BenAffenleck - Kommentare

Alle Kommentare von BenAffenleck

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    BenAffenleck 05.01.2020, 19:43 Geändert 03.06.2020, 09:23
    über Jumper

    JUMPER hätte durchaus das Zeug gehabt, noch etwas mehr als ein kurzweiliger Actioner mit Sci-Fi-Elementen zu sein. Die Story und Charaktere wirken leider extrem flach, die ganze Erzählung lebt eigentlich nur von Andeutungen und formuliert kaum die Hintergründe oder die vorhandenen Subplots aus. Somit bleibt natürlich jegliche Tiefe und emotionale Bindung an die Figuren auf der Strecke.

    Dafür überzeugt Doug Liman’s Mumpitz-Spektakel mit aufwändigen Stunts, spektakulärer Action und schönen Kamerafahrten. Mir gefällt auch, wie hier das ‘Jumpen’ mit einer Mischung aus der alten Stopptechnik, CGI und geschicktem Schnitt visualisiert wurde. Die Hatz über die Kontinente hält im Übrigen einige tolle Panorama-Aufnahmen der Originalschauplätze parat.

    Gehopst wie gesprungen, die 89 Minuten machen auch dank des hohen Tempos selbst nach dem dritten Jump noch viel mehr Spaß, als sie eigentlich dürften. Vielleicht sogar schade, dass es nicht zu der angedachten Trilogie kam . . .

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      BenAffenleck 03.01.2020, 13:33 Geändert 01.06.2020, 10:48

      Zum HAPPY DEATHDAY gratuliert der Sensenmann noch höchstpersönlich, indem er die bitchige Hauptfigur immer wieder und auf zig erdenkliche Arten über seine Klinge springen lässt. Wohin dieser Murmeltier-Slasher will, ist natürlich schon fast während des sich wiederholenden Universal-Logos klar: Unblutige Kills, Mörderhatz, falsche Fährten und Läuterung der wirklich un-er-träg-lich-en Hauptfigur.

      Unterm Strich kann HAPPY DEATHDAY ganz gut unterhalten, auch wenn der Humor manchmal schon fast ätzend und alles andere als zielsicher ist. Heute morgen wusste ich aber tatsächlich nicht mehr, wie der Film ausging. Ein schlechteres Kompliment kann man einer Murmeltier Low-Carb-Teen-Horror-Komödie kaum machen . . .

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        BenAffenleck 03.01.2020, 13:05 Geändert 03.06.2020, 09:07

        SPIONE UNDERCOVER rockt dank des hohen Tempos, ordentlichen Action-Einlagen und einer gehörigen Portion Spaß den Popcorn mampfenden 007-Nachwuchs bis in die letzte Reihe des Kinosaals...

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          BenAffenleck 03.01.2020, 08:34 Geändert 31.05.2020, 18:38

          Während ich 1995 meine Lebenszeit mit dem Grundwehrdienst verplemperte, bezwang Cheryl Strayed untrainiert und blauäugig 1777 Kilometer des ‘Pacific Crest Trail’ und ging im wahrsten Sinne zu Fuß durch den Himmel und die Hölle in ein neues Leben.

          Wenn der alltägliche kleine Wahnsinn in den eigenen 4 Wänden nicht mehr auszuhalten ist, mache ich gerne einen kurzen oder mitunter auch mal längeren Waldspaziergang, rieche an dem ein oder anderen Blümchen und genieße bei gutem Wetter die Licht und Schattenspiele der Baumkronen, oder ziehe mir bei Nieselregen die Kapuze bis zur Nasenspitze herab.

          DER GROSSE TRIP zeigte mir dann aber, wie weit man gehen muss, um eine von Gewalt geprägte Kindheit, den Tod eines geliebten Menschen, Scheidung, Alkohol-, Sex- und Heroinsucht, kurzum den völligen Kontrollverlust hinter sich zu lassen. Sein Dasein so hell strahlen lassen, um die Schatten der Vergangenheit nicht mehr an sich herankommen zu lassen zeugt in so einer Situation von unfassbarer Verzweiflung, aber auch Kraft und Willensstärke. Jeder weiß wie schwer es ist, im Leben nur kleine aber längst eingefahrene Konstanten ändern zu wollen, oder die Komfortzone mal neu abzustecken.

