BenAffenleck - Kommentare

Alle Kommentare von BenAffenleck

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    BenAffenleck 27.10.2019, 10:09 Geändert 27.12.2019, 12:13

    Inmitten von Cowboys, Kannibalen, Knastis, Cops und Gangstern tauchte ich an 3 aufeinander folgenden Tagen in die unangenehmen Welten eines relativ frischen Filmemachers ab, von dem wir in den nächsten Jahren hoffentlich noch mehr großartige, Genre-Konventionen aufsprengende Filme zu sehen bekommen.

    BenAffenleck guckt . . . Steven Craig Zahler

    03 * DRAGGED ACROSS CONCRETE * (2018)

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    Brach Steven Craig Zahler mit seinen ersten beiden Genre-Mischungen noch die Grenzen des gängigen Western und üblichen Knast-Thrillers überraschend brutal auf, führt er seine Handschrift aus “ruhig & explizit” konsequent fort und packt einen Cop-Thriller mitten in das Amerika der Verlierer und Perspektivlosen.

    Mit 159 Minuten Laufzeit ist DRAGGED ACROSS CONCRETE auch ein richtiger Brocken geworden, der betont langsam und mit ungemein pessimistischer Grundstimmung erzählt wird. Der Film wirkt noch entschleunigter durch die langen Einstellungen und den beobachtenden Totalen, ist aber durch die kontinuierliche Verdichtung einer spannungsgeladenen Atmosphäre nie langweilig.

    Problemlos hätte Zahler seinen dritten Film um 30 Minuten kürzen können, ist doch der Story-Zweig mit Jennifer Carpenter für den weiteren Verlauf genauso bedeutungslos wie die nicht enden wollende Verfolgungsfahrt und einige übertrieben ausufernde Dialoge. Eine etwas straffere Inszenierung hätte mir hier einfach besser gefallen.

    Der sehr gut harmonierende Cast dürfte schon überwiegend aus BRAWL IN CELL BLOCK 99 bekannt sein, wird hier aber noch um einen unglaublich kraftvoll aufspielenden Mel Gibson ergänzt, der hier auch problemlos als zynischer Martin Riggs durchgehen könnte. Auch die guten Performances von Tory Kittles und Laurie Holden sollen nicht unerwähnt bleiben.

    Wer sich also bei DRAGGED ACROSS CONCRETE auf einen ruhigen aber herausragend erzählten Thriller mit einigen bildhaften Schockmomenten einstellt, dessen Chancen stehen etwa bei 75%, dass beim Abspann “alles Zuckerwatte” ist. Weitere 5% holt er sich dann vielleicht bei der Zweitsichtung . . .

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      BenAffenleck 25.10.2019, 12:13 Geändert 02.01.2020, 11:00

      Inmitten von Cowboys, Kannibalen, Knastis, Cops und Gangstern tauchte ich an 3 aufeinander folgenden Tagen in die unangenehmen Welten eines relativ frischen Filmemachers ab, von dem wir in den nächsten Jahren hoffentlich noch mehr großartige, Genre-Konventionen aufsprengende Filme zu sehen bekommen.

      BenAffenleck guckt . . . Steven Craig Zahler

      02 * BRAWL IN CELL BLOCK 99 * (2017)

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      S. Craig Zahler lässt zu Beginn von BRAWL IN CELL BLOCK 99 gerne mal die amerikanische Flagge wehen, demontiert aber jeglichen Patriotismus so wie die mit normalen Mitteln erreichbare Verwirklichung des amerikanischen Traumes mit aller Gewalt. Und das krachend, knackend, spratzelnd, südlich von okay und nördlich von Krebs.

      Neben den schon früh etablierten Trademarks wie den langen Bildeinstellungen und einem extrem fiesen Knirsch- und Knack Sound-Design nimmt sich der Autor und Regisseur auch bei BRAWL die nötige Zeit, um seinen Film und auch die Spannung langsam aufzubauen. Schälte Zahler beim Vorgänger noch die ungewöhnliche Gruppendynamik heraus, legt er hier vor allem Wert auf die Persönlichkeiten seiner Hauptfiguren, deren Moral und Hoffnungen. Je höher hier ein Filmemacher baut, desto tiefer kann der Charakter und mit ihm der Zuschauer dann fallen. Eigentlich das A & O eines guten Films.

      Und hat sich das erst mal alles entfaltet, gibt es auf beiden Seiten der Leinwand kein zurück mehr, bis man in einem nass kalten Kellerloch ungebremst auf den Boden klatscht.

      Die Art und Weise, wie der hier extrem bullige Vince Vaughn zu Beginn des Films den Wagen seiner Ehefrau mit blanken Fäusten schrottet, lässt die geradezu erschütternden Gewaltspitzen im weiteren Verlauf des Films früh erahnen. Auch der zweite Film von Zahler ist alles andere als Wohlfühlkino, wirkt in seiner Mischung aus abgründigem Charakter-Drama und hartem Knast-Thriller mit Grindhouse-Touch aber ähnlich erfrischend, wie einst der ausgewogene und ungemein intensive Genre-Mashup BONE TOMAHAWK.

      Mit kahl rasiertem Schädel und einem tätowierten Kreuz auf dem Hinterkopf kommt Ulknudel Vince Vaughn langsam aber sicher auf der Seite des ernstzunehmenden Charakterdarstellers an. Das stoische und bullige Erscheinungsbild des Ex-Boxers Bradley bekommt immer wieder Risse, in denen das tragische Innenleben der Figur zum Vorschein kommt. Das bringt Vaughn absolut glaubhaft rüber, und macht aus seiner Figur schon fast so etwas wie einen charismatischen Anti-Helden.

