BenAffenleck - Kommentare

Alle Kommentare von BenAffenleck

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    BenAffenleck 21.04.2019, 12:54 Geändert 11.01.2023, 15:57
    über Vinyl

    „Every generation is full of lost, fucked-up kids who need to hear that they are not alone.“

    Es sollte nicht sein...

    Aber ich hätte mich noch sehr gerne Seite an Seite mit Labelboss Richie Finestra durch weitere Staffeln VINYL gekokst, gesoffen und gevögelt. Der Einblick in diese Zeit des Rock ‘n’ Roll und des musikalischen Auf- und Umbruchs sorgte meinerseits ab und an für feuchte Augen.
    Bisher waren es immer nur gelesene Worte, aber hier durfte man jetzt mal für knappe 10 Stunden ‘dabei’ sein und etwas mit Led Zep, Alice Cooper, David Bowie und Elvis Presley im Rock ‘N’ Roll Zirkus abhängen.

    VINYL ist zwar kein Gold, fühlt sich manchmal dennoch unbezahlbar an . . .

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      BenAffenleck 21.04.2019, 11:35 Geändert 19.09.2019, 20:24

      Ich hatte mich sehr auf THIEF gefreut, konnte aber mit der Geschichte des ehrenhaften Einbrechers, der am “Turning Point” seines Lebens angekommen ist, relativ wenig anfangen. Irgendwie komisch, denn Michael Manns Frühwerk ist optisch großartig umgesetzt, der Soundtrack von ‘Tangerine Dream’ sorgt für noch mehr Atmosphäre und James Caan als ‘richtiger Kerl’ im körpereigenen Wollpullover für massig Authentizität.

      Dem gegenüber steht dann aber eine Liebesgeschichte, deren schnelle Entwicklung und Verlauf ich einfach nicht glaubwürdig fand, und immer für so ein komisches Gefühl sorgte, als ob man kurz eingenickt sei und was verpasst hätte.

      Richtung Ende wird man dann dank des übertriebenen Einsatzes von explodierenden Bloodpacks daran erinnert, dass der Film eine FSK 18 Freigabe hat. Das konnte bei mir aber auch keinen Eindruck mehr schinden, denn die vorherigen 115 Minuten taten zwar nicht weh, fühlten sich aber an wie 3 Stunden. Schade . . .

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        BenAffenleck 21.04.2019, 10:36 Geändert 22.09.2019, 20:24

        2008 schickten Pierre Morel und Luc Besson den bis dahin im Action-Genre relativ unerfahrenen Liam Neeson auf einen adrenalingeladenen und schnörkellos inszenierten Rachefeldzug durch Paris.

        Der Plot von TAKEN ist alles andere als originell, stellt aber mit den Themen Mädchenhandel und Zwangsprostitution ein regelrechtes Alptraum-Szenario dar, dass mich auch nach wiederholter Sichtung noch etwas länger beschäftigt. Wer schon mal mit Bryan Mills durch den Vergewaltigungs-Container auf der Großbaustelle schlich, weiß wovon ich rede. Das lässt sich nicht so leicht abschütteln und ist unglaublich unangenehm.

        TAKEN profitiert vor allem von seiner guten Besetzung, allen voran Liam Neeson, der als “Mann mit ganz besonderen Fähigkeiten” aber auch fast verzweifelnder Vater absolut glaubwürdig rüber kommt. Zudem tut dem Film die halbstündige Exposition gut, die die tragenden Charaktere nicht nur grob umreißt. Auch Maggie Grace als Neeson’s Filmtochter spielt sehr überzeugend, und dass nicht nur während der Entführung. Da mag man den Umstand, dass eine 25-jährige eine 17-jährige spielt, fast ausser auch lassen. Als ob es nicht genügend Nachwuchsschauspielerinnen im Teeny-Alter geben würde. Egal.

        Die ganze Show bleibt jedenfalls bis zum Ende sehr spannend, und begeistert mit bodenständig inszenierter Action. Neeson lernte für die gut choreographierten Fights Nagasu Do, eine Mischung aus Judo, Aikido und Jiu-Jitsu. In den Kämpfen wird nicht lange rumgeeiert, es geht um pure Effektivität. Bämm und fertig.

        Seit TAKEN spielt Liam Neeson nahezu die gleiche Rolle, in mal mehr und mal weniger gelungener Abwandlung, aber das schmälert seinen knallharten Einstand im Action-Genre kein Stück. Der für 25 Millionen Dollar abgedrehte Film wurde entgegen sämtlicher Erwartungen zu einem Überraschungshit, der alleine in den Lichtspielhäusern fast das 10-fache seiner Produktionskosten wieder einspielte und heute zu einem der besten Actionthriller der 00-er Jahre zählt. Wer braucht schon immer Political correctness . . .

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          BenAffenleck 21.04.2019, 10:32 Geändert 24.09.2019, 21:08

          Die beachtliche Fallhöhe nutzt TAKEN 2 komplett aus, und klatscht ungebremst auf den betonierten Boden des 08/15-Action-Thrillers. Das die Reihe nach so einem Spacken von Film nicht tot ist, lässt sich nur als ‘Tragisch’ betiteln.

