BenAffenleck - Kommentare

Alle Kommentare von BenAffenleck

  • 6
    BenAffenleck 29.07.2019, 14:24 Geändert 23.09.2019, 20:59

    Eingehüllt in Supergrobi's Umhang, eine alte umlackierte Radkappe auf den Rücken geschnallt und den Schnitzelklopfer zum Donnerhammer umfunktioniert kämpft sich BenAffenleck chronologisch durch nicht enden wollende Horden von Marvel-Filmen . . .

    01. – CAPTAIN AMERICA: THE FIRST AVENGER (2011)

    # # # # #

    “Du sollst kein perfekter Soldat sein, sondern ein guter Mensch.”

    Die Origins-Story des amerikanischsten aller Superhelden ist alles andere als ein starker Film, kommt dafür aber so richtig schön comic-like und zumindest äußerst unterhaltsam daher. Abgedreht als fünfter Film des MCU spielt CAPTAIN AMERICA - THE FIRST AVENGER mit seinem Zweiter-Weltkriegs-Szenario noch weit vor CAPTAIN MARVEL oder IRON MAN.

    Joe Johnston lässt sich zu Beginn ordentlich Zeit, und spendiert dem schmächtigen Steve Rogers, der später durch das 'Rebirth-Programm' zum muskelbepackten CAP wird, eine gelungene Einführung ins MCU. Die Kriegspropaganda empfand ich als satirisch genug, ohne dass mir gleich blau/weiße Kotze mit Sternchen aus den Mundwinkeln tropft. Man sollte schließlich auch nicht vergessen, dass Jack Kirby und Joe Simon die Figur 1941 aus genau diesem Grund erschufen: Kriegspropaganda.

    THE FIRST AVENGER steht somit gnadenlos Selbstbewusst mit einem Bein im Popcorn-Eimer und dem anderen im Trash. Die eigentliche Bedrohung durch die Nazis wird hier komplett runter gebrochen und durch die Guys der ‘Hydra’ ersetzt, die unter noch größeren Allmachtsfantasien leiden und diese mit ihren High-Tech-Waffen auch noch mal fett unterstreichen.

    Wie gesagt, dass ist heftigster Popcorn-Trash, an dem man sich auch problemlos aufreiben könnte. Mir gefiel die Action und die zig Querverweise des MCU zu den später spielenden Filmen. Zudem sind die Nebenrollen einfach großartig besetzt. Nur Chris Evans kommt nicht an den Charme eines Robert Downey jr. ran. Aber man vergleicht ja auch nicht Knöpfe mit Goldstücken . . .

    # # # # #

    Hier geht's zur Liste:

    https://www.moviepilot.de/liste/benaffenleck-guckt-mcu-benaffenleck

    6
    • 6
      BenAffenleck 21.07.2019, 21:12 Geändert 21.07.2019, 21:14

      “Gier ist gut!”

      Ohne Moral oder Mitgefühl springen in Oliver Stones Börsen Drama WALL STREET alle lebenswerten Ideale über die Klinge, sofern das dem Profit dient. Die unverblümte Kritik am Finanz- und Börsensystem packt das schnelle Geld, den falschen Ruhm und den unumgänglichen Niedergang in 125 unterhaltsame Minuten, auch wenn ich nur relativ selten wusste, was zum Teufel die da eigentlich gerade so machen.

      Neben einem wirklich gut spielenden Charlie Sheen und einen als moralischen Kompass auftrumpfenden Martin Sheen ist es aber ganz klar Michael Douglas, der hier exzellent abliefert. So sehr mir seine Figur des eiskalten Börsen-Hais Gordon Gekko auch zuwider ist, strahlt er gleichfalls eine gewisse Faszination aus, wenn er mit großartig geschriebenen Sätzen reißerisch um sich wirft. Der Oscar für Douglas dürfte keine allzu große Überraschung gewesen sein.

      Richtig Thrill bekommt der Film erst in der zweiten Hälfte, und auch einige Schmunzler meinerseits kamen eher ungewollt, und sind lediglich der Entstehungszeit des Films geschuldet, was auch noch mal von der kläglichen Qualität der BluRay unterstrichen wird.

      Einsaugen konnte mich die WALL STREET also nicht, aber es wurde trotzdem mal höchste Zeit, die Wertpapiere dieses vermeintlichen Klassikers genauer unter die Lupe zu nehmen. Ich werde meine Anteile aber recht bald wieder abstoßen . . .

      12
      • 6
        BenAffenleck 07.07.2019, 13:00 Geändert 19.09.2019, 17:44

        DIE UNGLAUBLICHEN 2 kommt als überwiegend kurzweilige Fortsetzung daher, das ganz große Ausrufezeichen aus dem Hause Pixar fehlt hier aber ein weiteres Mal. So richtig abfeiern konnte ich schon den ersten Teil nicht, aber zumindest das James-Bond-Feeling wurde beibehalten und macht neben Baby Jack-Jack am meisten Laune . . .

