armknoli - Kommentare

Alle Kommentare von armknoli

  • „Pink Elephants“ zeigt uns, wie der umstrittene Schauspielcoach Bernard Hiller in seinen Master Classes die Teilnehmer und Teilnehmerinnen bis an deren persönlichen Grenzen bringt, um sie für das Leben vor der Kamera vorzubereiten. Das ist spannend und verstörend zugleich: Während wir über Hiller kaum etwas erfahren, gleichen seine Kurse eher Sekten, die den Traumberuf Schauspielerei kontinuierlich in Frage stellen.

    • 8

      „An Elephant Sitting Still“ ist eine echte Herausforderung an das Publikum, und das nicht nur wegen der knapp vier Stunden langen Laufzeit. Das Drama um mehrere Verzweifelte und Verlierer einer nordchinesischen Stadt ist visuell wie inhaltlich bedrückend, findet aber inmitten der blau-grauen Dunkelheit Trost in einer allmählichen Annäherung und einer Geschichte, die keine ist.

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      • 7

        „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ nimmt uns mit in das New York der 1920er und zeigt uns eine magische Welt, verborgen vor den menschlichen Augen. Das ist zwar ein Spin-off zu Harry Potter, ohne große Bezüge jedoch – und ohne großen Zusammenhang. Die einzelnen Handlungsstränge finden kaum zusammen, der Film interessiert sich mehr für seine Kreaturen und den Aufbau einer Welt als für eine wirkliche Geschichte. Das ist zwar spaßig, bleibt aber doch unter den eigenen Möglichkeiten.

        • 5

          Die Idee hinter „Super Drags“ ist einmalig: Drei gewöhnliche Kaufhausangestellte verwandeln sich in Drag Queens, um ihren Mitbürgern zu helfen. Die Serie selbst ist es weniger. Die Optik entspricht den üblichen TV-Normen, die Witze gehen selten über einfallslos-derben Humor hinaus und bestätigen zudem sämtliche Vorurteile gegenüber Homosexuellen. Das ist immer noch grotesk genug, um mal reinzuschauen, letztendlich aber eine Enttäuschung.

          • 5

            „Verschwörung“ setzt die berühmte „Millennium“-Trilogie fort, die vor zehn Jahren als Buch und Film für Furore sorgte. Das wird dieser Fortsetzung eher nicht vergönnt sein, die aus der beliebten Hackerin eine übermenschliche Geheimagentin macht und auch sonst völlig überzogen ist – und das auch noch ernst meint. Als schick bebildeter Trash macht das Spaß, spannend ist der Thriller jedoch kaum.

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            • 8

              „Was uns nicht umbringt“ versammelt fast 20 Charaktere, die alle irgendwie mit dem Leben zu kämpfen haben. Das ist mal traurig, teils skurril, zuweilen auch recht unübersichtlich, da manch einer hier etwas in der Masse untergeht. Und doch begegnet die Tragikomödie den Figuren mit viel Wärme, gibt auch dem Publikum bei all den Problemen immer kleine tröstliche Weisheiten mit auf den Weg.

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              • 8

                Romantisch, komisch, alptraumhaft – in „November“ trifft vieles zusammen, was nicht zusammengehört. Aber die Mischung aus Bekanntem und Unbekannten ist so eigenwillig, dass man sich der Faszination kaum entziehen kann. Gekrönt wird diese seltsame estnische Romanverfilmung von grandiosen Schwarzweißbildern, die nicht von dieser Welt sind.

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                • 6

                  „Outlaw King“ nimmt uns mit in das Schottland des frühen 14. Jahrhunderts, wo ein selbsternannter König gegen die Unterdrückung durch die Engländer rebelliert. Das ist düster in Szene gesetzt, sowohl in Hinblick auf die schicken Landschaftsaufnahmen wie auch die brutalen Momente. Wirklich mitreißend ist das Epos aber nicht, dafür sind die Figuren zu blass, geben einem zu wenig Grund, mit ihnen mitzufiebern.

