Bandrix - Kommentare

Alle Kommentare von Bandrix

  • 5

    Ich verstehe den Sinn dieses Filmes nicht.
    Wirklich nicht.
    Mir war schon klar, dass Rob Zombie mit diesem Streifen das Leben von Corey Taylor, der Sänger von Slipknot, beleuchten wollte.
    Zombie geht dorthin zurück, wo alles seinen Anfang nahm.
    Damals war Taylor Jr. ein kleiner und etwas dicker Junge, der von allen gehänselt wurde. Er liebte die Musikrichtung Metal, Platten von Kiss und Konsorten liefen bei ihm rauf und runter.
    Zudem entwickelte er einen Hang zu verschiedensten Masken und Verkleidungen. Seine Haare lies er, ganz der Metaller, lang wachsen.
    Doch natürlich würde es heute nicht die Grenzen überschreitende Band geben, wenn nicht in frühen Jahren etwas passiert wäre.
    So fing Klein Corey doch tatsächlich an, sich durch seine Familie und Peiniger hindurch zu morden und landete im Irrenhaus.
    Dort angekommen bastelte er munter an weiteren Masken für seine baldigen Bandmitglieder und arbeitete außerdem noch an den psychedelischen Texten.
    Seinen Babyspeck inzwischen abtrainiert, entkam Corey mit Leichtigkeit der Psychatrie. Würde sich Zombie an die Faten halten, wäre der weitere Verlauf des Filmes klar. Corey befreit auch noch ie restlichen 8 Insassen, beginnt eine CD aufzunehmen und tourt nun, dank der Masken unerkannt, durch Amerika.
    Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte.
    Aber nein, Zombie folgt seinen eigenen kreativen Ergüssen.
    Corey, im Film seltsamerweise immer Michael genannt, kehrt zurück zu seinem Elternhaus, zieht eine Maske über, die der des Killers aus John Carpenters "Halloween" aus den 70ern Jahren haargenau gleicht und mordet sich durch die herumhurenden Teenies vor Ort.
    Was uns Zombie damit sagen will, ist mir nicht ganz klar.
    Zieht er hier Parallelen zwischen Carpenters Klassiker und der Band Slipknot?
    Hat er zwei verschiedene Filme zusammengeschnitten?
    Ich fühle mich jedoch ziemlich übers Ohr gehauen, schließlich wollte ich die echte Geschichte sehen und keine krude Mixtur aus Halbwahrheiten, Brüsten und 08/15 Schnetzelszenen.
    Nun ja, wie ich höre hat Zombie eine Fortsetzung gedreht. Vielleicht schafft er es ja dort seine musikhistorischen Fehler auszubügeln und Corey Taylor nicht einfach wie Michael Meyer aus John Carpennters "Halloween" aussehen zu lassen.
    Außerdem fehlt mir ein von Slipknot gesungener Titelsong! Ein klares Zeichen dafür, dass sich die Band von diesem Machwerk distanziert hat...

    10
    • 6

      „Colombiana“ hätte das weibliche Pendant zu „96 Hours“ werden können.
      Mit Hauptdarstellerin Zoe Saldana wurde schon mal die richtige Frau für diesen Job gecastet. Optisch absolut bezaubernd und nebenbei mit schauspielerischem Talent gesegnet.
      Letzteres wird in „Colombiana“ zwar nicht übermäßig gefordert, aber es fördert immerhin ihre Glaubwürdigkeit.
      Leider aber vermasselt es der Film doch zu oft.
      Zwar kann sich „Colombiana“ mit einer gewissen Härte auszeichnen, doch das Dreckige, Schmutzige, diese unvermittelte Rohheit, die „96 Hours“ ausmachte, fehlt einfach.
      Alles läuft ein bisschen zu glatt, Zufälle häufen sich und die Action wirkt hier und da einfach austauschbar.
      Gerade mal eine Actionszene vermittelt tatsächlich unmittelbare Spannung durch ihre Direktheit, der Rest ist glatt gebügelt und nur darauf bedacht Saldana im hautengen Latexkostüm zur Schau zu stellen.
      Das ist beileibe nichts schlechtes, doch leider vermisst man die Spannung und Atmosphäre.
      „Colombiana“ bietet nach verheißungsvollem Anfang hier und da gelungene Actionszenen und einen überzeugenden Cliff Curtis. Ein durchgehender Spannungsbogen ist aber nicht zu finden, auch wenn gegen Ende gemordet wird, was das Zeug hält.
      Im Großen und Ganzen also schon unterhaltend, aber einfach nicht besonders genug um wirklich aufzufallen.

      9
      • 7 .5

        „Roter Drache“ wird bestimmt niemals den Preis für Originalität erhalten.
        Was Brett Rattner hier liefert ist solides Genrewerk, ohne viel neue Ideen und mit dem üblichen Einerlei.
        Das Ganze ist natürlich mit dem Zugpferd namens Hannibal Lecter äußerst Erfolg versprechend. Anthony Hopkins schlüpft nunmehr zum dritten male in die Rolle des genialen Kannibalen und weiß immer noch zu erschrecken. Trotzdem hat sein Auftritt nicht mehr die gleiche Wirkung, wie es damals in „Das Schweigen der Lämmer“ dem Zuschauer Angst und Bange wurde. Sein Lecter hat etwas an Biss verloren.
        Dank überaus fähiger Darsteller an seiner Seite und einer zwar altmodischen, aber dennoch stimmungsvollen Regie bleibt „Roter Drache“ immer noch im sehenswerten Bereich.
        Die Spannung spitzt sich bis zum Ende hin zu und entlädt sich im überaus furiosen Finale. Ralph Fiennes als titelgebender Killer beeindruckt über alle Maßen und macht Hopkins fehlenden Schrecken vergessen.
        „Roter Drache“ muss natürlich am Vorgänger gemessen werden und dagegen hat er nun einmal keine Chance.
        Die Messlatte ist eben gelegt.
        Trotz dessen ist der Film durchaus empfehlenswert und Thrillerfreunde können sich auf einen geradlinigen und grundsoliden Genrebeitrag freuen.