      Mit Jennifer Carpenter werde ich wohl nicht mehr warm, obwohl sie hier wirklich gut spielt. Neben dem unheimlichen Udo Kier ist es aber mal wieder der vor wenigen Jahren noch verloren geglaubte Don Johnson. Er spielt hier das saucoole Abziehbild eines Gefängnis-Direktors, bei dem die Genfer Konventionen 250 Blatt haben und 3-lagig sind. Ein kleines Highlight zwischen ungewöhnlichen Schuhabtretern und Nierenwärmern.

      Zahler teilt mit seinem zweiten Werk einen weiteren harten Punch in die Magengrube des Filmfans aus. Sein BRAWL IN CELL BLOCK 99 ist ein rohes und brutal niederschmetterndes Charakterdrama, welches hoffend im Wünscheland seinen Anfang nimmt und resigniert im Schlachthaus noch ein letztes Mal gierig Luft in seine Lungen einsaugt . . .

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        BenAffenleck 24.10.2019, 12:13 Geändert 02.01.2020, 12:52

        Inmitten von Cowboys, Kannibalen, Knastis, Cops und Gangstern tauchte ich an 3 aufeinander folgenden Tagen in die unangenehmen Welten eines relativ frischen Filmemachers ab, von dem wir in den nächsten Jahren hoffentlich noch mehr großartige, Genre-Konventionen aufsprengende Filme zu sehen bekommen.

        BenAffenleck guckt . . . Steven Craig Zahler

        01 * BONE TOMAHAWK * (2015)

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        Die Bright-Hope-Eskorte, bestehend aus vier Männern, begibt sich auf eine Rettungsmission durch ödes Wüstengebiet und biegt Richtung Hölle auf Erden ab...

        Der Western ist einfach nicht totzukriegen, und das ist auch verflucht, verdammt und ein Hallelujah-nochmal gut so. Auch S. Craig Zahler kann mit seinem Regiedebüt BONE TOMAHAWK Spuren im Gesicht des Spätwesterns der 2000er Jahre hinterlassen. Das verwundert in keinster Weise, denn er geht nicht gerade zimperlich mit dem alten, staubigen Vadder names 'Western' um, und stellt ihm als wesentlich jüngeren Sidekick den 'Kannibalen-Horror' zur Seite. Das liest sich schräg auf dem Papier, funktioniert als Film aber ganz wunderbar.

        Zahler erzählt seinen Western-Horror extrem ruhig und bedächtig, durch die hervorragenden Darsteller und den Augen streichelnden Bildern kommt aber in den 132 Minuten nie Langeweile auf, dafür werden schon allein die Charaktere viel zu interessant porträtiert, was sich in seinen späteren Werken genauso fortsetzen wird.
        Wenn die Gewalt dann aber endlich von der Leine gelassen wird, darf man die Kuscheldecke auch gerne etwas höher ziehen. Es verwundert mich sehr, dass BONE TOMAHAWK mit einem FSK 18 Stempel ungeschoren vom Schneidetische hüpfen konnte. Die gezeigte Gewalt dürfte durchaus dem ein oder anderen den Deckel vom Kopf fliegen lassen, ganz sicher aber für gespaltene Gemüter sorgen (sorry, aber den musste ich bringen ** hehehe**).

        Der großartige Kurt Russell sieht hier so aus, als wäre er in den Drehpausen zu THE HATEFUL 8 mal eben zum Set von BONE TOMAHAWK rüber geritten, überzeugt als harter und aufrichtiger Sheriff aber in jeder Minute seiner Screentime. Schade, dass Manfred Lehmann scheinbar keine Zeit für eine Synchronisation hatte.
        Neben Russell reiten ein wieder mal überzeugender Patrick Wilson, der geniale Richard Jenkins und ein mich angenehm überraschender Matthew Fox, den ich bisher nur aus LOST wirklich kannte.
        Eine bunte Truppe, die es nicht nur mit „dem Feind“ zu tun bekommt, sondern auch innerlich ständig auseinander zu brechen droht.

        Wer also mal ein wenig die ausgetretenen Pfade verlassen möchte, sollte sich an diesem handwerklich hervorragenden aber abgründigen Genre-Mix versuchen. Enttäuschend, dass auf der qualitativ superben BluRay-Disc kein Bonusmaterial enthalten ist. Inside-Infos zu so einem für unter 2 Millionen Dollar abgedrehten Kracher, der wesentlich teurer aussieht, sind immer eine Bereicherung für die Interessierten unter uns . . .

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          BenAffenleck 23.10.2019, 14:55 Geändert 11.01.2023, 17:03

          Nach 92 Episoden streife ich nur ungern die Kutte mit dem SAMCRO-Patch wieder ab. Man hat sich an das gewöhnt was es heißt, dieses Stück TV-Leder zu tragen: Kochendes Benzin in den Adern und Teil einer Familie sein, die mit voller Leidenschaft liebt und hasst.

          Etwas kompakter hätte SONS OF ANARCHY ruhig sein können, gerade zum Ende hin geht den Bikes doch etwas der Sprit aus, fährt noch unnötige Umwege nur um dann auf den letzten Metern noch mal in einem mitreißenden Feuerball zu verglühen. Die Gewalt ist heftig, der Cast großartig und die Carakterzeichnung über 7 Staffeln bemerkenswert.

          Grandios geschriebene TV-Unterhaltung . . .

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            BenAffenleck 22.10.2019, 20:16 Geändert 02.01.2020, 13:06

            Bevor Michael Mann 3 Jahre später mit HEAT den besten Heist-Thriller der 90er drehen würde, rammt er mit der modernen Interpretation des Literatur-Klassikers DER LETZTE MOHIKANER einen immer noch gültigen Wegweiser für klassisches Abenteuer-Kino in den waldigen Boden Neuenglands und lässt Daniel Day-Lewis in Method-Actor Manier zum Indianer werden.

