BenAffenleck - Kommentare
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Alle Kommentare von BenAffenleck
Nachwievor ein beschissener Film mit ätzendem Humor und noch schlimmeren Perücken. Ich konnte gar nicht so schnell Bier ranholen, um mir KINGPIN ertragbar zu saufen. Und irgendwie klappte es dann doch noch . . .
Dunkle Wolken ziehen herauf im Leben von Familienvater Curtis LaForche (Michael Shannon). Er wird geplagt von Vorahnungen eines großen Unglücks. Bald läuft seine Paranoia aus dem Ruder und er beginnt mit der Erweiterung seines Tornado-Schutzbunkers, um seine Familien vor der drohenden Katastrophe zu bewahren...
Mit seinem zweiten Spielfilm TAKE SHELTER inszeniert Jeff Nichols nach eigenem Drehbuch ein psychologisches Thriller-Drama mit formidablen Kinobildern. Dabei stellt er den amerikanischen Traum als Mythos dar, der nach der Weltwirtschaftskrise einer nicht greifbaren Angst und einer permanenten Verunsicherung platz macht.
Äußerst konzentriert wirft Nichols einen unheilvollen Blick auf ‘God’s Own Country’, und bricht die Sorgen der Mittelschicht auf den Mikrokosmos einer jungen Familie runter. Die wird von Michael Shannon und Jessica Chastain als Eltern einer hörbehinderten Tochter herausragend dargestellt, und unterstrich schon vor gut 10 Jahren die schauspielerische Weltklasse dieser beiden Darsteller.
Unterschwellig spannender Mystery-Thrill, den man sich getrost alle paar Jahre mal wieder anschauen kann. Noch nie war der Gedanke eines eigenen kleinen Schutzbunkers im langsam aufblühenden Garten gleichzeitig beängstigender und tröstender als zu Corona-Zeiten.
Bleibt gesund und bleibt Mensch . . .
Bei THE GUARDIAN läuft leider alles nach Schema F. Ewig lange drauf gefreut, und dann während des Films tatsächlich einige Male auf die Zeitanzeige geschielt. Das Drehbuch empfand ich als so schwach, dass es zu keiner Zeit echte Gefühle vermitteln konnte und somit schon die Luft unter Wasser für so eine Art Film verdammt dünn werden lässt.
Kevin Costner ist natürlich wie eh und je ob vor oder hinter der Kamera eine Bank, und selbst Ashton Kutcher liefert solide ab. Spannung und Drama kommt hier aber nur selten rüber, was die 139 Minuten Laufzeit ordentlich in die Länge zieht. Die Vorhersehbarkeit der Story und etliche weniger gelungene CGI-Sequenzen lassen nur noch schlappe 5 Zähler übrig.
Total schade . . .
Seit dem damaligen enttäuschenden Kinobesuch habe ich mich an KISS OF THE DRAGON nicht mehr heran getraut. Dabei hätte ich es auch belassen sollen, denn selbst als Fan des Action-Genre verpasst man hier rein gar nichts. Mal abgesehen von den eh schon spärlich gesäten Action-Momenten, einer peinlichen Story als Aufhänger für Jet Lis Akrobatik und allgemeinem Schauspiel auf Sparflamme sind es wieder einmal die komischen ‘Luc Besson-Momente’ die selten doof, nervig und peinlich wirken . . .
Auch nach fast 50 Jahren hat DER EXORZIST seine düstere und unheimliche Wirkung nicht verloren. Komischerweise finde ich den so unangenehm, dass ich diesen Meilenstein immer noch nicht richtig abfeiern mag . . .
5 Jahre nach dem überragenden HARRY BROWN dreht Regisseur Daniel Barber einen weiteren Film, der leise und unangenehm daher kommt. In THE KEEPING ROOM müssen sich zum Ende des amerikanischen Bürgerkriegs zwei Schwestern und ihre (ehemalige) Sklavin gegen zwei Deserteure zur Wehr setzen.
Das Setting wirkt schon beinahe postapokalyptisch und unterstreicht gekonnt die hilflose Lage der Frauen, während fast sämtliche Männer auf den Schlachtfeldern für Ruhm & Ehre ihr Blut vergießen.
Ein solides, gut besetztes und gespieltes Filmchen aus Versatzstücken von Drama, Western und Home-Invasion zusammengefrickelt. Muss man nicht, aber darf man guten Gewissens . . .
"Ihr seid also der Meinung, dass eine Diktatur bei uns nicht mehr möglich wäre?"
Ich fand Dennis Gansels Remake von DIE WELLE ziemlich mitreißend und mehr als gerechtfertigt, so ein Thema vom frühen 80er-Muff zu befreien und für heutige Sehgewohnheiten interessanter zu machen. Wenn man es damit schafft, in den Schulen und auch zu Hause mal über leider zeitlose Themen wie eine alles verschlingende Gruppendynamik, Mobbing und soziale Rollen zu diskutieren oder zumindest darüber nachzudenken, ist eine Neuverfilmung absolut legitim.
