alex023 - Kommentare
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Alle Kommentare von alex023
Finger verbrennen. Am heißen Shit aus Hollywood, dessen Fassade nur so seltsam glüht, weil alles irgendwie billig verbaut wurde. Dabei ist der Kram doch sicher richtig teuer gewesen. Aber nicht alles ist Gold, was glänzt.
Glänzen tut in diesem maroden Stück Kino kaum etwas so wirklich, vielleicht blinkt es verloren, wenn es sich im plagiieren gerade mal wieder auf der schnöden Copy&Paste-Taste gemütlich gemacht hat. Wie komme ich dazu, die großen Actionfilme aus vergangenen Jahrzehnten zu rühmen und mich wiederholt über die jüngsten auszulassen? Nostalgie kann es in Anbetracht der Relation zwischen Erscheinungsdaten und meinem Geburtsdatum nicht sein. Steckt da mehr hinter?
Wie oft muss man dieser degenerierten Scheiße eigentlich noch vorwerfen, dass sie einfach zum Kotzen ist?
Da wird munter geklau- äh ZITIERT und "ge-remaked" ("re-bootet"??)...also sagen wir mal, die Autoren haben sich dann doch tatsächlich mal die originalen Filme angeschaut und sich mal dies&das rausgeschnibbelt und neu und schlechter und dümmer umgesetzt. Dann natürlich mit unserem ♥-allerliebsten "höher-weiter-schneller"-Prinzip. Die Masche, die immer zieht.
Ach, scheiße. Explosion um Explosion, Gigantismus und versemmelte CGIs (die echt mies waren manchmal) posieren zusammen mit der Personifikation des Gegenteils von Sympathie namens Jai Courtney in dieser schrecklichen Persiflage einer Filmreihe (die in meiner Wahrnehmung einfach weiterhin nur aus 2, mit Abstrichen 3 Teilen besteht). Haben die Leute denn heutzutage kein Gespür mehr für das richtige Timing? Vielleicht mal ein wenig die Hektik aus dem Schnitt herausnehmen, denn nur weil man rasch und nahezu panisch umherschneidet, erzeugt man nicht gleich Dynamik und Äktschn. Fragt einfach mal bei James Cameron nach, der erklärt, wie das funktioniert. Und dann einfach nochmal drüber nachdenken, was da so erzählt wird und dann bitte nicht wieder so eine Halt-die-Fresse-Story.
Einfach mal ein bisschen runterkommen, Hollywood. Wir beruhigen uns mal ein wenig und versuchen, die interessanten Ideen zu kanalisieren und bei der Umsetzung auch mal ein paar Gedanken mehr darauf zu verschwenden, wie Momente und Situationen kreiert und aufgelöst werden könnten.
Aber egal, wird bestimmt genug Geld eingespielt haben. Wenn's auch nur "moderat" war oder so. Ich leg die alte Drehscheibe in den Player. Weitermachen, Hollywood.
Mitbewohner-Movie-Monday #4
(Das letzte Mal ist 'ne Weile her. Aber da kamen uns EM und Game of Thrones Staffel 6 dazwischen.)
Tja, so schnell kann's gehen. Da ist man nur so ungefähr zwei Monate in das eine Mädchen verliebt und schon hat man 'ne Beziehung am Hals. Rekordverdächtig!
Also nicht ich jetzt, sondern der Mitbewohner. Und als ich dann plante, mal wieder was anzuschauen, fiel seine Wahl auf "diesen einen Film da", dessen Poster die Schräge neben meinem Bett ziert. Ist das nicht ein bisschen zu zynisch für ihn?
Naja, mir egal, war schließlich seine Idee.
Dabei stimmt das ja auch gar nicht so wirklich. Ich habe 500 DAYS OF SUMMER in früheren Jahren stets missverstanden. Beim ersten Mal, in jugendlicher Verblendung und hoffnungsloser Romantik, wollte ich dem Film nicht glauben, dass er keine Liebesgeschichte erzähle und war über das Fehlen eines Happy Endings überrascht. Als ich erkannte, wie zynisch diese Ende doch war, bestätigte das meine eigenen Konstruktionen, die sich aus verschiedenen Faktoren ergaben. Und doch stimmt das so ja gar nicht: denn der Film ist in Wahrheit doch eine Liebesgeschichte. Und zwar eine Geschichte über die Liebe an sich.
Wir sehen zwar (post)modernes Dating-Gehabe, Beziehungswirrwarr, schnelle Küsse und falsche Entscheidungen mehr oder weniger durch die Augen des jungen Architekten Tom Hansen, doch der eigentliche Protagonist ist dieses große Mysterium mit dem L am Anfang. Und wie der Film wunderbar darlegt, was sich in unserer historischen romantischen Konstruktion (danke Shakespeare & Co.) so ereignen kann; wie aufgewühlt und zerstreut wir stets sind, weil wir das alle selber nicht wirklich verstehen.
"Color my life with the chaos of trouble" singen die Schotten von Belle & Sebastian und wir wissen letztlich alle, was it "trouble" gemeint ist.
Das ist aber auch irgendwie alles okay so. Wenn das unser größtes Problem ist, wollen wir zwar nicht relativieren, aber man kann sich arrangieren.
"Summer ist ja schon irgendwie ziemlich scheiße", meinte er abschließend dann noch. Als wir dann erörterten, an welcher Stelle Tom einen entscheidenden Fehler begangen hat (unmittelbar nach dem Karaoke-Abend), versuchten wir noch zu überlegen, welche Ideale man aufrecht erhalten müsse: wir kommen immer irgendwie auf Integrität zurück. Auch wenn man irgendwie auf verlorenem Posten zu kämpfen scheint - aber vielleicht scheint da auch nur mein Kulturpessimismus durch.
So! Da haben wir's. (Hatte die letzten Monate die News nicht so verfolgt).
Sollte (BUCH-SPOILER) das wirklich ein Sequel sein (und eben nicht die Ereignisse aus dem Buch-Zyklus darstellen), wäre das tatsächlich ein sehr spannender Ansatz! Da wächst dann doch ein wenig die Vorfreude, zumals auch gar nicht mehr sooo lange hin ist.
Naiv dachte ich nach der Erfahrung mit "Breaking Bad", dass mich nie wieder etwas so packen könnte oder so großartig sein könnte.
Naja, dann hab ich "The Wire" angefangen.
(Punkt.)
Über die Schwierigkeit, ein Mensch zu sein.