          Die Copy & Paste-Machart der Sachen, die im ersten Teil funktionierten, animiert zum hemmungslosen Augen verdrehen, wird aber noch mit unfassbaren Unglaubwürdigkeiten und Schwachsinn aufgepimpt, die mich wieder unangenehm daran erinnern, welche Filme Regisseur Olivier Megaton sonst noch verbrochen hat.

          Auch die Action ist alles andere als ansehnlich, was für so einen Film eigentlich schon das verdiente Todesurteil ist. Die Kamera ist viel zu nah dran, jeder Fight ist das reinste Chaos. Und damit man wirklich nicht erkennt, dass Liam Neeson nichts drauf hat, ist jeder Fight komplett zerschnitten worden.

          Der Cutter hatte aber scheinbar eh ein Meth-Problem. Zum Beispiel gibt es in TAKEN 2 diese eine ruhige Szene, wo Bryan Mills seine Tochter bei ihrem Stecher aufsucht. Da gibt es in rund 45 Sekunden fast 20 Schnitte. Nicht selten hatte ich das Gefühl, dass jeden Augenblick Will Ferrell ins Bild stolpert, und sich das alles nur als riesengroße Action-Verarsche herausstellt.

          Ich warte immer noch . . .

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            BenAffenleck 14.04.2019, 19:18 Geändert 19.09.2019, 17:26
            über Braven

            Bei BRAVEN hatte ich auf eine kleine B-Movie-Action-Perle gehofft, von deren Art man ab und an wirklich angenehm überrascht werden kann. Das zufriedene Gefühl gut investierter 0,99€ hielt sich bis zum Abspann, auch wenn hier lediglich 08/15 Massenware geboten wird.

            Das teils übelst durch den Schnee wankelnde Drehbuch wird durch rohe Szenen mit Pfeil, Tomahawk und glimmender Greifzange aufrecht gehalten, während der Plot schon nach 3 Schritten bei -20° erfroren ist. Was soll’s, Originalität hat hier eh keiner erwartet.

            Jason Maoam bringt eine solide Leistung, kämpft sich mit allem Erdenkbaren durch die Killer-Truppe und leidet selbst in den gefühlvolleren Szenen nicht unter Gesichts-Gefrierbrand. Die Mischung aus anfänglichem Vater/Sohn Drama weiß jedenfalls gut zu unterhalten, bis alles vom puren Überlebenskampf überschattet wird.

            BRAVEN muss man nicht gesehen haben. Wenn man aber mal zufällig in die verschneite Hütte eingeladen werden sollte ist es nicht nett, die Einladung auszuschlagen . . .

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              BenAffenleck 06.04.2019, 21:11 Geändert 20.09.2019, 18:53

              MÄNNERTRIP will unbedingt rocken, schafft dies aber auch nach der Zweitsichtung nur bedingt. Einige Schenkelklopfer sind grandios, aber dieses aufgesetzt vulgäre Gelaber nervte selbst nach dem dritten Bier noch.

              Als augenzwinkernden Abgesang auf das Musikbiz mit seinen amtlichen SexSuffDrogen-Exessen und generell Jonah Hill kann man den aber an einem Samstag Abend durchwinken. ‘African Child’, was für ein derber Lacher . . .

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              • Da kann man nur vor Begeisterung die Arme hoch reißen und die rote Nase vom letzten Red Nose Day aus der Schublade kramen. Phoenix ist ... atemberaubend.

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                  BenAffenleck 02.04.2019, 20:38 Geändert 19.09.2019, 17:25

                  Der mysteriöse EQUALIZER mit den ganz speziellen Fähigkeiten ist zurück, um den Hilfsbedürftigen und Schwachen Gerechtigkeit zu bringen.

                  Leider kann die Fortsetzung mit dem großartigen ersten Teil nicht mehr mithalten, der viel fokussierter daher kam, und mit einem richtig fiesen Bösewicht punkten konnte. THE EQUALIZER 2 springt ständig hin und her, rattert durch mächtig viele unbedeutende Nebenhandlungen um sich nach fast einer Stunde endlich mal um den Hauptplot zu kümmern. Bis dahin fühlt sich das alles etwas wirr zusammengeschnitten an.

                  Das durch und durch stürmische Finale lässt es noch mal ganz nett krachen, aber wenn man schon einmal mit Denzel Washington im Baumarkt war, erwartet man einfach noch Spektakuläreres. Das und anderes bleibt uns die Fortsetzung zwar schuldig, trotzdem würde ich jederzeit wieder mit Robert McCall die Gerechtigkeit unter die Leute bringen. Eine starke Figur . . .

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                    BenAffenleck 26.03.2019, 19:55 Geändert 24.09.2019, 21:09
                    über Dredd

                    An den 1995er JUDGE DREDD kann ich mich kaum noch erinnern, DREDD macht Stallones poppige Witzfigur jedoch fast vergessen. Vergleiche sind zwischen den beiden Filmen auch scheinbar nicht angebracht, denn DREDD schießt sich mit grimmig-brutalen Kalibern durch Mega City One, wie es Stallone nach seinem Judge-Flop erst Jahre später im burmesischen Dschungel tun würde.
                    Stilisierte Zeitlupen-Gewalt, Geschosse die sich durch Körper und Köpfe fräsen und diese in Knorpel und Blut auflösen, alles begleitet von Karl Urbans Kinn und einigen zynischen Sprüchen, die aus seinen Richtung Füße befindlichen Mundwinkel tropfen. Ein dystopischer Kindergeburtstag mit einem fetten roten Flatschen auf dem Cover.