Gespielt wird das alles mindestens solide, Jürgen Vogel steht da qualitativ erwartungsgemäß außen vor. Finde es auch nicht weiter tragisch, dass gerade zum Ende hin etwas zu dick aufgetragen und das Drama zelebriert wird. DIE WELLE reißt schließlich auf irgendeine Art und Weise alle mit sich mit.
Die Aktualität des Stoffes bleibt trotzdem eindrücklich und sollte jeden dazu anstiften, weiterhin zu hinterfragen und wachsam zu sein. Viel zu lange ruht man sich schon auf einem weichen Bett aus “Das wird nie wieder passieren” und “Wir haben doch Gesetze” aus.
Wenn alte s/w Aufnahmen einen frischen Braunstich bekommen . . .
In einem Satz zusammengefasst ist DIE ERMORDUNG DES JESSE JAMES DURCH DEN FEIGLING ROBERT FORD ein kunstvolles Genussstück, welches sich als Western tarnt. Stück für Stück setzt Andrew Dominics Streifen ruhig das Puzzle zusammen, das die Ermordung des Jesse James erklärt. Dabei stehen weder Western-Klischees im Vordergrund noch zeigt er Brad Pitt als Revolverhelden mit rauchenden Colts. Das absolute Gegenteil ist hier der Fall.
Obwohl ein Scheitern an den Kinokassen vorprogrammiert war, investierte Brad Pitt eine ordentliche Portion des 30 Millionen Dollar Budgets aus eigener Tasche. Allerdings nur unter der Auflage, das weder der Titel noch wesentliche Teile des Drehbuchs geändert werden.
Relativ mutig für ein entmystifizierendes Epos über eine Western-Ikone, die vor fast 140 Jahren einer der ersten amerikanischen Medienstars war. Der zweifelhafte Ruhm und die Überhöhung der Person Jesse James wurde über Jahre hinweg befeuert von Zeitungsartikeln, Gerüchten und auf ‘Tatsachen’ basierende Abenteuer in Groschenheftchen. Ein Western-Mythos und damaliger Superstar für junge Bewunderer wie Robert Ford, der von ähnlichem Ruhm träumte und sich der Bande um JJ anschloss.
Regisseur Andrew Dominic verbindet somit historische Fakten und Suggestionen mit eindrucksvollen Schauspielerleistungen, wunderschöner Cinematographie und einen melancholischen Score zu einem ganz außergewöhnlichen Filmerlebnis. Möglicherweise ist DIE ERMORDUNG DES JESSE JAMES einer der am Besten fotografierten Filme überhaupt. Roger Deakins schwelgt vielleicht etwas zu oft und selbstverliebt in seiner Kunst und einigen Verfremdungseffekten, aber was er zum Beispiel mit ausgefeilten Licht und Schattenkonstruktionen rausholt, während die Gang auf den Zug wartet, ist für mich atemberaubend. Ein bewegter Bildband, auch bezogen auf die wunderschöne kanadische Landschaft mit ihren ausladenden Panoramen.
Nick Cave & Warren Ellis unterlegten die Bilder mit einem der schönsten Scores überhaupt. Musik und Stimmungen, die als perfektes Bindeglied zwischen den Bildern und der Handlung fungiert. So entfaltet die Geschichte eine Sogwirkung, der man sich kaum entziehen kann, wenn man sich auf diesen Film einlässt – dazu sollte man aber auch knappe drei Stunden Zeit mitbringen.
Schauspielerisch bewegt sich hier gleichfalls alles auf höchstem Niveau. Brad Pitt spielt den gesundheitlich angeschlagenen, unter Paranoia und Depressionen leidenden Jesse James überragend. Wenn die heldenhafte Fassade kurzzeitig wegbricht, der ängstliche, depressive, ausgelaugte Mensch dahinter zum Vorschein kommt, ist das nichts anderes als fantastisches Schauspiel. Nicht umsonst zählt Pitt den Film zu seinen liebsten Werken.
Bei Casey Affleck als Robert Ford sitzt wirklich jeder Blick, jedes verschmitzte Lächeln und verschlagene Grinsen. Kindliche Begeisterung, hinter deren Vorhänge sich leicht manipulierbare dunkle Schatten bewegen. Ein sonderbarer Feigling als Werkzeug eines weiteren Feiglings, der das ewige wegrennen und verstecken einfach satt hatte.
Des weiteren darf man sich noch an einer starken Leistung vom ewig unterschätzten Sam Rockwell erfreuen, so wie an Jeremy Renner, Mary-Louise Parker und Paul Schneider in den Nebenrollen.
