BenAffenleck - Kommentare

Alle Kommentare von BenAffenleck

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    BenAffenleck 31.05.2020, 16:47 Geändert 15.11.2020, 12:29

    Frank Castle is Back in Town. Aus Miami (THE PUNISHER *2004*) zurück nach New York und somit endlich wieder dort, wo er hingehört. PUNISHER: WAR ZONE ist der bessere Film, denn die Nummer hier sieht wirklich wie eine Comic-Verfilmung aus: Die Farben und Schatten sind Klasse, der Humor ist grimmig, es gibt endlich einen richtigen „Comic-Bösewicht“ mitsamt seinem irren Bruder, eine völlig überzogene Gewaltdarstellung und die lang vermisste Gunpower-Action.

    Von seinen ordentlichen 35 Millionen Dollar Budget spielte der durchaus auch mal unamerikanisch-satirische WAR ZONE in den USA gerade mal 10 wieder ein, und lief bei uns erst gar nicht in den Kinos. Für die deutsche Regisseurin (!) Lexi Alexander tut es mir wirklich leid, denn näher war den PUNISHER-Vorlagen bisher noch niemand.

    Hat man im übrigen die WAR ZONE erstmal betreten, merkt man ziemlich schnell, dass es hier alles andere als zimperlich zur Sache geht. Die bisher geschnittene FSK 18 Fassung ließ lediglich erahnen, um was für ein extrem blutiges Spektakel es sich hier handelt. Nach der Streichung vom Index kann man diesem extrem kurzweiligen und straighten Gemetzel zwischen gebrochenen Genicken und weggeschossenen Gesichtern nun endlich in voller Länge beiwohnen, ohne Unsummen für eine Import-Fassung zu bezahlen. 72 Sekunden mehr sorgen hier jedenfalls für ein komplett anderes Filmerlebnis.

    Und hat man erstmal Ray Stevenson im ‘engen Schwarzen’ mit blass aufgemaltem Totenkopf auf der Brust gesehen, weiß man erst, was das doch mit Thomas Jane für ein Behelf war.

    So geht ‘justice’. So geht ‘punishment’ . . .

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      Ruhig, melancholisch und atmosphärisch gibt sich NEVER GROW OLD über die gesamte Laufzeit. In bester ‘The Devil Comes To Town’ Manier zieht sich die durch den Matsch gezogene Schlinge immer fester um die Story und den Hals des Bestatters und Familienvaters Patrick (Emile Hirsch).

      Dreckiger (in Irland gedrehter) Western um zu spätes Handeln, Blutgeld und religiöse Scheinheiligkeit. John Cusack hat man schon lange nicht mehr so unangenehm gut gesehen . . .

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        BenAffenleck 16.05.2020, 20:30 Geändert 25.10.2020, 13:09
        über Blade

        Die Comic-Verfilmung BLADE sorgte 1998 für frisches Blut in den Kinosälen, und spritzte bis auf die weißen Westen der Sittenwächter. Ein langer Aufenthalt auf dem Index war die Strafe für den zumindest für damalige Verhältnisse mit maßlos übertriebenen und in keinster Weise ernst zu nehmenden Gewaltdarstellungen durchzogenen Vampir-Actioner.

        Über 20 Jahre nach ihrem Ersteinsatz ist Blades Klinge mittlerweile etwas stumpf geworden, und metzelt sich längst nicht mehr so frisch wie einst durch die Horden der Untoten. Wesley Snipes als möchtegern-ultracooler Daywalker mit angestaubten One-Linern verblasst gegen einen durch und durch coolen Kris Kristofferson aufs Kläglichste, und auch die damals schon nicht gerade atemberaubenden SFX wurden in den letzten 22 Jahren nicht frischer.

        Abgesehen davon ist BLADE aber immer noch relativ kurzweilige und blutige Unterhaltung, endlich vom Index gestrichen und in der Sammler-Edition neben einem echten 5 Liter Blood-Pack sogar mit den echten Eckzähnen von Udo Kier erhältlich. Damit steht der Blut-Disco in der heimeligen Quarantäne nichts mehr im Weg. Warum an der kalifornischen Küste jetzt allerdings die Sonne aufgeht, bleibt ein weiteres ungelöstes Rätsel welches man schleunigst mitsamt der zweiten Filmhälfte mit 2-9 kühlen Blonden runter spülen sollte.

