armknoli - Kommentare

Alle Kommentare von armknoli

  • 4

    Eine Pariser Geschäftsfrau fährt ins Baskenland, um einen kleinen Laden zu kaufen, und stößt dabei auf einen widerspenstigen Einheimischen. In den besten Momenten nutzt die französische Komödie den bewaffneten Unabhängigkeitskampf zu absurden Zwecken. In den meisten anderen gibt es abgenutzte Klischees und eine Romanze, die viel zu erzwungen ist, als dass sie einem irgendwie zu Herzen gehen würde.

    • 5

      Ein Prediger eröffnet seiner Gemeinde eines Tages, Gott habe zu ihm gesprochen und ihm gesagt, es gebe keine Hölle. In den USA sorgte das seinerzeit für einen gewissen Skandal. Ein wirklicher Aufreger ist „Come Sunday“ dann aber höchstens für fundamentale Christen, die an dem alten Glauben festhalten wollen. Eine tatsächliche Auseinandersetzung mit dem Thema findet nicht statt, auch bei der Hauptfigur deutet das Biopic Kontroversen höchstens an – es fehlt der Mut zu mehr.

      • 6

        In „Breakdown in Tokyo“ folgen wir einem Regisseur im etwas fortgeschrittenen Alter, der in Japan einer deutlich jüngeren Tourmanagerin verfällt und damit für richtig viel Chaos sorgt. Der Film verwischt dabei inhaltlich wie formal die Grenzen zwischen Fakt und Fiktion, kombiniert eine nachvollziehbare Midlife Crisis mit skurrilen bis grotesken Situationen.

        • 7
          über Pawo

          Was tun, wenn dein Land seit Jahrzehnten von einem anderen besetzt wird und niemand dir hilft? „Pawo“ erzählend basierend auf einer wahren Geschichte, wie ein junger Tibeter in den Unabhängigkeitskampf gegen China hineingezogen wird. Der Protagonist wird als Individuum zu wenig deutlich, was auch zu Längen führt. Insgesamt überwiegen aber die starken Szenen, gerade auch unter Mithilfe der tollen Bilder.

          • 6
            über Detour

            Anfangs Familiendrama, später eher Thriller zeigt „Detour“, dass auch hierzulande atmosphärisch gelungene Abgründe entdeckt werden können. Das ist schauspielerisch stark, zwischen rätselhaft und spannend, selbst wenn so manche Frage irgendwo in der Dunkelheit verlorengeht.

            • 9

              Vieles an „Isle of Dogs“ kommt einem bekannt vor. Die Geschichte hält sich an bewährte Wege, baut das eine oder andere Klischee ein und ist sowieso ziemlich simpel und geradlinig. Gleichzeitig wird man kaum einen Film finden, der seltsamer, verschrobener und überraschender ist als dieser hier. Ein Widerspruch? Vielleicht. Aber das wunderschöne Stop-Motion-Abenteuer um eine bizarre Hunderettung lebt wie die vorherigen Werke von Wes Anderson in einer ganz eigenen Welt, in der weder die üblichen Regeln, noch Logik oder Zeit etwas zu suchen haben.

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              • 7

                „6 Ballons“ lässt uns an der besonderen Beziehung zweier Geschwister teilhaben, die von den Drogenproblemen des Bruders geprägt ist. Das ist mal komisch, später dreckig und schmerzhaft, zwischendrin aber auch poetisch. Die Geschichte einer nächtlichen Autofahrt bleibt dabei simpel, ist aber doch so gut erzählt und gespielt, dass man den beiden ewig folgen könnte, ohne sich zu langweilen.

                • 5

                  „Lomo – The Language of Many Others“ versucht auf eine nicht ganz geglückte Weise, klassisches Coming of Age mit modernen Internetaspekten zu verknüpfen. Das ist im einen Moment zu stereotyp, im nächsten over the top, überzeugt trotz eines engagierten Hauptdarstellers nicht wirklich. Einige schöne und auch interessante Szenen entschädigen aber für einen Film, der auf der Suche nach Tiefe eher wirr denn aussagekräftig ist.

