Bandrix - Kommentare
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Alle Kommentare von Bandrix
Puh. Sehr heftig. Aber interessant. Bin mal gespannt.
Niveauvoll gesneaked #9
Jetzt hört mal alle her!
Alle, die sagen, Deutsche könnten keine Filme machen. Das deutsche Kino ist tot und jeder deutsche Film einfach nur langweilig, grottig und auf Gutdeutsch gesagt SCHEIßE.
Dass dieser Standpunkt vollkommen überholt und falsch ist, ist nicht erst seit gestern offensichtlich. Ich halte euch hiermit den Stinkefinger vor die Augen. Und dieser Stinkefinger heißt:
„Oh Boy“.
Hierbei handelt es sich um das Erstlingswerk des Regisseurs Jan Ole Gersters.
Eine fantastische Reise in das Leben eines Mittzwanzigers in Berlin, der jegliche Motivation irgendwas zu erreichen, verloren hat und nur vor sich hin lebt.
Mal trifft er sich mit seinem besten Kumpel, mal trifft er eine Frau und doch umklammert ihn stets der Mantel der Perspektivlosigkeit.
Was mache ich hier? Wie sieht die Zukunft aus? Warum? Wieso? Weshalb?
All das beschäftigt Niko, kongenial gespielt von Tom Schilling. Er weiß nicht wohin mit sich selbst, seinen Platz in der Welt hat er noch nicht gefunden.
Wir begleiten ihn einen Tag in seinem Leben. Dort begegnet er vielen Menschen. Alle mit ihren Eigenartigkeiten, alle irgendwie skurril und doch aus dem realen Leben gerissen.
Das Besondere daran ist, dass sie alle, trotz mal mehr, mal weniger Screentime, tatsächlich Leben einverleibt bekommen. All die Personen, die Niko auf seiner Reise trifft, wirken echt. Vom enttäuschten Vater (Ulrich Noethen ist fantastisch!) über den einsamen alten Mann in der Bar (Martin Gwisdek) und die Beinahe- Freundin (Friederike Kempter ganz stark!).
Dabei hat „Oh Boy“ nicht einmal eine stringente Story. Seine Faszination erhält der Film allein von seinen Darstellern, den punktgenauen und realistischen Dialogen und dem besonderen Flair Berlins, das sich aus den Schwarz- Weiß – Bildern ergibt. Die Kamerarbeit tut ihr Übriges dazu.
„Oh Boy“ ist ein Film der mehr über das Leben sagt, als so viele Filme, die es vor ihm versuchten. Er fängt die Perspektivlosigkeit Nikos und seiner gesamten Generation perfekt ein.
Mal traurig, melancholisch, dann wieder heiter und sorgenfrei-unbekümmert. „Oh Boy“ ist ein Portrait einer Generation, die droht, sich zu verlieren.
An alle Zweifler des deutschen Films. Schaut euch „Oh Boy“ an und verstummt. Dieser Film gehört nämlich zum Besten, das der deutsche Film in letzter Zeit hervorgebracht hat und landet in den Bestenlisten 2012 unter Garantie sehr weit vorne.
Ich brauch jetzt erstmal einen Kaffee…
Lange hat es gedauert.
Ganze drei Filme benötigte Craigs Bond um der zu werden, der er sein sollte. Eine Mischung aus alt und neu. Eine Mixtur bestehend aus den Zutaten des modernen und des „altbackenen“ James Bonds.
Nach dem verheißungsvollen Auftakt „Casino Royale“ folgte bekanntlich der etwas missratene „Quantum Trost“. Durchaus spannend die Frage, was nun Sam Mendes mit der Reihe vorhatte. Denn dieser Teil ist der Wendepunkt in Craigs Bond- Ära. Würde „Skyfall“ nicht funktionieren, ich wette mit euch, wir würden bald ein neues Gesicht als unser aller Lieblingsagent im britischen Geheimdienst begrüßen.
Doch Gott sei Dank macht „Skyfall“ fast alles richtig.
Die Actionszenen sind so fulminant wie realistisch. Geringer Einsatz von CGI und dem damit einhergehenden Gigantismus. Natürlich gibt es auch massig brachiale Stunts, aber das gehört eben zu Bond dazu.
Daniel Craig verkörpert seine Figur wieder mal einwandfrei. Er darf sogar wieder Gefühle zeigen! Mendes gesellt ihm einen der originellsten und besten Bondbösewichte seit Ewigkeiten an die Seite. Gerade wenn der Film sein Tempo zurückschraubt, kommt Javier Bardem um die Ecke und legt locker flockig eine wunderbar pointierte und lässige Performance hin. Wer war noch mal dieser Mathieu Amalric in „Quantum Trost“? Hier haben wir endlich wieder einen Fiesling mit Profil, Grips und boshaft- schelmischen Grinsen. Wahnsinn!
Diverse Neuzugänge fügen sich fabelhaft in das Bonduniversum ein. Naomi Harris mit einem rasiermesserscharfen Auftritt sorgt für eine gewisse weibliche Härte, während Ralph Fiennes eine kleine, aber feine Rolle innehat. Judi Dench ist sowieso über alle Zweifel erhaben. Ihr wird viel Aufmerksamkeit geschenkt, generell ist dieser Bond sehr auf seine Charaktere zugeschnitten und weniger auf bloßes Actionfeuerwerk. Ben Wishaw spielt einen zeitgemäßen Q. Nerdig, trockener Humor – passt.
Einziger Wehmutstropfen ist die Rolle des Bondgirls Berenice Marlohe. Ist ihre Einführung noch wirklich gelungen, auch die obligatorische Verführung durch Bond, so ist ihre Screentime doch schmerzlich kurz. Schade, das wäre das i- Tüpfelchen gewesen.