        Ein Licht am Ende des Sarges . . .

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          BenAffenleck 16.05.2020, 20:29 Geändert 15.11.2020, 12:57

          BLADE II ist dem lediglich soliden Vorgänger um mindestens 2 Eckzahnlängen überlegen. Bevor Blade sich mit Super-Vampiren anlegen muss und Anführer des Killerkommandos ‘Bloodpack’ wird, gibt es noch einen kurzen Abriss über Blade’s Geschichte, womit man den ersten Teil nicht mal mehr unbedingt gesehen haben muss. Es kann so einfach sein.

          Für die Fortsetzung wollte Drehbuchautor David S. Goyer unbedingt seinen Wunschkandidaten auf dem Regiestuhl sitzen haben, den aufstrebenden Filmemacher Guillermo del Toro. Der war durch seinen Flop MIMIC arg gebeutelt, hatte auch generell keine Lust auf eine Fortsetzung und drehte erst mal THE DEVIL’S BACKBONE. Goyer konnte ihn dann schließlich damit locken, mit dem möglichen Erfolg unabhängige finanzielle Freiheiten genießen zu können und endlich das Herzensprojekt HELLBOY in die Tat umzusetzen. Wie wir mittlerweile wissen, lief es ganz gut für den mexikanischen Filmemacher mit dem speziellen und surreal-kreativen Stil.

          Die relativ dichte Story kann man lediglich als zweckmäßig bezeichnen, und reißt nicht gerade große Stücke aus frei liegenden Hälsen. Dafür ist der Rest der Schlachtplatte ein visuelles Erlebnis, welches mich schon im Jahre 2002 voll und ganz begeisterte, und in dem Genre Maßstäbe setzte. Die düstere Atmosphäre wurde weiter ausgebaut und kommt knallhart daher, der trockene Humor ist nicht mehr so staubig wie einst, das Tempo ist perfekt getimt und die Action treibend choreografiert und allgegenwärtig. Gerade die Martial-Arts-Szenen waren vor 20 Jahren brachial gut in Szene gesetzt, und geben sich selbst in Zeiten von THE RAID nicht der absoluten Lächerlichkeit preis. Auch die detaillierten Sets, Masken und das Kostümdesign werden dem Zahn der Zeit noch weitere 18 Jahre strotzen. Guillermo del Toro holte aus dem düster-coolen Vampir-Scharmützeln den letzten Tropfen inszenatorischen Blutes heraus und legte die Latte für spätere Comic-Verfilmungen für Erwachsene hoch auf.

          Als ob es ihm um etwas Größeres ging . . .

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            BenAffenleck 16.05.2020, 20:28 Geändert 15.11.2020, 12:37

            Nach dem großartigen BLADE II konnte die Blutbank unmöglich noch mehr qualitativ hochwertigen roten Saft in eine weitere Fortsetzung pumpen. Da David S. Goyer die Drehbücher zur gesamten Reihe schrieb, übernahm er bei BLADE: TRINITY auch gleich den Regie-Posten. Wirklich geschmeidig zusammen passen will hier aber nur wenig, alles wirkt irgendwie lieblos zerstückelt und wieder zusammengesetzt.

            Da ‘Dracula’ für so eine Show scheinbar nicht mehr cool genug ist, wird der ‘Fürst der Finsternis’ hier gleich in ‘Drake’ umbenannt. Das ist genau so unlustig, wie Dominic Purcells hüftsteife Performance und der Großteil von Ryan Deadnolds Sprüchen. Die Fledermaus schießt allerdings Parker Posey’s unfassbar nervige und mit unerträglichem Overacting veredelte Nebenfigur aus Drakes (Dracula!!!) Handlanger-Zirkustruppe ab.

            Schön, dass man wenigstens noch Jessica Biel bei völlig einstudiert wirkenden Fights zusehen kann. An die Choreografien des Vorgängers reicht dieser durch Knoblauchmarinade gezogene Blutlappen in keiner seiner viel zu vielen Minuten auch nur im Entferntesten ran. Schön, dass BLADE II auch ganz hervorragend für sich alleine funktioniert . . .

