BenAffenleck - Kommentare

Alle Kommentare von BenAffenleck

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    BenAffenleck 14.06.2016, 21:19 Geändert 07.05.2019, 17:02

    Nachdem WAYNE'S WORLD bei Saturday Night Live ein ziemlicher Knaller wurde, brachte Mike Myers sein Baby zusammen mit der Regisseurin Penelope Spheeris in die Lichtspielhäuser. Der Erfolg der Komödie war groß, vieles daraus hielt Einzug in die Popkultur der 90er Jahre, und so mancher Gag fand später in Mike Myers noch besserer Agenten-Parodie-Trilogie (geile Bezeichnung ::Schwiiiiiiing::) AUSTIN POWERS in abgewandter Form Verwendung.
    Völlig geil sind natürlich die ganzen kleinen Cameo-Auftritte von damals angesagten Stars wie Meat Loaf, Alice Cooper (ist bei mir immer noch extrem angesagt), Ed O'Neill (Al Bundy) oder Robert Patrick (in einer extrem geilen T2 Verarsche).

    Bei WAYNE'S WORLD gibt es einige immer noch gnadenlos gute Lacher, einige Schmunzler und auch ein paar Rohrkrepierer. Wie das meistens in solchen abgefuckten Komödien ist. Dafür sind gerade hier die Charaktere äußerst liebenswürdig und charmant schräg. Hier und da finde ich mich immer selbst ein wenig in den Vögeln wieder, denn Chucks und Bandshirt wird wohl auch noch in 20 Jahren zu meiner Wohlfühlgarderobe gehören. Genau wie meine Leidenschaft zum breit gestreuten Feld illustrer Gitarrenklänge. Die bekommt man hier unter anderem von Alice Cooper, Queen, Ugly Kid Joe, Jimi Hendrix und Soundgarden auch ordentlich auf die Lauscher .

    WAYNE'S WORLD ist eine angenehm schräge Liebeserklärung an den Rock n Roll und schafft es, die Musik-Fans liebevoll auf die Schippe zu nehmen, aber auch das Spießertum, das Musik Business und den TV Wahnsinn nicht ungeschoren davon kommen zu lassen.

    Das ist einfach charmanter Schwachsinn, der mich jedes mal warm zudeckt und mich wissen lässt, das ich nicht alleine da draußen bin. Ein Film der mir die Hand reicht, mich stützt, das Rock n Roll Herz im Rhythmus hält, mein Leitfaden fürs . . . . .
    ach, scheißt doch der Hund drauf (Ploppp **Kronkorken-durch-den-Keller-flieg**). Prost und PARTYYY ON!

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      BenAffenleck 13.06.2016, 19:06 Geändert 07.05.2019, 17:00
      über Lucy

      Luc Besson sagte über seine LUCY, der Film sei jeweils ein Teil LEON - DER PROFI, INCEPTION und 2001 - ODYSSE IM WELTRAUM.

      Ich sehe da drin eher einiges aus den Meisterwerken BRIEFE AUS ABSURDISTAN, GRÜTZE – JETZT AUCH AUF DEINER LEINWAND oder BESSON – DAS ENDE. In diesem Film sieht selbst Morgan Freeman (mal wieder) blass aus (sorry, der musste sein).

      Für den Mut, so viel Scheiße in nur 89 Minuten unterzubringen, ziehe ich gerne mal meine niedrigste Punktekarte.

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        BenAffenleck 11.06.2016, 17:02 Geändert 23.10.2019, 11:33

        Öl und Blut. Jede Seite scheinbar im Recht, kleine Räder im Getriebe des alles zermalmenden Hasses...

        Peter Berg schickt in OPERATION: KINGDOM Jamie Foxx, Chris Cooper, Jennifer Garner und Jason Bateman als FBI-Team auf Terroristenjagd nach Saudi-Arabien. Dieser handwerklich exzellent gemachte Film weiß auch inhaltlich zu überzeugen, und mausert sich zu einem der besten Actionthriller der letzten 10 Jahre.