Hauptaugenmerk liegt aber klar auf den Figuren – sprich die Story. Die ist zwar nicht sonderlich weitreichend oder gar komplex. Allerdings lässt sie den Hauptfiguren genügend Raum zur Entfaltung. Der Zuschauer erfährt mehr über Bonds und Ms‘ Vergangenheit. Einzig und allein Bardems Gründe für seine Taten sind bei genauerer Überlegung etwas dünn und unausgereift. Auch das Schicksal der Disc, um die sich anfangs alles dreht, wird komplett in den Hintergrund gedrängt – wenn nicht sogar vergessen.
Macht aber nichts.
„Skyfall“ hat genug gelungene Szenen, die dank Mendes Gespür für Timing voll überzeugen. Die Action ist auf den Punkt inszeniert, ist – im Gegensatz zu vielen Genrevertretern – wunderbar übersichtlich und punktet mit einigem trockenen Humor. Außerdem gibt es doch die ein oder andere Reminiszenz auf die älteren Bonds.
Quietschbunt, turbulent, fröhlich, gutmenschlich und alles andere als böse.
Klingt nicht nach einem Film mit unserem Lieblingsvampir Dracula? Nun ja, ist es doch. Irgendwie.
Im neuesten Animationsabenteuer aus dem Hause Sony „Hotel Transsylvanien“ eröffnet der böseste aller Vampire ein Hotel für verfolgte Monster. Hier will er ihnen eine Auszeit gönnen, eine menschenfreie und somit belastungsarme Umwelt.
Klingt witzig und ist es zunächst auch.
Die verschiedenen Gäste im Hotel sorgen für einige Lacher und Sympathien. Das Geschehen bleibt kurzweilig und amüsant – bisher alles bestens.
Dann kommt jedoch ein Menschlein zufällig in das Hotel und die Story entwickelt sich zum typischen Einerlei a la Ich-verändere-meine-Sichtweise-und-mache-alles-besser.
Schade.
Die Idee hätte nämlich viel mehr zu bieten gehabt. Stattdessen folgt der Film ausgetretenen Pfaden, überrascht überhaupt nicht mehr und gerät zum eintönigen Stationenlauf.
Der einzige Grund, warum tatsächlich hier und da noch ein Lacher zu finden ist, sind die Nebenfiguren, die tatsächlich etwas kreativ sind und dank ihrer Art Spaß machen.
Querverweise auf Horrorklassiker gibt es natürlich – allerdings nicht in dem Umfang, wie ich es mir gewünscht hätte. Die 100. Imitation eines Bela Lugosi ist einfach nicht mehr komisch, sondern einfach nur noch ausgelutscht.
Die Hauptstory um Vater und Tochter ist hier und da ganz nett, kann aber, wie schon gesagt, kaum überraschen. Für die Kleinen natürlich nicht weiter schlimm, das ältere Semester wird jedoch nicht ganz so gut unterhalten.
Wenigstens ist „Hotel Transsylvanien“ dank seiner Geschwindigkeit nicht langweilig. Zwar wird natürlich einiges an Potenzial liegengelassen, für den Durchschnitt reicht es allerdings. Immerhin ist der Beginn tatsächlich lustig und der Rest schnell vorbei.
Für Kinder optimal, für Ältere eher nicht.
Blake Lively ist doof. So, jetzt ist es raus.
Den gesamten Film über nervt sie. Nur wenige Szenen, in denen sie glücklicherweise mal die Klappe hält. Ob das aufgrund ihres mangelnden Schauspieltalents oder nur an der schrecklichen Rollenzeichnung ihres Charakters liegt, kann ich schwerlich beurteilen. Am Ende lag es vielleicht sogar an Beidem. Wer weiß.
Oliver Stone. Das war der Regisseur, der früher Maßstäbe setzte. Der mit „Platoon“ und „Geboren am 4. Juli“ jedem bewies, was er konnte und der in den 90ern mit dem so brutal wie stylischen „Natural Born Killers“ polarisierte und gleichzeitig auch faszinierte.
Es scheint, als ob er dies nun mit „Savages“ wiederholen wollte.
Schnelle Schnitte, wahnsinnig coole Optik, brutale Actionszenen und das sonnige Kalifornien als kontrastreicher Hintergrund. Dazu zwei passende coole Jungs, Aaron Johnson (Kick Ass) und Taylor Kitsch. Letzterer überrascht, denn seine schauspielerische Leistung ist tatsächlich annehmbar.
Inhaltlich ist „Savages“ kaum der Rede wert. Wieder mal irgendwelche Drogendeals, Kartelle, korrupte Bundesagenten und zwei Kerle, die aus dem Business aussteigen wollen.
Nix neues an der Drogenfront also.
Zu dieser Drogenstory gesellt sich nun auch noch eine Kidnapperstory, wird doch Lively dummerweise vom bösen mexikanischen Kartell entführt. Die zwei Jungs machen sich sofort auf sie mit aller Gewalt zurückzuholen, was sich dem Zuschauer nicht erschließen will – denn Lively ist doof. Und nervt. Beschwert sich bei ihrem Kidnapper, dass sie keinen Salat bekommt. Das sagt ja wohl alles.
Dann ist da noch die Chefin des Kartells, Salma Hayek. Diese formvollendete Frau, die wirklich etwas Schwung in dieses Kasperletheater hätte bringen können. So nicht, ihre deutsche Synchronstimme verpasst ihr einen Akzent, der eher an russische Mafia erinnert, als an mexikanischen Akzent. Außerdem ist ihre Rolle genauso schwach geschrieben, wie die von Lively.
