Barelhaven - Kommentare
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Alle Kommentare von Barelhaven
"Was haben Sie erwartet? Drehende Köpfe und Erbsensuppe?" fragt Anthony Hopkins im Film, und zumindest Eines habe ich erwartet: einen genialen Schauspieler der wieder mal liefert. Das hat er auch. Und es sind viele, sehr viele geniale Stars zu sehen. Eigentlich... stimmt alles. Seltsam aber, dass der Film nicht abholen kann. Der theologische Disput macht es Einem nicht leicht: Leiden die Besessenen unter einer Schizophrenie, und wenn ja, wie kommt es, dass manche in vielen Sprachen sprechen? Steckt mehr dahinter? Der Film sagt ja, und kommt mit der Schlusspointe, dass, wenn man an einen Gott glaubt auch automatisch an den Teufel glauben sollte. Ist das die Lösung? Ja. Der Dämon Baal (hätte auch Zuul, Miss Muppet oder Ernst Koschwiz aus Bröle an der Marl sein können!) lässt sich einschüchtern, gar vertreiben. BUUUH! Das Ganze ist theologisch arg an den Haaren herbeigezogen, verweist auf die Weisheit der Katholischen Kirche und sympathisiert mit einem Berufsfeld, das eigentlich verboten gehört. Dämonen gibt es eben nicht. Dafür jede Menge Opfer, die auf den Schmarn des Ewigen Kampfes hereinfallen.
FAZIT: Werbefilm für die Kirche.
DonCorbera umschreibt es eigentlich ganz gut. Positiv betrachtet ist die drohende aufklappende Schere zwischen Bauern, Klerus und Adel gut zur Sprache gekommen. Auch werden kritische Gedanken zu der Revolution gut behandelt und sind nachvollziehbar. Der Tenor, der als Held gefangen und verwandelt wird, singt seine Arien traurigsüß und melancholisch, was dem Ganzen schon das gewisse Etwas gibt. Die Kämpfe gut wie im Vorgänger.
Und dann haben wir einen Belmont, der großmäulig und farblos sich durch die Reihen schnetzelt, plötzlich die Hosen voll hat, flennt und wegrennt. Und dann fraglos und klanglos zum Super-Sayajin mutiert...
Tja. Dafür glänzen die Bösen hübsch eklig, geben sich wie kultivierte Tiere und scharren sich um eine Göttin, die das neue Zeitalter einleiten will. Zumindest gibt es knapp vor dem offenen Ende ein Wiedersehen mit einem sehr beliebten Vampir.
Schauen wir mal weiter.
Es läuft gut für Cilian Murphy, der schon seit 28 DAYS LATER geradewegs sich in den Hollywood-Himmel emporschraubt. Ob in INCEPTION, der Batman-Reihe oder in OPPENHEIMER: der Mann hat viele Auszeichnungen verdient (u.a. 2020 National Television Awards für Peaky Blinders) und das merkt man auch in dieser geradlinigen, schick aufgemachten Serie über Birminghamer raufender Kleinkriminelle. Er ist kühl und unnahbar, manchmal auch verletzlich um dann wieder brutal mit seinem Silberblick jemanden in den Kopf zu schießen. Manchmal übertreibt es die Serie mit seinen Klischees, dann frönt sie einem fast karikierenden Machismo einen starken Reiz um dann fast als unangemessen zu gelten. Doch Cilian Murphy und seine Boys hauen es wieder raus. Zitat: "Es gibt hier ein Gesetz: die Großen ficken die Kleinen!" Das sagt schon vieles aus.
FAZIT: Reinschnuppern lohnt sich.
Michael Peña ist mit seinen 47 Jahren ein wahrer Veteran in der Filmbranche und hat in vielen Nebenrollen bislang glänzen können (zuletzt auch in Tom Clancy´s Jack Ryan). Jetzt trägt er einen ganzen Film als engagierter Ingenieur/Astronaut ganz gut, indem er im Laufe seines Lebens immer noch frisch und unverbraucht in die Kamera guckt und an manchen Stellen nervös um Argumente ringt, warum man auch einen Mexikaner ins All schicken sollte. Hinter ihm hält ihm seine Familie den Rücken frei, neben ihm hadert die NASA mit der Entscheidung und vor ihm gab es das bekannte Challenger-Unglück bei dem auch eine liebe Kollegin ums Leben kam (Christa McAuliffe--> 1986). Die Biopic des Astronauten, der früher als Kind schon ein Wanderarbeiter war, ist zumindest an der Stelle gut gelungen, in der man dem NASA-Ingenieur immer noch die Schlüssel für die Toiletten in die Hand drückt und ihn bittet, das Toilettenpapier aufzufüllen - das lässt tief blicken und ist historisch korrekt. Inspirierend und mutmachend.