        12
        • 5

          Das ist schon verdammt harte Kost.
          „Der erste Ritter“ präsentiert uns Richard Gere als harten Krieger, der jedoch trotzdem ein weiches Herz hat.
          Außerdem haben die Ritter Camelots seltsam blaue Rüstungen, die dem Film jedwede Ernsthaftigkeit rauben und es dem Zuschauer schwer fallen lassen, hier irgendetwas ernst zu nehmen.
          Nach verheißungsvollem Beginn flacht das Geschehen zu einer bloßen Romanze ab.
          Kitschige Dialoge, Gere mit seinem üblichen „Charme“ und eine Dame die daraufhin natürlich dahin schmilzt.
          Zwischendurch taucht dann sogar noch Sean Connery auf, der sich wohl auch erst mit verschlafenem Blick an die blauen Rüstungen gewöhnen musste, bis ihm auffiel, dass die Kamera schon längst lief.
          Sein überzeugendster Moment ist nämlich am Ende des Filmes angesiedelt.
          Vorher führt uns Jerry Zucker(ja, genau!) durch eine geleckte Fassung des Mittelalters, das jegliche Härte vermissen lässt. Da ist der Zuschauer sogar erstaunt, wenn in den Schlachtszenen Blut fließt.
          Wo ist das Disney- Zeichen, wenn man es vermutet?
          Würde „Der erste Ritter“ wenigstens nicht so krampfhaft auf Ernst getrimmt sein, man würde ihm beinahe verzeihen. So ist das aber nicht akzeptabel, wobei der Bezug auf die Artussage mehr ein Witz, denn tatsächliches Vorhandensein ist.
          In Sachen mittelalterlicher Abenteuer/Romanzen ist „Robin Hood“ ein Vorbild. Ein Vorbild, an dem sich „Der erste Ritter“ nicht messen lassen kann. Anders als in eben Genanntem stimmt hier die Mischung aus Action, Humor und Romanze keinesfalls.
          Was bleibt ist ein Film, der allenfalls Leuten gefällt, die mit dem Mittelalter bzw. richtigen dort angesiedelten Filmen nichts anfangen können. Selbst dann könnte er noch missfallen, da, wie schon gesagt, die Ernsthaftigkeit zu gewollt erscheint.

          15
          • Oh ja, wie recht du hast. Besonders bei "Das Bourne Vermächtnis" ist es ganz schlimm. Da wird über 2 Stunden ein Nichts an Story präsentiert nur um dann in einem weiteren Nichts zu enden. Selten kam mir ein Film unfertiger und nicht abgeschlossen vor...

            4
            • Also ich will ja nicht meckern, aber ich habe schon SEHR lange hier nichts mehr gewonnen....;)

              • 7 .5

                Sobald eine Kurzgeschichte von Phillip K. Dick als Vorlage dient, kann davon auszugehen sein, dass zumindest die Idee des Filmes genial ist.
                So auch hier.
                Jedoch bleibt es auch oftmals nur bei der guten Idee, denn die Ausführung fällt den Filmemachern hin und wieder etwas schwer.
                „Der Plan“ ist dabei wohl zwischen diese These geraten.
                Dem Film liegt in der Tat eine mehr als überzeugende Geschichte zugrunde. Doch die Art, wie sie auf Film gebannt ist, weiß nicht zu hundert Prozent zu überzeugen.
                Regisseur George Nolfi weiß, wie man Action ohne viel Bombast inszeniert. Davon zeugen die Türszenen und vor allen Dingen der Showdown. Hier wurde mit geringen Mitteln das Optimum herausgeholt.
                Jedoch verzettelt er sich im Mittelteil doch etwas zu sehr in die Liebesgeschichte. Das mag in Ansätzen ja erfrischend sein in Zeiten martialischer Hauruckfilme, doch übertreiben sollte man es dennoch nicht.
                Dank seiner hervorragenden Darsteller kriegt „Der Plan“ jedoch jedes Mal die Kurve und versinkt nicht in der Bedeutungslosigkeit.
                Matt Damon und Emily Blunt überzeugen als Pärchen. Blunt sehe ich sowieso immer gerne, von daher konnte „Der Plan“ was das angeht schon wenig falsch machen.
                Der Score ist gelungen, passt sich der Szenerie an und ist nicht übermäßig bombastisch.
                Sobald das Geheimnis um die sagenumwobenen Hütchenträger gelüftet wird, wird auf einmal angefangen tiefgreifende Fragen aufzuwerfen. Nolfi traut sich aber nicht diese auch zu beantworten, was, zugegeben, auch wirklich schwer geworden wäre und den Film vielleicht auch der Lächerlichkeit preisgegeben hätte.
                Nichtsdestotrotz hat „Der Plan“ mehr Substanz und Herz als die Vielzahl an Hollywoodblockbuster der letzten Jahre. Hier und da ist die Dramaturgie vielleicht etwas zu sehr hingebogen und ja, es schleicht sich durchaus Kitsch ein, aber im Großen und Ganzen überwiegen die Punkte auf der Sollseite.

