Barelhaven - Kommentare

Alle Kommentare von Barelhaven

  • 9

    Nach einem Job in Italien wird ein Gangster-Team von einem ihrer Leute verraten - 35 Millionen in Gold bleiben verschwunden, der Schmerz über den Verlust ihres ermordeten Anführers ist groß. Drei Jahre später entdeckt man den Übeltäter und plant, ihm das Gold wieder abzunehmen...

    Der Film kommt glasklar und gut gelaunt daher, die Action ist handgemacht und die Stars sowie die Story können überzeugen. Ein netter Werbefilm für Mini Cooper und ein wichtiger Beitrag für das Heist-Genre. Zwar unmoralisch, wenn Hacker die Verkehrsüberwachung hacken und sich über den Blechschaden lustig machen, aber verzeihlich. Schon genial geplant. Jeder macht seinen Job hier gut.

    Ein spaßiger Heist-Film der weltweit überzeugen konnte.

    3
    • 8
      Barelhaven 07.01.2025, 07:25 Geändert 07.01.2025, 07:37

      ARCTIC CONVOY ist ein glasklarer Anti-Kriegsfilm, ganz ohne Pathos und ohne Propaganda. Hier steht die Mannschaft eines Handelsschiffes im Fokus: Der Schiffsmotor macht es nicht lange, zwischen dem pflichtbewussten Kapitän und dem traumatisierten 1. Maat gibt es Streit und ohne Begleitschutz bis nach Russland zu fahren kann nur als Himmelfahrtskommando gewertet werden.

      Detailgenau - vom Schiffsknoten bis zu den Hemdaufschlägen - präsentiert sich ein kritischer Blick an die Front, wo ähnlich wie in DAS BOOT der einfache Matrose zum Reden kommt. Man lernt ein bisschen was über die norwegische Rolle im 2. WK, über kleine aber nicht weniger wichtige Vorfälle im Krieg, die man so kaum im Geschichtsunterricht gelernt hat und das auch Frauen an der Front waren. Mehrfach nominiert und ein guter Beitrag.

      2
      • 5 .5

        Im Moskauer Gorky-Park findet die Polizei mitten im Winter drei schrecklich zugerichtete Leichen. Polizist Arkady findet es zudem eigentümlich, dass der KGB sofort vor Ort ist aber kein Interesse zeigt. Tatsächlich bekommt Arkady Unterstützung von oben, wird aber beschattet und gerät schnell in ein abgekartetes Spiel um Schmuggelware. Was steckt dahinter?

        Ein stilvoller Kalter-Krieg-Krimi mitten aus Moskau, der aber in Helsinki gedreht wurde. Trotz vieler Klischees und vielen Seitenhieben auf die russische Lebensart erscheint dies alles oberflächlich - trotz gut platzierter Plots. Eben ein westliches Produkt - der Osten hätte einem Dreh nach der Vorlage niemals zugestimmt. Ganz außergewöhnlich gut hingegen der Soundtrack, der später 1988 in RED HEAT ähnlich angewendet wurde.

        1
        • 3 .5

          Mina soll einen Vogel von Galway nach Belfast bringen, landet in einem dichten Wald und merkt schnell, dass sie in eine Falle ist: des Nachts kommen unheimliche Kreaturen raus und töten alles was sie finden können. Nur ein bunkerähnlicher Bau mit einem großen Einwegspiegel kann sie retten - wenn sie sich nachts von jenen Wesen beobachten lässt.

          Ein großes Plus ist die erzählerische Wendung im Film, wo eindrucksvoll erklärt wird wer diese Wesen eigentlich sind und was sich unterhalb des Bunkers befindet.

          Nur schade, dass die Schauspieler von Anfang bis Ende emotionslos alles hinnehmen.
          Filmemacherin Ishana Shyamalan ist zweifellos eine begabtere Regisseurin als Autorin, denn der Stoff ist langatmig und spannungsarm vorgetragen. Die Figuren sind eindimensional gezeichnet und laden nicht zum Mitfühlen ein - so verkommt ein Horrorfilm zum lustlosen Abstottern eines Dramas das am Ende wenig Überraschung aufweist.

          2
          • 9 .5

            Echte Detektivarbeit wartet auf den Dunklen Ritter: ein Serienmörder plant die Rache an Gotham City. Kontakt zu der Mafia, einem guten Pinguin und der Auftakt zu einer Kinoreihe nebst Serie (THE PINGUIN)...

