BenAffenleck - Kommentare
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Alle Kommentare von BenAffenleck
An das seinerzeit kontroverse ‘74er Original EIN MANN SIEHT ROT mit Charles Bronson kann ich mich nicht mehr erinnern, die letzte Sichtung ist schon locker 25 Jahre her. Ich bin mir jedoch ziemlich sicher, dass der nicht so lieblos runter gerockt wurde, wie Eli Roth’s Neuauflage DEATH WISH.
Bruce Willis langweilt uns und sich selbst gekonnt über die gesamte Laufzeit, die ermittelnden Cops kommen völlig verpeilt rüber und irgendwie fühlt sich das ganze Script an, als ob es auf morschen Streichholzbeinen steht und jederzeit zusammenbrechen könnte.
Roth spart natürlich nicht mit drastischen Szenen und macht uns unmissverständlich klar, dass absolut jeder eine Glock und ein Sturmgewehr zu Hause haben sollte, um Haus und Familie notfalls gebührend verteidigen zu können. Ich muss dringend mehr Platz im Schuhschrank meiner Frau schaffen . . .
Guillermo del Toro hievt mit SHAPE OF WATER einen so fetten Brocken an Land, der für einen einzigen Gang viel zu mächtig ist, den man aber schön zerlegen und portionsweise einfrieren kann, um sich noch öfters an seinen geschmacklichen Qualitäten erfreuen zu können.
Ich berichte ausführlicher nach meinem nächsten Kontakt mit diesem vor Einfallsreichtum, Charme und Kreativität fast implodierenden Film. Ich verbleibe mit einer vorläufigen 6,0 . . .
ROGUE ONE endet mit dem Anfang von Allem und eigentlich genau so, wie ich es mir gewünscht hatte. Bis dahin liefert Regisseur Gareth Edwards sehr guten Fan-Service ab, und ballert uns mit der Macht auf Sparflamme eine volle Breitseite aus Krieg, Gewalt und Rebellion in den heimischen Sternenzerstörer. Düster, dreckig und konsequent, auch ohne Titel-Fanfare, erklärendem Lauftext und Jedi ist dieser A STAR WARS STORY-Film ein absoluter Knaller geworden.
In ROGUE ONE versucht ein vom Schicksal (oder der Macht) zusammengewürfeltes Häuflein Rebellen die Pläne des Todessterns dem Imperium zu entwenden. Das die Mission von Erfolg gekrönt ist, wissen wir ja schon seit EPISODE IV - EINE NEUE HOFFNUNG, ebenso um die simple Schwachstelle des riesigen Todessterns. Wie verlustreich der Weg zum Ziel aber wirklich war, zeigt uns ROGUE ONE fernab eines Weltraummärchens.
Der Grundton ist wesentlich düsterer, Sci-Fi vermischt sich hier mit Kriegsfilm. Vor Folter und hinterhältigen Meucheleien wird nicht zurückgeschreckt. In den besetzten Städten gibt es Attentate und Häuserkämpfe, aufopferungsvolle Helden wählen den Märtyrertod, um noch möglichst viele Feinde mit in den Tod zu reißen. Terror, wie wir ihn wöchentlich schon in den Nachrichten erleben. Realer war STAR WARS davor und danach nie wieder.
Glücklicherweise bewies man auch mit der Wahl der Darstellerriege um die wieder einmal absolut überzeugende Felicity Jones ein glückliches Händchen. Diego Luna, Riz Ahmed und vor allem der wunderbare Ben Mendelsohn zeigen hier durch die Bank überzeugende Leistungen, die Pralinenschachtel in Form eines X-Wing geht aber ganz klar an Donnie Yen und Wen Jiang.
Die Produktion von ROGUE ONE mag ja mit etlichen Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt haben, unter anderem war von zahlreichen Nachdrehs die Rede, und das Aufstöhnen der Fans dementsprechend laut. Zugegeben, der Start in dieses Himmelfahrtskommando ist etwas holprig, und Forest Whitaker's schräger Auftritt nach wie vor ein furchtbarer Downer. Aber hat man das überstanden, herrscht Anschnallpflicht bei Rebellen, Söldnern und klugscheissenden Ex-Imperiums-Droiden. Edwards erweist sich als solider Geschichten-Erzähler mit einem hervorragenden weil ruhigen Händchen für bombastische und übersichtliche Action-Szenen. Das Finale auf und über Scarif ist ein Fest für jeden, der es auf der Leinwand gerne laut und fetzig mag und für mich das Beste, was es in STAR WARS bisher zu sehen gab.
Nachdem man mit offenem Mund Darth Vaders Auftritt und die grandiose Überleitung zur klassischen Trilogie bestaunen durfte, landet ROGUE ONE taumelnd zwischen 7 und vollen 10 Punkten endlich sicher in Carrie Fishers (digitalen) Händen.
