! Ich hatte selten so schwitzige Hände.
                                              Dass ❤️Arya❤️ dann schließlich diejenige ist die unseren gefrorenen Freund endgültig ins Jenseits befördert, fand ich, und da gehen die Meinungen ja auch auseinander, einfach nur grandios und vor allem auch unvorhersehbar.
                                              Hier sieht man auch mal wieder, dass jeder Satz in „GoT“ ernst genommen werden muss: „Ich sehe Dunkelheit in dir. Und in dieser Dunkelheit starren mich die Augen an: braune Augen, grüne Augen, blaue Augen. Augen, die du für immer schließen wirst.“ Schlichtweg genial!

                                              Sicherlich könnte man sich hier darüber streiten, wie Arya den Nightking getötet hat. Aber ganz ehrlich, sie wurde über Jahre zu einem der besten Assassinen der Serie ausgebildet, und der Nightking, anstatt Bran/Three-Eyed Raven einfach zu töten, strotzte ja förmich vor Arroganz vor seinem Tod, sodass sein Ableben durch Arya, die sich ganz in „No one“ Manier durch die Reihen der Gegner gepirscht hat, die einzig logische Konsequenz war.

                                              Dann hätten wir ja noch die Gefallenen. Ich muss zugeben, es sind weniger Charaktere von uns gegangen als ich befürchtet habe, auch wenn wir uns dessen wahrscheinlich erst in den nächsten Folge zu 100% sicher sein können.
                                              Am meisten schmerzten hier wohl die Tode von Jorah und Theon (Ja, ich war nie ein Fan von Lyanna „Badass“ Mormont gewesen).
                                              Theon, durch Brans Worte wohl wissend dass er nun mit sich selbst im Reinen sterben kann, bleibt abschließend eine der am besten geschriebenen Figuren der Serie, aber auch eine der tragischsten. Alfie Allens Spiel mit der Mimik war dabei einmal mehr herausragend!
                                              Und Jorah ist wahrscheinlich so gestorben wie er es immer wollte, für seine Dany.
                                              Ich war von Anfang an ein Fan von Team Dany/Jorah, umso mehr schmerzte dessen emotionaler Tod.
                                              Und zu sehen wie Dany um ihm trauert, ummantelnd, ja fast schon tröstend umschlungen von Drogon, war dann doch die für mich traurigste Szene dieser Folge.
                                              Daneben Edd, Lyanna, Beric und natürlich Melisandre, alles gut zum Leben erweckte Charaktere, die allesamt vermisst, aber nie vergessen werden.
                                              Wer mir aber leider immer unsympathischer wird ist Sansa, die, wie schon Missandei bemerkte, ruhig mal etwas dankbarer sein könnte dass Dany den Norden mit ihrer Armee und ihren Drachen unterstützt.
                                              Denn ohne Dany, so viel ist sicher, wäre die Schlacht sehr schnell zu Ende gewesen...

                                              So, um zum Ende zu kommen.
                                              Für mich war es eine grandiose Folge, mit gigantischen Bildern, einer bestialischen Spannung, viel Gefühl und einigen unvorhersehbaren Momenten. Die Schlacht war rau, brutal und knallhart, so, wie ich mir eine „GoT“ Schlacht wünsche!
                                              Natürlich, wie schon gesagt, man kann und wird es nie ALLEN Zuschauern recht machen können, aber wie sehr die Folge und die 8 Staffel im Ganzen teilweise niedergemacht werden, ist mir unbegreiflich.
                                              Dass es erzählerisch stellenweise nicht mehr den Glanz der ersten Staffeln erreicht, dürfte mittlerweile jedem klar sein.
                                              Ich für meinen Teil bin froh, dass ich „GoT“ einfach nur genießen kann, ohne jeden Stein zweimal umzudrehen und nach Fehlern zu suchen.
                                              Ich glaube fest daran, dass die Macher, und dafür haben sie nun noch 3 Folgen mit Überlänge Zeit, die Serie zu einem großartigen Ende bringen werden.