Gäbe es nicht Benicio Del Torro als überraschend witziger Killer, John Travolta als leicht überforderter Bulle – es gäbe nichts, was „Savages“ aus der Versenkung holen würde.
Gewiss, technisch ist der Film wunderbar, aber ehrlicherweise erwartet man von einem Oliver Stone genau das. Und mehr.
Gibt’s aber leider nicht.
„Savages“ ist oberflächliches Geplänkel , das vielleicht irgendwo provozieren will. Nur hat das derselbe Regisseur schon fast 20 Jahre zuvor mit „Natural Born Killers“ besser hinbekommen.
Was bleibt sind einige gelungene Einzelszenen, ein missratenes Ende und überzeugende Darsteller. Bis auf Lively. Die ist doof. Und nervt.
Tja, einfach macht es „The Host“ dem Zuschauer nicht.
Zu viele Genres in einem, zu viel gewollt und dann zu wenig erreicht.
Oder doch nicht?
Regisseur Joon-ho Bong vermischt seinen Monsterfilm mit Elementen aus dem Bereich Familiendrama und Komödie. Dazu wird noch schnell etwas Kritik an Politik geübt.
Das ergibt ein nicht ganz rundes, sondern eher eckiges Rad, das es schwer hat beim westlichen Besucher wirklich zu funktionieren.
Die Darsteller sind im Großen und Ganzen in Ordnung, leider aber macht die Synchronisation vor allem in den Momenten der Trauer so einiges kaputt und zieht den Film in die Lächerlichkeit.
Davon aber mal abgesehen, ist „The Host“ oft spannendes und unterhaltsames Genrekino. Natürlich hin und wieder seltsam und irritierend, aber nicht schlecht.
Lässt man sich auf diese illustre Mischung ein, kann man einigermaßen gut unterhalten werden. Ich glaube auch, dass hier sogar eine Zweitsichtung mehr als angebracht ist, da man bei der Erstsichtung mit dem Gezeigten doch arg verprellt wird.
Inszenatorisch gesehen, ist „The Host“ aber nichts vorzuwerfen. Gerade der erste Auftritt des Monsters ist gekonnt eingefangen.
Hätte der Film auf seinen komödiantischen Anteil verzichtet, wäre sogar noch mehr daraus geworden. Aber so sind die Asiaten in ihren Filmen nun mal.
Sehr abgedreht.
Das muss man schon mögen, denn Mainstream ist das sicherlich nicht.
„Das Omen“ aus dem Jahre 1976 zählt nicht umsonst als Klassiker des subtilen Horrorkinos.
Regisseur Richard Donner lässt die Spannung sich langsam aufbauen und entfalten. Hier wird nicht versucht mit billigen Schockeffekten den Zuschauer zu schocken. Vielmehr schleicht sich der Horror langsam an, klopft an die Tür und bricht dann über den Zuschauer hinein.
Zwar wirkt der Film an einigen Stellen doch etwas überholt, der Zahn der Zeit macht eben vor nichts halt, im Großen und Ganzen ist „Das Omen“ jedoch immer noch ein Film aller erster Güte.
Das liegt nicht zuletzt an den versierten Darstellern, allen voran Gregory Peck als Vater und Lee Remick als teuflische Babysitterin. Vor allem sie strahlt eine natürliche Boshaftigkeit aus, die beinahe mit Händen zu greifen ist.
Leider schockt das Ende heutzutage nicht mehr derart, wie es das vielleicht vor dreißig Jahren getan hat. Heutzutage sind solche Enden ja leider häufig anzutreffen, dennoch ist es wichtig zu bemerken, dass „Das Omen“ hierbei Pionierarbeit geleistet hat.
Auch die teils altertümlichen Schnitte und Kamerabewegungen wirken überholt.
Da ist es eigentlich nicht verwunderlich, dass ein Remake, verbunden mit den heutigen Möglichkeiten im filmischen Bereich, in Auftrag gegeben wurde.
Es ist jedoch bezeichnend das dieses dem Original in keinster Weise das Wasser reichen kann.
Denn wo sich Filmemacher heutzutage auf Effekte und technische Spielereien verlassen, mussten Regisseure sich damals noch richtig Gedanken machen.
Deshalb wirkt „Das Omen“ (1976) atmosphärischer, glaubwürdiger und einfach echter.
So behält der Vorreiter zu Recht sein Image als Horrorklassiker inne.
Joss Whedon hat es wirklich nicht leicht.
Da purzelt eine geniale Idee nach der anderen aus seinem Hirn und wie wird es ihm gedankt? Mit Absetzung.
Schon das allseits bekannte „Firefly“ ereilte dieses Schicksal, genau wie sein aktuellster Serienstreich „Dollhouse“.
Das kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen, ist die Story doch schlichtweg genial.
Dollhouse. Das ist eine Organisation, die ihren reichen Kunden etwas Außergewöhnliches bietet. Sie buchen einen Menschen um mit ihnen ihre ganz persönliche Fantasie zu erleben. Das kann vom Sex bis hin zu Einbruch in eine Bank alles sein. Diese Menschen sind perfekt auf ihre Bedürfnisse und Anforderungen zugeschnitten. Als hätten sie ihr Leben lang nichts anderes gemacht. So weit, so noch nicht gänzlich ungewöhnlich.