Gänsehaut, Abspann, 9 gestreckte Finger in die Luft . . .
"Hoffnung ".
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Begeisterungsstürme, Watschen und ständiger Grusel. Ein kleiner Hofknicks vor dem König des B-Movies.
BenAffenleck guckt . . . John Carpenter
- Teil 15 - SIE LEBEN! (1988)
Der ehemalige Wrestler Roddy Piper spielt einen Wanderarbeiter, der dank einer speziellen Sonnenbrille eine außerirdische Invasion entdeckt und diese fortan mit Gunpower, Vokuhila und uncoolen Sprüchen bekämpft.
Schon Anfang der 90er konnte mich SIE LEBEN! nicht wirklich rocken. Gut 20 Jahre später ist diese Graupe eine Herausforderung der ganz besonderen Art, ein filmischer Haufen Scheiße, der sich so richtig fies ins Profil der Filmgeschichte drückt. Inszenatorisch künstlich aufgebläht und in die Länge gezogen, schauspielerisch ein Desaster, Szenen ohne Sinn und Verstand (der Müllwagen!!!), Dialoge zum Heulen und eine so aufdringliche Konsumkritik, dass man sich am Liebsten mit den Bügeln der Sonnenbrille und einem saftigen *Ploppp* die Augen aus dem Kopf schälen möchte.
7,0 Community-Schnitt? Fickt euch, die Invasion ist im Gange . . .
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BenAffenleck guckt . . . John Carpenter
- Teil 14 – DIE FÜRSTEN DER DUNKELHEIT (1987)
In den Gewölben einer alten Kirche mitten in Los Angeles versteckte eine Sekte ‘The Green Glibber From Hell’, der nun von einer Meute mehr oder weniger gescheiter Wissenschaftler untersucht wird. Allerlei Käfergedöns, Zombies und die gewohnte Carpenter Atmosphäre lassen nicht lange auf sich warten…
Richtigen Horror gab es bei John Carpenter in den 80ern nur bei THE THING, da ändert auch DIE FÜRSTEN DER DUNKELHEIT nichts dran, der heute in seinen Effekten eher … nostalgisch anstatt schockierend daher kommt. Man darf auch mal gerne Schmunzeln bei den 'Hightech-Computern’, den Frisuren ober- und unterhalb der Nase sowie den Helden vergangener Tage. So konnte ich zum Beispiel Jameson Parker aus SIMON & SIMON entdecken,so wie Thom Bray aus TRIO MIT VIER FÄUSTEN, der hier ungewöhnlich nahe Bekanntschaft mit einem Fahrrad macht. Capenters Allzweckwaffe Donald Pleasence wird hier nicht als Doc Loomis, sondern als Father Loomis eingesetzt, und auch Victor Wong sorgt ein weiteres Mal für den süß/sauren Geschmack. Schade, dass Alice Cooper keine etwas größer angelegte Rolle erhielt. Ich liebe den Großteil seiner Musik, seit dem ich 1991 von einem Kumpel ‘Hey Stoopid’ in die Hände gedrückt bekam.
Carpenter beschäftigte sich zu der Zeit viel mit theoretischer Physik, was er auch gleich mit einem Zeitreise-Aspekt in sein Drehbuch einfließen ließ. Viel mehr weiß ich zu den FÜRSTEN auch nicht zu schreiben. Er unterhielt wirklich nicht schlecht, war für mich aber definitiv eine einmalige Angelegenheit . . .
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BenAffenleck guckt . . . John Carpenter
- Teil 13 - BIG TROUBLE IN LITTLE CHINA (1986)
“Das ist es, wie die Dinge immer anfangen. Klein und bescheiden.”
Trotz extrem positiver Testvorführungen wollte seinerzeit BIG TROUBLE so gut wie keine Sau im Kino sehen. Selbst 20th Century Fox bekam frühzeitig kalte Füße, investierte kaum Geld in die Werbung und eckte immer wieder bei Carpenter an. Dieser war danach so frustriert von der Zusammenarbeit, dass er in Zukunft nur noch kleine unabhängige Filme drehen wollte. Erst im Heimkino und mit den Jahren mutierte dieser actionlastige und nicht gerade unlustige Fantasy-Kung-Fu-Hokuspokus wieder einmal zum Kultfilm.