          Nach der jetzigen zweiten Sichtung von WILD ging mir der Film, aber auch das drumherum ein weiteres Mal nicht wirklich aus dem Kopf. Hervorragendes, zu keiner Sekunde langweiliges und vor allem nachhaltiges Kino. Reese Witherspoon sicherte sich schon sehr früh die Rechte an einer Verfilmung des Tatsachen-Bestsellers, sah sie doch scheinbar die Möglichkeit, nach ihrer grandiosen Leistung im bisher besten Musiker-Biopic WALK THE LINE endlich wieder glänzen zu können. Und sie hat hier wirklich ihre Momente, darf mit Laura Dern zusammen gekonnt abliefern.

          Ich mag es aber auch, wie der Film erzählt wird. Generell nicht auf Tränenzieher gebürstet schießt Regisseur (und Könner) Jean-Marc Vallée Einblicke in Strayeds Vergangenheit als Teile eines Rückblenden-Puzzles über die Leinwand, lässt hier und da etwas Humor aus einem Gebüsch hervor blinzeln und arbeitet nicht zu penetrant mit Symbolen und Metaphern. Die Gewichtung stimmt einfach, denn auch die ein oder andere emotionale Szene packt kräftig zu und drückte mich mit meinem Arm auf dem Rücken gedreht zu Boden. Fies und hinterhältig, aber auch kathartisch und lebensbejahend.

          Wirklich tolles Kino, egal ob vom Boden einer Pfütze aus betrachtet oder durch einen Tränenschleier der Einsicht und Sehnsucht. Nur mit dem eigenen Kopf im Arsch dürfte die Sicht begrenzt sein . . .

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            DER AUFSTIEG SKYWALKERS erzählt bis zum finalen CGI-Overkill nicht viel, und wenn dann kaum etwas Neues. Eine Bewertung fällt mir relativ schwer, aber ohne die überzeugenden Leistungen von Daisy Ridley und Adam Driver wäre das hier ziemlich substanzloser Budenzauber. Da hätte ich noch nicht mal ein wirkliches Problem mit, aber STAR WARS IX fehlt es auch noch an beeindruckenden Bildkompositionen, wirklich packenden Fights oder generell etwas Besonderem.

            Da mochte ich selbst den Vorgänger lieber, denn da wusste ich 2 Tage nach dem Kinobesuch wenigstens noch, was ich gesehen habe. Vielleicht biegt es irgendwann noch mal die Sichtung im Heimkino etwas gerader. Die Frage bleibt trotzdem, warum ein Film mit einer Star Wars-Nebengeschichte wie ROGUE ONE so ein Kracher werden kann, während man für das Ende der originalen Reihe nicht alle Fäden würdevoll und ordentlich auf Zug verknoten kann.

            Schade . . .

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              BenAffenleck 01.01.2020, 14:25 Geändert 03.06.2020, 09:29

              Zwischen POCAHONTAS und RAMBO III macht es sich MEN OF WAR auf seiner tropischen Insel gemütlich. Der Aufbau des B-Actioners mit der schwedischen Tanne Dolph Lundgren ist bedächtig, lässt erst in der letzten halben Stunde ordentlich die Fetzen fliegen und splattert dann aber auch fröhlich drauf los.

              Anschlussfehler, Logiklöcher und das Overacting des bösen Buben verhindern leider, dass MEN OF WAR solide 6,0 Magazine leer feuert. Ich wünschte, es wäre anders . . .

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                BenAffenleck 28.12.2019, 10:45 Geändert 03.06.2020, 09:22

                Auf einer Familienfeier im abgelegenen Herrenhaus tauchen Tiermasken tragende Killer auf, die allerdings nicht mit Kevin’s großer Schwester gerechnet haben. Home sweet Home-Invasion ...