Wenn jetzt noch der Umstand hinzukommt, dass diese Menschen programmiert wurden, ändert das die Sache gewaltig. Bei diesen Menschen handelt es sich um sogenannte Dolls. Leere Hüllen, die nicht weiter entwickelt sind als kleine Kinder. Sie haben keine Erinnerungen. Nichts. Bestellt nun ein Kunde beispielsweise eine Attentäterin, wird die geeignete Persönlichkeit ausgewählt und in eine „Puppe“ gepflanzt.
So weit, so simpel wie genial.
Daraus entspinnt sich eine teuflisch spannende erste Staffel, die den Spannungsbogen nach einer eher mauen ersten Folge konstant steigert.
Hauptdarstellerin Eliza Dushku schlüpft im Verlauf der Staffel in 17(!) verschiedene Rollen. Auch wenn sie im Filmbereich eher unbekannt ist, Talent besitzt sie und das nicht zu knapp.
Die Story wird in den 12 Episoden folgerichtig weitergesponnen und überrascht ein ums andere mal. Darstellerisch ganz stark besetzt, originell in Szene gesetzt, knallharte Action und die nötige Portion Humor – alles vorhanden.
Vor allem das Finale der Staffel krempelt alles um und wirft das Geschehen über den Haufen. Für meinen Geschmack etwas zu schnell, aber vielleicht wussten die Autoren da schon, dass „Dollhouse“ nicht mehr lange leben wird.
Immerhin – das ist wichtig – durfte Whedon eine zweite Staffel produzieren und so tatsächlich eine in sich geschlossene Geschichte erzählen. Und diese soll, darf man dem Tenor hier Glauben schenken, noch um ein vielfaches besser sein.
2. Staffel – du bist so gut wie importiert!
Haben will! Aber unbedingt!
Nachdem ich nun all eure Meinungen zum neuen SciFi – Werk „Looper“ gelesen und wie einen Schwamm aufgesogen habe, hat es mich nun auch ins Kino verschlagen.
Meine Erwartungen schwankten zwischen vorsichtiger Euphorie und dem Prädikat Sehenswert.
Nach Sichtung kann ich sagen: „Looper“ landet irgendwo dazwischen.
Er ist nicht das neue große Meisterwerk, das jeder gerne in ihm gesehen hätte. Dafür ist der Mittelteil ein wenig zu sehr in die Länge gezogen und verliert sich etwas auf der Farm.
Was den Film jedoch teilweise atemberaubend macht, sind die auf den Punkt inszenierten Actionszenen, die wahnsinnig wirkungsvoll platziert sind und sensationell aussehen.
Da gibt es nichts zu meckern, Rian Johnson versteht sein Handwerk. Er weiß mit seinem etwas eingeschränktem Budget gut umzugehen. Brachte das noch den ambitionierten „In Time“ zu Fall, fällt es hier nicht wirklich auf.
Die Story rund um Zeitreisen, Killer und Gangster wird mit erfreulicher Härte vorangetrieben, das Noir – Setting sieht wundervoll aus. Joseph Gordon – Levitt untermauert einmal mehr seinen Status als großes Talent, auch wenn seine Maske etwas unglücklich wirkt. Dass er der junge Bruce Willis sein soll, kann man ihm einfach nicht abnehmen(mit Ausnahme der Nase!). Das hat aber nichts mit seinen schauspielerischen Fähigkeiten zu tun. Levitt imitiert Bruce Willis überraschend genau. Achtet mal auf das Willis - typische ironische Lächeln! So ist das Katz – und – Maus – Spiel zwischen den Beiden wahnsinnig spannend und teilweise auch herrlich ironisch dargestellt. Willis darf neben ein paar Onelinern tatsächlich auch mal wieder schauspielern. Nebenbei ist das Kind der über allen Zweifel erhabenen Emily Blunt richtiggehend creepy. 1a Casting.
Die Logiklöcher, die sonstige Zeitreisefilme manchmal in akute Erklärungsnot bringen, umschifft „Looper“ elegant, wenn auch nicht immer. Bei näherer Betrachtung gibt es natürlich immer irgendwo kleine Unstimmigkeiten.
Wäre der Mittelteil etwas gestrafft, „Looper“ wäre ein Meisterwerk. So bleibt ein teilweise origineller SciFi- Thriller, der mit Schauwerten nicht gerade geizt und seine Story konsequent zu Ende erzählt. Bitte mehr davon!
Die Aufregung in den Medien kann ich unmöglich nachvollziehen...
„Die verborgene Festung“ zählt leider zu Akira Kurosawas schwächeren Werken.
Der Grund liegt dabei auf der Fokussierung der beiden Bauerntölpel und die recht späte Einführung des großen Mifune.
Sobald er auftaucht, kommt das Geschehen auch in die Gänge und bietet die Unterhaltung, die man von Kurosawa gewohnt ist.
Allerdings ist das Schauspiel manch eines Darstellers doch gewöhnungsbedürftig, so wirkt vor allem die Prinzessin etwas nervtötend.
Kurosawa lässt dabei jedoch niemals den Spannungsbogen aus den Augen und sorgt für eine stetige Anziehung der Spannungsschraube.
„Die verborgene Festung“ ist Abenteuerfilm und Komödie in einem, kann diese Mischung nicht immer zufrieden stellend miteinander verbinden, im Großen und Ganzen aber sehenswertes Kino bieten.
Stimme größtenteils zu. Nur "The Raid" fand ich im Großen und Ganzen doch fast schon lächerlich. Und Kim Je-Woon ist natürlich ein Meister seines Fachs.
Da gibt es aber dieses eine Wort, das mich immer wieder stört. "Ultrakunst". Was soll das bitte sein?
Überraschenderweise ist „Morning Glory“ gar nicht so schlimm wie angenommen.
Klar, der Film glänzt vor allem mit Klischees und kann sich einem Happy End natürlich nicht entziehen.