                                              What do we say to the god of death?
                                              NOT TODAY!

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                                              • 7

                                                MISSION TO LARS ist ein Dokumentarfilm aus dem Jahr 2012, der es definitiv wert ist gesehen zu werden.

                                                Dreh und Angelpunkt der Doku sind die Geschwister Kate, William und Tom Spicer.
                                                Tom leidet am Fragile X Syndrom, einer äußerst seltenen und noch ausgeprägteren Form des Autismus.
                                                Aufgrund seiner kognitiven Behinderung lebt Tom im Pflegeheim.
                                                Doch es gibt etwas das Tom dabei hilft, aus seinen Problemen zu fliehen: Die Musik!
                                                Er ist ein knallharter „Metallica“ Fan, insbesondere deren Drummer Lars Ulrich ist Toms großes Idol, sein ganz persönlicher Rock-Gott.
                                                Das wissen auch seine Geschwister, die den Kontakt zum Bruder über die Jahre etwas aus den Augen verloren haben und nun DIE Idee besitzen diesen wieder aufzufrischen, ihre geschwisterliche Beziehung neu zu entflammen und zu festigen: Ein Roadtrip durch die Staaten um Lars Ulrich zu treffen und Tom seinen wohl größten Wunsch zu erfüllen...

                                                Was dann folgt ist eine zum Teil sehr interessante und oftmals auch bewegende Doku.
                                                Man erfährt teils einige aufschlussreiche Informationen über Toms Krankheit, lernt sie und deren Patienten besser zu verstehen und kann als Außenstehender wahrscheinlich nur ansatzweise erahnen, wie schwierig es ist,mit dem Fragile X Syndrom zu leben bzw. sich um ein betroffenes Familienmitglieder zu kümmern.
                                                So steht hier neben dem Trip zur Begegnung mit dem „Metallica“ Drummer auch die zwischenmenschliche Beziehung der Geschwister auf dem Plan, was zum einen sehr persönlich ist und sich zum anderen auch wunderbar in die Doku einfügt.
                                                Toms Krankheit ist dabei stets präsent, droht die Unternehmung oft gar zum scheitern zu bringen, da er immer wieder von Angst, Schüchternheit und Zweifeln geplagt wird, nur am Ende völlig über sich hinauswachsen...

                                                Als es dann im Backstage schließlich zur Begegnung mit Lars Ulrich kommt, hatte ich einfach nur ein breites Grinsen auf dem Gesicht, ja fast schon eine klitzekleine Freudenträne.
                                                Man sieht Tom förmlich an wie viel ihm dieser Moment bedeutet, aber auch, was er ihm abverlangt.
                                                Lars Ulrich kommt dabei mehr als nur sympathisch rüber, nimmt sich genug Zeit für seinen großen Fan (was man ja auch nicht mal eben so von jedem Musiker sagen kann...), trommelt für ihn das Intro zu seinem Lieblingssong „Enter Sandman“ und bietet ihm sogar an mit der Band beim Einlauf zum Konzert mit auf die Bühne zu kommen.
                                                Und in diesem Moment, wenn Tom dieses Angebot mit seiner Schwester und seinem Bruder annimmt, wächst er endgültig selbst über sich hinaus!
                                                Es sind berührende Bilder, wenn sich Tom mit den anderen Bandmitgliedern um James Hetfield, Kirk Hammett und Robert Trujillo vor dem Gang auf die Bühne abklatscht, so, als würde man sich schon ewig kennen.
                                                Positiv hervorzuheben sind hier auch nochmal die Band und deren Team, die schlichtweg einen grundsympathischen Eindruck vermitteln und nicht den Hauch von Arroganz versprühen.

                                                MISSION TO LARS hat mir sehr gut gefallen.
                                                Es ist keine herausragende, aber eine gefühlvolle, interessante und unterhaltsame Doku, die definitiv einen Blick wert ist!

