Ioosh698 - Kommentare
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Alle Kommentare von Ioosh698
"Nostalgie ist Verdrängung"
Ich mag Woody Allen, sehr sogar. Der charmante Mann mit der schwarzen Hornbrille, den eigentlich jeder, egal ob man sich nun für Filme interessiert oder eben nicht, kennt, hat mit MIDNIGHT IN PARIS erneut einen kleinen, wunderbar kurzweiligen Geniestreich geschaffen. Was ich an Woody Allen so sehr schätze, ist sein Engagement, seine unstillbare Leidenschaft für den Film. Seit Jahrzehnten ist er in der Filmbranche tätig und erfreut die Massen mit seinem unverkennbaren Stil immer wieder.
MIDNIGHT IN PARIS ist von Seiten Woody Allens eine wunderschöne Liebeserklärung an das alte Paris, an die faszinierende Stadt an der Seine. Allen schafft es mit Bravour zu verdeutlichen, warum Paris für so viele bedeutende Künstler und Schriftsteller eine große Quelle der Inspiration gewesen sein muss bzw. immer noch ist. Zugegeben, man braucht ein kleines bisschen Fantasie, um sich voll und ganz in der Geschichte des Filmes verlieren zu können und richtig warm zu werden, doch wenn man sich drauf einlässt und die filmische Ader von Woody Allen sowieso gern hat, dann fühlt man sich als Zuschauer in MIDNIGHT IN PARIS sehr schnell Pudelwohl, ja gar geborgen.
Die kreative sowie in ihrer erzählerischen Umsetzung gleichermaßen betörende Geschichte um den Amerikaner Gil, welcher sich endlich an seinem ersten Roman versuchen möchte und von allen Seiten missverständen wird, einschließlich seiner Frau, zieht einen schnell in seinen Bann. Woody Allen lässt seinen Film nie im Kitsch abtriften, nein, er benutzt den Kitsch gekonnt , um eine verspielte sowie warme Geschichte zu erzählen. Wenn sich Gil alias Owen Wilson immer um Mitternacht in einer Art Zeitreise wiederfindet, die ihn in die 1920er Jahre des alten Paris katapultieren und auf allerlei berühmte Persönlichkeiten treffen lassen, welche die Kunst und das Schreiben ebenso lieben wie Gil und es, wie wir alle wissen, maßgeblich beeinflusst haben , dann wurde das von Allen wirklich wunderbar atmosphärisch und nostalgisch zugleich inszeniert.
Begleitet wird dies alles durch ein wieder einmal großartiges Drehbuch von Woody Allen, für das er in meinen Augen vollkommen verdient einen Oscar gewinnen konnte! Für mich zählt dieser Mann zu den größten Drehbuchautoren aller Zeiten. Seinen wohltuenden und stets perfekt aufeinander abgestimmten Zeilen möchte man am liebsten Stundenlang lauschen, da sie wirklich in der Seele gut tun.
Owen Wilson, den ich sowieso für maßlos unterschätzt halte ( er spielt einfach viel zu oft in den falschen Filmen die falschen Rollen ) , zeigt hier, dass man ihn definitiv ernst nehmen und als guten Schauspieler emanzipieren kann. Mit Sicherheit eine seiner besten Leistungen! Allgemein ist der Cast, wie fast immer bei Woody Allen, wirklich gut ( Rachel McAdams, Marion Cotillard, Adrien Brody, Lea Seydoux, Kathy Bathes und viele mehr... ).
Die größte Stärke von MIDNIGHT IN PARIS ist aber meiner Meinung nach die absolut fantastische Atmosphäre! Die Bilder von Paris, mit denen Allen sein Werk einleitet, sind beispielsweise wunderschön anzusehen und werden von einem ebenso stimmigen wie passenden Soundtrack untermalt, sodass man verdammt viel Lust auf einen Trip nach Frankreich bekommt! Im Ernst, hier werden , vor allem während Gil's "Zeitreisen" , wirklich beeindruckende Bilder auf den Bildschirm gezaubert. Ich fühlte mich, nachdem ich vor kurzem mit meiner Freundin in Paris war, in meiner Meinung, dass ebenjene Stadt eine der Schönsten überhaupt ist, nur wieder bestätigt...
MIDNIGHT IN PARIS ist ein Film, den man sich mit Sicherheit immer und immer wieder ansehen kann, ohne das er seine fast schon magische Wirkung verliert oder gar an Unterhaltungswert einbüßen muss. Woody Allen ist ein in allen Belangen wunderbar atmosphärischer, toll gespielter sowie erzählter und unglaublich wohltuender Film geglückt.
Eine berauschende Liebeserklärung an die "Stadt der Liebe"!
"Hass ist Ballast. Das Leben ist zu kurz um immer wütend zu sein. "
Was ist Hass? Dieser Frage geht Regisseur Tony Kaye in seinem Meistwerk AMERICAN HISTORY X nach.
Der Hass ist überall, allgegenwärtig und immer, schon seit Menschengedenken, ein fester Bestandteil dieser Welt. Hass blendet die Menschen und ist das Resultat einer bestimmten Reaktion, welche in einem meist ein unbändiges Gefühl der Wut heraufbeschwört. Ein gefährliches Gefühl, welches, wenn man es ZU sehr aus sich herausquellen lässt, einen Menschen Dinge vollziehen lässt die man sonst niemals tun würde und das Handeln eines jeden sehr schnell umhüllen und für sich beeinflussen kann, wie ein dunkler Schleier.
Er war verblendet, vom Hass und von seiner ungestümen Wut auf, in seinen Augen, DIE anderen, nicht weißen, die schwarze Rasse. In seiner Welt gab es nur EINE wahre und vollkomme Rasse: die Weißen. Jeder der anders war, gegen SEINE Ansichten "verstieß" und nicht in sein Weltbild passte, wurde verstoßen und ausgemerzt. ER war DER Nazi, geblendet, leicht zu umgarnen und nach den Vorstellungen eines Mannes geformt, welcher ihn zu dem Monster werden ließ was er war, IHN, Derek Vinyard.
Die Schwarzen waren es, die sein Leben seiner Meinung nach zerstörten, für den Tod seines Vaters verantwortlich waren und den Bruch seiner Familie einleiteten. Deswegen hasste Derek sie und alle anderen Ausländer. Doch es war vielmehr eine Art Schutzschild: die Glatze, die Parolen, die Verbrechen, die Tätowierungen und die Gesellschaft anderer Rechtsextremisten. Im Grunde genommen war es eine Schutzschicht, welche ein Vordringen in Dereks Seele, in seine wirklichen Gefühle und Wünsche, unmöglich erscheinen ließ.
Das, neben den vielen verübten Gräueltaten, wirklich fatale, wessen Derek sich wahrscheinlich nie SO enorm bewusst war ist, dass sein kleiner Bruder genau auf die gleiche Bahn gleitete...
Die Jahre vergingen. Derek, nach drei Jahren Knast wegen Mord an Schwarzen, ist wieder draußen. Derek selbst ist nicht wieder zu erkennen, vor allem in seinem Denken und Handeln. Er kehrt geläutert und erleuchtet aus dem Gefängnis zurück, sieht endlich ein, dass das was er vor Jahren tat vollkommener Schwachsinn war. Derek erkennt den Irrweg, welchen er damals eingeschlagen hat. ER versteht, dass ein solches Weltbild keinen Sinn ergibt und frei von jeglicher Logik ist. ER, aber die anderen, vor allem sein Bruder, welcher sich über die Jahre zum nahezu perfekten "Nachfolger" für ihn selbst entwickelt hat, nicht. SIE wenden sich diesem Denken trotzdem nicht ab, erkennen ihren "Helden" von damals, Derek, nicht wieder. Kein Hass auf Schwarze? Keine Glatze? Das kann kein Derek sein, so wie sie ihn kennen bzw. kannten.
Nun liegt es an Derek, seine ehemaligen "Gefolgsleute" und ganz besonders seinen Bruder umzustimmen, von der Unsinnigkeit ihrer Sache zu überzeugen. Aber wie können sie es auch verstehen? Haben Sie im Knast die gleiche wegweisende Erfahrung erlebt wie Derek? Können Sie seine Einsicht und seine Veränderung überhaupt SO nachvollziehen wie er selbst? So deprimierend es klingt, nein. Derek hat SEINE Erleuchtung erlangt, er ist seinen Weg gegangen, hat seine Katharsis erlebt und erkannt, dass er dem Hass und der Wut auf, im Endeffekt nicht's und wieder nicht's, viel zu lange Glauben und Aufmerksamkeit geschenkt hat.
Jetzt ist es Dereks Aufgabe, seine Familie wieder zu stabilisieren, sein Leben KOMPLETT umzukrempeln und seinen Bruder wieder auf den richtigen Weg zu ziehen... Er MUSS es tun, es ist in gewisser Weise schon seine Verpflichtung, das zu Bremsen was er heraufbeschworen hat... Doch wie soll es bei seinem Bruder funktionieren, wenn auch er nicht eine ähnliche Erfahrungen und Wandlung wie Derek selbst durchgemacht hat? Besteht überhaupt noch Hoffnung, im Fall von Daniel?
AMERICAN HISTORY X ist ein zeitloses Stück Filmgeschichte. Klug, ehrlich, spannend, hart, emotional, drückend, herausragend gespielt und thematisch gesehen immer Aktuell! In meinen Augen hat Tony Kaye hier einen der besten Filme aller Zeiten geschaffen, gespickt mit einem erschreckend starken Edward Norton, einem grandiosen Edward Furlong, eindringlichen Bildern, einer bewegenden Geschichte, einem Ende was ganz klar den Zeigefinger hebt und einer ungeheuer dichten Atmosphäre! Beeindruckend, wirklich beeindruckend!
Ungelogen: Ich habe in meinem Leben bisher noch nie einen solch intensiven und drückenden Film gesehen.
Für mich bisher eines, wenn nicht sogar DAS intensivste Filmerlebnis meines Lebens!
Traurig! Als ich vorhin aus heiterem Himmel vom Tod Andrew Lesnies erfahren habe war ich wirklich geschockt und betrübt zugleich. Wer (wie ich) die HdR-Trilogie verehrt, die herausragende Kameraarbeit Lesnies zu würdigen weiß und auch oft einen Blick in die Making-Offs der Filme geworfen hat, der weiß, dass Andrew Lesnie ein wirklich sympathischer und charismatischer Mensch gewesen sein muss, welcher sich seinen Oscar MEHR als verdient und definitiv einen erheblichen Teil zur Klasse dieser Trilogie beigetragen hatte! Ein wahrhaft großartiger Kameramann.
Ruhe in Frieden, Andrew!
Ich bin wirklich mehr als POSITIV angetan von diesem Bild und somit vor allem von der Optik des neuen Jokers. Ich denke zwar das es bis zum Kinostart schwierig wird den Joker irgendwie psychisch einzuordnen, in seinem Denken und Handeln, doch ich bin mir sicher das wir es hier mit einem, schon vom Grundgerüst her, komplett anderen Joker zu tun bekommen werden. Laut dem Bild scheint Letos Joker wirklich ein total psychisch gestörter und auch härterer Schurke zu werden als seine Vorgänger.
Ich denke zwar trotzdem, dass man es wahrscheinlich nicht schaffen wird Heath Ledgers Darbietung des anarchistischen Terroclowns zu überbieten ( einfach 'ne einmalige Performance!), doch ich bin hier mit Jared Leto, den ich sowieso gern mag, mehr als zuversichtlich!
" Ist das Leben immer so hart, oder nur wenn man ein Kind ist? "
"Es wird immer so sein... "
LÉON - DER PROFI, Luc Bessons unsterbliches Meisterwerk, seine unvergessliche Gangsterballade, die Geschichte vom einsamen, weltfremden Killer und dem kleinen, vom Leben gezeichneten Mädchen.
Die Geschichte von Léon und Mathilda.
" Bei Bonny und Clyde hat's funktioniert. Bei Thelma und Louise hat's funktioniert... Und die waren die Besten "
Es haben sich im Laufe der Filmgeschichte sicherlich verdammt viele Leinwandpaare als absolute Glückstreffer entpuppt, welche damals sowie heute einen unheimlich großen Status genießen konnten bzw. immer noch können.
Bogart und Bergman, Beatty und Dunaway, Laurel und Hardy, Hephurn und Varjak, Taylor und Burton, Lemmon und Curtis, Sarandon und Davis, DiCaprio und Winslet und und und... Doch ich frage mich immer, wenn ich so über die Bedeutung "Leinwandpaar" nachdenke, wieso Jean Reno und Natalie Portman dabei so oft außer Acht gelassen werden? Denn immerhin ist ihre Darstellung als Léon und Mathilda jeweils mindestens genauso großartig!
Man könnte anhand dieser beiden Charaktere denken, für jeden der beiden schließt sich der Kreis des Lebens im Verlauf ihrer Begegnung mehr oder weniger in sich zusammen. Im Kontext des jeweils anderen, stellen Léon und Mathilda eine fast vollkommene Lebensergänzung zueinander dar. Wenn sich die kleine Mathilda, nachdem ihre Familie von korrupten Cops ermordet wurde, in den Armen des im inneren immer noch kindlichen Léons wiederfindet, dann sind es spürbar Welten die Luc Besson hier aufeinander prallen lässt.
" Ich bin schon erwachsen, ich werd nur noch älter. " - " Bei mir ist es umgekehrt. Ich bin alt genug, aber muss noch erwachsen werden. "
Genau SO sieht die Lage aus, wenn Léon, anfangs nur widerwillig, da er schlichtweg nicht mit der Situation umzugehen weiß, die kleine Mathilda bei sich auf nimmt.
Mathilda ist für ihr Alter und trotz der furchtbaren Situation bereits erschreckend weit in ihrem Denken und Handeln. Léon hingegen, welcher ein Leben in Einsamkeit führt, ist tief im inneren immer noch ein Kind geblieben, und das merkt man. Er lebt in einer Stadt die nie seine Heimat war, eingekesselt in einem Leben, welches er nie für immer so leben wollte. Ein stiller, heimatloser Jäger, der, nachdem er Mathilda kennengelernt hat, vielmehr zum gejagten wird.
Mathilda ist es, die Léon die wahre Schönheit des Lebens seit etlichen Jahren wieder in die Seele lebt. Mathilda ist es, die Léon zeigt was Liebe ist, was Freundschaft ist und was Vertrauen bedeutet.
Mathilda ist es, die das Ende des Ritters einläutet, welcher sich dieser Tatsache mehr als bewusst ist. Er will es so, er hofft es, er ist dankbar dafür.
" Erst wenn du in einer Situation bist, in der du vor dem Tod wirklich Angst hast, erkennst du den wahren Wert des Lebens "
So ist es. Und Léon begreift dies, lässt es im Angesicht des Todes endlich aus sich heraus, seine Erlösung und seine Erkenntniss, was er diesem kleinen Mädchen zu verdanken hat. All dies legt er Mathilda offen, wenn er versteht dass das Ende naht.