Dabei braucht man nicht einmal sehr tief in der filmischen Mülltonne wühlen, um dieses Action-Fantasy-Adventure-Fest zu finden und zu mögen. Das Drehbuch steht wackelig auf 2 weichgelutschten Essstäbchen, gut das man das fluffige Popcorn auch mit den Fingern aus der Schale bekommt. Was soll auch schon großartig schief gehen, wenn Kurt Russell als Jack Burton unzählige lockere Einzeiler in die Runde feuert und mit Lippenstift im Gesicht völlig verpeilt Richtung Finale stolpert? Nein, ernst nehmen braucht man in BIG TROUBLE IN LITTLE CHINA wirklich gar nichts, außer den ungezügelten Ideenreichtum und nicht verblassen wollenden Unterhaltungswert.
In Sachen Kulissen, pompöser Ausstattung und auch etlichen 80er Jahre Special-Effects passt es, wie die süß-saure Sauce zur Ente. John Carpenter und Kurt Russell vereint haben in den 80ern ein starkes Triple abgeliefert, das Beste aus ihrem Gegenüber heraus gekitzelt und scheinbar eine Menge Spaß zusammen gehabt, wie der untertitelte Audiokommentar der überraschend guten BluRay beweist. Schade, dass es ihr letzter gemeinsamer Film war und Carpenter hiernach nur noch selten halbwegs glänzen konnte . . .
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Lose basierend auf dem Märchen ‘Die Schneekönigin‘ von Hans Christian Andersen lieferten die Disney-Studios mit FROZEN nach etlichen durchwachsenen Jahren schlichtweg ein Märchen-Musical-Meisterwerk ab, welches mich immer wieder von der ersten Minute an völlig verzaubert.
Die Animationen sind schlichtweg atemberaubend und setzten tatsächlich noch mal neue technische Standards im Genre, so dass man ab und an nur schwerlich aus dem Staunen heraus kommt. Der Schnee und das Eis in allen Varianten sind die eigentlichen Stars des Films, man kann sich fast nicht daran satt sehen.
Aber alleine der technische Aspekt macht noch keine hohe Bewertung aus. Die Geschichte um Anna und Elsa bietet mit ihren herrlichen Sidekicks eine Menge Humor. Besonders der naiv-liebe Schneemann Olaf sei hier erwähnt, der sich so sehr nach dem Sommer sehnt ohne zu wissen, dass nicht mehr als seine Nase und Knopfaugen in einer Pfütze von ihm übrig bleiben würden, und darüber hinaus eh gerne mal seinen Kopf verliert.
Besonders gefällt mir, dass die Figur der Schneekönigin sehr tragisch angelegt wurde, und der Kniff um den Fluch besonders schön und herzerwärmend aufgelöst wird.
Natürlich wird in einem Musical auch ordentlich geträllert, daran fehlt es hier auch nicht. Die Songs sind aber wirklich großartig, und selbst die deutsch Übersetzung verdirbt nicht ihr Potential. Einige Lieder geistern mir noch Tage später durch den Kopf.
Ziemlich zu Beginn, bei ‘Do You Want To Build A Snowman?’, holt FROZEN schon den Eispickel raus und schlägt wild und dramatisch um sich. Innerhalb dieses Songs wird das gesamte bisherige Leben der beiden Prinzessinnen erzählt, zuckersüß mit bitterem Nachgeschmack. In Sachen Regie, Kamera und Schnitt aber unglaublich auf den Punkt. So eine starke Szene in einem Animationsfilm gab es zuletzt bei OBEN.
FROZEN ist somit der perfekte Dezember-Film, und für mich ganz große Kino-Magie, dass mir selbst nach der vierten Sichtung immer noch das Herz schmilzt. Schön, dass es meine Tochter danach immer noch zusammenkehrt, und für eine Stunde ins Kühlfach legt. *Herausragend*, in allen Belangen . . .
Nach dem scheinbar unterirdischen TRANSFORMERS: THE LAST KNIGHT (den ich weiterhin erfolgreich meiden werde), wagt die Reihe mit BUMBLEBEE einen Neustart, und landet zwischen ‘Everybody Wants To Rule The World’, The Smith und THE BREAKFAST CLUB direkt in den 80ern.
Travis Knight bewies mit seinem Meisterwerk KUBO, wie großes berührendes Entertainment mit kleinen Tönen funktioniert, wenn man einem Film das Herz am rechten Flecken lässt. Auch BUMBLEBEE bekommt genug Luft zum Atmen, und erstickt nicht unter ewig langen Materialschlachten. Der Humor ist nett, Hailee Steinfeld ebenfalls, und über einige selbst in so einer Genre-Lackierung üble Kratzer im gelben Lack so wie John Cena kann man im allgemeinen hinweg sehen.
Eine wirklich gelungene 80er-Jahre-Party mit einem großartig aufgelegten DJ und ordentlich Schuss in der Früchtebowle. Eine 6,0 der Herzen und Gedanken macht eine 7,0 auf dem Papier. Es kann so einfach sein . . .
