BenAffenleck - Kommentare

Alle Kommentare von BenAffenleck

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    BenAffenleck 26.12.2019, 18:58 Geändert 31.05.2020, 18:40

    Die stark und authentisch gespielte Jugendromanze WENN ICH BLEIBE wird in raue Indie-Bilder verpackt und angenehm Kitsch reduziert erzählt. Das herzzerreißende Schicksal der niedlichen Chloe Grace Moretz und ein Sammelsurium sympathischer Figuren dürfte kaum ein Auge trocken lassen. Ein durch und durch schöner Film . . .

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      BenAffenleck 23.12.2019, 09:42 Geändert 23.02.2020, 19:16

      Eingehüllt in Supergrobi's Umhang, eine alte umlackierte Radkappe auf den Rücken geschnallt und den Schnitzelklopfer zum Donnerhammer umfunktioniert kämpft sich BenAffenleck chronologisch durch nicht enden wollende Horden von Marvel-Filmen . . .

      22. – AVENGERS 4: ENDGAME (2019)

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      ENDGAME lässt das bisherige MCU mit einem soliden Film und einigen Gänsehaut-Momenten ausklingen. Gerade die Zeitreise-Thematik bietet auch hier genug Potential, um die 3 Stunden Laufzeit nicht zu einem epischen Langeweiler verkommen zu lassen . . .

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        BenAffenleck 15.12.2019, 10:59 Geändert 26.12.2019, 20:05

        FROZEN 2 ist atemberaubend animiert, verfügt aber weder über ein weiteres 'Let It Go' noch über die bezaubernde Magie des wunderschönen und teils atemberaubenden Vorgängers. Wie Schneematsch nach einigen schönen weißen Tagen...

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          BenAffenleck 08.12.2019, 12:46 Geändert 26.12.2019, 19:50

          Selbst mit 3 gepimpten Glühwein intus fällt es schwer, JINGLE BELLS liebevoll zu umarmen. Das Drehbuch ist wirklich die unterste Schublade und nervt tatsächlich noch mehr, als Ben Afflecks infantiles Grinsen...

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            BenAffenleck 07.12.2019, 12:27 Geändert 02.01.2020, 12:55

            WOLF WARRIOR ... ja, äääh ... ich war müde und brauchte Berieselung. Das ich am nächsten Morgen wieder aufwachte war wohl nur der stabilen Seitenlage zu verdanken, in die ich mich unbewusst strampelte. Was für ein Propaganda-Müll...

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              BenAffenleck 29.11.2019, 20:32 Geändert 26.12.2019, 19:47

              Mit TIGERLAND feierte der charismatische Ire Colin Farrell anno 2000 seinen Durchbruch, auch wenn der Film gnadenlos floppte. Regisseur Joel Schumacher bewies hier ein weiteres Mal, dass er durchaus ernst machen kann und stellt in seinem spannenden (Kriegs)Drama die strenge Hierarchie und das psychische Grauen innerhalb US-Army gnadenlos an den Pranger.

              Auf glattgebügelte Hochglanzbilder und Kriegspathos wartet man vergeblich. Der Vietnam-Konflikt gilt eigentlich schon als verloren, die Moral der Truppe liegt am Boden. Dementsprechend wirkt hier alles so, als hätte man die Farbe aus den Bildern gesaugt und zum Sterben zusammen geschnitten. Tristesse im Schützengraben, Angst und Wahnsinn im Nacken.

              Somit bleibt TIGERLAND auch 20 Jahre nach Veröffentlichung ein immer noch sehenswertes Soldaten-Drama um einen Held wider Willen, Verantwortung und bedingungslose Kameradschaft . . .

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                BenAffenleck 24.11.2019, 11:01 Geändert 27.12.2019, 11:54

                Das Regisseur Sean Anders auch Humor über der Gürtellinie kann, beweist er mit PLÖTZLICH FAMILIE auf familientaugliche und durchaus berührende Art und Weise. Zwischen Komödie und Drama wird das Thema >Adoption< mit dem Herzen am rechten Fleck ‘Hollywood-like’ von allen Seiten beleuchtet, ohne ständig den moralischen Zeigefinger zu erheben.

                Eine etwas straffere Erzählweise hätte es ruhig sein dürfen, denn 118 Minuten kratzten hier wirklich am Limit. Als liebenswertes Feelgood-Kino ist PLÖTZLICH FAMILIE aber genau das richtige für gemütliche 2 Stunden unter der kuscheligen Decke...