"Ich liebe dich Mathilda"
"Ich liebe dich auch Léon"
Und auch Mathilda ist dankbar dafür, dafür, dass ihr Léon endlich alles "gesteht" was er an ihr liebt, wo er es doch sonst, obwohl er sich dessen mehr als bewusst war, immer ein wenig in sich hinein gefressen und vergraben hatte.
Léon und Mathilda, ein Charakterpaar, welches unterschiedlicher nicht sein könnte, aber dennoch zusammengehört...
LÉON - DER PROFI wurde (früher) von meiner Seite aus meistens nur auf seine unterkühlte Optik und die knallharte Inszenierung Luc Bessons beschränkt. Doch nun ist es vielmehr, was ich an.diesem Werk so sehr liebe: Die Melancholie, die Verzweiflung der Figuren, ihre Bindungen zueinander und die kongeniale Geschichte zwischen Léon und Mathilda.
Was sich hier zwischen Jean Reno und Natalie Portman schauspielerisch abspielt, ist große Kunst. Jean Reno in DER Rolle seiner Karriere, er WAR Léon, zu jeder einzelnen Sekunde. Ihm Gegenüber Natalie Portman, welche für ihr damaliges Alter einfach unfassbar stark spielte. Für mich wird dieser Film immer DIE Rolle der Natalie Portman sein, IMMER! Die Harmonie zwischen ihr und dem charmanten Franzosen stimmt zu einhundert Prozent, die Gefühle sind spürbar echt, greifbar, glaubhaft und emotional.
Als Gegenspieler, als Beethoven-Fanatiker, als wahrhaftiger Sadist, als des Teufels psychopathische menschliche Erscheinung auf Erden ER, Norman Stansfield alias Gary Oldman!
" Was für 'ne abgefahrene Scheiße hab ich nun wieder angestellt? "
Ganz einfach, Schauspielkunst! Was Gary Oldman hier zeigt, als abgehalftertes und psychisch komplett verstörtes, Pillenknackendes Wrack ist absolut herausragende Ultrakunst! Diese Rolle kann KEINER kopieren und wird für mich (wahrscheinlich) auf ewig Oldmans beste bleiben. Diese Rolle machte ihn (völlig verdient) zur Legende. Etwas vergleichbares, diesem Rollentypus ähnlichem, sich auf dem gleichen Niveau befindenden, findet man nicht, Punkt. Als kleiner Vergleich könnte man IM VORHOF DER HÖLLE nennen ( ebenfalls mit Oldman als Psychopath), doch an.seine.Leistung in diesem Streifen hier kommt einfach nichts ran.
"Ich habe keine Zeit mehr für diesen Mickey Mouse Bullshit! "
Dazu noch Danny Aiello, als Léons Auftraggeber, in einer wundebar ruhigen, zurückhaltenden, aber doch kraftvollen und einprägsamen Rolle. Wunderbar! Optik, Kamera, Action, Spannung, Emotion, Musik, Charaktere, Schauspieler, ALLES passt!
LÉON - DER PROFI wird immer einer meiner absoluten Lieblingsfilme bleiben. Nachdem er letztens für mich (ungelogen) eine Art filmische Offenbarung war, musste ich jetzt einfach ein paar Worte zu diesem Meistwerk verlieren.
Der Film wird für mich immer einen ganz besonderen Stellenwert einnehmen, in seiner Art und Weise für mich immer eine gewisse Einzigartigkeit versprühen.
Danke Léon und Mathilda! Danke Jean und Natalie! <3
Danke Luc Besson!
"Ich lass dich nicht allein! Ich lass dich nicht allein! "
" Vertrau mir, ich finde einen Weg hinaus! Nur wir beide, okay! "
IM VORHOF DER HÖLLE, oder einer DER Filme, welche VIEL zu unbekannt und unterschätzt sind.
Regisseur Phil Joanou ist hier ein wirklich absolut großartig inszenierter und knallharter Gangsterthriller geglückt, welcher sich sogar vor den Größen dieses Genres nicht zu verstecken braucht. Klar, IM VORHOF DER HÖLLE ist, in meinen Augen, trotz seiner Klasse kein Vergleich zu den ganz großen Mafiaklassikern ( DER PATE 1+2...) und Gangsterstreifen ( HEAT...) der Filmgeschichte, doch ein wenig mehr Beachtung hat sich diese kleine Perle definitiv verdient!
Die Geschichte um den Cop Terry Noonan (Sean Penn) , der sich nach Jahren der Abstinenz Undercover in eine Irische Bande, welcher er früher selbst angehörte, einschleust um Informationen für die Polizei zu beschaffen, ist sicherlich in ihrer Art und Weise nicht neu, doch so kraftvoll und intensiv erzählt wurde eine solche Thematik nur selten! Die Story, man bedenkt das Sie am Anfang gar nicht sofort offenlegt (wenn man sich nicht gerade ausgiebig mit dem Inhalt des Filmes beschäftigt) das Noonan ein Cop ist, bleibt dabei durchweg spannend, drückend und abwechslungsreich erzählt und ist vollgestopft mit einigen interessanten sowie zutiefst verstörten Charakteren, welche aber allesamt herausragend verkörpert wurden.
IM VORHOF DER HÖLLE lebt dabei ganz klar von eben diesen Figuren und ihren Darstellern. Allein schon dank dem fantastischen Trio um Sean Penn, Gary Oldman und Ed Harris ist der Streifen absolut zu empfehlen! Sean Penn zeigte hier einmal mehr weshalb er zu den bedeutendsten Charakterdarstellern überhaupt gehört und ist als Cop Terry Noonan wiedereinmal eine Klasse für sich gewesen. Gary Oldman als extremst gestörter Saufbold Jackie, man diese Rolle quasi als eine Art Vorstufe zu seiner Meisterleistung aus Bessons Meisterwerk LÉON sehen, spielte ebenfalls absolut grandios. Ganz große Klasse und fast schon Overcatting vom feinsten ! Und Ed Harris als Familienoberhaupt und Kopf der Gangsterbande ist mal wieder eine verdammt coole Socke! Doch IM VORHOF DER HÖLLE ist auch bis in die kleinste Nebenrolle perfekt besetzt. Zum Haupttrio Reihen sich Darsteller wie Robin Wright ( Ich gebe zu, ich hatte sie anfangs nicht erkannt) John Turturro, John C. Reilly oder R.D. Call ein, welche allesamt ebenfalls auf ganzer Linie punkten und ihre jeweiligen Charaktere unverwechselbar verkörpern. Auch der Soundtrack von Altmeister Ennio Morricone kann sich hören lassen, auch.wenn er definitiv nicht zu den größten Kompositionen dieses Genies zählt.
IM VORHOF DER HÖLLE, wie gesagt leider immer noch eine Art Geheimtipp, dürfte für Fans von spannenden Gangsterstreifen definitiv das Richtige sein, auch wenn der Film nicht an die GROßEN Genrevertreter heranreicht. Trotzdem, der Film ist toll erzählt, von allen Beteiligten HERAUSRAGEND gespielt, musikalisch schön untermalt und atmosphärisch gesehen ( die irischen Grundzüge, bestehend aus Rauchen und Trinken, kommen toll rüber) erste Sahne! Auch das Finale, sprich der starke Shootout, und das mehr oder weniger offene Ende sind wirklich großartig.
Also, IM VORHOF DER HÖLLE ---> Ansehen!
Hach ja, bei dem heutigen Thema könnte ich doch glatt wieder zum Nostalgiker "mutieren"...
Ich glaube bei diesem Thema kann ich mich auch ganz klar nicht auf eine Serie an sich beschränken. Ich erinnere mich noch gut daran, dass ich früher immer verdammt oft "Die Gummibärenbande", "Wickie und die starken Männer ", "Tom und Jerry", "Spongebob Schwammkopf ( Die ersten Staffeln sind absolut göttlich!), "Hotel Zack and Cody" oder gar "Duck Tales" geguckt habe. Sicherlich könnte ich da auch noch einiges weiter aufzählen, aber diese Serien habe ich wirklich geliebt und sehr gerne geschaut.
Stanley Kubrick gehört für mich zu den größten und wichtigsten Regisseuren aller Zeiten. Er ist einer der wenigen Filmemacher gewesen, vor denen man gar nicht genug Ehrfurcht und Respekt hätte zeigen können. Kubrick schaffte es wie fast kein anderer Regisseur, seinen Filmen SEINE ganz eigene Marke aufzudrücken, SEINEN Stil stets konsequent und professionell durchzuziehen und sich mit seinen Werken jedesmal in einer speziellen Art und Weise selbst zu übertreffen. Für mich war Kubrick schlicht und einfach ein Genie, Punkt. Umso verwunderter über mich selbst war ich schließlich, als ich DR. SELTSAM, ODER WIE ICH LERNTE, DIE BOMBE ZU LIEBEN heute tatsächlich zum ersten mal gesehen habe. Meine Erwartungen waren, wer hätte es gedacht, sehr hoch, wird dieser Streifen doch von vielen Seiten aus als einer DER Kubricks schlechthin bezeichnet.
Tja, was soll ich sagen? Stanley Kubrick hat mich auch mit DR. SELTSAM, ODER WIE ICH LERNTE, DIE BOMBE ZU LIEBEN in fast jeder Hinsicht beeindruckt und überzeugt! Der Film entstand bekanntermaßen kurz nach der Kuba-Krise, welche die Welt unter einem anderen Ausgang, ich denke das kann man ohne Übertreibung so formulieren, wahrscheinlich in Schutt und Asche gelegt hätte. Zwei Jahre nach eben jenem Ereigniss rechnete Stanley Kubrick auf seine Art mit Amerika und dem kalten Krieg ab. Kubrick zeigt den kalten Krieg in einer solchen Skurrilität und Albernheit, ohne dabei jedoch den nötigen Ernst der Thematik nicht zu vergessen, dass es einem manchmal dieses Szenarios wegen fast die Kehle zuschnürt und im nächsten Moment schon wieder, aufgrund von Kubricks unverwechselbarem Humor und der gelungenen Satire des ganzen, zum Totlachen erscheint. Beginnt DR. SELTSAM, ODER WIE ICH LERNTE, DIE BOMBE ZU LIEBEN gerade noch am Anfang recht ruhig und drückend, so gleitet der Film nach und nach in inszenatorischer Meisterklasse in Richtung Satire und schwarzer Humor über. Thematisiert wird hier ein Szenario, welches auf dem Höhepunkt des kalten Krieges jederzeit so hätte eskalieren können. Kubrick zeigt hier gnadenlos die Verletzlichkeit des Atomwaffen-Systems der damaligen Supermächte auf, indem er zeigt, wie ein gestörter US Kommandant in seinem Wahn den nuklearen Schlag auf die Sowjetunion befiehlt, welcher einen Atomkrieg als Folge hätte. Die ganze Anspannung die damals geherrscht haben muss, da es wirklich zu JEDER Zeit zum nuklearen Erstschlag hätte kommen können, und die Folgen einer solchen Aktion ( Panik, Chaos, überstürztes Handeln...) kommen in Kubricks Version einer solchen Katastrophe wirklich großartig rüber. Ich meine, so abwegig ist das Bild des General Rippers (Sterling Hayden) doch gar nicht, bedenkt man nur mal, dass es damals sicherlich nicht ausgeschlossen war, dass ein General einen ähnlichen Blackout wie Ripper gehabt haben könnte, oder nicht? Durch die ganze Anspannung, den Druck und die Machtspiele unter den Supermächten, war es sicher keine Ausnahme, das man als Soldat, General oder sonst was leicht einen psychischen Schock hätte erleiden können, welcher leicht zu einer Kurzschlussreaktion hätte führen können... Also, trotz seines Humors und des großen Anteils von Satire ist es Kubrick geglückt, nie den nötigen Ernst aus den Augen zu verlieren. Wie er mit der Geschichte des kalten Krieges gekonnt und oft nicht gerade feinfühlig abrechnet, zeigt wie Satire WIRKLICH funktioniert und allerlei politische Seitenhiebe verteilt, natürlich ganz im Stile eines Stanley Kubricks, hat mich sehr beeindruckt. Ein wundervoller Spagat den Kubrick hier geschaffen hat!
Durch den toll zur Atmosphäre beitragenden Schwarzweiß-Effekt, durch welchen oft schon drückendes und Kammerspielartiges Gefühl aufkommt, bekommt der Streifen eine ganz persönliche Note. Die große Stärke von DR. SELTSAM ODER WIE ICH LERNTE, DIE BOMBE ZU LIEBEN sind die herausragenden Darsteller, die allesamt phänomenal gut spielen. Von Sterling Hayden als geisteskranker General Ripper, Slim Pickers als Major "King" Kong ( bekannt durch eine DER Szenen der Filmgeschichte!), George C. Scott General Turgidson, bis hin zu dem absoluten grandiosen Peter Sellers, der hier in gleich drei Rollen fungiert. Sellers mimte gleichzeitig den britischen Offizier Captain Lionel Mandrake, den US Präsidenten Merkin Muffley und natürlich den titelgebenden Dr. Seltsam, einen der abstrusesten und verrücktesten Filmcharaktere die ich jemals gesehen habe. Ein wirklich einmaliger Cast, keine Frage.
DR. SELTSAM, ODER WIE ICH LERNTE, DIE BOMBE ZU LIEBEN ist ein weiteres Meistwerk aus dem Hause Stanley Kubrick, welcher sich hier wiedermal übertroffen hatte! Eine eigenwillige, von abstrusem Humor und Satire nur so strotzende, aber auch wahre und ehrliche Geschichtsstunde, vollgepackt mit skurrilen Charakteren, bissigen Dialogen und vielen politischen Seitenhieben auf die Supermächte, deren Politiker ( wie hätte es in einem solchen Fall wohl in der Realität ausgesehen? ) nicht in der Lage waren eine solche Katastrophe (im Film) zu lösen.
Meisterwerk!
" Mein Fuehrer, I can walk! "
OH BOY ist für mich ein recht schwierig zu bewertender und vor allem einzuordnender Film. Jan Ole Gerster ist mit diesem Streifen ein wirklich äußerst interessantes Debüt geglückt, welches unter den vielen schlechten deutschen Filmen der letzten Jahre wirklich heraussticht und beweist, dass die Deutschen tatsächlich immer noch gute Filme drehen können. Zwar ist die wahre Glanzzeit der deutschen Filmwelt schon lange vorüber, doch einen kleinen Lichtblick stellt OH BOY definitiv dar!
Was mir an OH BOY von Anfang an gefiel, und was vor allem meine Neugier weckte und mich letzlich dazu bewegte den Film anzusehen, war die tolle Optik. Diese ist in ihrer Darstellung wirklich bemerkenswert und passt zum Grundbild des Filmes wie die Faust aufs Auge. Außerdem spiegelt die Seele des Protagonisten Niko (Tom Schilling) sehr gut wieder. In ihrer Art wirkt sie sehr einsam, melancholisch, fremdartig und geheimnisvoll zugleich - alles Faktoren, die man ebenfalls aus Nikos ziellosem Charakterbild herausfiltern kann.