                8
                • Und wieder mal bin ich neidisch auf dich, Joey! :)
                  Du kommst aus Unterfranken? Woher denn genau? Am Ende sind wir noch Nachbarn und wussten bisher nichts davon...

                  1
                  • 5

                    So ganz weiß ich nicht, was ich von diesem Film halten soll.
                    Ehrlich gesagt, ich bin vollkommen überfragt.
                    „Gantz“ bietet eine wunderbar mysteriöse Ausgangssituation, ansehnliche Effekte und vielerlei skurrile Szenen.
                    Auf der anderen Seite wirkt der Film jedoch wie eine quälend lang gezogene Exposition. Es wird so gut wie nichts erklärt, die Dialoge wirken gestellt und wirkliche Tiefe ist auch nicht zu entdecken.
                    Die Schauspieler sind jenseits von Gut und Böse.
                    Vor allem der Hauptdarsteller ist eine Witzfigur, seine Mimik ist zum Lachen und seine spätere Wandlung unglaubwürdig. Auch der restliche Cast macht keine besondere Figur, nimmt man mal das Aussehen der weiblichen Kämpferin im hautengen Anzug beiseite.
                    Die Action bietet zwar die schon erwähnten passablen Effekte und ist teilweise arg schräg, kann jedoch selten wirkliche Spannung aufkommen lassen. Dafür ist das Ganze einfach zu uninspiriert.
                    Zudem verhalten sich die Kämpfer oftmals derart unlogisch, dass es dem Zuschauer schon weh tut. Da wird minutenlang mit Waffen auf einen Feind angelegt, nur um dann wie versteinert dazustehen und nicht zu schießen. Schwachsinn. Lieber wird dann noch ne Runde geprügelt.
                    Stimmig ist jedoch die Atmosphäre. Die eingefangenen Bilder passen ganz gut zum düsteren Ton des Films.
                    Würde „Gantz“ gegen Ende mehr auf die Hintergründe eingehen, anstatt einen fragwürdigen Showdown abzuliefern, hätte es tatsächlich ein interessanter Film werden können.
                    So aber bleibt als einzige Hoffnung der Anime, der es vielleicht leichter macht in diesen Film einzusteigen.

                    8
                    • 6 .5

                      Nett.
                      Mehr kann und will mir nicht zu „Susi und Strolch“ einfangen.
                      Die Geschichte rund um das wohl bekannteste Hundeliebespaar ist ja wirklich ganz rührend und niedlich erzählt. Witz und etwas Spannung hat das Ganze ja auch.
                      Aber anders als in sonstigen Disneyfilmen fehlt mir hier das gewisse Etwas.
                      Das Gefühl zurück in die eigene Kindheit manövriert zu werden, etwas zu erleben, dass den Zuschauer an das Kind in sich selbst erinnert.
                      Dieses Gefühl fehlt mir bei „Susi und Strolch“ beinahe völlig.
                      Romantisch, mit naivem Humor ausgestattet und somit absolut familientauglich. Dazu noch mit einigen unvergesslichen Filmmomenten ausgestattet.
                      Wer kennt nicht die Szene mit der Spaghettinudel und dem letzten Fleischbällchen?
                      Deswegen will ich den Film auch nicht wirklich schlecht reden.
                      Er hat mich nur einfach nicht auf emotionaler Ebene mitgezogen, wie das andere Disneywerke sonst tun. Somit bleibt nichts weiter als ein „netter“ Film, der wenig falsch macht, für mich aber zu glatt gebügelt und seicht wirkt um tatsächlich mitzureißen.

                      7
                      • 6

                        Tony Gilroy scheint wohl kein einfacher Zeitgenosse zu sein. Immer wieder hört man von Querelen mit Verantwortlichen, sei es mal ein Regisseur oder gleich die Studiobosse.
                        Zwar ist er ohne Zweifel talentiert, allerdings hat er auch schon des Öfteren ziemlich ins Klo gegriffen („Duplicity“).
                        Matt Damon und Paul Greengrass erfolgreich vergrault, setzte er sic h sodann gleich selbst auf den Regiestuhl.
                        Eins vornweg: Wirklich schlecht ist „Das Bourne Vermächtnis“ nicht geworden.
                        Allerdings fehlt dem Film beinahe jegliches Alleinstellungsmerkmal, dass ihn wenigstens etwas von der Konkurrenz und seinen Vorgängern abhebt.
                        Gilroy kann sich weder im Inszenierungsstil entscheiden, noch die Story entweder von den Jason Bourne – Vorkommnissen entfernen oder sich voll hinter sie stellen.
                        Alles wirkt halbgar.
                        Mal packt Gilroy die aus letzteren Teilen bekannte Wackelkameraoptik raus, dann wieder setzt er auf den ruhigen Stil des Erstlings. Hier ist die Story ganz weit weg von den Geschehnissen rund um Bourne, dann muss er schon wieder erwähnt werden, nur damit dieser Film seine Daseinsberechtigung erhält.
                        Grundsätzlich ist die Story das, woran der Film sagenhaft scheitert. Trotz einer großartigen Darstellerriege stellt sich nur ganz selten Spannung ein. Die meisten Actionszenen hat man teilweise genauso schon in den Vorgängern gesehen (Dächerflucht über östliche Stadt oder Verfolgungsjagd mit Motocross). Originalität und frische Ideen sind gerade mal in Ansätzen vorhanden. Hin und wieder gelingt zwar die eine oder andere packende Szene (z.B. Amoklauf im Labor), der Rest ernüchtert jedoch.
                        Es gibt jedoch auch positive Seiten.
                        So ist Jeremy Renner großer Sympathieträger, auch wenn seine Rolle wenig hergibt. Zusammen mit Rachel Weisz harmoniert er ziemlich gut, was den Totalausfall der Story etwas kaschiert. Edward Norton (endlich mal wieder!) auf großer Leinwand zu erblicken, ist schön. Wenn auch verschenkt…
                        „Das Bourne Vermächtnis“ will mehr sein, als er eigentlich ist und scheitert an seinem eigenen Anspruch. Dank der Darsteller und ein paar gelungenen Szenen wird es aber nicht sonderlich langweilig, auch wenn das Ende trotz ellenlanger Laufzeit viel zu plötzlich kommt.
                        Mit etwas mehr Fokus auf seine Figuren, einem Regisseur, der weiß, was er will und ein paar eigenen Ideen könnte das Sequel hierzu tatsächlich als brauchbar ausfallen.