        7
        • 7
          BenAffenleck 07.07.2019, 12:56 Geändert 24.09.2019, 21:14

          „Einmal noch in die Schlacht,
          Ein letztes gutes Gefecht.
          Lebe und stirb heute Nacht,
          Lebe und stirb heute Nacht.“

          Ewig lange schob ich THE GREY in der Watchlist meines Vertrauens von links nach rechts, wollte ihn sehen und entschied mich dann doch immer wieder anders. Ihr kennt das ja mit dem heutigen Überfluss an Entertainment und der ewigen Qual der Wahl.

          Mit Joe Carnahan auf dem Regiestuhl und Liam Neeson als Hauptdarsteller hatte ich irgendwie auch einen etwas anderen Film erwartet, eher mit einem recht wilden Action-Flick in winterlichem Ambiente gerechnet. Wie schön, dass man manchmal völlig falsch liegt und dabei auch noch angenehm überrascht wird.

          THE GREY kommt als relativ minimalistisches Überlebensdrama daher, in dem sich eine Gruppe hartgesottener Männer nach einem Flugzeugabsturz durch die unwirtliche Wildnis Alaskas schlagen muss, verfolgt von einem aggressiven und hungrigen Wolfsrudel. Die knackige Mischung aus Abenteuer- und Survivalfilm ist über 2 Stunden spannend inszeniert, punktet aber vor allem mit einer unglaublich intensiven Atmosphäre und manch berührendem Gänsehaut-Moment, die auf das Konto einiger guter Drehbuch-Ideen in Verbindung mit Marc Streitenfelds kühl-magischem Score gehen.

          Auf eine gewisse Art und Weise ist THE GREY ein sehr bedrückender Film, denn vor allem der Tod steht hier im Mittelpunkt. Verlust, Suizid-Absichten, Kampf ums Leben, den Kampf verlieren, loslassen und letzte Momente vor majestätischen Landschaftspanoramen des tief verschneiten Alaska.

          Auch fernab von düsterer Weltansicht, philosophischem Geschwurbel, komischen Meta-Ebenen, Logik-Blizzards oder den Fingerzeig auf die etwas ‘unwirklichen’ Wölfe hat mich THE GREY noch Tage nach der Sichtung immer mal wieder beschäftigt. Kraftvolles Kino dort zu finden, wo man gar nicht mit gerechnet hat, passiert heutzutage selten genug. Es kann so einfach sein . . .

          9
          • 6
            BenAffenleck 04.07.2019, 21:20 Geändert 19.09.2019, 17:43
            über Venom

            Scheiße ja, Tom Hardy würde ich auch 2 Stunden beim Bier trinken zugucken können, ohne selber Durst zu bekommen. Diese grüblerisch und angezählten Typen bringt er auf eine völlig faszinierende Art und Weise rüber.

            Somit verging die erste Stunde von Ruben Fleischers VENOM für mich wie im Flug, ließ sich genug Zeit ohne zu langweilen, hatte ein nettes Gespür für leicht abseitigen Humor und versprach Großes. Dann bekommt man ohne Vorwarnung eine trockene CGI-Bombe in den Arsch gerammt, und wird nicht nur von dem Gefühl der maßlosen Enttäuschung zweigeteilt, während urplötzlich schon der Abspann einsetzt.

            Es hätte so großartig werden können, nach dem starken Beginn sogar werden müssen. Leider hatte die große Show mitsamt pompösem Feuerwerk mal wieder Vorrang, und riss fast alles mit in den Abgrund.

            Wenigstens hatte ich eine schöne gemeinsame Stunde mit dem außerirdischen Parasiten . . .

            14
            • 6
              BenAffenleck 04.07.2019, 20:34 Geändert 20.09.2019, 18:49

              Stallone und seine Bande gewaltgeiler Söldner starten einen brachialen Kleinkrieg in der fiktiven Bananenrepublik Vilena, um diese von einem fiesen Diktator und Hundertschaften namenloser Schergen zu befreien...

              Wenn Sylvester Stallone mit der Munitionskiste klappert, kommen alle an, die im Action-Genre was zu sagen haben/hatten: Jason Statham, Jet Li, Dolph Lundgren, Mickey Rourke, Eric Roberts, Steve Austin und selbst Bruce Willis sowie Arnold Schwarzenegger waren sich für einen eher fragwürdigen Auftritt nicht zu schade.

              Stallone hatte als Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und Hauptdarsteller in Personalunion jede Menge Arbeit, und ließ einige Liter Herzblut in die Produktion fließen. Dem damaligen Hype kann das Ergebnis aber selbst nach der wohlgemeinten Drittsichtung nicht vollends gerecht werden. THE EXPENDABLES fühlt sich leider lediglich an wie eine schwächerer Kopie von JOHN RAMBO, aufgewertet mit einem Schaulauf der Action-Stars.

              Ein Großteil der 75 Millionen Dollar Produktionskosten muss hier auch für die Gagen und mobilen Trainingsgeräte der Stars draufgegangen sein, denn nach einem “Big Budget – Actionstreifen” sieht es hier nicht durchgängig aus. Besonders ärgerlich finde ich, dass Stallone einen ‘Actionstreifen der alten Schule’ drehen wollte, Blut aber sichtbar digital eingefügt wurde und etliches an CGI einfach ramschig aussieht.
              Der vernichtenste Kritikpunkt ist für mich nach wie vor die visuelle Umsetzung der Körperaction. Die Kamera ist oft zu nah dran oder einfach schlecht platziert, die Schnitte viel zu hektisch. Das Ergebnis ist natürlich ein auf modern getrimmtes Tempo, dafür sieht man leider von den Fights viel zu wenig. Oftmals nur schnelle Bewegungen und das wars. Für so ein Kaliber von Film wirklich total schade.