In OH BOY begleiten wir den jungen Niko einen Tag lang auf seiner Reise durch das Labyrinth der Großstadt Berlin. Dieser, so könnte man meinen, steht momentan an einem Punkt in seinem Leben, wo man sich fragen sollte wie es nun eigentlich weitergehen soll, wo man klare Standpunkte und vor allem Ziele setzen sollte. Von seiner Freundin verlassen, finanziell total eingeengt, da Nikos Vater diesen nach der Beendigung seines Jura-Studiums den Geldhahn zugedreht hat und schlichtweg ohne ein klares Licht am Ausgang in Sicht, irrt Niko in der Stadt umher, einfach so. Er trifft auf Leute die er vorher noch nie gesehen hat, muss sich mit scheinbar mehr oder weniger alltäglichen Problemen herumschlagen und wird wie ein Blatt im Wind von einem zum anderen unerwarteten Ereignis geweht. Was am Ende aus ihm wird, ob es Niko schafft endlich etwas aus seinem Leben zu machen, oder ob dieser eine Tag nur einer von vielen war, mit Fragen ohne Antworten, bleibt offen, bleibt ein Fragezeichen.
Ein wirklich außergewöhnlicher Film von Jan Ole Gerster. Das es sein erstes Werk war, verdient in meinen Augen mehr als Respekt! Auch wenn OH BOY für mich trotzdem kein vollendetes Meistwerk ist, so schaffen es manch andere Regisseure nicht ein solch guten Film zu drehen, und das in ihrer gesamten Karriere. Die Geschichte bietet unglaublich viel Spielraum für eigene Interpretationen und Sichtweisen auf die vielen Charaktere, allen voran Niko. Obwohl eigentlich nie wirklich etwas herausragendes passiert, so versteht es OH BOY trotzdem, allein durch seine starke Erzählweise und seinem Hauptcharakter an den Bildschirm zu fesseln. Es wurde im Endeffekt ein wirklich stimmiges Gemisch aus den verschiedensten Arten von Humor, Charakterstudie, Einsamkeit, Melancholie, dem Leben an sich, Ernst, Gefühl und Ehrlichkeit geschaffen, welches vielleicht im Grundkern für viele, da eben filmisch gesehen nicht's wirklich spektakuläres gezeigt wird, etwas abstoßend wirkt, letzlich jedoch cleverer und verzwickter ist als man es eventuell vorher denkt. Auch andere wichtige Elemente wie seine stimmige Filmmusik, die Kameraarbeit, die Dialoge und natürlich die Optik weiß OH BOY gekonnt in Szene zu setzen. Es war vor allem Tom Schilling, der mich hier mehr als POSITIV überrascht hat! Als Niko zeigt er eine wirklich starke Leistung, die ich ihn zugegebenermaßen nicht zugetraut hätte. Aber er scheint tatsächlich Talent zu haben...
OH BOY bleibt für mich am Ende ein wirklich interessanter Streifen, eine Reise in die Seele eines jungen Menschen, welcher versucht Antworten, seinen Platz Im Leben zu finden und dabei immer wieder im Dunkeln tappt. Ein Film bei dem sich sicherlich jeder seine eigene Sichtweise erarbeitet. Deshalb ruhig mal einen Blick riskieren...
Dennoch: Einer der besten Filme die Deutschland in den letzten Jahren hervorgebracht hat!
" Die Titanic wurde auch das Schiff der Träume genannt. Und das war sie auch... "
TITANIC
Dieser Film ist von vielen Seiten aus betrachtet ein Phänomen und spaltet die Meinungen zahlreicher Filmfans bis heute in's unermessliche. Die einen (mich eingeschlossen) LIEBEN diesen Film und die anderen können eher wenig bis gar nicht's mit James Camerons Werk anfangen. Doch eines ist bei der ganzen Diskussion um diesen Streifen, welche wohl niemals ein Ende finden wird, sicher: Mit TITANIC hat James Cameron Kinogeschichte geschrieben, sich als Regisseur auf ewig unsterblich gemacht und ein Epos für die verdammte Ewigkeit geschaffen!
Auch ich gehörte über viele Jahre hinweg zur Gruppe derer, die TITANIC abgrundtief hassten. Ich konnte mir damals nicht erklären, weshalb der Film so gelobt wurde und in aller Munde war, fand den Streifen einfach nur langweilig, lächerlich und schlecht inszeniert. Die Leute, denen TITANIC sehr am Herzen lag, habe ich belächelt und schlichtweg für Menschen mit einem katastrophalen Filmgeschmack gehalten. Wie gesagt, diese Einstellung meinerseits liegt nun mittlerweile ETLICHE Jahre zurück und wenn ich heute an eben jene Zeit zurückdenke, bin ich immer wieder sprachlos und fasziniert zugleich, wie sich Geschmäcker und die eigene Person an sich doch über die Jahre hinweg verändern können. Warum? Ganz einfach, heute, nach etlichen erneuten Sichtungen, ist TITANIC das gelungen, was wahrscheinlich tief in mir drin schon immer insgeheim der Fall gewesen ist, ohne das ich es wusste oder vielleicht auch gar nicht zugeben wollte: Ich LIEBE TITANIC, von vorne bis hinten, von oben bis unten! Ich selbst kann mir diese Sinneswandlung bis heute nicht erklären. Ich schätze ich war damals schlichtweg noch nicht reif genug, noch zu jung und zu leicht beeinflussbar um die ganze Klasse dieses wunderbaren Filmes zu erkennen, welcher mich mit jeder erneuten Sichtung immer mehr verzaubert! TITANIC löst in mir ein Gefühl aus, welches ich um ehrlich zu sein überhaupt nicht in Worte fassen kann. Der Film trifft mich auf einer solchen persönlichen Ebene, mit einem solch gigantischen emotionalen Schlag, wie KEIN anderer sonst.
Jack und Rose. Zwei Menschen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Zwei Menschen die dennoch zusammengehören.
Rose hat eigentlich alles was man braucht um ein Leben im ewigen Wohlstand führen zu können, EIGENTLICH. Denn auch wenn sie aus einer wohlhabenden Familie stammt und zukünftig ALLES haben könnte, so führt sie ein Leben welches sie nicht leben will, zumindest nicht SO. Rose wird von allen Seiten eingeengt und für nicht's weiter als persönliche/finanzielle Ziele missbraucht. Vor allem ihre kaltherzige Mutter und ihr verlobter Cal, den Rose nicht aus Liebe, sondern einzig und allein aus geschäftlichen Gründen heiraten muss, entscheiden über alles in Rose Leben, über ihre Zukunft, ihre Aufgaben und ihre Gefühle. SO kann Rose nicht mehr weiterleben, SO will sie nicht mehr weiterleben!
Jack ist ein junger aufgeweckter Kerl, ein Freigeist der das Leben so liebt wie es ist, jemand, der auch ohne Geld und Macht die schönen Dinge am Leben schätzt. Er ist Künstler, hat kaum Geld, lebt in einfachsten Kreisen und hat kein festes Zuhause. Die Reise auf der Titanic nach Amerika soll für Jack eine Art Neustart werden, die Rückkehr zurück in seine Heimat.
Auf der Titanic lernt er Rose kennen, rettet ihr das Leben und ist von Anfang an bis über beide Ohren verliebt. Zwischen den beiden entwickelt sich eine wunderschöne Liebesgeschichte, für mich DIE Liebesgeschichte, welche jedoch unter keinem guten Stern steht. Denn wie wir denke ich alle wissen, ist der Eisberg nicht weit...
Ich denke jeder, egal ob er den Film nun mag oder eben nicht, kennt die Geschichte dieses Streifens und natürlich die der Titanic allgemein. Im Film selbst gibt es ein interessantes Zitat, welches die Ausgangslage eines jeden Zuschauers vor dem Film widerspiegelt, eine Aussage der sich jeder bewusst ist.
" Die Titanic wird untergehen. Das ist eine mathematische Gewissheit. "
So ist man sich auch als Zuschauer vor jeder erneuten Reise auf den "unsinkbaren" Koloss stets darüber im klaren, was folgen wird. Wie gesagt, die wunderbare Geschichte zwischen Jack und Rose, ist für mich eine DER Geschichten überhaupt. Sie ist greifbar, klug, authentisch, echt, wahrhaftig, unsterblich und emotional. Klar, man kann dem Film einiges an Kitsch vorwerfen, dafür habe ich auch vollstes Verständnis, doch was spielt das für eine Rolle, wenn alles bis in's kleinste Detail perfekt inszeniert wurde? Richtig, gar keine! Mich zieht die Geschichte IMMER wieder in ihren Bann, da ich immer wieder Zeuge einer ehrlichen und schönen Liebe zweier Menschen werde, die mir mittlerweile wirklich an's Herz gewachsen sind und denen ich am liebsten immer wieder zurufen möchte "Hey! Aufpassen, ein Eisberg! ". Im Ernst, mich das Schicksal eines Leinwandpaares NIE mehr mitgenommen als wie das von Jack und Rose, ich habe selten mehr mitgefiebert und mitgelitten als wie mit den beiden! Ich beginne den Film jedesmal auf's neue, freue mich wie ein Schneekönig wenn Jack und Rose langsam zueinander finden, sich ineinander verlieben, sich ihrer Leidenschaft hingeben, ihre Zukunft planen, nur um später wieder erkennen zu müssen das der Eisberg nicht weit ist und nach der Kollision nicht's mehr so sein wird wie es war... Ich weiß ich wiederhole mich, aber: Solch ein intensives Gefühl haben bei mir bisher nur verdammt wenige Filme erreicht!
Den Untergang der Titanic hat James Cameron, und das kann doch nun wirklich keiner abstreiten, wirklich absolut herausragend und fast schon dokumentarisch anmutend gut inszeniert. Mit einer solchen Kraft, einer solchen Wucht und einer so verdammt prekären Spannung, wie Cameron den Untergang der Schiffes zeigt, hat er sich ein großes Denkmal gesetzt. Man fühlt sich durch diese Intensität fast selbst wie ein.Passagier, welcher in den eisigen Fluten des Nordatlantik ums Überleben kämpfen muss. Hier zeigt James Cameron sein ganzes Können! Vor dieser unbändigen und ergreifenden Inszenierung kann man nur den Hut ziehen! DAS ist Kino, DAFÜR wurde Kino gemacht!
Es ist natürlich auch die Titanic an sich, welche optisch und technisch herausragend dargestellt wurde. Von der ersten bis zur dritten Klasse, alles wurde verdammt authentisch und visuell wunderschön zum Leben erweckt. Man kann sich an der Fülle von Details gar nicht genug satt sehen und entdeckt immer wieder neue interessante Dinge.
Leonardo DiCaprio und Kate Winslet harmonieren hier als Jack und Rose zu 100% miteinander und geben wie gesagt eines der besten Leinwandpaare aller Zeiten ab! Man kauft ihnen ihre Rolle einfach zu jedem Zeitpunkt ab und schließt die beiden schnell ins Herz. Zwar wurde ja vor allem DiCaprio für seine Rolle lange Zeit verschmäht (bis Scorsese kam), doch ich finde ihn auch hier richtig stark und Kate Winslet und Leo gehören heute sowieso zu den größten Schauspielern überhaupt und haben sich schon lange in mein Herz gespielt. Sie holen hier wirklich das Maximum aus ihren Rollen raus (Ich LIEBE die beiden einfach!). Abseits davon ist TITANIC bis in die kleinste Nebenrolle toll besetzt, von Bernard Hill, bis hin zu Billy Zane und Kathy Bates, alle zeigen großartige Leistungen! Der Soundtrack von James Horner ist ebenfalls einsame Spitze. Horner holt hier wirklich alles raus um den Zuschauer, egal auf welche Weise, egal ob mit leisen oder flotten Kompositionen, zu berühren. Ich bin ja sowieso ein Fan von Horner, doch hier liefert er eines seiner größten Werke ab!
Also, wie unschwer erkennbar ist, gehöre ICH ganz klar zu der Fraktion die TITANIC wirklich lieben und den Film schätzen. Für mich hat James Cameron hier eines der größten Epen aller Zeiten geschaffen, welches in meiner persönlichen Top10 schon laaaange unter den Spitzenplätzen schwelgt. Egal wie oft ich TITANIC sehe, der Film packt mich immer wieder, lässt mich immer wieder aufs neue in die Welt der Titanic eintauchen, mich fast selbst wie ein Passagier fühlen. Die Geschichte zwischen Jack und Rose hat mich immer wieder auf ihrer Seite, ich habe die beiden mittlerweile wirklich in's Herz geschlossen.
Für MICH ist TITANIC ein Meisterwerk, ein zeitloses Stück Film welches mich, und das gebe ich offen zu, am Ende immer wieder zu Tränen rührt.
"Jetzt wissen sie das es einen Mann namens Jack Dawson gab, und das er mich gerettet hat, in jeder Weise, wie ein Mensch nur von einem anderen gerettet werden kann "
P.S.: Nachdem ich mir den Film heute wieder ansah, MUSSTE ich mir das jetzt einfach von der Seele schreiben...
SPOILER!
Das man bei FAST AND FURIOUS Filmen nach der Devise "Hirn ausschalten und dieses abgefahrene Actionspektakel genießen" leben sollte, ist denke ich nach mittlerweile sieben Teilen des Franchises kein Geheimnis mehr. Auch Regisseur James Wan bleibt sich diesem Motto treu. Ich habe mir den Film um ehrlich zu sein nur angesehen, da ich nicht auf einen (im Endeffekt betrachtet) tollen Abend mit Freunden im Kino verzichten und den letzten Film von Paul Walker nicht verpassen wollte.
Ja, ich weiß: Eine wirkliche Story existiert bei einem FAST AND FURIOUS Film sogut wie nicht und wenn dann dient sie nur als Rahmen für hammermäßige Action, doch man muss doch auch einfach mal, um es einfach auszudrücken, richtig die Sau raus lassen, oder nicht?
FAST 7 ist in Sachen Action, Technik, Effekte und Tempo zurzeit wahrscheinlich das Beste, was man vorfindet. Egal ob sich die Crew um Vin Diesel aus gefühlten 10000m mit ihren Autos aus 'nem Flugzeug wirft um danach eine Eskorte zu attackieren, man im sonnigen Abu - Dhabi von einem Wolkenkratzer zum nächsten springt, man sich als Zuschauer gegen Ende in einem Kleinkrieg in den Straßen L.A.'s wiederfindet oder Jason Statham dabei zusehen darf, wie er als Killermaschine einfach mal ein Krankenhaus platt macht, FAST 7 schafft es, dass man sich als Zuschauer durchweg gut unterhalten fühlt. Der Begriff "Mainstream-Popcornkino" passt hier wohl so gut wie kaum anderswo! Im Ernst, der Streifen ist in Sachen Action wirklich bombastisch inszeniert, und das kann nun wirklich keiner abstreiten. Man muss den Film auch einfach SEINEM Genre, sprich Action und Krawall, entsprechend bewerten, und da schlägt er sich Spitze. Und auch wenn man hier keine herausragenden Darsteller bewundern darf, so ist der Cast wirklich sehenswert ( Vin Diesel, Paul Walker, THE ROCK!!, Jason Statham, Michelle Rodriguez, Tyrese Gibson, Kurt Russel, Djimon Hounsou...). Es ist vor allem Statham, der an seiner Rolle sichtlich Spaß hatte und wirklich ausgezeichnet in die Reihe passt. Auch die gute "Klapperschlange" zeigt, dass sie auch heute immer noch 'ne verdammt coole Socke ist!