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                  BenAffenleck 23.11.2019, 12:52 Geändert 02.01.2020, 12:49

                  In TRAIN TO BUSAN springen endlich auch Zombies auf den Zug auf und lassen sich hungrig, schnörkellos inszeniert und in brillanter Optik durch Süd-Korea fahren. Eine Fade Story und das limitierte Set-Design fressen leider die Bahn+ Punkte...

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                    BenAffenleck 09.11.2019, 16:33 Geändert 02.01.2020, 12:58

                    Nach Jahren des Schubladen-Daseins befreite ich endlich den BOUNTY KILLER, und verhalf ihm schon nach 10 Minuten zu einer kurzzeitig neuen Umgebung. Kalt, dunkel, müffelig und nur für 14 Tage . . .

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                      BenAffenleck 06.11.2019, 22:02 Geändert 27.12.2019, 11:56

                      Eingehüllt in Supergrobi's Umhang, eine alte umlackierte Radkappe auf den Rücken geschnallt und den Schnitzelklopfer zum Donnerhammer umfunktioniert kämpft sich BenAffenleck chronologisch durch nicht enden wollende Horden von Marvel-Filmen . . .

                      21. – AVENGERS 3: INFINITY WAR (2018)

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                      Dieser „fantastische Höhepunkt einer einzigartigen filmischen Reise“ (*) ist eine seelenlose, ermüdende und völlig überraschungsarme Popcorntüte vom Vortag, mit durchgängig nerviger Konsolenspiel-Optik erhitzt und dann versucht, mit durchkalkulierten Gefühlen durch Heldentod noch Geschmack dran zu bekommen. Eigentlich Wahnsinn, dass ich dem noch 6,0 Münzen auf die toten Augen lege. Vielleicht wird nach 21 MCU-Filmen doch langsam mein Keks weich . . .

                      (*) Cover-Beschreibung

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                        BenAffenleck 03.11.2019, 09:48 Geändert 24.12.2019, 12:07

                        Wie der Antichrist persönlich tritt er aus dem Schatten. Elegant und ganz in schwarz gehüllt.
                        Einnehmend. Herausfordernd. Vernichtend.
                        Ein Meister des manipulativen Wortes. Mit einem perfekt trainierten Gehör, dem jeder noch so leise Fehlton aus seinem Seelenpfuhl namens Orchester die Birne aus der Fassung schraubt. Ein Drill-Instructor der rhythmischen Perfektion, ein apokalyptischer Reiter des Taktes, dessen Blut in 6\8 Schüben von einem mit Adern durchzogenen sich hebenden und senkenden Metronom durch den längst erkalteten Körper gepumpt wird. Eine Aura des Schreckens umgibt diesen Seelenfresser. Einschüchternd. Ein Zeichen mit der Faust das alle verstummen lässt, so leise wie ein Peitschenschlag. WHIPLASH. Schweiß, Speichel und Blut spritzen bis auf die Fernbedienung.

                        Dieser Knaller von einem Film prügelte mich auch beim zweiten Mal 107 Minuten lang gnadenlos weich. Zwischen Psychothriller, Drama und einigen Schmunzlern ist hier kein Platz für Klagen auf hohem Niveau. Spannender und intensiver kann man ein Debüt-Werk nicht inszenieren. Bis zum grandiosen Finale lässt einen die Geschichte nicht mehr los. Man verkrampft während der Trommelwirbel, bildet sich selber schon schmerzhafte Blasen an den geschundenen Fingern ein und ist am Ende regelrecht verstört, welch große Opfer einige Menschen für ihren Traum bringen.

                        Auch Damien Chazelle dachte als Drehbuchschreiber, Regisseur und ambitionierter Hobby-Musiker nicht ans aufgeben, als er für sein erstes eigenes Projekt keine Geldgeber fand. Also drehte er einen 15-minütigen Mini-WHIPLASH, der beim Sundance prompt den Preis für den besten Kurzfilm einsackte. Ein Jahr später standen ihm 3,3 Millionen Dollar zur Verfügung, womit er dank perfider Vorplanung in nur wenigen Drehtagen ein perfekt inszeniertes und herausragend gespieltes Musikdrama ablieferte.