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              BenAffenleck 13.05.2020, 20:48 Geändert 03.06.2020, 08:58
              über Skin

              „I turn human garbage into human beings“.

              Angenehmes Feierabend-Kino hatte der jüdische Regisseur Guy Nattiv mit dem biografischen Nazi-Aussteiger-Drama SKIN nicht im Sinn. Zwischen gehirnwaschenden Menschenfängern und der Aussicht auf eine richtige Familie fernab menschenverachtender brauner Scheiße entwickelt sich eine spannende und zutiefst (un)menschliche Geschichte, in der Jamie Bell überragend spielt.

              Kein Genre-Primus wie AMERICAN HISTORY X, aber doch mindestens ‘sehenswert’ und mitunter richtig stark gefilmt . . .

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                BenAffenleck 13.05.2020, 20:18 Geändert 25.05.2020, 09:22

                PLANET DER AFFEN mischte Ende der 60er Action, Science-Fiction und eine gehörige Portion Sozialkritik zu einem vermeintlichen Meisterwerk zusammen. Wirklich interessant und bisweilen sogar köstlich ist das Spiel mit der umgekehrten Evolution und das damals schockierende aber nicht minder fantastische Ende.

                Mitunter wurde ich allerdings das Gefühl nicht los, einem etwas trockenen 3 Stunden Epos beizuwohnen. Das fühlte sich bei der Erstsichtung irgendwann in den 80ern noch ganz anders an. Schade, aber irgendwie auch total Banane . . .

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                  BenAffenleck 13.05.2020, 19:50 Geändert 03.06.2020, 08:57

                  Von den vier Filmen, die Regisseur Jaume Collet-Serra und Liam Neeson bisher zusammen drehten, fand ich NON-STOP am stärksten. Die Story des gut getimten Flugzeug-Thrillers wurde nun ein wenig variiert und auf die Schienen verlegt. Im ersten Drittel werden die Gleise für einen nicht gerade innovativen aber doch zumindest interessanten Plot gestellt. Beim Zwischenstop stiegen die beiden Drehbuchautoren scheinbar in den falschen Zug, denn THE COMMUTER wird auf nicht einmal halber Strecke zu einem völlig belanglosen Möchtegern-Thriller ohne jeglichen Biss, mit müden Fights, noch schlimmerer CGI und einem Twist, den man schon beim Ziehen der Fahrkarte erahnte. Ich hätte dem souveränen Cast eine bessere Fahrt gewünscht . . .

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                    BenAffenleck 10.05.2020, 15:25 Geändert 29.06.2020, 18:08

                    Wenn es darum geht, Anspruch und packendes Blockbuster-Entertainment nahezu perfekt zu vermischen, ist Christopher Nolan nach fast 2 Dekaden verdientermaßen der Leading-Man der Autorenfilmer Hollywoods. 2014 schoss er nach einem weiteren Drehbuch seines Bruders Jonathan den großartigen Matthew McConaughey ins Weltall, um nicht weniger als die Menschheit zu retten. Wie fantastisch 'handmade' dieser Film ist (wie alle Nolan-Filme), zeigt im Übrigen das großartige Bonus-Material der BluRay.

                    Der gleichermaßen bildgewaltige und emotionale Streifen ist, anders wie erst angenommen, kein Action-Spektakel im Weltraum, sondern setzt sich mit elementaren Fragen der menschlichen Existenz, im Großen wie im Kleinen auseinander. Dabei ist INTERSTELLAR kein Film-Snack für zwischendurch geworden, sondern verlangt mit seinen wissenschaftlich interessanten Spielereien um Zeit und Gravitation die volle Aufmerksamkeit, dem Schnellgucker vielleicht sogar ein gewisses Maß an Durchhaltevermögen ab.