            Fenimores Roman dient dabei eher als Inspirationsquelle, was den Film aber kein Stück schlechter macht. Schnörkellos und geradlinig wird hier ein überwältigendes und ur-amerikanisches Epos zur Zeit der Kolonialkriege erzählt, welches im Angesicht so eines Themas mit relativ differenzierten Charakterisierungen überzeugt. Dementsprechend braucht man auch erst mal eine gewisse Zeit, um sich zwischen den verschiedenen Parteien zurecht zu finden.

            Der atemberaubenden Schönheit der grünen Wälder, Berge, Schluchten und Täler Nordamerikas wird erhaben gehuldigt, und auch im Schlachtengetümmel verliert die Kamera nie den Überblick. In Verbindung mit dem Jahrhundert-Score bekommt man hier audio-visuell ein absolutes Highlight geliefert, an dem man sich nur zu gerne berauscht. Eine würdige Umsetzung auf BluRay lässt leider immer noch auf sich warten.

            So schön altmodisch-wildromantisch DER LETZTE MOHIKANER auch ist, Michael Mann inszeniert hier ohne Verharmlosung, die Gewaltausbrüche sind nicht ohne und werden auch schonungslos gezeigt. Vielleicht geht auch nur so wirklich kraftvolles und energisches Kino. Absolut zeitlos . . .

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              BenAffenleck 21.10.2019, 08:50 Geändert 27.12.2019, 12:15

              WHITE BOY RICK ist die Rise & Fall Geschichte eines jugendlichen Drogendealers und Spitzels, die auch die Mittel des 'War On Drugs' und das amerikanische Justizsystem anprangert. McC, die trostlose Atmosphäre & der Score sind großartig...

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                BenAffenleck 19.10.2019, 21:44 Geändert 26.12.2019, 20:00

                Eingehüllt in Supergrobi's Umhang, eine alte umlackierte Radkappe auf den Rücken geschnallt und den Schnitzelklopfer zum Donnerhammer umfunktioniert kämpft sich BenAffenleck chronologisch durch nicht enden wollende Horden von Marvel-Filmen . . .

                02. – CAPTAIN MARVEL (2019)

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                Ohne wenn und aber ist das Geilste an CAPTAIN MARVEL Brie Larson im Nine Inch Nails Shirt.
                Sorry, aber Männer sind Schweine.
                Sexisten.
                Unterdrücker.
                Alle.
                Auch der alte BenAffenleck.

                Das war also der nächste unfassbar mutige MCU-Blockbuster, der hier anstelle des ‘Whitewashing’ (BLACK PANTHER) nun die ewige Unterdrückung der Frauen anprangert. Ich habe selten beschämter auf die Leinwand geschaut, als bei diesem Agenda gepushe und MeToo-Gewichse. Mit der Brechstange wird es hier den Kerlen auf all den schmierigen Couches und Fernsehsesseln eingeprügelt: F R A U E N _ G E H Ö R E N _ J E T Z T _S E L B S T V E R S T Ä N D L I C H _ A U C H _ D A Z U. Das wusste ich bisher noch nicht, und bin sehr froh darüber, dass Marvel gerade für diesen Film genug Eier in der Führungsetage hatte, um hier “viele Frauen für wichtige Positionen zu engagieren”. Seit BLACK PANTHER weiß ich auch, dass Farbige Mitmenschen als gleichwertig anzusehen sind. Das kann ja auch nur so sein, da sie ja nun einen eigenen Superhelden-Film haben.

                Nachdem dann Jude Law (der Mann!) "Beweise es mir" schreit, und Brie Larson (die Frau!) mit "Ich muss dir gar nichts beweisen" kontert, musste ich wieder an den unfassbar überbezahlten und scheinbar laxen Job eines Drehbuchautors (oder Drehbuchautors-rin) denken. 

                Per Zeit überbrückende Bild-Montage wurde uns (Männern! und Frauen!!) sogar noch klar gemacht, dass eine Frau immer wieder aufsteht und kämpft. Egal wie tief sie fällt. Wie hart ihr der Ball zugespielt wird. Wie übel sie aus der Bahn geworfen wird. No retreat, no surrender.

                Und als dann noch ordentlich Keile zu ‘I’m Just A Girl’ verteilt wurde, wünschte ich mir wieder einen prall und grün erigierten Hulk, einen prächtigen Hammer schwingenden Thor und eine in viel zu engem Latex eingepresste Black Widow zurück. U2? MeToo!

                Das CAPTAIN MARVEL als spannender und unterhaltsamer Popcorner gleichfalls versagt, sei an dieser Stelle auch nur noch . . . geschenkt.

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                  BenAffenleck 19.10.2019, 11:33 Geändert 02.01.2020, 13:14

                  Colonel Allen Faulkner (Richard Burton) soll mit einem Sonderkommando einen festgesetzten Präsidenten in Afrika befreien. Nachdem der Auftrag erledigt ist, wird die Truppe von ihrem Auftraggeber verraten und muss auf eigene Faust einen kleinen Flughafen erreichen. Die Elitetruppe der Rebellen-Armee will sie daran hindern…

                  Seinerzeit war DIE WILDGÄNSE KOMMEN ein beachtlicher Kassenschlager und konnte mit einer wirklich guten Inszenierung und einem Staraufgebot aus Richard Burton, Stewart Granger, Roger Moore, Richard Harris und Hardy Krüger punkten. Heute wirkt er natürlich etwas altbacken, kommt aber nie ramschig daher, pfeift auf politische Korrektheit und lässt sogar ab und an einen Lacher über die Klinge springen. Die Mutter aller Söldnerfilme konnte das.