                    Umso bedauerlicher, dass der sensationellen 3D-Party nach der Hälfte die Puste ausgeht, sich müde streckt und rein gar nichts mehr zu erzählen hat. Auch aus der Idee, dass Judge Dredd’s Partnerin eine Gedankenleserin ist, hätte man noch so viel mehr machen, und mit wahnsinnigen Psycho-Spielchen eine ganz besondere Note hinzufügen können.

                    Somit ist DREDD optisch ein besonderes Schmankerl, welches man in 3D genießen sollte. Die Szenen die während des Slo-Mo-Drogenrauschs laufen, sind atemberaubend. Die Geschichte von Polizisten, die sich durch ein von einem Drogenbaron kontrolliertes Hochhaus metzeln müssen, erzählte THE RAID einige Monate zuvor aber wesentlich spannender, und das ganz hinauf bis zur letzten Etage . . .

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                      BenAffenleck 21.03.2019, 21:08 Geändert 25.09.2019, 21:04

                      Ich mag ja generell schon einige Male zu oft am Knusperhäuschen geleckt haben, aber HÄNSEL & GRETEL: HEXENJÄGER … tja … datt hat schon Spaß jemacht.

                      Wofür DEAD SNOW Regisseur Tommy Wirkola hier 60 Millionen Dollar auf den Kopf gehauen hat, ist mir zwar ein Rätsel, aber in den Drehpausen geht's bei so einer Horde Hexen am Salat-Buffet bestimmt heiß her.
                      Die furiose Metzelei macht alles richtig, indem sie sich nie richtig ernst nimmt, mit witzigen Einfällen und einer ordentlichen Portion schnell geschnittener Action für ordentliche Unterhaltung sorgt. Und natürlich Gemma Arterton im Leder-Dress auflaufen lässt.

                      Drei x schwarzer Kater. Miaaaaaauuu . . .

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                        BenAffenleck 18.03.2019, 20:27 Geändert 21.09.2019, 21:59

                        Die Feder als Synonym des Lebens tanzt durch die Luft, ein auf und nieder, hin und her. Sie landet am Boden, wird wieder hochgewirbelt und kommt zwischen den mitgenommenen Laufschuhen von FORREST GUMP kurz zur Ruhe. Und der Zauber beginnt…

                        “Shit happens”.

                        Mit einer grandiosen Regie, einem kräftig pumpenden Herz voller Liebe und Leben und ganz wunderbarem Humor lässt uns Robert Zemeckis über einen Zeitraum von 30 Jahren am aufregenden Leben von FORREST GUMP teilhaben. Das haarsträubend geniale Drehbuch schubst seinen Helden durch zig historische Schlüsselmomente, hält Begegnungen mit Elvis, 3 verschiedenen Präsidenten und John Lennon bereit. Wir erleben, wie eine tumbe Nuss mit Beinen aus Gold ein College-Football-Star wird, zum hochdekorierten Kriegsveteranen, Pingpong-Nationalspieler, Mit-Inhaber eines Shrimp-Imperiums, ganz nebenbei den Watergate-Skandal auffliegen lässt und den Smiley erfindet.

                        Als ich Mitte der 90er die VHS von FORREST GUMP mitsamt wunderschönem Steel-Case kaufte, hatte ich noch keine Ahnung, dass mich Teile, Songs und Zitate dieses emotionalen und tief bewegenden Meisterwerkes den Rest meines Lebens begleiten würden. Die Welt wurde tatsächlich ein klein wenig zu einer anderen, wenn man sie einmal durch die Augen von Forrest sah. Der Film ist geradezu eine Schatztruhe an Lebensweisheiten die ermutigend sind, aber auch zur Selbstreflexion anregen oder einfach nur schelmisch grinsend daher kommen.

                        Alan Silvestri bringt den Film und noch so viel mehr in seiner ‘Forrest Gump Suite’ in 8 Minuten und 49 Sekunden perfekt auf den Punkt. Wärme, Hoffnung, Liebe, Drama, Trauer. Streichelnde Melodien und kämpferischer Bombast, umgarnende Chöre und aufbrausende Orchester. Es ist der Score eines Jahrhundert-Werkes und eines außergewöhnlichen Lebens. Wenn man die Augen dazu schließt, sollte es sich anfühlen wie der Soundtrack unseres eigenen Lebens. Erhaben, schön und … gleichfalls außergewöhnlich.