                Adam Wingard nutzt für seinen Terror-Thriller ein altbewährtes Konzept, spielt das klassische Belagerungsszenario aber kaltschnäuzig, fies und extrem brutal aus. Nach einer kurzen Einführungsphase dreht YOU’RE NEXT gnadenlos an der Spannungsschraube und schlägt bis zum bösen Finale einige Story-Haken, die aber nur milde überraschend kommen. Die Slasher-Einlagen und dafür benutzen Gegenstände nehmen zum Finale hin groteske Züge an. Fleischklopfer, Schraubendreher und Mixer werde ich jedenfalls nach YOU’RE NEXT nie wieder mit den gleichen Augen sehen können.

                Bei einem Budget von 1 Million Dollar spielte die derbe Schlachtplatte weltweit 27 Millionen Dollar ein, obwohl hier neben abgefuckten Kills nichts Innovatives geboten wird und immer mal wieder Fragezeichen an die Wände spritzen. Der Entertainment-Faktor ist trotzdem hoch, und der Erfolg erfreulich. Vielleicht hätte Adam Wingard ansonsten 3 Jahre später nicht mehr den mal so richtig geilen THE GUEST gedreht . . .

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                  BenAffenleck 26.12.2019, 19:17 Geändert 03.06.2020, 09:04

                  LONG SHOT musste ich einfach mal so durchwinken. Eine unglaublich tolle ‘It Must Have Been Love’ Szene, ordentlich fuck PC Momente und eine klasse Chemie zwischen Seth Rogen und der bezaubernden Charlize Theron lassen den Film heller strahlen, als er es eigentlich verdient hätte. Eine märchenhafte Romanze mit Sex, Drogen, Politik und Sperma im Bart . . .

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                    BenAffenleck 26.12.2019, 18:58 Geändert 31.05.2020, 18:40

                    Die stark und authentisch gespielte Jugendromanze WENN ICH BLEIBE wird in raue Indie-Bilder verpackt und angenehm Kitsch reduziert erzählt. Das herzzerreißende Schicksal der niedlichen Chloe Grace Moretz und ein Sammelsurium sympathischer Figuren dürfte kaum ein Auge trocken lassen. Ein durch und durch schöner Film . . .

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                      BenAffenleck 23.12.2019, 09:42 Geändert 23.02.2020, 19:16

                      Eingehüllt in Supergrobi's Umhang, eine alte umlackierte Radkappe auf den Rücken geschnallt und den Schnitzelklopfer zum Donnerhammer umfunktioniert kämpft sich BenAffenleck chronologisch durch nicht enden wollende Horden von Marvel-Filmen . . .

                      22. – AVENGERS 4: ENDGAME (2019)

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                      ENDGAME lässt das bisherige MCU mit einem soliden Film und einigen Gänsehaut-Momenten ausklingen. Gerade die Zeitreise-Thematik bietet auch hier genug Potential, um die 3 Stunden Laufzeit nicht zu einem epischen Langeweiler verkommen zu lassen . . .

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                        BenAffenleck 15.12.2019, 10:59 Geändert 26.12.2019, 20:05

                        FROZEN 2 ist atemberaubend animiert, verfügt aber weder über ein weiteres 'Let It Go' noch über die bezaubernde Magie des wunderschönen und teils atemberaubenden Vorgängers. Wie Schneematsch nach einigen schönen weißen Tagen...

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                          BenAffenleck 08.12.2019, 12:46 Geändert 26.12.2019, 19:50

                          Selbst mit 3 gepimpten Glühwein intus fällt es schwer, JINGLE BELLS liebevoll zu umarmen. Das Drehbuch ist wirklich die unterste Schublade und nervt tatsächlich noch mehr, als Ben Afflecks infantiles Grinsen...