FAST 7 ist kein Überfilm, keiner wo man sein Hirn anstrengen muss und keiner den man zwingend kennen muss. Doch wie gesagt, der Unterhaltungswert ist enorm, die Action rockt, die Schauspieler passen und die Laufzeit von über zwei Stunden merkt man dem Streifen nicht an.
Was jedoch der beste Moment des Filmes, wenn nicht sogar der ganzen Reihe war, ist das Ende. Ja, der Film wird natürlich zu jeden Moment vom Tod Paul Walkers überschattet, welcher zwar nie DER Schauspieler schlechthin, nie DER Charakterdarsteller überhaupt war, doch ein wirklich smarter und wirklich sympathischer Mensch. Er liebte das Adrenalin, die Geschwindigkeit und das wurde ihm schließlich zum Verhängnis. Wenn sich sein Freund Vin Diesel am Ende des Filmes mit seinen Worten von Walker verabschiedet und man vergangene Momente mit ihm und seiner Rolle in den Filmen revue passieren lässt, dann ist das wirklich, und wer hätte das bei einem FAST Film jemals gedacht, ein sehr berührender Moment. Ich gebe offen zu, dass ich tatsächlich Gänsehaut bekam. Und ich denke, selbst wenn es sich bei diesen Filmen nur um reine Mainstreamkost handelt und sie von vielen abgrundtief gehasst werden, das man sich, auch wenn man weiß (ich bin einfach mal so Selbstsicher) das man einen guten Filmgeschmack hat, dafür nicht schämen oder vor anderen rechtfertigen muss.
In dem Sinne: Wer sich einfach mal richtig gehen lassen will und gut unterhalten werden möchte, für den ist FAST 7 definitiv das Richtige!
300. Filmbewertung
CASABLANCA
Michael Curtiz unsterbliches Meisterwerk CASABLANCA aus dem Jahre 1942 hat das Medium Film wahrscheinlich so stark geprägt und beeinflusst, wie es sonst nur sehr wenige andere Werke geschafft haben. CASABLANCA reiht sich in die Liste der Filme ein, welche man einfach gesehen haben MUSS, vor allem dann, wenn man wirklich ernsthaft an Filmen interessiert ist. Dieser Film gilt völlig zurecht als einer der besten aller Zeiten und gerade wenn mal bedenkt, welche Zweifel alle Beteiligten, vor allem Humphrey Bogart, während des Drehs hatten, sie dachten der fertige Film würde sich ohne großes Aufsehen in die Reihe der damals sehr viel gedrehten Melodramen einreihen, dann ist es doch aus heutiger Sicht umso faszinierender, welch erhabenen Status CASABLANCA auch nach so vielen Jahrzehnten unter den Zuschauern einnimmt. Gerade im Kontext der Entstehungszeit und der Thematik des Filmes, ist es wirklich erstaunlich wie gut die Geschichte des Filmes auch heute noch wirkt.
CASABLANCA erzählt eine Geschichte, welche von ihrer Thematik, der Filmmusik, den grandiosen Schauspielern, bis hin zu Ausstattung, Atmosphäre und den Dialogen in allen Belangen perfekt ist, schlichtweg einzigartig. Es ist ja immer wieder interessant, wie weit die Vermutung, CASABLANCA sei ein reiner Liebesfilm, immer noch besteht. Natürlich, es ist auch der mehr oder weniger tragischen Liebesgeschichte zwischen Bogart und Bergman geschuldet, dass der Streifen letzlich ein solch beeindruckendes Werk geworden ist, doch im Grunde ist CASABLANCA so viel mehr: Krimi, Gesellschaftsstudie, Drama, Geschichtsstunde, Selbstfindung, Charakterstudie, Emigration und vieles mehr. Wie man es geschafft hat so viele verschiedene Genre in sich zu vereinen, so das wirklich NICHTS zu kurz kommt, das ist große Klasse.
Die Geschichte die sich hier zwischen dem zynischen Rick, Ilsa und dem Widerstandskämpfer Victor abspielt, meist in der wunderbaren Kulisse von "Ricks Café Americain ", ist so kraftvoll, spannend und bis in's letzte Detail genauestens ausgearbeitet, das sie ihre ganze Kraft NIE verlieren wird. Die Geschichte zwischen Rick, welcher sich über die Jahre zu einem komplett desillusionierten, lakonischen und von Zynismus gefangenen Menschen entwickelt hat, und der hinreißenden Ilsa, welche es schafft, auch nach der vermeintlich gescheiterten Liebe der beiden, den verbitterten Rick langsam wieder neu aufleben lässt, seinen inneren Kern zu knacken, wird man auf ewig mit den ganz GROßEN Geschichte des Films in Verbindung bringen.
" We"ll always have Paris"
Es ist vor allem die fantastisch zur Geltung kommende Atmosphäre, vor allem während den Szenen in Ricks Café, welches mindesten genauso bekannt ist wie der Film selbst, warum ich CASABLANCA so sehr liebe. Menschen die aufgrund des Krieges auf der Flucht sind, kleine Kneipenbands, der wunderbare Klavierspieler Sam, die Leute die beim Glücksspiel versuchen sich ihren Weg in die Staaten zu erkaufen und natürlich die verzwickte Geschichte zwischen Rick, Ilsa, Victor und gar dem Polizeichef Renault. All das und noch viel mehr kommt einfach so großartig rüber, das ich mir den Film am liebsten sofort wieder ansehen würde.
"Play it once, Sam. For old times ' sake"
Doch was wäre CASABLANCA ohne seine einmaligen Darsteller? Humphrey Bogart als Rick zeigt hier einmal mehr, warum er vollkommen zurecht zu den wichtigsten und besten Schauspieler aller Zeiten zählt. Seine Figur Rick ist in gewisser Weise das perfekte Abbild der meisten Charaktere die Bogart spielte: Eigenwillig, zynisch, zwielichtig, lakonisch, verbittert, desillusioniert, aber auch aufrichtig und gutherzig. Er ist wahrlich eine Freude Bogart bei seinem einzigartigen Schauspiel zuzusehen. Er trägt den Film auf seinen Schultern und verleiht ihm eine ganz persönliche Note, eben so, wie es ein Humphrey Bogart eben macht. Ingrid Bergman <3 ( Ich LIEBE diese Frau!) ist wiedereinmal eine absolute Wucht gewesen. Sie strahlt so einen unwiderstehlichen und anziehenden Charme aus, das man sich ihrer Erscheinung nur SEHR SCHWER entziehen kann. Zusammen mit Bogart harmoniert sie auf ganzer Ebene und zeigte einmal mehr warum auch sie eine der größten Schauspielerinnen war und immer bleiben wird. Humphrey Bogart und Ingrid Bergman, ein Leinwandpaar wie man es nur selten, und heute schon gar nicht mehr zu Gesicht bekommt!
" Here's looking at you, kid"
Abseits davon ist CASABLANCA bis in die kleinste Nebenrolle toll besetzt (Claude Rains, Paul Henreid, Peter Lorre...). Auch musikalisch, Kameratechnisch und in Sachen Ausstattung kann der Film vollkommen Punkten!
CASABLANCA ist ein Film der mich immer wieder begeistert und beeindruckt! Für mich ist der Film PERFEKT, in wirklich allen Belangen. Große Darsteller, eine starke Geschichte, ein großartiger Soundtrack, tolle Kostüme und eine ernste sowie interessante Thematik. All dies und noch viel mehr macht CASABLANCA in meinen Augen zu einem der BESTEN Filme aller Zeiten! Und wenn dann schließlich das Ende ( Boah, DAS Ende!) über den Bildschirm läuft, bei dem ich mich immer wieder Frage ob ich schon jemals ein besseres gesehen habe ( sicherlich, aber nur verdammt WENIGE), ist es immer um mich Geschehen.
Ioosh und CASABLANCA, " I think this is the beginning of a beautiful friendship... "
FROM DUSK TILL DAWN ist ein Film, dem man die Handschrift seines Regisseures und Drehbuchautors während jeder einzelnen Sekunde anmerkt, spürbar. Robert Rodriguez und Quentin Tarantino harmonieren hier in ihren jeweiligen Rollen wie Pech und Schwefel und bleiben ihrem jeweils unverkennbarem Stil (zum Glück) treu. Während Rodriguez nach der Ankunft der Gecko-Brüder im "Titty-Twister" eine Blutorgie entfesselt wie ich sie in solch einer Konsequenz und Professionalität schon lange nicht mehr gesehen habe, zeigt uns Tarantino erneut warum er DER Poet des Kinos ist, warum er es wie kein zweiter versteht verdammt geniale Dialoge zu verfassen. Robert Rodriguez und Quentin Tarantino: Ein Duo, das einfach passt! Jeder der beiden trägt auf seine Art und Weise einen großen Teil zum skurrilen, eigenwilligen und doch starken Gesamtbild des Filmes bei.
Mit Seth und Richard Gecko hat Tarantino tatsächlich wieder ein Charakterpaar geschaffen, welches absolutes Kultpotenzial besitzt. Ich wollte das Wort KULT eigentlich nicht mehr so oft verwenden, doch bei diesen bitterbösen Geschwistern, welche von George Clooney und Quentin Tarantino selbst, der hier DEN Beweis abliefert das er ein mindestens genauso begnadeter Schauspieler wie Regisseur oder Drehbuchautor ist, großartig und unverkennbar gespielt werden, passt dieser Begriff so sehr wie nur selten. Coolnes, harte Eier, und Selbstverliebtheit steht den beiden Ganoven in's Gesicht geschrieben. Man möchte anhand der vielen abgefahrenen Dialoge, welche sich die Figuren während des gesamten Filmes nur so um die Ohren hauen, fast meinen, das Wort "Coolnes" wäre einzig und allein für die Geckos erfunden worden. Hier hat sich Meister Tarantino erneut selbst übertroffen. Man möchte sich gar nicht ausmalen was FROM DUSK TILL DAWN ohne sein herausragendes Drehbuch bzw. seine einzigartig geschriebenen Zeilen wäre...
Während sich die erste Hälfte des Filmes noch als meisterhaft und durchweg grandios inszenierter Roadtrip erweist, folgt dann mit der Ankunft im "Titty-Twister" ein gnadenlos genialer Umbruch in Richtung Splatter, welcher aber Dank der fantastischen Schauspieler ( Harvey Keitel , Juliette Lewis), seiner düsteren und dämonischen Atmosphäre, einem bombastischen Soundtrack und dem typischen Rodriguez-Stil dennoch auf ganzer Linie unterhält. Man findet sich dann relativ schnell in einem unfassbar komischen und stark inszenierten Kampf gegen Vampire wieder, welcher von Blut, ekligem Vampirschleim, coolen Moves, noch mehr Blut, Blei, lässigen Sprüchen und noch mehr ekligem Vampirschleim nur so sprudelt. Ein Treiben was den Geschmack vieler Zuschauer sicherlich verfehlt und auch mir an der ein oder anderen Stelle etwas ZU überladen war, im Endeffekt betrachtet aber trotz allem ein Fest für die Augen und Ohren ist, beim man Inszenatorisch und Technisch zu Topform aufläuft.
FROM DUSK TILL DAWN hat sich seinen Status als vermeintlicher Kultfilm mittlerweile redlich verdient. Herausgekommen ist bei Robert Rodriguez und Quentin Tarantinos "Gefühlsausbruch" ein stark gespielter, musikalisch PERFEKT begleiteter, blutiger, flotter, spaßiger und mit schwarzem Humor nur so vollgestopfter Trip der besonderen Art, wie er von keinem als den beiden eben genannten hätte besser inszeniert werden können.
P.S.: Bitte NUR in der Uncut-Version ansehen!
Nach diesem wunderschön anzusehenden Klassiker, den ich mir nun nach einer gefühlten Ewigkeit endlich mal komplett angesehen habe, nachdem ich bisher immer nur vereinzelte Bruchstücke kannte, muss ich mich jetzt wirklich als Fan von RomComs und den guten Feel-Good-Movies "outen". Manchmal braucht man sie halt einfach, Filme, die einem schlichtweg gut tun, die einem die Sonne vor Augen aufgehen lassen und über ihre gesamte Laufzeit hinweg blendend unterhalten.
TATSÄCHLICH... LIEBE hat sich seinen Status als eine der besten RomComs überhaupt, welcher sich über die Jahre hinweg etablierte, wirklich verdient! Ich denke das man sich vor diesem Streifen einfach nicht drücken kann, ganz besonders während der Weihnachtszeit, wenn er gefühlt alle paar Tage ausgestrahlt wird und die Massen immer wieder für sich gewinnt. Und auch wenn man (wie ich) vielleicht bisher nur die Hälfte des Filmes oder nur ein paar Szenen kannte, so ist denke ich (fast) jeder schon einmal in Kontakt mit TATSÄCHLICH... LIEBE gekommen. Und das ist auch gut so, denn dieser Film schafft es den Zuschauer verdammt schnell in seinen Bann zu ziehen, welchem man sich, je weiter der Film läuft und je weiter sich die vielen verschiedenen Charaktere entwickeln, nur sehr schwer entziehen kann.
Zugegeben, manchmal ist der Film, wie fast jeder dieses Genres, ziemlich kitschig und vorhersehbar, doch darauf allein sollte man ihn nicht beschränken, da es Regisseur Richard Curtis versteht, Spaß und Freude mit dem nötigen Ernst und Trauer zu verknüpfen, ohne dabei jedoch den bunten und wohltuenden Kern seines Filmes einbüßen zu müssen. Denn in einigen Momenten geht einem TATSÄCHLICH... LIEBE wirklich sehr nah und berührt so sehr, dass man vielleicht sogar ein kleines Tränchen verdrücken muss. In dieser Hinsicht, wie es Richard Curtis geschafft hat viele verschiedene Emotionen geschickt miteinander zu verknüpfen, kann der Film mehr als überzeugen!