            Robert Patterson als Batman?
            Und doch wurde ich eines Besseren belehrt: düster, tragisch und unheilvoll reißt der Film jeden mit sich, Patterson kann sehr wohl überzeugen und der Riddler macht Einem Angst. Schade, dass man die Stelle mit dem Joker herausgeschnitten hat,... ansonsten: Ein Film mit wenig Action, es wird mehr geredet als im Bundestag an einem Donnerstag und doch passt alles. Bitte mehr davon! Und die Musik (Ave Maria -Theme + Soundtrack von Michael Giacchino) kommt gut an.

            2
            • 5 .5
              über Mile 22

              NEGATIV: Mark Wahlberg als hochbegabter Agent kommt unfreundlich und patzig daher, der nicht gerade viele Sympathiepunkte bekommt: ein ungeeigneter Held, wie ich meine. Manche Zitate sind bemerkenswert, andere zeigen nur auf dass man sich von anderen zeitgenössischen Actionfilmen inspiriert gezeigt hat.

              POSITIV: Die Agentenaction ist sehr gut, gerade bis zum Ende dreht die Spirale gut auf. Iko Uwais hat wegen seiner THE RAID-Filme eben Eindruck hinterlassen. Die Idee, das die ganze Mission ein trojanisches Pferd darstellt, dass einen Dreifach-Agenten ins Spiel bringt, ist originell.

              1
              • "Ihr könnt mich nicht töten - ich bin doch ein Weißer!"

                Allein schon der Hintergrund, dass ursprünglich Elvis Presley die Rolle ablehnen musste da sein Manager ihm aus "Gründen" davon abriet, zeigt auf wie brisant das Thema gehandelt wurde. 1958 waren die USA eben kein Land der 1000 Möglichkeiten, wenn man die "falsche" Hautfarbe besaß. Tony Curtis und Sidney Portier geben alles, werfen sich Dialoge an den Kopf und balgen sich um die Vorherrschaft. Gegen Rassismus, gegen Lynchjustiz und ein System, das nur spaltet. Hat mich als Kind sensibilisiert.

                Keine Hintergrundmusik - außer die Radiomusik, auf die der Vorgesetzte wieder und wieder genervt reagiert (ein Running Gag).

                1
                • 8
                  über Wolfman

                  Ein Adeliger reist zu seinem Familiensitz, um sich auf die Suche nach seinem verschollenen Bruder zu machen. Doch der kaltherzige Vater erwartet ihn schon und lässt durchscheinen, dass von nun an neue Zeiten angebrochen sind...

                  Benicio del Toro fürchtet Anthony Hopkins - zu Recht, denn der Altmeister lächelt süffisant und gibt sich kühl gegenüber der Familie. Mit so einem Vater will man nichts zu tun haben. Gerade die Verwandlungen wirken lebensecht, die morbide Spannung drückt soviel Lebensüberdruss aus wie in SLEEPY HOLLOW - alles schwarz, alt und kalt. Das lauernde Raubtier, eine kaputte Vater-Sohn-Beziehung und die splattermäßige Gewalt eines echten Werwolfs - das findet man nur hier.

                  1
                  • 6 .5
                    Barelhaven 02.01.2025, 21:23 Geändert 02.01.2025, 21:35

                    "Mich hat da was gebissen!"

                    Der Mysterythriller hat es mit sechs Staffeln weit gebracht und hat sein eigenes Tempo. Schauspieler und Effekte sind soweit in Ordnung, und Best-Buddy Stiles' Stilinski ein echter Sympathieträger. Hat mit TEEN WOLF von 1985 mit Michael J. Fox so garnichts mit zu tun, sondern beleuchtet eher die ernsten Seiten der Werwolf-Legende.

                    1
                    • 6
                      Barelhaven 02.01.2025, 21:14 Geändert 02.01.2025, 21:26

                      Flagg: "Meine Frau ist heute unpässlich. Außerdem hat sie einen Braten in der Röhre. Vielleicht hängt das irgendwie zusammen."