LIFE als Filmtitel mit doppeltem Boden, sowohl inhaltlich als auch metaphorisch adäquat, so repräsentiert die Begegnung von James Dean und dem Fotografen Dennis Stock genau zwei verschiedene Lebensentwürfe und kontrastiert Charakterbilder. Der Film ist keinesfalls ein übliches Biopic und gerade wenn er solche Züge aufweist, porträtiert er vielmehr den im Vergleich unbekannteren Fotografen aus New York.
Wie verfolgen hier zwei Seelen wie Spielbälle durch das Business und unbarmherzige Leben getrieben werden und wie sie stets auf ihre eigene Weise versuchen, damit zurechtzukommen, ist ein zentrales Anliegen. Dabei fasziniert vor allem die Dekonstruktion des Idols James Dean, welcher, so offenbart es sich stets wieder, wenn man zu seinem Leben zurückkehrt, erst durch die Umstände seines Lebens und Ablebens zu dieser Figur wurde. Die Projektion eines rebellischen Images auf sein sensibles Gemüt, seine Unfähigkeit (und womöglich sein Unwillen), dagegen etwas zu tun, schaden ihm. Hier erfahren wir womöglich wahrere Züge seines Wesens als in anderen Werken zuvor und es hinterlässt erschütternden Eindruck zu sehen, mit was für einer (wie es Dennis Stock im Film beschreibt) „awkwardness“, aber einer, die nicht zu fälschen ist, Jimmy Dean auftritt. In seinen Augen stets die Sehnsucht nach einer Heimat, seine Selbstkonstruktion variiert so dynamisch verschiedene Identitäten, dass er hilflos umherkreist und dabei gelegentlich ein verschmitztes Lächeln auf den Lippen hat, doch „you smile a smile that’s not your own“ („Strangers“, Passenger, 2015).
LIFE erzählt von eben diesem Leben und der nie endenden Suche nach einem Sinn in all der Sinnlosigkeit des Daseins. Hemingway soll mal gesagt haben: „Happiness in intelligent people is the rarest thing I know“, aber vielleicht haben wir es hier nur mit einer falsch zugeordneten Ausprägung eines Phänomens zu tun. Wie entsteht Unglück oder Unglücksein? Man kann dies von zwei Seiten betrachten. Die erste ist relativ einfach: Menschen, die vom Beginn ihres Lebens an um die Existenz kämpfen müssen und durch die ständige Abwesenheit von Freude oder Sachen, Erlebnissen, Menschen, die so etwas wie Glück schaffen können, in Unglück versinken (Armut, vor allem materielle, soll hier kein determinierender Faktor sein – jedoch ist diese Konstruktion eben sehr gut möglich). Die zweite Seite ist letztlich viel tragischer: Menschen, durch Geburt und die neoliberale Religion privilegiert und bevorzugt, mit zu viel Zeit (vor allem zum Nachdenken) und dem bewussten oder unbewussten Ziel, nach der größeren Bedeutung des Lebens zu suchen. Wenn dann mit der Zeit immer wieder auffällt, dass es diese nicht gibt, können Melancholie und verwaschene Traurigkeit sehr leicht zur depressiven Gefahr werden.
Dabei haben diese Menschen, wir, ich – eigentlich alles. Man müsste nur verstehen, dass es nichts größeres, schicksalhaftes, vorherbestimmendes gibt und man sich selbst als Schöpfer der eigenen Glückseligkeit verstehen muss. Doch der Mensch kann oft das Leben einfach nicht auf diese Art und Weise denken, er muss sich verirren in der Sinnsuche und versinken in der scheinbaren Bedeutungslosigkeit. Denn das Leben hat eine Bedeutung. Und zwar dann, wenn wir sie ihm zuschreiben. So funktioniert das gesamte (soziale) Leben, durch Zuschreibungen von Bedeutungen und wenn wir uns selbst in den Strudel der Verlorenheit begeben, ist dies vor allem auch dadurch geprägt, dass man durch die kulturelle Prägung und Sozialisation von Kindesbeinen an Erwartungen eingeimpft bekommt, die viel zu glorifizierend erscheinen. Auch wenn ich der Meinung bin, dass man vielmehr romantisieren sollte, denn wozu können wir schließlich Wahrnehmungsräume konstruieren?!
Was Glück ist und was Glück nicht ist, was es sein kann und was es nicht sein kann, gerade schon die Beschäftigung mit solchen Denkmustern kann schaden und helfen. Für immer gefangen in der Dialektik des Daseins, ständige Reflexion und Differenzierung schaffen Gräben zwischen deiner Selbstwahrnehmung und der womöglich wahrhaften Existenz. Aber ohne diese versinkt der Mensch in gefährlichen Vorurteilsstrukturen, die einengen und Freiheit verhindern. Freiheit, Leben, bedeutet nun mal auch die stete Abwechslung von emotionalen Hoch- und Tiefphasen und irgendwie sollte man das alles vielmehr wertschätzen.
Am Rande der Zivilisation.
Kommt, lasst uns weiter die Augen verschließen. Vor den Problemen der Welt, der Globalisierung, des umbarmherzig um-sich-greifenden Kapitalismus. Die schier unbändige Unlogik des immer weiter Anhäufens von Kapital zum Selbstzweck. Die Menschen und die Menschlichkeit bleiben auf der Strecke. Wir opfern sie für unseren irrsinnigen "Wohlstand", gespeist aus den Schreien und Leiden der Nicht-Privilegierten.
Immer nehmen statt zu geben, immer mehr haben wollen und haben müssen, immer weiter, höher, schneller, mehr mehr mehr mehr mehr. Wachstum als göttlich-sakrales Instrument für den Neoliberalismus, unsere tief-verwurzelte Religion. Das hört ja nicht in der Ökonomie auf, es durchzieht sämtlich gesellschafltiche Strukturen und Prozesse. Alles ist marktorientiert, Leistung, Leistung, Leistung. Arbeit muss sich wieder lohnen! Der ist faul, lass ihn verrotten. Die in Afrika, die die die die können auch mal sich entwickeln und so!!!11elf
Die Lösung für unsere eigene Unsicherheit? Denn die Menschen fühlen sich nicht erhört, nicht verstanden, sondern allein gelassen von der Politik. Zurecht! Aber es kann doch nicht deren Ernst sein, dass sie nach rechts rücken? Dem Nationalismus frönen, als einfachem "Ausweg" aus dieser Misere. Klar doch! Was für ein Bullshit.