        Nachdem am Anfang universal verständlich eine Zusammenfassung der Beziehung zwischen den USA, und Saudi-Arabien gezeigt wird, steigt der Film mit einem Terroranschlag ein, der einem beim ersten Mal ganz tief in den Sessel drückt. Das ist hart, intensiv und viel zu nahe dran an dem Terror der letzten Monate.
        Danach rückt KINGDOM in recht vertraute Ermittlungs-Gefilde vor, gerät ein wenig aus dem Tritt ohne selbst nach der dritten Sichtung auch nur annähernd langweilig zu werden. Die Mischung aus politischem Thriller, harter Action und etwas Drama ist auch einfach gut proportioniert.

        Besonders angenehm empfinde ich die leichten Grautöne, mit der man den Kern der Geschichte malte. Da hatte ich bei dieser US-amerikanischen Produktion mit so einer brisant herausfordernden Thematik gar nicht gerechnet. Natürlich sind die Amerikaner die breitbeinigen Helden, wer da nicht drauf kann sollte sich solche Filme gar nicht erst ansehen. Aber Peter Berg lässt uns die saudischen Ermittler als heimliche Stars des Films an Herz wachsen, und spendiert ihnen einige sehr schöne Augenblicke mit ihren Familien. Vielleicht wollte Berg seinen gerne mal mit hinterwäldlerischen Ansichten gestraften Landsleuten auch einfach noch mal vor die Nase halten, dass Saudis auch nur normale Menschen sind. Mit Familie, ähnlichen Sorgen und Nöten. Menschen die lieben. Menschen die leben und nicht nur mit einem AK-47 auf dem Rücken herum rennen und den Sprengstoffgürtel nur zum Schlafen ablegen.

        Im letzten Drittel zieht KINGDOM dann wieder merklich das Tempo an, und wir bekommen eine ultraspannende Straßenschlacht und einen knallharten Häuserkampf geliefert. Hier wird nicht mehr lange gefackelt. Auge um Auge, Zahn um Zahn und 7 hektische Schnitte pro Sekunde lassen einen beinahe kollabieren.

        Mit einem Satz in diesem starken Film bringt Berg am Ende den ganzen Wahnsinn des Hasses auf beiden Seiten, eigentlich auf allen Seiten, so unbequem genau und plump-ehrlich auf den Punkt, dass ich nach der Erstsichtung völlig vor den Kopf geschlagen war. Starker Tobak und eigentlich das Zünglein an der Waage, der einen ‘guten’ Film zu einem ‘sehr guten’ Film werden lässt

        Das OPERATION: KINGDOM ein wenig nach einem Michael Mann Film aussieht, kommt vielleicht nicht von ungefähr, da er den Film produzierte und somit dem schauspielernden Regisseur Peter Berg zu seinem bisher besten Film verhalf.

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          BenAffenleck 07.06.2016, 14:10 Geändert 07.05.2019, 16:56

          THE GUNMAN ist Pierre Morels leidiger Versuch, einen weiteren Charakterdarsteller als wilde Kampfsau in einem möglichen Franchise zu etablieren. Sean Penn hat anscheinend 1 Jahr lang nur noch Steak und Eiweißdrinks bekommen, musste Morels Garten immer wieder mit einer Schneeschippe umgraben und sich dabei Madonna CD's anhören. Den Armen hat es geholfen, dem verbissen grimmigen Gesicht auch, der Qualität des Films leider nicht.

          Zugegeben, das Ding hier ist ein straighter Actioner und nicht durchgehend unspannend. Es ist aber auch ein leidiger 96 HOURS und BOURNE Klon, der seinen Vorbildern zu keiner Minute das Wasser reichen kann und jedes Klischee so deutlich zur Schau stellt, wie Penns anscheinend für den Film implantierte C-Schläuche über seinen Armmuskeln.

          Die Dreiecksbeziehung wirkt bemüht, dem „immer dann wenn man ihn am wenigsten braucht“ einsetzenden Kopfschmerz nickt man dramaturgisch nur noch müde zu. Das hat sich Javier Bardem auch gedacht, und zeigt hier schauspielerische Standartware, genau wie Penn.

          All das braucht eigentlich keine Sau, und wenn dann auch noch ein Idris Elba den Wasserträger machen muss, krame ich doch lieber meine BOURNE Box aus dem Regal...