                      Mysteriöse Vorzeichen deuten an, dass die verheerende Seuche erst der Auftakt zur Apokalypse ist. Das Böse in Form von Randall Flagg, Stephen Kings Lieblingsschurken, versammelt alle bösen Menschen in Las Vegas während die Guten in Boulder Whoopi Goldberg verehren...

                      Anders als im Buch und in der Serie von 1985 wechseln Vergangenheit und Gegenwart. Das kann für Eingeweihte interessant, aber für Neulinge chaotisch sein. Whoopi ist natürlich spitze, James Marsdon hat schon in SONIC...(2020) bewiesen, dass er es kann und Brad William Henke als geistig beeinträchtigten Tom Cullen ist sagenhaft. Als kleine Überraschung zeigt sich Ezra Miller (Flash von DC) als "Mülleimermann" in einer neuartigen Interpretation: pfeifend, unkend, röhrend... unheimlich.

                      Voll eklig die Grippe: da schwillt bei den Kranken der Hals und der Rotz läuft literweise aus der Nase...BUÄH!

                      Neu ist auch, dass einige Passagen geändert und das Ende um ein weiteres Finale (Frannie vs. Randall) erweitert wurde - das so nicht um Buch steht, aber trotzdem gelungen ist.
                      FAZIT: Ganz nett und neu. Kann aber verwirrend sein.

                      1
                      • 5 .5

                        "Mike, wir sind jetzt auf uns gestellt..."

                        Der Film erzählt von einer Verschwörung einer Bergbaumiene, von einem einsamen Trucker der mit seinem behinderten Bruder von einem Neuanfang träumt und von einer wunderschönen Landschaft, die im April schlecht zu befahren ist.

                        Liam Neeson leidet wie sonst auch, Amber Midhunter wird erst in PREY (2022) zeigen dürfen was sie wirklich drauf hat und Laurence Fishburne zeigt, dass er auch ohne übertriebene Gesten schauspielern kann. Durch die Intrige wird das alles aufgepumpt, verkommt in ein plattes Konstrukt das auch einfach nur seine Existenzberechtigung haben will.

                        2
                        • 7

                          In der Nähe eines Flüchtlingslagers in einer afrikanischen Wüste gerät eine Ölquelle in Brand. Weil die Flammen bald nicht mehr zu kontrollieren sind soll ein Transport mit Nitroglyzerin Abhilfe schaffen - 800 km, 20 Stunden Zeit und zum Teil unwegsames Gelände. Zwischen den Brüdern Fred und Alex knistert es vor Spannung...

                          Die Neuverfilmung von 1953 bekommt ein glaubwürdiges Bruder- Problem und in Vor und Rückblenden werden die Hintergründe erklärt. Südafrika mit seinen schönen Landschaften kann überzeugen, ebenso die Mienenfeld-Dramatik und die Piraten, die scharf auf die Ausrüstung sind. Trotz guter Spannungsschraube verflacht das Ganze an logischen Problemen. Geballert wird viel, aber wem es gefällt... Dafür ist die Sache schnell zu Ende - zu schnell.

                          2
                          • 9
                            Barelhaven 31.12.2024, 00:20 Geändert 31.12.2024, 00:22

                            Egoshooter - Der Film

                            Henry kann nicht sprechen, wacht als Cyborg auf und geht den Weg aller Egoshooter in einem ziemlich linearen Ballergame: eine Frau muss gerettet werden, ein böser Wissenschaftler schickt seine Armee los um Henry zu verpulverisieren... lets go!
                            Der russisch-amerikanische Sciencefiction-Film spart nicht mit Blut und Geballer, einigen gelungenen Popkulturverweisen und wirkt wie eine Mischung aus CALL OF DUTY und BATTLEFIELD. Zehn Punkte für die ziemlich coolen Stunts und die Musik, die einem das Gefühl geben einen Controller in der Hand zu haben und aktiv dabei zu sein.

                            Hat bestimmt das Zeug zum Kultfilm.

                            2
                            • 6 .5

                              Der australische Sciencefiction-Film besticht durch Spezialeffekte und gutes Casting. Makeup und Frisuren sind sogar sehr gut gelungen. Die Vater-Tochter-Beziehung kommt etwas zu kurz, eben weil die Geschichte in Vor- und Rückblenden viel von dem Planeten und seinen beiden Hauptcharakteren erzählt. Die Monster wirken wie die Skekse aus DER DUNKLE KRISTALL - hässlich und unbeholfen wie Puppen, in denen Menschen sie steuern. Schade, aber ansonsten ganz nette Dystopie.