Dank seiner gut aufgelegten Darsteller aber bleibt er unterhaltsam.
Rachel McAdams überzeugt als quirlige Produzentin und Harrison Ford als knarziger Altmoderator ist natürlich herrlich. Zusammen mit Diane Keaton geben die Beiden die größten Lacher des Filmes.
Außerdem ist es schön Jeff Goldblum mal wieder in einer (fiesen) Rolle zu sehen. Hab ihn ja schon ein wenig vermisst.
Die Story ist natürlich vorhersehbar und die Wendungen auch nicht überraschend.
Doch dank der amüsanten (Rede-)Duelle zwischen Keaton und Ford, der erfrischenden McAdams und einiger gut platzierter Gags, tut „Morning Glory“ niemandem weh und weiß zu unterhalten.
Natürlich erfindet er das Rad nicht neu. Aber wer schafft das schon?
Nun schon zum zweiten Mal nach „One week with Marylin“ lud unser kleines aber feines Programmkino zur kostenlosen Filmpremiere.
Der neue Film von Ken Loach „Angels‘ Share“ stand nun auf dem Programm.
Dieser ist eine Mischung aus Sozialdrama und Gaunerkomödie. Dabei hat der Film sein Herz stets am rechten Fleck.
Die Figuren sind durch die Bank weg sympathisch, haben allesamt Profil und verbuchen einige Lacher auf ihrer Seite.
Was zuerst verwundert, ist der allzu ernste erste Teil.
Dieser widmet sich ausführlich der Vergangenheit des Hauptcharakters Robbie. Dieser ist als Schläger der Polizei bekannt, musste schon für einige Zeit hinter Gitter und ist nun dabei seine Sozialstunden abzuarbeiten. Nebenbei ist er auch noch Vater geworden. Chapeau.
Seine kriminelle Vergangenheit holt ihn jedoch immer wieder ein, sodass es ihm schwer fällt, den ernst gemeinten Neuanfang wirklich durchzuziehen.
Da tritt der Sozialarbeiter Harry in sein Leben und zeigt ihm, dass das Leben nicht nur aus Hass und Gewalt bestehen muss.
Die erste Hälfte des Filmes ist atmosphärisch sehr dicht und zeichnet ein realistisches Bild der perspektivlosen Jugendlichen, die sich in Drogen und Gewalt flüchten. Sehr ernst, nur selten mit einem Funken Witz durchbrochen.
Das ändert sich jedoch, sobald Harry mitsamt anderer Kriminellen die Bühne betritt. Der Ton des Filmes wird zunehmend freundlicher, hoffnungsvoller und witziger. Zwar ist der ernste Unterton noch vorhanden, jedoch ist er ziemlich abgeschwächt.
Loach versäumt es nicht, der Truppe ordentlich viel Sympathie zukommen zu lassen. So kann der Zuschauer tatsächlich mitfühlen und auch mitfiebern. Wenn das Geschehen schlussendlich in eine Gaunerkomödie mündet, ist man voll und ganz auf deren Seite. Nebenbei ist „Angels‘ Share“ eine Liebeserklärung an das schottische Nationalgetränk Whiskey, der auch bei dem geplanten Raub eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Dazu lernt der Zuschauer noch etwas. Fernsehen mit Bildung oder so könnte man sagen.
Einigen mag der Bruch des Filmes von Drama in Komödie zu harsch vorkommen – ich kann es nachvollziehen. Aber irgendwie kann ich es Loach nicht übel nehmen. Schließlich wünscht man es der Hauptfigur so sehr, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen und das trotz seiner Vergangenheit als Schläger.
„Angels‘ Share“ ist warmherzig, zu gleichen Teilen dramatisch wie witzig und entlässt den Zuschauer mit einem Gefühl der Hoffnung. Das mag vielleicht naiv sein, aber ist das Kino nicht ein Ort, an dem der Glaube an Menschen, die zuerst hoffnungslos verloren scheinen, sich nicht auch mal durchsetzen kann?
Wieso?
Diese Frage würde ich Luc Besson gerne an den Kopf werfen.
Warum vertraut er den Nachfolger des kompromisslosen Actionreißer „Taken“ einem Dilettanten wie Olivier Megaton an. Der Stümper, der schon „The Transporter 3“ verbrochen hatte.
Der einzige Grund, warum „Taken 2“ nicht völlig absäuft und hier und da tatsächlich unterhält, ist ganz allein auf Liam Neeson und Co. Zu münzen.
Allein seine Präsenz sorgt für Spannung und eine Menge ironischer Szenen. Angefangen vom Fahrunterricht in Tarnung einer Verfolgungsjagd, oder das Durchleuchten des Freundes der eigenen Tochter.
Das hat Charme und ist teilweise herrlich übertrieben dargestellt.
Kommen wir aber mal zu den beträchtlichen Mankos.
Die Action.
Kam es im Erstling noch einer gefährlichen Eruption der Gewalt gleich, die schockierte und Härte bewies, so fährt die Fortsetzung ganze drei Gänge zurück. Natürlich wird auch hier wieder kräftig gestorben, aber das alles im Schongang. Die Action wirkt reichlich weichgespült, auf PG 13 – Niveau. Das ist unheimlich schade, denn Potenzial ist vorhanden. So ist der Endkampf tatsächlich spannend und gut inszeniert – und schwupps ist die Spannung auch vorhanden. Warum nicht gleich so?
Stattdessen wird die Action vorher totgeschnitten und so unübersichtlich gestaltet, dass der Zuschauer leicht die Übersicht verlieren kann. Wiederum sehr schade.