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            BenAffenleck 03.06.2016, 21:28 Geändert 07.05.2019, 16:53

            Ach wie geil, Willem Dafoe begibt sich auf die Jagd nach dem letzten Tasmanischen Tiger und findet letzten Endes dank seines schauspielerischen Facettenreichtums eine Paraderolle. Dafoe erzeugt durch sein unvergleichliches Spiel mit Mimik und Gestik eine Figur mit geradezu unheimlicher Leinwand-Präsenz, ganz anders wie sonst in seinen gerne mal exzentrischen (aber genialen) Auftritten in zB SPIDER-MAN oder BOONDOCK SAINTS.

            Auf seine Rolle bereitete er sich ausgiebig mit einem Survival-Experten vor, was sehr lohnenswert war, denn den HUNTER kauft man ihm zu jeder Minute voll und ganz ab. Wie er da bei Wind und eisiger Kälte wartend und lauernd auf der Pirsch liegt, hätte ich ihm liebend gerne eine noch dampfende Tasse Kaffee und eine Wärmflasche gereicht.

            Aber noch viel mehr als ein Jagd-Triller ist THE HUNTER eine Charakterstudie mit einer (zugegebenermaßen) recht flachen Spannungskurve. Und doch hat dieser Film was ganz Eigenes, wunderbar abseits von all dem in die Form gepressten Hollywood-Müll. THE HUNTER fühlt sich rau und wirklich an, hat eine wichtige Message, ohne diese plakativ in den Vordergrund stellen zu müssen. Und das steht Daniel Nettheims Debüt-Film einfach sehr gut, denn der Star des Films ist ganz klar Tasmanien, eingefangen durch atemberaubende Bilder in wunderschönen Totalen oder auch mal 360 Grad Aufnahmen aus dem Flugzeug.

            Durchaus ein pessimistischer Sehspaß, der in seiner Ruhe seine wahren Stärken hat. Dafoes starkes Schauspiel wird noch durch zwei gute Jungdarsteller ergänzt, und einem Sam Neil der anscheinend direkt aus JURASSIC PARK (jaja, ich weiß...vor 20 Jahren) an das nächste Filmset verschifft wurde.

            So schön und kraftvoll kann Direct-to-Video Kost sein...

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              BenAffenleck 01.06.2016, 20:15 Geändert 07.05.2019, 16:52

              In diesem Dinosaurier Film aus dem Hause Disney/Pixar ist alles ein wenig anders wie gewohnt. Hier treffen schlaue Dinos auf primitive Höhlenmenschen und eine unglaublich grandiose Optik auf eine zeitlose, aber auch sehr abgenutzte Geschichte. Es fehlt einfach an Pepp, vielleicht ist man es auch nicht gewohnt, dass sich ein Pixar Film fast ausschließlich ans junge Publikum richtet. Dem werden natürlich wieder die wichtigen (und natürlich auch richtigen) Werte wie Freundschaft, Treue, Zusammenhalt und Familie vermittelt, und es geht auch um Verlust und Trauerbewältigung. Meine Kids mochten ARLO & SPOT, obwohl es bemerkenswert wenige Lacher gab.

              Technisch geht es langsam tatsächlich schon Richtung „nichts ist mehr unmöglich“. Die unglaubliche Optik ließ mir doch hier und da den Mund etwas offen stehen. Das Wasser sieht einfach unglaublich aus, die Felder, durch die der Wind weht sind einfach zum … anfassen wollen. Optisch wirklich ein Happening, ansonsten eher was für zwischendurch.

              Ich werde den sicherlich irgendwann noch ein weiteres Mal sehen. Vielleicht kann er mich dann etwas mehr begeistern.

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                BenAffenleck 01.06.2016, 20:04 Geändert 07.05.2019, 12:28

                Ein weiteres Sidekick-Abenteuer, welches zwar nett daher kommt, in Wirklichkeit aber keine Sau braucht.

                Zugegeben, in den beiden MADAGASCAR Filmen (den üblen dritten Teil ignoriere ich einfach mal) war dieses watschelnde Mission-Impossible Quartett immer das Highlight. In ihrem ersten eigenen Film ergeht es ihnen aber ähnlich wie ihren kleinen gelben MINIONS Kollegen: Der Start ist klasse, dann wird es durchwachsen mit etlichen kleineren Leerlaufphasen. Und die Geschichte um den verrückten Erfinder, der die ganze bla bla bla.....1000 Mal gesehen bla bla bla.....