                        https://www.youtube.com/watch?v=4c9EP0zNfdc

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                          BenAffenleck 11.03.2019, 21:05 Geändert 20.09.2019, 18:59

                          Die Hughes-Brüder schicken in THE BOOK OF ELI den großartigen Denzel Washington und die fesche Mila Kunis durch eine actionreiche Bibelstunde Richtung Westen. Ihnen auf den Fersen ist der nicht minder geniale Gary Oldman und sein bis an die Zähne bewaffneter, degenerierter Inzuchthaufen…

                          Inszenatorisch wird hier mal so richtig auf den monochromen Putz gehauen. Einige knallharte und sehr gut choreographierte Fights, würdige Shootouts und eine sehr ansprechende Bildsprache lassen kaum Langeweile aufkommen. Besonders die Kombination aus Atticus Ross starkem Score (‘Panoramic’ ist der Hammer), der religiösen Hintergrundstory und der unbestreitbaren Bildgewalt erschafft eine ganz besondere, fast schon epische Atmosphäre, die die Macht der Bibel nicht gedankenlos anpreist, sondern von mehreren Seiten beleuchtet. Das aber selbstverständlich komplett in Sepia-Farben . . .

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                            BenAffenleck 09.03.2019, 22:22 Geändert 21.09.2019, 19:29

                            Schon ein Jahr nach dem sensationellen Erfolg des ersten Teils kam mit THE PURGE: ANARCHY die wesentlich bessere Fortsetzung in die Kinos. Weitaus actionlastiger als der Vorgänger verlegt ANARCHY die Handlung auf die Straßen von Downtown L.A. und legt noch eine rotzige Portion 'WhatTheFuck' in die sozialkritische Waagschale.

                            Das Konzept des 'Purgens' finde ich nach wie vor beängstigend phänomenal. Und in ANARCHY wird wesentlich mehr daraus gemacht, gerade die Idee der staatlich durchgeführten Abschlachtung des Bodensatzes der Zweiklassengesellschaft ist unfassbar krank.
                            Neben den üblichen kleinen Rachegeschichten und den Gangs, die es auf schnelle Dollar abgesehen haben, pflügen sich nun auch noch modern ausgerüstete Killerkommandos und mit Miniguns bestückte Lastwagen durch die Bestände der Nachbarschaft.

                            THE PURGE: ANARCHY klopft nicht an die Tür, bevor er sie splitternd aus den Angeln kickt und einen absolut überzeugenden Frank Grillo als Punisher 2.0 über die Türschwelle zieht . . .

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                              BenAffenleck 09.03.2019, 21:31 Geändert 25.09.2019, 21:06

                              Die Verbrechensbekämpfung der Zukunft beschert einer wohlhabenden Familie den Alptraum ihres Lebens, denn im Amerika der nahen Zukunft bleiben einmal im Jahr für 12 Stunden alle Verbrechen ungesühnt. Der 'Purge Day' wurde von den 'neuen Gründungsvätern' als selbstreinigendes Ventil einer ganzen Gesellschaft erfunden...

                              Mit THE PURGE inszenierte der Regisseur und Drehbuchautor James DeMonaco für schlappe 3 Millionen Dollar einen soliden dystopischen Home-Invasion-Thriller, der das sozialkritische Potenzial der packenden Thematik nicht vollends ausschöpft. THE PURGE rumpelt irgendwie durch seine überschaubare Laufzeit, lässt die erste Stunde über nicht so richtig Spannung aufkommen, bevor einen das 'Purgen' dann Richtung Finale mit ordentlich Schärfe und Durchschlagskraft aus dem Dämmerzustand prügelt und in der Vorhersehbarkeit des finalen Twists seine Erlösung findet . . .

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                                BenAffenleck 20.02.2019, 21:29 Geändert 22.09.2019, 20:16

                                Der diabolischen Katzenstreichler Ernst Stavro Blofeld hat sich auf einer japanischen Insel eingenistet, um von dort aus die Großmächte gegeneinander auszuspielen. Den drohenden Atomkrieg kann natürlich nur der Frauen vernaschende Brustpelz ihrer Majestät verhindern...

                                Sean Connery wollte nach vier Doppel-Null Einsätzen endlich aus der Nummer raus, steckte für MAN LEBT NUR ZWEIMAL aber noch einmal die Walther PPK ins Halfter.
                                Als Kind habe ich diesen Bond Film vergöttert. Wie kann man als kleiner Bengel bei James Bonds Bausatz-Kampfhubschrauber “Little Nellie”, schießenden Zigaretten und dem actionreichen Finale im Vulkan mitsamt schlagkräftiger Ninja-Kampftruppe auch nicht schwach werden?

                                Durch Kinderaugen betrachtet scheint MAN LEBT NUR ZWEIMAL immer noch eine Menge richtig zu machen. Mein Sohn empfand seinen ersten 007-Ausflug als äußerst angenehm, während ich mich bei den üblen Plotholes und fragwürdigen Drehbuch-Entscheidungen ab und an ins Sitzkissen krallen musste.

                                Sensationell ist hier noch lediglich John Barrys wunderbare Filmmusik, die dem alten Bond-Schinken wenigstens ab und an den Staub abklopft und mich nostalgisch schwärmen lässt.
                                Aber man kann diesen Film ja auch nicht mehr ernst nehmen, wenn man zwischenzeitlich sein Herz AUSTIN POWERS geschenkt hat, der YOU ONLY LIVE TWICE so köstlich durch den Fleischwolf drehte . . .

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                                  BenAffenleck 18.02.2019, 21:07 Geändert 21.09.2019, 22:04

                                  Begeisterungsstürme, Watschen und ständiger Grusel. Ein kleiner Hofknicks vor dem König des B-Movies.