              Wenigstens macht der Cast gute Laune. Bier und Chips sind hier ein Muss, und den Rest erledigt die Schwerkraft. Ausser bei Stallones und Rourkes Botox-Fressen, da rührt sich unter 6g keine Gesichtsfalte mehr . . .

              10
              • 6
                BenAffenleck 04.07.2019, 20:33 Geändert 24.09.2019, 21:16

                Für den zweiten Teil des Oldschool-Actioners THE EXPENDABLES versammelt Sylvester Stallone erneut zahlreiche Kollegen um sich, denn es gibt einen neuen Auftrag, der schnelles Geld verspricht: BACK FOR WAR.

                Den Job des Regisseurs trat Stallone für die Fortsetzung an den Action erprobten Simon West ab, der es schon mit CON AIR ordentlich krachen ließ. Über mehr als absolut nicht ernst zu nehmenden Action-Klamauk mit ermüdendem Schießbuden-Charakter kann er die Reihe leider auch nicht heben.

                Da feiere ich auf anderen Action-Partys definitiv härter ab. Mal sehen, was Teil 3 ausser Mel Gibson noch so aus der Munitionskiste zaubern kann . . .

                10
                • 6
                  BenAffenleck 04.07.2019, 20:32 Geändert 21.09.2019, 19:37

                  Für ihren Krieg gegen den organisierten Waffenhandel holen sich Stallone, Arnie und Statham in THE EXPANDABLES 3 einige äußerst schlagkräftige Jungspunde ins Team, dessen Namen ich vorher und auch danach nie wieder gehört habe.

                  Unterm Strich ist auch der dritte Söldner-Knaller nicht besser oder schlechter wie seine Vorgänger. Einige wirklich üble CGI-Verbrechen reißen einen nicht selten aus dem sehr unterhaltsamen Treiben raus, und sorgen für so manches kopfschütteln meinerseits. Schon wirklich schade, dass Stallone sein so auf retro bedachtes Action-Vehikel mit minderwertiger Zauberei aus dem Rechner der eigenen Magie beraubt. Das wird aber dieses Mal durch einen absolut charismatischen Bösewicht aufgewogen, den Mel Gibson hingebungsvoll verkörpert.

                  Man mag es kaum glauben, aber das konnte mir dann nicht mal mehr Antonio Banderas Kampf-Clown versauen . . .

                  8
                  • 7
                    über 2 Guns

                    Denzel Washington und Mark Wahlberg machen als Undercover-Gespann krumme Geschäfte, und treten dabei noch weitaus gefährlicheren Leute wie dem mexikanischen Drogenkartell auf die Hühneraugen...

                    Zwei unterschiedliche Charaktere, die sich trotz aller Streitigkeiten im Angesicht des Feindes zusammenraufen, bietet nicht das originellste Gericht auf der Action-Speisekarte. Das es aber immer noch hervorragend schmecken kann, beweist der Isländer Baltasar Kormákur mit seinem Buddy-Spektakel 2 GUNS, basierend auf einer düsteren Graphic-Novel-Vorlage.

                    Betont coole Sprüche, gut gemachte und wohl dosierte Action, schwarzer Humor und überzogene Gewalteinlagen werden hier am Fließband geliefert und bereichern das vergnügliche und perfekt inszenierte Intrigenspiel auf angenehme Art und bierselige Weise.

                    Das Duo Washington/Wahlberg liefert mit seinen flotten Sprüchen, den machohaften Allüren so wie jeder Menge Durchschlagskraft eine astreine Performance ab und ergänzt sich perfekt. Echte 2 GUNS eben.
                    Das dicke Ei auf dieser köstlichen Action-Pfanne ist dann aber der wunderbare Bill Paxton, der hier einen grandios fiesen Schurken mimt. Wem das immer noch nicht schmeckt, darf noch mit einer Prise Paula Patton nachwürzen. Es kann so einfach sein . . .

                    11
                    • 6
                      BenAffenleck 01.07.2019, 21:03 Geändert 19.09.2019, 17:39

                      Im Kino lief HUNTER KILLER der Machinenraum relativ schnell mit Salzwasser voll. Für einen Klassiker im U-Boot-(Sub)Genre reicht es über keinen Tiefenmeter, aber HUNTER KILLER legt es darauf auch gar nicht an, denn die Handlung und Action spielt sich nicht nur in der Enge der metallenen Röhre ab. Vor allem das Navy-Seal-Team auf russischem Gebiet lässt es ordentlich krachen und ballert dabei so manches Magazin leer.

                      Die Inszenierung ist einwandfrei und über die gesamten 2 Stunden relativ rasant. Etwas Patriotismus hier und markige Kerle dort, ein Pfund Spannung untermischen und Gerald Butler mit der Kapitäns-Binde auf die Kommando-Brücke stellen und ein gelungener Filmabend ist sicher eingetütet.