Alan Parkers siebenfach oscarnominiertes Thriller-Drama lässt einen nur Luft holen, um gleich danach die Kehle noch fester zuschnüren zu können. Mit einer gehörigen Portion bitterer Wut im Bauch und dem Schrei nach Gerechtigkeit auf den Lippen folgt man dem charakterlich völlig verschiedenen FBI-Ermittler Duo Anderson (Gene Hackman) und Ward (Willem Dafoe), die 1964 im Ku-Klux-Klan verseuchten Mississippi das Verschwinden von drei jungen Bürgerrechtsaktivisten aufklären sollen. Der Widerstand aller örtlichen Organe ist enorm, Hass steht über dem Gesetz. Die Situation eskaliert…
Rassismus ist ein ernstes Thema, und wird scheinbar niemals etwas von seiner Aktualität verlieren. Auch MISSISSIPPI BURNING basiert auf einer leider wahren Geschichte, die zugunsten einer filmisch mitreißenden Dramaturgie noch etwas zugespitzt wurde.
Dadurch funktioniert der Film hervorragend als spannender Thriller sowie anspruchsvolles Drama, tadellos inszeniert und technisch herausragend von Peter Biziou bebildert.
Aber auch bissiger, fast schon zynischer Humor, blitzt hier und da im Schatten brennender Kreuze und weißer Umhänge auf. Gene Hackmans Figur haut einige so trockenen Dinger raus, dass man bei der schwere des Stoffes schon fast ein wenig über das eigene erleichternde Lachen erschrickt. Die Buddy-Konstellation der beiden völlig verschiedenen FBI-Agents hat schon ihre ganz eigene Dynamik, passt aber einfach so perfekt wie eine hohle Birne unter eine weiße Kapuze.
Hackman und Dafoe glänzen geradezu, aber auch Francis McDormand, Brad Dourif und Michael Rooker bereichern Parkers Film in ihren Nebenrollen ungemein.
Die Doppelmoral zum Ende hin, dass DIE WURZEL DES HASSES völlig verschieden schmeckende Früchte trägt, empfand ich nicht weiter verwerflich. Ich selbst könnte jedem dieser menschenverachtenden Dreckschweine beide Kniescheiben oder Schlimmeres raus schießen wenn ich daran denke, mit wie wenigen Jahren Gefängnis die dreifachen Mörder davon kamen.
Die Wurzel und der Hass, ich weiß . . .
Um sich und ihre Mutter vor einem Leben im Elend zu bewahren, beginnt die junge Russin Dominika eine Ausbildung zum RED SPARROW. Dort lernen die jungen Agenten-Anwärter/innen, ihre Ziele als ‘Puzzle aus Bedürfnissen’ zu begreifen, und wie man es zusammensetzt. Die Ausbildung umfasst sexuelle und emotionale Manipulation, einen Blowjob oder eine Vergewaltigung vor versammelter Klasse eingeschlossen, bevor man bereit für den ersten Einsatz ist…
RED SPARROW mag vieles sein, aber ganz sicher kein schneller Action-Thriller. Francis Lawrence Film ist ein kühl-unberechenbarer Trip in die Schattenwelt der internationalen Spionage, der langsam Fahrt aufnimmt und durchgängig interessant bleibt. Man kann sich bis zum Ende nie sicher sein, wer jetzt wen und vor allem wie über den Tisch ziehen wird.
Auch technisch lässt sich der rote Spatz nicht ins Nest spucken, und begeistert mit herausragender Kameraarbeit, stimmigen Sets und einem atmosphärischen Score von James Newton Howard. RED SPARROW ist durch und durch schick.
Der Plot hingegen läuft hier und da nicht immer ganz rund, über einige Lücken sollte man drüber springen können, ohne noch einmal zurück zu blicken, von der klischeehaften Darstellung der Russen mal ganz abgesehen. Das Katz- und Mausspiel leidet zudem an unnötigen Verkomplizierungen und hätte gut und gerne sinnvolle 20 Minuten kürzer sein dürfen, da einige Nebenstränge am Ende nicht mehr verknüpft werden können.
Jennifer Lawrence beweist mit ihrer charismatischen wie unerschrockenen Darbietung ein weiteres Mal ihre unbestreitbare Klasse. Eine großartige Schauspielerin, die es hier auch richtig mit ihrem Sexappeal krachen lassen darf. Nackte Haut gibt es hier reichlich zu sehen, aber auch rohe und brachiale Gewaltspitzen, die es in sich haben. Keine langen Kampf-Choreographien mit schnellen Schnitten und fetten Moves. Nein, RED SPARROW bietet da nur unbarmherzigen Überlebenskampf statt Schauwerte.