                                  BenAffenleck guckt . . . John Carpenter

                                  - Teil 17 - DIE MÄCHTE DES WAHNSINNS (1995)

                                  Mit DIE MÄCHTE DES WAHNSINNS verbeugte sich John Carpenter Mitte der 90er so tief vor H.P. Lovecraft und dem geschriebenen Horror im Allgemeinen, dass er mit seiner Nase beinahe den Boden berührt hätte. Auch ein wenig Clive Barker schlurft durch einen Film, der bei Veröffentlichung mal wieder völlig floppte, dafür heute aber zu einem der besten psychologisch vertrackten Horrorfilmen überhaupt zählt.

                                  Und da kommen wir schon zum Knackpunkt, denn ich bin schlicht und einfach zu grobmaschig gestrickt, um diese Art von Grusel genießen zu können. Somit bleibt DIE MÄCHTE DES WAHNSINNS auch bei der Zweitsichtung ein fordernder Gähner, der nicht nur auf der Leinwand die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschiebt und 94 Minuten wie eine halbe Ewigkeit erscheinen lässt . . .

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                                  Zur Liste: https://www.moviepilot.de/liste/benaffenleck-guckt-john-carpenter-benaffenleck

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                                    BenAffenleck 15.02.2019, 21:19 Geändert 11.01.2023, 15:42

                                    Nach 10 unglaublich faszinierenden Folgen spuckt einen THE TERROR wieder zurück auf die wohlig warme Couch. Das man die Sichtung nicht ganz ohne Frostbeulen so wie ersten Anzeichen von Unterernährung übersteht, muss man hier einfach in Kauf nehmen. Method-Watching ohne Kuscheldecke und Chipstüte ist hier Pflicht, alle Fenster mindestens auf Kipp.

                                    THE TERROR ist die als Anthologie angelegte Verfilmung von Dan Simmons gleichnamigen Abenteuer-Horror-Roman, und vermischt grandios geschichtliche Fakten mit Fiktion, denn über das tödliche Desaster auf der Suche nach der Nordwest-Passage gibt es eigentlich nur Spekulationen, da bekanntlich alle Besatzungsmitglieder der seinerzeit topmodernen Schiffe ‘HMS Erebus’ und ‘HMS Terror’ ums Leben kamen. Was sich in den 3 (!!!) langen Wintern auf den Schiffen und der weißen Hölle des Packeises abgespielt haben muss, liegt sicherlich fernab jeglicher Vorstellungskraft. Diesem Wahnsinn wird auch noch eine Bedrohung auf Mystery-Ebene hinzugemischt, die nicht nötig gewesen wäre, die Spannungsschraube aber immer wieder kurzzeitig brutal anzieht.

                                    Die Macher von THE TERROR nehmen sich viel Zeit, um die Figuren vorzustellen und die Verhältnisse an Bord auszuleuchten. Einen Blick in so einen Mikrokosmos eines Schiffes vor fast 200 Jahren zu erhalten, mitsamt vorherrschender Zweiklassengesellschaft, empfand ich als unglaublich faszinierend und fesselnd.
                                    Vor der Kamera können großartige Mimen wie Jared Harris, Ciarán Hinds, Tobias Menzies und Paul Ready in ihren vielschichtigen Rollen voll und ganz überzeugen. Da die Figuren sehr gut geschrieben sind, leidet man mit ihnen mit und stellt sich oft die Frage, was man selber in dieser und jener Situation getan hätte.

                                    Wer jetzt noch nicht friert, sondern für THE TERROR immer noch Feuer & Flamme ist, sollte schnellstens auf der ‘Erebus’ oder ‘Terror’ anheuern, die noch im Prime-Hafen vor Anker liegen.
                                    Wie dem auch sei, spätestens wenn euch der beängstigend frostige Score von Marcus Fjellström die Gänsehaut in den Nacken pustet, gibt es eh kein Zurück mehr.

                                    Sensationell . . .

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                                      BenAffenleck 13.02.2019, 20:42 Geändert 21.09.2019, 22:05

                                      Begeisterungsstürme, Watschen und ständiger Grusel. Ein kleiner Hofknicks vor dem König des B-Movies.

                                      BenAffenleck guckt . . . John Carpenter

                                      - Teil 16 – JAGD AUF EINEN UNSICHTBAREN (1992)

                                      Auch ein John Carpenter hat Rechnungen zu bezahlen, und konnte den Gehaltscheck von Warner Bros für die Auftragsarbeit JAGD AUF EINEN UNSICHTBAREN scheinbar gut gebrauchen. Warum sich die Warner Bros für Carpenter entschied, ist aber doch etwas komisch, spricht man doch nicht gerade von gegenseitiger Liebe und Vertrauen, wenn ‘Carpenter’ und ‘Studiosystem’ zusammen in einem Satz verbaut sind. Somit übernahm der filmische Tausendsassa hier auch nur die Regie, und verweigerte dem Studio seinen Namen vor dem Filmtitel. Als dann auch noch der Star des Films lediglich aus vertraglichen Gründen mitspielte, waren das eigentlich schlechte Voraussetzungen für einen halbwegs gelungenen Film.