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                  BenAffenleck 28.05.2016, 22:19 Geändert 07.05.2019, 12:25

                  Ein typisches Biopic, mit sicherlich etlichen Zuspitzungen und Dramatisierungen. Aber wie öde wären solche Bilderbogen ohne einen kleinen Ritt auf Baron Münchhausens Kanonenkugel? Und Edward Zwick legt uns hier wieder einmal einen äußerst gelungenen Film vor, bringt den dritten Weltkrieg gekonnt aufs Schachbrett und den Zuschauer in die kalten Endsechziger.

                  Die Mischung aus Thriller und Drama ist wirklich gut aufgeteilt, selbst für einige Lacher ist gesorgt. Tobey Maguire, den ich eigentlich nicht sonderlich mag, darf hier als paranoider Schach-Rockstar Bobby Fisher mal wieder zeigen was er kann, sofern man ihn lässt. Absolut amtliche Leistung. Liev Schreiber weiß als sein schattenhafter Gegenspieler Boris Spasski ebenfalls zu überzeugen. Abgerundet wird die schwarz/weiße Brettrunde in den Nebenrollen von Peter Saarsgard (der für mich immer eine Bank ist) und Michael Stuhlbarg (der noch nie auf meiner Bank saß...).

                  Wer jetzt meint, sich hier vor lauter Langeweile schon das Popcorn in die Nasenlöcher stopfen zu müssen, oder anstatt Schach zuzuschauen lieber eine saftige Runde Taschenbilliard spielen muss, sollte sich eines besseren belehren lassen.

                  BAUERNOPFER. Spannend, dramatisch, gut gespielt und äußerst unterhaltsam erzählt und bebildert.

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                  • So, lieber Matze. Mit gehöriger Verspätung von mir auch noch ein "Herzliches Glückwunsch". Sehr schöner Kommi, war ja glaube ich einer der ersten den ich hier "damals" von dir las. Wusste gar nicht, dass die auch noch mal etwas älter Kommis als KdW ausbuddeln. Hach, ich bin immer ganz stolz, wenn es gerade einen von meinen engen Buddies trifft.

                    Sauber!

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                    • Ich bin hier zufällig reingestolpert...ja...äääh...ich schmiere mal DEAD PRESIDENTS auf die Karte.

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                        BenAffenleck 26.05.2016, 21:00 Geändert 23.10.2019, 11:37
                        über Platoon

                        „Wir haben nicht gegen den Feind gekämpft, wir haben gegen uns selbst gekämpft, der Feind war in uns …“

                        Oliver Stones filmische Verarbeitung seiner Dienstzeit in Vietnam, und der beginn seiner Vietnam-Trilogie, die neben PLATOON noch GEBOREN AM 4. JULI und ZWISCHEN HIMMEL UND HÖLLE umfasst. Geht es in den beiden letzten Teilen eher um die Heimkehrer, zeigt er uns in PLATOON 2 Stunden lang den seelenverzehrenden Krieg an einem der eigentlich schönsten Flecken der Welt durch die Augen des jungen...

                        ...Chris Taylor meldet sich als 19-jähriges Mittelklasse-Kid freiweilig aus patriotischem Pflichtgefühl für den Dienst in Vietnam, nur um ziemlich schnell einzusehen, welch ein schwerer Fehler diese Entscheidung war. In den Briefen an seine Grandma erzählt er von seinem PLATOON, von der Angst vor dem Tod, den Grausamkeiten, der Wut und der Machtlosigkeit. Davon, dass jeder Soldat noch einen eigenen Krieg in sich selber führt. Ein Kampf um die eigene Humanität. Eine Schlacht um die Seele. Darum, was im Dschungel schnell verloren geht zwischen Malaria, Massakern, Vergewaltigungen an Frauen und Kindern durch die Kameraden, denen man zwischen Tretminen und Sperrfeuer sein beinahe verwirktes Leben anvertraut.

                        Nachdem Oliver Stone für sein Therapie-Projekt etliche Jahre lang keinen Geldgeber fand, konnte der Film letzten Endes dann für gerade einmal 6 (!!!) Millionen Dollar unter schwierigen Produktionsbedingungen, dafür aber unglaublich authentisch auf den Philippinen realisiert werden. Den jungen Charlie Sheen sieht man hier wohl in seiner besten Rolle, Willem Dafoe und Tom Berenger konnten als Good/Bad Leader des Platoons sogar eine Oscarnominierung einsacken. In ersten kleineren Rollen darf man hier auch schon Forest Whitacker und Johnny Depp bewundern.