                        6
                        • 8

                          Dass die Dänen im Bereich des Filmes einiges können, ist nicht erst seit gestern bekannt.
                          Vor allem dank ihres überaus schwarzen Humors sind ihre Filme durchgehend empfehlenswert und einzigartig.
                          Nicht anders verhält es sich mit der tiefschwarzen Komödie „Dänische Delikatessen“.
                          Wieder einmal ist Mads Mikkelsen (mein erklärter Lieblingsdäne) mit von der Partie und wieder einmal überzeugt er restlos in der Rolle des seltsam verschrobenen Metzgers Svend.
                          Zusammen mit seinem Freund Bjarne (Nikolaj Lie Kaas ebenso grandios) eröffnet er eine eigene Metzgerei. Doch beide haben nicht mit dem niedrigen Käuferandrang gerechnet und müssen bald auf besondere Mittel zurückgreifen, die ihnen Erfolg von ungeahntem Ausmaß bescheren...
                          „Dänische Delikatessen“ ist skurril, besonders, verdammt böse und dabei überaus unterhaltsam.
                          Die Story wird von Minute zu Minute abgedrehter. Die Charaktere haben allesamt ihre Eigenarten, was sie auch deutlich vom Komödieneinheitsbrei abhebt. So ganz nebenbei wird der Film zum Ende hin sogar ziemlich spannend.
                          Außerdem nimmt sich „Dänische Delikatessen“ von der Art seines Humors angenehm zurück, bleibt subtil und im Hintergrund. Kein Slapstick und kein Gag der nicht seinen Weg findet.
                          Wer also nicht genug bekommen kann von dänischem, schwarzhumorigem und vor allem blutigem Material – bitteschön.
                          Mit „Dänische Delikatessen“ habt ihr euren nächsten Abspieltipp.

                          15
                          • 7

                            „Gregs Tagebuch“ mag zwar nicht besonders originell sein, unter all den Kinderfilmen sticht er dennoch hervor.
                            Der Film nimmt sich der Probleme der Hauptperson Greg an und nimmt ihn ernst. Der Humor ist glücklicherweise weit entfernt von bloßem Slapstick, sondern kann auch dank einiger fieser Dialoge und Situationskomik punkten.
                            Die Charaktere sind durch die Bank weg sympathisch und schräg, was den Film noch ein wenig kurzweiliger wirken lässt, als er ohnehin schon ist.
                            „Gregs Tagebuch“ kann also auch vom älteren Semester genossen werden. Zwar ist die Story rund um Greg und seinen etwas beleibten Freund durchsichtig - Plotwendungen lassen sich schon im Voraus erahnen – Spaß macht es allemal.
                            Nicht nur für die Kleinen.
                            Der Film ist locker leichte Unterhaltung, bietet eine einfache Botschaft und ist gut geeignet für einen Filmabend mit der ganzen Familie.
                            Mehr kann man von einem Kinderfilm doch gar nicht verlangen.

                            3
                            • 5

                              Regisseur James L. Brooks weiß wenig mit seinem neuesten Streich anzufangen.
                              „Woher weißt du, dass es Liebe ist“ präsentiert sich trotz eines talentierten Darstellergespanns als dermaßen unaufgeregt und dahin plätschernd, dass man am liebsten die Augen schließen möchte.
                              Einzig und allein eine Handvoll Sprüche lassen den Zuschauer bei der Stange bleiben mit der Hoffnung, dass es durch das Ensemble vielleicht doch noch Fahrt aufnimmt.
                              Aber nichts da.
                              Der Humor mag zwar teilweise angenehm subtil wirken, da aber der Storyverlauf derart nichtssagend und schlichtweg langweilig ist, kann Brooks zu keiner Zeit an alte Erfolge anknüpfen.
                              Paul Rudd spult sein übliches Gutmenschengehabe ab, Owen Wilson versucht sich mal in der Rolle des Machos und Jack Nicholson darf mal etwas fieser sein. Letzterer sorgt auch für die meisten Lacher und sorgt für kurzzeitig aufflammendes Interesse.
                              Da aber seine Screentime ziemlich gering ist, flaut diese umso schneller wieder ab.
                              „Woher weißt du, dass es Liebe ist“ hat sicherlich seine romantischen und netten Momente, kann aber zu keiner Zeit wirklich restlos überzeugen.
                              Zu zahnlos und eben zu nett wirkt das Geschehen.
                              Seicht, harmlos und ohne echten Tiefgang.