                              1
                              • 7

                                Seid ihr alle da?

                                Schule und Gitarre, die erste Freundin, Studium und erster Auftritt für 5 DM, Villa Kunterbunt, die erste Platte und Kinofilm. Otto Waalkes hat viel erlebt, war und ist Vorbild und macht so lange weiter bis er nicht mehr kann. Mit 76 Jahren kann man schon was erzählen. Die 80 Minuten sind voller schöner Erinnerungen, aber auch ehrlichen Dingen wie Stress, Nervosität und sein erster richtiger Herzschmerz. Seltene Aufnahmen aus den frühen 70ern, interessante Details über die Medienkritik der damaligen Zeit und seine ständige Angst zu enttäuschen. Der Mann ist immer noch nicht müde...

                                Schönes Ding.

                                2
                                • 5

                                  Meine Reaktionen:
                                  - Erster MCU-Film IRON MAN (2008): Das ist neu, garnicht schlecht...
                                  - Marvels Avengers (2012): Jupp, kann man sich anschauen...
                                  - Avengers Endgame (2018): Halleluja! JAAAAAA..
                                  ...
                                  -Phase 4: Ooh...
                                  - Captain America4: Brave New World (2025): Bringen wir es hinter uns...

                                  2
                                  • 8 .5

                                    Erzähl ihnen Geschichten

                                    In dieser Welt von HDM manifestieren sich die Seelen der Menschen in Tiergestalten (Daemonen), die von einer orthodoxen, sehr totalitären Gemeinschaft (Lehramt) regiert wird. Das Waisenmädchen Lyra sucht ihre Eltern, und ist zutiefst schockiert als sie feststellt, dass ihre Mutter eine zutiefst kalte Anhängerin des Lehramts ist - ihr Vater hingegen zwar ein Gegner dessen ist, aber nicht minder berechnend und kühl. Was kann da noch kommen? Monster, Multiversen, Kindesentführungen, und ein Weltkrieg sogar gegen die Engel...

                                    Eine Harry-Potter-Atmosphäre, gute CGI-Technik und ein gutes Cast. Anders als im Flop DER GOLDENE KOMPASS (2007) hält man sich an die Vorlage und lässt auch die düsteren Kinder-sterben-Szenen nicht aus. Was fraglich ist, wenn die Serie ab 12 sein soll... egal, ich kannte weder die Bücher noch den Film und hab es einfach mal probiert. Sehr unterhaltsam. Es ist in Romanform ein Dreiteiler, der es bei HBO auf drei Staffeln gebracht hat. Auf seine Art genial und schön durchdacht - und wohl eine deutliche Kirchenkritik.

                                    Dafür gibt es auch wunderschöne Zitate:
                                    - „Die gesamte Geschichte des menschlichen Lebens war ein Kampf zwischen Weisheit und Dummheit.“

                                    - "Erzähl ihnen Geschichten. Wir wissen nicht, was nach diesem Leben kommt – also sollten wir ein Leben führen, das eine Geschichte wert ist."

                                    - Ich werde dich für immer lieben; was auch immer passiert. Bis ich sterbe und nachdem ich gestorben bin, und wenn ich meinen Weg aus dem Land der Toten finde, werde ich für immer umherirren, all meine Atome, bis ich dich wiederfinde... "Ich werde nach dir suchen, jeden Moment, jeden einzelnen Moment. Und wenn wir uns wiederfinden, werden wir uns so fest aneinander klammern, dass nichts und niemand uns jemals trennen kann. Jedes Atom von mir und jedes Atom von dir... Wir werden in Vögeln und Blumen und Libellen und in Bäumen und in Wolken und in diesen kleinen Lichtpunkten leben, die du in Sonnenstrahlen siehst... Und wenn sie unsere Atome benutzen, um neues Leben zu schaffen, werden sie nicht nur eines nehmen können, sondern zwei, eines von dir und eines von mir, wir werden so fest verbunden sein..."
                                    (<-- schöner Segenswunsch für eine Hochzeit!)

                                    Das war es schon wert eingeschaltet zu haben.