                        PLATOON spielt bei den besten (Anti) Kriegsfilmen aller Zeiten ganz vorne mit, und sackte berechtigterweise 4 Oscars ein (Bester Film/Regie/Schnitt/Ton). Der Kriegsalltag in so einem Platoon wird wirklich sehr glaubhaft dargestellt. Die langweiligen Patrouillen, die Müdigkeit, die fiesen Ameisen die einen quälen, die flatternden Nerven, der Zusammenhalt aber auch die Konkurrenzkämpfe. Und immer wieder wird gezeigt, wie der Krieg die Soldaten verändert, und sie in Extremsituationen zu Helden, Feiglingen, Tieren oder Füllungen für die zahlreichen Leichensäcke werden lässt.

                        Wirklich schade, dass so ein guter und wichtiger Film so eine unterirdische BluRay VÖ bekommt. Das Bild ist noch akzeptabel, die deutsche Tonspur leider unter aller Sau. Absolut dumpf und blechern, Chris Off-Kommentare sind schon nahe an der Unverständlichkeit dran. Richtig übel!

                        Hier noch ein netter Filmzusammenschnitt mit dem sackstarken Score von Samuel Barber: https://www.youtube.com/watch?v=ECQeLQURNuw

                        Unnötig zu erwähnen, dass ich nach so einem Marihuana Shot durch den Lauf einer Pumpgun sicherlich auch bei den Potheads aufgenommen worden wäre ;-)

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                          BenAffenleck 24.05.2016, 21:05 Geändert 24.09.2016, 22:25

                          PROMETHEUS verfügt über reichlich ALIEN-Prequel-Remake-Whatever-DNA und ist ein wahrer Eye/Eargasmus, wie ihn das moderne Sci-Fi-Kino nicht mehr oft zu bieten hat: Klaustrophobische Atmosphäre in unterirdischen Höhlengängen, riesige Sandstürme die über die Oberfläche des Planeten toben, eine extrem krasse Abtreibungsszene und ein epischer Raumschiff-Absturz, der mich jedes Mal verzückt mit den Äuglein klimpern lässt.

                          Warum so viele Filmfreunde mit diesem unglaublich bildgewaltigen Reißer nichts anfangen können, ist mir ein Rätsel. Logiklöcher und dumme Handlungsweisen der Figuren müssen dann, zugegebenermaßen nicht ganz unberechtigt, als zufriedenstellende Begründung herhalten.
                          Genau so wie die blöde Story, was ich dann so wiederum überhaupt nicht unterstreichen kann. Die Handlung an sich ist eine altbekannte Konstante wie schon in ALIEN und unzähligen mehr oder weniger gleichen Trittbrettfahrern der Kategorie 'A-C Movie'. Auch in PROMETHEUS gibt es einen Fund, eine Crew, das Grauen die stille Heldin die zur toughen Powerfrau wird, den Androiden und das 10 kleine Negerlein Prinzip.

                          Nichts Neues also, für mich aber dank der vielen ALIEN Querverweise (vor allem die Geschichte um den mysteriösen 'Space Jockey' und der Ursprung der säureblütigen Alien-Rasse) und den interessanten Fragen fundamentaler Art von äußerst hohem Unterhaltungswert.

                          Michael Fassbender ist hier als Android der große Knaller. Seine Darbietung lässt nie einen Zweifel daran aufkommen, das man es nicht mit einem Androiden zu tun haben könnte. Seine perfekten Bewegungsabläufe, diese Mimik dazu, die abgründige Logik … einfach klasse. Noomi Rapace hat mir eigentlich auch mal wieder gut gefallen, vor allem wenn es langsam etwas mehr zur Sache geht und sie die Sau rauslassen darf. Der Rest vom Cast wurde dafür komplett verschenkt. Und warum Guy Pearce bis zu Unkenntlichkeit auf Benjamin Button geschminkt wurde, wird wohl ein ewiges Rätsel bleiben. Gibt anscheinend keine alten charismatischen Schauspieler mehr.

                          Nach der jetzigen Zweitsichtung in tollem 3D muss ich das Teil hier noch um einen Punkt aufwerten. Guten Gewissens!