                    Um seine Story aufzubauen nimmt sich INTERSTELLAR viel Zeit. Schon früh positioniert Nolan die Frage: Was würdest du opfern, um die Welt zu retten? Aus dieser Frage strahlt auch die emotionale Wucht, die diesen einzigartigen Film so packend macht. In seinen besten Momenten ist INTERSTELLAR ein warmherziges und emotionales Familien-Drama für Kopf und Herz, fernab von Raum-Zeit-Krümmung und Relativitätstheorie.

                    Philosophisch. Verwirrend. Aufwühlend. Emotional nachwirkend. Am richtigen Tag in den Player geschoben hat dieses Meisterwerk durchaus die Kraft, persönliche Ansichten über das eigene Dasein in ein anderes Licht zu rücken. Was für ein Film!

                    Stay . . .

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                      BenAffenleck 10.05.2020, 10:30 Geändert 03.06.2020, 08:55
                      über Mandy

                      MANDY vergewaltigt die üblichen Sehgewohnheiten und entzieht sich jeglicher Kategorie langweiliger Worte wie “Sinn” oder “Realität”. Das ist rot-gefiltertes und grobkörniges Arthouse-Kino im Drogenrausch, ein surrealer Traum der Gewalt in Kunstform. Die Apokalypse für Augen, Verstand und Ohren. Selten so einen beschissen-faszinierenden Film gesehen . . .

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                        BenAffenleck 03.05.2020, 16:08 Geändert 03.05.2020, 16:09

                        Disney jagt Marvel mit einer Portion THE INCREDIBLES durch den Mixer. Das Ergebnis ist mehr als brauchbar. Neben rasanter Action und dem Herzen am richtigen Fleck fehlt es BAYMAX weder an Spannung noch an Humor . . .

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                          BenAffenleck 03.05.2020, 15:58 Geändert 01.06.2020, 10:39
                          über Revenge

                          REVENGE ist ein weiterer solider Beitrag des französischen Terror-Kinos, positioniert sich in diesem Fall aber als feministischer Rape-And-Revenge-Film. Relativ spannend und sehr blutig, gut gespielt und definitiv toll gefilmt sind es vor allem viel zu viele Unglaubwürdigkeiten und komische Drehbuchentscheidungen, die REVENGE schon lange vor dem in rot getauchtem Finale ins Straucheln bringen. Das holt dann nicht mal mehr der wummernde Synthie-Soundtrack raus, der das ganze noch mit Gewalt etwas mehr Richtung DRIVE-Kunst drücken will . . .

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                            BenAffenleck 03.05.2020, 15:25 Geändert 01.06.2020, 10:40

                            FAST & FURIOUS 8 drückt erneut gehörig auf die Tube, driftet aber doch langsam mit dem Heck aus der Spur. Die Action-Szenen und Highlights werden immer bekloppter und verlieren mitunter völlig an Bodenhaftung. Selbst mit dem Hirn auf Sparflamme heruntergefahren nervt FAST 8 schon fast so, wie Vin Diesels kaum vorhandenes Schauspieltalent bei gefühlvollen Szenen und der völlig aufgesetzt wirkende Pseudo-Tiefgang.

                            Das Poloch des Teufels? Passt, irgendwie . . .

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                              BenAffenleck 28.04.2020, 20:49 Geändert 29.06.2020, 20:00

                              ..... deshalb legte ich mich nach einer sehr harten Woche mit Apokalypse und Flurrenovierung erschöpft auf die Couch. Es dauerte nicht lange, und ich driftete in das erholsame Dunkel .....

                              In meinem Traum traf ich FAST 7, ein alter Bekannter meinerseits und selbsternannte Reinkarnation eines filmischen Action-Spacken. Tough, scharf geshaved und stramm aufgepumpt wie die Hupen der Hüpf-Dohlen, die bei jedem modern gefilmten Actioner irgendwo durchs Bild wackeln. Auf den ersten Blick würde man nie vermuten, wie gut dieser Typ einen unterhalten kann. So sitzen wir also Bier saufend an der Bar, ich schiebe das Schälchen mit Erdnüssen direkt zwischen uns. Mechanisch greifen wir immer wieder hinein und genießen den salzigen Knack in Kombination mit dem kühl-bitteren Schluck. Grinsend lausche ich seinen Geschichten über fliegende Autos, laufende Berge und unblutbaren Superhelden, lache über die verbal völlig übertrieben ausgemalten Fights und staune bei der genannten Zahl an verbrauchten Platzpatronen.