Natürlich ist es auch der stark erzählten Geschichte, welche bei näherer Betrachtung cleverer ist als man es im Vorfeld vermuten mag, geschuldet, dass TATSÄCHLICH... LIEBE ein solch wunderbares Filmchen geworden ist. Wir begleiten hier viele verschiedene Menschen, egal ob Jung oder Alt, auf ihrer Gefühlsreise durch die Vorweihnachtszeit, auf ihrer Suche nach der wahren Liebe, auf ihrer Suche nach Zweisamkeit und Wärme. Zwar sind die Charakterzeichnungen in WENIGEN Fällen etwas einfach geraten, doch im Endeffekt betrachtet, im Kontext zum Gesamtbild stehend, fällt dies kaum ins Gewicht. Denn Ansonsten hat einen die Story schnell für sich gewonnen, legt sich um den Zuschauer und lässt ihn erst am Ende wieder los. Die Stimmung des Filmes färbt sich schließlich immer wieder auf die eigene Stimmung selbst über : Hat eine der Figuren ein Glückserlebnis, so hat man selbst eines. Verliebt sich einer der Charaktere bis über beide Ohren in seine/n Angebetete/n, möchte man seine/n Freund/in am liebsten auch umarmen und sagen wie gern man die jeweilige Person hat. Ich habe den Film mit meiner Freundin geschaut und war oft einfach nur verdammt glücklich, das ich so jemand besonderes wie Sie an meiner Seite habe. Erlebt jemand der Beteiligten einen emotionalen Rückschlag, so leidet man genauso mit. Wirklich große Klasse wie man es hier geschafft hat, die vielen Gefühlslagen der Figuren greifbar wirken zu lassen und in gewisser Weise auf einen selbst übergreifen zu lassen!
Außerdem bekommt man hier einen Cast von tollen Schauspielern geboten, wie man es sonst nur selten zu Gesicht bekommt ( Colin Firth, Hugh Grant, Liam Neeson, Emma Thompson, Laura Linney, Denise Richards, Heike Makatsch, Alan Rickman, Rowan Aktinson, Keira Knightley, Bill Nighy, Billy Bob Thornton, Claudia Schiffer, Martin Freeman und und und...). Das positive Gesamtbild wird dann schließlich durch einen schönen Soundtrack, tolle und oft gepfefferte Dialoge und natürlich eine absolut wohltuende Atmosphäre abgerundet.
TATSÄCHLICH... LIEBE ist ein wirklich mehr als gelungener Streifen, der in Zukunft mit Sicherheit noch sehr oft den Weg in meinen Player finden und mich hoffentlich immer wieder so verzaubern wird wie er es beim ersten Mal getan hat. Nach diesem Film MUSS man sich einfach gut fühlen, trotz einiger ernstere Themen. Dennoch, eine RomCom mit vielen mehr als geschickt verwobenen Geschichten und Charakteren und einer großartigen Atmosphäre ist der Streifen allemal! Das Gesamtbild stimmt einfach von vorne bis hinten.
TATSÄCHLICH... LIEBE ist in gewisser Weise wie ein gutes Stück Torte oder Schokolade: Es tut verdammt gut!
Leichte Spoiler!
Er hat es mir wieder bewiesen. Nach schon sovielen anderen großartigen Filmen, hat mir Clint Eastwood mit LETTERS FROM IWO JIMA erneut gezeigt, dass er einer der besten Regisseure und, ich kann es nicht oft genug erwähnen, die perfekte Verkörperung einer Legende ist.
Ich habe Eastwoods anderen Streifen über die Thematik Iwo Jima, FLAGS OF OUR FAHTERS, welcher die Geschehnisse aus der Sicht der Amerikaner darlegt, noch nicht gesehen, bin aber nach diesem Film hier mehr als neugierig darauf. Clint Eastwood hat mit LETTERS FROM IWO JIMA für mich außerdem ganz klar einen der besten (Anti)Kriegsfilme der Neuzeit geschaffen, welcher in seinen besten Momenten wirklich enorm unter die Haut geht!
Eastwood erzählt hier die Geschichte über die Schlacht von Iwo Jima, eine der bekanntesten des zweiten Weltkrieges. Was den Film in meinen Augen auch schon klar von der breiten Masse abhebt, ist die Tatsache, dass Eastwood die Schlacht aus der Sicht der japanischen Soldaten darstellt, was dem ganzen eine unheimlich erfrischende Wirkung verpasst, da es schlichtweg ungewohnt ist, den Konflikt zwischen den Amerikanern und Japaner aus der Sicht letzterer zu betrachten. Allein schon diese Entscheidung Clint Eastwoods verdient Respekt, da es in anderen Filmen mit ähnlicher Thematik oft vorkommt, dass die Japaner als absolute Untermenschen daherkommen, fern von jeglicher Humanität und nicht mehr als bloßes Kanonenfutter. Eastwood jedoch belehrt uns eines besseren und setzt den japanischen Soldaten meiner Meinung nach auch ein klares Denkmal! Denn es wird viel zu oft vergessen, das auch die Japaner normale Menschen waren. Auch sie hatten Ängste im Krieg, hatten Furcht und sehnten sich nach ihren liebsten, nach ihrer Heimat, nach Frieden. LETTERS FROM IWO JIMA gibt einen interessanten Einblick in die Seele dieser Menschen, in deren Kultur und ehrenvolle Prinzipien. In dieser Hinsicht hat sich Clint Eastwood wiedermal selbst übertroffen! Die Geschichte bleibt dabei trotz einiger turbulenten Szenen, wenn die Amerikaner beispielsweise an der Küste der Insel landen, eher ruhig und emotional erzählt. Mir hat dieser Stil von Seiten Eastwoods ja schon in MYSTIC RIVER verdammt gut gefallen und auch hier ist das Gezeigte in Sachen Atmosphäre großartig gefilmt wurden. Die tiefsinnigen und oft poetisch anmutenden Dialoge, der wunderschöne Soundtrack, die toll gefilmte Kulisse, die Darstellung der jeweils anderen Partei und die fanatischen Charaktere runden dies alles prima ab. Was mir wirklich gut gefiel, war die Darstellung der Amerikaner bzw. des jeweiligen Feindbildes. Wenn dann nämlich am Schluss den gebeutelte und um sich schlagenden Saigo NICHT erschossen wird, so wie es in vielen anderen Genrevertretern mit Sicherheit der Fall gewesen wäre, holt Eastwood klar zum Gegenschlag gegen andere aus und zeigt uns, das sich Japaner sowie Amerikaner ( natürlich trotz Ausnahmen) gegenseitig als Feind auch respektierten. Natürlich darf man das nicht auf den gesamten Pazifikkrieg beziehen, doch solche Ausnahmen wie im Film gab es mit Sicherheit!
Auch die Schauspieler zeigen allesamt starke Leistungen, auch wenn mir bis auf Ken Watanabe keiner der Darsteller bekannt war. Watanabe jedoch zeigt einmal mehr eine großartige Leistung und straht ähnlich viel Charisma und Würde wie in seiner Rolle in LAST SAMURAI aus. Toller Mann!
Die psychische Darstellung der japanischen Soldaten fängt Clint Eastwood ebenfalls toll ein! Wenn die Japaner aufgrund ihrer gegenüber den Amerikanern klaren Unterlegenheit und des unmenschlichen Kampfes in Höhlen und Bunkern langsam daran zerbrechen, vor allem wenn sie dann schließlich langsam aber sicher verstehen, dass es KEINEN Rückzug von Iwo Jima gibt, sie vom Feind immer mehr in die Enge getrieben werden, dann wurde das vom Regisseur wirklich famos und bedrückend zugleich eingefangen. Ganz stark!
LETTERS FROM IWO JIMA ist ein weiterer Höhepunkt in Eastwoods Karriere als Regisseur! Er inszeniert sein Kriegsdrama gekonnt feinfühlig, emotional und bombastisch zugleich und zeigt auch die Japaner endlich als das was sie damals waren und natürlich heute immer noch sind :MENSCHEN! Das der Krieg kein Gut und kein Böse kennt und kurz gesagt einfach nur grausam ist, dass zeigt LETTERS FROM IWO JIMA verdammt gut! In dem Sinne: Clint, Du hast es einfach drauf!
Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie gut E.T. tut. Egal wie oft man sich diesen Streifen bereits angesehen hat, egal wie oft man einer der schönsten und berührendsten Filmfreundschaften aller Zeiten schon beigewohnt hat, Spielbergs zeitloser Klassiker begeistert immer wieder!
Genau DAFÜR, für solch wunderschöne Filme, LIEBE ich Steven Spielberg, der für mich zu den größten und bedeutendsten Regisseuren aller Zeiten gehört!
Mit E.T. ist Spielberg eine wunderbare Liebeserklärung an das Medium Film und die Kindheit eines jeden geglückt. E.T. ist für viele DER Kindheitsfilm schlechthin, ein Werk welches damals wirklich sogut wie JEDEN in seinen Bann gezogen und die Herzen der Massen im Sturm eroberte. Zwar gehörte E.T. früher nicht zu meinen absoluten Lieblingsfilmen und so oft wie es nur ging verschlungen habe ich ihn auch nicht, doch unheimlich gern gehabt hatte ich den quirligen und liebenswerten Außerirdischen schon immer. Und auch heute, gerade nachdem ich mir den Streifen nach VERDAMMT langer Zeit wieder angesehen habe, mutiere ich immer noch zum Nostalgiker und muss immer wieder selbst auf meine Kindheit zurückblicken, auf die zahlreichen schönen Erinnerungen an E.T.
Steven Spielberg erzählt seine Geschichte um den auf der Erde gestrandeten E.T. für Jung und Alt gleichermaßen ansprechend. Doch gerade wenn sich eben an einem Punkt befindet, wo man während des Filmes immer wieder in Erinnerungen schwelgt und auf seine eigenen Kindheitstage blickt, dann ist das nochmal ein ganz anderes, besonderes Gefühl, fast schon ein Gemisch aus Sentimentalität, Nostalgie, Freude und einer Brise Melancholie.
Die Geschichte vereint dabei sämtliche wichtige Themen und Botschaften und bringt vor allem jüngeren Zuschauern Dinge wie Freundschaft, Vertrauen, Zusammenhalt und Verlust näher. Gerade gegen Ende entwickelt E.T. dann verdammt viel Tiefgang und Gefühl, wenn der kleine Elliot um seinen im Sterben liegenden Freund trauert, da muss man tatsächlich auch heute noch schlucken und vielleicht das ein oder andere Tränchen verdrücken. Ich denke das man sich dafür, egal in welchem Alter, auch nicht schämen braucht, da einem der Streifen und seine Figuren wirklich extrem nahe geht. In dieser Hinsicht, wie Spielberg es schafft seine Figuren dem Zuschauer so ungeheur an's Herz wachsen zu lassen, gerade den kleinen Elliot und natürlich E.T. selbst, wirklich eine Meisterleistung von diesem Mann! Auch die damaligen Kinderdarsteller, vor allem Henry Thomas ( ich habe selten einen besseren Kjnderschauspieler gesehen) , spielen überragend und die kleine Drew Barrymore muss doch einfach jedem an's Herz wachsen, oder etwa nicht? Natürlich ist es auch die Umsetzung ET.s selbst, die im Angesicht der Tatsache das dies damals alles noch gute HANDGEMACHTE Arbeit war, mehr als Respekt verdient. Auch der Soundtrack von John Williams ( was für ein großer Künstler!) ist absolut fantastisch und gehört definitiv zu den größten Werken dieses unsterblichen Komponisten!
E.T. wird in meinem Herzen, und ich denke da bin ich mit Sicherheit nicht alleine, immer einen ganz besonderen Platz haben. Steven Spielberg ist ein absolut zeitloses und immer wieder wunderschön anzusehendes Stück Filmgeschichte geglückt, welches man einfach kennen MUSS! Die Kraft und Magie des Kinos, die Faszination des Mediums Film, das was Filme Aussagen und beim Zuschauer erreichen können, all das konnte man selten SO deutlich spüren wie bei E.T., dem wahrscheinlich magischsten Film von Steven Spielberg!
SPOILER!
Sean Penn ist doch wirklich ein kleines Phänomen. Ich habe diesen Mann schon immer gemocht, von seinem etwas eigenwilligen Auftreten, seines eigensinnigen Charakters bis hin zu seinem großartigen Talent als einer der größten Charakterdarsteller überhaupt. Doch das Penn auch als Regisseur SO gut fungieren kann, das hätte ich tatsächlich nicht für möglich gehalten.
INTO THE WILD
Wer kennt es nicht? Wer wollte es nicht schon einmal erleben, dieses Gefühl der grenzenlosen Freiheit? Wer wollte nicht schonmal alles hinter sich lassen, seinem inneren Ruf des "Ausbruchs" folgen, weit weg von allem anderen? Wer hat sich nicht insgeheim schon gewünscht, eines Tages einfach auszubrechen, seinem Verlangen nach Unabhängigkeit, Freiheit und Grenzenlosigkeit nachzugeben und "da draußen" seinen inneren Frieden zu schließen, einfach zu "fliehen"?
Auf was kommt es denn im Leben WIRKLICH an? Familie? Liebe? Freundschaft? Geld? Macht? Freiheit? Unabhängigkeit? Eigenständigkeit? Besitz?
Was würde man tun, wenn man von allen Seiten eingeengt und festgehalten, nach den persönlichen Vorstellungen jener geformt wird, die für einen in der Regel nur das Beste wollen, so wie im Fall von Christopher? Wie würden wir selbst reagieren, in einer solchen Situation? Fliehen? Versuchen die verhärteten Fronten zu erweichen? So tun als wäre nicht's, obwohl doch eigentlich sogut wie alles kaputt gegangen ist, man erfährt, dass man bisher in nicht's weiter als einem Leben aus Lügen aufgewachsen ist?
Eine schwierige Entscheidung, mit Sicherheit. Die Entscheidung Christophers, der im Leben tatsächlich alles erreichen und besitzen könnte was er sich schon immer gewünscht hat, sein Leben im Schein aufzugeben und wirklich ALLES hinter sich zu lassen, ist da sicherlich ein Härtefall.
Doch genau DARIN sah unser "Supertramp" SEINE Erlösung, SEINEN Ausweg, SEINE Veränderung, SEINE Flucht. Er MUSSTE so handeln, SO und nicht anders. Für ihn war es das was er tatsächlich liebte und schätzte: die bloße Natur, die Berge, die Flüsse, die Wälder, die Wüsten, die Küsten, die Täler, die Natur in ihrer reinsten Form.
Es war SEIN Ausweg aus einem ihm vorbestimmten Leben, welches er schlichtweg nicht so leben wollte wie man es ihm aufgezwungen hätte. Ob es ihm wirklich geholfen hat? Zwar könnte man dies durch Christophers qualvolles Ableben durchaus bezweifeln, doch umso erstaunlichler ist es doch, dass er am Ende trotz allem langsam wieder seinen inneren Frieden schloss, mit allem um sich herum, vor allem aber mit seiner Familie. Sein Selbstfindungstrip zeigte ihm, was er wirklich liebte und schätzte, zeigte ihm was Vergebung und Verzeihen bedeutet, dass es jeder verdient hat eine zweite Chance zu bekommen, egal was war.