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                  • 7
                    über Home

                    „Home“ nimmt uns mit in die Welt dreier Jugendlicher in Belgien, in der Trost und Verständnis Mangelware sind. Das ist teilweise sehr eindrucksvoll, verschwimmt bei der naturalistischen Darstellung die Grenzen zwischen Spielfilm und Dokumentarfilm. Auf Dauer fehlt dem Drama aber doch ein bisschen der Inhalt: Erklärungen sind Mangelware, man versteht oft nicht, warum die Protagonisten sich verhalten, wie sie es tun.

                    • 5

                      Die Gartenzwerge sind wieder da! Gewissermaßen. Ein wenig seltsam ist es schon, dass die Helden des Vorgängers in „Sherlock Gnomes“ so unwichtig sind und wir auch kaum einen Garten mehr zu sehen bekommen. Und das Potenzial der absurden Idee wird erneut für ein bloßes Gimmick verbraten. Ein nettes Animationsabenteuer ist der Gnomkrimi aber schon geworden, das neben schönen Bildern erneut viele prominente Sprecher zu bieten hat.

                      • 6

                        In Russland war „Mathilde“ ein höchst kontroverser Film, da die Affäre zwischen dem letzten Zaren und einer Primaballerina nicht sehr schicklich ist. Ansonsten ist das Liebesdrama aber recht brav und auch konventionell, geht eigentlich kein großes Risiko ein. Dank der schönen Bilder und der opulenten Ausstattung sowie einem präsent auftretenden Lars Eidinger reicht das aber für die Fans solcher Filme.

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                        • 6

                          Von den Eltern unverstanden, von der Gesellschaft verstoßen: „Layla M.“ erzählt die Geschichte einer 18-jährigen Niederländerin, die als Tochter marokkanischer Einwanderer zunehmend radikalisiert. Während das Drama anschaulich die Hilflosigkeit der Eltern zeigt, welche mit der Situation überfordert sind, bleibt es bei der Hauptdarstellerin zu sehr auf Distanz, sodass diese und ihr Schicksal einem nie begreiflich wird oder auch nahegeht.

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                          • 4
                            über Amateur

                            Ein 14-Jähriger aus einer finanziell klammen Familie träumt davon, Karriere in der NBA zu machen. Das ist ein weit verbreiteter Traum, in dem sich viele Zuschauer wiederfinden können. „Amateur“ verpasst es aber, darüber hinaus etwas Interessantes anzubieten. Spannende Themen finden sich in dem Sport-Drama durchaus, sie werden aber kaum ausgearbeitet und bleiben ohne Konsequenz, so wie der Film insgesamt vor sich hinplätschert, ohne jemals wirklich zu packen.

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                            • 6

                              Mit seinem Roman „Fänger in den Roggen“ schuf J.D. Salinger ein absolutes Kultwerk, das Geschichte schrieb. Wer aber war der Autor dahinter? „Rebel in the Rye“ arbeitet brav die bekannten Fakten aus der Jugend ab, verpasst es aber, diese auch wirklich mit Leben zu füllen. Das Biopic ist prominent besetzt, informativ, sieht auch gut aus, geht jedoch zu sehr auf Nummer sicher, als dass es wirklich mitreißen bzw. dem Autor wirklich gerecht würde.

                              • 6

                                „The Safe“ kombiniert auf eine doch ungewöhnliche Weise einen regulären Bankraub-Thriller mit einer Horrorgeschichte. Ganz geglückt ist diese Kombination nicht, hält sich zu oft mit Standardsituationen auf und schafft es auch nicht, beide Teile wirklich miteinander zu verknüpfen. Aber es gibt doch eine Reihe sehenswerter Szenen, gerade auch durch das Zusammenspiel der beiden Hauptfiguren.

                                • 6

                                  Eine Jugendliche, die von einer Pflegefamilie zur nächsten geschoben wird, will sich ihrem Vater annähern, indem sie dem Schul-Wrestlingteam beitritt. Das ist als Szenario ganz spannend, umso mehr, da die Protagonistin dabei gegen Männer antreten muss. So richtig stark interessiert sich „First Match“ aber nicht für den Aspekt, hält sich sowohl beim Sportteil wie auch als Sozialdrama ziemlich an Klischees.

                                  • 7

                                    Wenn sich in „Early Man“ Knetmasse-Steinzeitmännchen bei einem historischen Fußballturnier bekämpfen, dann bedeutet das in mehrfacher Hinsicht eine Rückkehr in vergangene Zeiten. Insgesamt ist diese auch gelungen: Es gibt Witze für jedes Alter, dazu ein visuelles Wunderwerk voller Details. Leider sind Geschichte und Figuren jedoch nicht annähernd so eigenwillig, wie man es von den Stop-Motion-Meistern von Aardman gewohnt ist.