                              7
                              • 8 .5

                                Niveauvoll gesneaked #7
                                Wieder mal schüttelt unser kleines Programmkino eine absolute Perle aus dem Ärmel, die so, trotz bekannter Besetzung, garantiert nicht auf meinem Schirm gelandet wäre.
                                Hinter dem sperrigen Titel „Auf der Suche nach einem Freund fürs Ende der Welt“ verbirgt sich eine feinfühlige Komödie, die tatsächlich das Thema behandelt, das der Titel suggeriert.
                                Steve Carrell gibt hierbei den Durchschnittsmenschen, der erst in den letzten Wochen seines…deines…..unser aller Lebens anfängt, sein todgeweihtes Dasein zu genießen und tatsächlich mit Sinn zu füllen.
                                Hierbei ist es erstaunlich, wie ungemein realistisch der Film das Ende der Welt zeichnet. Trotz subtiler Komik wirkt die Apokalypse absolut eindrücklich auf den Zuschauer.
                                Das Losgelöstsein, keine Regeln mehr zu kennen, Dinge zu wagen, die einem vorher nicht einmal im Traum eingefallen wären. All das behandelt der Film. Auf tragikomische Art und Weise.
                                Stellt euch das einfach mal vor.
                                Ihr sitzt gerade im Auto. Hört Radio.
                                Dann die verhängnisvolle Durchsage. Eure Welt wird untergehen, ein Komet wird einschlagen und alles Leben auf dieser Welt unwiederbringlich auslöschen.
                                Tja, was tut man in den letzten Wochen seines….deines…unser aller Leben?
                                Die Einen feiern eine Party nach der Anderen. Haben Sex mit wildfremden Menschen. Warum? Weil sie es können und es sowieso keinen mehr schert.
                                Die Anderen halten an ihrem Job fest, weil sie nichts anderes kennen, Angst vor neuen Entwicklungen haben und die Situation nicht wahrhaben wollen.
                                Wiederum Andere versuchen ihre Fehler der letzten Jahre wieder glattzubügeln, Familienstreitigkeiten beizulegen und mit ihren Liebsten zusammen zu sterben.
                                All diesen Leuten begegnet Steve Carrell. Doch ist es nur die fantastische Keira Knightley, die ihn aus seiner Ohnmacht herausreist.
                                Mag der Film im Mittelteil etwas von seiner Wirkung einbüßen, ja, sogar fast in Stillstand verfallen. Die Beziehung der beiden Hauptcharaktere veranlasst den Zuschauer jedoch am Ball zu bleiben. Belohnt wird er durch ein zu Herzen gehendes finales Statement, das in Sachen Emotion und auch Spannung keine Wünsche offen lässt. Auch ein Dialog kann für gehörig Spannung sorgen – mucksmäuschenstill war es im Publikum.
                                „Auf der Suche nach einem Freund fürs Ende der Welt“ hat Schwächen, keine Zweifel. Jedoch legt er besonderen Wert auf seine Charaktere, den subtilen Humor, gemischt mit der Tragödie eines Weltuntergangs. So gesehen ist der Film ein „Melancholia“, nur mit einem Funken Hoffnung, trotz der nahenden Apokalypse.
                                Traurig, manchmal komisch, skurril – jedoch stets ehrlich.

                                14
                                • 5 .5

                                  Man nehme „Blade Runner“, „Minority Report“ und die Stadt Coruscant aus „Star Wars“ und mische sie munter.
                                  Hinzu kommen noch markige Namen wie zum Beispiel Colin Farrell, Bill Nighy und Bryan Cranston. Für eine gewisse und natürlich notwendige Schärfe sorgen Kate Beckinsale und Jessica Biel.
                                  Damit wäre eine nicht uninteressante Sci Fi – Mischung angerichtet, die gar nicht mal schlecht klingen würde.
                                  Gäbe es da nicht den Namen Len Wiseman.
                                  Außer „Stirb Langsam 4.0“ hat dieser nämlich bisher fast gar nichts Brauchbares zustande gebracht. Was er kann, ist Style over Substance - Charaktere und eine den Zuschauer durchdringende Faszination für seine Bilderwelten gehen ihm gründlich ab.
                                  So verwundert es auch nicht, dass das Remake „Total Recall“ bis auf seine Sets wenig Aufsehenerregendes zu bieten hat.
                                  Natürlich sieht alles wunderbar aus, doch der Inhalt wird dem Look des Filmes leider nicht gerecht. Dabei wäre das noch gar nicht so schlimm.
                                  Wenn die Macher aber stetig betonen, dass es sich hierbei um eine Neuinterpretation des Buches handelt und nicht um ein bloßes Remake des Arnie- Klassikers und dem völlig zuwider viele Szenen schlecht kopieren, ja dann muss sich der neue Ableger die Frage nach seinem Sinn gefallen lassen.
                                  Neben diesem grundsätzlichen Problem, sind es auch die immens großen Logiklöcher, die ein Eintauchen in die Story zunichte machen.
                                  Da gibt es einige Szenen zum Haare raufen, etwa wenn Farrell in Schwerelosigkeit Gewehrkugeln in normaler Geschwindigkeit abfeuert, oder auf einem mehrere hundert Km/h schnellen „Zug“ locker flockig nach oben gekraxelt wird.
                                  Das ist schade.
                                  Zudem werden Cranston und Nighy, beides absolute Spitzendarsteller, in zwei Minuten verbraucht. Da kann sich überhaupt keine Atmosphäre oder gar Spannung aufbauen, entfalten und auch auf den Zuschauer wirken. Farrell macht seine Sache noch ganz ordentlich, nur muss er außer Rennen und Schießen auch nicht viel tun. Spaß macht aber Kate Beckinsale als „Evil Bitch“. Actionszenen mit ihr kommen verdammt gut rüber, die Frau ist wirklich der Wahnsinn.
                                  Das war es dann aber auch schon. Interessanter Beginn, wundervolle Welten und eine toughe Beckinsale, die Farrell öfter mal in den Hintern tritt.
                                  Belanglos und schnell wieder in der Versenkung verschwunden. Bei dem vorzüglichen Stoff eine reife Leistung…
                                  PS: Kurt Wimmers (Drehbuchautor in diesem Fall) Werdegang beobachte ich auch mit wachsender Sorge. "Equilibrium" war wohl eine Eintagsfliege.