                                                Eine Doku die zeigt, welche Kraft die Musik auf den Menschen ausüben kann, zu was ihn antreiben kann.
                                                Musik bringt Menschen zusammen.
                                                Ein ❤️ für Musik!

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                                                  Matthew Broderick, Jean Reno und dessen Franzosenkollegen vor dem Aufbruch:

                                                  Broderick: „Was soll der Kaugummi?“

                                                  Reno: „Das wirkt Amerikanischer!“

                                                  Einblendung von Reno und seinen Kollegen, Kaugummi kauend.

                                                  Einige Augenblicke später, am Grenzposten der Army:

                                                  Soldat: „Welche Einheit Jungs?“

                                                  Keine Reaktion von Reno außer übertriebenem Kaugummi kauen.

                                                  Broderick: „Ähm, wir sind von der 32.“

                                                  Soldat: „Sie habe ich nicht gefragt Soldat!“

                                                  Broderick: „ Ähm, Sgt. O‘Neal hat uns grade angefordert. Er will dass wir sofort zu ihm stoßen, sofort Sir, danke.“

                                                  Kamera wendet sich wieder Reno und seinen Kollegen zu, die wieder maßlos übertrieben Kaugummi kauen.

                                                  Soldat: „Haben sie Sprachprobleme?“

                                                  Reno, Kaugummi schmatzend: „No Sir, alles ok...“

                                                  Soldat“ Okay, fahren Sie weiter.“

                                                  Reno: „Heiß, danke man.“

                                                  Danach passieren Sie den Checkpoint.

                                                  Für mich eine geniale Szene, die zum einen überaus lustig ist und nebenbei noch schön die Amerikaner auf‘s Korn nimmt...

                                                  Hach ja, GODZILLA.
                                                  Roland Emmerichs Streifen aus dem Jahr 1998 spaltet die Fans und Filmfreunde heute noch genauso wie vor 20 Jahren.
                                                  Während Emmerich von einigen als „Godzilla-Verschwörer“ und als Staatsfeind Nr. 1 abgestempelt wurde, sehen andere, mich eingeschlossen, einen grundsoliden und äußerst unterhaltsamen Monsterfilm.
                                                  Ich persönlich war nie DER Fan von Godzilla, die japanischen Originalfilme finde ich zugegebenermaßen schrecklich und nur wenig unterhaltsam, aber Emmerichs Version der Kult-Echse hat mir schon immer gut gefallen.

                                                  Ich habe GODZILLA das letzte Mal vor ungefähr 10 Jahren gesehen. Als ich kleiner war hab ich den Film wirklich sehr oft geschaut, vor allem mit meinem Vater, und war damals natürlich mehr als nur angetan von Godzillas Streifzug durch New York. Deshalb würde ich GODZILLA durchaus als einen meiner liebsten Kindheits/Jugendfilme bezeichnen.
                                                  Heute, Jahre später, gefällt mir der Streifen immer noch überraschend gut, und das lasse ich mir auch von eingefleischten (Ur)Godzilla-Fans nicht kaputt reden.

                                                  Die Story ist dabei natürlich wenig innovativ. Im Grunde genommen wird die durch Atomtests erschaffenen Echse schlichtweg von Tokio nach New York verlegt.
                                                  Die Story macht dabei durchaus einiges richtig: Sie nimmt sich nicht ZU ernst, entwickelt einen angenehmen Spannungsaufbau, besitzt sympathische Charaktere, tolle Schauwerte und eine angenehme Portion Humor.
                                                  So verfolgt man die Protagonisten und die Army dann hauptsächlich dabei, wie sie mit allen Mitteln versuchen Godzilla zu töten, und damit zu Beginn erstmal kräftig versagen. Ab dem Zeitpunkt wo sich die Story hauptsächlich auf die Zerstörung des Nests mit Godzillas Nachkommen beschränkt, treten kurzzeitig ein paar Schwachpunkte auf den Plan, die dann aber in einem starken Finale wieder weggeblasen werden.