                      Ahoi & Hurray . . .

                      10
                      • 6
                        BenAffenleck 30.06.2019, 10:19 Geändert 19.09.2019, 17:38

                        Mit LEAVE NO TRACE präsentiert die WINTER'S BONE Regisseurin Debra Granik ein weiteres Drama über Menschen am Rande der Gesellschaft, verzichtet dabei auf dramatische Zuspitzungen jedweder Art, inszeniert äußerst zurückhaltend, still beobachtend und mit einer fast schon faszinierenden Ruhe.

                        Als Background zu den Figuren werden lediglich ein paar Fetzen gereicht, die man sich zu Antworten zusammenkleben muss. Das macht es nicht immer leicht, von diesem Vater/Tochter-Drama auch wirklich berührt zu werden. Trotzdem geht von dem Stoff eine gewisse Faszination aus, die einen neben dem wieder einmal stark aufspielenden Hauptdarsteller Ben Foster und der großartigen Neuentdeckung Thomasin McKenzie bis zum Abspann auf ein Happy End hoffen lässt . . .

                        10
                        • 7
                          BenAffenleck 29.06.2019, 18:02 Geändert 19.09.2019, 17:35
                          über Ballon

                          Mit BALLON gibt Michael ‘Bully’ Herbig endlich seinen Einstand im Genre Thriller-Drama, und das gleich mit einer straight inszenierten Punktlandung. Seine großen Ambitionen, einen gewissen Hang zum Perfektionismus und ein gutes Auge für die Materie konnte man bei einigen Bully-Filmen eh nur schwerlich übersehen. Bei BALLON kann Herbig sein unbestreitbares Know-How endlich mit einem richtig guten Drehbuch kombinieren und sorgt somit für mittlerweile schon fast ungewohnt kurzweilige 125 Minuten.

                          Die Geschichte der Familien Strelzyk und Wetzel, die im Jahr 1979 mit einem selbstgebauten Heißluftballon die Flucht aus der DDR in den Westen wagen, ist natürlich auch absolut erzählenswert, ja geradezu faszinierend. Die zig Probleme und unfassbaren Ängste die da dran hängen, der Wettlauf gegen die Zeit und der unbändige Wunsch nach bedingungsloser Freiheit. Unglaublich, welchen Mut manche Menschen aufbringen.

                          Mit viel Liebe zum Detail in Sachen Ausstattung und Setting, einem exzellenten Cast und packendem Score ist Michael Herbig kraftvolles und fesselndes Kino gelungen. Schnörkellos und ganz weit über dem deutschsprachigen Kino-Müll der letzten Jahre schwebend . . .

                          13
                          • 6
                            BenAffenleck 28.06.2019, 21:08 Geändert 28.09.2019, 19:44

                            Auf ein maritimes Revival von Marlin, Nemo und Dorie habe ich jetzt nie wirklich gewartet, trotzdem musste ich die Qualität von FINDET DORIE austesten. Der PH-Wert im Pixar-Aquarium ist immer noch relativ stabil, hätte aber mit ein paar mehr Tröpfchen Innovation Bestnoten auf dem Teststreifen erreichen können. Das Nachbarbecken mit FINDET NEMO ist immer noch ein liebevoll eingerichtetes Träumchen in Aquamarin . . .

                            8
                            • 5
                              BenAffenleck 26.06.2019, 19:23 Geändert 19.09.2019, 17:33

                              Im ‘87er Original durfte der ziemlich geile Stiefel Shane Black noch einige markige Sprüche bringen, bevor er als erster vom PREDATOR perforiert wurde. Gut 30 Jahre später vergibt der Drehbuchschreiber/Regisseur/Schauspieler die große Chance, mit PREDATOR - UPGRADE das wackelige Franchise wieder auf den richtigen Weg zu führen.

                              Ich hatte schon lange keinen Film mehr, der so dermaßen oft zwischen ‘schwach’ und ‘sehenswert’ hin und her pendelte. Während das Drehbuch überladen und mit etlichen fragwürdigen Entscheidungen daher kommt ist es vor allem der eigenwillige Humor, der hier oft überhaupt nicht passt. Einige Szenen sind so unglaublich schlimm, dass es schon fast peinlich ist. Von üblen Logiklöchern mal ganz abgesehen.

                              So schnetzelt sich PREDATOR - UPGRADE zwar brutal und temporeich als Action-Komödie Richtung Finale, aber spätestens hier sollte man schon 6 Bier intus, und jegliche Vergleiche zum starken PREADATOR 2 und großartigen Original hinter sich gelassen haben. Aber bis dahin muss man auch erst mal an einem ausserirdischen Schoßhund vorbeikommen, ohne die Fernbedienung durch den Blu-Ray Player zu treten . . .

                              7
                              • 5
                                BenAffenleck 26.06.2019, 19:19 Geändert 20.09.2019, 18:51

                                Die Schonzeit ist zu Ende: Die außerirdischen Jäger blasen wieder zum blutigen Halali und laden sich eine bunt zusammengewürfelte und bis an die Zähne bewaffnete Truppe irdischer Killer & Soldaten in den eigenen Dschungel ein. Lasst die Spiele beginnen…

                                Die Idee für den dritten eigenständigen Film der Predator Reihe ist eigentlich keine schlechte. In Sachen Tempo und BummBumm spielt PREDATORS auch ziemlich weit oben mit, dafür schleppt sich der Rest des Films zusammen mit seinen stumpfen Groschenroman-Gestalten relativ fußlahm durch cineastisches Unterholz.