                                    3
                                    • 5 .5
                                      Barelhaven 28.12.2024, 07:31 Geändert 28.04.2025, 08:26

                                      "An diesem Punkt in der Geschichte sollte ihnen das gewaltige Ausmaß ihres Scheiterns bewusst werden."

                                      2013 war die Luft rund um das Rentner-Team scheinbar raus, denn manche Gags und Handlungen konnten hierbei nicht mehr zünden. Obwohl das Team einen echten Star ab der zweiten Hälfte der Geschichte bekommt: Sir Anthony Hopkins, der grinsend und scheinbar senil die ganze Welt narrt - ein echter Glücksgriff! Auch David Thewlis und Byung-hun Lee passen ganz hervorragend in das Skript und lassen in Sachen Leistung sich nicht lumpen. Trotzdem ist man am Ende froh, wenn es vorbei ist. Und einen dritten Teil wird es wohl nicht mehr geben. Mittlerweile sind alle Stars zu alt oder zu müde, um sich nochmal auf auf derlei mäßig gute Drehbücher zu verlassen.

                                      1
                                      • 8
                                        Barelhaven 28.12.2024, 07:17 Geändert 05.02.2025, 09:00

                                        "Ich hole jetzt das Schwein!"

                                        Bruce Willis in einer seiner letzten guten Rolle zu sehen, macht einfach Laune. John Malkovich als best friend, der lieber foltert als zu reden, ist genial besetzt: mal brüllt er von Verschwörungen sabbelnd wie ein Wahnsinniger, dann schmollt er wie ein Kleinkind. Richard Dreyfuss als bösen Waffenhändler zu sehen ist ebenso ikonisch wie Brian Cox, dem romantischveranlagten KGB-Agenten, oder Helen Mirren als ehemalige Cleanerin. Eigentlich zeigen alle, was sie können.

                                        Doch das Drehbuch ist nicht ohne Fehler: Joe (Morgan Freeman) kann seinen Killer im Altenheim entledigen, aber wird für tot gehalten? Warum muss die Gruppe ihn im Haus des Waffenhändlers opfern, wenn sie alle einfach durchs Fenster fliehen können? Wenn die Gruppe den Vizepräsidenten entführen will, warum riskiert sie dann im Bleigewitter seinen Tod?
                                        Die Grundidee der Handlung basiert auf dem dreiteiligen Comic RED, der 2003/2004 bei Homage Comics (WildStorm/DC Comics) veröffentlicht wurde und von Warren Ellis und Cully Hamner stammt. Tatsächlich sieht die Figur genauso aus wie Bruce Willis, aber mehr Gemeinsamkeiten gibt es nicht. Ich vermute, dass man schnell das Drehbuch am Wochenende schreiben musste.
                                        Sieht man über die "kleinen" Fehler hinweg, präsentiert sich ein grundsolider Alte-Leute-haben-es-noch-drauf-Film, der schön unterhalten kann.

                                        3
                                        • 8
                                          Barelhaven 27.12.2024, 00:25 Geändert 27.12.2024, 01:05

                                          2. Staffel : X vs. O

                                          "LEUTE! Ich weiß, was hier passiert! Ich habe das schonmal erlebt!" --> "Du hast schon mal gewonnen!? Und jetzt bist du wieder hier? Hast du sie nicht mehr alle!?"

                                          Gi-hun ist endlich reich, aber voller Groll auf die Veranstalter der Squid- Games lässt er ein Söldnerteam zusammen mit dem Polizisten aus Staffel eins nach dem Veranstaltungsort suchen. Als er in persönlicher Aussprache mit dem Frontman (Byeong-heon Lee) gerät und ihn herausfordert, wird er kurzerhand wieder mitgenommen und darf wieder mitspielen...

                                          Wieder sind es knapp 500 Hochverschuldete, doch da Gi-hun ja alle Spiele und Tricks kennt, gibt es jetzt auch neue Spiele und gleich ein weiteres Problem: unter den Spielern sind ein drogensüchtiger Rapper, ein verhasster Bitcoin-King, eine verrückte Schamanin und... (tusch, bitte!)... der Frontman (Byeong-heon Lee) als Mitspieler mit der Nummer 001 (--> der alte Mann aus der Staffel eins hatte dieselbe Nummer!). Neue Charaktere (überfürsorgliche Mutter mit ihrem Sohn) und der geniale Byeong-heon Lee, der schon in R.E.D.2 (2013) und in DIE GLORREICHEN SIEBEN ( 2016) zu den Hollywood-Größen zählt. Hier weiß der Zuschauer schnell, dass er die falsche Flunder gibt, der dem Helden Honig ums Maul schmiert und doch mit einem abwartenden Zwinkern jederzeit ihm in den Rücken fallen wird...