In epischer Breite und epischen Bildern erzählt Andrew Dominic einen ruhig dahin fließenden Anti-Western von unglaublicher Schönheit und Tiefe, denn man möglicherweise mehrmals schauen muss um ihn für sich zu entdecken. Selten war ein Pistolenschuß lauter . . .
Eine traumatische Kindheit und das Leben als Kriegsveteran und Ex-Agent lassen von Joe lediglich eine Hülle übrig. In seinem bulligen und vernarbten Körper versteckt sich ein emotionales und psychisches Wrack, welches an der Schlechtigkeit der Welt zerbrochen ist. Mit Panzertape und einem Hammer bewaffnet lässt er sich von wohlhabenden Kunden anheuern, um deren verschleppte Kinder aus den Händen von Sexhändlern zu befreien…
Lynne Ramsay drehte schon 2011 mit WE NEED TO TALK ABOUT KEVIN einen Film, der mich umhaute und noch sehr lange beschäftigte. Ein provokanter und vor allem viel diskutierter Arthouse-Hit, wie man ihn intensiver nicht drehen kann.
A BEAUTIFUL DAY ist thematisch ebenfalls nur schwer zu ertragen. Das radikal reduzierte Thriller-Drama unterläuft alle Erwartungen und liefert eine drastisch intensive Charakterstudie eines Mannes ab, der ständig zwischen Hingabe und absoluter Verzweiflung schwankt und psychisch enorm belastet ist.
Basierend auf dem Roman YOU WERE NEVER REALLY HERE von Jonathan Ames schrieb Ramsey das Drehbuch und produzierte den Film gleich noch mit. Dabei verliert sich das Ergebnis nicht in vielen Worten oder gar Erklärungen. Vieles wird nur in kurzen Rückblenden angedeutet und überlässt es dem Zuschauer, sich sein eigenes Bild in deprimierend Grau und ewig Schwarz auszumalen.
Dabei schreckt die Filmemacherin auch vor brutaler Gewalt nicht zurück, beobachtet aber meist in kurzen starren Einstellungen aus sicherer Entfernung. Dem gegenüber stellt sie faszinierende Momente voll tiefer, aufrichtiger Zärtlichkeit, die mich einige Male schlucken ließen, da Joaquin Phoenix auch in den leisen Momenten nichts anderes als überragend spielt.
Der ‘Radiohead’-Gitarrist Johnny Greenwood unterstreicht mit seinem schräg-fiebrigen Score die düstere Grundstimmung perfekt. Bis auf zwei-drei Stücke absolut nervenzerrendes Katzengejaule mit viel Synthies und Beats, außerhalb des Films für mich unhörbar, innerhalb des Films unglaublich passend und bereichernd.
A BEAUTIFUL DAY ist somit kein Film, den man nur nebenbei gucken sollte. Ich musste ihn nach der Erstsichtung auch erst mal ein Jahr in der Schublade reifen lassen, bevor ich ihn gestern ein weiteres Mal in den Player schob. Ein eindringliches und außergewöhnliches Filmerlebnis mit starkem Schnitt und teils poetischer Bebilderung.
Schön, dass eine Frau im Männer-Genre ‘Revenge-Movie’ so einen Film auch mal völlig anders erzählen will, kann und darf . . .
Ich war nie ein wirklich großer Fan des Originals, dementsprechend wenig Lust hatte ich auf die 'Realverfilmung' von DER KÖNIG DER LÖWEN. Zu unrecht, denn unter Jon Favreaus sicherer Regie entfaltet sich ein richtig guter Film, der unglaublich detailiert und wundervoll bebildert ist. Genau das Richtige für einen sonntäglichen Ausflug mit der Familie in die computeranimierte afrikanische Savanne . . .
Nach dem fantastischen dritten Teil hätte man die TOY STORY nicht weiter erzählen brauchen. TOY STORY 4 ist wirklich kein schlechter Film, verfügt aber nicht mehr über das große Herz der Vorgänger und deren Innovation. Gut aber beliebig . . .
"Ich bin nur ein einfacher Kerl, der einen Kerl spielt, der vorgibt, ein anderer Kerl zu sein".
-Kirk Lazarus-
Für seine herrlich aberwitzige Hollywood-Satire TROPIC THUNDER krempelte Ben Stiller ordentlich die Ärmel hoch und schrieb fleißig am Drehbuch mit, übernahm die Regie und besetzte sich auch gleich noch in der Hauptrolle. Das Ergebnis geht weit über das übliche Maß einer Komödie hinaus. Stiller und sein Team lassen es ganz gewaltig krachen und nehmen Hollywood, das Kriegsfilm-Genre und ihren eigenen Berufsstand voll auf die Schippe. Ein köstlicher Spaß aus Pseudo-Realismus und brutaler Verarsche.