                                Adrien Brody tauschte seinen ihm so gut stehenden Klavierhocker gegen eine fast schon lächerlich fette Bleispritze ein, und quälte sich scheinbar mit endlosen Situps und Liegestütz. Gebracht hat ihm das in den 2010er Jahren aber auch nicht mehr viel, genau wie Laurence Fishburne, der hier einen verwirrten Einsiedler spielt, und das Drehbuch eher in Richtung “jetzt wirds aber komisch” abdriften lässt.

                                Um sich den Abend mit Blut, Schweiß, Schleim und Schlamm zu versüßen, kann man diesen Edeltrash aber ruhig mal einlegen. Ein explosiver Dschungel-Todesreigen geht ja auch fast immer. Dann is’ aber auch gut damit . . .

                                8
                                • 6
                                  BenAffenleck 26.06.2019, 18:37 Geändert 25.09.2019, 21:26

                                  Holy shit! James Franco schmeißt eine fette Hausparty, bis die Apokalypse an der Haustür klingelt und L.A. im Chaos versinken lässt. DAS IST DAS ENDE, und dieses gilt es auszusitzen…

                                  Wenn Seth Rogen und Evan Goldberg zur Party laden, sind Penis- und Kifferwitze das kleinste aller Übel. Die beiden Vögel knallen dem Spaß suchenden Zuschauer eine völlig absurde ‘Bromance’ um die Ohren, in der sich Hollywoods versammelte junge Comedy-Garde gehörig selbst auf die (Teufels)Hörner nimmt. Pausenlos abgefeuerte Gags, krachende (und viel zu laute) Action-Effekte und massig schwarzer Humor liegen konsumbereit auf dem Silbertablett, aber auch die konfliktreichen Beziehungen der verschiedenen Charaktere werden nicht völlig außer acht gelassen. Eskalation und Schwefel liegen in der Luft.

                                  Ein Gestank, den ich jetzt beim zweiten Atemzug etwas mehr zu würdigen wusste. Schade, dass das verrückte Treiben des ‘Frat Pack’ nach gut einer Stunde durchaus etwas anstrengend wird. Aber nun, bis dahin konnte man sich immerhin schon daran erfreuen, dass Rihanna in ein tiefes Höllenloch fiel. Manchmal muss man halt nehmen, was man kriegen kann . . .

                                  9
                                  • 8
                                    BenAffenleck 22.06.2019, 21:46 Geändert 22.09.2019, 20:41

                                    Der gesetzestreue Rancher Dan Evans (Christian Bale) sitzt tief in der Schuldenfalle und meldet sich freiwillig, den gefürchteten Banditen Ben Wade (Russell Crowe) zu einem Gefängniszug zu eskortieren. Ein langer Ritt durch die bittere Ödnis beginnt, wo Feind und Tod überall lauern…

                                    Das Remake vom ‘57er Western 3:10 TO YUMA ist ein Glanzlicht unter den Western des neuen Jahrtausends. Zum einen wird alles geboten, was ein klassischer Western mit zeitgemäßer Inszenierung braucht: verstaubte Wüstenstädtchen, ein spektakulärer Überfall auf eine Geldkutsche, Verfolgungsjagden zu Pferde, Indianer und jede Menge Bleivergiftungen, allesamt rauh und hart eingefangen.

                                    Eingebettet in einem State-of-the-Art-Produktionsdesign bietet James Mangold dank eines hervorragenden Drehbuchs einen tiefgründigen Blick in die Seele zweier zunächst grundverschiedener Männer, und stellt grau schattierte Fragen über Courage, Moral, Ehre und Familie.
                                    Für die beiden Hauptrollen konnte man zwei der besten Darsteller der letzten beiden Dekaden gewinnen. Christian Bale überzeugt als prinzipientreuer Farmer während Oscarpreisträger Russell Crowe sichtlich Spass an seiner Rolle als ungemein charismatischer Gangster hat - und dementsprechend sensationell spielt!

                                    Die Riege der Nebendarsteller fällt im Vergleich zu den grandios agierenden Topstars kaum ab. Erwähnenswert ist Peter Fonda, der seinen Kopfgeldjäger McElroy kaltherzig und hartgesotten gibt. Auch Logan Lerman, der den Farmerssohn spielt, um dessen Zuneigung und Seele ein regelrechter Kampf entbrennt, bewies hier schon seine Klasse.

                                    Das größte schauspielerische Ausrufezeichen setzt allerdings die unglaubliche Performance von Ben Foster. Er sieht in Wade eine Art Vaterersatz und kämpft wie ein Besessener um dessen Freiheit. Mit wildem Rauschebart, blitzschnellem Abzugsfinger und einem Blick voller unbarmherziger Entschlossenheit, dem sich vor und auf der Leinwand niemand entziehen kann, schafft er einen unvergesslichen Nebencharakter, der sich perfekt in das beängstigend hohe schauspielerische Niveau des gesamten Ensembles einreiht.