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                  • 7

                    „Bomb City“ erzählt die Geschichte von zwei jugendlichen Cliquen, die Ende der 90er in Texas aneinandergeraten. Das auf einer wahren Begebenheit beruhende Drama hält sich nicht sonderlich mit differenzierter Gegenüberstellung auf, das Herz schlägt hier für die lauten Punks, nicht die arroganten High-School-Sportler. Doch der starke Kontrast macht im Zusammenspiel mit einem überzeugenden Hauptdarsteller die Wirkung des Films umso größer.

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                    • 7

                      „Reise nach Jerusalem“ zeigt eine Frau Ende 30, die in die Arbeitslosigkeit rutscht und trotz großer Anstrengungen nicht wieder herausfindet. Das ist zwar manchmal humorvoll, gerade auch in den peinlichen Situationen der Protagonistin. Es geht aber doch auch zu Herzen, wie hier jemand verzweifelt um seine Existenz kämpft und dabei nie einen Platz für sich findet.

                      • 4

                        Am Anfang war der Schmerz, am Ende die Langeweile. Der Rache-Thriller folgt ohne jegliches Gespür für die eigene Unsinnigkeit den ausgetretenen Genrepfaden, ist einerseits zwar routiniert, aber insgesamt auch der lustlosen Hauptfigur wegen nur wenig aufregend.

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                        • 6

                          Eine Maschine, die Träume anderer aufzeichnet und wiedergibt? Das ist faszinierend, unheimlich und oft auch traurig. Wenn in „Rememory“ der Mörder eines Erfinders gesucht wird, vermischen sich Science-Fiction, Krimi und Drama zu einem nicht immer spannenden, insgesamt aber doch interessanten Film, der jede Menge Fragen zu der Natur und dem Sinn von Erinnerungen stellt.

                          • Dich behandle ich nicht, du bringst mir kein Geld! „Der marktgerechte Patient“ zeigt, wie aufgrund gesetzlicher Bestimmungen die Krankenhäuser um Wirtschaftlichkeit kämpfen, mit kuriosen bis erschreckenden Folgen. Der Patient selbst ist nur noch so viel wert wie die Entlohnung der Behandlung, das Wohl der Kranken tritt hinter deren Profitabilität zurück.

                            • 7

                              Trotz des etwas unpassenden Titels: Wenn in „Lieber Antoine als gar keinen Ärger“ ein Unschuldiger nach acht Jahren Knast wieder rauskommt und auf die Witwe seines Peinigers trifft, dann ist das nicht so komisch, wie es sich anhört. Stattdessen mischt sich in den absurden Humor viel Schmerz und sogar Nachdenklichkeit zu Freiheit und Schuld, wenn auch grotesk verpackt.

                              • 8

                                Was wie eine biedere Arthouse-Romanze beginnt wird zu einer der frischesten und unterhaltsamsten Liebesgeschichten der letzten Zeit. „Die Poesie der Liebe“ schafft es dabei, immer wieder zu überraschen und Gegensätze in sich zu vereinen, als wäre es das Normalste auf der Welt. Die Geschichte um einen Schriftsteller und die Frau, die mehr als 40 Jahre an seiner Seite war, ist gleichzeitig hässlich und schön, urkomisch und traurig, eine unverschämte Farce, der man alles abnimmt, sogar den Glauben an die große Liebe.

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                                • 8

                                  Wenn ein mürrischer Einsiedler und ein schwieriger Junge gemeinsam die neuseeländischen Wälder unsicher machen, bleibt dabei kein Auge trocken. Gleichzeitig bietet die fantastisch gespielte Mischung aus Buddy-Komödie und Coming-of-Age-Drama aber auch sehr schöne und einfühlsame Momente – trotz eines schwächeren letzten Drittels.