Somit behält man nach der Reise in die Wildnis vor allem eines in Erinnerung: Wenn es der Wunsch ist, ein "Leben im Dreck" zu führen, zu entdecken, zu riskieren und zu verstehen worauf es im Leben wirklich ankommt, dann sei es so. Doch man sollte niemals vergessen, egal welche schlimmen Dinge geschehen sind, was Familie, Liebe und Vergebung bedeuten.
INTO THE WILD ist ein von Sean Penn in allen Belangen großartig inszenierter Film, getragen von einem grandiosen Emile Hirsch, wunderschönen Landschaftsaufnahmen, einem perfekten und stimmigen Soundtrack und einer berührenden sowie einzigartigen Geschichte. Sicher, man hätte Christopher viel vorwerfen können, von Arroganz, Ignoranz und Selbstüberschätzung, doch im Endeffekt war es SEIN Leben, SEINE Entscheidung und SEINE Art mit sich selbst und den wichtigen Dingen des Lebens in's Reine zu kommen und seinen inneren Frieden zu schließen. Und diese Entscheidung verdient Respekt!
Genauso Sean Penn, vor dem dem man für dieses eindringliche und nachdenklich stimmende Werk nur den Hut ziehen kann!
"Glück ist nur echt, wenn man es teilt!"
ALIEN 3 war für mich von Anfang an ein durchaus schwieriger Patient, welcher es sich zur schier unlösbaren Aufgabe machte in die Fußstapfen seiner beiden grandiosen Vorgänger zu treten, welche das Kino bis heute maßgeblich beeinflussten.
Wir erinnern uns: Weit über 30 Jahre ist es mittlerweile her, das Regielegende Ridley Scott (BLADE RUNNER, GLADIATOR) mit ALIEN- DAS UNHEIMLICHE WESEN AUS EINER FREMDEN WELT der damaligen Filmwelt einen Film schenkte, wie man ihn zu dieser Zeit noch nicht kannte. Scott verknüpfte nahezu perfekt visionäre und zukunftsorientierte Gedanken mit einer gewaltigen Portion Horror, Thrill, Einfallsreichtum und Atmosphäre. Somit gilt Scotts Meisterwerk bis heute als eines der einflussreichsten filmischen Werke überhaupt, absolut zurecht!
Ein paar Jahre später inszenierte schließlich James Cameron ( TERMINATOR, TITANIC) eine mehr als würdige, wenn auch merklich Actionorientiertere, Fortsetzung. ALIENS: DIE RÜCKKEHR setzte vor allem technisch Maßstäbe und war von der ersten bis zur letzten Sekunde absolut bombastisches, hochspannendes und verdammt atmosphärisches Kino!
Tja, und jetzt? Nach den beiden ersten Werken aus dem Alien-Universum machte es sich David Fincher ( FIGHT CLUB, SIEBEN) zur Aufgabe, eine würdige Fortsetzung der ganzen Thematik zu drehen und spaltet Fans der Alien-Reihe bis heute. Die einen würden David Fincher für diesen Film am liebsten an die Gurgel gehen, die anderen sind trotzdem immer noch (fast) restlos zufrieden und manch anderer gehört zur Kategorie derer, die ALIEN 3 im GUTEN Mittelfeld sehen. Dieser Gruppe gehöre auch ich an. ALIEN 3 ist bei weitem KEIN schlechter Film, doch steht er schlichtweg einfach total im Schatten seiner beiden nahezu perfekten Vorgänger und schafft es nicht im geringsten an die Klasse dieser anzuknüpfen, was ich schon immer ein bisschen befürchtet hatte.
Die Geschichte um unsere Lieblings Alien-Jägerin Ripley ( Sigourney Weaver), welche sich nach ihrer Flucht mit dem Mädchen Newt, Corporal Hicks und Synthet Bishop nach einem Absturz, den bis auf Ripley und den schwer angeschlagenen Syntheten keiner unserer Helden aus dem Vorgänger überlebt, auf einem Gefängnisplaneten wiederfindet, ist in meinen Augen nicht weniger gut ausgearbeitet als beispielsweise in ALIENS :DIE RÜCKKEHR, welcher sich ja auch nicht durch eine kongeniale Geschichte auszeichnete. Im Gegenteil, die Grundidee des dritten Ablegers ist durchaus interessant, die Charaktere sind erneut sehr schön anzusehen, die Schauspieler spielen ebenfalls gut und das Alien ist natürlich auch wieder mit an Bord, und heizt den Beteiligten erneut RICHTIG ein! Doch was will man als Zuschauer machen, wenn einen das Geschehen einfach nicht auf seine Seite ziehen will, man sich einfach nicht genug im Film und seiner Handlung verlieren kann. Kurz gesagt: Was will man tun, wenn einen ein Film einfach nicht packt und emotional mitreißt?
Die Story mag zwar durchaus ihre starken Momente haben, doch wirklich für sich gewinnen konnte mich der Film sogut wie nie. Es wollte einfach nie wirklich Spannung in mir aufkommen, nie habe ich mich wirklich wohl gefühlt. Ich habe mir beispielsweise gestern Abend wieder ALIENS :DIE RÜCKKEHR angesehen und war so geplättet und begeistert wie schon lange nicht mehr. All dies war ich bei ALIEN 3 leider überhaupt nicht. Der Funke wollte einfach nicht überspringen! Auch das Alien an sich, besser gesagt dessen Computeranimierte Erscheinung, welche ich deutlich schwächer finde als die gewohnte Methode aus den Vorgängern, hat mir nicht sonderlich zugesagt, da dieses Geschöpf an manchen Stellen tatsächlich etwas trashig daherkommt. Zwar war auch hier atmosphärisch gesehen wieder alles verdammt stark inszeniert ( richtig schön dreckig, finster und böse), doch auch diese Tatsache konnte meine Meinung zum Film nicht ändern. Ich weiß auch nicht, im großen und ganzen ist ALIEN 3 schon ein guter Streifen, der wie gesagt toll gespielt ist, wunderbar atmosphärisch wirkt und eine interessante Story aufweist. Doch, so plump es klingen mag, mich konnte der Film nicht für sich gewinnen.
Nach zwei gleichermaßen wegweisenden Vorgängern folgt nun mit ALIEN 3 der erste (kleinere) Tiefpunkt der bisher fantastischen Alien-Saga. David Fincher hat es leider nicht geschafft, eine würdige Fortsetzung zu Scotts und Camerons Meisterwerken zu drehen. Ich dachte mir zwar schon, das der Film nicht an die Klasse der Vorgänger heranreichen wird, ein bisschen mehr hätte ich mir aber zugegebenermaßen doch gewünscht. So bleibt ALIEN 3 leider nur gutes Mittelmaß, nicht mehr und nicht weniger. Schade!
David Mackenzie hat mit PERFECT SENSE in der Tat einen außergewöhnlichen Film gedreht, welcher sich durch seine Einzigartigkeit in vielerlei Hinsicht von der Masse abhebt.
PERFECT SENSE vereint so viele wunderbare Emotionen in sich zusammen, erzählt seine Geschichte so einfühlsam und gefühlvoll zugleich, ohne dabei jemals in's lächerliche abzuschweifen, dass ich wirklich sagen muss das mich der Streifen in einer speziellen Ebene sehr berührt hat.
David Mackenzie erinnert uns daran, wie nah das gemeinsame Untereinander und Verluste, hier am Beispiel eines der natürlichsten Elemente eines jeden überhaupt (Sinne), doch zusammenliegen können. Gefühlvoll und melancholisch zugleich erleben wir die Geschichte von Michael und Susan, zwei Menschen die sich in mitten einer geheimnisvollen Epidemie, welche den Menschen nacheinander ihrer Sinne beraubt, finden und ineinander verlieben. Eine Liebe mit Tiefen, aber auch mit Höhen, mit immer wiederkehrenden Hoffnungschimmern aber auch ebensolchen Rückschlägen. Sinn für Sinn wird den beiden liebenden, und natürlich allen anderen Menschen, gestohlen, zuerst der Geruch und der Geschmack, gefolgt vom Gehör und dem Augenlicht. Ein grausames Schicksal möchte man meinen, nicht wahr? Natürlich, man stelle sich nur mal für ein paar Sekunden vor wie es wäre, ein Leben ohne Sinne, ein Leben im Schatten gehüllt, ein Leben im großen nichts. Doch manchmal kann die Liebe untereinander stärker sein als jede noch so unüberwindbar scheinende Hürde, als jeder noch so große Hügel den man überwinden muss um trotz solch schlimmer Umstände dennoch an das Gute zu glauben, die schönen Seiten am Leben nicht aufzugeben, auch wenn dieses "Leben" im Normalfall nicht mehr lebenswert ist. Eine ungewöhnliche Liebe, die sich hier zwischen Michael und Susan entwickelt, ja. Aber eine ehrliche, eine leidenschaftliche ist sie allemal, dies wird mehr als verdeutlicht! Man sollte, auch wenn es oft verdammt schwer ist, nicht vergessen, dass das Leben weitergeht, das es immer Hoffnung gibt. Auch daran erinnert PERFECT SENSE.
Für knapp anderthalb Stunden wird man hier in einen Strudel aus Liebe, Zusammenhalt, Vertrauen, Geborgenheit, Emotionen, Rückschlägen, Verluste, Hoffnung, Menschlichkeit, Sentimentalität und Melancholie gehüllt, immer begleitet von der Frage, "was wäre wenn...?", immer verfolgt von poetischen Stimmen aus dem Off, sowie von gefühlvollen musikalischen Kompositionen.
Ein wirklich interessanter, zum Nachdenken anregender Film, der stets die richtige Mischung aus wohltuenden und schmerzerfüllten Momenten findet, getragen von Ewan McGregor und Eva Green, zwei hier absolut fantastisch und Lebensecht agierenden Darstellern den man gerne zusieht, die man gerne begleitet, auf ihrer außergewöhnlichen Reise, auf ihrer ergreifenden Liebesgeschichte.
SPOILER!
Christopher Nolan gehört in meinen Augen zu den begabtesten Regisseuren der Neuzeit. Nolan konnte bisher stets jedem seiner Filme seine eigene persönliche Note aufrdrücken und beeindruckte mich vor allem durch seine kraftvoll, sowie oft verdammt ausgeklügelten Geschichten. Egal ob mit seiner THE DARK KNIGHT Trilogie, MEMENTO, PRESTIGE oder INCEPTION, Nolan hat mich bisher NIE enttäuscht, sondern mit seinen genialen Drehbüchern und seinem Ideenreichtum ( natürlich darf man hier auch nicht seinen Bruder, Jonathan Nolan, außer acht lassen!) immer wieder beeindruckt. Meine Erwartungen an Nolans neuestes Werk INTERSTELLAR, welches ich natürlich mal wieder nicht im Kino sehen konnte, waren somit wirklich enorm! Als dann nach einiger Zeit sogar Vergleiche mit dem großen Stanley Kubrick und dessen 2001- ODYSSEE IM WELTRAUM vollzogen wurden, erwartete ich mir wirklich großes...
INTERSTELLAR ist wohl bisher Christopher Nolans komplexester und menschlichster Film. Was man diesem Mann schon im vorraus hoch anrechnen muss, ist die Tatsache wie viel Mühe man sich gab, um schwierige Thematiken wie Wissenschaft, Physik, Gravitation und andere, zum Teil immer noch unbeantwortete, Theorien für den Zuschauer plausibel und so verständlich wie möglich aufzuarbeiten und im Endprodukt schließlich glaubhaft zusammenzufügen. Ich denke das dies mit Sicherheit kein leichtes Spiel gewesen war! Umso bemerkenswerter ist die praktische Umsetzung des ganzen. Tatsächlich, Christopher Nolan und sein Team haben es wirklich geschafft, diese schwierigen Themen dem Publikum und Leuten die darin nicht so bewandert sind ( mich eingeschlossen), interessant und so glaubhaft wie möglich aufzuzeigen. Das ist wirklich große Klasse und ein Beweis, wie viel Nolan an diesem Streifen und den Zuschauern liegt.
INTERSTELLAR erzählt scheinbar vorerst die bekannte Geschichte vom Ende des menschlichen Lebens und vor allem der Erde selbst. Diese ist am Ende ihrer Kräfte. Die Rohstoffe sind nahezu erschöpft, ein großteil der Menschheit wurde bereits dezimiert und die irdische Biosphäre ist nahezu am Ende. Kurz gesagt, ein Leben auf der Erde wird nicht mehr lange möglich sein. Es sei denn, man vollbringt das unfassbare und findet in den weiten des Universums einen für die Menschen lebenswerten Planeten. Durch die Entdeckung eines sogenannten Wurmlochs , welches in eine andere Galaxie und somit auch in ein anderes Planetensystem führt, schöpft man Hoffnung. Die Möglichkeit zur Rettung der Menschheit besteht, doch bis dahin ist es ein langer Weg...
Respekt, Christopher und Jonathan Nolan! Respekt für dieses kongeniale Drehbuch! Sich solch eine RIESIGE Geschichte auszudenken, welche wirklich sämtliche Themen, wie sie interessanter und geheimnisvoller kaum sein könnten, bearbeitet, verdient wirklich mehr als nur Anerkennung! Ich war ja damals schon bei INCEPTION hin und weg, was die Kreativität Nolans anbetrifft, doch hier hat sich dieser Mann für mich noch einmal selbst übertroffen! Christopher Nolan schafft es, das die Neugier des Zuschauers in sämtlichen Etappen seiner Geschichte, egal ob sie sich nun auf der Erde oder in den Untiefen des Universums abspielen, immer geweckt wird. Er wirft Fragen über Fragen auf, Fragen, welche er zum Glück ( bis auf WENIGE Ausnahmen) im Laufe des Filmes allesamt offenlegt und beantwortet. Und wenn genau DAS eintritt, wenn man vorher so lange grübelte und sich seine eigenen Theorien zusammenreimte, und diese dann schließlich von Nolan gelüftet werden, dann ist das wirklich faszinierend! Die komplexen Themen über Quantenphysik, Gravitation , Philosophie, Physik an sich, Planeten, Raum und Zeit schwarze Löcher usw. lassen den Kopf zwar oft Rauchen und Brodeln, doch genau darin liegt mitunter die Klasse dieses Werkes. Man wird somit zum Teil der Geschichte, zum Aufbruch ins Ungewisse. Ich mag ja Filme, während denen man am Ball bleiben MUSS, um das Geschehen zu verstehen, die weitren Handlungsstränge des Filmes und der Charaktere nachvollziehen zu können, und INTERSTELLAR gehört dabei DEFINITIV dazu! In dieser Hinsicht absolut meisterhaft von Nolan, Punkt.