Zu Beginn werden die Charaktere in eigenen Fake-Trailern vorgestellt, die schon die Marschrichtung der nächsten zwei Stunden vorgeben. Hier ist nichts heilig. Bevor der Film 2008 in die Kinos kam, gab es sogar Homepages der Darsteller mitsamt der erwähnten Fake-Trailer. Bei TROPIC THUNDER hat man durchgängig das Gefühl, auf einem doppelten Boden zu stehen. Schon allein das John Toll (BRAVEHEART, DER SCHMALE GRAT) diesen wahnwitzigen Klamauk in spektakulären Bildern einfängt und qualitativ auf ein höheres Level hebt, sorgt mitunter für heitere Verwirrung. Es passt eigentlich gar nicht, unterstützt aber die Illusion eines Film-im-Film Gefühls ungemein.
Fantastisch in TROPIC THUNDER ist Robert Downey Jr., der als australischer Method Actor Kirk Lazarus immer in seiner Rolle bleibt, und sich in einer Operation sogar dunkel pigmentieren ließ, um überzeugend einen Farbigen spielen zu können. Ein Kracher, dass es dafür sogar eine (echte) Oscar-Nominierung gab.
Doch nicht nur Hollywoods verblendete Stars bekommen hier ihr Fett weg - die gesamte Filmbranche wird durch den Kakao gezogen! Vom exzentrischen Pyrotechniker bis hin zum brustbehaarten, cholerischen Produzenten und hippen Künstler-Agenten. Das Hollywood scheinbar Bock auf die Nummer hatte, zeigt ein Blick auf die Liste der Nebenrollen und etlichen Cameos. Dort tummeln sich die Namen von Jack Black, Steve Coogan, Matthew McConaughey, Nick Nolte und Tom Cruise.
Bei einem geschätzten Budget von 90 Millionen Dollar überzeugt TROPIC THUNDER nicht nur als Gag-Feuerwerk, sondern ist parallel dazu ein großartig in Szene gesetzter Action-Kracher, bei dem man sich mit Herzenslust an den zahlreichen gigantischen Explosionen erfreuen kann.
Ben Stiller bewies hiermit jedenfalls, dass Komödien nicht immer der standardisierte Einheitsbrei sein müssen. 2008 wusste ich das noch nicht ganz so zu schätzen, die Komödien der 2010er Jahre belehrten mich eines besseren.
Wenn es nach mir ginge, hätte er für diesen Film definitiv den ‘Kreischenden Affen’ verdient. In seiner Vitrine für bedeutsame Trophäen wäre dafür sicherlich noch Platz gewesen . . .
Die großartigen Richard Gere und Andy Garcia liefern sich als Good Cop/Bad Cop in INTERNAL AFFAIRS ein solides Psycho-Duell mit einer guten Portion Zynismus, Gewalt und Klischees. Erwartet hatte ich mir aber wesentlich mehr Spannung . . .
Das Ticket für schmale 5,50 € gekauft, aufs Popcorn gänzlich verzichtet und lediglich 2 bittere 0,33er um Mund und Kehle gelegentlich zu befeuchten. Rein in den Kinosaal, die wie immer exakt in der Mitte der oberen Reihen gebuchten Plätze aufsuchen, sich zurückfallen lassen …
… und über einen nass-lehmigen Rand in ein Labyrinth von Schützengräben inmitten der Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts rutschen.
Tod und Zerstörung überall.
Junge Männer, fast noch Kinder, die sich in den gierigen Rachen der Bestie Krieg werfen. Ein letzter Gedanke an Heimat, Wärme, Liebe und die schützenden Arme der Mutter, während ihnen selbst die Gedärme oder Schlimmeres aus der Bauchdecke hängen. Sterbend zwischen aufgedunsenen Pferdekadavern und gierigen Ratten, die an den erkalteten Kameraden, möglicherweise sogar Freunden, knabbern.
Gestandene Männer, die an diesem Anblick und den ohrenbetäubenden Herzschlägen aus Granaten Detonationen ihren Verstand verlieren und dennoch weiter in den Tod befehligen. Für König und Kaiser, Ehre und Vaterland, wenige Zentimeter Niemandsland. Alles beim Alten, IM WESTEN NICHTS NEUES.
Angst und Verzweiflung überall.