FAZIT: "Ich möchte Astronaut werden!" --> "Hahahahah!"
Sehen wir mal von der kruden Story ab und den physikalischen Ungereimtheiten - es ist immer noch ein Kinderfilm - aber selten wurde eine Serie von einem ziemlich guten ersten Teil so dermaßen verhunzt. In extremer Geschwindigkeit werden Absurditäten am laufenden Band abgeliefert, als wäre das Ganze ein TikTok-Video. Bescheuert und unwürdig. Warum? Wahrscheinlich hatte Studio BlueSky zuvor mitbekommen, dass Disney sie komplett schließen will. Wozu sich noch Mühe geben? Ja, das macht Sinn...
"Vaiana" ist sehr gut gelungen, allerdings nur auf englisch. Die deutsche Synchro versagt bei den Songs. Wenn Dwayne Johnson sein "You´re welcome" schmettert, rockt die Bude. Jemaine Clement mit "Shiny" ist ebenso wundervoll. Im Großen und Ganzen ein ausgezeichneter Trickfilm mit sympathischen Figuren und einer guten Story. Und der wahre Star ... natürlich... die Südsee. Da bekommt man Lust sich mit einem Katamaran aufzumachen.
In der Realverfilmung bekommt der Stoff ein deutlich stärkeres emanzipatorisches Element, alles ist von Guy Ritchies Art der Erzählung und dem pompösen CGI geschuldet - es ist ein Film über Will Smith von Will Smith, der aber nur zu gern beweist, dass man Originale... einfach mal Originale sein lassen sollte. Auch hier trifft der bekannte "Anime-Real-Fluch" den Nagel auf den Kopf: gewisse Gesichtszüge lassen sich in Echt nicht kopieren. So starrt der böse Dschafar nur böse und runzelt nicht gekonnt die Augenbrauen, fletscht mit den Zähnen oder starrt arrogant in die Runde. Alles ist vom Hiphop und Rap durchdrungen. Jasmin (Naomi Scott) und Aladdin (Mena Massoud) geben ihr Bestes, aber alles um sie herum will mit Glanz und Glimmer bis zum Bombastischen überzeugen. Für die Realverfilmung wollte Disney die Hauptrollen mit Schauspielern orientalischer Herkunft besetzen, um nicht wegen „White-washings“ in Kritik zu geraten. Deshalb wurden die Rollen international ausgeschrieben. Das kann man verstehen, aber es bleibt wie es ist: Dieser Film ist nur ein Abklatsch.
Russel Crowe schiebt sich in diesem Sandalenfilm durch ein Weizenfeld, führt eine Armee an und wird zum Ende des Tages verraten. Von da an geht alles schief: Familie tot, aller Ländereien beraubt, zieht der Held geschlagen und degradiert als Sklave/Gladiator bis nach Rom. Von da an nimmt der Film ordentlich an Fahrt auf: sein Kontrahent niemand geringeres als der Kaiser persönlich - sehr schön in seiner Rolle Joaquin Phoenix - und ein ungleicher Kampf entsteht. Hanz Zimmer und Ridley Scott haben das Genre mit neuem Leben eingehaucht, gewaltig und packend die Darstellung des gescheiterten Kriegstribuns. Glaubwürdig in seiner Geschichte, historisch inkorrekt. Wen das Letzte nicht stört, wird bestens unterhalten. Und einer der besten Filmzitate in der Filmgeschichte: "Mein Name ist Maximus Decimus Meridius - Kommandeur der Truppen des Nordens - Tribun der spanischen Legionen - treuer Diener des wahren Imperators Marcus Aurelius - Vater eines ermordeten Sohnes - Ehemann einer ermordeten Frau - und ich werde mich dafür rächen, in diesem Leben oder im nächsten!"
FAZIT: Epochaler Antiken-Held.