Auch Atmosphärisch ist das hier Gebotene nur schwer zu überbieten. Als sich Cooper und seine Crew zum allerersten mal in die Lüfte erhoben haben und man sie in ihrem Schiff über die Erde treiben sieht, da bekam ich wirklich Gänsehaut. Wenn man wieder einmal merkt, das wir nur ein KLEINER Teil eines VERDAMMT RIESIGEN Universums sind, dann wird man doch tatsächlich etwas nachdenklich gestimmt, oder nicht? Allgemein, die Szenen außerhalb der Erde und auf den potenziellen Planeten für die Menschen, sind die großen Stärken des Filmes. Die Ruhe und Feinfühligkeit, die Nolan ausstrahlt wenn das Schiff der Crew einfach nur im All umherfliegt, umgeben von NICHTS und nochmal nichts, bloß im Angesicht der Sterne, hat mich auf einer speziellen Ebene sehr getroffen und berührt.
Außerdem ist es bemerkenswert, wie Nolan INTERSTELLAR in ein Geflecht aus Sci-Fi, Drama, Thriller, Charakterstudie und Menschlichkeit hüllt. Er nimmt sich auch hier die nötige Zeit, um seine Figuren und ihr Denken ausführlich einzuführen, die Beziehungen untereinander zu erklären. Es gibt hier soviele starke und berührende Szenen, vor allem zwischen Cooper und seiner Tochter Murphy, das ich INTERSTELLAR für Christopher Nolans emotionalsten Film halte. Wenn sich Astronaut Cooper nach der Erforschung des ersten Planeten auf dem Schiff die Videobotschaften seiner Tochter Murphy ansieht, die durch das Wirken von Raum und Zeit nun, wie es ihr Vater vor seinem Aufbruch angedeutet prophezeite, ungefähr so alt ist wie Cooper selbst, dann musste ich hier wirklich mal kurz schniefen und eine klitzekleine Träne verdrücken. Für mich unglaublich ergreifend und im Kontext mit dem Raum und Zeit Effekt einfach nur gewaltig. Das es Christopher Nolan auch nach INCEPTION SO versteht mit den Gefühlen zu spielen, hätte ich zugegebenermaßen nicht (mehr) für möglich gehalten. Auch die Szene des Abschieds zwischen Murphy und Cooper auf der Erde, während der sich alles andeutet was sich später im Verlaufe des Filmes noch aufklären wird, war erstens extrem gut gespielt und zweitens erneut äußerst emotional. Somit ist INTERSTELLAR für mich vor allem ein Drama, welches eben schlicht noch andere bekannte Genre in sich vereint.
Natürlich zeigen auch die großartigen Schauspieler allesamt fantastische Leistungen. Matthew McConaughey hat sich wohl entgüldig zu einem der ganz großen Darsteller gemaußerst, wer hätte das vor 10 Jahren gedacht? Als Cooper füllt er seine Figur voll aus und passt mit seiner Art für mich von vorne bis hinten in diese Rolle! Es ist auch, im Angesicht von McConaugheys schauspielerischen Wandels, erstaunlich, wie gefühlvoll und sentimental dieser Mann agieren kann. Das hätte ich von ihm wirklich nicht gedacht und auf seine Rolle in TRUE DETECTIVe bin ich nun MEHR als nur gespannt... Neben Matthew McConaughey überzuegen natürlich auch Anne Hathaway, Michael Caine, Casey Affleck und die wundervolle Jessica Chastain, die mich nun entgültig auf ihre Seite ziehen konnte. Wem ich in den folgenden Jahren einiges zutrauen werde, ist Mackenzie Fox, die hier in die Rolle der Murphy in jungen Jahren schlüpft und mir richtig gut gefallen hat!
Auch Hans Zimmer, den ich für einen der größten Komponisten überhaupt halte, steuert hier einen beachtlichen Score bei, welcher gekonnt leise und einfühlsame Töne und die gewohnten, dröhnenden Zimmer Kompositionen in sich vereint. Zwar ist der Score für Zimmer eher untypisch, doch selbst übertroffen hat er sich einmal mehr. Eines seiner größten Werke!
INTERSTELLAR spaltete mich am Anfang ein wenig. Ja, ich habe zugegeben ein wenig gebraucht um mich mit dem hier angewandten Stil von Christopher Nolan anzufreunden. Doch Minute für Minute, Sekunde für Sekunde wurde mir klar, das Nolan hier erneut etwas ganz großes geschaffen hat. Ein interessanter und lange nachwirkender Film über die weiten des Alls, die Existenz, den Ursprung und die Zukunft des menschlichen Wesens, welche, und das wollte Nolan mit Sicherheit auch verdeutlichen, ungewiss ist.
Und wenn sich der Streifen dann langsam dem Ende näherte, Cooper sich von seiner (durch den Raum und Zeit Effekt) inzwischen 90 Jahre alten Tochter Murphy verabschiedet und die wundervollen Klänge Hans Zimmers zum Abspann erklingen, dann hatte ich mir zwar nichts sehnlicher gewünscht als dieses visionäre filmische Werk auf der großen Leinwand hätte bewundern zu dürfen, doch innerlichen Beifall für Christopher Nolan, der mir hier erneut gezeigt hat das er einer der größten ist, klatschte ich erneut.
Dann versuche Ich auch mal mein Glück... :-)
Wonach schmeckt ihre Kindheit?
-> Natur, Ritter und jede Menge Fußball.
Mit welchem einzelnen Begriff ließe sich ihre Pubertät am treffendsten beschreiben?
->Aufregend.
Welches Tier ist ihnen am nächsten?
-> Adler. Ich bekomme immer sehr oft zu Ohren, das ich Augen wie ein Adler hätte.
Welche Romanfigur hätten sie gerne als Reisebegleitung in ein fremdes Land?
-> Hmmm, da könnte ich mir einige interessante Figuren vorstellen, doch ich denke Gandalf würde mir da die größte Freude bereiten.
Welches der ihnen bekannten Bilder und Gemälde stellt für sie den Inbegriff von Glück dar?
-> Da ich mich für diese Art von Kunst wenig bis gar nicht interessiere, bin ich hier zugegeben leicht überfragt...
Welcher Song würde zu ihrem größten Exzess im Hintergrund laufen?
-> Zwar bin ich eigentlich kein Typ für Exzesse, doch "Free Bird" von Lynyrd Skynyrd oder "Welcome to the Jungle" von Guns'N'Roses könnte ich mir da schon vorstellen.
Würden sie sich empören, wenn der Staat Fleisch rationieren würde und man es nur einmal die Woche kaufen könnte?
Aber klar doch! Man könnte sich dann zwar am entsprechendenTag dick mit den gewünschten Vorräten eindecken, aber das ist doch auch nicht's genaues, oder?
Würden sie einem fremden Menschen manchmal gern etwas unangemessenes in's Gesicht brüllen?
-> Um ehrlich zu sein, ja! Ich erlebe es fast täglich das ich mir wildfremden Leuten, sofern natürlich ein "Grund" vorliegt, ( egal ob im Bus, in der Straßenbahn oder einfach nur in der Stadt) einfach mal gern die Meinung geigen würde. Da dies dann in aller Öffentlichkeit aber doch etwas respektlos wäre, schaffe ich es zum Glück immer einen kühlen Kopf zu bewahren und mir meine Vorstellungen schlicht in meiner Fantasie auszumalen. Das kann tatsächlichauch helfen ;-)
Mit welchem Menschen des öffentlichen Lebens würden sie am liebsten Ihre/n Partner/rin betrügen?
-> Vornweg: Ehrlichkeit und Vertrauen sind für mich mit die wichtigsten Elemente einer funktionierenden Beziehung. Ich möchte die Frage aber nicht unbeantwortet lassen und die Versuchung ist doch manchmal größer als der Verstand, oder nicht? Deshalb: Scarlett Johansson.
Auf welche unvernünftige Entscheidung sind sie am meisten Stolz?
-> Stolz bin ich darauf, auch wenn es keinem geschadet hat, beim besten Willen nicht. Doch im laufe der Zeit hab ich gemerkt das ich es nicht bereut habe.
Wenn sie eine dunkle Straße entlanglaufen, haben sie das Bedürfnis, in die beleuchteten Fenster zu schauen und die Biografien der Menschen zu erfinden, die sie dort sehen?
-> In einer dunklen Straße nicht, nein. Dafür aber umso mehr in der Stadt oder in der Bahn. Ich finde es irgendwie interessant, sich seinen eigenen, wahrscheinlich sowieso unsinnigen, Brei zusammen zu reimen :-)
Welchen Politiker würden sie gern einer "qualvollen" Befragung unterziehen?
-> Adolf Hitler.
Würden sie sich trauen, mit einem fremden Menschen, der Sie neugierig macht, einen Dirty Talk zu führen?
-> Was denkt ihr wie.ich meine Freundin kennengelernt habe? ;-) Nein, Spaß beiseite. Ich denke für sowas bin ich nicht der Typ. Vielleicht wenn man merkt das die Chemie stimmt ( wenn man das überhaupt so bezeichnen kann), aber das.ist eine seeehr wage Vermutung...
Wie würden Sie reagieren, wenn Sie auf einem Spielplatz einige Mütter beim Alkoholtrinken und.beim Grasrauchen sehen würden?
-> Ich würde mir meinen Teil denken, aber sicher nicht wie ein hysterischer "Hobby-Polizist" auf den Spielplatz stürmen.
Welches Luxusgut würden Sie sich ohne schlechtes Gewissen leisten und es auch zur Schau stellen?
-> Hmmm, schwierig. Vielleicht einen schicken Sportwagen oder 'ne schöne Villa.
Was ist der peinlichste Anmachspruch den Sie je zu hören bekommen haben?
-> Um ehrlich zu sein, war keiner bisher wirklich peinlich ^^
Welche sexuelle Phantasie haben sie noch nie gewagt, Ihrer/m Partner/rin mitzuteilen?
-> Ich fürchte, das muss wohl oder übel mein Geheimnis bleiben ;-)
Welches Buch hätten sie am liebsten selbst geschrieben?
-> Die "Der Herr der Ringe" Bücher.
Welche Person würden Sie gerne einmal nackt sehen?
-> Scarlett Johansson, Ellen Page, Kate Winslet, Alexandra Daddario.
In welches Jahrhundert würden Sie reisen, wenn Sie eine Zeitmaschine hätten?
-> 19. oder 20. Jahrhundert.
Für welche Eigenschaft könnten Sie sich auf Anhieb in einen Menschen verlieben?
-> Eine Eigenschaft allein reicht da denke ich bei weitem nicht aus.
Welches Wagnis wären Sie ohne Alkohol nie eingegangen?
-> Da ich keinen Alkohol trinke, gibt's da nicht's was ich hätte nenne können.
Welche/n Künstler/in möchten Sie zu Hause besuchen?
-> Robert De Niro.
Wessen Gedanken würden Sie gern lesen können?
-> Eigentlich so ziemlich von jedem, aber nicht dauerhaft, sondern nur dann wenn mir was an der jeweiligen Person Spanisch vorkommt oder es einfach nur reizvoll wäre.
" Mein Name ist Lt. Aldo Raine. Ich stelle ein Spezialkommando zusammen und dazu brauche ich 8 Soldaten. 8 jüdische, amerikanische Soldaten. "
Willkommen bei Quentin Tarantinos INGLOURIOUS BASTERDS! Willkommen bei dem erneuten Beweis, das Tarantino einer der größten visionäre und mutigsten Filmemacher überhaupt ist! Warum? Ganz einfach, dieser Mann war sich nicht zu Schade, einem äußerst ernsten Thema seinen ganz eigenen Stempel aufzudrücken, ohne dabei jedoch an Professionalität einzubüßen.
Vorweg: Ja, Quentin Tarantino muss hier schon ganz gewaltig Mut geschluckt haben, um diesen Film zu inszenieren und die Geschichte des zweiten Weltkrieges GEWALTIG zu verändern. Doch wenn man sich über den Inhalt des Filmes informiert, und danach sieht das Tarantino Regie führte, da müsste es doch spätestens DA ein wenig klick machen, oder nicht? Denn wenn man mit diesem Regisseur und ähnlich inszenierten Filmen sowieso eher wenig anfangen kann, sollte man doch lieber gleich die Finger davon lassen, ohne danach in Hass zu verfallen, oder?
INGLOURIOUS BASTERDS ist für mich ein Meisterwerk und strotzt nur so von purer Kreativität und skurrilen sowie brillanten Einfällen, die wieder einmal bestätigen das Quentin Tarantino ein Poet des Kinos ist. Es genügt allein schon die grandiose Anfangssequenz, sprich das erste Kapitel des Filmes, in dem Hans Landa ( Christoph Waltz), ein Oberst der SS und vor allem bekannt als "Judenjäger", einen Landwirt verhört um die von diesem vermeintlich versteckten Juden zu fassen, um mit heruntergeklappter Kinnlade vor dem Bildschirm zu verweilen. SO funktioniert ein stilistischer Spannungsaufbau! Wie Tarantino seine insgesamt fünf Kapitel erzählt, diese dann nach und nach und vor allem spürbar zu einem kompakten, in sich geschlossenem ganzen vereint, und alles was vorher eventuell noch etwas verwirrend oder nicht ganz klar erschien, sinnvoll erscheint, ist schlichtweg unglaublich! Die Geschichte, in der Tarantino seine ganz eigene Version vom Ende des zweiten Weltkrieges erzählt, ist dabei von der ersten bis zur letzten Minute packend, spannend, skurril und, trotz der ja innerlich doch ernsten Thematik, verdammt komisch und witzig! Doch trotzdem, obwohl INGLOURIOUS BASTERDS für mich vordergründig eine ziemlich schwarze und eigenwillige Komödie ist, der Ernst des ganzen ist dennoch spürbar, und das war Tarantino, dessen bin ich mir sicher, auch wichtig. Klar, man könnte ihm viel vorwerfen, von Respektlosigkeit und Hass gegen Deutschland, doch in.meine Augen war solch eine filmische Botschaft nicht Tarantinos Ziel. Er baute schlicht in eine WAHRE eine wiederum FIKTIVE Geschichte ein, um alles beides letzlich zusammenzufügen. Außerdem, und das darf man ja nicht vergessen, ist INGLOURIOUS BASTERDS ein Film, und diesem Medium sind keine Grenzen gesetzt, es ist die Welt der unbegrenzten Möglichkeiten in der man, wenn man die nötige Professionalität besitzt, seinen, auch wenn sie noch so verrückt und skurril sind, Gedanken freien Lauf lassen kann!
Tarantino vereint Abseits davon alles, was Quentin Tarantino eben zu Quentin Tarantino macht. Brutalität, schwarzer Humor, skurrile und kultverdächtige Charaktere, ein herausragender Soundtrack, brillante und poetische Dialoge und natürlich einen phänomenalen Cast! Ja, auch bei INGLOURIOUS BASTERDS hat Tarantino mal wieder viele große Darsteller versammelt. Von Brad Pitt ( herrlich Böse und charismatisch zugleich als Aldo Raine), Christoph Waltz, Mélanie Laurent, Eli Roth und Michael Fassbender, bis hin zu Daniel Brühl und Diane Kruger! Und wer hätte es gedacht, auch der gute alte Til zeigt eine wirklich gute Leistung und passt gut ins Ensemble der Basterds. Christoph Waltz hat sich seinen Oscar mehr als verdient und Brad Pitt als Raine ist einfach immer wieder ein Phänomen! Tarantino nimmt sich viel Zeit um seine Figuren einzuführen und verleiht diesen auch viel Charaktertiefe, was jeden der vielen Beteiligten auf seine Weise einzigartig macht. Die Dialoge sind gewohnt scharf, provozierend, tiefsinnig und oft einfach nur ein Fest für die Ohren. Neben dem starken ersten Kapitel war es vor allem jenes, welches sich in der alten französischen Taverne abspielt, das durch großartig geschriebene Zeilen eine sich immer mehr aufbauende Spannung erzeugte und insgesamt betrachtet einfach meisterlich in Szene gesetzt wurde.