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                                  • „Follow This“ nimmt eine Reihe aktueller Phänomene und Themen, von sehr kurios bis gesellschaftlich relevant, und stellt sie den Zuschauern vor. Tiefgründig ist das nicht, da pro Folge nur 15 bis 20 Minuten zur Verfügung stehen. Als Denk- und Diskussionsanstoß erfüllt die Dokuserie aber ihren Zweck.

                                    • 7
                                      über Streik

                                      Alles für die Arbeit geopfert, nur um am Ende doch der Dumme zu sein: „Streik“ nimmt uns mit zu einer Fabrik in der französischen Provinz, in der mit zunehmend verzweifelten Mitteln gegen eine Schließung gekämpft wird. Das ist sicher nicht übermäßig differenziert erzählt, verfehlt aber seine Wirkung auch nicht: Das Drama schockiert, bewegt und macht richtig wütend.

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                                      • 4

                                        Die grundsätzliche Frage, was Familie ausmacht und wer sich um ein Kind sorgen sollte, die ist immer wieder spannend. Wenn in „Unser Kind“ jedoch gleich drei Parteien um den Sohn einer Verstorbenen balgen, dann fehlt es hinten und vorne an Glaubwürdigkeit. Zudem scheitern die Darsteller daran, ihre Figuren nachfühlbar oder zumindest ansatzweise sympathisch mit Leben zu füllen.

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                                        • 5 .5

                                          Der Globetrotter-Bruder ist tot, also liegt es an der ängstlichen kleinen Schwester, dessen Traum zu vollenden. Das ist insgesamt nett, zumal auch charmant besetzt, drückt sich aber schon auffallend vor der eigentlichen Trauerarbeit und hat statt echter Erkenntnisse und Entdeckungen nur Gemeinplätze auf dem Reiseplan.

                                          • 6
                                            über Raus

                                            Die Welt ist irgendwie falsch, jemand muss doch etwas dagegen tun können! In „Raus“ folgen wir einer Gruppe von Jugendlichen, die von einem mysteriösen Fremden in einer Berghütte den Weg zum Neuanfang erhofft. Das ist gerade anfangs ein fesselndes Porträt einer orientierungslosen Jugend, verläuft sich ab der Hälfte jedoch in zu viele Richtungen, um die Kraft bis zum Schluss aufrechtzuerhalten.

                                            • 5

                                              Ein Minipferd will Rentier werden, gleichzeitig gibt es mächtig Ärger auf der Farm: „Elliot – Das kleine Rentier“ erzählt mehrere Geschichten gleichzeitig, die irgendwie gar nicht zusammengehören. Zumindest teilweise ist das aber ganz nett, gerade die Interaktionen der tierischen Protagonisten, sofern man über die Low-Budget-Optik hinwegsehen kann.

                                              • 7

                                                Was lange währt, wird endlich … eigen. „The Other Side of the Wind“ erzählt die Geschichte eines Regisseurs, der alten Erfolgen hinterherläuft. Einen roten Faden wird man in der dokumentarisch verpackten Satire auf Hollywood nicht finden, dafür unzählige Querverweise, Grenzüberschreitungen und Spielereien, die den Film gleichzeitig unübersichtlich und hypnotisch machen. Ein zeitloses Zeitdokument der 1970er über eine Branche im Wandel, die sich irgendwie aber doch nicht ändert.

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                                                • 7
                                                  über Sofia

                                                  „Sofia“ führt uns am Beispiel eines unehelichen Kindes vor Augen, wie traditionsbehaftet die marokkanische Gesellschaft ist – und wie verlogen. Das ist trotz einer apathischen Hauptfigur spannend, zeigt uns ungeschönt, wie bitter und hinterhältig das Leben sein kann.

                                                  • 7

                                                    Die Kombination von Nazis und Zombies verspricht eigentlich nur Müll, zudem sind weder die Geschichte noch die Figuren hier sonderlich spannend. Der Film selbst ist es aber schon: „Operation: Overlord“ überrascht durch eine starke Atmosphäre, tolle Bilder und spielfreudige Darsteller und wird auf diese Weise zu einem Horror-Überraschungshit auf der großen Leinwand.

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