Joel Edgerton mimt den charmanten CIA-Agenten, während Matthias Schoenarts einen beängstigend überzeugenden Russen abgibt. Gegen Charlotte Ramplings fiese ‘Nutten-Ausbilderin’ sehen die anderen Nebenrollen aber keine sibirische Sonne mehr. Was für ein eiskaltes Biest.
Der RED SPARROW flattert bei mir somit haarscharf an 7,0 Punkten vorbei, ist aber jedem Liebhaber von Vodka und langsam erzähltem, herrlich altmodischem Agentenkino ans Herz zu legen . . .
„Du‘se stecken in großes Kacka!"
- Jar Jar Binks -
Im Laufe der Jahre konnte ich mit STAR WARS: EPISODE I - DIE DUNKLE BEDROHUNG halbwegs meinen Frieden schließen. Das mag aber auch daran liegen, dass ich noch nie ein Star-Wars-Hardliner war, oder mich nach der Sichtung von Episode I-III einem Teil meiner Kindheit beraubt sah. Ich fand die Vorgeschichte zur ursprünglichen Saga und deren Figuren immer sehr interessant, obwohl hier längst nicht alles rund läuft.
Nach nur wenigen Jahren merkte man schon, wie schlecht Episode I-III gealtert sind. So viele Szenen wurden vor Green-Screens gedreht und wirken so künstlich, dass man sich nicht selten in einem veralteten Konsolen-Spiel wähnt. Dem gegenüber stehen fantastische Panorama-Aufnahmen und fantasievolle Sets. Somit wird das Auge ständig zwischen Schmeicheleien und Beleidigungen hin und her gerissen.
Natürlich ist es auch sehr schade, dass Lucas EPISODE I so auf kindliche Unterhaltung trimmte, die auch nach fast 20 Jahren nichts von ihrem negativen Zündstoff verliert. Dafür mag ich das Hauptdarsteller-Trio aus Liam Neeson, Ewan McGregor und vor allem der bezaubernden Natalie Portman sehr, die hier wirklich sensationelle Kostüme und Gewänder zur Schau stellen darf.
Und nach dem wirklich beeindruckenden Endkampf zwischen Qui-Gon Jinn/Obi-Wan Kenobi und Darth Maul zu ‘Duel Of The Fates’ bin ich relativ froh, den unbestreitbaren Entertainment-Faktor dieses Films mittlerweile genießen zu können, auch wenn man sich tatsächlich ab und an so fühlt, als ob man in “großes Kacka” stecken würde. Aber dieses Gefühl verliert man auch bei den beiden Fortsetzungen nie komplett . . .
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In STAR WARS: EPISODE II - ANGRIFF DER KLONKRIEGER ist die Grundstimmung schon wesentlich düsterer, tauscht übertrieben komischen Kinderkrams des Vorgängers allerdings gegen eine übertrieben komische Liebesgeschichte ein. Obwohl, es gibt zwischen Hayden Christensen und Natalie Portman schon einige Szenen, die gut funktionieren und einen wenigstens nicht komplett kalt lassen.
Generell spielt Christensen seinen Schnösel-Jedi gar nicht so übel, schließlich muss er das ganze “Dunkle Seite der Macht Repertoire” von Arroganz über Jähzorn bis Kaltherzigkeit rüber bringen. Ich finde allerdings, dass seine deutsche Synchronisation nicht gerade Vorteilhaft ist. Die macht ihn irgendwie noch schnöseliger.
Bis zum finalen CGI-Augenfick-Overkill gibt es eine passable Geschichte um eine Verschwörung galaktischen Ausmaßes, die aber immer wieder übel an Fahrt verliert und alles andere als ‘Auf-den-Punkt’ erzählt wird. Die uncharmante Künstlichkeit vieler Szenen und Bilder rundet den ANGRIFF DER KLONKRIEGER zudem negativ ab, und lässt den Film im Niemandsland zwischen ‘ziemlich geil’ und ‘was soll das denn jetzt’ einpendeln . . .
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Auch EPISODE III - DIE RACHE DER SITH wankt fast zweieinhalb Stunden zwischen Genie und Wahnsinn. Etliche alberne und völlig unnötige Gags reiben sich an der wesentlich härteren Gangart des Films, ein digitales Sperrfeuer ungeahnten Ausmaßes und unübersichtlicher Wuseligkeit lässt einem die Synapsen ankokeln und begeistert nicht durchgängig.
Sterile Bits & Bytes. Videospiel-Look & Schauspieler vor Green-Screens. Eine teils seelenlos wirkende Materialschlacht. Auch im Abschluss seiner neuen Trilogie fand Lucas digitale Herrlichkeit einfach kein gesundes Mittelmaß, obwohl ich die zahlreichen Verknüpfungen zur klassischen Trilogie doch sehr mag.