"I don't ask for much / truth be told I'd settle for a life less frightening" (Rise Against, "Life Less Frightening", 2004)
Es herrscht so viel Leid im globalen Süden. Und doch werden sie angefeindet, diese "Flüchtlinge". Stigmatisiert als "Schmarotzer", "Kriminelle" und "Terroristen". Wie kann eine Spezies wie die Menschheit in einer so zivilisierten, modernen Gesellschaft in so großen Teilen so ignorant und dumm sein?
Viele Diskussionen wurden bei uns schon im Seminar entfacht, welches den schlichten, aber effektiven Titel "Flucht und Vertreibung" trägt. Und auch unter den Sozialwissenschaftlern gibt es so manche Vollidioten, die in ihrem Denken nationalstaatliche Identitäten und fremdenfeindliche Strukturen inkorporiert haben. Da fehlt einfach eine ausreichende Reflexion. Gerade in der Gesamtgesellschaft findet diese einfach zu wenig statt. Einfache Antworten werden gesucht und gefunden, doch diese sind falsch.
Soziale Ungleichheit, DAS Thema dieses Jahrhunderts. Bekämpfen, nicht ausbauen. #gerechtigkeitwählen #menschlichkeitwählen #nonazis #niewieder
SPOILER (für Dashboard)
Vergessen wir einfach mal, dass die Story-Entwicklung hier absolut vorhersehbar war, abgesehen von der ART UND WEISE, wie Rickon von Ramsay getötet wurde (s. dazu auch meinen Kommentar beim Recap der 4.Folge, aber ich geh einfach mal davon aus, dass fast jeder sich das so weiterspinnen konnte).
An Intensität nicht zu überbieten. Wenn ich groß bin, möchte ich Jon Snow sein. (exakt drei Staffeln nachdem ich das zum ersten Mal laut sagte und still counting!)
Meine Güte, ihr könnt mich mal.
Wie kann man zwei Handlungsstränge so verunstalten? Ich hab die ganze Zeit auf den Twist im Arya-Strang gewartet, aber siehe da: sie meinen das tatsächlich ernst! Das ergibt doch von vorne bis hinten überhaupt keinen Sinn. Nicht nur, dass sie, obwohl sie um die Todesgefahr durch The Waif weiß und sich mit Needle erst verschanzt, um dann frei durch Braavos zu latschen, sondern auch ihre Wunderheilung, der dumme Mordanschlag auf sie, der so ineffektiv war (anscheinend), ihre Angst, die dann doch verdrängt wird und sie im Dunkeln schließlich gewinnt (obwohl man stets gesehen hat, wie sie verliert in den Trainingsduellen), doch auch der kurze Talk mit Jaqen überwältigt dann in der Dummheit. Ich bin direkt nach der Folge erst mal aufgesprungen, hab "sucht euch doch mal fähige Autoren" gerufen und bin woanders hingegangen. Musste sein. :D
Bitte bitte bitte sagt mir, dass ich da was verpasst hab und Jaqen IRGENDWIE alles eingefädelt hat. (Wobei das dann immer noch mega bescheuert ist.) (Anbei, meine Theorie besagt ja, dass Jaqen der Many-Faced-God ist, Arya seine Auserwählte usw. bla bla - oder ist das gar keine Theorie mehr?)
Und was sie aus Meereen wieder gemacht haben. Oki, Stadt läuft wieder, Angriff der Yunkai'i und Co. - in Ordnung. Aber dieses Rumgespaße zuvor - was bitte?!? Nun und dann: Dany ex Machina. Ok, sie wurde von Drogon hergebracht. Geschenkt. Ach, warum.
King's Landing fand ich dafür ganz cool, die Hound/Beric-Story ist vielversprechend (BUCH-SPOILER: wo bleibt Lady Stoneheart?), Riverruns Strang war auch irgendwie okay, auch wenn ich kein gutes Ende für den guten Jaime sehe...Briennes Trip war letztlich für die Katz, aber immerhin darf sie nun Oathkeeper behalten. ^^
Schade, die sechste Staffel ist bisher echt super, aber Arya haben sie echt verrrissen. Und Meereen auch so ein bisschen.
Mal was anderes, weil mich das seit Anfang der Staffel beschäftigt: wer wird eigentlich König, wenn Tommen sterben sollte? (was sogar mMn recht bald passieren wird)
Offiziell ist er ja ein Baratheon, also legitimer Thronfolger. Aber alle Geschwister sowie Geschwister seines "Vaters" sind tot. Und nu?
Da passte es für mich gut, dass der High Sparrow Margaery dazu bringen will, einen Erben zu zeugen. Dann wäre es doch sie, die als Queen Regent herrschen würde, oder?
"Aber so funktioniert das eben nicht. Gleichberechtigung und das Recht, nicht diskriminiert und objektiviert zu werden, gilt für alle Menschen und lässt sich nicht nach Qualität und Quantität kategorisieren. Es hilft auch nicht, das Leid des einen mit dem der anderen abzuwägen."
Danke!
Hab mich die ganze Zeit gefragt, was dieser in die Länge gezogene Strang mit Sam soll. Der soll endlich nach Oldtown, paar Bücher lesen und fix zur Wall zurück. Aber okay, jetzt hat er sich immerhin (!) mal hinter dem Rücken von Papi gegen ihn aufgelehnt und praktischerweise auch noch ein Valyrian Steel Sword eingesteckt. Kann man ja immer mal gebrauchen, nicht?
Dany war ein bisschen unnötig, ja, redundant, aber Drogon hat einfach das Gefühl für nice Auftritte, also verzeihe ich das. Auch wenn dann
diese Konversation mit Daario ein bisschen arg konstruiert wirkt, wenn sie übereinkommen, dass Dany "1000 ships" benötigt und genau diese Zahl von Euron letzte Woche ausgegeben wurde...
Ich tippe ja bei Arya darauf, dass unser lieber Tom äh Jaqen ein ganz anderes Spiel mit ihr spielt. Wäre doch schade um die Figur. Irgendwie glaube ich, dass Arya die Prüfung "bestanden" hat, wenn sie The Waif killt. Und dann gehen A Girl und A Man nach Westeros und wir haben unsere Joker in der Hinterhand.
Bei Brans Storystrang hatte ich dann natürlich recht (wie einige andere), dass Benjen zurückkehrt. Und haben sie ihn jetzt wirklich mit Coldhands verschmolzen? Fänd ich natürlich super, mir geht GRRM mit seinen Milliarden Figuren sowieso auf den Keks. Für jeden Strang muss es nochmal 80 Figuren geben, statt das mal etwas gestaffelter aufzustellen. Eine große Menge von Figuren ist nicht alles, die Narration leidet irgendwann darunter. (Für Buch-Leser: Karstark-Mädel an der Wall, Jeyne Pool in Winterfell und Sansa/Alayne auf der Eyrie - in der Serie einfach mal eine Figur quasi - was war nun besser?)