                  DIE WILDGÄNSE KOMMEN liehen wir uns als Kids mindestens 2 Mal pro Jahr aus der Videothek unseres Vertrauens. Unser Vater grinste schon immer schelmisch, wenn der Chip zum Film in unseren Handflächen zum Vorschein kam. Für die gesammelten Leihgebühren für diesen Film hätte man schon selber einen beachtlichen Himmelfahrtskommando-Actioner finanzieren können. Bettelnde Kinder & die frühe Filmleidenschaft . . .

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                    BenAffenleck 18.10.2019, 20:13 Geändert 02.01.2020, 12:44

                    "Irgendwo, irgendwie und irgendwann ist jedermann nur irgendjemandes Neger!"

                    Als der desertierte Konföderierten-Soldat Newton Knight (Matthew McConaughey) aufgrund seines selbstlosen Mutes und seiner Aufrichtigkeit zum Beschützer bedrängter Armer wird, muss er vor den Behörden in die Sümpfe fliehen. Von dort aus beginnt er mit einer immer größer werdenden gemischtrassigen Truppe einen Guerillakrieg gegen die Südstaaten, der mit dem Ende des Krieges und der Ausrufung des FREE STATE OF JONES noch lange nicht vorbei ist. Ungerechtigkeit ist zeitlos, und versteckt sich schon bald feige unter weißen Kapuzen...

                    Das Historiendrama beruht auf wahren Begebenheiten und wurde von Gary Ross trotz des relativ schmalen Budgets (zumindest für so eine große Produktion) opulent und durchaus packend verfilmt. Zwischen Milieustudie, Rassismus-Drama und Robin-Hood-Western trifft man hier auch die ruhigen nachdenklichen Töne, lässt uns ungläubig die Köpfe schütteln und die selbigen bei den heftigen Kämpfen einziehen, während Ross die Action wirklich hart und realistisch inszeniert.

                    Der wie fast immer sensationelle Matthew McConaughey überzeugt hier als Menschenfreund in Zeiten des Hasses mit seinem vielseitigen Schauspiel, Charisma und der nötigen emotionalen Tiefe. Auch die Nebenrollen sind mit Mahershala Ali (Oscar für GREEN BOOK), Gugu Mbatha-Raw (wirklich überzeugend) und Keri Russell durchweg gut besetzt.

                    In den Staaten spielte FREE STATE OF JONES nicht einmal die Hälfte seiner Produktionskosten ein und bekam in Deutschland gleich einen Heimkinostart verpasst. Schlechte Zeiten für Filme mit zeitlosen und universellen Kernaussagen über Gerechtigkeit und Humanismus . . .

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                      BenAffenleck 18.10.2019, 13:14 Geändert 26.12.2019, 19:44

                      OCEANS ELEVEN ist ein Meisterstück in Sachen gefilmter Eleganz und Lässigkeit. Der augenzwinkernde Gauner-Thriller hat ein cleveres Drehbuch als Fundament, auf dem die Fülle an Stars solide abliefern kann. Immer noch ein köstliches Späßchen zwischen einarmigen Banditen und dem absoluten Supercoup...

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                        BenAffenleck 13.10.2019, 17:35 Geändert 27.12.2019, 12:17

                        Eingehüllt in Supergrobi's Umhang, eine alte umlackierte Radkappe auf den Rücken geschnallt und den Schnitzelklopfer zum Donnerhammer umfunktioniert kämpft sich BenAffenleck chronologisch durch nicht enden wollende Horden von Marvel-Filmen . . .

                        19. – BLACK PANTHER (2018)

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                        In CIVIL WAR empfand ich die Figur des BLACK PANTHER alles andere als uninteressant. Als Solo-Abenteuer schafft es Regisseur Ryan Coogler in kaum einer der unerträglich gedehnten 134 Minuten, den Film aus der völligen Belanglosigkeit zu holen.

                        Die Arroganz, sich mit ihrer unermesslichen Technologie im Herzen eines krankhaft zerrissenen und hungernden Afrikas unter einer Tarnkuppel zu verstecken, lässt in mir den Wunsch wachsen, das Thanos bald mit seinem Raumschiff direkt auf diesem Scheißhaufen landet. Ist der Scheck nur dick genug, kennt man auch als Drehbuchautor keinerlei Skrupel mehr.

                        Den Film kann man jedenfalls drehen wie man will, das müffelnde Katzen-Arschloch mit all seiner gewollten Exotik hat man immer vor der Nase. Da muss man schon fast froh sein, wenn einen die sensationell miesen CGI-Nashörner im wieder einmal blassen Finale endlich in den Schlaf kichern lassen . . .

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                          BenAffenleck 13.10.2019, 16:35 Geändert 02.01.2020, 12:59

                          Bei seinem dritten Regie/Drehbuch Doppelschlag hatte ich von Richard Curtis auch schon nichts 08/15-mäßiges mehr erwartet. Mit TATSÄCHLICH...LIEBE schuf er den schönsten Weihnachtsfilm in Episodenform überhaupt. Sein RADIO ROCK REVOLUTION ist einfach eine herrlich nostalgische Reise in die goldenen Ära der Schlaghosen, Koteletten und dem Beginn des Rock'n'Roll. Schön das ich auch hier ein weiteres Mal nicht enttäuscht wurde, selbst bei so einem ungewohnt anmutenden Mix aus Zeitreise und RomCom.

                          Tim wird an seinem 21ten Geburtstag von seinem Vater offenbart, dass die Männer ihrer Familie in der Zeit zurück reisen können. Doch auch dabei gibt es Grenzen und den Genre zugehörigen Butterfly-Effect...