                                    Auf der qualitativ großartigen BluRay befindet sich noch ein wirklich sehenswertes ‘Making of…’, welches so ziemlich alle Aspekte der Produktion abdeckt und mit einigen Anekdoten aus der Filmkiste begeistern kann. So hatte das Produktionsteam zum Beispiel mit dem unerwarteten Wintereinbruch inklusive Schneemassen zu kämpfen, die so gar nicht zum staubigen Western-Kaff passen wollten.

                                    TODESZUG NACH YUMA überzeugt somit nicht nur mit seinem klassischen Western-Feeling und einer guten Portion harter Action, sondern brilliert gleichfalls als perfekt gespieltes Charakterdrama.

                                    Der Western ist Tot. Lang lebe der Western . . .

                                    9
                                    • 9
                                      BenAffenleck 18.06.2019, 21:33 Geändert 25.09.2019, 21:02

                                      City of stars
                                      Are you shining just for me?

                                      City of stars
                                      There's so much that I can't see

                                      Who knows?
                                      Is this the start of something wonderful and new?
                                      Or one more dream that I cannot make true?

                                      Mit seinem Jazz meets FULL METAL JACKET Musikdrama WHIPLASH konnte Damien Chazelle nach diversen Drehbuch-Jobs seinen großen Durchbruch mit einem Werk feiern, welches mit dem letzten Schlag auf der Snare vor Intensität zu implodieren drohte. Ein unglaublicher Höllenritt mit Miles Teller, J.K. Simmons und die Nervenstränge zersägendem Jazz.

                                      "Das ist L.A. Sie verehren alles, und sie schätzen nichts."

                                      Im zweiten Film des talentierten Tausendsassas geht es nur am Rande um Jazz. Der mit 14 Oscars nominierte LA LA LAND ist eine wunderbare Hollywoodmusical-Hommage und berührende Parabel über das Verfolgen und Aufgeben der eigenen Träume, ein Rausch aus Musik, Farben und großen Gefühlen. Der zarten Romanze einer zu Beginn desillusionierten Schauspielerin und eines Jazzpianisten wohnt pure Kinomagie inne, wie man sie heute nur noch selten findet und fühlt.

                                      In diesen schnelllebigen und stürmischen Zeiten lässt sich so ein filmisches Stück heile Welt nicht hoch genug wertschätzen. Von einem kitschigen Rührstück ist LA LA LAND trotzdem weit entfernt, denn es handelt sich hier um eine durchaus melancholische Happy-Pill, die auch die Schattenseiten des Strebens nach Glück nicht verschleiern kann oder will. Ein kleines Meisterwerk, welches auf mehreren Ebenen funktioniert und begeistern kann, aber erst gegen Ende mit einer betörend-berührenden Sequenz hinter der Geschichte einen bewegenden Schlusspunkt setzen kann, der mich immer noch umhaut.

                                      Getragen wird dieses noch junge Meisterwerk von einer grandiosen Emma Stone und einem schnoddrig-sympathischen Ryan Gosling, einem fantastischen Soundtrack und zauberhaften Bildkompositionen. LA LA LAND ist ein wunderschön geschriebener Liebesbrief an die Stadt der Engel, wo sich Träume erfüllen oder zum Sterben auf den Boden legen.

                                      Ich glaube seit den 80er Jahren und dem Beginn meiner Filmleidenschaft an dieses romantisierte LA LA LAND. Wie groß meine Enttäuschung vor Ort war, ist kaum in Worte zu fassen, als ich von Los Angeles abprallte wie ein flach geworfener glatter Stein auf einer dreckigen Pfütze. Der ramschige Walk of Fame, die vielen Obdachlosen in den angrenzenden Seitenstraßen, Menschenmassen und niemals endende Staus. Aber diese Wunden sind dank Damien Chazelles Wundpflaster fast schon wieder verheilt, und ich freue mich schon unendlich auf den nächsten Liebesbrief ans LA LA LAND, scheinbar aus der Feder von Quentin Tarantino. Liebe und Leidenschaft . . .

                                      11
                                      • 7
                                        BenAffenleck 15.06.2019, 18:57 Geändert 19.09.2019, 17:31

                                        Wie innovativ und überzeugend man eine so abgeranzte ‘Vater sucht Tochter’ Thematik immer noch an den Zuschauer bringen kann, sofern man bereit für relativ unkonventionelle Herangehensweisen ist, zeigt uns Regisseur Aneesh Chaganty mit seinem Desktop-Thriller SEARCHING.

                                        Innerhalb der ersten 5 Minuten kommt man dem Vater/Tochter Gespann anhand von Jahren umspannende Desktop-Collagen aus Fotos, Videos und Kalendereinträgen so nahe, wie in anderen Filmen nach 2 Stunden nicht. Ein verdammt raffinierter Kniff, der sich mit Chatnachrichten (auch die, die nicht abgeschickt und zögernd gelöscht werden) fortsetzt. Das ist alles ungemein effektiv, während der Cursor über den Bildschirm tanzt und sich twitternd und googlend die schlimmste Schlinge um den Hals eines Vaters immer enger zieht.