Ich musste nach den ersten Minuten nur mal kurz Luft holen, das war ja wie ein kurzer Nachtrag zur letzten Folge mit diesem schnellen Flashback, den man direkt in den ersten Minuten dem Zuschauer vor den Latz knallt. Wird Bran also in einem Flashback noch direkt mitansehen, wie Jaime Aerys tötet und daran vlt. sogar schuld sein? Glaub, dass der Junge alles verändert hat. Long distance...
Im Übrigen: Ah, der Blackfish hat Riverrun zurück von den Freys, hat Littlefinger also doch nicht gelogen. Ups! Das kam dann doch überraschend. Die Aussicht auf eine Jaime/Brienne-Reunion wäre super, aber was würde Tormund dazu sagen?? Und irgendwie würde es nicht so passen zur Serienentwicklung, da sich Cersei und Jaime doch gerade erst so zusammengeschweist haben, ganz anders als im Buch.
Außerdem wird unser liebenswerter König Tommen bald nicht mehr da sein, denkt dran. Wer so bescheuert ist, lebt nicht lange...
P.S.: Warum ist Mace Tyrell eigentlich so ein Trottel?
P.S.2: Was war mit Kevan? Hat der keine Meinung zu der Geschichte? "Ne, Tommy, alles supi gemacht!"
P.S.3: Für Seriengucker auch 'ne super Idee, nach drei Staffeln wieder den Walder Frey auszupacken. Die werden sich auch bedanken. Kam bei uns erst die Frage "Wer ist das noch mal?" und dann "Wovon reden die da eigentlich?" - Ja nun, Edmure, Red Wedding usw., wisster kennter?
Buch-Spoiler-Ecke:
Ich wurde gestern von einem Mitgucker auch gefragt, wo denn Thoros sei und dann hab ich ihm mit einem "naja, wenn der wiederkommt, müsste da auch noch eine andere Figur wiederkommen" abgespeist, leider kannte der die Figur Stoneheart grob (als Nicht-Leser) irgendwoher. Naja, seine Schuld...
Ich finde Adam Driver schön.
Im Übrigen kurz skizziert, was jetzt nach den üblichen Mechanismen passieren wird: Littlefinger teleportiert sich mal wieder blitzschnell in den Norden, muss kurz was mit Sansa klären, dann kämpfen die Vale-Truppen mit den Wildlings zusammen gegen die Boltons, gewinnen natürlich (vlt. gerade so), kurz bevor Ramsay geschlagen ist, hat er noch Rickon in Gefangenschaft und schneidet ihm vor Jons und Sansas Augen die Kehle durch. (Rickon ist sowieso unwichtig und so kann man noch mal einen Stark töten, wie edel, und Ramsay zuletzt noch verabschieden mit seiner Grausamkeit.) Danach wird, dem Stil der Staffel zu urteilen, wahrscheinlich nicht Jon, sondern Sansa Ramsay töten.
Vaes Dothrak - it's kind a like Dorne all over again.
"Hey, Jorah, sollen wir nicht einfach alle niedermetzeln?!" - "Nein, Daario. Nein. Wir müssen stealth sein und uns hier reinschleichen."
*5 Min später*
"Fuck, wer hätte denn gedacht, dass uns jemand entdecken könnte?!"
"Na, zum Glück waren es nur zwei Dothraki. Hätte schlimmer kommen können, oder?"
"Stimmt. Hab letztens mit Bronn geskyped, Jorah, und der meinte, in Dorne konnte man auch zwar einfach so rumlaufen, aber dann wurde man irgendwie eingesperrt, weil komische Frauen mit Speeren ankamen."
"Wie uncool."
"Jo, dachte ich au- oh hi Daenerys, du auch hier?"
"Seid ruhig! Die könnten uns hören!"
"Haha, als ob!"
"Ich hab sowieso einen Plan: ich geh zum Treffen der Khals und zünde sie einfach an. Crazy, oder?"
"Aber Khaleesi!"
"Fresse, Jorah!"
Naja, ansonsten eine super Folge. ^^
Mitbewohner-Movie-Monday #3
Gedankenverloren, mit dem Blick stets geradeaus stehen wir am Bahnsteig der Heimatstadt, umgeben von tobenden und johlenden Teenagern, die gerade dem örtlichen Freizeitpark entsprungen sind und nun weiter in ihrem ganz eigenen Slang, mit schriller Handymusik und unnötig lauten, sinnlos wirkenden Schreien auf sich aufmerksam machen. Doch schon fährt der Zug ein, der uns in die temporäre Behausung bringen wird. Hinter uns verbleibt eine Stadt mit Dorfcharakter, voller Traditionalisten und Bürger mit nachdrücklichen Sorgen, die selber nicht wissen, wohin damit und sie in ihrem Frust (glücklicherweise noch) als Kreuz bei den christlich-konservativen entladen. Bundestagswahl, Landtagswahl, Europawahl. Stets eine absolute Mehrheit. Mit erwünschter Schnelligkeit entkommen wir dieser trostlosen Misere. Wir viel-zu-linke Socken für dieses Kaff.
Manchmal stehe ich morgens auf, betrete die WG-Küche und rieche bloß an der Dose mit dem Kaffeepulver, weil ich immer noch der Meinung nachhänge, dass der Geruch allein noch mal viel besser als der Geschmack des Gebrühten letztlich ist. Woher auch immer diese Annahme kommt, sie hat sich manifestiert.
Ich war gestern bei einer Lesung eines Slam Poeten, begleitet von einer Gruppe Studierenden, derer ich bis dahin nur zu zweien Kontakt gehabt hatte. Stellt sich heraus, dass der eine nach seinem bald anstehenden Master-Abschluss zu einem großen Internetkonzern wechselt, ein anderer bereits bei einer solchen Firma arbeitet und ein Freund von ihnen Angebote solcher gar ausgeschlagen hat, weil ihm die Philosophie der Firmen nicht zusagte. Sie wirken auf mich wie Menschen, die ihr Leben so schrecklich im Griff haben, was mich einerseits irgendwie verstört und andererseits wieder inspiriert. Auch wenn es sich am Ende herausstellt, dass es mehr Zufall als Planung war, dass die andere Masterabsolventin erst mal eine halbe Weltreise für vier Monate unternimmt, während andere eine Radtour bis auf die Iberische Halbinsel geplant haben. Und danach? „Ich weiß es noch nicht.“
Oder die Freundin des einen, am Bahnhof stehend, sehr verloren und sehnsüchtig ihren Freund anblickt, ohne, dass er es bemerkt. Er wohnt doch bald in der Schweiz und was kann so eine Fernbeziehung schaffen? Sie haben alle ihre Probleme.