                                          URTEIL: SQUID GAME 2. Staffel hält, was sie verspricht. Gerade das zweite Spiel (Fünf Mann + Staffellauf) ist herrlich adrenalingeladen. Die Leute sind geldgieriger, gehen sich schneller an die Gurgel und Gi-hun verzweifelt mehr und mehr an seinen Versuchen mit Logik und Empathie die Sache zu beenden.

                                          4
                                          • 9 .5

                                            Die gute Mogelpackung

                                            Die krebskranke Sam begegnet allen im Hospiz von New York mit Zynismus und will gar nicht an einem Ausflug in die City teilnehmen. Gerade als die Gruppe aufbrechen will, wird New York (und die Welt) Opfer eines Alienangriffes. Geplagt von dauerhaften Schmerzen und dem allgemeinen Gemetzel um sie herum, macht sie sich auf noch einmal Harlem zu sehen...

                                            Wie ging es mir dabei?

                                            Einmal fürchten, bitte - kommt sofort! Wahllos was ausgesucht und nach zwanzig Minuten festgestellt, dass Lupita Nyong’o seit US (2019) und 12 YEARS OF SLAVE (2013) nichts verlernt hat: die Frau leidet, kraucht am Boden, spuckt und verzieht das Gesicht, das mir fast das Herz stehen bleibt. Jene Passage, in der ihr Bekannter Eric einen Kartentrick vorführt und sie mit kalter Pizza zum Lächeln bringt, hat mir einen wohligen Stich in mein sonst so kaltes Herz gebracht. Gerade die schöne Abschiedsszene mit FEELING GOOD von Michael Bublé hat mich gebrochen...

                                            Es soll Horror sein, ist aber vordergründig eine Erzählung einer gefühlvolle Freundschaft zwischen zwei Fremden. Packend gut umgesetzt!

                                            3
                                            • 5 .5
                                              Barelhaven 25.12.2024, 13:38 Geändert 28.04.2025, 08:30

                                              Stuntman Colt Seavers tritt nach einjähriger Zwangspause nach einem Unfall wieder aufs Set mitten im Dreh eines Blockbusters und will die Chance nutzen, um mit seiner alten Flamme Jody anzubandeln. Doch Filmproduzentin Gail bittet ihn inständig doch nach dem Star des Films Tom Ryder zu suchen, denn der sei urplötzlich verschwunden...

                                              Eine Hymne an die Blockbusterfilme der 80er und an ein Loblied an alle namenlosen Stuntdouble. Doch trotz allem Engagement Ryan Goslings ist es keine brauchbare EIN COLT FÜR ALLE FÄLLE-Hommage, da es viele Klischees und Inkohärenzen gibt und nichts mehr mit dem Star Lee Majors zu tun hat. Es ist ein chaotischer Film, der einzig und allein von Ryan Gosling getragen wird (weil er nun mal verdammt gut ist!) aber längst nicht originell ist. Ist es ein Angriff auf Tom Cruise oder eher eine Verballhornung, denn es geht um einen schwachsinnslabernden, egoistischen und selbstverliebten Star - das muss jeder selbst beantworten.
                                              Ab 12 ist arg geschönt - nicht weil er brutal ist, sondern weil hier viele Dinge passieren die man erstmal sacken lassen muss: hetze, hetze, Drogenrausch, Einbruch, Toter in der Badewanne, Einhorn, wo ist das Handy, Verfolgungsjagd, Liebe, Suche und ...CUT! Schluss und Aus.

                                              3
                                              • 4
                                                über Devil

                                                Der Teufel ist eine Dramaqueen

                                                Scheinbar zufällig treffen vier Menschen in einem Fahrstuhl zusammen, der feststeckt und das Schlimmste in ihnen herauskehrt. Während die Polizei und der Sicherheitsdienst über die Kamera alles mit ansehen, geschehen seltsame Ereignisse...