Dafür bekommt die zweite Hälfte von EPISODE III dann aber ein ordentliches Pfund epischer Tragödie und Tiefe verpasst. Die dunkle Seite der Macht, Verrat, Mord und Bruderkrieg. Hier wird es wirklich düster und endet für mich in einer absoluten Gänsehaut-Schlusssequenz, in der Obi-Wan Kenobi den Säugling Luke Skywalker an Owen und Beru übergibt.
Panoramabild, John Williams Jahrhundert-Score, echte Gänsehaut und am Ende 100% STAR WARS-Feelings und 110% Hass-Liebe . . .
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Ich könnte gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte.
Die Action bei OPERATION RED SEA ist definitiv geil , der komplette Rest nicht. Im wirren Daueraction-Modus gibt es keine Spur von Drehbuch, Logik oder passablem Schauspiel. Nach nicht einmal der Hälfte habe ich die weiße Flagge gehisst und um den Gnadenschuß gebettelt.
Ein nicht weiter empfehlenswertes Abziehbild guter Kriegs-Actioner wie BLACK HAWK DOWN oder OPERATION: KINGDOM ...
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Michael Apted setzt den schlagfertigen und absolut bewundernswerten William Wilberforce und William Pitt ein würdiges filmisches Denkmal, die durch Ehrgeiz, Wahnsinn, Hilfe von ihren Freunden und letzten Endes Raffinesse den Slave Trade Act im British Empire durchsetzen.
Im Auftrag der BBC entstand dieser Historienfilm, der mit seinem guten Cast, großartiger Ausstattung und authentisch wirkenden Drehorten überzeugen kann. Dabei wird mir reißerischen Bildern, die das unvorstellbare Grauen der Sklaven zeigen, komplett verzichtet. AMAZING GRACE ist ein Film der Worte und Erzählungen, die grausamer als Peitschenhiebe ihre blutigen Striemen in der Vorstellungskraft des Zuschauers zurück lassen. Selbst Tage nach dem Abspann muss ich noch jeden Morgen den Verband wechseln.
AMAZING GRACE, der Titel beruht auf dem gleichnamigen Lied des geläuterten Kapitän eines Sklavenschiffs John Newton, erzählt seine Geschichte über viele Jahre, und springt in der Handlung auch mal gerne vor und zurück. Man sollte den Film also nicht mehr unbedingt nach einem langen und harten Arbeitstag einlegen, dafür kommt er auch zu entschleunigt daher.
Trotz fehlender Highlights bekommt man hier ein durchweg interessantes und erhellendes Stück Geschichte geboten, welches von mir aus aber ruhig noch etwas reißerischer und dramatischer hätte erzählt werden dürfen . . .
Begeisterungsstürme, Watschen und ständiger Grusel. Ein kleiner Hofknicks vor dem König des B-Movies.
BenAffenleck guckt . . . John Carpenter
- Teil 12 - STARMAN (1984)
Wo Kurt Russell noch einst den Flammenwerfer zückte und für klare Verhältnisse sorgte, wickelt Karen Allen einen weiteren extraterrestrischen Besucher einfach mit ihrer unbestreitbaren Niedlichkeit um den Finger. Die Waffen der Frauen und so…
Mit STARMAN wagte sich John Carpenter auf ungewohntes Terrain und drehte mit dieser Auftragsarbeit einen Mix aus Sci-Fi-Roadmovie und romantischem Drama, relativ nett aber auch etwas schwerfällig, bis man im Finale bei Rotlicht (!) und Schneefall (!!) angelangt ist. Michael Douglas produzierte diese Alien-Schmonzette und Jeff Bridges erspielte sich eine Oscar-Nominierung, ging mir hier mit seiner steifen Interpretation des ‘grinsenden Mannes von einem anderen Stern’ aber furchtbar auf die Eier.
Dabei fing in den ersten 10 Minuten alles so unheimlich schön und schön unheimlich an . . .
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- Teil 11 - CHRISTINE (1983)
In den frühen 80ern traf der Meister des Horrors endlich auf den King der unheimlichen Belletristik. Ein Knaller hätte es werden können, ein nettes Filmchen ohne echten Grusel oder gar Horror wurde es. Das wirklich unheimliche an CHRISTINE ist, dass die Vorproduktion schon im Gange war, bevor der Roman in die Buchläden kam. Spooky…
An die literarische Vorlage kann ich mich kaum noch erinnern, was nicht gerade für sensationelle Unterhaltung spricht. Und genau das gibt auch die Verfilmung wieder, die in Dramaturgie und Spannung mit zu wenig Luftdruck auf den Puschen durch die 110 Minuten cruist und es einfach nicht über “Durchschnittsware” hinaus schafft.