                        Miles Teller brachte durch 10 Jahre Erfahrung als Drummer in Rockbands eine gute Grundlage mit, musste sein Schlagzeugspiel aber in unzähligen Stunden komplett umstellen, um als Jazz Drummer durchgehen zu können. Das Ergebnis ist ungemein authentisch, genau wie das echte Blut an den Sticks und auf den Fellen.
                        Teller überzeugt aber nicht nur auf dem Drumhocker, sondern bringt auch abseits davon eine ordentliche Leistung, die lediglich etwas im einschüchternden Schatten von J.K. Simmons steht. Was dieser in WHIPLASH bietet, diese respekteinflößende Präsenz sobald er den Raum betritt, ist der schiere Wahnsinn. Eingebettet zwischen cholerischen Wutausbrüchen und sehr emotionalen Momenten kann Simmons sein ganzes Können zeigen, und heimste dafür zurecht den Nebendarsteller-Oscar ein.

                        Auch wenn man mit Jazz überhaupt nichts anfangen kann, wird einen WHIPLASH in den Sessel pressen, den Puls auf 300 Bpm. pushen und mit einer unbequemen Frage in den Abspann entlassen: Wie weit darf ein Meister seines Fachs gehen, um Einzigartiges aus seinem Schüler heraus zu holen?

                        FULL METAL WHIPLASH. Elendes Monster . . .

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                          BenAffenleck 02.11.2019, 09:17 Geändert 26.12.2019, 20:02

                          Mit Originalität kann EVEREST - EIN YETI WILL HOCH HINAUS nicht gerade punkten, macht das aber mit viel Herz und Fantasie wieder wett.

                          Auf einer Odyssee durch China begleiten wir 3 Kids, die einen aus einer Laboreinrichtung entflohenen Yeti zum Mount Everest und damit zurück zu seiner Familie bringen wollen. Verfolger mit bösen Absichten sind ihnen natürlich auf den Fersen…

                          Als spaßiges Abenteuer für die ganze Familie funktioniert EVEREST hervorragend, da die simple Story temporeich und mitreißend erzählt wird, und auch vor Themen wie Trauer nicht zurück schreckt. Vor allem ist es aber die schlicht atemberaubende chinesische Landschaft, die mit spektakulärem Detailreichtum begeistert. Auf der Kinoleinwand absolute Magie und ein Seelenstreichler in den düster verregneten Herbsttagen . . .

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                            BenAffenleck 02.11.2019, 08:17 Geändert 02.01.2020, 12:47

                            Als THE ACCOUNTANT frisiert Ben Affleck nicht nur die Bücher krimineller Gruppierungen, sondern richtet auch gleich die Frisuren etlicher Berufskiller. Dabei ist Regisseur Gavin O’Connors Film ein ziemlich komplexer Brocken geworden, der ein wenig überfrachtet zwischen Drama, Thriller und zum Ende hin knallharten Actioner pendelt. Solides Werk mit einer hervorragenden Besetzung . . .

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                              BenAffenleck 01.11.2019, 09:01 Geändert 02.01.2020, 13:04

                              „I am the lizard king. I can do anything.”

                              Es ist immer noch sensationell, wie grandios Val Kilmer eine der größten Legenden des Rockzirkus verkörperte. Original und Fälschung sind kaum voneinander zu unterscheiden, selbst der Gesang der beiden wurde zusammen gemischt. Hier muss man wirklich sagen, dass Val Kilmer tatsächlich zu Jim Morrison wurde, den schwer greifbaren und unberechenbaren Rockstar mit den düster-poetischen Texten.

                              Als Biopic über die unsterblichen THE DOORS ist der gleichnamige Film nur unter Vorbehalt zu genießen. Oliver Stone lag scheinbar mehr an einer Jim-Morrison-Hommage und legt den Schwerpunkt dabei bedauerlicherweise vor allem auf den Exzess, obwohl hier natürlich auch die wichtigsten Stationen der ‘Doors’ abgearbeitet werden.
                              Der Kern der Erzählung dreht sich aber um den legendären Frontmann, der lieber als Dichter denn als gottähnliches Rockidol wahrgenommen worden wäre. An dem unermesslichen Ruhm zerbrach Morrison nach 6 Alben und wurde am 3. Juli 1971 im Alter von lächerlichen 27 Jahren im Appartement Nr. 17 in der Rue Beautreillis in Paris tot aufgefunden. Sein Grab auf dem Friedhof Père Lachaise in Paris ist immer noch eine Pilgerstätte der Fans. Jeder der schon mal auf dem berühmten und mit einer unglaublichen Atmosphäre behafteten Père Lachaise unterwegs war weiß, dass dieser Friedhof als Jim Morrisons letzte Ruhestätte angemessen ist. Das Gefühl hatte ich zumindest.