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                            BenAffenleck 07.12.2019, 12:27 Geändert 02.01.2020, 12:55

                            WOLF WARRIOR ... ja, äääh ... ich war müde und brauchte Berieselung. Das ich am nächsten Morgen wieder aufwachte war wohl nur der stabilen Seitenlage zu verdanken, in die ich mich unbewusst strampelte. Was für ein Propaganda-Müll...

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                              BenAffenleck 29.11.2019, 20:32 Geändert 26.12.2019, 19:47

                              Mit TIGERLAND feierte der charismatische Ire Colin Farrell anno 2000 seinen Durchbruch, auch wenn der Film gnadenlos floppte. Regisseur Joel Schumacher bewies hier ein weiteres Mal, dass er durchaus ernst machen kann und stellt in seinem spannenden (Kriegs)Drama die strenge Hierarchie und das psychische Grauen innerhalb US-Army gnadenlos an den Pranger.

                              Auf glattgebügelte Hochglanzbilder und Kriegspathos wartet man vergeblich. Der Vietnam-Konflikt gilt eigentlich schon als verloren, die Moral der Truppe liegt am Boden. Dementsprechend wirkt hier alles so, als hätte man die Farbe aus den Bildern gesaugt und zum Sterben zusammen geschnitten. Tristesse im Schützengraben, Angst und Wahnsinn im Nacken.

                              Somit bleibt TIGERLAND auch 20 Jahre nach Veröffentlichung ein immer noch sehenswertes Soldaten-Drama um einen Held wider Willen, Verantwortung und bedingungslose Kameradschaft . . .

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                                BenAffenleck 24.11.2019, 11:01 Geändert 27.12.2019, 11:54

                                Das Regisseur Sean Anders auch Humor über der Gürtellinie kann, beweist er mit PLÖTZLICH FAMILIE auf familientaugliche und durchaus berührende Art und Weise. Zwischen Komödie und Drama wird das Thema >Adoption< mit dem Herzen am rechten Fleck ‘Hollywood-like’ von allen Seiten beleuchtet, ohne ständig den moralischen Zeigefinger zu erheben.

                                Eine etwas straffere Erzählweise hätte es ruhig sein dürfen, denn 118 Minuten kratzten hier wirklich am Limit. Als liebenswertes Feelgood-Kino ist PLÖTZLICH FAMILIE aber genau das richtige für gemütliche 2 Stunden unter der kuscheligen Decke...

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                                  BenAffenleck 23.11.2019, 12:52 Geändert 02.01.2020, 12:49

                                  In TRAIN TO BUSAN springen endlich auch Zombies auf den Zug auf und lassen sich hungrig, schnörkellos inszeniert und in brillanter Optik durch Süd-Korea fahren. Eine Fade Story und das limitierte Set-Design fressen leider die Bahn+ Punkte...

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                                    BenAffenleck 09.11.2019, 16:33 Geändert 02.01.2020, 12:58

                                    Nach Jahren des Schubladen-Daseins befreite ich endlich den BOUNTY KILLER, und verhalf ihm schon nach 10 Minuten zu einer kurzzeitig neuen Umgebung. Kalt, dunkel, müffelig und nur für 14 Tage . . .

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                                      BenAffenleck 06.11.2019, 22:02 Geändert 27.12.2019, 11:56

                                      Eingehüllt in Supergrobi's Umhang, eine alte umlackierte Radkappe auf den Rücken geschnallt und den Schnitzelklopfer zum Donnerhammer umfunktioniert kämpft sich BenAffenleck chronologisch durch nicht enden wollende Horden von Marvel-Filmen . . .

                                      21. – AVENGERS 3: INFINITY WAR (2018)

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                                      Dieser „fantastische Höhepunkt einer einzigartigen filmischen Reise“ (*) ist eine seelenlose, ermüdende und völlig überraschungsarme Popcorntüte vom Vortag, mit durchgängig nerviger Konsolenspiel-Optik erhitzt und dann versucht, mit durchkalkulierten Gefühlen durch Heldentod noch Geschmack dran zu bekommen. Eigentlich Wahnsinn, dass ich dem noch 6,0 Münzen auf die toten Augen lege. Vielleicht wird nach 21 MCU-Filmen doch langsam mein Keks weich . . .