Robert McCall - mit zwei C´s und zwei L´s - ist nach dem hervorragenden ersten Teil wieder da und stellt mit Bestürzung fest, dass seine beste Freundin aus den CIA-Tagen ermordet wurde. Hier ermittelt der Todesengel tatsächlich selbst und kommt den Mördern bedenklich nahe - zu nahe, um es gemütlich zu finden. Ein standardisierter Selbstjustiz-Thriller, der diesmal eine leicht zerfahrene Handlung aufweist: warum wurde der CIA-Agent in Brüssel mitsamt Familie getötet? Schließlich war dieser Fall der Ausgangspunkt des Ganzen. Zumindest kann der Showdown in einem Hurrikan mit einem passablen Pedro Pascal überzeugen.
FAZIT: Wind sähen- Sturm ernten.
Weltraumwikinger (ich schwöre, das Wort habe ich zuvor noch nie gehört und musste wohl eigens erfunden werden!) ziehen in die Schlacht (klar, wohin sonst!) und geben einen auf coole Socke. Hemsworth gibt sich selbstironisch. Christian Bale und seine Rolle als gestrauchelter Gläubiger/Gotttöter ist eine geniale Rolle, die das Ganze erträglich macht. Die Trennungszene zwischen Thor und Foster und ihre Erkrankung sind sehr gut gemacht. Wir haben LGBT-Charaktere (gleich zwei!) und wir haben einen Zeus, der Rache schwört. Gut, gut...
Witzig soll es sein - und da liegt wohl der Fehler: der gestrauchelte Held sollte allen Grund haben zu verzweifeln, doch hier lacht und spaßt er. Wie soll das passen? Ist Thor doch 4000 Jahre alt und hat in den letzten Filmen viel mehr Stress und Verlust erlebt wie kein Zweiter: Asgard is fallen, Mutter und Vater sind tot, Freunde wie Heimdall ebenso und Loki ist gleich dreimal gestorben. Darauf geht der Film sogar ein, aber er überspielt das als könne man im Leben einfach nur lächelnd darauf reagieren. Das möchte ich sehen...
Zumindest die "November Rain"-Szene mit einigen sehr gottgleichen Kindern vs Monsters ist ziemlich beeindruckend.
1984 war ich im Alter von zehn zum ersten mal im Kino (allein und mit viel schlechten Gewissen einfach an der Kasse reingeschmuggelt [Mama, verzeih mir!]) und habe mit gefiebert, mit gelacht, mich gegruselt und am Ende wohlig aufgeatmet. Leicht wahnsinnig und exotisch, klar strukturiert und ein Lehrstück für kommende Actionfilme. Das Buch von George Lucas ist immer noch super geschrieben (Geheimtipp!). JA! Klar kann man darüber streiten, ob die Mann/Frau-Rolle sinnvoll war, ob Indien nur aus Stereotypen besteht aber zumindest habe ich gelernt, dass es den Opferkult der Thugee tatsächlich gab. Ist doch auch was. Oder? ODER?
Muss aufhören.
Habe gerade Hausarrest bekommen.
Ich gebe es ungern zu, aber 1997 habe ich mich fast eingepisst vor Angst. Himmel, die Schockmomente sind verstörend, tatsächlich ahnt man die Hölle voraus was für ein ziemlich gutes Drehbuch spricht. Werde ich nie wieder gucken. Ist aber trotzdem gut.
Sam Neill, der noch als freundlicher Paläontologe in JURASSIC PARC (1993) zu sehen war, raunt leise sein "Wo ich hingehe, brauche ich keine Augen mehr..."_ und ich muss schon wieder auf Toilette..! SHIT!
FAZIT: Wenn Angst, dann aber richtig!
Wesley Snipes zeigt sich in seiner vielleicht besten Rolle (neben Blade, natürlich!): er erhielt eine Nominierung für den MTV Movie Award 1994 als „Bester Bösewicht“. Gut, ist nur eine Nominierung aber für die frühen 90er schon ein deutliches Zeichen als Schwarze noch im B-Rating gefangen waren. Sly zeigt sich selbstironisch in der Utopie, in der Schimpfworte, Sex und Bier gecancelt sind. Die Welt von übermorgen verzichtet gern auf böse Dinge und hat sich die Unschuld eines Babys erarbeitet. Für die Idee der perfekten Utopie vergebe ich 5 Punkte, für das Zusammenspiel der Kontrahenten glatte fünf Punkte. Die Action ist super, wobei das Ende etwas zu glatt und etwas zu normal wirkt...aber hey! Lässt mich immer noch strahlen!