Angenehmes Kino geht anders, atemberaubendes Kino geht exakt so, wie es Sam Mendes und sein Team in 1917 zeigen. Hier werden 2 Männer aus der Masse hervorgehoben, an deren Beispiel gezeigt wird, was im Grabenkrieg für die Soldaten des 1. Weltkriegs Realität war. Natürlich nur eine Geschichte von Hunderttausenden, aber erschreckend genug, um uns unvermittelt und in Echtzeit ins Geschehen hinein zu ziehen. Dabei bleibt Roger Deakins mit seiner Kamera immer auf Augenhöhe der beiden Protagonisten, und lässt uns Zuschauer bis zum Abspann in einer (scheinbar) einzig langen Plansequenz nicht mehr von ihrer Seite weichen und somit zum dritten Mann im Bunde werden. Gerade durch diese erzählerische Besonderheit entfaltet der Film seine ganz besondere Wirkung, denn auf beiden Seiten der Leinwand kann man sich nie sicher sein, welche Hölle sich hinter dem nächsten Bombentrichter des unwirklichen Niemandslands auftut und ob die Deutschen ihre Stellungen wirklich verlassen haben.
Natürlich handelt es sich bei so einem aufwendigen Film wie 1917 nicht um einen einzigen One-Shot, sondern versteckt seine Schnitte ungemein geschickt. Mitunter sind es trotzdem bis zu 11-minütige Plansequenzen, deren Ausarbeitung, Vorbereitung und fehlerfreie Umsetzung ein riesiges Unterfangen darstellen. Mit welch technischem und ideenreichen Aufwand sich die nie ruhende Kamera durch die gigantischen und akribisch ausgearbeiteten Sets bewegt, ist kaum zu glauben. Schon alleine dieser Aufwand sollte jedem Filmfan ein Kinoticket wert sein.
Bemerkenswert fand ich, dass 1917 nicht mal große Action-Sequenzen nötig hat. Die Spannung zieht sich dieser besondere Film aus dem konstanten Gefühl der immerwährenden Bedrohung, die ähnlich wie im gleichfalls starken DUNKIRK nahezu gesichtslos und selten wirklich greifbar ist. Auch so wird genug gezeigt, was man so schnell nicht vergessen wird. Vor allem wenn Schönheit und Tod nur weniger Meter auseinanderliegen. Im Zusammenspiel mit Thomas Newmans Score bieten sich diesbezüglich so einige sagenhafte Gänsehaut-Momente. Spätestens im letzten Atemzug des ausklingenden Wahnsinns, wenn 1917 aufhört wie er anfing, braucht man sich eines verschwommenen Blickes nicht zu schämen.
Come back to us . . .
Eingehüllt in Supergrobi's Umhang, eine alte umlackierte Radkappe auf den Rücken geschnallt und den Schnitzelklopfer zum Donnerhammer umfunktioniert kämpft sich BenAffenleck chronologisch durch nicht enden wollende Horden von Marvel-Filmen . . .
23. – SPIDER-MAN: FAR FROM HOME (2019)
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Die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft fängt in ihrem Netz nichts, was den Zuschauer wirklich begeistern könnte. Ganz maue Story aus Highschool-Roadtrip, peinlichsten Teeniefilm-Momenten und irgendwas mit nem Holo-Superschurken und ner Brille.
Bröckeliges Fundament und ganz billige Aufhänger, um ne lockere Milliarde damit zu verdienen und den 23ten Film des qualitativ spektakulär absteigenden MCU überhaupt irgendwo dran aufhängen zu können.
Das ist alles nicht schlimm, sondern einfach nur beliebig austauschbar und egal. Wenn selbst Action und Schauwerte in solchen Filmen nur noch anöden, sollte es langsam echt gut gewesen sein . . .
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Hier geht's zur Liste:
https://www.moviepilot.de/liste/benaffenleck-guckt-mcu-benaffenleck
Luc Bessons neuer Action-Kracher ANNA erscheint gewohnt sexy und optisch schön präsentiert. Die Hauptdarstellerin (und natürlich Model) Sasha Luss wird immer gut in Szene gesetzt, prügelt, schießt und fickt sich aber lediglich durch das übertrieben twistreiche Agenten 1x1, welches sich für schlauer hält als es ist.
Liest sich scheiße, rutscht aber haarscharf an einer 7,0 vorbei. Ich mochte die Erzählweise, die immer fleißig in der Zeit hin und her springt, zudem gings teilweise ordentlich zur Sache. Das wirkte dann zwar derbe synchronisiert, aber die Szene im Restaurant ist die kleine Schwester der Kirchen-Szene aus KINGSMAN.
Das der Film so Mitte/Ende der 80er-Jahre spielt, aber zu fast keiner Minute so wirkt, macht fast schon wieder Spaß und ist irgendwie Banane. Alleine schon die weltweite Kameraüberwachung ist immer mal wieder einen Schenkelklopfer und einen herzlichen Zug aus der eiskalten Bierflasche wert.
ANNA ist wie ein sensationelles Parfüm, welches gekonnt den Duft von Scheiße unterm Schuh überlagert . . .