                                                  Daneben überzeugt vor allem das CGI, welches für die damalige Zeit durchaus Maßstäbe setzte und sich auch heute definitiv noch sehen lassen kann! Auch die Schauspieler machen ihre Sache gut, allen voran Matthew Broderick, Jean Reno oder auch Kevin Dunn als Befehlshaber der Army.
                                                  Stimmig abgerundet wird die ganze Geschichte dann schließlich von einem soliden und stets stimmigen Soundtrack. Außerdem liegt die Stärke des Films oftmals auch im Detail, was beispielsweise die Kaugummi Szene oder die Hommage von Brodericks Charakter Nick Tatopoulos an den Godzilla-Designer und Supervisor Patrick Tatopoulos verdeutlicht.
                                                  Über die Darstellung Godzillas kann man sich natürlich streiten.
                                                  Vergleiche mit dem T-Rex aus JURASSIC PARK, nur gefühlte 100 mal größer, sind natürlich gerechtfertigt, und dass sich hardcore Godzilla-Fans mit Emmerichs Variante des Monsters nicht anfreunden konnten kann man ebenfalls verstehen, mich jedoch stören all diese Kritikpunkte eher wenig, denn wie gesagt, ein Freund des Original Godzillas war ich sowieso noch nie...

                                                  GODZILLA bleibt am Ende ein Streifen den man entweder liebt, hasst oder einfach nur solide findet.
                                                  Ich für meinen Teil finde den Film durchweg unterhaltsam, gespickt mit einigen starken Szenen und Schauwerten, guten und sympathischen Schauspielern/Figuren, einer rasanten Story, einem schönen Score und dem typischen 90er Flair, weshalb mir GODZILLA, auch wenn die Nostalgie ein wenig ihre Finger im Spiel hat, immer noch starke 8 Punkte wert ist!

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                                                  • Eine schlichtweg wunderbare Folge!
                                                    Die kleinen aber feinen Momente haben mich stellenweise doch auf einer sehr emotionalen Ebene berührt.
                                                    Keine Szene wirkte deplatziert oder zu schnell abgehandelt, wo die erste Folge ja durchaus noch mit einigen Kinderkrankheiten zu kämpfen hatte, alles wurde perfekt aufeinander abgestimmt und hat viele der Eigenschaften vereint weshalb ich „GoT“ so sehr in‘s Herz geschlossen habe.
                                                    Sei es Briennes Ritterschlag durch Jaime, die Romanze zwischen Arya und Gendry („Ich bin nicht die rote Frau, zieh deine Sachen selber aus“), Theons Rückkehr nach Winterfell (für mich eine der interessantesten und auch tragischsten Figuren der Serie...), Podricks Lied und die dabei gezeigten Szenen, Tormunds Versuche Brienne zu imponieren („ Ist die große Frau noch hier?“), Sams Übergabe von „Herzbann“ an Jorah, die „Wiedervereinigung“ der Nachtwache, Jons familiäre Offenbarung seiner selbst an Dany oder der (wie erwartet) großartige Cliffhanger am Ende, es gab einfach unzählige wunderschöne Szenen und Dialoge...

                                                    Es war die klassische „Ruhe vor dem Sturm“, ein (wahrscheinlich) letztes Zusammentreffen mancher Charaktere, bevor dann nächste Woche die Hölle über Winterfell hereinbricht und einige über Jahre liebgewonnene Figuren sterben werden...
                                                    Für mich persönlich definitiv eine der stärksten Folgen, gesegnet mit vielen tollen Momenten, guten Abschlüssen einiger Handlungsstränge und starken Dialogen, perfekt abgerundet mit der richtigen Brise Gefühl!
                                                    So, nun kann der Nachtkönig (endlich) kommen!

                                                    P.S.: Mal wieder toll zusammengefasst, ich werde die „GoT“ Recaps vermissen...

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