FAZIT: Simon says: GUCKEN!
Sherlock und Moriarty geben sich kultiviert, schwingen markante Reden und sind auf ihre Art wahnsinnige Vertreter von Gut und Böse. Robert Downey Jr. hat mit Jared Harris einen würdigen Gegner gefunden, der vielleicht noch genialer ist! Furiose Action, ein europaweiter Fall und ein Showdown der gleich auf zwei Ebenen geführt wird: Die Fortsetzung ist gelungen. Musikalisch betont Hans Zimmer wie gewohnt das Ganze (nämlich gut), und Franz Schuberts "Die Forelle" bekommt einen herrlich- beängstigenden Anstrich. 2024 soll es endlich einen dritten Teil geben.
FAZIT: Elementar, mein lieber Watson!
"Die Geister die ich rief, werde ich nicht mehr los..." Superschurke Megamind baut sich einen Erzfeind, um nicht mehr so einsam zu sein - und scheitert. Alles in dem Film ist herrlich überzogen, von der Männlichkeit des Helden Metro Man bis hin zum Heavy Metal-Punk- Look des Bösen, hier und da erinnern Dialoge und ein gewisses Plakat ("No, you can´t!") an politische Strömungen von 2010. Familienfreundlicher Spaß der gekonnt den ewigen Kampf Gut-gegen-Böse auf die Schippe nimmt. Kalkofe und Pastewka geben als Synchronsprecher alles. Die Kür ist gelungen, wenn man den "neuen" Schurken Hal Stewart/Titan/Tighten anfangs belächelt und dann fürchtet. HOMELANDER lässt grüßen.
FAZIT: gute "Superman/Batman"- Karikatur.
ADVENTURE TIME besticht durch gute Einfälle und Innovation; Kreativität wird groß geschrieben. Allerdings wandelt sich die süße Abenteuerwelt des jungen Finn mehr und mehr in äußerst seltsame Szenen, in denen man als Erwachsener sich fragt, ob die Zuschauer ab 6 Jahren schon bereit dafür sind - oder ob man sie damit überfordert: der Wahnsinn des Eiskönigs ist anfangs noch amüsant, hier und da bleibt aber echte Betroffenheit zurück. Manche Figuren machen seltsame Wandlungen durch (Rüsseltier wird horney, Zitronenbaum foltert Kinder mit E-Schocks, Marceline lutscht einen Mann aus Bonbon...) dass man sich fragt, ob die Macher an einer Depression leiden. Gut, Finn wird erwachsen und erlebt wie so manches andere Kind hier und da einschneidende Erlebnisse, aber an manchen Stellen nimmt das Projekt überhand. Marceline und Prinzessin Bubblegum als homosexuelles Paar darzustellen ist noch die verträglichste Wandlung...
FAZIT: zu strange, um noch kindgerecht zu sein.
Das Prequel besticht in den ersten Minuten durch eine gleichbleibende Tendenz aus dem Vierteiler, schwenkt um in eine erzählende Form und gibt durch seine Dialoge und gut beschriebenen Charakteren der Sache den nötigen Hintergrund. Die funky 70er haben ihren großen Auftritt, auf Charon und Winston wird der Zuschauer langsam aufmerksam. Genial die Musik aus dem Hintergrund. Wenn der Trend so beibehalten werden kann, wird man an diesem Spin Off noch seine Freude haben...
Simon Pegg und Nick Frost schicken sich selbst auf ein Roadmovie und treffen auf Paul, den wohl charmantesten Alien der Filmgeschichte. Eine originelle Hommage ans Science-Fiction-Genre und seine Fans mit dutzenden von Anspielungen. Wenn so das Zusammentreffen zweier Spezies im Real Life (in Zukunft) aussehen würde, wäre ich wohl dafür.
FAZIT: Erstmal chillen...
Mit 189 Minuten dauert der Film lange - zu lange für Nicht-Amerikaner, die den Hype um den beliebtesten Pistolenschützen vielleicht nicht recht nachvollziehen können. Es ist eine Biopic eines Mannes, der viele, viele Menschen getötet hatte und so düster und humorlos erscheint, dass man sich fragt, wozu das alles. Kevin Costner und Co. geben alles, aber der Film dehnt sich. Danach braucht man erstmal eine Komödie zum Wieder-Aufrichten...