                              Bis zum letzten melancholischen Schlusspunkt mit dem schlichtweg genialen ‘Riders On The Storm’ präsentiert uns Oliver Stone einen durch Farbfilter gepressten Drogen geschwängerten Bilderrausch, einen mitreißenden Trip durch die von Sex, Drugs & Rock'N'Roll geprägten '60er Jahre. Der Mythos und die andersartige Musik dieser Band ließen mich seit Anfang der ‘90er nie wieder los.

                              Das erste Mal THE DOORS kann ein durchaus prägendes Erlebnis sein, auch wenn Olivers Stones Film alles andere als perfekt ist . . .

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                                BenAffenleck 31.10.2019, 20:34 Geändert 02.01.2020, 10:58

                                Als Haifisch-Horror ist 47 METERS DOWN ein ganz passabler Genre-Vertreter zwischen Klaustrophobie, Sauerstoffmangel und Revolvergebissen. Durchgängig spannend war der vermeintliche Reißer aber keine 47 Minuten am Stück...

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                                  BenAffenleck 31.10.2019, 12:41 Geändert 02.01.2020, 13:10

                                  Das eindrucksvolle Leinwand Debüt CRYING FREEMAN des französischen Regisseurs Christophe Gans ist ein kunstvoll bebildeter Genremix aus Action, Drama und Romantik. Basierend auf der 17-teiligen gleichnamigen Manga-Reihe taucht man hier in regelrechte Bilderfluten voller brutaler Poesie fernab heutiger Schnittgewitter ein.

                                  Die Story um einen Auftragskiller, dem nach jedem Mord eine Träne aus dem Auge rinnt, gaukelt gerne mal etwas Tiefe vor, die sie eigentlich gar nicht hat. Irgendwie passt es als Gesamtpaket mit dem relativ unbekannten aber engagierten Schauspielerensemble trotzdem gut zusammen.

                                  Die Liebe des Regisseurs zum Heroic-Bloodshed Kino eines John Woo oder Ringo Lam ist unübersehbar und wird mit einer beachtlichen visionären Kraft in gewaltige Bilder gegossen. Die bemerkenswerte Action besteht neben blutigen Shootouts überwiegend aus völlig zeitlosen Kampf-Choreographien und atemberaubenden Stunts, die Mark Dacascos auch persönlich ausführte.
                                  Ein charmanter Könner, dem die ganz große Karriere leider versagt blieb, durch CRYING FREEMAN aber in seiner Filmpartnerin Julie Condra die Liebe seines Lebens fand und mit ihr eine 5-köpfige Familie gründete.

                                  Das münsteraner Label ‘Turbine Medien’ hat diesem Kultfilm nach über 20 Jahren mit einer hervorragend umgesetzten BluRay-Veröffentlichung Tribut gezollt, nachdem CRYING FREEMAN endlich vom Index gestrichen wurde und eine passende FSK-16 Freigabe erhielt. Seltsam, dass dieses Action-Ereignis seinerzeit im Kino kaum beachtet wurde, und in den USA bis heute noch als Geheimtipp herhalten muss. Wem da keine Träne aus dem Auge rinnt, hat kein Herz für gutes Action-Kino . . .

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                                    BenAffenleck 28.10.2019, 20:52 Geändert 27.12.2019, 11:58

                                    Eingehüllt in Supergrobi's Umhang, eine alte umlackierte Radkappe auf den Rücken geschnallt und den Schnitzelklopfer zum Donnerhammer umfunktioniert kämpft sich BenAffenleck chronologisch durch nicht enden wollende Horden von Marvel-Filmen . . .

                                    20. – ANT-MAN AND THE WASP (2018)

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                                    ANT-MAN AND THE WASP = subatomare Belanglosigkeit.

                                    Ein grauer Pappaufsteller eines Popcorn-Events im durchaus bunten MCU. Zu gut um sich daran zu stören, zu egal um hier mehr als eine handvoll Punkte zu vergeben.

                                    Bei BLACKWASHING PANTHER und CAPTAIN EMANZIPATION konnte man sich wenigstens noch schön fremdschämen. Nun ja, auch völlig . . . egal.