                              Je später der Abend wird, desto mehr sackt mein alter Bekannter in sich zusammen, sein Blick verliert sich immer mehr in der Pfütze Bier, welche den Boden seines Glases bedeckt. Was los sei, fragte ich ihn nach einiger Zeit. Was er mir dann erzählte, konnte ich nicht glauben. Er sprach davon, dass ihn manche Filmfreunde zu ernst nehmen würden, und man keinen Spaß mit ihm haben könne, sich andere nicht mal für ihn interessieren würden. Und bekanntlich ist ja nichts schlimmer, als 'egal' zu sein.

                              Ich schob meinen Hintern vom Barhocker, stolperte die 45 Zentimeter zu ihm rüber und drückte ihn an meine Brust. Ich flüsterte ihm aufmunternde Worte in sein rechtes Ohr, während er seinen Rotz hoch schniefte wie ein kleines Kind.

                              ..... ich wachte auf, ertastete meine feuchten Wangen und den wenigen Rotz unter meiner Nase. Ich war traurig aber auch gleichzeitig sehr froh darüber, dass es nur ein Traum war. Was wäre es auch für eine Welt, in der man Filme liebt, aber über so einen spektakulären Action-Spacken nicht mehr lachen kann? Dort wäre es mir viel zu grau . . .

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                                BenAffenleck 28.04.2020, 20:25 Geändert 31.05.2020, 18:32

                                FAST & FURIOUS 6 fühlt sich vor allem lang an, und kann in absolut keiner Instanz mit dem Action-Gewitter des fünften Teils mithalten. Vor allem aber nervt mich einfach das Finale so ungemein. Auf Logik und Glaubwürdigkeit hat man die Reihe ja generell nicht abzuklopfen, aber was hier am Ende abgefeuert wird ist einfach nur noch selten dämlich. Nö, nicht meins. Trotz Pils im Tank...

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                                  BenAffenleck 25.04.2020, 08:22 Geändert 25.05.2020, 09:27

                                  EVAN ALLMÄCHTIG ist der perfekte Familienfilm, bei dem der Papa am Freitag Abend guten Gewissens immer mal wieder eindösen kann. Holzhammer-Botschaft trifft auf flache Gags und einen geradezu unterirdisch spielenden Steve Carell . . .

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                                    BenAffenleck 19.04.2020, 12:42 Geändert 31.05.2020, 15:37

                                    Ridley Scott schlägt mit seiner ROBIN HOOD Verfilmung neue Wege ein, und erzählt die Geschichte des berühmten Bogenschützen auf eine ganz eigene Weise. Hier wird völlig unkonventionell mit den Mythen und dem klassischen Bild des ROBIN HOOD gebrochen, und eine Art Vorgeschichte zu den schon unzählige Male verfilmten Abenteuern erzählt.

                                    Interessant ist diese Herangehensweise allemal, einen richtig guten Film macht das aber noch nicht aus. Ein wirklich guter Cast um Russell Crowe und Cate Blanchett, ein fettes Produktions-Budget und großartige Sets können nicht darüber hinwegtäuschen, dass wirkliche Highlights so wie das Herz am richtigen Fleck fehlen.

                                    Dann doch lieber noch mal mit Kevin Costner und seiner lustigen Truppe aus KÖNIG DER DIEBE durch den romantisierten Sherwood Forest jagen, und es mit dem unvergesslichen Alan Rickman aufnehmen. So ging großes Kino . . .

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                                      BenAffenleck 12.04.2020, 14:56 Geändert 03.06.2020, 09:19

                                      Amerikas schlagkräftigster Personenschützer Mike Banning muss zum dritten Mal den Tag des US-Präsidenten retten. Hatten auch schon die extrem unterhaltsamen Vorgänger OLYMPUS und LONDON mit haasträubenden Unglaubwürdigkeiten zu kämpfen, kommt ANGEL HAS FALLEN nur noch spektakulär plump daher und präsentiert ein spannungsarmes und fast schon frustrierend vorhersehbares Drehbuch aus dem 24 Abfalleimer. Der STIRB LANGSAM Anteil wird noch mit ordentlich AUF DER FLUCHT Eckpunkten aufgepimpt und durch ein halbgares Vater-Sohn-Geplänkel unschön abgerundet.