Der NEO-Western von 1995 bietet viele Klischees, aber vor allem eine schnelle, neue Inszenierung von HIGH NOON - nur eben mit vielen, vielen Gegnern die alle auch eine eigene Persönlichkeit haben und diese - wenigstens- auch andeuten können. Trotz der vielen Superstars glänzt hier nur einer: Gene Hackmann, der Spaß an seiner bösen, ruchlosen und verkommenen Rolle hatte. Russel Crow, Sharon Stone und sogar Leonardo di Caprio können dabei nur zusehen...
2009 warf Guy Ritchie einen ungemein gebildeten, fast schon psychotischen Holmes in die Kinowelt, der mit seinem guten "Best-Buddy" Jude Law einen Kriminalfall löst. Die Welt um 1890 ist dreckig, verkommen und der WAHRE Star im Film, da man an jeder Ecke den Flair der Großstadt am Scheitelpunkt zwischen der Suche nach dem Magischen und dem Blick in die Zukunft hautnah zu spüren bekommt. Mark Strong als diabolischer Lord Blackwood ist ebenso gut gelungen wie Kelly Reilly, die als brave Gouvernante von innen heraus zu leuchten scheint. Robert Downey Junior war mal im Gespräch den Joker in der Batman-Reihe zu geben - hier zeigt er auch, warum: humorvoll, etwas hektisch und ein Gespür für das Absurde. Da verzeiht man ihm gerne die Arroganz. Und Hans Zimmer steuert seine "Zigeuner-Waise" Discombobulate bei.
Herrlicher Detektivspaß!
Liam Neeson ist des Lebens müde, seine Kollegen ein Haufen desillusionierter Kerle zwischen Nullnummer und Arschloch - und alle stürzen weit oben im Niemandsland ab und bangen um ihr Leben... Die Berglandschaft, die Schneestürme und die Weite lassen Einen frösteln. Die hungrigen Wölfe zeigen auf, warum wir uns noch immer vor ihnen in die Hose machen SOLLTEN, wenn wir nicht gerade eine AK-47, eine Buddel voll Rum und einen warmen Parka zur Hand haben. Denn das fehlt deutlich, was den Überlebenstanz unmöglich macht. THE GREY ist ein Horrorfilm, gewiss nicht ab 12 denn dafür fliest hier ordentlich Blut und der Schmerz und die Verzweiflung sind deutlich zu schmecken.
FAZIT: "Einmal noch in die Schlacht… Ein letztes gutes Gefecht. Lebe und stirb heute Nacht…Lebe und stirb heute Nacht…"
Jeff Bridges und John Lithgow gehören nicht ohne Grund zu den Genies die ihre Berufung seit 50 Jahren ausüben. Besser noch als ihre Kunst sind die Dialoge; also das Drehbuch das hier und da einige Überraschungen parat hält. Hat mich gefesselt.
Im Oktober 2021 begann die Dreharbeiten. Im gleichen Monat verkündete Stallone, dass seine Szenen abgedreht seien. Warum ist das wichtig? Weil Stallone nur hier und da auftaucht, nicht mal kämpft und alles Jason Statham überlässt. Der teure Kindergeburtstag mit vielen neuen Gesichtern mangelt es an Hintergrundgeschichten, die alte Garde zeigt sich knapp und verschwindet wieder. Der Rest ist schlechte CGI und fade Fights, die man auch woanders sehen kann. Das Ganze wirkt wie ein B-Rating-Spiel auf der C64.
DARUM gibt es Kommentare zu Filmen: damit man nicht viel Geld für eine Kinokarte ausgibt und sich hinterher ärgern muss!
Mehr Tragikomödie als Gaunerkomödie, denn Depression ist kein Zuckerschlecken. Witze über Zwerge und das Ableben eines Solchen als Knackpunkt einer müden Story zu nutzen, ist gewöhnungsbedürftig. Die Mörder grübeln und nehmen ihre Sorgen ernst - gutes Material für ein Buch, aber als Film ungeeignet. Fünf Darsteller waren auch bei Harry Potter zu sehen. Hier hilft das leider nicht. Weder traurig noch lustig.
Tipp für einen zweiten Teil: wie wäre es mit Bielefeld? Castrop-Rauxel? Sennestadt?