                                    • 5

                                      Eine der berühmtesten Liebesgeschichten aller Zeiten wird neu erzählt ... mit Gartenzwergen? Die Idee ist schön absurd, öffnet Tür und Tor für satirische Seitenhiebe auf das Kleinbürgertum. „Gnomeo und Julia“ interessiert sich dafür aber gar nicht und nutzt auch das ungewöhnliche Szenario so gut wie nicht. Für ein jüngeres Publikum reichen die harmlosen Witze, Erwachsene werden sich trotz schön gestalteter Figuren eher langweilen.

                                      • 6

                                        Ein abgelegenes Waldhaus, eine unheimliche Höhle und Stimmen, die eigentlich nicht da sein sollten: „The Mimic“ nimmt ein bekanntes Setting und entlockt diesem trotz einiger ärgerlicher Klischees viel Atmosphäre und auch den einen oder anderen Überraschungsmoment. Die schönen Bilder und eine wohl schaurige Kinderdarstellerin runden den soliden Eindruck des Geisterhorrors ab.

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                                        • 7

                                          „3 Tage in Quiberon“ erzählt teils fiktiv, teils nah an der Vorlage von einem der letzten großen Interviews mit Romy Schneider. Das ist auch dank einer fabelhaften Hauptdarstellerin und wunderschönen Schwarzweißaufnahmen ein spannendes Künstlerporträt, hat darüber hinaus eine Menge über unser Verhältnis zu Stars und den damit verbundenen Besitzansprüchen zu sagen.

                                          • 3
                                            über Hangman

                                            Ein Polizist, ein Ex-Polizist und eine Journalistin suchen gemeinsam einen Serienmörder, der seine Taten mit einem Galgenmännchen-Ratespiel verbindet. Das hätte spannend werden können, wenn „Hangman“ dabei nicht inhaltlich so viel falsch machen würde – von dem fehlenden Rätsel über willkürliche Ermittlungen bis zu Figuren aus der Retorte. Atmosphärisch ist das zuweilen geglückt, der Film selbst trotz prominenter Besetzung jedoch eine herbe Enttäuschung.

                                            • 7

                                              „Roxanne Roxanne“ wirft einen Blick auf eine der beiden Hauptfiguren, die als Teil der sogenannten „Roxanne Wars“ Rap-Geschichte schrieben. Das Biopic interessiert sich jedoch nur am Rande für das Phänomen, so wie Musik allgemein eine enttäuschend geringe Rolle spielt. Stattdessen steht das Leben von Roxanne Shanté im Vordergrund. Das ist teilweise sehr überzeugend gespielt, inhaltlich auf Dauer jedoch etwas unbefriedigend.

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                                              • 7

                                                Ein argentinischer Soap-Star träumt davon, mit einem seriösen Film in den USA richtig durchzustarten, nur um am Ende richtig zu scheitern. Von einigen etwas zu direkten Szenen abgesehen ist „Nobody’s Watching“ ein schön beiläufiges Drama, das von verpatzten Lebenszielen und Orientierungslosigkeit handelt, dabei aber noch eine Reihe weiterer Themen wie Vorurteile streift.

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                                                • 5

                                                  Ein menschenscheuer Einsiedler wird zur Aufnahme einer fremden Frau gezwungen und kommt dieser mit der Zeit näher. Was längere Zeit nach einem zwar nicht außergewöhnlichen, aber doch zumindest stimmungsvollen Außenseiterdrama ausschaut, will zum Ende hin mehr sein und gerät dabei völlig aus dem Tritt.

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                                                    1. Eine persönliche Geschichte erzählen. 2. Eine schwierige Kriegssituation aufbereiten. 3. Den Zusammenhang zur heutigen politischen Lage herstellen. Das ist schon recht viel, was „Leanders letzte Reise“ da versucht. Ein bisschen zu viel: Viele Übergänge und Themen sind auf Kosten der Glaubwürdigkeit erzwungen und verknappt. Stoff zum Nachdenken bietet das Drama aber, dazu sehenswerte Hauptdarsteller, welche über so manche Schwäche hinwegtäuschen.

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