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                                  • Oh je, das ist auch eine meiner schlechten Angewohnheiten. Filmunwissenden während eines Filmes von Regisseur über Schauspieler bis hin zu Kameramann alles aufzuzählen. Inzwischen habe ich aber gelernt mich zu beherrschen. ;)

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                                    • 9

                                      Fuck yeah.
                                      Das ist der einzig mögliche Gedanke, nachdem sich geneigter Filmfan „The Expendables 2“ angetan hat.
                                      Zusammen mit einer eingeschworenen Truppe bestehend aus treuen Willis- Schwarzenegger – Stallone – Jüngern ging es also in das Action- Double bestehend aus „The Expendables 1“ und „The Expendables 2“.
                                      Eins vornweg: Die Fortsetzung übertrifft den Vorgänger in allen Bereichen.
                                      Die Action ist fulminanter, die Wackelkamera lässt Regisseur Simon West glücklicherweise zu Hause. Alles ist schön übersichtlich, brutal und mit einem erfreulich hohen Body Count.
                                      Die Rentner mitsamt nächster Generation hauen mal wieder ordentlich auf den Putz, Sprüche fliegen genauso oft und schnell wie Kugeln und –sofern diese von den „Good Guys“ aufgesagt werden – treffen sie auch ihr Ziel.
                                      „The Expendables 2“ ist feinste Unterhaltung voller Testosteron und schon beinahe parodistisch angelegter Männlichkeit.
                                      Die Cameos sind weiter ausgebaut worden, allein schon Chuck Norris ist jedes Geld wert. Himmelschreiend komisch seine Auftritte, die finale Schlacht im Terminal eine wunderbare Hommage an das umstrittene „Call of Duty“ – Level.
                                      So zitiert sich der Film munter durch alle möglichen Actionfilme – und Games, wirft mit Referenzen nur so um sich und sorgt so für spontan aufkommenden Szenenapplaus.
                                      Der Einzige der etwas blass bleibt ist Bösewicht Jean Claude Van Damme. Zwar darf er zeigen, dass er es immer noch drauf hat, er bekommt aber eine Spur zu wenig Screentime um wirklich voll durchzuschlagen. Das ändert sich hoffentlich in einem Directors Cut.
                                      „The Expendables 2“ ist trotzdem beste Unterhaltung für ein überwiegend männliches Publikum. Unfassbar coole Sprüche, wilde Action (wie cool sind denn die Pfannenschlägerei mit Jet Li oder Stathams Mönchauftritt?!?) und ein Ensemble zum Niederknien.
                                      Fast schon unheimlich, wie schnell die Zeit vergeht. Eine gefühlte halbe Stunde und schon ist der Rabatz leider auch wieder vorbei.
                                      Nun ja, ein Wiedersehen wird es ja in Form eines dritten Teils wohl geben...

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                                      • 8

                                        Gesneaked.
                                        Dass Joss Whedon ein Allroundtalent ist, ist unbestritten. So gesehen dürfte es eigentlich nicht überraschen, dass „Cabin in the Woods“ wieder mal hervorragendes Kino geworden ist.
                                        Alles beginnt, wie man sich einen typischen amerikanischen Teenie-Slasher vorstellt. Eine Gruppe Jugendlicher (allesamt Stereotypen) macht sich auf in den Wald.
                                        Allein.
                                        Es ist schon selbstverständlich, dass in dieser titelgebenden Hütte nichts ist, wie es scheint. Dass sich dies aber auch auf die Erwartungshaltung des Zuschauers bezieht, überrascht tatsächlich.
                                        Denn was Drehbuchautor Whedon und Regisseur Drew Goddard danach fabrizieren, macht fassungslos. Das ist alles so völlig gegen den Strich, unfassbar durchgeknallt und wahnwitzig, dass man nur staunen kann.
                                        Hier werden Horrorkonventionen über Bord geworfen, Standards dermaßen übertrieben dargestellt und in Klischees gebadet – Wahnsinn!
                                        Das Finale ist dermaßen übergeschnappt und auch originell, damit rechnen kann nicht einmal ein eingefleischter Horrorfilmfan.
                                        Eine willkommene Abwechslung im Horroreinheitsbrei, unvorhersehbar und garantiert nicht wie Dutzende zuvor.
                                        „The horror movie to end all horror movies“ – ja, mit dieser Behauptung könnte Joss Whedon tatsächlich recht haben…

