armknoli - Kommentare

Alle Kommentare von armknoli

  • 8

    „Das Mädchen aus dem Norden“ erzählt anhand einer Jugendlichen, wie das indigene Volk der Samen in den 1930ern von den Schweden diskriminiert wurde. Ruhig und doch tieftraurig schildert das Drama, wie sich ein junger Mensch nach Anerkennung sehnt und keinen anderen Weg findet, als die eigene Herkunft zu verleugnen, später auch zu zerstören.

    • 4

      Alter Name, alte Besetzung, alte Witze: Beim dritten Teil der Lümmel-Reihe hieß es wieder zurück zu den Ursprüngen. Der Unterhaltungsfaktor ist im Vergleich zum direkten Vorgänger dann auch wieder etwas höher, die harmlosen und auch zahlenmäßig bescheidenen Streiche verhindern jedoch, dass „Pepe, der Paukerschreck“ trotz eines gewissen Charms sonderlich hervorsticht.

      • 6

        Ein aufrechter Bombenexperte bekommt es mit einem skrupellosen Bandenchef zu tun. Die Geschichte von „Shock Wave“ ist simpel, die Figuren quasi nicht-existent, zudem muss man sich mit Anachronismen und Pathos herumschlagen. Der Thriller an sich ist dafür tatsächlich spannend und auch schick inszeniert, Genrefans haben an dem Hongkong-Actionstreifen ihren Spaß.

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        • 9

          Nachdem sie schon mehrfach als Drehbuchautorin brillierte, liefert Greta Gerwig mit „Lady Bird“ ein zurecht mit Kritikerlob überhäuftes Solo-Regiedebüt ab. Die Geschichte einer schwierigen Mutter-Tochter-Beziehung ist trotz des nostalgischen Settings absolut zeitlos, zeigt ebenso authentisch wie eigenwillig die Schwierigkeiten, sich als Jugendliche in dieser Welt zurechtzufinden. Neben den gewohnt pointierten Dialogen und präzisen Alltagsbeobachtungen begeistert vor allem das hochkarätige Ensemble, das einige der herausragendsten Jungdarsteller unserer Zeit vereint.

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          • 8
            über Pio

            In „Pio“ bekommen wir einen Einblick in das Leben einer italienischen Parallelgesellschaft aus Romas, Flüchtlingen und anderen Verlierern. Das ist nicht schön, lockt nicht mit versteckten Sympathieträgern oder auch einer spannenden Handlung. Dafür ist das Coming-of-Age-Sozialdrama umso authentischer, zeigt eindrucksvoll, was es heißt, ohne Hoffnung und Perspektive aufwachsen zu müssen.

            • 7
              über Bamy

              „Bamy“ führt uns vor Augen, dass es nicht viel Geld braucht, um einen außergewöhnlichen Horrorfilm auf die Beine zu stellen. Mal komisch, dann wieder melancholisch oder auch einfach nur seltsam geistert die Genremischung umher, verzaubert und verstört durch surreale Einfälle und kunstvolle Bilder – obwohl eigentlich so gut wie nie etwas passiert.

              • 5

                Ein aufgewecktes Mädchen stößt immer wieder auf Ablehnung und eine Mauer aus Schweigen: Die Verfilmung des autobiografischen Romans erzählt von einem Nachkriegsdorf, das auch Jahrzehnte später braunes Gedankengut sowie finstere Geheimnisse in sich trägt. Der Inhalt ist wichtig, auch Ausstattung und Besetzung passen. An vielen Stellen ist „Hannas schlafende Hunde“ aber zu einseitig und auch dick aufgetragen, als dass es als authentisches Abbild eines Dorfes durchginge.

                • 7

                  Ein Horror-Stummfilm im Jahr 2018? Was soll das denn? Wenn in „A Quiet Place“ jedes Geräusch tödlich sein kann, nimmt der Film eine im Grunde altbekannte Szene und dehnt sie auf anderthalb Stunden aus. Das wird mit einem etwas langwierigen Familiendramateil gestreckt und zum Schluss nicht ganz konsequent ausgeführt, ist insgesamt aber einer der originellsten und auch spannendsten Genrevertreter, die zuletzt auf der großen Leinwand gezeigt wurden.

                  • 6
                    über Blanka

                    In „Blanka“ folgen wir einem Straßenkind in Manila, das ständig andere Menschen ausraubt und davon träumt, eine Mutter zu haben. Das ist gleichzeitig putzig und tragisch, kombiniert auch visuell Schönes mit Hässlichem. Insgesamt richtet sich das rührende Drama aber doch an ein jüngeres Publikum, es mangelt an tatsächlich schmerzhaften Momenten und auch einer wirklichen Entwicklung.