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                                      BenAffenleck 27.10.2019, 10:09 Geändert 27.12.2019, 12:13

                                      Inmitten von Cowboys, Kannibalen, Knastis, Cops und Gangstern tauchte ich an 3 aufeinander folgenden Tagen in die unangenehmen Welten eines relativ frischen Filmemachers ab, von dem wir in den nächsten Jahren hoffentlich noch mehr großartige, Genre-Konventionen aufsprengende Filme zu sehen bekommen.

                                      BenAffenleck guckt . . . Steven Craig Zahler

                                      03 * DRAGGED ACROSS CONCRETE * (2018)

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                                      Brach Steven Craig Zahler mit seinen ersten beiden Genre-Mischungen noch die Grenzen des gängigen Western und üblichen Knast-Thrillers überraschend brutal auf, führt er seine Handschrift aus “ruhig & explizit” konsequent fort und packt einen Cop-Thriller mitten in das Amerika der Verlierer und Perspektivlosen.

                                      Mit 159 Minuten Laufzeit ist DRAGGED ACROSS CONCRETE auch ein richtiger Brocken geworden, der betont langsam und mit ungemein pessimistischer Grundstimmung erzählt wird. Der Film wirkt noch entschleunigter durch die langen Einstellungen und den beobachtenden Totalen, ist aber durch die kontinuierliche Verdichtung einer spannungsgeladenen Atmosphäre nie langweilig.

                                      Problemlos hätte Zahler seinen dritten Film um 30 Minuten kürzen können, ist doch der Story-Zweig mit Jennifer Carpenter für den weiteren Verlauf genauso bedeutungslos wie die nicht enden wollende Verfolgungsfahrt und einige übertrieben ausufernde Dialoge. Eine etwas straffere Inszenierung hätte mir hier einfach besser gefallen.

                                      Der sehr gut harmonierende Cast dürfte schon überwiegend aus BRAWL IN CELL BLOCK 99 bekannt sein, wird hier aber noch um einen unglaublich kraftvoll aufspielenden Mel Gibson ergänzt, der hier auch problemlos als zynischer Martin Riggs durchgehen könnte. Auch die guten Performances von Tory Kittles und Laurie Holden sollen nicht unerwähnt bleiben.

                                      Wer sich also bei DRAGGED ACROSS CONCRETE auf einen ruhigen aber herausragend erzählten Thriller mit einigen bildhaften Schockmomenten einstellt, dessen Chancen stehen etwa bei 75%, dass beim Abspann “alles Zuckerwatte” ist. Weitere 5% holt er sich dann vielleicht bei der Zweitsichtung . . .

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                                        BenAffenleck 25.10.2019, 12:13 Geändert 02.01.2020, 11:00

                                        Inmitten von Cowboys, Kannibalen, Knastis, Cops und Gangstern tauchte ich an 3 aufeinander folgenden Tagen in die unangenehmen Welten eines relativ frischen Filmemachers ab, von dem wir in den nächsten Jahren hoffentlich noch mehr großartige, Genre-Konventionen aufsprengende Filme zu sehen bekommen.

                                        BenAffenleck guckt . . . Steven Craig Zahler

                                        02 * BRAWL IN CELL BLOCK 99 * (2017)

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                                        S. Craig Zahler lässt zu Beginn von BRAWL IN CELL BLOCK 99 gerne mal die amerikanische Flagge wehen, demontiert aber jeglichen Patriotismus so wie die mit normalen Mitteln erreichbare Verwirklichung des amerikanischen Traumes mit aller Gewalt. Und das krachend, knackend, spratzelnd, südlich von okay und nördlich von Krebs.

                                        Neben den schon früh etablierten Trademarks wie den langen Bildeinstellungen und einem extrem fiesen Knirsch- und Knack Sound-Design nimmt sich der Autor und Regisseur auch bei BRAWL die nötige Zeit, um seinen Film und auch die Spannung langsam aufzubauen. Schälte Zahler beim Vorgänger noch die ungewöhnliche Gruppendynamik heraus, legt er hier vor allem Wert auf die Persönlichkeiten seiner Hauptfiguren, deren Moral und Hoffnungen. Je höher hier ein Filmemacher baut, desto tiefer kann der Charakter und mit ihm der Zuschauer dann fallen. Eigentlich das A & O eines guten Films.

                                        Und hat sich das erst mal alles entfaltet, gibt es auf beiden Seiten der Leinwand kein zurück mehr, bis man in einem nass kalten Kellerloch ungebremst auf den Boden klatscht.