Im Zuge zunehmender Globalisierung, Individualisierung, Pluralisierung, Differenzierung, Rationalisierung und jeglichen anderen Modernisierungsfaktoren sind wir, die Generation „What?“ (zumindest titelte jetzt.de mal derartig) bedrängt von vielfältigen, vielseitigen und ohne Frage intensiven Einflüssen – so stark, dass manchmal Schwindel einsetzen kann. Wohin geht es denn später mal?
Gerade als Geisteswissenschaftler ist das schwer. Okay, mein Mitbewohner wird – Stand jetzt – Lehrer, aber auch er sieht sich lieber im Autorenteam von Johann König oder Jan Böhmermann. Alles ist so flexibel und undurchsichtig, kurzzeitig und unsicher. Die eiskalte, nach profitgierende Hand des unbarmherzigen Kapitalismus drückt immer fester zu, um auch die letzten Wachstumspotenziale herauszuquetschen. Dabei bleiben die Menschen und die Menschlichkeit auf der Strecke. Nicht mal mehr gescheit studieren könne man, ließ eine Dozentin letztens verlauten.
Wir brechen vielleicht nicht jeder unser Studium ab, wie es Niko Fischer getan hat, aber so richtig den Dreh raus haben wir auch nicht. Dabei können wir theoretisch so viel leisten, so viel erreichen, wenn eben genau das nicht zentraler Muss-Faktor einer Gesellschaft wäre.
Ulkige Szene heute im Seminar: es drehte sich gerade alles um die mögliche immer weiter ausgebaute Automatisierung durch, vor allem intelligente, Maschinen. Eine Studentin warf dann die Frage auf, was denn der Mensch machen sollte, wenn er nicht mehr arbeiten müsste. Das sei ja viel zu langweilig. Mich hat das ziemlich betroffen gemacht, wenn selbst inhaltsverwandte Menschen diesen Gedankenmustern erlegen sind. Komplett durchökonomisiert und wie alles rationalisiert. Nutzen-Gewinn-Denken.
Was die Menschen machen könnten? Ich weiß es nicht! Aber ich kann mir vorstellen, dass es etwas ganz großes sein könnte…
„Mach mal Kaffee!“ ist wahrscheinlich, neben „noch ein Bier?!“ die meist gehörte und gesagte Aneinanderreihung von Worten in unserer WG. Und so wissen wir nicht, was wir tun und machen es dann trotzdem. Geben uns betont seriös und singen dann hochfrohlockend den Backstreet Boys-Hit aus den 90ern, wenn auf der Studiparty mal wieder das Licht angemacht wird. Wir amüsieren uns über die rauchende Nachbarin, die ihre Zigaretten selbst dreht, das aber nicht so recht kann. Wir sind die letzten in dieser hinterletzten, irgendwie irisch-angehauchten Kneipe, in der ein Huhn immer an der Decke hinunterrast, wenn die Tür sich öffnet. Wir bleiben da, bis der Barkeeper freundlichst meint, dass er nichts mehr aufzuräumen hat. Dann gibt’s Trinkgeld – für die Nettigkeit. Vielleicht erreicht man dann noch die letzte U-Bahn und findet dabei die Farbe der Bank, auf der man sitzend wartet, irgendwie ganz schön und philosophiert darüber, was Kunst ist und nicht und gibt sich gegenüber der Kunststudentin nicht geschlagen. Dann ermutigt man ihn, sich ihr doch endlich ein bisschen mehr anzunähern, auch wenn er es damit versaut. Aber irgendwie wird’s schon klappen. Liebe ist ja auch nur wieder so irgendwas. Während ich da sitze, von irgendwelchen Liedern träume und melancholisch und sehnsüchtig vor mich hin singe, bis es irgendwann vorbei ist. Oder nicht. Wer weiß das schon?!
Ob ich nun barfuß am Klavier sitze, mich viel zu oft gefragt habe, was mich nun zerreißt oder ob ich keine Lust habe, Mitte dreißig zu sein – „irgendwie“ ist nicht nur ein Wort, es ist ein Gefühl und ich glaube dennoch daran, dass wir etwas schaffen können. Und wenn die Sonne wieder am Horizont untergeht und die Stadt mit goldenem Licht flutet, dann steht Hoffnung ganz groß geschrieben, denn die verliert man nicht – weil es uns einfach verdammt gut geht und deshalb zitier ich an der Stelle einen großen Fußballer aus den Niederlanden: „Man muss das genießen genießen genießen!“ (Arjen Robben)
Oh boy.
Meanwhile...
http://41.media.tumblr.com/5013c334edae011c47624ab7a60936b7/tumblr_n75107p1xe1siq18no1_1280.jpg
Na na, Candice, mit dieser Einstellung bist du dann aber in der falschen Welt gelandet.
https://www.youtube.com/watch?v=BO_a2ZYlqbw
Mitbewohner-Movie-Monday #2
Jeden Sommer brechen wir für zwei Wochen unsere Zelte in der Zivilisation ab und machen uns auf mitten in irgendein, stets variierendes Nirgendwo. Dann heißt es: Zeit für Ferienlager. Meistens Kinder zwischen 9 und 15 bevölkern dann irgendein womöglich halb heruntergekommenes Haus und wir Betreuer erleben zwei Wochen lang voller Dauerstress, Schlafentzug und der Sicherheit über eine sich einschleichende Erkältung. (Achso: ich kenne meinen Mitbewohner nämlich schon etwas länger. Ist nämlich in der Heimat auch quasi ein Nachbar. Also nicht wundern. Falls es jemanden interessiert.)
Man mag sich fragen, weshalb man sich den Scheiß eigentlich antut. Ja, das machen wir selber. Die ganze Zeit. Aber natürlich macht das Ganze auch Spaß. Es macht wirklich sehr viel Spaß. Sehr viel Spaß. Spaß. Ja, man muss sich das nur oft genug einreden, dann glaubt man es irgendwann.