                                      Hier hatte ich jedenfalls nicht mehr so viel Spaß wie mit den beiden Vorgängern, auch wenn Gerard Butler die Show noch halbwegs rockt. Am ärgerlichsten fand ich eigentlich, dass viele gute handgemachte Action-Momente nur Augenblicke später wieder durch sichtbare Green-Screen-Momente und übler CGI entwertet wurden.

                                      Dank meinem Faible für Knarrenfilme mit dickem Wumms drücke ich noch solide 6,0 Patronen ins Magazin . . .

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                                        BenAffenleck 12.04.2020, 08:52 Geändert 29.06.2020, 20:04

                                        Extrem skeptisch legte ich vor gut 10 Jahren FAST 5 in den Player, konnte ich doch bis dahin mit den durchgestylten Streetracer Dödeln so rein gar nichts anfangen. Justin Lin und Vin Diesel präsentierten hier dann auch nichts anderes als eine Zusammenführung von Versatzstücken aus allen bisherigen Filmen der Reihe, legen hier aber mehr Wert auf ausreichend Schauwerte und spektakuläre Action. Einsteigen, anschnallen, hochschalten, Gas geben!

                                        Die simple Story wirkt im Mittelteil leider unnötig aufgeblasen, und mit dem Realismus nimmt man es hier auch nicht so genau. Da wusste man aber noch nicht, mit welch köstlichem Schwachsinn die weiteren Fortsetzungen des Franchise aufwarten würden. Das ist oftmals hart an der Grenze des Akzeptierbaren, und später auch leider völlig drüber.

                                        FAST & FURIOUS 5 ist da noch halbwegs geerdet und macht als grandioses und geradliniges Action-Kino mit Heist-Movie Ambitionen einfach alles richtig. Die Gang um Vin Diesel, Paul Walker und einem dauerschwitzenden Dwayne Johnson ist lässig und extrem cool in Szene gesetzt, und bewährt sich in richtig klasse gefilmten Fights, Verfolgungsjagden, Shootouts und jeder Menge anderem Schabernack. Das geradezu wahnwitzige Tresor-Finale ist sicherlich mit das bekloppteste Spektakel, was es die letzten 10 Jahre im Action-Kino zu bestaunen gab.

                                        Mit so einer kraftstrotzenden Mixtur im Tank brauche ich das Gaspedal von FAST 5 nur kurz antippen und werde schon in den Sessel gedrückt. Pole Position der B-Movie Action-Spacken mit auf Hochglanz polierten A-Movie Chrome Felgen . . .

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                                          BenAffenleck 10.04.2020, 14:52 Geändert 25.05.2020, 09:44

                                          CLOVERFIELD, oder in Fachkreisen auch gerne THE BLAIR WITCH GODZILLA genannt, wurde 2008 ja mit einer Geheimhaltungs-Marketingkampagne in die Filmwelt gefeuert, wie es sie in der Form auch nur alle paar Jahre gibt. Immer schön die Neugier schüren, und den Hype wachsen lassen. Ob das hier letzten Endes alles nur Perlen vor die Säue waren, liegt wie so oft im Auge des Betrachters.

                                          So ganz wird er seiner Erwartungshaltung nicht gerecht, trotzdem bleibt hier ein echt spannender, äußerst kurzweiliger und gut getrickster Monsterfilm übrig. Das CLOVERFIELD aufgrund des Found-Footage Styles schon beinahe als „real-Doku“ durchgeht, und damit unweigerlich die New Yorker Katastrophen Bilder von 09-11 hervorruft, zählt zur größten Stärke des Films. Durch die Mittendrinn-statt-nur-dabei-Wackelkamera entsteht eine nicht zu unterschätzende Authentizität, welche womöglich auch mit einem bekannteren Cast nicht richtig funktioniert. Die hier fliehende Dödeltruppe mit ihren unverbrauchten Gesichtern hat allerdings auch nicht die meiste Gelegenheit, ihr mögliches schauspielerisches Potenzial zu zeigen. Für den Film hier reicht es auf jeden Fall.