                                      An den amerikanischen Kinokassen ging die JAGD auch vollkommen unter, lief in vielen anderen Ländern nicht mal im Kino und wurde allgemein gerne verrissen. Dabei erweist sich das Endergebnis auch nach 25 Jahren noch als absolut runder Film, der gut aufgebaut ist und durchgängig klasse aussieht. Den Genre-Cocktail aus Lovestory und Komödie, etwas Action und Drama, vermengt mit einigen Spritzern Science-Fiction und Film-Noir kann man an einem Sonntag Nachmittag bedenkenlos mit der ganzen Familie runter kippen. Davon bekommt man weder Kopfschmerzen noch Schwindelattacken.

                                      Die richtigen Highlights fehlen in der JAGD, aber mir gefällt Chevy Chase in einer etwas ernsteren Rolle recht gut, sofern man ihn hier überhaupt sieht. Dafür ist Daryl Hannah wirklich bezaubernd und sweet, was man von Sam Neil nicht behaupten kann. Der spielt die fiese Drecksau mit viel Spaß, und ist neben den handgemachten Effekten und vielen kleinen Gags der eigentliche Motor des Films . . .

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                                        BenAffenleck 12.02.2019, 21:53 Geändert 28.09.2019, 19:57

                                        Ich bin auch bei der Zweitsichtung von EPISODE VIII - DIE LETZTEN JEDI nicht an all den Unzulänglichkeiten gescheitert. Über den heiligen STAR WARS Regeln und Logiklücken kreist erhaben mein eigener kleiner Todesstern, bereit, jeden Zweifel in eine noch weiter entfernte Galaxie zu pusten.

                                        Rian Johnson lässt seinen Beitrag zur Skywalker-Saga inhaltlich oft im Leerlauf, der ganze (teils nervige) Casino/Code-Handlungsstrang ist völlig überflüssig und bringt EPISODE VIII immer wieder aus dem Tritt. Der mitunter slapstickartige Humor gefällt mir jedoch relativ gut, obwohl auch hier manchmal schon etwas zu dick aufgetragen wird.

                                        Ansonsten zitiert Johnson vor allem aus den jüngeren STAR WARS Filmen, und klatscht eine zweieinhalbstündige Materialschlacht mit grandiosen Schauwerten auf die Leinwand. Bei Bombenteppichen im All, rasanten Weltraumschlachten Deluxe mit explodierenden Sternenkreuzern, beeindruckenden Attacken auf einem trockenen Salzsee, dem Comeback von Luke Skywalker und einem sensationellen Laserschwert-Fight im roten Thronsaal kann ich mich nur ergeben und das Spektakel genießen.

                                        Ich freue mich jetzt schon auf Dezember 2019, wenn das Geheule nach den Kinovorstellungen sogar bis in eine weit, weit entfernte Galaxie zu vernehmen ist . . .

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                                          BenAffenleck 10.02.2019, 12:34 Geändert 20.09.2019, 19:02

                                          Im ersten waschechten Western der Coen-Brüder muss die junge Hailee Steinfeld TRUE GRIT beweisen, um den Mörder ihres Vaters zur Strecke zu bringen. Unterstützung erhält sie von einem abgehalfterten Marshal (Jeff Bridges) und einem stolzen wie auch hartnäckigen Texas Ranger (Matt Damon)...

                                          Die Rache-Geschichte mit Coming-of-Age und Läuterungs-Thematik ist im Kern ziemlich konventionell geraten, schießt dafür aber mit atmosphärischen Landschaftsaufnahmen, kauzigen Charakteren, kuriosen Begegnungen und subtilem Witz wild um sich, ohne das Ziel aus den Augen zu verlieren. Der Erzählrhythmus ist dabei wohltuend gemächlich, die gehörige Portion Melancholie wird immer wieder durch herrlich clevere und humorvolle Dialoge aufgebrochen. Besonders Hailee Steinfeld, die aus 15.000 Bewerberinnen ausgesucht wurde, kommt in ihrem Leinwand-Debüt unglaublich kess und schlagfertig rüber. Da kommt man manchmal aus dem Grinsen nicht raus, wenn sie den ‘harten Jungs’ die Worte um die Ohren haut.
                                          Jeff Bridges spielt routiniert seinen Standard aus CRAZY HEART und LEBOWSKI runter. Einfach köstlich, ein urkomisch verwegener Held mit Ecken und Kanten, während Matt Damon in einer sehr schrägen Rolle überrascht. Er spielt den gut gelaunten und leicht einfältigen Texas Ranger, der sich fast die Zunge abbeißt, mit bravour.
                                          Schauspielerisch wird hier wirklich was geboten, da selbst noch die Nebenrollen mit Kalibern eines Josh Brolin, Barry Pepper und Domhnall Gleeson besetzt wurden.

                                          TRUE GRIT ist aber vor allem ein Ausrufezeichen von Kamera-Legende Roger Deakins, der atemberaubend schöne Cinemascope-Bilder der texanischen Landschaften und der staubigen Westernstadt liefert. Mit minimal ausgebleichter Farbpalette erstrahlen hier Berge, Wälder und Seen in geradezu edler Eleganz.
                                          Das Deakins ein Meister seines Faches ist, zeigt er schon während der Einleitung des Films. Bei nächtlichem Schneefall bewegt sich die Kamera langsam auf eine Hütte zu, vor der ein toter Mann im warmen Licht der geöffneten Tür liegt. Dazu die Stimme aus dem Off und Carter Burwell’s “The Wicked Flee”. Ein absolut magischer Beginn.