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                            BenAffenleck 23.05.2016, 19:48 Geändert 07.05.2019, 12:20

                            THE WITCH ist ein gemächlich und unspannend inszeniertes Gruseldrama, optisch allerdings sehenswert in impressionistischen Albtraumbildern verpackt. Für mich wurde die Katze hier viel zu früh aus dem Sack gelassen, der wahre Horror ist hier mal wieder die Macht der Bibel und der engstirnige Fanatismus ihrer Leser, was sich natürlich vorbehaltlos auf jeden anderen Glauben übertragen lässt.

                            Diese neuenglische Schauermär trennt die Jumpscare-Spreu vom Arthouse-Weizen, und das macht sie rigoros. Die guten (Kinder-)Darsteller, die in natürlichem Licht toll eingefangenen Settings und eine gelungene Atmosphäre lassen jeden Arti-Farti-Fan seelig glucksen, ich persönlich war ständig davor, ungebremst mit der Fresse auf den Kinoboden zu klatschen. Schon verhext, wenn man in der Loge keine Sitzreihe mehr vor sich hat...

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                              Ihr kennt das Gefühl? In eurer großen Umhängetasche sucht ihr den Fahrschein, während der Schaffner schon genervt auf euch hinab blickt?
                              Weg!
                              Verloren?
                              Schock, selbst bei so etwas beinahe trivialem.

                              Oder ihr seid im Urlaub mit eurer Family, die Kids nach einem Tag im Vergnügungspark völlig zerschossen. Ihr geht zurück zu eurem Auto, packt in eure seitliche Jeanstasche, wo ihr den Schlüssel “ganz sicher” hinein gesteckt habt.
                              Weg!
                              Verloren?
                              Schock...nur um ihn dann im Rucksack wieder zu finden.

                              Aber was ist, wenn ihr euer Kind verloren habt? Wenn einem schon bei einer Fahrkarte und einem Schlüsselbund die Knie etwas weich werden, was macht der Kopf und Körper mit einem, wenn man “das Wichtigste” in seinem Leben verloren hat, und man es nicht wieder finden kann?

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                              Kälte. Regen. Hoffnungslosigkeit. Verzweiflung. Unbehagen. Folter. Angst. PRISONERS. Der Albtraum aller Eltern.

                              In PRISONERS ist jeder ein Gefangener. Der Erwartungen. Der Vergangenheit. Der Überzeugung. Des Glaubens.

                              Villenueves bisher bester Film ist ein Thriller-Drama der X-tra Klasse, ein Patenkind von Fincher’s SIEBEN. Unglaublich hochkarätig besetzt ist es aber vor allem die Show von einem völlig verzweifelten Hugh Jackman, einem zweifelnden Jake Gyllenhall und einem zweifelhaften Paul Dano. Gerade Gyllenhall hat es mir als nervös zuckender, gegeelter, tätowierter und das Hemd bis zum Kinn zugeknüpfter Ermittler richtig angetan. Ein toller Schauspieler, wenn man ihn von der Leine lässt.

                              Die große Stärke von PRISONERS ist vor allem das Dilemma, in das er den Zuschauer stürzt. Das ist moralisch und emotional sehr herausfordernd, vor allem wenn man selber Kinder hat. Wie weit würde man gehen? Wie viel „Mensch“ würde von einem noch übrigbleiben, ließe sich das Tier überhaupt wieder bändigen? Oder müsste man es erschießen wie einen tollwütigen Fuchs? Ich weiß es nicht, möchte es auch nie wissen. Aber PRISONERS stellt diese Fragen. Trostlose Fragen unter Bildern der Marke Seelentod, eingefangen von Roger Deakins grandioser Kameraarbeit.
                              Und als ob das noch nicht reicht, gibt es dazu einen Score, der einem noch den letzten Funken Sonnenschein aus den Knochen saugt. PRISONERS bleibt auch nach der Zweitsichtung ganz stark und trotz der enormen Laufzeit hochspannend. Ein fieses Teil.