                    • 2

                      Drei inkompetente Hotelnerds müssen eine Schar von Terroristen aufhalten, das klingt erst einmal nicht schlecht. „Game Over, Man!“ ist jedoch schlecht, sehr schlecht sogar. Die Filmemacher halten die bloße Erwähnung von Sex bereits für lustig, die Protagonisten sind ebenso langweilig wie der Humor. Lediglich die Gastauftritte von Ex-Stars und die überraschend explizite Gewalt stechen aus der zelebrierten Belanglosigkeit hervor.

                      • 8

                        Der Sohn pakistanischer Einwanderer soll Arzt werden und eine pakistanische Frau heiraten. Stattdessen will er lieber Stand-up Comedian sein und ist in eine Einheimische verliebt. Das semiautobiografische „The Big Sick“ kombiniert Romantic Comedy mit Culture Clash zu einem Film, der zwar viele bekannte Elemente enthält, in der Mischung aber doch jede Menge Spaß macht – auch der scharfzüngigen bis verschrobenen Protagonisten wegen.

                        • 8

                          Nach dem Überraschungserfolg von „Paddington“ schuf Paul King bei dem zweiten Kinoauftritt des kleinen Bären Paddington einen mindestens ebenbürtigen Nachfolger. Neben dem liebenswürdig-tollpatschigen Protagonisten überzeugen dieses Mal gerade auch die zum Teil herrlich überzogenen menschlichen Figuren. Zusammen mit dem hohen Tempo, viel Witz und einem optischen Wunderland wird „Paddington 2“ so erneut zu einem großen Spaß für die ganze Familie.

                          • 4

                            Wenn in „Guardians of the Tomb“ ein Team auf der Suche nach vermissten Personen und dem Geheimnis ewigen Lebens ist, dann kombiniert das klassisches Schatzsuchenabenteuer mit Tierterror. Leider kann sich der Film nicht entscheiden, ob er nun Trash oder echter Horror ist, auch die langweiligen Figuren und die überflüssigen Vorgeschichten stehen wirklicher Spannung im Weg.

                            • 6

                              Ein verschwundener Junge, ein Entführer, ein klarer Fall. Oder etwa doch nicht? In der Tradition anderer spanischer Thriller hat auch „Boy Missing“ diverse Wendungen eingebaut. Diese sind jedoch vergleichsweise einfach zu entdecken, der erzählerisch gradlinige Film wird Genrefreunde eher weniger überraschen. Dennoch gehört die Geschichte zu den interessanteren, die in diesem Bereich zuletzt gedreht wurden, auch aufgrund der Figuren.

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                              • 6

                                Business as usual beim unverwüstlichen Meisterdetektiv: „Der purpurrote Liebesbrief“ kombiniert wie immer kriminologische Ermittlungen mit überzogenen Actionsequenzen und reichert dies mit japanischem Flair an. Die Geschichte ist dieses Mal weniger willkürlich, gerade im Vergleich zu so manchem Vorgänger. Allein deshalb schon schauen Fans von „Detektiv Conan“ auch beim 21. Kinofilm rein, zumal das japanische Kartenspiel Karuta ein echtes Alleinstellungsmerkmal ist. Für die Optik gilt das nicht, die bleibt erneut ohne große Ambitionen.

                                • 5
                                  über Paradox

                                  Darly Hannahs Regiedebüt „Paradox“ spielt zwar mit Westernsymbolik, ist aber kaum als solcher zu bezeichnen. Oder überhaupt als ein narrativer Film. Die Geschichte wird nur angedeutet, Handlung und Figuren verstecken sich hinter den Bildern. Die sind dafür sehr schön, zeigen eine mystifizierte Traumvariante des ursprünglichen Amerikas und nehmen uns zusammen mit dem Country Folk von Neil Young auf eine eigentümliche Reise mit.

                                  • 7

                                    Wie die Buchvorlage so ist auch Steven Spielbergs Filmadaption ein ungeniert nostalgisches Abenteuer, das sich an Gamer und Kinder der 80er richtet. Der Rest darf sich „Ready Player One“ natürlich auch anschauen und an den tollen Bildern und der bewährten Mischung aus Action, Gefühl und Spannung seinen Spaß haben. Noch etwas größer ist dieser aber, wer die vielen Anspielungen und Verweise versteht und deren Originale im Herzen trägt.