INGLOURIOUS BASTERDS ist wahrscheinlich Tarantinos ernstester und erwachsenster Film, denn Abseits seiner komödiantischen Oberhaut, ist dieser Streifen doch äußerst tiefsinnig. INGLOURIOUS BASTERDS ist ein kreatives Meisterstück von Quentin Tarantino, ein von vorne bis hinten in allen Ebenen perfekt aufeinander abgestimmtes Werk, welches mein Herz nach etlichen Sichtungen endgültig für sich gewinnen konnte und eine erneute Liebeserklärung Tarantinos an das Kino darstellt! Ein faszinierendens Märchen, während dem man die historische Wahrheit ausschalten muss, um sich diesem Film vollständig hingeben zu können!
"Hast Du vor, Deine Uniform abzulegen?" - "Ich werde sie nicht nur ausziehen, ich werde sie verbrennen." - "Ganz schlecht! Ja..., das haben wir uns gedacht und das gefällt uns nicht. Wir mögen unsere Nazis lieber in voller Montur. Dann kann man sie nämlich ...zack... erkennen, ganz schnell." - "Außerdem wär's doch schade um die schicke Uniform. Ihr seht so schön schneidig damit aus." - "Wenn Du die Uniform nämlich ablegst, weiß keiner mehr, dass Du 'n Nazi warst. Und das haben wir nicht so gern." - "Und die ganzen Mädels... keiner zuhause wüsste, wie viel Juden Du auf'm Gewissen hast. Das wär doch schade." - "Deshalb schenke ich Dir jetzt 'was, das Du nicht ablegen kannst..."
Ich persönlich gehöre zugegebenermaßen zur Gattung derer, die mit Filmen die im Animestil gezeichnet sind in der Regel eher wenig bis gar nichts anfangen können. Bisher gab es nur einen Film, der mich unerwartet eines besseren belehrte, es sogar schaffte mich sehr zu berühren. Dieser Streifen war DIE LETZTEN GLÜHWÜRMCHEN, der mich, trotz Animezeichnungen, vor allem durch sein realistisches Bild auf den zweiten Weltkrieg und die Leiden der japanischen Bevölkerung überzeugen konnte. Von da an nahm ich mir vor, den von so vielen hochgelobten Animeklassikern trotzdem eine Chance zu geben, mir mein eigenes Bild zu machen. Und wenn man sich mit Filmen dieses Genres beschäftigen will, kommt man an den Werken von Hayao Miyazaki nicht herum.
CHIHIROS REISE INS ZAUBERLAND ist ein mit vollster Leidenschaft inszenierter Film, welcher von Kreativität und skurrilen Einfällen nur so strotzt und eine Geschichte erzählt, die tief im inneren ihres Kerns so menschlich ist, wie man es anhand der ganzen Fantasypracht vorerst gar nicht wahrhaben möchte. Die Geschichte um die kleine Chihiro, die sich aufgrund von mysteriösen Umständen im namensgebenden "Zauberland" wiederfindet und mit allen Mitteln versucht ihre Eltern, die durch Habgier und Geiz ihrerseits in zwei Schweine verwandelt wurden, zu retten, dabei wichtige Lehren und Werte des Lebens erfährt, ist zugegeben mehr als gelungen! Hier hat Miyazaki wirklich das Maximum rausgeholt und eine Story erschaffen, die Jung und Alt gleichermaßen unterhalten dürfte.
Was dieser Mann hier optisch auf die Beine gestellt hat ist ebenfalls bemerkenswert! Das geheimnisvolle "Zauberland" wimmelt nur so von schrulligen Figuren, interessanten Orten und visuellen Sehenswürdigkeiten, welche dem Zuschauer hier im Minutentakt präsentiert werden. Auch wenn mir das ganze dann manchmal doch ZU Bunt und eigenwillig war, ZU überladen und zeichnerisch ZU speziell, so konnte mich Miyazaki mit seiner visuellen Inszenierung im Endeffekt trotzdem überzeugen. Ansonsten ( Soundtrack, Spannungskurve, Charaktere...) unterhält der Streifen durchweg, hat wenige bis gar keine Längen und findet stets den richtigen Bogen zwischen überladener Fantasie und wichtigen Botschaften über Freundschaft, Zusammenhalt, Familie und andere bestimmende Dinge des Lebens. In dieser Beziehung kann man Miyazaki wirklich sogut wie nichts vorwerfen.
CHIHIROS REISE INS ZAUBERLAND bleibt für mich letztlich ein wirklich gelungener, wenn auch nicht grandioser Film. Im direkten Vergleich gefielen mir DIE LETZTEN GLÜHWÜRMCHEN beispielsweise deutlich besser, was wohl vor allem dem höheren Realismus lag. Dennoch, Hayao Miyazaki hat hier wirklich ein schönes Stück Film geschaffen, das vor allem für Leute, die tief im inneren immer noch ein wenig Kind geblieben sind, überwältigend sein dürfte, da es der Film versteht ein nostalgisches Gefühl beim Zuschauer hervorzurufen. Ich für meinen Teil bin zufrieden und außerdem auf die weiteren Werke von Miyazaki gespannt, die ich mir bei Gelegenheit sicherlich auch ansehen werde.
"This is the end, beautiful friend.
This is the end, my only friend, the end "
APOCALYPSE NOW
Zu den magischen Klängen der Doors, die dieses fulminante filmische Werk mit ihrem Song "The End" einleiten, beginnt es, "Das Grauen... ". Wenn sich die vietnamesischen Dschungel aus dem lodernden Feuer erheben, begleitet von den eindringlichen Tönen aus Jim Morrisons Geist, dann weiß man das die Hölle nicht mehr weit ist...
Willkommen bei Francis Ford Coppolas APOCALYPSE NOW!
Coppolas Meisterwerk gehört neben Stones PLATOON, Kubricks FULL METAL JACKET und Ciminos THE DEER HUNTER wohl zu den bekanntesten Filmen über den Vietnamkrieg.
Das Francis Ford Coppola ein mehr als begnadeter Regisseur ist, welcher vor allem mit seiner DER PATE Trilogie und eben jenem Streifen hier, Filmgeschichte schrieb, dürfte jedem der halbwegs und ernsthaft an dem Medium Film interessiert ist bekannt sein.
APOCALYPSE NOW ist für mich, neben der Thematik Vietnamkrieg, vor allem eine interessante sowie schmerzhafte Reise in die Psyche des menschlichen Wesens. Coppola scheint zwar Anfangs die Linien zwischen Gut und Böse klar gelegt zu haben, doch je weiter sich die Geschichte entwickelt, je weiter Captain Willard tief in's innere des Dschungels verstößt um Colonel Kurtz zu eliminieren, man
beginnt sich mehr und mehr sein eigenes, aus der tiefsinnigen Charakterzeichnung herausgebildetes, Urteil zu bilden. Der Zuschauer entscheidet somit in gewisser Weise selbst: Wer ist gut? Wer ist tatsächlich ein Untermensch? Denn der Dschungel, und somit die Figuren des Filmes, sind trügerisch, nicht sofort zu durchschauen und voller dunkler Geheimnise. Ist man sofort mit einem Verbrecher gleichzustellen, weil man nach Jahren des Krieges ein psychisches Wrack geworden, langsam durchgedreht ist und zu Dingen angetrieben wurde, die man sonst wahrscheinlich niemals tun würde? Colonel Kurtz wurde nicht als das geboren als was er vermeintlich gehandelt wird. Nein, er wurde zu diesem anderen, neuen Menschen gemacht. Doch durchschaute Kurtz vielleicht sogar das System dieses Krieges? Chaos und alles frei von jeglicher Ordnung? Ist das unter Umständen das einzige was sich unter den unmenschlichen Bedingungen Vietnams und des Dschungels bewährt? Die Pure Anarchie? Im "Herz der Finsternis ", im Reich von Kurtz, dem Reich der Anarchie und der verlorenen Seelen, manche nur noch ein Schatten ihrer selbst? So ironisch und makaber es klingen mag, ja. Kurtz hat erkannt wie es "draußen" läuft und ist wohl auch der einzige Charakter der ohne doppelgründige Moral handelt. In gewisser Weise ist er der einzig reine Charakter in diesem Werk, eben auf seine Art und Weise. Der Krieg bringt NIEMANDEM etwas gutes, JEDER wird irgendwann an den Folgen solch furchtbarer Erlebnise zugrunde gehen, die einen körperlich und die anderen Seelisch. Das Chaos des Krieges verdeutlicht Coppola mehr als deutlich, wenn sich beispielsweise Robert Duvall und seine Männer zu Wagners "Walkürenritt" über ein vietnamesisches Städtchen hermachen und sich anschließend, während der Kampf immer noch voll im Gange ist, dem Surfen hingeben, begleitet von den legendären Worten "Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen! ", welche Kinogeschichte schrieben. Ja, APOCALYPSE NOW ist das vollkomme Chaos, frei von Regeln und Ordnung. Aber genau DAS ist, es was dieses Mammutwerk so einzigartig macht! Es ist filmisch und erzählerisch nahezu perfekt ausgearbeitet, und schauspielerisch sowieso einmalig und absolut überragend. APOCALYPSE NOW ist in seinen besten Momenten wie ein abgefahrener Trip. Die Szenen in Colonel Kurtz Reich sind dabei SO Intensiv, ruhig und dennoch angseinflößend und verstörend, das es mir.wirklich immer wieder Gänsehautfeeling bereitet. Ein wichtiges und zeitloses Stück Filmgeschichte, das jeder kennen MUSS!
Ein Film der einen, egal nach wie vielen Sichtungen und in Redux oder nicht, nicht mehr loslässt. APOCALYPSE NOW brennt sich einem ins Gedächtnis, so wie sich der Krieg in die Köpfe der Soldaten und Menschen brennt. Und dafür gilt Francis Ford Coppola Respekt, vollster Respekt!
APOCALYPSE NOW:
"Das Grauen... Das Grauen... "
Das ist der Film tatsächlich, das PERFEKT ausgearbeitete Grauen!
SPOILER!
"Wenn ein freier Mensch stirbt, verliert er die Freude am Leben. Wenn ein Sklave stirbt, verliert er den Schmerz."
SPARTACUS
DAFÜR, für solche Werke LIEBE ich Filme und genau DAFÜR wurde Kino gemacht! SPARTACUS ist wohl neben einigen wenigen anderen Genrevertretern, beispielsweise BEN HUR, ganz klar einer, wenn nicht sogar DER Monumentalfilm schlechthin! Wenn man heutzutage auf manch anderen Film mit ähnlicher Thematik blickt, so ist es immer wieder erstaunlich wie der vermeintlich "alte" oder "angestaubte" Klassiker den neuen, aber dafür fast immer mauen, Historienfilm in fast allen Bereichen übertrumpft! Ich als kleiner Geschichtsfreak LIEBE Historienfilme, trotz allem. Ich habe Stanley Kubricks SPARTACUS seit ich ihn vor etlichen Jahren das erste mal gesehen habe, schon immer verehrt, ohne damals schon die gigantische Ausdruckskraft dieses Filmes zu verstehen.
SPARTACUS ist einer DER Filme mit dem ewigen Kampf zwischen den Unterdrückten und den Unterdrückern, hier am Beispiel der Sklaven und dem römischen Reich. Ich denke jeder kennt die legendäre Geschichte des thrakischen Sklaven Spartacus, beginnend mit seiner Zeit als Gladiator und bis hin zum allseits bekannten "Spartacusaufstand". Es ist eine Geschichte über Leid, Unterdrückung, Schmerz und Ungerechtigkeit, aber auch über Hoffnung, Hoffnung auf ein, nach etlichen Jahren der furchtbaren Sklaverei, Leben in FREIHEIT, ein Leben als FREIER Mensch. Wenn sich Kirk Douglas und seine Anhänger gegen ihre überheblichen und schrecklichen Peiniger erheben, angetrieben von dem unstillbaren Verlangen nach FREIHEIT, dann gehört das für mich zum besten was jemals über die Kinoleinwand gelaufen ist. Ganz großes Kino! Damit beginnt er, der Kampf der Sklaven auf ein Leben in FREIHEIT, die Zeit der Hoffnung auf ein besseres Leben als das eines Unmenschen.
"Ich bin kein Tier! "
Was dann folgt ist wohl definitiv eine der größten und auch interessantesten Geschichte überhaupt! Der Kampf des Spartacus, des Mannes der ein ganzes Imperium herausforderte um mit etlichen anderen Anhängern endlich FREI sein zu können... Das Spartacus und auch tausende seiner Leute dies mit dem Leben bezahlten, dürfte denke ich bekannt sein. Wie Kubrick das ganze aber inszeniert hat, so unglaublich kraftvoll und intensiv, sodass man sich der Wirkung dieses Filmes auch heute nur schwer entziehen kann, das ist schlichtweg fantastisch! Kostüme, Soundtrack, Kulissen und Massenszenen, alles ist HANDWERKLICH allererste Sahne und für die damalige Zeit mehr als bemerkenswert.Kubrick schafft es die vielen verschiedenen Charaktere allesamt authentisch und glaubhaft in die Geschichte einzufügen, so das die einem als Zuschauer schnell ans Herz wachsen und man mit ihnen bis zum Ende mitfiebert, in diesem großen, wenn auch, ehrlicherweise, chancenlosen Kampf. Auch die Darsteller, von Kirk Douglas ( eine DER Rollen seiner Karriere!), Peter Ustinov und Tony Curtis, bis hin zu Jeane Simmons und Laurence Olivier, Kubrick versammelte einen BEEINDRUCKENDEN Cast, dessen Schauspieler allesamt überragend agierten.
SPARTACUS wird für mich IMMER zu den größten und besten Filmen aller Zeiten gehören! Ein spannender, WICHTIGER, ZEITLOSER und emotionaler Überfilm, der seine eindringliche Wirkung NIE verlieren wird. Und wenn dann die letzten Szenen über den Bildschirm laufen, wenn Varinia ihrem gekreuzigten Spartacus ihren gemeinsamen Sohn zeigt und ihm eröffnet das dieser FREI ist, dann ist das ein mehr als würdiger und GROßER Abschluss dieses gigantischen Werkes!
"Er ist dein Sohn, Spartacus. Er wird FREI sein! "