                                        Der Plot kann leider nicht so richtig überzeugen, und läuft zum Finale hin mit seinem Holzhammer sogar Amok. Den Twist habe ich chronisch doofer Esel so natürlich nicht kommen sehen, aber das machte ihn auch nicht glaubwürdiger.

                                        Nichtsdestotrotz waren es spannende und sogar teils gefühlvolle 102 Minuten, in denen John Cho in der Hauptrolle überzeugen konnte und die Betrachtung der Medienlandschaft äußerst grau ausfiel, wenn die Hunde der News-Channels erst einmal Blut geleckt haben . . .

                                        12
                                        • 6
                                          BenAffenleck 15.06.2019, 18:52 Geändert 21.09.2019, 21:52

                                          Nun ja, die Beweislage zu CSI DENZELINA wurde von Phillip Noyce routiniert eingetütet. Innovatives würde man hier aber selbst mit der besten Spurensicherung der Welt nicht finden. Ohne die wirklich gute Besetzung um Denzel Washington und Angelina Jolie dürfte sich heute wohl niemand mehr an DER KNOCHENJÄGER erinnern.

                                          Über Atmosphäre, Score und Kamera kann man nichts Negatives sagen, über den ganz komischen Schluss mit kläglicher Auflösung und unglaubwürdigem Techtelmechtel schon . . .

                                          10
                                          • 6
                                            BenAffenleck 11.06.2019, 20:03 Geändert 19.09.2019, 17:29
                                            über Mile 22

                                            Für ihre vierte Zusammenarbeit suchten sich Peter Berg und Mark Wahlberg zum ersten Mal einen fiktiven Stoff aus, in dem eine Spezialeinheit einen Informanten 22 Meilen zum Flughafen eskortieren muss. Selbstredend ein Himmelfahrtskommando…

                                            Inhaltlich ist das hier Knäckebrot der trockensten Sorte. Etwas mehr Tiefgang, besser strukturiert und keinen gefühlskalten Nerv-Arsch als Hauptcharakter hätten 22 MILE wirklich gutgetan. Wenn dann aber nach gut 50 Minuten Geplänkel die Hölle losbricht, spielt das alles keine Rolle mehr. Ein absolut mitreißendes Action-Feuerwerk wird hier abgebrannt, welches sein FSK 16 Siegel völlig ausreizt. Da kann man es sogar verzeihen, dass sich der sensationell begnadete Silat-Kämpfer Iko Uwais ein weiteres Mal durch ein THE RAID-Setting prügeln muss. Leider wurden die ruppigen Fights und blutigen Shootouts genau wie der Rest des Films absolut mies geschnitten und mit Wackel-Kamera gefilmt, so das man nicht immer weiß, wo man gerade ist. Das ist bei dem gebotenen Stoff fast schon tragisch und sehr schade.

                                            Der Plan war ja eigentlich, mit MILE 22 ein Franchise zu etablieren, was auch das Ende des Films noch mal fett unterstreicht. Dank mauer Einspielergebnisse wird man auf eine Fortsetzung wohl vergeblich warten müssen.

                                            Sofern man nicht vor lauter Schwindel in das Logikloch zwischen Sessel und Couchtisch kollabiert, darf man sich über einen fetten Motherfucker von Action-Film freuen, mit dem man nicht gerne seine Chips teilt, aber wenigstens noch zusammen eine kalte Pulle Gerstensaft aufreißt . . .

                                            14
                                            • 7
                                              BenAffenleck 10.06.2019, 19:41 Geändert 22.09.2019, 20:29

                                              Inmitten der Dunkelheit eines riesigen Raumschiffes erwachen zwei Astronauten aus ihrem Tiefschlaf. Die Erinnerungen sind lückenhaft, die Energieversorgung steht kurz vor dem Zusammenbruch und alle Schotts sind fest verriegelt. Unheil liegt in den schwarzen Gängen der ‘Elysium’…

                                              Der deutsche Regisseur Christian Alvart drehte seinen Flopp PANDORUM überwiegend in Babelsberg und Berlin, und reiht Genre-Zitate aneinander bis man es gar nicht mehr scheiße finden k a n n. Viel SUNSHINE, etwas ALIEN und I AM LEGEND, garniert mit einem richtig dicken Gruß von der EVENT HORIZON: Fertig ist der Sci-Fi-Horror im Bausatz-Format.

                                              Eigenständigkeit sucht man hier vergeblich, dafür bekommt man aber handwerklich astrein gemachtes Spannungskino, mit ordentlich Schmackes und Wumms in den Gewaltspitzen. Die Kulissen sind klasse, die Darstellerleistungen solide und die ein oder andere Überraschung wirklich gelungen. Und wenn man zudem auch noch ein Faible für Ben Foster hat, sollte man schnellstens frische Batterien in die Taschenlampe packen und die Gaskartusche des Unkrautbrenners checken. Die schwarzen Gänge der ‘Elysium’ warten schon . . .

                                              14
                                              • Da bellt nicht mal mein innerer Schäferhund, wenn ich mir den Trailer 24 Stunden am Stück ansehen würde. Potentielles Dosenpfand...