Guy Ritchie hat mit seiner Neuinterpretation des staubigen SHERLOCK HOLMES Stoffes einen ordentlichen Blockbuster abgeliefert, der optisch wirklich klasse daherkommt und über trockenen Humor verfügt. Warum diese Mischung bei mir nicht richtig zünden mag, verstehe ich selbst nach der dritten Sichtung immer noch nicht...
OUR IDIOT BROTHER macht als herzensgute Komödie mit ihren schräg-glaubwürdigen Figuren alles richtig, bietet darüber hinaus aber keinen nennenswerten Mehrwert. Durch und durch 'nett'...
Alle paar Jahre lässt DANTE’S PEAK in meinem Heimkino ordentlich Dampf ab, kippt sämtliche Pfützen im Umkreis zu kleinen Säure-Seen, lässt auf meine vollgestellten Film-Regale zentimeterdick Asche regnen und erinnert mich wieder daran, für solche Vulkan-Eventualitäten einen Satz Lava resistente Sommerreifen vorrätig zu haben.
Wie fast alle Katastrophen-Filme ist auch Roger Donaldsons Knallbonbon nicht viel mehr als heiße Luft und in etlichen Momenten einfach nur total doof, auch wenn DANTE’S PEAK noch mit einer halbwegs realistischen Herangehensweise seine Gesteinsbrocken durch die Handlung schleudert. Aber wenn der Charme der amerikanischen Kleinstadt auf solide 90er Inszenierung trifft, muss man sich einfach verzaubern lassen.
Mit etwas Bezug auf den realen Ausbruch des Mount St. Helens im Jahr 1980, ein wenig Story-Fundament von DER WEISSE HAI, aus flachen Schablonen ausgestanzte Figuren und ein kaum (!) vorhersehbarer Romantik-Plot gibt es hier eine vor Klischees strotzende Geschichte, die mich trotz oder vielleicht gerade wegen der ruhigen und nicht gerade kurzen Charakter-Einführung solide unterhält. Der sympathische Pierce Brosnan und die toughe Linda Hamilton bringen eine souveräne Leistung und verfügen zudem über genug Leinwand-Chemie, um ihnen nicht schon einen frühen Feuertod oder üble Säure-Verätzungen an den Hals zu wünschen.
Wenn dann nach gut einer Stunde die Bombe hoch geht und die Natur Amok läuft, lässt die 115 Millionen Dollar Produktion ordentlich die Muskeln spielen und bietet bis zum finalen Urknall teils spektakuläre Schauwerte mit einer gut gewichteten Mischung aus Modell- und CGI-Effekten.
So weit bleibt also alles beim Alten im großen Schatten des DANTE’S PEAK: spannende Unterhaltung auf ordentlichem Niveau, eingebettet in einer authentischen Kulisse und eruptiven Wumms nach hinten raus. Passt . . .
Eigentlich sind sie nur einfache Fischer. Doch seitdem internationale Flottenverbände das Meer vor der Küste Somalias intensiv befischen, Giftmüll verklappen und es keine Überwachung des Gewässers seitens einer Staatsgewalt mehr gibt, müssen sich immer mehr Fischer den Piratenbanden skrupelloser Warlords anschließen, um ihr eigenes Überleben und das ihrer Familien zu sichern. Mit ihren kleinen Nussschalen, schwer bewaffnet und der Macht der Verzweiflung auf ihrer Seite legen sie sich mit imposanten Containerriesen an, versuchen diese zu kapern und hoffen, einen guten Fang bzgl. der anstehenden Lösegeldforderungen gemacht zu haben. Eines ihrer prominentesten ‘Opfer’ war die Maersk Alabama. Fünf Tage verbrachte der US-Schiffskapitän Richard Phillips in der Gewalt seiner Peiniger. Am Morgen des 8. April 2009 begann sein physisches und psychisches Martyrium, als somalische Piraten seinen Frachter kaperten und ihn als Geisel nahmen…
Paul Greengrass hat mit CAPTAIN PHILLIPS einmal mehr einen höchst spannenden und ungemein authentischen 134 Minüter abgeliefert, der ohne wenn und aber zu den besten Thriller-Dramen der 2010er Jahre zu zählen ist.
Das Thema Piraterie wird hier mit Auswirkung auf alle unmittelbar Beteiligten gezeigt, auch in welch unsagbaren Teufelskreis sich die Piraten selbst befinden. Ein Punkt, über den man möglicherweise noch nie nachgedacht hat.
Mit schnellen Schnitten und Kameraschwenks erzeugt Greengrass ein Mittendrin-Gefühl, welches einen unweigerlich zur Schwimmweste unter dem Heimkino-Sessel greifen lässt. Für dieses bewegende Entführungsdrama braucht man Nerven wie Ankerketten. Das sich bis ins Unerträgliche steigernde Finale und die Schlussszenen gehören zum intensivsten, was das Kino der letzten Jahre zu bieten hat.