Erwähnenswert sei hier wieder das Carpenter’sche Aussenseiter-Kino, hier in der Form des zu Beginn uncoolen und gemoppten Teenagers Arnie, der erst unter dem Einfluss des Plymouth Fury CHRISTINE zu einer coolen Socke wird. CoA mit Psychopathen-Anleihen, das allerdings nie so richtig in Trab kommt und in einem komplett unspektakulären Finale verpufft.
Technisch gibt es hier auch 35 Jahre später nichts zu meckern. Die wenigen Effekte sehen immer noch solide aus, der ganze Film wurde gut eingefangen und sieht alles andere als trashig aus. Auch der Soundtrack weiß mit etlichen Rock’n’Roll Klassikern zu gefallen, der Score von Carpenter persönlich ist passend, frisst sich aber nicht ganz so ins Ohr, wie man es sonst von ihm gewohnt ist.
Man merkt, dass sich die Filmschaffenden um John Carpenter redlich bemüht haben, aber schlussendlich bleibt CHRISTINE lediglich ein netter U-12 Gruseler . . .
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LOVE, VEGAS kann man alle paar Jahre mal wieder einlegen, ohne dabei wirklich was verkehrt zu machen. Cameron Diaz und Ashton Kutcher versprühen gute Laune und verfügen über irgend so was ähnliches wie ‘Leinwandchemie’, werden hierbei aber auch großzügig von einem fantastischen Nebendarsteller-Cast unterstützt. Einige Lacher holen mich hier gnadenlos ab, und auch an Wortwitz mangelt es nicht so sehr, wie an überraschenden Wendungen oder Substanz.
LOVE, VEGAS bleibt somit auch nach der Zweitsichtung eine solide Mischung aus perfidem Rosenkrieg und vorhersehbarer Rom-Com . . .
Begeisterungsstürme, Watschen und ständiger Grusel. Ein kleiner Hofknicks vor dem König des B-Movies.
BenAffenleck guckt . . . John Carpenter
- Teil 10 - THE THING (2011)
Die Neuauflage von THE THING erzählt äußerst solide die Vorgeschichte zu Carpenters Horror-Meisterwerk. Allerdings handelt es sich hier doch eher um ein Remake, als um ein Prequel, welches für mich schwer zu bewerten ist, da ich ein großer Fan des Originals bin.
Auch hier wird etwas in eine von der Außenwelt abgeschnittenen Arktis-Station geschleppt, was definitiv besser hätte draussen bleiben sollen. THE THING (2011) traut sich dann aber leider doch nicht, neue Wege einzuschlagen. Paranoia. Ekel. Viecher. Das hat man alles schon gesehen, und die “Heilige Scheiße. Wie haben die das nur gemacht?”-Momente fehlen einfach, da können die CGI-Effekte noch so großartig sein.
Dem Film tut es auch nicht gut, sein Finale nach außen zu verlagern, um noch ein paar größere Schauwerte präsentieren zu können. Das schmälert den Gesamteindruck etwas, und wäre nicht wirklich nötig gewesen.
Unterm Strich ist das alles aber relativ spannend und atmosphärisch umgesetzt, rotes Blut auf weißem Schnee und gemütliches Licht spendende Salven aus dem Flammenwerfer gehen ja nun auch wirklich immer . . .
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WIDOWS erzählt viele Geschichten, beschäftigt sich mit Politik und Rassenhass, Selbstbestimmung, stellt Fragen zum ‘Teufelskreis der Armut’ und hantiert mit einer Menge Potential herum, hinkt aber etwas aufgrund der schieren Masse, die McQueen und die GONE GIRL Autorin Gillian Flynn in ihr Drehbuch pressten.
Vorrangig geht es aber, basierend auf einer britischen Mini-Serie aus den 80ern, um Frauen, die sich nicht länger herumschubsen lassen wollen. So gesehen vielleicht auch Steve McQueens Beitrag zu #MeToo. Aber wie schon oben angedeutet, suhlt sich WIDOWS in etlichen schmutzigen Gräben der (nicht nur) amerikanischen Gesellschaft.
Handwerklich bekommt man hier wieder ganz großes Kino geboten. McQueens Regie ist ein weiteres Mal einwandfrei, Sean Bobbits Kameraarbeit einfallsreich aber nicht aufdringlich und Hans Zimmer unterlegt die Bilder stimmig mit einem düster-dramatischen Score.
Einen Actionkracher darf man bei WIDOWS trotzdem nicht erwarten, sondern ein recht spannendes Thriller-Drama mit einwandfreien Darstellerleistungen. Viola Davis ist wie immer eine Bank, und auch Colin Farrell kann bei mir wenig verkehrt machen. Als Überraschung muss ich aber Elizabeth Debicki nennen, die ich bisher noch gar nicht auf dem Schirm hatte, hier aber in einer vielseitigen Rolle glänzen kann. In Nebenrollen gilt es noch Liam Neeson, Michelle Rodriguez, Robert Duvall und den hier extrem fiesen Daniel Kaluuya (GET OUT) zu nennen.