                                                7
                                                • 7
                                                  BenAffenleck 29.04.2019, 21:40 Geändert 21.09.2019, 21:54

                                                  Als sich 1990 der Australier Stephen Hopkins auf den Regiestuhl von PREDATOR 2 schummelte, war eigentlich Fans und Machern klar, dass der Vorgänger kaum zu übertrumpfen sein dürfte. Schwarzenegger stand nicht mehr zur Verfügung, weil er mit Jim Cameron T2 drehte, und das Drehbuch verlagerte das Jagdrevier des interstellaren Trophäenjägers in ein fiebriges und gewaltdurchtränktes Los Angeles der nahen Zukunft. Mit dem Settingwechsel und dem großartigen Danny Glover in der Hauptrolle, der gerade mit LETHAL WEAPON zum Star wurde, machte man rückblickend wirklich alles richtig, und gab PREDATOR 2 genug Eigenständigkeit. Mittlerweile sehe ich diese Fortsetzung als absolut knackigen 90er-Jahre Actioner, der im Schatten des übergroßen Vorgängers viele Jahre brauchte, um sich entfalten zu können.

                                                  „Wir haben einen neuen Spieler in der Stadt.“

                                                  Man kann nicht abstreiten, dass PREDATOR 2 auch ungewollt im Trash wühlt. An jeder Knarre klebt irgendwas dran, um sie etwas ‘Zukunftslastiger’ wirken zu lassen. Der Modestil und die Frisuren parodieren sich selbst, das überall vorherrschende Macho-Gehabe ist übel, die ständige Randale an jeder Straßenecke wirkt etwas überzogen und die Nebendarsteller zerfasern im unbeholfenen Overacting. Bei all den vorherigen Sichtungen hatte ich so meine Probleme mit der filmischen Mülltonne, aber dieses Mal hält Danny Glover den Deckel drauf, und lässt ihn bis zum Abspann nicht mehr los. Sein Lieutenant Mike Harrigan ist ein alter Dinosaurier, der noch richtig auf die Kacke hauen darf und auch im Vierfrontenkrieg gegen einen Alien, Drogengangs, mies gelaunte Vorgesetzte und Geheimagenten stets einen knurrigen One-Liner abfeuert.

                                                  Auch die Chance, die Mythologie der Predatoren etwas zu bereichern, wird nicht völlig verschenkt. Der damalige Insider-Gag mit dem Alien-Schädel führte ja bekanntlich zu den nicht sehr gelungenen ALIEN VS. PREDATOR Filmen. Trotzdem eine sehr geile Idee, ebenso wie das phantasievoll erweiterte Waffenarsenal der Trophäenjäger.

                                                  Danny Glover mit einer tragbaren Mini-Gun rumwüten zu sehen ist das Einzige, was mir in PREDATOR 2 wirklich fehlt. Es würde die Fortsetzung zu einem besseren Film machen . . .

                                                  10
                                                  • 9
                                                    BenAffenleck 28.04.2019, 18:40 Geändert 24.09.2019, 21:04

                                                    Wenn man dem Kino-Magier James Cameron über 100 Millionen Dollar in die Hände drückt, bekommt man dafür auch perfektes Entertainment. Bombastisch, aufwändig und ein weiteres Mal neue Maßstäbe setzend.

                                                    Nur 3 Jahre nach seinem Jahrhundert-Film TERMINATOR 2 inszeniert Cameron einen weiteren Action-Meilenstein, der schon alles zelebriert, wofür die M:I Reihe ab Teil 4 abgefeiert werden würde. Sensationelle Action, wohl dosierter Humor und abgefuckter Stuff, den man so bisher noch nicht (oft) gesehen hat. Und präsentiert wird das alles in der richtigen Mischung, von nichts gibt es zu viel oder zu wenig, selbst die Dialoge sind erstklassig geschrieben.

                                                    Die Eröffnungssequenz kommt zum vortrefflichen Score von Brad Fiedel dann auch noch so dermaßen Bond-like rüber, wie man es Mitte der 90er gar nicht mehr kannte. Die Darstellung der arabischen Terroristen bedient zwar jegliches Klischee, allerdings in einem Film, der sich selbst nie so ganz ernst nimmt. Überzeichnete Charaktere, fragwürdige Logik, eine Verfolgungsjagd mit einem Pferd durch ein Hotel. TRUE LIES zwinkert einem immer wieder freudig über den Rand des Popcorn-Eimers zu.

                                                    Arnold Schwarzenegger beweist hier ein weiteres Mal, warum er der vielleicht größte Action-Star der 80er und 90er Jahre ist. Vor allem ist TRUE LIES aber der Film von Jamie Lee Curtis, die hier eine wunderbar spaßige Metamorphose durchläuft.
                                                    Tom Arnold sorgt als Sidekick für eine Menge Lacher, und bringt das auch unheimlich locker rüber. Auch Bill Paxton, einer meiner liebsten Nebendarsteller, darf hier richtig den Schmierlappen geben und genießt das geradezu. Einfach köstlich.

                                                    Somit zählt für mich diese bombastische Materialschlacht mit schräger Situationskomik zu den besten Actionfilmen überhaupt. Cameron schafft es immer wieder, Entertainment auf ein neues Level zu pushen. The sky is the limit . . .

                                                    14