Außerdem ist es erstaunlich, dass „Taken 2“ zu anfangs tatsächlich versucht eine kleine Story zu erzählen. Die Exposition ist wirklich lang für einen Actionfilm und dank der Schauspieler auch nicht wirklich langweilig. Das überzeugt fast mehr als der Actionanteil, was, ihr ahnt es schon, unheimlich schade ist.
So reiht sich „Taken 2“ leider nur ins Mittelmaß der Actionfilme ein – nicht einmal das wäre ohne Liam Neeson möglich gewesen. Dafür ist der Film von Stümper Megaton zu schlecht inszeniert und der Härtegrad viel zu lasch. Da lob ich mir doch das Original. Pierre Morel haut dort wenigstens noch ordentlich auf die Plauze.
„Tinker Taylor Soldier Spy“ macht es dem Zuschauer von Anfang an nicht einfach.
Das Erzähltempo gleicht dem einer Schnecke und man muss sich auf das Geschehen einlassen um es ganz nachvollziehen zu können.
Spannung bezieht der Film zumeist nur aus seinen Dialogen und den Fäden, die im Hintergrund gesponnen werden.
Wer trickst wen aus? Wer ist der Maulwurf?
Wer sich darauf einlassen kann, dem wird atmosphärische Agentenkost geboten. Wenn auch hier und da etwas dröge.
Eins ist klar. Hätte der Film nicht sein absolut hervorragendes Ensemble, er würde untergehen.
Gary Oldman, Colin Firth, Ciaran Hinds, John Hurt, Mark Strong usw. überzeugen von der ersten bis zur letzten Sekunde. Schön auch, dass man in einem Film das Who is who der alten und neuen Garde des britischen Kinos zu sehen bekommt.
Wie gesagt, sollte man sich auf die Langatmigkeit des Filmes eingelassen haben, entspinnt sich ein Netz aus Lügen und Intrigen, das weite Kreise zieht.
Das Rätsel, wie denn nun alles abgelaufen ist, fesselt bis zum Schluss und wirkt authentisch.
Die Ausstattung ist ähnlich penibel wie Besetzung und Umsetzung.
Detailreich in jeder Ecke, auf jede Kleinigkeit bedacht und so zum Realismus des Films beitragend.
Wer sich also zwei Stunden Zeit nehmen, auf etwas schwere Kost einstellen und sich „Tinker Taylor Soldier Spy“ zu Gemüte führen kann, wird auf seine Kosten kommen.
Für alle, die aber Actionszenen in einem Agententhriller brauchen, ist dieser Film mit Sicherheit die falsche Wahl.
Stellt euch mal vor, der Regisseur Timur Bekmambetov, seines Zeichens visuelles Genie, bekommt mal ein Drehbuch vorgesetzt, das tatsächlich brauchbar ist.
Das zwar nicht unbedingt intelligent, aber mit Story gefüttert ist und Charaktere bietet, die tatsächlich so etwas wie Profil haben.
Wenn jetzt noch Bekmambetovs unglaubliches Gespür für perfekte Bilderorgien dazu kommt – was haben wir dann?
Sicherlich nicht „Abraham Lincoln Vampire Killer“.
Der bietet nämlich außer der schon erwähnten Bilder und berauschendem Effekteeinsatz nichts davon.
Das macht eigentlich nicht wirklich viel, ist „Wanted“ doch mindestens genauso dumm und vorhersehbar. Wenn dann allerdings der Hauptdarsteller absolut unterirdisch spielt und der Film im Mittelteil zu viel Leerlauf besitzt, fällt es schon schwerer den Film wirklich gut finden zu können. Das klappte in „Wanted“ noch deutlich besser.
Aber was soll’s.
Der Film will nicht mehr als anspruchslose Unterhaltung sein und das schafft er auch trotz Längen formidabel. Immerhin sieht die Action gut aus, die Effekte sitzen und ein Vampirjäger, der seine Beute mit einer Axt zur Strecke bringt, hat auch was. Außerdem dürfen die Vampire noch richtig böse sein. Würde man Dialogzeilen und vergossene Liter Blut anhand der Menge gegenüberstellen, würde das Ergebnis zugunsten Letzteres fallen. Außerdem gibt es öfter mal schöne Slow Mo – Aktionen, auch wenn das Opus Magnum, wenn es um Blutspritzer in Zeitlupe geht, „Krieg der Götter“ bleibt.
Da verzeiht man schlechte Hauptdarsteller, die von Nebendarstellern (Rufus Sewell!) an die Wand gespielt werden, einen allzu schnelles Ableben des Antagonisten (Rufus Sewell!!) und eben den Mittelteil.
Schade ist auch, dass Bekmambetov seinen Film erst nachträglich in 3D konvertieren lies, ist sein Talent doch für einen 3D –Film geradezu prädestiniert.
Was bleibt ist unterhaltsames CGI- Gewichse, das dank seinem Setting doch etwas Charme versprüht und seinen Zweck erfüllt.
Gesneaked.
Keine Frage, „Die Qual der Wahl“ ist mit seiner Darstellung des amerikanischen Wahlkampfes gar nicht mal so weit von der Wahrheit entfernt.
Mit Will Ferrell und Zach Galifianakis haben sich auch zwei Vollblutkomiker gefunden, die in ihre Rollen passen, wie die Faust aufs Auge. Allerdings bieten diese auch wenig neues.
Ferrell ist mal wieder das Arschloch, der fiese Tricks anwendet und Galifianakis der Trottel, der in allem nur das Gute sieht und sonst eher introvertiert erscheint.
So weit, so bekannt.