                                      (*) Cover-Beschreibung

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                                      Hier geht's zur Liste:

                                      https://www.moviepilot.de/liste/benaffenleck-guckt-mcu-benaffenleck

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                                        BenAffenleck 03.11.2019, 09:48 Geändert 24.12.2019, 12:07

                                        Wie der Antichrist persönlich tritt er aus dem Schatten. Elegant und ganz in schwarz gehüllt.
                                        Einnehmend. Herausfordernd. Vernichtend.
                                        Ein Meister des manipulativen Wortes. Mit einem perfekt trainierten Gehör, dem jeder noch so leise Fehlton aus seinem Seelenpfuhl namens Orchester die Birne aus der Fassung schraubt. Ein Drill-Instructor der rhythmischen Perfektion, ein apokalyptischer Reiter des Taktes, dessen Blut in 6\8 Schüben von einem mit Adern durchzogenen sich hebenden und senkenden Metronom durch den längst erkalteten Körper gepumpt wird. Eine Aura des Schreckens umgibt diesen Seelenfresser. Einschüchternd. Ein Zeichen mit der Faust das alle verstummen lässt, so leise wie ein Peitschenschlag. WHIPLASH. Schweiß, Speichel und Blut spritzen bis auf die Fernbedienung.

                                        Dieser Knaller von einem Film prügelte mich auch beim zweiten Mal 107 Minuten lang gnadenlos weich. Zwischen Psychothriller, Drama und einigen Schmunzlern ist hier kein Platz für Klagen auf hohem Niveau. Spannender und intensiver kann man ein Debüt-Werk nicht inszenieren. Bis zum grandiosen Finale lässt einen die Geschichte nicht mehr los. Man verkrampft während der Trommelwirbel, bildet sich selber schon schmerzhafte Blasen an den geschundenen Fingern ein und ist am Ende regelrecht verstört, welch große Opfer einige Menschen für ihren Traum bringen.

                                        Auch Damien Chazelle dachte als Drehbuchschreiber, Regisseur und ambitionierter Hobby-Musiker nicht ans aufgeben, als er für sein erstes eigenes Projekt keine Geldgeber fand. Also drehte er einen 15-minütigen Mini-WHIPLASH, der beim Sundance prompt den Preis für den besten Kurzfilm einsackte. Ein Jahr später standen ihm 3,3 Millionen Dollar zur Verfügung, womit er dank perfider Vorplanung in nur wenigen Drehtagen ein perfekt inszeniertes und herausragend gespieltes Musikdrama ablieferte.

                                        Miles Teller brachte durch 10 Jahre Erfahrung als Drummer in Rockbands eine gute Grundlage mit, musste sein Schlagzeugspiel aber in unzähligen Stunden komplett umstellen, um als Jazz Drummer durchgehen zu können. Das Ergebnis ist ungemein authentisch, genau wie das echte Blut an den Sticks und auf den Fellen.
                                        Teller überzeugt aber nicht nur auf dem Drumhocker, sondern bringt auch abseits davon eine ordentliche Leistung, die lediglich etwas im einschüchternden Schatten von J.K. Simmons steht. Was dieser in WHIPLASH bietet, diese respekteinflößende Präsenz sobald er den Raum betritt, ist der schiere Wahnsinn. Eingebettet zwischen cholerischen Wutausbrüchen und sehr emotionalen Momenten kann Simmons sein ganzes Können zeigen, und heimste dafür zurecht den Nebendarsteller-Oscar ein.

                                        Auch wenn man mit Jazz überhaupt nichts anfangen kann, wird einen WHIPLASH in den Sessel pressen, den Puls auf 300 Bpm. pushen und mit einer unbequemen Frage in den Abspann entlassen: Wie weit darf ein Meister seines Fachs gehen, um Einzigartiges aus seinem Schüler heraus zu holen?