Der Leinwand-Debütant Barkhad Abdi und der Schauspiel-Gigant Tom Hanks liefern sich hier ein Duell auf Augenhöhe und sind die Spitzen eines atemberaubend natürlich aufspielenden Casts. Seinerzeit hatte ich Hanks etwas aus den Augen verloren und verspürte kaum noch Appetit auf neue Filme mit dem Saubermann-Superstar. Mit dieser Rolle hatte er mich jedoch sofort wieder auf seiner Seite. Wie er dem hier erlebten Schrecken in den letzten 3 Minuten des Films Gestalt verleiht, ist mit das Beste was ich jemals auf der Leinwand gesehen habe. Etwas Superlative muss auch mal sein.
Abseits von Patriotismus und Heldentum lässt uns CAPTAIN PHILLIPS ein eiskaltes Bad in ethischen Grauzonen ein und kapituliert im unausweichlichen Finale vor der Menschlichkeit.
Zermürbendes Spannungs-Kino . . .
Der Dokumentarfilmer Kevin Macdonald brilliert 2006 gleich mit seinem Spielfilmdebüt und gewährt einen erschreckenden Blick in die grausame Diktatur des Idi Amin, der 1971 mit ehrenhaften Versprechen und durch einen unblutigen Putsch die Macht in Uganda übernimmt. Seine baldige Schreckensherrschaft wird geschätzten 300.000 Menschen das Leben kosten…
Der Roman von Giles Foden, der dem Film als Vorlage diente, ist zum größten Teil frei erfunden. So hat es etwa die Figur des Leibarztes Dr. Garrigan, aus dessen Sicht auch die Geschichte erzählt wird, nie gegeben. Er ist im Grunde die Verkörperung mehrerer Personen, die eng mit Amin zu tun hatten. Einige möge sich an dem fiktionalen Anteil aufreiben, mich störte es nicht weiter, ergeben damit doch ganz neue Möglichkeiten so eine Geschichte spannend zu erzählen.
Verpackt in grandiosen Bildern schuf Macdonald ein schonungsloses und ungeschöntes Drama, das noch lange im Gedächtnis haften bleibt. Forest Whitaker sackte für seine Verkörperung des Idi Amin verdient den Hauptrollen-Oscar ein. Den unberechenbaren Widerspruch zwischen Killer und Sympathieträger verleiht er in jeder Szene Gewicht und Glaubwürdigkeit, selbst wenn beide Seiten oft nur einen Wimpernschlag voneinander entfernt liegen. Welch atemberaubende Präsenz auf der Leinwand.
Sein Gegenpart James McAvoy steht dem in seiner ersten richtigen Hauptrolle allerdings in nichts nach, und stiehlt Whitaker in einigen Szenen sogar ein wenig die Show.
Spätestens in den letzten 20 Minuten geht der politische Psychothriller dann extrem fies und nicht nur im übertragenen Sinn unter die Haut. Als ebenso spannende wie intelligente Parabel über den unwiderstehlichen und durchaus gefährlichen Einfluss von Macht punktet DER LETZTE KÖNIG VON SCHOTTLAND auf der ganzen Länge. Ein bewegender Film über ein weiteres dunkles und furchtbares Kapitel afrikanischer Geschichte . . .
Um seine Liebste zu rächen, mutiert Scott Adkins in NINJA: PFAD DER RACHE leider nur im Finale zur schwarz vermummten Ein-Mann-Armee. Bis dahin gibt es aber im 10-Minuten-Takt rasant inszenierte und krachend wuchtige Martial-Arts-Sequenzen, die das Herz etlicher 80er/90er Jahre Action Fans höher schlagen lassen dürften.
Der lauwarme 08/15-Plot dient lediglich dazu, um den Film nicht schon nach 20 Minuten enden zu lassen. Soweit also alles beim Alten, wenn Isaac Florentine mal wieder seine ‘Muse’ Scott Adkins in Szene setzt. Vom Ergebnis (z.B. CLOSE RANGE) wurde ich bisher noch nie wirklich enttäuscht.
Gut angerichtete Action der alten Schule, und vielleicht irgendwann noch mal einen Zähler mehr wert . . .
Bei der beachtlichen Monsterwelle des Blockbuster-Katastrophen-Films, die vor allem in den 70ern für lange Schlangen an den Kinokassen sorgte, schwimmt Ronald Neame’s POSEIDON INFERNO immer noch ganz oben mit, wenn auch mit dem Rumpf nach oben. Wenn man die gut remasterte BluRay einlegt, sollte man noch 2 Mal tief Luft holen und sich dann dem fantastischen Rhythmus dieses spannenden und dramatischen Überlebenskampfes durch den zerfallenden und sich langsam flutenden Stahlsarg voll und ganz hingeben.