Aber in Ordnung: es stimmt ja auch wirklich. Wenn sich die ältesten Jungs nachts aus den Zimmern schleichen, um die ältesten Mädels zu treffen und sie dabei so „leise“ sind, dass „niemand“ das mitbekommen kann. Jaja, wir sehen uns selbst immer als die Schlausten und Cleversten an, ungeachtet des Alters. Auch wenn man irgendwann vielleicht ein bisschen realisiert, dass man da immer wieder in eine Falle der falschen Annahme tappt. Und doch bleibt die Hybris erhalten, gerade in den anfänglichen 20ern, wenn man sich doch durch’s Studieren so erhaben fühlt. Auf einmal denkt man, man verstehe die Menschen und die Welt. Vielleicht mag das zu einem winzigen Teil stimmen. Aber nie so wirklich.
Spaß hat man auch, wenn man das mit dem Schlafen ad acta gelegt hat und lustigen Ideen wie dem 3-in-2 frönt: da wird jede Stunde um 20 Minuten gekürzt, wodurch ein ganzer Tag zusätzlich zwischen zwei andere passt. Schlafen gehen um 15 Uhr und Frühstück um 22 Uhr inklusive. Da kann es auch schon mal passieren, dass man nachts um 1 Aufsicht am Pool schiebt und mit einer Kaffeetasse in der Hand kopfschüttelnd immer wiederholt, wie grenzdebil jeder Mensch der Welt doch eigentlich sei und man selbst noch viel mehr.
Oder man macht sich auf – Erinnerung: man befindet sich im Nirgendwo – zu einer Nachtwanderung. Mein Mitbewohner und ich sind die letzten, die sich als „Erschrecker“ postieren müssen. Wir treten aus dem Waldstück heraus, auf eine etwas größere Lichtung und suchen nach geeigneten Stellen. Dann auf einmal ein Rascheln: selbst erschrocken bleiben wir stehen. Und siehe da: eine Rotte Wildschweine kreuzt wenige Meter entfernt unseren Weg. Wir verharren. Und verharren. Gehen langsam zurück, greifen beide gleichzeitig zu den Handys und verordnen einen Abbruch.
Man mag das feige nennen. Aber hier geht’s ja auch ein bisschen um Verantwortung. Das Witzige, im Nachhinein, sind dann nicht die etlichen Wildschwein-Witze, die sich im gesamten Ferienlager ausbreiten wie eine fiese Krankheit, sondern der Umstand, dass niemand sich je sicher sein kann, ob wir auch wirklich die Wahrheit gesagt haben. Vielleicht war das alles auch nur Show? Als Spektakel? Man wird es nie endgültig klären können.
Nun muss ich aber auch sagen, dass WET HOT AMERICAN SUMMER nicht meine geplante zweite Wahl gewesen ist. Es war eher ein spontaner Einfall, da wir aus gegebenem Anlass Interesse am Thema aufweisen können und mit dem Humor auch grob was anfangen können. Deshalb werden wir uns auch die Mini-Serie (in meinem Fall: nochmal) anschauen.
Ist übrigens auch eine wirklich dufte Komödie…
Mitbewohner-Movie-Monday #1
(Ich bin umgezogen und habe einen neuen Mitbewohner, welcher erstaunlicherweise wenig Filmerfahrung aufzuweisen hat. Immerhin habe ich ihn schon dazu gebracht, sich mit mir einen Netflix-Account zu teilen – halber Preis, Baby – und ihn auf Serien anzusetzen. Aber in der großen Sphäre des Kinos ist er so unerfahren, dass ich das Ganze jetzt mal in die Hand nehmen muss. Mal schauen, ob langfristig was daraus wird, bald ist ja auch EM usw. // Der Titel dieser möglichen Reihe deutet übrigens nicht darauf hin, dass wir immer montags einen Film schauen. Das ist nur eine affengeile Alliteration…)
* * *
Die erste Reaktion war folgenschwer: „Ich hab das jetzt nicht so richtig verstanden“, meinte er. Prompt fühlte ich mich genötigt, weit auszuholen, vielleicht zu weit, für jemanden, der erst mal den narrativen Kniff verarbeiten muss und nicht mit erfahrenen Augen auf das Geschehen geblickt hat (Ich glaub das war jetzt mein sechstes Mal mit diesem Film oder so). Denn diese leuchteten vor Begeisterung, vor der ungeheuren Kraft der Bilder dieses Werkes, welches mich nun schon so viele Jahre begleitet. Bei den besonders liebgewonnenen Filmen ertappt man sich stets dabei, wie man immer wieder neue Aspekte entdeckt und dem Werk abgewinnen kann. Genauso tauche ich tief in diskursive Verzwickungen ein, wenn ich FIGHT CLUB anschaue. Da sind all die Liebhaber des Streifens, die sich in über eineinhalb Jahrzehnten angesammelt haben, konfrontiert mit Gegnern, die auch erst in letzter Zeit fatale ideologische Auswüchse erkennen wollen. (Der große Sexismus des Films „Fight Club“ – natürlich!)
Viel interessanter sind die Gedankenspiele, welcher der Film zum Thema Konsum und Kapitalismus anregt. Wie so viele großartige, mir viel bedeutende filmische Werke, stellt Gesellschafts- und Systemkritik einen nicht unwesentlichen Faktor dar. Doch da rangeln sich in meinem Hinterkopf die Stimmen, die dem Film, bzw. auch dessen Rezipienten, eine Simplizität vorwerfen, die meinem 15- oder 16-Jährigen Ich damals nicht in den Sinn kamen. Damals wurde ich von einigen Dingen geweckt, mir mal ein paar Gedanken über gewisse Strukturen und Prozesse zu machen. Vielleicht war das auch DER Startschuss, der mich zu diesem Studium geführt und der Person, die ich gerade glaube, zu sein, gemacht hat. Irgendwie immer so ein bisschen dagegen, so sehr gewollt moralisch und antikapitalistisch, irgendwie träumerisch und sehnsüchtig nach einer gerechteren, sozialistischen Weltordnung, die so schnell nicht kommen wird.
Aber diese Stimmen, sie sagen dann: warum kritisieren, was dann vielleicht doch nicht so schlimm ist? Konsum – das mag man schnell verurteilen können. Aber weshalb noch gleich? Man kann ständig haben, was man möchte. Natürlich: es mag gefährlich erscheinen, dass man sich darüber definiert, was man besitzt. Aber das tun doch letztlich nicht alle. Ich bin da etwas zwiegespalten. Denn der Konsum, oder von mir aus der Konsumismus, hat doch natürlich auch seine positiven Seiten. Über globale Probleme brauchen wir hier gar nicht zu sprechen, das ist mir durchaus bewusst.