                                        Die Art und Weise, wie der hier extrem bullige Vince Vaughn zu Beginn des Films den Wagen seiner Ehefrau mit blanken Fäusten schrottet, lässt die geradezu erschütternden Gewaltspitzen im weiteren Verlauf des Films früh erahnen. Auch der zweite Film von Zahler ist alles andere als Wohlfühlkino, wirkt in seiner Mischung aus abgründigem Charakter-Drama und hartem Knast-Thriller mit Grindhouse-Touch aber ähnlich erfrischend, wie einst der ausgewogene und ungemein intensive Genre-Mashup BONE TOMAHAWK.

                                        Mit kahl rasiertem Schädel und einem tätowierten Kreuz auf dem Hinterkopf kommt Ulknudel Vince Vaughn langsam aber sicher auf der Seite des ernstzunehmenden Charakterdarstellers an. Das stoische und bullige Erscheinungsbild des Ex-Boxers Bradley bekommt immer wieder Risse, in denen das tragische Innenleben der Figur zum Vorschein kommt. Das bringt Vaughn absolut glaubhaft rüber, und macht aus seiner Figur schon fast so etwas wie einen charismatischen Anti-Helden.

                                        Mit Jennifer Carpenter werde ich wohl nicht mehr warm, obwohl sie hier wirklich gut spielt. Neben dem unheimlichen Udo Kier ist es aber mal wieder der vor wenigen Jahren noch verloren geglaubte Don Johnson. Er spielt hier das saucoole Abziehbild eines Gefängnis-Direktors, bei dem die Genfer Konventionen 250 Blatt haben und 3-lagig sind. Ein kleines Highlight zwischen ungewöhnlichen Schuhabtretern und Nierenwärmern.

                                        Zahler teilt mit seinem zweiten Werk einen weiteren harten Punch in die Magengrube des Filmfans aus. Sein BRAWL IN CELL BLOCK 99 ist ein rohes und brutal niederschmetterndes Charakterdrama, welches hoffend im Wünscheland seinen Anfang nimmt und resigniert im Schlachthaus noch ein letztes Mal gierig Luft in seine Lungen einsaugt . . .

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                                          BenAffenleck 24.10.2019, 12:13 Geändert 02.01.2020, 12:52

                                          Inmitten von Cowboys, Kannibalen, Knastis, Cops und Gangstern tauchte ich an 3 aufeinander folgenden Tagen in die unangenehmen Welten eines relativ frischen Filmemachers ab, von dem wir in den nächsten Jahren hoffentlich noch mehr großartige, Genre-Konventionen aufsprengende Filme zu sehen bekommen.

                                          BenAffenleck guckt . . . Steven Craig Zahler

                                          01 * BONE TOMAHAWK * (2015)

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                                          Die Bright-Hope-Eskorte, bestehend aus vier Männern, begibt sich auf eine Rettungsmission durch ödes Wüstengebiet und biegt Richtung Hölle auf Erden ab...

                                          Der Western ist einfach nicht totzukriegen, und das ist auch verflucht, verdammt und ein Hallelujah-nochmal gut so. Auch S. Craig Zahler kann mit seinem Regiedebüt BONE TOMAHAWK Spuren im Gesicht des Spätwesterns der 2000er Jahre hinterlassen. Das verwundert in keinster Weise, denn er geht nicht gerade zimperlich mit dem alten, staubigen Vadder names 'Western' um, und stellt ihm als wesentlich jüngeren Sidekick den 'Kannibalen-Horror' zur Seite. Das liest sich schräg auf dem Papier, funktioniert als Film aber ganz wunderbar.

                                          Zahler erzählt seinen Western-Horror extrem ruhig und bedächtig, durch die hervorragenden Darsteller und den Augen streichelnden Bildern kommt aber in den 132 Minuten nie Langeweile auf, dafür werden schon allein die Charaktere viel zu interessant porträtiert, was sich in seinen späteren Werken genauso fortsetzen wird.
                                          Wenn die Gewalt dann aber endlich von der Leine gelassen wird, darf man die Kuscheldecke auch gerne etwas höher ziehen. Es verwundert mich sehr, dass BONE TOMAHAWK mit einem FSK 18 Stempel ungeschoren vom Schneidetische hüpfen konnte. Die gezeigte Gewalt dürfte durchaus dem ein oder anderen den Deckel vom Kopf fliegen lassen, ganz sicher aber für gespaltene Gemüter sorgen (sorry, aber den musste ich bringen ** hehehe**).