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                                        • 7
                                          über Ted

                                          „Ted“ ist die ersten zwei Drittel eine erfrischend ehrliche Buddie-Komödie die Laune macht. Einige Schenkelklopfer, gepaart mit hin und wieder überraschend feinfühligem Humor. Was nicht heißt, dass unser aller Lieblingsteddy nicht die eine oder andere Obszönität auf Lager hätte. Das ganz gewiss nicht.
                                          Allerdings wirkt der flache Humor nie besonders dämlich, auch wenn das Niveau kein sonderlich Hohes ist. „Ted“ macht Spaß und ordentlich Laune solange er sich auf die Freundschaft zwischen dem Bären und Mark Wahlberg beschränkt. Da gibt es urkomische Szenen, bei denen der Zuschauer aus dem Lachen nur schlecht wieder herausfindet.
                                          Die eigentliche Liebesstory ist 08/15. Alles schon einmal gesehen, keine Überraschungen in Sicht. Dass das aber nicht weiter stört, liegt an der vorhandenen Chemie zwischen Wahlberg und Mila Kunis. Auch sie zeigt sich von ihrer lustigen Seite, das kann sie gut.
                                          Im letzten Drittel, sobald alles auf ein überraschend actionlastiges Finale zusteuert, verliert sich der Witz leider etwas. Gelacht wird immer seltener, da die Vorhersehbarkeit nun doch ihren Tribut fordert.
                                          Nichtsdestotrotz bleibt „Ted“ ein herrlich überzogener Spaß, der vieles richtig macht. Kein Meisterwerk, aber sympathisch und vor allem anfangs überaus komisch.

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                                          • 5 .5

                                            Gesneaked.
                                            Nichts Neues an der Babyfront.
                                            Schwanger sein ist anstrengend. Bei manchen klappt es sofort, andere brauchen Jahre um dorthin zu kommen. Wiederum die völlig Verzweifelten adoptieren.
                                            All diese Schicksale versucht der Film mithilfe mehrerer Paare zu verbinden. So begleitet der Zuschauer beispielsweise J. Lo auf der Suche nach dem perfekten afrikanischen Kind.
                                            Oder Cameron Diaz als Workaholic, die trotz Schwangerschaft noch eine Sendung auf die Beine stellen will.
                                            Hin und wieder schafft es der Film tatsächlich lustig zu sein. Dies ist aber immer nur den Nebenfiguren geschuldet, allen voran Chris Rock mit seinem Daddy Club und Dennis Quaid als reicher Bald- Vater.
                                            Unter den werdenden Müttern sind Elizabeth Banks und Anna Kendrick noch am Überzeugendsten.
                                            Ansonsten hat „Was passiert wenn’s passiert ist“ jedoch wenig zu bieten.
                                            Die üblichen Witze über Schwangere, hier und da Drama und schlussendlich das Happy End. Dabei scheint gegen Ende sogar noch mehr drinnen zu sein, kurz vor Schluss fehlt den Filmemachern wohl aber der Mut für mehr.
                                            So reiht sich der Film ein in das übliche Einerlei. Nichts Besonderes, aber auch kein wirklicher Reinfall. Gesehen haben muss man „Was passiert, wenn’s passiert ist“ allerdings auf keinen Fall.

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                                            • 6

                                              Würde ich „Ice Age 4“ mit meinem Freundeskreis vergleichen, so würde der Film zur Gattung Schön-dich-zu-sehen gehören.
                                              Man hat sich schon lange nicht mehr gesehen und den jeweiligen auch nicht sonderlich vermisst. Trotzdem verabredet man sich aus einer Laune heraus wieder mit diesem. Der Abend ist nett, das Bier schmeckt gut und neue und alte Geschichten werden ausgetauscht. Dann wird sich wieder verabschiedet und getrennte Wege gegangen.
                                              Schön, ihn wieder gesehen zu haben, aber auch kein Drama, wenn das nächste Treffen wieder eine Weile auf sich warten lässt.
                                              So in etwa verhält es sich mit „Ice Age 4“. Man hat schon viel miteinander erlebt, mit Figuren mehr oder weniger mitgelacht und mitgelitten.
                                              Dann verschwinden diese wieder für zwei Jahre um dann erneut das Kino zu entern. Man freut sich, auch wenn sich wirkliches Vermissen nicht eingestellt hat. Der Kinobesuch gestaltet sich so wie erwartet. Keine Enttäuschung, aber auch keine Gründe um in Jubelschreie auszubrechen.
                                              Es war eben schön dich zu sehen, „Ice Age 4“. Aber nicht schlimm, wenn man nun eine Weile nichts mehr von dir hört.

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                                              • Dann gibt es halt doch kein Freibier für alle. Pech gehabt! ;)
                                                Glückwunsch an Joey, mach uns stolz! .:.