Der Storyverlauf ist auch von A bis Z vorhersehbar, allerdings sitzen manche Gags wirklich ausgezeichnet. Immer dann, wenn sich der Film dem Wahlkampf widmet, darf gelacht werden und das nicht zu knapp.
Zwischendrin ist dann wieder Leerlauf angesagt, denn wie schon gesagt, originelle Figuren gehen anders.
Ein weiteres (kleines) Problem ist, dass „Die Qual der Wahl“ trotz seines Anspruches, die idiotischen Mechanismen des US- Wahlkampfs offenzulegen und schlussendlich zu torpedieren, nicht gänzlich ausgereift und zahnlos erscheint.
Um wirklich böse Satire zu sein, fehlt dem Film hin und wieder der rechte Biss, galliger, schwarzer Humor und auch Mut.
Am Ende löst sich dann eben doch alles in Wohlgefallen aus.
So kann „Die Qual der Wahl“ von seiner Qualität niemals an Werke wie „Wag the Dog“ heranreichen, als Komödie mit satirischen Elementen jedoch zumindest unterhalten.
Hach ja. Selten hat mich eine Serie nach ihrem Finale derart zwiegespalten zurückgelassen, wie „The Legend of Korra“.
Auf der einen Seite wird die Geschichte der Avatare folgerichtig fortgeführt. 70 Jahre nach Aangs Tod erlebt die Welt der Bändiger die industrielle Revolution. Die Technik ist auf dem Vormarsch, es gibt Autos, Elektrizität und sogar Luftschiffe.
Bei Nichtbändigern macht sich Unmut breit. Bändiger sind ihnen nicht mehr weit überlegen.
Ganz klar, das neue Setting ist wahnsinnig gut getroffen. Ein bisschen Steam Punk, ein bisschen 19. – 20. Jahrhundert und schon bin ich wieder mittendrin in einer fiktionalen Welt. Da passt auch der veränderte Zeichenstil.
All diese Veränderungen sorgen jedoch nicht dafür, dass der Geist der originalen Avatar- Serie nicht mehr vorhanden ist – ganz im Gegenteil.
Konsequent wird der Werdegang Korras, des neuen Avatars, gezeichnet. Um das Element Luft zu beherrschen, wird sie nach Republic City verlegt. Dort wird sie von Aangs Sohn Tenzen unterrichtet. Dieser ist sogleich auch die vielschichtigste und interessanteste Figur im Avatar- Ableger. Intelligent, witzig und trotzdem zu allem entschlossen. Auch Chief Lin Beifong, Torfs Tochter, ist nicht von schlechten Eltern und sorgt für einige atemberaubende Szenen.
Hinzu kommt, dass die Macher nun auch politische Elemente in die Story einpflegen. So muss der Avatar sich nun erstmals in politischen Ränkespielchen verantworten, bzw. diese aufdecken. Das macht Spaß und sorgt dafür, dass die Welt der Serie um einiges komplexer wirkt.
Der Schritt weg vom Stempel „Kinderserie“ erfolgt allerdings durch das Auftreten der „Equalisten“. Diese setzen sich dafür ein, dass alle Menschen gleich sind. Bändiger sind somit als feindlich einzustufen. Neben dieser auch in unserer Zeit aktuellen Komponente ist es deren Anführer Amon, der die Serie gehörig aufwertet. Schon lange nicht mehr gab es einen derart coolen und auch undurchsichtigen Antagonist. Auch sein Sidekick (einfach nur Leutnant genannt) darf einige wunderbare Aktionen für sich verbuchen. Dazu gibt es in den fulminanten Actionszenen nette Slow – Mos. Generell wirken die Kämpfe etwas brutaler. Nicht, weil Blut zu sehen ist, einfach die Art, wie gekämpft wird.
So weit, so atemberaubend gut.
SPOILER – ALARM
Was allerdings dem Sehgenuss einen gehörigen Strich durch die Rechnung macht, sind die finalen zwei Folgen. In ihnen wird jeder Storystrang so unglaublich schnell und plötzlich abgeschlossen, dass es weh tut. Verlorenes Potenzial bleibt sekündlich auf der Strecke, da hilft es auch nicht, dass gehörig Bezug auf meine Lieblingsfolge im Original genommen wird. Geradezu grausam trifft es Amon, der komplett entmystifziert wird, während sein Sidekick keinen Funken an Hintergrundstory bekommt. Auch das Phänomen rund um die Kraft, Bändiger ihre Fähigkeiten zu nehmen, wird allzu schnell aufgeklärt. Korra findet ihre Macht mit Leichtigkeit wieder, am Ende ist Friede, Freude, Eierkuchen.
SPOILER ENDE
Hier hätte es so unglaublich viel mehr Material für weitere Staffeln gegeben, es ist unheimlich schade.
Da kann man sich nur beim Sender Nickelodeon bedanken, der eine in sich abgeschlossene Miniserie haben wollte und sich gegen Ende auf weitere Staffeln umentschied. Es bleibt abzuwarten, wie die Macher das alles wieder auf das Niveau vor dem Finale biegen wollen.
Insgesamt ist „Die Legende von Korra“ trotzdem mehr als sehenswert. Die gezeigte Welt, die Figuren, die Bezüge auf die alte Serie – all das atmet den Geist der Ursprungsserie. Und obwohl ich mich während des Finales teilweise richtiggehend ärgerte – mich mitgenommen, begeistert und auch gerührt hat es dann irgendwie doch.
„Invictus“ versucht leider nicht neue Wege zu gehen und den Zuschauer zu überraschen.
Es überrascht viel mehr, wie konventionell Clint Eastwood seinen Film hält.