                                          Der großartige Kurt Russell sieht hier so aus, als wäre er in den Drehpausen zu THE HATEFUL 8 mal eben zum Set von BONE TOMAHAWK rüber geritten, überzeugt als harter und aufrichtiger Sheriff aber in jeder Minute seiner Screentime. Schade, dass Manfred Lehmann scheinbar keine Zeit für eine Synchronisation hatte.
                                          Neben Russell reiten ein wieder mal überzeugender Patrick Wilson, der geniale Richard Jenkins und ein mich angenehm überraschender Matthew Fox, den ich bisher nur aus LOST wirklich kannte.
                                          Eine bunte Truppe, die es nicht nur mit „dem Feind“ zu tun bekommt, sondern auch innerlich ständig auseinander zu brechen droht.

                                          Wer also mal ein wenig die ausgetretenen Pfade verlassen möchte, sollte sich an diesem handwerklich hervorragenden aber abgründigen Genre-Mix versuchen. Enttäuschend, dass auf der qualitativ superben BluRay-Disc kein Bonusmaterial enthalten ist. Inside-Infos zu so einem für unter 2 Millionen Dollar abgedrehten Kracher, der wesentlich teurer aussieht, sind immer eine Bereicherung für die Interessierten unter uns . . .

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                                            BenAffenleck 23.10.2019, 14:55 Geändert 11.01.2023, 17:03

                                            Nach 92 Episoden streife ich nur ungern die Kutte mit dem SAMCRO-Patch wieder ab. Man hat sich an das gewöhnt was es heißt, dieses Stück TV-Leder zu tragen: Kochendes Benzin in den Adern und Teil einer Familie sein, die mit voller Leidenschaft liebt und hasst.

                                            Etwas kompakter hätte SONS OF ANARCHY ruhig sein können, gerade zum Ende hin geht den Bikes doch etwas der Sprit aus, fährt noch unnötige Umwege nur um dann auf den letzten Metern noch mal in einem mitreißenden Feuerball zu verglühen. Die Gewalt ist heftig, der Cast großartig und die Carakterzeichnung über 7 Staffeln bemerkenswert.

                                            Grandios geschriebene TV-Unterhaltung . . .

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                                              BenAffenleck 22.10.2019, 20:16 Geändert 02.01.2020, 13:06

                                              Bevor Michael Mann 3 Jahre später mit HEAT den besten Heist-Thriller der 90er drehen würde, rammt er mit der modernen Interpretation des Literatur-Klassikers DER LETZTE MOHIKANER einen immer noch gültigen Wegweiser für klassisches Abenteuer-Kino in den waldigen Boden Neuenglands und lässt Daniel Day-Lewis in Method-Actor Manier zum Indianer werden.

                                              Fenimores Roman dient dabei eher als Inspirationsquelle, was den Film aber kein Stück schlechter macht. Schnörkellos und geradlinig wird hier ein überwältigendes und ur-amerikanisches Epos zur Zeit der Kolonialkriege erzählt, welches im Angesicht so eines Themas mit relativ differenzierten Charakterisierungen überzeugt. Dementsprechend braucht man auch erst mal eine gewisse Zeit, um sich zwischen den verschiedenen Parteien zurecht zu finden.

                                              Der atemberaubenden Schönheit der grünen Wälder, Berge, Schluchten und Täler Nordamerikas wird erhaben gehuldigt, und auch im Schlachtengetümmel verliert die Kamera nie den Überblick. In Verbindung mit dem Jahrhundert-Score bekommt man hier audio-visuell ein absolutes Highlight geliefert, an dem man sich nur zu gerne berauscht. Eine würdige Umsetzung auf BluRay lässt leider immer noch auf sich warten.

                                              So schön altmodisch-wildromantisch DER LETZTE MOHIKANER auch ist, Michael Mann inszeniert hier ohne Verharmlosung, die Gewaltausbrüche sind nicht ohne und werden auch schonungslos gezeigt. Vielleicht geht auch nur so wirklich kraftvolles und energisches Kino. Absolut zeitlos . . .

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                                                BenAffenleck 21.10.2019, 08:50 Geändert 27.12.2019, 12:15

                                                WHITE BOY RICK ist die Rise & Fall Geschichte eines jugendlichen Drogendealers und Spitzels, die auch die Mittel des 'War On Drugs' und das amerikanische Justizsystem anprangert. McC, die trostlose Atmosphäre & der Score sind großartig...