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                                                • 7 .5

                                                  Ein riesiges Ungetüm bahnt sich seinen Weg durchs Weltall. Ein wahres Monstrum bestehend aus Metall und Glas.
                                                  Beinahe elegant schwebt es durch Sternenregen, erkundet ferne Welten und ist Zeugnis für die technischen Errungenschaften der Menschheit.
                                                  Es ist das Raumschiff Prometheus, benannt nach einer griechischen Sage, in der ein Mann für seine Schandtat, den Göttern das Feuer zu stehlen, bestraft wird.
                                                  Auf dem Weg zum Ursprung der Menschheit, zur Beantwortung aller Fragen, die uns seit unserer Existenz beschäftigen.
                                                  Der Beginn von „Prometheus“ gleicht einer Offenbarung. Wunderschön, von beinahe archaischer Wucht.
                                                  Ein fremder Planet, ungestüme Natur, gewaltige Stürme und Steingebilde, die den Planeten wie ein Meer aus Narben aussehen lassen.
                                                  Mittendrin eine Gruppe von Menschen. Sie alle wirken ob der Opulenz, dieser unfassbar rohen Schönheit, unheimlich klein. Unbedeutend.
                                                  Was für ein Beginn! Was für ein Auftakt!
                                                  Die erste halbe Stunde ist wunderfantastisch. Die Atmosphäre schnürt einem beinahe den Atem zu. Die Spezialeffekte verschmelzen mit realen Sets zu einem harmonischen Ganzen.
                                                  Den Film durchzieht pure Magie, die er allein aus seinen Bildern zieht. Ridley Scott hat es also nicht verlernt, große Bilder zu erschaffen, die nur auf einer Kinoleinwand wirken können. Zumindest nur in dem Maße.
                                                  Umso bedauerlicher ist es, dass das Script da nicht mithalten kann.
                                                  In „Prometheus“ steckt irgendwo das Meisterwerk, das von den meisten erwartet wurde. Inmitten der Hektik und stupider Aktionen der Darsteller ist es versteckt. Immer wieder blitzen kurze geniale Momente auf. Immer wieder rafft sich der Film auf um Großes zu vollbringen.
                                                  Allerdings gibt es jedoch immer wieder Szenen, die den Gesamteindruck nachhaltig stören. Der Spannungsbogen wird nicht durchgängig gehalten, es sind eher immer einzelne Szenen, die die Spannungsschraube gehörig anziehen. Die Optik rettet den Film aber davor, in Langeweile zu versinken.
                                                  Die Sets rund um H. R. Gingers ursprünglichen Kreationen sind natürlich ein Fest und deutlich „Alien“ entlehnt. Das wirkt alles wunderbar surreal, beängstigend und auch skurril.
                                                  Handwerklich gesehen ist „Prometheus“ also das Meistwerk.
                                                  Neben dem nicht durchgängigen Spannungsbogen und so mancher Aktion eines Charakters ist es auch schade, dass die Crew erschreckend eindimensional daherkommt. Da hat fast niemand wirklich Profil. Charlize Theron ist eben kalt und böse, mehr nicht. Idris Elba hat wenigstens einen guten Moment. Am Besten kommt da Noomi Rapace noch weg, deren Charakter tatsächlich Profil aufweisen kann. Alle überstrahlend agiert jedoch Michael Fassbender. Dieser Mann ist auf einem ganz anderen Level und zeigt, dass er schon lange zu den ganz Großen gehört. Das hier ist seine Show. Die überzeugendsten Momente hat „Prometheus“ sobald er im Mittelpunkt einer Szene steht.
                                                  Sobald im letzten Drittel das Actionfeuerwerk beginnt, ist klar, dass man Antworten auf wichtige Fragen nicht bekommen wird und alles für das Sequel aufgehoben wird.
                                                  Dafür ist das Finale allerdings gekonnt inszeniert, auch wenn Originalität natürlich anders aussieht.
                                                  Manch einen wird sicherlich die Entmystifizierung des Alien stören. Zu Recht. Das ihre Herkunft dann doch so banal ist, ist schon etwas enttäuschend. Allerdings wirft „Prometheus“ mit Blick auf weitere Fortsetzungen einige interessante Ideen auf den Tisch und man darf gespannt sein, wie es nun weiter geht.

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                                                  • 6 .5

                                                    „Trauzeuge gesucht“ bezieht alle seine Gags und seinen Charme nicht aus dem Drehbuch, sondern von dem Darstellergespann Segel/Rudd.
                                                    Beide zeigen wiederholt ihr komödiantisches Talent, auch wenn Paul Rudd langsam aufpassen sollte, da er immer wieder dieselben Rollen spielt.
                                                    Dennoch passt die Chemie zwischen ihnen und man nimmt ihnen die Freundschaft ab.
                                                    Die Story an sich ist typisches RomCom- Niveau ohne viel Überraschungen oder dem herbeigesehnten Aha- Effekt.
                                                    Die Witze taugen zum Lächeln, ohne die Hauptdarsteller wäre jedoch deutlich weniger dabei herausgekommen.
                                                    „Trauzeuge gesucht“ ist also eine nette, annehmbare Komödie, die jedoch anstatt der Zusammenfindung eines Liebespaares, eben das Finden zweier Freunde thematisiert. Unterstützt durch zwei überaus charismatische Darsteller ist der Film oberer Durchschnitt zum einmal anschauen.
                                                    Macht Spaß, hat ein paar gute Witze auf Lager, bleibt jedoch nicht lange im Gedächtnis haften.

                                                    5