Steve McQueen lieferte bisher schon stärkere Filme ab, was WIDOWS auch ein wenig zu einem Opfer der eigenen Erwartungen macht. Trotzdem bin ich schon gespannt, wie die Witwen ihren wendungsreichen Coup zum zweiten Mal in meinem Kellerkino durchziehen, denn schlechte Unterhaltung geht definitiv anders . . .
Wenn man morgens schon mit einer Koks-Line startet, bei Kornflakes das C vergisst und nach 12 Semester Lehramt doch keine Lust auf kleine oder mittelgroße Rotzlöffel hat, kann man immer noch in der Titel-Schmiede deutscher Filmverleiher anheuern. Dort kann man scheinbar seinen Frust rauslassen. Anders ist es nicht zu erklären, dass aus dem OT MEGAN LEAVEY ein Gassenhauer wie SERGEANT REX - NICHT OHNE MEINEN HUND Wird. Ein deutscher Titel, der zumindest mir beim ersten Lesen einen völlig anderen Film suggerierte.
Wie dem auch sei, MEGAN LEAVEY ist eine gut gewichtete und äußerst unterhaltsame Mischung aus Biopic, Drama und Kriegsfilm. Erzählt wird die Geschichte einer jungen Frau, die sich im Leben verloren hat und von dem heiligen Marine-Corps gerettet wird. Allerdings wird sie nicht zur G.I. JANE mit Glatze, sondern die Führerin eines Suchhundes für Sprengstoffe. Und genau aus dieser Sicht kennt man den Wüstenkrieg noch nicht, ähnlich ‘erfrischend’ wie seinerzeit der geniale THE HURT LOCKER. Aber auch von den entstandenen Narben der menschlichen und tierischen Heimkehrer wendet sich Gabriela Cowperthwaites Spielfilm-Debüt nicht ab.
Patriotische Untertöne sind bei so einem Stoff wohl so gut wie unvermeidbar, schließlich ist es das Biopic einer Purple-Heart Trägerin. Das mag ich dem Film somit auch nicht ankreiden wollen. Kate Mara kann in der Hauptrolle komplett überzeugen, egal ob tough-kämpfend oder völlig verzweifelnd. Sehr solide Leistung und ein durchaus sehenswerter Film . . .
Nach einem etwas hektisch-wuseligen Start beruhigt sich PETER HASE und überzeugt mit Substanz, gelungener Slapstick und einer Menge Meta-Humor für die Erwachsenen, immer im Wechsel zwischen Worten und Bildern versteckt.
Schön, wenn die Kinder langsam anfangen, Filmtipps an die Eltern zu verteilen. Hier lohnt es sich, den Hasenbraten auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Familienfilm-Deluxe . . .
Visuell ist MORTAL ENGINES geradezu atemberaubend, lässt darüber hinaus aber eine wirklich packende Geschichte und vor allem Seele vermissen. Dystopisches-Teen-Popcorn von einem Reißbrett, an dem Peter Jackson und Fran Walsh einst Großes erschufen.
„Die Welt ist im Wandel. Ich spüre es im Wasser. Ich spüre es in der Erde. Ich rieche es in der Luft.”
… und ich sehe es auf der Kino-Leinwand . . .
So geil ich auch DALLAS BUYERS CLUB und DER GROSSE TRIP - WILD des kanadischen Regisseurs Jean-Marc Vallée finde, DEMOLITION und die darin thematisierte Trauerarbeit der etwas anderen Art konnte mich nie wirklich überzeugen, auch wenn Jake Gyllenhaal ein weiteres Mal ganz groß aufspielt.
Erzählerisch ist der Film wenig mitreißend und kennt scheinbar nicht das Ziel, auf das er zusteuern soll. Aufgrund des starken Hauptdarstellers, sowie Chris Cooper und Naomi Watts in Nebenrollen, aber auch kein Totalausfall, eher spezielle Drama-Kost . . .
PAY DAY versucht sich als lässiger 80er-Buddy-Actioner, in dem 2 Schuldeneintreiber mit lässigen Sprüchen, fliegenden Fäusten und flinken Kicks in Los Angeles von einer Keilerei zur nächsten kutschieren. Für einen lockeren Feierabend mit Scott Atkins, geringem Anspruch und einem kalten halben (oder ganzen) Sixpack wirklich keine schlechte Wahl, auch wenn ich nur 5,0 Punkte zücke . . .