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                                                  BenAffenleck 19.10.2019, 21:44 Geändert 26.12.2019, 20:00

                                                  Eingehüllt in Supergrobi's Umhang, eine alte umlackierte Radkappe auf den Rücken geschnallt und den Schnitzelklopfer zum Donnerhammer umfunktioniert kämpft sich BenAffenleck chronologisch durch nicht enden wollende Horden von Marvel-Filmen . . .

                                                  02. – CAPTAIN MARVEL (2019)

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                                                  Ohne wenn und aber ist das Geilste an CAPTAIN MARVEL Brie Larson im Nine Inch Nails Shirt.
                                                  Sorry, aber Männer sind Schweine.
                                                  Sexisten.
                                                  Unterdrücker.
                                                  Alle.
                                                  Auch der alte BenAffenleck.

                                                  Das war also der nächste unfassbar mutige MCU-Blockbuster, der hier anstelle des ‘Whitewashing’ (BLACK PANTHER) nun die ewige Unterdrückung der Frauen anprangert. Ich habe selten beschämter auf die Leinwand geschaut, als bei diesem Agenda gepushe und MeToo-Gewichse. Mit der Brechstange wird es hier den Kerlen auf all den schmierigen Couches und Fernsehsesseln eingeprügelt: F R A U E N _ G E H Ö R E N _ J E T Z T _S E L B S T V E R S T Ä N D L I C H _ A U C H _ D A Z U. Das wusste ich bisher noch nicht, und bin sehr froh darüber, dass Marvel gerade für diesen Film genug Eier in der Führungsetage hatte, um hier “viele Frauen für wichtige Positionen zu engagieren”. Seit BLACK PANTHER weiß ich auch, dass Farbige Mitmenschen als gleichwertig anzusehen sind. Das kann ja auch nur so sein, da sie ja nun einen eigenen Superhelden-Film haben.

                                                  Nachdem dann Jude Law (der Mann!) "Beweise es mir" schreit, und Brie Larson (die Frau!) mit "Ich muss dir gar nichts beweisen" kontert, musste ich wieder an den unfassbar überbezahlten und scheinbar laxen Job eines Drehbuchautors (oder Drehbuchautors-rin) denken. 

                                                  Per Zeit überbrückende Bild-Montage wurde uns (Männern! und Frauen!!) sogar noch klar gemacht, dass eine Frau immer wieder aufsteht und kämpft. Egal wie tief sie fällt. Wie hart ihr der Ball zugespielt wird. Wie übel sie aus der Bahn geworfen wird. No retreat, no surrender.

                                                  Und als dann noch ordentlich Keile zu ‘I’m Just A Girl’ verteilt wurde, wünschte ich mir wieder einen prall und grün erigierten Hulk, einen prächtigen Hammer schwingenden Thor und eine in viel zu engem Latex eingepresste Black Widow zurück. U2? MeToo!

                                                  Das CAPTAIN MARVEL als spannender und unterhaltsamer Popcorner gleichfalls versagt, sei an dieser Stelle auch nur noch . . . geschenkt.

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                                                    BenAffenleck 19.10.2019, 11:33 Geändert 02.01.2020, 13:14

                                                    Colonel Allen Faulkner (Richard Burton) soll mit einem Sonderkommando einen festgesetzten Präsidenten in Afrika befreien. Nachdem der Auftrag erledigt ist, wird die Truppe von ihrem Auftraggeber verraten und muss auf eigene Faust einen kleinen Flughafen erreichen. Die Elitetruppe der Rebellen-Armee will sie daran hindern…

                                                    Seinerzeit war DIE WILDGÄNSE KOMMEN ein beachtlicher Kassenschlager und konnte mit einer wirklich guten Inszenierung und einem Staraufgebot aus Richard Burton, Stewart Granger, Roger Moore, Richard Harris und Hardy Krüger punkten. Heute wirkt er natürlich etwas altbacken, kommt aber nie ramschig daher, pfeift auf politische Korrektheit und lässt sogar ab und an einen Lacher über die Klinge springen. Die Mutter aller Söldnerfilme konnte das.

                                                    DIE WILDGÄNSE KOMMEN liehen wir uns als Kids mindestens 2 Mal pro Jahr aus der Videothek unseres Vertrauens. Unser Vater grinste schon immer schelmisch, wenn der Chip zum Film in unseren Handflächen zum Vorschein kam. Für die gesammelten Leihgebühren für diesen Film hätte man schon selber einen beachtlichen Himmelfahrtskommando-Actioner finanzieren können. Bettelnde Kinder & die frühe Filmleidenschaft . . .

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