                                        FULL METAL WHIPLASH. Elendes Monster . . .

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                                          BenAffenleck 02.11.2019, 09:17 Geändert 26.12.2019, 20:02

                                          Mit Originalität kann EVEREST - EIN YETI WILL HOCH HINAUS nicht gerade punkten, macht das aber mit viel Herz und Fantasie wieder wett.

                                          Auf einer Odyssee durch China begleiten wir 3 Kids, die einen aus einer Laboreinrichtung entflohenen Yeti zum Mount Everest und damit zurück zu seiner Familie bringen wollen. Verfolger mit bösen Absichten sind ihnen natürlich auf den Fersen…

                                          Als spaßiges Abenteuer für die ganze Familie funktioniert EVEREST hervorragend, da die simple Story temporeich und mitreißend erzählt wird, und auch vor Themen wie Trauer nicht zurück schreckt. Vor allem ist es aber die schlicht atemberaubende chinesische Landschaft, die mit spektakulärem Detailreichtum begeistert. Auf der Kinoleinwand absolute Magie und ein Seelenstreichler in den düster verregneten Herbsttagen . . .

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                                            BenAffenleck 02.11.2019, 08:17 Geändert 02.01.2020, 12:47

                                            Als THE ACCOUNTANT frisiert Ben Affleck nicht nur die Bücher krimineller Gruppierungen, sondern richtet auch gleich die Frisuren etlicher Berufskiller. Dabei ist Regisseur Gavin O’Connors Film ein ziemlich komplexer Brocken geworden, der ein wenig überfrachtet zwischen Drama, Thriller und zum Ende hin knallharten Actioner pendelt. Solides Werk mit einer hervorragenden Besetzung . . .

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                                              BenAffenleck 01.11.2019, 09:01 Geändert 02.01.2020, 13:04

                                              „I am the lizard king. I can do anything.”

                                              Es ist immer noch sensationell, wie grandios Val Kilmer eine der größten Legenden des Rockzirkus verkörperte. Original und Fälschung sind kaum voneinander zu unterscheiden, selbst der Gesang der beiden wurde zusammen gemischt. Hier muss man wirklich sagen, dass Val Kilmer tatsächlich zu Jim Morrison wurde, den schwer greifbaren und unberechenbaren Rockstar mit den düster-poetischen Texten.

                                              Als Biopic über die unsterblichen THE DOORS ist der gleichnamige Film nur unter Vorbehalt zu genießen. Oliver Stone lag scheinbar mehr an einer Jim-Morrison-Hommage und legt den Schwerpunkt dabei bedauerlicherweise vor allem auf den Exzess, obwohl hier natürlich auch die wichtigsten Stationen der ‘Doors’ abgearbeitet werden.
                                              Der Kern der Erzählung dreht sich aber um den legendären Frontmann, der lieber als Dichter denn als gottähnliches Rockidol wahrgenommen worden wäre. An dem unermesslichen Ruhm zerbrach Morrison nach 6 Alben und wurde am 3. Juli 1971 im Alter von lächerlichen 27 Jahren im Appartement Nr. 17 in der Rue Beautreillis in Paris tot aufgefunden. Sein Grab auf dem Friedhof Père Lachaise in Paris ist immer noch eine Pilgerstätte der Fans. Jeder der schon mal auf dem berühmten und mit einer unglaublichen Atmosphäre behafteten Père Lachaise unterwegs war weiß, dass dieser Friedhof als Jim Morrisons letzte Ruhestätte angemessen ist. Das Gefühl hatte ich zumindest.

                                              Bis zum letzten melancholischen Schlusspunkt mit dem schlichtweg genialen ‘Riders On The Storm’ präsentiert uns Oliver Stone einen durch Farbfilter gepressten Drogen geschwängerten Bilderrausch, einen mitreißenden Trip durch die von Sex, Drugs & Rock'N'Roll geprägten '60er Jahre. Der Mythos und die andersartige Musik dieser Band ließen mich seit Anfang der ‘90er nie wieder los.