                                          Das Original DER MARSHAL aus dem Jahre 1969, für dessen Hauptrolle John Wayne seinen einzigen Oscar kassierte, zitiert TRUE GRIT somit auf zeitgemäße Art und Weise, überaus düster und als klassischen Anti-Western. Handwerklich tadellos und perfekt umgesetzt ,konnte mich TRUE GRIT nach der Zweitsichtung endlich in die Satteltasche packen, auch wenn es noch nicht ganz für den Ritt in den Sonnenuntergang reicht . . .

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                                            BenAffenleck 06.02.2019, 22:04 Geändert 19.09.2019, 17:23

                                            Vor teils atemberaubendem südafrikanischen Postkarten-Panorama lässt der französische Dokumentarfilmer Gilles de Maistre in seinem ersten Spielfilm die Löwen los.
                                            Filmisch leidet MIA UND DER WEISSE LÖWE unter seiner Vorhersehbarkeit und einem oftmals nicht überzeugenden Drehbuch, versteht es aber, seine Message klar rüber zu bringen. Zudem ist es ein großartiger Kniff gewesen, den Film über einen Zeitraum von 3 Jahren zu drehen, und somit den kleinen weißen Löwen zusammen mit den Kinderdarstellern aufwachsen zu lassen. Denn auch wenn man es teilweise nicht glauben mag und ab und an fast nicht in das kofferraumgroße Löwenmaul schauen mag, gibt es hier keine Bits & Bytes Kätzchen zu belächeln.

                                            Im Nachgang sticht MIA UND DER WEISSE LÖWE etwas unangenehm in der Seite, denn ich habe bis dato tatsächlich nicht gewusst, dass die Raubkatzen von den Löwen-Farmen sehr oft nur dafür gezüchtet werden, um für viel Geld von irgendwelchen Arschlochmenschen erlegt zu werden. Eine traurige Welt . . .

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                                              BenAffenleck 02.02.2019, 18:03 Geändert 10.03.2019, 15:12

                                              Ebenso wie mit seiner geglückten Frischzellenkur für STAR TREK, erfüllte J.J. Abrams die unglaublich hohen Erwartungen an DAS ERWACHEN DER MACHT spielend. Die Chance, etwas Eigenes zu erschaffen wurde dabei jedoch völlig vertan, denn EPISODE VII ist im Wesentlichen ein modernes Remake von EINE NEUE HOFFNUNG. Vielleicht war es für einen Neustart aber richtig, sich nicht zu weit aus dem Millenium Falken zu lehnen, und die alte Garde (Leia, Han Solo und Chewbacca) als Eckpfeiler in einer ähnlichen Geschichte mit den neuen Helden (Rey, Finn und Poe Dameron) zu vermischen. Alles nach dem simplen ‘Gut vs. Böse’-Schema.

                                              Abrams und der STAR WARS Drehbuch-Veteran Lawrence Kasdan besannen sich auf die Wurzeln der Saga und trugen die Reihe wieder in eine glaubhaft gebrauchte und dreckige Welt. Trotz unzähliger Tricks sieht DAS ERWACHEN DER MACHT nicht nach einer erdrückenden Effekt-Orgie aus, was man Abrams gar nicht hoch genug anrechnen kann. Dafür gibt es trotzdem einige äußerst opulente Bilder zu bewundern. Gerade der kaputte AT-AT und der gecrashte Sternenzerstörer im Wüstensand sehen schon sehr fett aus. Tricktechnisch ist das alles geradezu atemberaubend und etliche Bilder sind so faszinierend, dass man sich daran schwerlich satt sehen kann.

                                              Das die Darsteller wieder in richtigen Sets mit animatronischen Wesen agieren dürfen, ist natürlich nur von Vorteil. So wird EPISODE VII auch noch in 20 Jahren frisch und knackig aussehen, was man von dem CGI-Overkill EPISODE I-III nicht gerade behaupten kann.

                                              Beim Casting wurde auch alles richtig gemacht. Neben dem nostalgisch charmanten Mitwirken der gealterten Helden setzte man beim ‘Nachwuchs’ auf relativ unverbrauchte Gesichter. Daisy Ridley ist als neue Heldin äußerst solide, Oscar Isaac als tougher Pilot des Widerstands ein souveräner Han Solo 2.0. und Adam Driver ein sehr überzeugender, zwischen der hellen und dunklen Seite der Macht hin und her gerissener Bösewicht
                                              Die faszinierendste Figur wird allerdings ganz großartig von John Boyega verkörpert, der einen desertierten Stormtrooper spielt und sowohl bei dramatischen als auch komödiantischen Momenten voll überzeugen kann.

                                              Hamills Kurzauftritt am Ende sorgt dann noch mal für eine ordentliche Gänsehaut. Ein Blick in sein Gesicht sagt mehr als 1000 Worte, was in den letzten 30 Jahren in der weit, weit entfernten Galaxie alles passiert sein mag.