Mit einer für Sportfilme typischen Endspielmentalität bahnt sich „Invictus“ seinen Weg über Hindernisse hinweg zum Triumph.
Es geht hierbei weniger um die Politik Mandelas, auch wenn diese dem unwissenden Zuschauer ganz gut näher gebracht wird, als um Rugby und seine Bedeutung für das Land. Eastwood gibt dem Sport, der Mannschaft und der WM viel mehr Raum, als den politischen Ereignissen.
Getragen wird dies von zwei hervorragenden Darstellern, die beide überzeugen. Morgan Freeman ähnelt Mandela frappierend und auch Matt Damon weiß Akzente zu setzen.
Eastwood geht dabei aber leider zu wenig auf die Apartheid ein, etwas Vorwissen schadet also nicht.
Ironischerweise hat der Film seine besten Szenen nicht, wenn es um seine Hauptdarsteller geht. Die eigentlichen Stars des Filmes sind die Mitglieder der Leibgarde Mandelas.
Diese erst schwarze und später gemischte Truppe veranschaulicht die damalige Situation des Landes sehr genau. Das erste Treffen der weißen und schwarzen Bodyguards ist das Highlight des Filmes.
Da ist dieser Konflikt und spätere Annäherung fast interessanter als die eigentliche Story.
Die ist natürlich solide von Eastwood erzählt, bietet einige emotionale Momente und weiß natürlich auch mitzureißen.
Allerdings wirken solche Sportdramen bei mir immer.
Es ist nur schade, dass Eastwood nicht mehr daraus gemacht hat.
„Invictus“ bleibt also unter seinen Möglichkeiten, kann aber dank der Darsteller und der Regie noch überzeugen.
Auch wenn ich die Einstreuung von schrecklich nervigen Popsongs nicht nachvollziehen kann.
Um eins vorweg zu nehmen: Ich mag Steam Punk. Sehr sogar.
Deshalb habe ich unter allen Werken von Paul W. S. Anderson diesem die größte Chance gegeben zu gefallen.
Leider aber ist das Gegenteil eingetreten.
„Die drei Musketiere“ ist von Anfang bis Ende schlecht.
Die Geschichte rund um die Musketiere und dem durchtriebenen Richelieu bietet eigentlich großes Potenzial.
Doch leider wird nichts davon genutzt.
Einen durchgängigen Spannungsbogen gibt es nicht. Generell ist Spannung eher Mangelware. Der Humor des Films ist platt und sogar genauso vorhersehbar wie Action und Wendungen in der Geschichte.
Die von „300“ geklauten Slow – Mo – Szenen wirken mehr als unpassend und billig, tragen zu keinem Zeitpunkt zur Spannung bei und sind einfach nur peinlich.
Die vielen bekannten Darsteller können auch nichts retten. Die Musketiere bleiben allesamt absolut blass, Milla Jovovich wirkt einfach nur erschreckend deplaziert und Christoph Waltz spult sein Bad Boy- Gehabe gelangweilt ab. Besonders schade ist es um meinen Lieblingsdänen Mads Mikkelsen, der mal so gar nichts zu melden hat. Überraschenderweise ist der Einzige, der darstellerisch was reißen kann, Orlando Bloom. Er spielt den britischen Botschafter mit einem passenden Hang zur Bosheit. Er sollte öfter mal den Bösewicht spielen.
Was etwas hilft sind die schönen Kostüme und die aufwendigen Sets. Das war es aber auch schon.
Eine gelungene Actionszene, nette Optik und dennoch miese Effekte. Da sah „Iron Sky“ mit 9 Millionen Budget um ein vielfaches besser aus.
Und was zur Hölle Til Schweiger hier verloren hat, kann ich mir beim besten Willen nicht erklären...
Ein weiterer Schuss in den Ofen, obwohl es eigentlich nicht überraschen dürfte. Von Paul W. S. Anderson kann man einfach nichts mehr erwarten.
Justizthriller haben bei mir sowieso immer ein Stein im Brett.
Auch mit „Der Mandant“ verhält es sich nicht anders.
Matthew McConaughey spielt hier die Hauptrolle in Form eines etwas anderen Anwalts. Dieser hat sein Büro in seinem Auto, verteidigt schon mal eine Bikergang und stellt seine Coolness offen zur Schau.
Sein neuester Fall könnte für ihn jedoch der große Durchbruch sein, schließlich gilt es einen reichen Buben den Fängen der Justiz zu entreißen.
Doch, wie das immer so ist, ist nichts wie es scheint.
Regisseur Brad Furman liefert uns in seinem neuesten Film eine Fülle an Überraschungen, Wendungen und glaubhafter Darstellerleistungen.
Das ist insofern erstaunlich, kennt man McConaughey doch meistens aus Romanzen, in denen er selten überzeugen konnte. Doch in der Rolle des schmierigen Anwalts blüht er förmlich auf. Sein Gegenspieler (oder doch nicht?!?) Ryan Phillippe scheint seit „Eiskalte Engel“ um kein Jahr gealtert und spielt den arroganten Schnösel perfekt.
Auch die Nebendarsteller, wie z.B. William H. Macy oder Marisa Tomei ergänzen den Plot wunderbar.
Die Dialoge, besonders während der Gerichtsverhandlungen, sind gelungen, der Soundtrack passt und die Atmosphäre ist gut getroffen.
Zwar sind die vielen Wendungen nicht alle so raffiniert, wie sie es sein wollen, aber mehr als ordentliche Unterhaltung ist „Der Mandant“ sicherlich.
Daumen nach oben!
Viel Spaß!
Ich warte auf den DC. Der kommt so sicher wie das Amen in der Kirche.