Was übrig bleibt, ist für mich immer noch dieses großartige Generationenporträt. Ohne Krieg, ohne Depression, ohne Väter – verlorene Männer, auf dem Schlachtfeld des eigenen Lebens. Die Suche nach der Freiheit, das Aufbegehren gegen die zur (von außen) Parodie verkommenden Version einer Finanzwelt, die nur noch zum Selbstzweck arbeitet. Die absurde Gier nach dem Ende – für den neuen Anfang. Anarchische Züge durchziehen das Denken und der Wunsch, sich von all den Normen, Institutionen, Erwartungen frei zu machen und einfach mal pur, rein und echt zu fühlen – er glüht in jeder Faser dieses Films. Deshalb stehen auch die Jungs auf diesen Streifen, weil sie erzogen wurden, so richtig „männlich“ zu sein. (Da haben wir es mit dem Sexismus: hier zieht diese Karte nur, wenn man sie dann auch auf nahezu jeden Hollywoodfilm abwirft – die geringe Präsenz der Frauen; abgesehen davon behandelt der Film subtil seine eigene Abrechnung mit der sozialen Konstruktion des männlichen Geschlechts – ich mach da aber jetzt keinen eigenen Artikel draus).
Dann die Frage: was war jetzt echt? Ist das alles wirklich passiert oder nur im Kopf des Erzählers?
Ich frage: spielt es eine Rolle?! Es geht um die Symbolik, um die narrativen Motive, um die Bedeutung von allem.
Mal schauen, was ich als nächstes erwähle…
Warum?
Ich hoffe, es schreiben noch genug Leute, dass es ein Aprilscherz ist. Ansonsten hätte ich das nicht verstanden.
„Now I will do nothing but listen,
To accrue what I hear into this song, to let sounds contribute toward it.
I hear bravuras of birds, bustle of growing wheat, gossip of flames, clack of sticks cooking my meals,
I hear the sound I love, the sound of the human voice,
I hear all sounds running together, combined, fused or following,
Sounds of the city and sounds out of the city, sounds of the day and night,
Talkative young ones to those that like them, the loud laugh of work-people at their meals,
The angry base of disjointed friendship, the faint tones of the sick,
The judge with hands tight to the desk, his pallid lips pronouncing a death-sentence,
The heave'e'yo of stevedores unlading ships by the wharves, the refrain of the anchor-lifters,
The ring of alarm-bells, the cry of fire, the whirr of swift-streak-
ing engines and hose-carts with premonitory tinkles and color'd lights,
The steam-whistle, the solid roll of the train of approaching cars,
The slow march play'd at the head of the association marching two and two,
(They go to guard some corpse, the flag-tops are draped with black muslin.)
I hear the violoncello, ('tis the young man's heart's complaint,)
I hear the key'd cornet, it glides quickly in through my ears,
It shakes mad-sweet pangs through my belly and breast.
I hear the chorus, it is a grand opera,
Ah this indeed is music—this suits me.
A tenor large and fresh as the creation fills me,
The orbic flex of his mouth is pouring and filling me full.
I hear the train'd soprano (what work with hers is this?)
The orchestra whirls me wider than Uranus flies,
It wrenches such ardors from me I did not know I possess'd them,
It sails me, I dab with bare feet, they are lick'd by the indolent waves,
I am cut by bitter and angry hail, I lose my breath,
Steep'd amid honey'd morphine, my windpipe throttled in fakes of death,
At length let up again to feel the puzzle of puzzles,
And that we call Being.“
Walt Whitman, "Song of Myself" (Auszug)
Gebt mir die Steve Jobs-Bluray! Ihr wollt es doch auch!
http://www.moviepilot.de/news/alex023-fangt-das-filmmusik-stockchen-zu-ostern-169204
I'm 21 and don't have a job and I'm okay with that.
Für Horizontgucker und Loseridealisten. Gegen Vielflieger und Krawattenträger.
Was uns nicht alles abverlangt wird. Der Generation Y, wie in why, also warum eigentlich? Die Generation Ratio, die nur so vor "ability strotzt" (Moritz Kienemann, "In Oktaven"). Wir sind nicht unpolitisch, wir sind nicht verdrossen, wir versinken nicht in der Wohlstandsgesellschaft. Vielleicht sind wir ein bisschen verwöhnt; vielleicht ein bisschen sehr. "Spoiled little brats", wie es Walter White ausdrückt. Das bedeutet aber nicht zwingend, dass wir versagen und dahin rotten, wie Charlie oder Ethan im Film. Sondern lediglich eine Prioritätenverschiebung.
Letztens, als ich zuhause bei den Eltern verweilte: mein Vater, immer darauf bedacht, mich in die beruflich sichere Zukunft zu drängen und zu steuern, die es gar nicht mehr geben kann. Vor allem nicht als Geschwätzwissenschaftler, wie das alle so abwertend nennen. Ich bin müde, mich zu verteidigen. Aber irgendwann muss doch eine berufliche Perspektive dabei herausspringen, sagt er, meint er, hofft er. Ich verstehe ihn und seine Absichten und danke dafür. Doch wenn ich dann sage, dass Geld für mich eben keine höchste Priorität an, stoße ich nur auf Unverständnis. Worum es dann geht? Um Idealismus, Moralität, Humanismus, Liebe - ich kann aber noch sooft davon erzählen, was alles falsch läuft; letztlich kommt immer der Vorwurf, dass ich es doch eh nicht ändern könne und mich auf Machbares konzentrieren solle: Geld verdienen, um die Rechnungen zu bezahlen.
Ich glaube auch nicht, dass wir nicht die Fähigkeit haben, das zu sehen. Wir müssen nur irgendwie realisieren, dass wir die Welt nicht in ihren Grundpfeilern ändern werden. Wünschen kann man sich es und hoffen, dass mal ausnahmsweise verrückte Dinge Realität werden könnten. Da müssen wir was tun. Und wir dürfen uns auch nicht irgendwelchen systemischen Zwängen gänzlich beugen, sodass wir uns aufgeben. Aber ein bisschen Bodenhaftigkeit schadet nie - das erlebe ich immer, wenn ich mit der älteren Generation quatsche.
Die Leistungsgesellschaft schreibt uns aber vor, dass nur der Beste das bekommt, was er will. Aber was ist hier die Lösung? Ich weiß es auch nicht...denn das Verteilen von Pokalen an Verlierer kann auch nicht die Lösung bringen. Zumindest nicht unter diesen Voraussetzungen. Strukturwandel ist angesagt...
How to make a: Katastrophenfilm
Ein Film mit einem Bedrohungsszenario, welches die ganze Menschheit/Erde/Welt einschließt und abgewendet werden muss; natürlich aus Hollywood, am besten aus den crazy 90s, da hatten die Filme noch Charme.