                          Bei ALLES EINE FRAGE DER ZEIT verbindet Curtis völlig mühelos das schon bekannte Zeitreise-Thema mit einer Liebesgeschichte und einer noch stärkeren, berührend-humorvollen Familiengeschichte. Gerade die Vater/Sohn Beziehung ist hier schön ausgearbeitet, und für mich der emotionale Dreh und Angelpunkt des Films. Ich bin aber auch ein nicht ganz objektiv beurteilender Bill Nighy Fan-Boy :-)

                          Der Anfang hat es mir jedenfalls nicht leicht gemacht. Tim agiert in den ersten 40 Minuten so dumm-dödelig, dass ich angenervt einige Male die Augen verdrehen musste. Trotzdem wollte ich diesen ansonsten wunderbar geschriebenen Charakteren weiter folgen, denn sie sind unglaublich sympathisch. Curtis hat hier jede seiner Figuren mit einem kleinen Spleen ausgestattet, was sie einfach auch viel realer und noch liebenswürdiger wirken lässt. Gepaart mit wunderschönen Szenen, Tragik und köstlichem britischen Understatement-Humor ist das hier die perfekte Begleitung für die herbstliche Weihnachtszeit. Gerade die simple Botschaft, einfach jeden Tag richtig wahrzunehmen und zu schätzen, sorgte für genug After-Credits-Denkstoff. Manchmal tut es gut, von einem so schönen Film daran erinnert zu werden, auch wenn es an Selbstverständlichkeit beinahe nicht zu übertreffen ist.

                          Der Gleeson Sprössling und die wie immer bezaubernde Rachel McAdams geben ein tolles Filmpaar ab und wissen schauspielerisch immer zu überzeugen. Allgemein eine sehr starke Besetzung, die mich sehr begeistern konnte.

                          Ernst nehmen kann man ALLES EINE FRAGE DER ZEIT mit im Schrank Zeitreisenden eigentlich nicht, und doch hat Curtis Film so viel Wichtiges zu sagen hat. Humor und Tiefe im Einklang, eine Kunst für sich . . .

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                            BenAffenleck 12.10.2019, 18:36 Geändert 02.01.2020, 13:01

                            GREEN ZONE macht mich über die gesamte Laufzeit heiß, um dann anstatt eines Höhepunktes den Abspann zu bringen. Kein schlechter Post-9/11-Thriller, aber irgendwas fehlt hier. Und ich rede nicht nur von den Massenvernichtungswaffen...

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                              BenAffenleck 11.10.2019, 21:52 Geändert 13.05.2021, 11:17
                              über Joker

                              Fernab von bunten Bildern und Fanservice der verschwenderischen Art lädt uns Todd Phillips ins zutiefst trostlose und im Müll versinkende Gotham City ein, um Zeugen der psychischen Abwärtsspirale und langsamen Verwandlung des Arthur Fleck in den JOKER zu werden.

                              Ohne auch nur einen Gedanken an ein Superhelden-Franchise verschwenden zu müssen, entfaltet sich diese JOKER Origin-Story zu einer Charakterstudie eines Ausgestoßenen, dessen persönlicher Rachefeldzug zu einer Massenbewegung wird. Die Nähe zu Scorseses TAXI DRIVER ist unübersehbar und noch viel auffälliger, wenn man erst vor einigen Tagen mit der großen Knarre vorm Spiegel wedelnd neben Travis Bickle stand.

                              Das störte mich aber überhaupt nicht, denn die packende Inszenierung und stylische Bebilderung schafft ein deprimierend stimmiges und gesellschaftskritisches Fundament, auf dem sich Joaquin Phoenix in seinen großen Clownschuhen bis in den Wahnsinn und noch darüber hinaus tanzen kann, und es nur hier und da ein wenig übertreibt. Umrahmt von einem fantastischen Score und den richtig gedrückten Knöpfen der Juke-Box kann man seinen Blick nicht von der Leinwand abwenden, wird zu einem Gaffer zerstörter Kindheit, beerdigter Träume und alles verschlingender krankheitsbedingter Einsamkeit. Das ist selten witzig oder explizit brutal, dafür aber durchgängig beklemmend und erschreckend realistisch.

                              Sympathy for the Devil ... ihr wisst schon was ich meine. Lasst die unzähligen Punkte regnen wie Blutspritzer auf weißer Schminke . . .

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                                BenAffenleck 10.10.2019, 10:03 Geändert 26.12.2019, 19:55

                                Im technisch brillanten Science-Fiction-Action-Thriller GEMINI MAN muss Will Smith gegen seinen jüngeren Klon antreten. Das bringt Ang Lee bildgewaltig und gut inszeniert rüber, die Action hat derben punch und nur selten nerven die SFX. Dafür wirkt die Story um Klone und Supersoldaten mächtig angestaubt, macht diese doch schon seit 25 Jahren die Runde in Hollywood.

                                GEMINI MAN habe ich mir übrigens nicht in HFR angesehen, da ich von diesen geleckten und ultrascharfen Bildern überhaupt kein Freund bin. Da sieht ein Film dann mal gerne wie eine ARD Nachmittags-Seifenoper aus. Absolutes No-Go . . .

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                                  BenAffenleck 08.10.2019, 08:21 Geändert 02.01.2020, 11:02

                                  Eingehüllt in Supergrobi's Umhang, eine alte umlackierte Radkappe auf den Rücken geschnallt und den Schnitzelklopfer zum Donnerhammer umfunktioniert kämpft sich BenAffenleck chronologisch durch nicht enden wollende Horden von Marvel-Filmen . . .

                                  18. - THOR 3: TAG DER ENTSCHEIDUNG (2017)

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                                  Chris Hemsworth macht das Triple perfekt und schwingt als Donnergott THOR erneut (zumindest kurz) seinen prächtigen Hammer Mjölnir, um seine Welt vor dem Bösen zu bewahren. Nordische Mythologie im nordamerikanischen Stil, Thor meets Hulk in space.