                                    • 8
                                      über Western

                                      „Western“ nimmt uns zwar nicht mit nach Amerika, sondern tritt die Reise Richtung Osten an. Wenn wir hier das bulgarisch-griechische Niemandsland kennenlernen, in dem ein neues Kraftwerk erbaut werden soll, dann werden aber doch diverse Elemente des altehrwürdigen Genres übernommen. Nicht alle haben das erwartete Ergebnis, das Drama ist auch mehr dokumentarisches Dorfporträt als handlungsgetriebener Genrefilm. Aber es ist eine sehr sehenswerte Reise, voller Widersprüche, archaisch und gleichzeitig hoch aktuell.

                                      • 5

                                        Was lange wird, wird endlich … Durchschnitt. „Pacific Rim: Uprising“ wurde im Vergleich zum Vorgänger abgespeckt: Die Schauwerte gingen zurück, es gibt weniger Roboter, weniger Monster und weniger Kämpfe. Die freiwerdende Zeit wird nun ausgerechnet durch das erweiterte Figurenpersonal gefüllt, das aber noch einmal langweiliger ist als beim ersten Mal. Das reicht insgesamt gerade so zum Anschauen, ist letztendlich jedoch eine weitestgehend überflüssige Fortsetzung.

                                        • 7

                                          Eine Frau, die deutlich jünger ist und nicht mal eine richtige Frau – „Eine fantastische Frau“ erzählt, wie eine Transsexuelle vergeblich um die Anerkennung der Familie ihres verstorbenen Freundes kämpft. Das ist an manchen Stellen etwas grob gehauen und lässt auch Abwechslung vermissen. Es bleibt aber ein sehenswertes Porträt einer starken Frau, die sich von nichts und niemandem unterkriegen lässt.

                                          • 5

                                            Ein aufrechter Polizist, ein Medizinstudent und eine mysteriöse Truppe gehen zusammen auf große Monsterjagd – „The Thousand Faces of Dunjia“ ist ein altmodisches Fantasyabenteuer, wie es heute im Westen nicht mehr gedreht wird. Das ist teilweise sehr konfus erzählt und kann es in punkto Spezialeffekten mit westlichen Blockbustern nicht aufnehmen. Der humorvolle Streifen ist aber zumindest für Liebhaber dieser Art Filme unterhaltsam genug, um mal reinschauen zu können.

                                            • 7

                                              Bald 60 Jahre nach Erscheinen wird Michael Endes Kinderbuchklassiker endlich für die große Leinwand adaptiert. Insgesamt ist die Verfilmung geglückt, protzt mit großen Namen und einem Aufwand, wie er in diesem Bereich nur selten betrieben wird. Kleinere Mängel wie die gehetzte Atmosphäre trüben ein wenig das Glück. Insgesamt bietet das teils recht altmodische „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ aber auch in dieser Variante unterhaltsame und fantasievolle Abenteuer.

                                              • 6

                                                „The Tokyo Night Sky Is Always the Densest Shade of Blue“ hat nicht nur einen langen und ungewöhnlichen Titel. Der auf einer Gedichtsammlung basierende Film ist auch selbst ziemlich ungewöhnlich. Die Figuren sind kaputt, die Dialoge nicht von dieser Welt, dazu gibt es ausgefallene visuelle Einfälle. Das macht gleichzeitig den Reiz dieses Dramas aus, ist teilweise aber zu gewollt anders und erschwert den Zugang zu den Protagonisten.

                                                • 7
                                                  über Gringo

                                                  Drogenhändler, Bosse von Pharmaunternehmen und andere Verbrecher: „Gringo“ lebt in erster Linie von den lustvoll dargestellten Figuren und dem immer weiter eskalierenden Chaos. Die Geschichte ist dabei in erster Linie verworren und überfrachtet. Wer an den Inhalt jedoch keine großen Ansprüche stellt, kann mit der schwarzhumorigen Komödie seinen Spaß haben.

                                                  • 7

                                                    „Film Stars Don’t Die in Liverpool“ erzählt die reale Geschichte des Filmstars Gloria Grahame, die Ende der 1970er eine Beziehung mit einem 30 Jahre jüngeren Kollegen anfing. Das ist solide bis erstklassig gespielt und bleibt auch durch die kunstvollen Übergänge von Vergangenheit zu Gegenwart in Erinnerung. Viele Fragen bleiben jedoch offen, gerade auch zu der Beziehung selbst, die sich nicht immer ganz erschließt.