Nachdem das Studio kalte Füße bekam, und kurz vor Drehstart die Hälfte des veranschlagten 5 Millionen $ Budgets zurückzog, konnte sich der Produzent Irwin Allen den Fehlbetrag zusammen schnorren und bescherte seinen Investoren im Nachhinein mit reichlich grünem Papier vollgestopfte Socken. 8 Oscar-Nominierungen und ein Einspielergebnis von 93 Millionen Dollar an den Kinokassen ließen das massig investierte Herzblut nicht vergeblich ins Wasser tropfen.
Dabei fängt der Film im Vorspann erst mal mit einem sofort als solches erkennbaren Schiffsmodell an, welches sich gefühlt ewig lange 5 Minuten durch viel zu kleine Wellen arbeitet. Leichtes Naserümpfen bei meinem noch nicht ganz jugendlichen Mitseher. Was dann aber tricktechnisch und vor allem handmade abgeliefert wird, ist selbst 50 Jahre später noch schlichtweg beeindruckend und sollte einfach jeden aufgrund des Ideen- und Detailreichtums der auf dem Kopf stehenden Sets sowie einigen ungewöhnlichen Kamera-Perspektiven begeistern dürfen.
Vor allem liefert DIE HÖLLENFAHRT DER POSEIDON aber auch inhaltlich solide ab, obwohl es natürlich ‘nur’ um das 10-kleine-Negerlein-Prinzip geht. Ronald Neame nimmt seine völlig unterschiedlichen Charaktere ernst und versteht es, sie pragmatisch zu vertiefen ohne dabei ausschweifend zu werden. Gerade der Kampf der Sturköpfe Gene Hackman und Ernest Borgnine bringt das emotionale Potential des Stoffes voll zur Entfaltung.
In den Nebenrollen stechen noch besonders Red Buttons und Shelley Winters hervor, die sich für ihre Rolle etliche Kilos anfutterte und einige Wochen mit einem Tauchlehrer für ihre große Unterwasser-Szene trainierte, die sie größtenteils ohne Stunt-Double meisterte.
Das POSEIDON INFERNO ist dank des extrem hohen Unterhaltungswerts, einer starken Besetzung und spektakulärer Schauwerte also immer noch eine (Neu)Entdeckung wert, hat man für sich selbst erst einmal den leichten 70er-Jahre Staub abgeklopft.
Noch 2 Mal tief Luft holen und der Überlebenskampf kann beginnen . . .
Robert Downey Jr. und Zach Galifianakis begeben sich als ‘Fahrgemeinschaft of Death’ auf einen kurios-komischen Road-Trip durch die Staaten. Der gefällige Comedy-Spaß ist eine lose Neuauflage von EIN TICKET FÜR ZWEI, verknüpft somit lediglich bekannte und erfolgreiche Handlungsstränge und wirkt wenig innovativ.
Nach seinem sensationellen Erfolg mit HANGOVER verlässt sich Todd Phillips für STICHTAG voll und ganz auf die Chemie zwischen seinen großartigen Hauptdarstellern. Das reicht hier zumindest für überwiegend gute Unterhaltung, ohne jetzt Löcher ins Zwerchfell zu reißen oder mal richtig begeistern (oder vielleicht sogar berühren) zu können.
Konventionelle Buddy-Comedy-Kost . . .
Wirklich viele Zutaten braucht Peter Hyams für seinen schnörkellosen Zeugenrückführungs-Zug-Thriller NARROW MARGIN nicht. Mit Gene Hackman und Anne Archer sind die Hauptrollen klasse besetzt, dazu die wunderschöne Naturkulisse der kanadischen Rocky Mountains und eine kleine Prise Action, fertig ist ein Thriller der alten Schule.
Hyams stand auch wie bei fast allen seinen Filmen hinter der Kamera, was sich hier äußerst positiv bemerkbar macht. Ein Auge für schöne Bildkompositionen hat er definitiv. Auch am Drehbuch schrieb er mit, welches zwar mit 2-3 netten Einfällen daher kommt, ansonsten aber nicht gerade vor Innovationen strotzt. Da werden schon brav alle Klischees eines Zug-Thrillers abgehakt und durch die engen Gänge der Wagons gedrückt, während sich die Glaubwürdigkeit auf der 93-minütigen Strecke gefährlich locker in den Bügel der Notbremse hängt.
Sicher im Zielbahnhof angekommen war NARROW MARGIN ein netter Ausflug durch handgemachtes Spannungskino ohne Effekthascherei. Wie könnte ein Film auch schlecht sein, in dem Gene Hackman sich einen Ast freut, weil er einen Killer mit einer Wasserpistole in Schach hält. Es kann so einfach sein . . .