                                  Taika Waititi, der mit 5 ZIMMER, KÜCHE, SARG und WO DIE WILDEN MENSCHEN JAGEN richtig kleine Perlen lieferte, wollte eigentlich gar keine fetten Hollywood-Filme drehen. Welch ein Glück das der Umschlag scheinbar dick genug war, denn THOR 3: TAG DER ENTSCHEIDUNG ist nichts anderes als ein Heidenspaß, schwankt tonal dauernd zwischen knallbunter CGI-Action und Slapstick-Comedy. Das ist alles absolut aberwitzig, nimmt den dramatischen Sequenzen allerdings auch jede Spur von Ernsthaftigkeit oder Spannung. Bei den GUARDIANS war der Spagat zwischen Komödie, Action und etwas Drama perfekt. Aber das ist hier auch nur klagen auf hohem Niveau.

                                  Ein breites Dauergrinsen zaubert einem schon alleine die Tatsache ins Gesicht, dass in THOR 3 ein regelrechtes Sammelsurium an denkwürdigen Charakteren um herzliche Aufmerksamkeit buhlt. Neben den üblichen Verdächtigen aus Chris Hemsworth, Tom Hiddelston und Mark Ruffalo begeistern noch Tessa Thompson als saufende und pöbelnde Kopfgeldjägerin Valkyrie, Cate Blanchett als sexy-verschmitzt und eiskalte Todesgöttin sowie ein grandioser Jeff Goldblum als schrulliger und selbstverliebter Grandmaster. Bei so einer Gästeliste kann die Party nur geil werden, und wenn die Fetzen fliegen und dazu noch der unkaputtbare ‘Immigrant Song’ von Led Zeppelin aus den Boxen drückt, sollte es keinen mehr im Sessel halten . . .

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                                    BenAffenleck 03.10.2019, 11:30 Geändert 02.01.2020, 13:08

                                    John Woo lieferte mit HARTE ZIELE im Jahr 1993 sein US-Regiedebüt ab und servierte uns furiose, toll choreographierte und brutale Action, umrahmt von einem kläglich zusammen geferkelten Drehbuch um perverse Menschenjagden in New Orleans.

                                    Damals im Kino als junger Fan des chinesischen Regisseurs noch gnadenlos abgefeiert, kann ich HARTE ZIELE heute leider nicht mehr so bedenkenlos durchwinken. Klar, Zeitlupen zählen zu Woos Markenzeichen, wirken hier aber auch mal völlig unpassend und eher komisch, genau wie die finalen Saltos des belgischen Spagat-Hannes. Auch das man in jeder Einstellung mit Feuer das glänzende Schutz-Gel auf der Haut und in den Haaren der Hauptdarsteller sieht, ließ mich mit der Nase rümpfen.

                                    Bei den exzessiven Bleiorgien und auch dazwischen macht Jean-Claude van Damme allerdings eine ganz solide Figur, auch wenn er sich das Podest für die schlimmsten Frisuren in Action-Filmen mit Nicolas Cage teilen muss. Ganz schlimm finde ich hier Yancy Butler, die mit ihren weit aufgerissenen Augen in wirklich keiner Szene überzeugen kann. Da muss man schon froh sein, dass die Bad Boys absolut brillant von Lance Henriksen und Arnold Vosloo verkörpert werden.

                                    Kaum zu glauben, wie sich das Rädchen weiter dreht. Einst einer meiner liebsten Actioner landet HARD TARGET heute in der Ablage zwischen “Das war einmal…” und “Trash” . . .

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                                      BenAffenleck 01.10.2019, 20:36 Geändert 02.01.2020, 11:04

                                      Eingehüllt in Supergrobi's Umhang, eine alte umlackierte Radkappe auf den Rücken geschnallt und den Schnitzelklopfer zum Donnerhammer umfunktioniert kämpft sich BenAffenleck chronologisch durch nicht enden wollende Horden von Marvel-Filmen . . .

                                      17. - SPIDER-MAN: HOMECOMING (2016)

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                                      Im von Tony Stark maßgeschneiderten Anzug läuft man sich nicht so schnell einen Wolf.

                                      Da ist auch die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft in SPIDER-MAN: HOMECOMING weit entfernt von. Herrlich unbeschwert aber nicht immer kurzweilig spinnt dieser kleine Spinnenmann sein Netz mit bekannter MCU-Rezeptur etwas unsicher zwischen leicht peinlichem Coming-Of-Age und üblichem Superhelden-Gedöns . Das unterhält, tut nicht weh und ist auch nach der jetzigen Zweitsichtung morgen schon fast wieder vergessen.

                                      Sam Raimi's SPIDER-MAN spielt nach wie vor in einer komplett anderen Liga . . .

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                                        BenAffenleck 01.10.2019, 20:17 Geändert 02.01.2020, 12:41

                                        Eingehüllt in Supergrobi's Umhang, eine alte umlackierte Radkappe auf den Rücken geschnallt und den Schnitzelklopfer zum Donnerhammer umfunktioniert kämpft sich BenAffenleck chronologisch durch nicht enden wollende Horden von Marvel-Filmen . . .

                                        16. - DOCTOR STRANGE (2016)

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                                        Für den magischsten seiner Comic-Helden griff Marvel tief in die Trickkiste des visuell Möglichen, und mischte Versatzstücke aus BATMAN BEGINS, INCEPTION & GHOST zu einem (un)eigenständigen DOCTOR STRANGE zusammen.

                                        Mit Benedict Cumberbatch entschloss man sich dazu, Stephen Strange mit einem echten Charaktergesicht zu versehen, welches dem exzentrischen Über-Ego der Figur auch schauspielerisch gerecht wird. Durch und durch ein echter Glücksgriff, mit dem der Film in der ersten halben Stunde ordentlich punkten kann, bevor er dank des ungemein schwachen Scripts zu ‘Marvel-Einerlei’ verkommt. Das war mir wieder mal zu viel psychedelischer Wirrwar der Dimensionen, um als visueller Leckerbissen durchgehen zu können.