                                              Das erste Mal THE DOORS kann ein durchaus prägendes Erlebnis sein, auch wenn Olivers Stones Film alles andere als perfekt ist . . .

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                                                BenAffenleck 31.10.2019, 20:34 Geändert 02.01.2020, 10:58

                                                Als Haifisch-Horror ist 47 METERS DOWN ein ganz passabler Genre-Vertreter zwischen Klaustrophobie, Sauerstoffmangel und Revolvergebissen. Durchgängig spannend war der vermeintliche Reißer aber keine 47 Minuten am Stück...

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                                                  BenAffenleck 31.10.2019, 12:41 Geändert 02.01.2020, 13:10

                                                  Das eindrucksvolle Leinwand Debüt CRYING FREEMAN des französischen Regisseurs Christophe Gans ist ein kunstvoll bebildeter Genremix aus Action, Drama und Romantik. Basierend auf der 17-teiligen gleichnamigen Manga-Reihe taucht man hier in regelrechte Bilderfluten voller brutaler Poesie fernab heutiger Schnittgewitter ein.

                                                  Die Story um einen Auftragskiller, dem nach jedem Mord eine Träne aus dem Auge rinnt, gaukelt gerne mal etwas Tiefe vor, die sie eigentlich gar nicht hat. Irgendwie passt es als Gesamtpaket mit dem relativ unbekannten aber engagierten Schauspielerensemble trotzdem gut zusammen.

                                                  Die Liebe des Regisseurs zum Heroic-Bloodshed Kino eines John Woo oder Ringo Lam ist unübersehbar und wird mit einer beachtlichen visionären Kraft in gewaltige Bilder gegossen. Die bemerkenswerte Action besteht neben blutigen Shootouts überwiegend aus völlig zeitlosen Kampf-Choreographien und atemberaubenden Stunts, die Mark Dacascos auch persönlich ausführte.
                                                  Ein charmanter Könner, dem die ganz große Karriere leider versagt blieb, durch CRYING FREEMAN aber in seiner Filmpartnerin Julie Condra die Liebe seines Lebens fand und mit ihr eine 5-köpfige Familie gründete.

                                                  Das münsteraner Label ‘Turbine Medien’ hat diesem Kultfilm nach über 20 Jahren mit einer hervorragend umgesetzten BluRay-Veröffentlichung Tribut gezollt, nachdem CRYING FREEMAN endlich vom Index gestrichen wurde und eine passende FSK-16 Freigabe erhielt. Seltsam, dass dieses Action-Ereignis seinerzeit im Kino kaum beachtet wurde, und in den USA bis heute noch als Geheimtipp herhalten muss. Wem da keine Träne aus dem Auge rinnt, hat kein Herz für gutes Action-Kino . . .

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                                                    BenAffenleck 28.10.2019, 20:52 Geändert 27.12.2019, 11:58

                                                    Eingehüllt in Supergrobi's Umhang, eine alte umlackierte Radkappe auf den Rücken geschnallt und den Schnitzelklopfer zum Donnerhammer umfunktioniert kämpft sich BenAffenleck chronologisch durch nicht enden wollende Horden von Marvel-Filmen . . .

                                                    20. – ANT-MAN AND THE WASP (2018)

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                                                    ANT-MAN AND THE WASP = subatomare Belanglosigkeit.

                                                    Ein grauer Pappaufsteller eines Popcorn-Events im durchaus bunten MCU. Zu gut um sich daran zu stören, zu egal um hier mehr als eine handvoll Punkte zu vergeben.

                                                    Bei BLACKWASHING PANTHER und CAPTAIN EMANZIPATION konnte man sich wenigstens noch schön fremdschämen. Nun ja, auch völlig . . . egal.

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                                                    Hier geht's zur Liste:

                                                    https://www.moviepilot.de/liste/benaffenleck-guckt-mcu-benaffenleck

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