                                          Man sieht CLOVERFIELD auch nicht an, wie viel hier eigentlich am Computer getrickst wurde. Ein Großteil des Streifens wurde nämlich in L.A. gedreht, und nicht im Big Apple. Gute CGI, das muss man schon zugeben.

                                          Ganz am Ende des Films kann man sogar erfahren wo das Monster herkommt. Das habe ich bei meiner damaligen Erstsichtung nicht mal mitbekommen. Sehr coole Idee . . .

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                                            BenAffenleck 31.03.2020, 20:15 Geändert 01.06.2020, 10:33

                                            Für einen gehaltvollen Filmabend braucht man sich DIE TRAUZEUGEN AG nicht ins Heimkino einladen. Die Idee, eine lupenreine Bromance als handfeste Hochzeitskomödie zu tarnen ist aber dann doch schon wieder so genial, dass statt Prosecco und Möhrenstreifen mit Dipp ordentlich kaltes Pils und Chips auf den Tisch gehören.

                                            Dank der fantastischen Nebenfiguren gibt es hier einige brutalst geile Schenkelklopfer, die mich sogar Kevin Hart und sein oft unerträgliches Gelaber über die gesamte Spieldauer ertragen ließen. Wer hätte es für möglich gehalten . . .

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                                              BenAffenleck 31.03.2020, 19:26 Geändert 25.05.2020, 09:17

                                              Eine Nominierung für die goldenen Himbeere macht noch keinen schlechten Film, obwohl ACE VENTURA natürlich ein durch und durch beschissener Film ist. Von den Kritikern seinerzeit völlig zerrissen (natürlich zu recht), sorgt das 86-minütige Kasperletheater bei mir immer noch für leicht gereizte Lachmuskeln. Was für ein absurder und erbarmungsloser Klamauk, versehen mit einem Alibi-Plot, der Jim Carrey die Bühne für die wildeste Grimassen-Gymnastik bereitete.

                                              Carreys Karriere nahm ab 1994 bekanntlich ordentlich Fahrt auf. Allein in dem Jahr drehte er DUMM UND DÜMMER, DIE MASKE und ACE VENTURA ab. Erst Jahre später konnte er sich auch in ernsten Rollen beweisen und überzeugen.

                                              Schön, wenn so eine 90er Komödie auch 25 Jahre später noch den Schalk im Nacken hat. Irgendwie doch schon ein solider Klassiker im Genre. Zumindest wenn man Infantilismus im Absatz der möglichen Nebenwirkungen von Medikinet sucht . . .

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                                                BenAffenleck 27.03.2020, 18:20 Geändert 01.06.2020, 10:31

                                                Von GÄNSEHAUT kann hier nicht die Rede sein, eher von Familien-Comedy-Grusel auf Sparflamme. Nach einem relativ gelungenen Start holpert der Film unbeholfen Richtung Abspann und zündet kurz vorher noch den CGI-Overkill . . .

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                                                  BenAffenleck 25.03.2020, 07:56 Geändert 25.05.2020, 09:37

                                                  CONAN ist der Prototyp des Sword & Sorcery-Genres und verhalf Arnold Schwarzenegger zum großen Durchbruch. Die spektakulären Landschaftsaufnahmen, eine detailverliebte Ausstattung und der bombastische Jahrhundert-Soundtrack von Basil Poledouris suggerieren epische Ausmaße, die John Millius Film gar nicht hat. Inhaltlich ist der Streifen einfach zu dünn, um über die gesamte Laufzeit von über 2 Stunden fesseln zu können . . .

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                                                    BenAffenleck 23.03.2020, 19:43 Geändert 31.05.2020, 18:30

                                                    Vor beeindruckender Naturkulisse liefert Scott Walker mit seinem Erstlingswerk FROZEN GROUND einen durchaus stimmigen Thriller ab, der beim Cast und Score alles richtig macht. Vor allem John Cusack ist als liebevoller Familienvater und durchtriebener Serienkiller in einer Person beängstigend gut . . .

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