                                        Geil fand ich die frischen Akzente im Final-Fight, der stattfindet während sich der vorher zerstörte Straßenblock wieder rückwärts zusammensetzt. Das habe ich vorher noch nicht gesehen. Ansonsten bedient sich DOCTOR STRANGE etlicher Versatzstücke der letzten 15 Jahre Blockbuster-Entertainment, rührt etwas Marvel-Humor dazu und lässt die grünen Funken fliegen. Eine nette Sprechstunde beim DOC . . .

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                                          BenAffenleck 29.09.2019, 12:13 Geändert 29.09.2019, 12:16

                                          Wenn Blicke töten könnten. Die Satire MÄNNER, DIE AUF ZIEGEN STARREN nimmt sich ernsthaft zu keiner Minute ernst, was für einige köstliche Szenen sorgt. Der erlesene Cast ist sich zwischen Jedis, Blitzaugentechnik und Ziegen für keinen Schabernack zu schade. Macht zumindest in der ersten Stunde richtig gute Laune . . .

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                                            BenAffenleck 29.09.2019, 11:18 Geändert 26.12.2019, 19:54

                                            LAST BLOOD schließt bzgl. der Figur RAMBO würdevoll und ungemein kurzweilig den Kreis zu FIRST BLOOD. Stallone glänzt als traumatisierter alter Mann, der immer noch nach Halt in einer brutalen Welt sucht. Mit gezeigter Gewalt geht der Film nicht sparsam um, fast unerträglich ist aber eher die üble Menschenhändler-Thematik. Starkes Finale...

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                                              BenAffenleck 29.09.2019, 09:03 Geändert 29.09.2019, 09:04

                                              Eingehüllt in Supergrobi's Umhang, eine alte umlackierte Radkappe auf den Rücken geschnallt und den Schnitzelklopfer zum Donnerhammer umfunktioniert kämpft sich BenAffenleck chronologisch durch nicht enden wollende Horden von Marvel-Filmen . . .

                                              15. - THE FIRST AVENGER: CIVIL WAR (2016)

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                                              Der dritte CAPTAIN AMERICA erzählt von der Spaltung der Helden-Truppe. So ein geiles Brett wie THE WINTER SOLDIER konnten die Russo Brüder trotz der starken Neuzugänge von ‘Spider-Man’ und ‘Black Panther’ jedoch nicht toppen.

                                              Nach den desaströsen Ereignissen aus AGE OF ULTRON und etlichen verursachten Kollateralschäden sollen die schlagkräftigen Kostümträger nun unter staatliche Kontrolle gestellt, und damit an die Leine genommen werden. Während ‘Iron Man’ erkennt, wie wichtig Kontrolle ist, stellt sich der ‘Cap’ der möglichen Begrenzung seiner Rolle als Retter und Beschützer entgegen. Beide Seiten haben ihre Unterstützer in den eigenen Reihen…

                                              CIVIL WAR beschäftigt sich endlich mit der Frage, die mich schon seit der Schlacht um New York in THE AVENGERS beschäftigte: Es muss doch bei so einem Spektakel hunderte oder gar tausende tote Zivilisten geben, und wann müssen selbst Superhelden dafür Rechenschaft ablegen, schließlich sind sie Teil und Lösung des Problems, was ja schon in AGE OF ULTRON die Handlung düster unterstrich. CIVIL WAR vergisst natürlich nicht seine Blockbuster-Ambitionen, und gräbt diesbezüglich nur an der Oberfläche. Dabei wird aber dem Zuschauer überlassen, ob er lieber Rüstung oder Schild anlegen möchte, denn die Motivationen beider Seiten sind nachvollziehbar, fernab von schwarz oder weiß.

                                              Ansonsten bedienen sich die Russo-Brüder lediglich aus der bekannten und für mich relativ schmackhaft zusammengestellten MCU-Zutatenliste: Feiner Humor, einige spannende Dialoge, zwischenmenschliches Drama und großes Spektakel, welches den Adrenalinpegel hochschnellen lässt. Besonders der Fight am Leipziger Flughafen ist schon ein Schmankerl, welches zusätzlich mit etlichen geilen Ideen gewürzt wurde. So eine Popcorn-Suppe löffel ich doch nur allzu gerne weg . . .

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                                                über Ant-Man

                                                Eingehüllt in Supergrobi's Umhang, eine alte umlackierte Radkappe auf den Rücken geschnallt und den Schnitzelklopfer zum Donnerhammer umfunktioniert kämpft sich BenAffenleck chronologisch durch nicht enden wollende Horden von Marvel-Filmen . . .

                                                14. - ANT-MAN (2015)

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                                                Der letzte Film der ‘MCU-Phase-2’ stellt die Größenverhältnisse völlig auf den Kopf und wagt sich in geradezu mikroskopische Gefilde vor. Dank chemischem Gebräu und Ameisenanzug wird der zurückhaltende aber charmante Paul Rudd zum schlagkräftigen … äääh … jaaa … halt zum Ameisenmann.

                                                Edgar Wright hatte schon etliche Jahre vor dem eigentlichen Drehbeginn den Wunsch, einen Film über den ANT-MAN zu machen. Der Kult-Regisseur arbeitete seine Visionen aus, scheiterte dann aber aufgrund “kreativer Differenzen” an der Micky Maus. Möglicherweise wurde uns dadurch ein weiterer großartiger Marvel-Film vorenthalten, denn das Endergebnis mit Peyton Reed im Regie-Stuhl ist lediglich solide Kost.

                                                Die Balance zwischen Action und Humor wir wieder einmal gekonnt gehalten, ansonsten bedient sich ANT-MAN aber lediglich an den mittlerweile bekannten Formeln der MCU Origins-Stories. Erfrischenden Input sucht man in diesem Ameisenhaufen vergeblich, auch wenn ANT-MAN seine Fühler mächtig weit ins ‘Heist-Movie-Genre’ hält . . .