Schritt 1: Lass die Handlung überwiegend in den USA stattfinden! Bei gewissen Szenen schaltet man mal kurz nach China, den Nahen Osten, Europa und womöglich Russland, um zu zeigen, dass man doch die ganze Welt involviert weiß - aber die USA ist Zentrum, denn schließlich sind die USA geil. USA! USA! USA!
Schritt 2: Die Helden der Geschichte sind natürlich Amerikaner, da der Film ja auch dort spielt. Wer könnte auch sonst die Menschheit retten, wenn nicht die Amerikaner? USA! USA! USA!
Schritt 3: Kreiere möglichst klischeehafte, stereotypische Figuren.
Das ist einmal der weiße (!) Mann (!) mittleren Alters (in der Midlife-Crisis), geschieden/getrennt von der wahren Liebe seines Lebens und sich in einem Job befindend, der so weit unter seinen eigenen Fähigkeiten liegt, dass er sich quasi selbst aufgegeben haben muss. Das ist wichtig, denn er wird später diese Fähigkeiten nutzen, um den genialen Plan zur Rettung der Menschheit auszutüfteln (der im Übrigen gar nicht so genial sein muss, man muss dem Publikum das nur erzählen, die fressen's). Mach ihn zum Zyniker und Mann für die One-Liner der besonderen Sorte, damit sich die Pseudo-Schlauen auch frech einen ablachen können. (Und natürlich auch die Leute, die eigentlich smart sind, sich aber dennoch den Kram anschauen, sagen wir mal, zur Horizonterweiterung und Bildungslückenschließung.) Die verflossene Liebe muss übrigens eine wichtige Position bei der Regierung/einer Organisation innehaben, damit sie zwangsläufig aufeinandertreffen und im Laufe des Kampfes gegen die Bedrohung wieder zueinander finden, weil sie damals doch Fehler gemacht haben.
Als nächstes benötigt man dann einen Mann beim Militär. Das kann ein Marine, ein Army-Soldat oder ein Air Force-Pilot sein, da kann man je nach Lust, Laune oder sogar (das ist für Profis) nach Notwendigkeit des Skripts entscheiden. Letzteres wäre am besten, weil dieser Mann (!) (im übrigen entweder ein weiterer weißer Mann oder ein Latino/Schwarzer, also als wichtigen Kontrast zum Genie) am Ende die Menschheit rettet, in dem er seine Fähigkeit (fliegen, fahren, schießen, rennen, o.ä.) auf etwas anwendet, was dem nahe kommt, aber nicht genau das ist, was er sonst macht. Aber diese Herausforderung meistert er spielend! Bekannt werden wir mit dem Miltär-Angehörigen an einem ganz anderen Ort, denn er darf dem Genie erst später begegnen (bevor sie dann Best Buddies werden, wahrscheinlich aber erst zum Schluss; vlt. mögen sie sich anfangs gar nicht, aber das ist nur Bonus).
Falls man jetzt den Helden zuvor nicht mit Migrationshintergrund versehen hatte, benötigt man definitiv einen Schwarzen oder Latino, wenn doch, dann wahrscheinlich eher einen etwas Verrückten, der schon "sehr, sehr viele Dinge getan/gesehen/erlebt hat". Vermutlich in irgendeinem (anderen) Krieg zuvor. Diesen lernen wir in irgendeinem Slum/Ghetto/whatever kennen, also komplett kontrastriert zu dem Genie aus der Großstadt. Stell sicher, dass dieser den Film nicht überlebt, am besten opfert er sich in einer heldenhaften Aktion.
Zusätzlich wär es noch gut, einen Politiker an Bord zu haben. Das muss jetzt nicht der Präsident sein, es kann auch ein Minister oder gar eher unbedeutender Abgeordneter sein; wichtig ist jedoch, dass er mittendrin ist und letztlich irgendwie die Befehlsgewalt innehaben wird. Dazu holt man sich noch ein paar Militärleute hinzu, von denen einer ganz sicher böse/doof sein muss, sprich immer die falschen Entscheidungen trifft, bevor er dann vom Politiker überstimmt wird, und einer der gute Commander/General/Captain o.ä., der nachher noch befördert werden wird.
Nicht zu vergessen außerdem: ein paar kleine Frauenrollen (wie erwähnt: verflossene Liebe), wie Ehefrauen von Militärtyp und vielleicht vom Politiker. Immer gut sind auch Kinder, am besten noch welche von unseren Hauptfiguren, damit das Bedrohungsszenario auch so richtig einschlägt.
Schritt 4: Die Bedrohung sollte möglichst allumfassend sein. Ob Aliens, eine Seuche, Terroristen, eine Naturkatastrophe - irgendwas wird schon einfallen. Jedenfalls sollte das Leben und Wohl ALLER auf dem Spiel stehen. Also das aller Amerikaner! USA! USA! USA!
Schritt 5: Und auch wenn die Bedrohung übermächtig erscheint, am Ende werden die Amerikan- äh Menschen siegen. USA! USA! USA!
Schritt 6: Ganz wichtig sind die Szenen, die den Zuschauer die Figuren ins Herz schließen lassen: wenn das Genie mit seiner verflossenen Liebe über irgendwelche vergangenen Ereignisse spricht, von denen man nichts weiß, sie aber doch versteht, weil sie einfach das pure Klischee sind.
Dialogvorschlag:
Sie: "Falls das noch etwas bedeutet: ich habe nie aufgehört, dich zu lieben."
Er: "Aber es war nie genug."
Man erkennt: es ist wichtig, dass die Figuren sehr unecht wirken und sprechen und handeln. Umso weniger Authentizität, desto besser!
Schritt 7: Vor der alles entscheidenden Schlacht/Mission muss der Politiker/Militärtyp (das kann man individuell entscheiden) eine etwas längere, äußerst pathetische Rede halten, sodass Aragorn fast blass vor Neid werden könnte. Natürlich muss man seine Männer motivieren, die Bedrohung ernst zu nehmen und nochmal verdeutlichen, dass das Schicksal ganz Amerik- äh der Welt auf dem Spiel steht.
Schritt 8: Am Ende gewinnen natürlich die Menschen (siehe Schritt 5). Genie bekommt die alte Liebe wieder. Der Rest feiert mit Frau und Kind. Vlt. ist eine der Frauen gestorben, weil sie nicht rechtzeitig gerettet werden konnte. Aber so spielt das Leben nunmal.
Wenn man das nun alles beachtet, bekommt man sicher einen Kassenschlager. Also, wenn man den Film ordentlich aufbläht und mit Explosionen und Special Effects vollstopft.