                                                ... die atemlos langweilen müssen. Christliche Urängste, Massenpanik und absurde Theorien über unsichtbare Kräfte - fertig ist ein Horrorfilm, der auf Klaustrophobie setzt und sich auf einen "Masterplan" eines gewissen Gehörnten aus der Hölle beruft.
                                                Das Drehbuch zu Devil verfasste Brian Nelson, der schon mit seinem Buch zu dem Rache-Thriller "Hard Candy" und dem Zombiegemetzel "30 Days of Night" sein gutes Händchen fürs Böse bewiesen hat, und Regie führte John Eric Dowdle, der mit dem grandiosen Zombie-Film "Quarantäne" bereits für Furore gesorgt hat.

                                                Ungereimtheiten:
                                                - Sicherheitsleute, die in Wasserpfützen treten und wissen, dass dort Strom fliest.
                                                - Warum hatte der Bewerber eine Tasche voller Werkzeuge mit?
                                                - warum stürzt sich ein Mann aus dem 35. Stock und inwiefern soll das mit der Geschichte zu tun haben?
                                                - Was hat ein Waschbär mitten in einem Fahrstuhlschacht im Hochhaus zu suchen? Oder Tauben?

                                                M. Night Shyamalan hat nochmal nachgelegt. Wenn man daran glauben möchte, kann der Film - ähnlich wie DER EXORZIST - schrecklich verunsichern. Der Rest hingegen... naja... wer glaubt schon an einen Teufel?

                                                1
                                                • 6
                                                  Barelhaven 22.12.2024, 19:21 Geändert 22.12.2024, 19:47

                                                  VOLCANO (2018) und DER SCHWARM (Buch von Frank Schätzing) haben es vorgemacht: die Natur kann selbst an den schönsten Orten richtig Probleme machen - als hätten die Urlauber darauf nicht schon genug davon: Frederik und Jennifer wollen mit ihren Kindern Urlaub machen, aber Streit in der Ehe und spezielle Bedürfnisse sorgen für Stress.
                                                  Wissenschaftlerin Maria entdeckt Vorboten eines Katastrophe, ist selbst durch die Tsunami-Katastrophe von 2004 vorbelastet und drängt auf eine sofortige Evakuierung, doch die Behörden sehen das nicht ein...
                                                  Ist eben nicht einfach.

                                                  Ab und zu rumort es, dann knallt es und man erlebt mit wie aus Entspannung kompletter Notstand wird. Als Jennifer im Krankenhaus Panik verbreitet, hatte ich echt Lust ihr was zur Beruhigung zu geben - mit der Hand (sorry!). Auch Maria, die erst einen handfesten Streit mit ihrem Bruder anfängt und dann am Siedepunkt ihm sagt, er müsste jetzt die Insel verlassen - war doch klar, dass er beleidigt nicht der Aufforderung nachkommt. Ich meine ja nur... Aber das macht ja auch ein gutes Drama aus, wo nicht alle gleich mitziehen und "Jawohl!" rufen.

                                                  Unterhaltsam ist es dennoch.

                                                  1
                                                  • 7 .5
                                                    Barelhaven 22.12.2024, 18:43 Geändert 25.12.2024, 22:45
                                                    über From

                                                    "Können Sie uns sagen, wo die nächste Highway-Auffahrt liegt?" --> "Oh, das ist jetzt aber doof..."

                                                    AGBO hat mit FROM ins Schwarze getroffen: eine Kleinstadt stellt sich als "Wespenfalle" heraus, in der Leute zwar ankommen aber nicht mehr herauskommen.
                                                    Als wäre das nicht schon heftig genug, kommen in der Dunkelheit grinsende Monster - gerade der Anfang zeugt vom eiskalten Pragmatismus (der Monster) und der schonungslosen Art der Serie. Hier wird nicht gelacht.

                                                    Boyd Stevens (Harold Perrineau, Jr.) ist ein interessanter Charakter und selbst nach der dritten Staffel kann die Riege der Stars gut überzeugen. Der Ort selbst, so dreckig und renovierungsbedürftig wie der aufgegebene Vergnügungspark von Nowgorod in dem ich mal war, ist dermaßen depressiv gut gewählt dass man jeden Moment einen roten Ballon aus einem Stephen King-Film erwarten könnte - in dieser Welt wäre Pennywise zuhause.

                                                    Mysterie + Horror = FROM

                                                    6