                                              DAS ERWACHEN DER MACHT ist fulminanter Neustart, der es in weniger als 12 Parsecs schaffte, meine Sparflamme der STAR WARS Leidenschaft in ungeahnte Höhen schießen zu lassen. Möge die Macht weiterhin mit mir sein . . .

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                                              Hier geht's zur Liste:

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                                                BenAffenleck 01.02.2019, 12:30 Geändert 22.09.2019, 20:12
                                                über Charade

                                                Die Krimi-Komödie CHARADE wird oftmals als der beste Hitchcock-Film bezeichnet, der nicht von Alfred Hitchcock selbst inszeniert worden ist. Stanley Donen mischte 1963 einen sehr unterhaltsamen Cocktail aus klassischer Screwball-Comedy und Agenten-Thriller, der ständig mit den Erwartungen des Zuschauers spielt und nicht nur die absolut bezaubernde Audrey Hepburn an der hübschen Nase herum führt.

                                                Im Wesentlichen geht es um eine Bande von Gaunern, die einer jungen Witwe und 250.00 Dollar hinterher jagen. Neben dem pointierten Wortwitz und der charmanten Pariser Kulisse ist es vor allem die hervorragende Besetzung, die mir bis zum Ende unterhaltsame und nur leicht gestreckte 113 Minuten bescherte. Audrey Hepburn und der damals schon wesentlich ältere Cary Grant funktionieren als Leinwand-Paar recht glaubwürdig und haben einige schöne gemeinsame Szenen. Besonders haben es mir aber die Nebenrollen angetan, die mit Walter Matthau, George Kennedy und James Coburn namhaft besetzt wurden.

                                                Das twistende Verwirrspiel mag damals sicherlich für offene Münder gesorgt haben, lässt einen heute aber noch lediglich nett lächeln. Nichtsdestotrotz ein leichtfüßiger Hollywood-Spaß, dem man sich auch heute noch bedenkenlos hingeben darf . . .

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                                                  BenAffenleck 31.01.2019, 11:23 Geändert 11.01.2023, 16:53

                                                  Die Donner-Buddies Seth Rogen und Evan Goldberg lassen nach ihrem ungemein unterhaltsamen Serien-Ausflug PREACHER nicht locker, und bringen ‘ganz nebenbei’ noch die Science-Fiction-Comedy FUTURE MAN ins Rollen, obwohl diese ebenfalls nicht auf ihrem Mist gewachsen ist. Man bedient sich hier völlig schamlos aber absolut augenzwinkernd am TERMINATOR-Plot, dreht wie irre am Zeitreise-Rädchen und feuert im 15 Sekunden-Takt Popkultur-Referenzen und andere Geschmacklosigkeiten ab, dass der Zuschauer aus dem Grinsen gar nicht mehr rauskommt. Sooo geil!!!

                                                  Zum Ende hängt die fette Party ein wenig durch, 2 Folgen weniger hätten FUTURE MAN gut getan. Das spielt aber auch keine Rolle mehr, wenn du schon längst ohne Hose, völlig zugedröhnt aber ungemein glücklich in der Ecke liegst, während die nicht ganz so geilen Typen zu Corey Hart’s ‘Never Surrender’ noch die übriggebliebenen Chicks klar machen. Was soll’s, der Abend war klasse . . .

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                                                    BenAffenleck 31.01.2019, 10:43 Geändert 22.09.2019, 20:27

                                                    Auch gute Feen brauchen ab und an etwas Hilfe.

                                                    - Der Feen-Guide 2001 -

                                                    Die erste Begegnung mit AMÉLIE wird man wohl niemals vergessen. Der nicht wiederholbare erste Moment, als man völlig ahnungslos kopfüber in diese Wundertüte voll magischer Momente fiel, in den riesigen dunklen Augen Amélie’s versank, das große Glück endlich als Puzzle vieler Kleinigkeiten erkannte und wegen der endlosen Vielzahl genialer Einfälle, poetischer Momente und wundervoller Bilder das Popcorn ein wenig feucht und salzig werden ließ. Erste Liebe und so…

                                                    Mit DIE FABELHAFTE WELT DER AMÉLIE zauberte Jean-Pierre Jeunet das ultimative Pariser-Filmmärchen auf die Leinwand, weit weg von den Problemen und der Realität solcher Weltstädte. Die grenzenlose Phantasie des Regisseurs und Autors kennt hier kaum Grenzen und begeistert zudem mit einer Filmsprache, von der wir uns viel zu gerne 122 Minuten in eine bessere Welt säuseln lassen. Die Darstellerriege ist durch die Bank klasse und Jeunet schafft es hier endlich mal, seine Figuren nicht so schräg anzulegen, dass sie nur noch nerven. Das gelang ihm sonst nur noch beim gleichfalls großartigen DIE KARTE MEINER TRÄUME.

                                                    An einem schmuddelig grauen Wintertag ist es jedenfalls immer eine wunderschöne und herzerwärmende Alternative, zu Yann Tiersens Klängen eine Runde mit Amélie Steinchen über den Canal Saint-Martin springen zu lassen oder mit einer Crème brûlée etwas Zeit im 'Café des 2 Moulins' zu verbringen . . .

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