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                                                Hier geht's zur Liste:

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                                                  Eingehüllt in Supergrobi's Umhang, eine alte umlackierte Radkappe auf den Rücken geschnallt und den Schnitzelklopfer zum Donnerhammer umfunktioniert kämpft sich BenAffenleck chronologisch durch nicht enden wollende Horden von Marvel-Filmen . . .

                                                  13. - THE AVENGERS 2: AGE OF ULTRON (2015)

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                                                  Joss Whedon vereint zum zweiten Mal die AVENGERS, und lässt sie in AGE OF ULTRON gegen eine Gefahr antreten, die sie selbst erschaffen haben.

                                                  In einer gut gefakten Plansequenz zu Beginn werden gleich noch mal alle Teammitglieder und ihre besonderen Fähigkeiten vorgestellt. Auch wird sofort klar gemacht, dass es sich um einen real gewordenen Comic handelt, was man bis zum Abspann nur noch in den meist sehr überzeugenden ruhigeren Charakter-Momente anzweifeln könnte, die wiederum sehr gekonnt die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander vertiefen.

                                                  Interessant ist vor allem, das die AVENGERS hier schon als Teil und Lösung des Problems dargestellt werden, obwohl man das noch viel mehr hätte vertiefen können, denn all die groß angelegten Superhelden-Prügeleien müssen doch jedes Mal zig Kollateralschäden verursachen, die für eine Menge Unmut und Misstrauen sorgen dürften. Das wird thematisch wieder Mal nur angekratzt.

                                                  Mit den Neuzugängen macht man nicht viel falsch, vor allem ‘Vision’ hat mir sehr gefallen. Viele reiben sich ja am Bösewicht ‘Ultron’ auf, ich fand seine sarkastische Art und flappsigen Sprüche sehr erfrischend.

                                                  Unterhaltsames Blockbuster-Kino mit Humor und reichlich Augenfutter wird mit THE AVENGERS 2: AGE OF ULTRON also weiterhin geboten. Da hier auch die ruhigen Zwischentöne stimmen, fand ich die Fortsetzung dem ersten Teil durchaus ebenbürtig . . .

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                                                  Hier geht's zur Liste:

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                                                    BenAffenleck 18.09.2019, 20:49 Geändert 21.02.2020, 18:20

                                                    Eingehüllt in Supergrobi's Umhang, eine alte umlackierte Radkappe auf den Rücken geschnallt und den Schnitzelklopfer zum Donnerhammer umfunktioniert kämpft sich BenAffenleck chronologisch durch nicht enden wollende Horden von Marvel-Filmen . . .

                                                    12. - GUARDIANS OF THE GALAXY 2 (2017)

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                                                    Die Fallhöhe für eine Fortsetzung könnte nicht viel höher sein, als es bei den GUARDIANS OF THE GALAXY der Fall ist. Um auf Nummer sicher zu gehen, zündet James Gunn selbstbewusst von Beginn an ein interstellares Feuerwerk ab, welches nur hier und da mit einigen Fehlzündungen zu kämpfen hat.

                                                    Nachdem die selbsternannten GUARDIANS OF THE GALAXY die Pläne des Schurken Ronan vereiteln konnten, sind sie bekannter als ein bunter Hund und ihre besonderen Fähigkeiten in der ganzen Galaxie gefragt. Da aber so eine zusammengewürfelte Familie aus allerlei lebendem Treibgut die Langfinger nicht still halten kann, sind hasserfüllte Adoptivschwestern und ein irrer Vater in Form eines Planeten nur einige von vielen Problemen…

                                                    Mit den GUARDIANS Vol.2 geht James Gunn noch mehr in Richtung Space-Opera, und schöpft bei der Gestaltung der zahlreichen fantastischen Kreaturen und Welten aus dem Vollen. Das kann gerade bei dem Erstkontakt mit dieser Fortsetzung schon sehr fordernd sein, denn nach einem relativ lahmen Mittelteil und dem viel zu lang gezogenen ‘Peter Quill/Ego’ Handlungsstrang wird man vom CGI-Krawall fast erschlagen, bevor Gunn sein Machwerk mit einem versöhnlichen und berührenden Schluss-Akkord ausklingen lässt. “Father And Son”, wie man es selten gefühlt hat.

                                                    Neben einem riesen Haufen Action und Chaos punkten die GUARDIANS aber vor allem in den leiseren Charakter-Momenten. James Gunn weiß um die Stärke seiner Figuren, und baut deren Background überzeugend aus. Besonders Star-Lords Ziehvater Yondu, der absolut großartig von Michael Rooker verkörpert wird, gewinnt dadurch ungemein an Profil und Zugkraft, was sich im Finale mehr als auszahlt.

                                                    Neben etlichen Verweisen auf die Popkultur, einem weiteren genialen Mixtape und einer ganzen Riege an Gastauftritten illustrer Stars ist es vor allem wieder einmal der köstliche und breit abgesteckte Humor, der das Superhelden-Abenteuer besser macht, als viele andere Blockbuster der letzten Jahre. Aus dem Schmunzeln kommt man oft minutenlang nicht raus.

                                                    Um GUARDIANS OF THE GALAXY Vol.2 aber voll und ganz aufnehmen zu können, braucht es einige Sichtungen mehr, denn hier gibt es einfach zu viel von allem, aber auch einen großartigen Entertainment-Faktor, eine Menge Spaß und mindestens einen dicken Kloß im Hals, sofern man bis zum Abspann nicht schon längst an der sensationellen Niedlichkeit Baby Groot’s erstickt ist. Es gibt schlimmere Arten, abzutreten . . .

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                                                    https://www.moviepilot.de/liste/benaffenleck-guckt-mcu-benaffenleck

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