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                              Als ich zirka sechs Jahre alt war, fuhr ich mit meinen Geschwistern, Eltern und Onkel/Tante nach Österreich in den Urlaub. Mit dem Zug, was man damals so gar nicht wirklich kannte. Wir jedenfalls nicht. Am Münchner Hauptbahnhof mussten wir umsteigen, und ich schlenderte so hinter dem Trupp her. Alle voll bepackt, meine kleine Schwester bei irgendwem auf dem Arm, Fahrpläne in den Händen einen Weg durch das Gewusel suchend. Natürlich kann ein teilsmilchzahnbestückter Furz vom Lande nicht an einem Comicstand vorbei gehen, ohne einige Hefte durchzublättern. Batman und Spider-Man gehen bei mir schon seit fast 35 Jahren. Und ~schwupps~ stand ich alleine da und hatte Angst. Irgendwie landete ich dann bei der Bahnhofsmission. Was darauf folgte war dann die klassische Lautsprecherdurchsage: “Der kleine Kevin möchte lecker vom Bällebad abgeholt werden”.

                              Ich hatte natürlich richtig schiss vor einem derben Ranzer meiner Eltern. Stattdessen wurde ich von zitternden Händen hochgehoben. An die Brust gedrückt. Liebgehabt … wie etwas Wichtiges, das man verloren hatte.

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                                BenAffenleck 15.05.2016, 19:10 Geändert 07.05.2019, 12:19

                                RolfMuller und BenAffenleck satteln den alten Gaul namens „Filmgeschichte“, und begeben sich auf einen langen und mutigen Ritt durch 87 Jahre bewegte Bilder. Einzige Vorgabe für die wagemutigen Helden ist lediglich, dass es eine Erstsichtung für Beide sein muss. 2-3 Mal im Monat darf die Community einen Blick in ihr abenteuerliches Reisetagebuch werfen...
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                                In 87 Jahren um die Welt - Teil 2/87 – M – EINE STADT SUCHT EINEN MÖRDER (1931)
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                                So einen gewagten und mutigen Film mit einem so sensiblen Thema hat Fritz Lang vor 85 Jahren erschaffen???

                                Ein großartiges Plädoyer gegen Selbstjustiz in den Kinderschuhen des Tonfilms???

                                Diese aktuelle Diskussion, ob man einen unzurechnungsfähigen Mörder einer gerechten Strafe zuführen darf, gab es schon vor WW 2 im Kino???

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                                10.000 Mark Belohnung zieren den aufgehängten Steckbrief. Ein Kindermörder wird gesucht. Ein Ball wird an die Litfasssäule geworfen und prallt von ihr ab. Ein bedrohlicher Schatten beugt sich zu dem Mädchen herunter, das gerade noch mit dem Ball gespielt hat:

                                "Du hast aber einen schönen Ball. Wie heißt du denn?"

                                Gänsehaut breitet sich auf meinem Rücken aus, kriecht mir den Nacken hoch und die Arme herunter. Die ultimative Angst eines jeden Vaters. Der Albtraum jeder Mutter. Nur ein Schatten der sich vor das strahlende Leben schiebt, wie der Mond bei einer Sonnenfinsternis. Und auf einmal ist alles anders … *** das Treppenhaus bleibt verwaist, wie eine Spirale ins Nichts, keine schnellen Schritte die nach der Schule hinauf poltern, um der wartenden Mutter Erleichterung zu verschaffen... *** ein Ball, der alleine weiter rollt und nicht wieder geholt wird... *** der Luftballon, der sich einsam in den Telefonleitungen verfangen hat.

                                Etwas ist nicht richtig. Jemand fehlt der niemals fehlen dürfte. Eine Mutter sollte nicht verzweifelt auf das Heimkommen ihres Kindes warten müssen. Ein Ball sollte wieder aufgehoben werden, ein Ballon an der Schnur tanzen dürfen, die von einer Kinderhand gehalten wird. Das normale Leben hält kurz den Atem an. Saugt die Luft gierig ein … atmet Verzweiflung und Fragen aus, lässt eine Stadt und ihre Bewohner aus den Fugen geraten, gegenseitiges Misstrauen ist an der Tagesordnung. Ein Lynchmob formiert sich, das titelgebende "M" findet als Stigmata Verwendung, eine 'faire' Verhandlung gleicht einem Hexenprozess, eine Makulatur für ein schon längst feststehendes Urteil.

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                                Da hat mich Fritz Langs Meisterwerk ja eiskalt erwischt. Ich bin wirklich davon ausgegangen, dass sich M - EINE STADT SUCHT EINEN MÖRDER ausschließlich um die Hatz nach dem Triebtäter dreht. Hier bekommt man aber noch so viel mehr geboten, dass dieses alte Biest von 1931 noch Tage später immer wieder durch die dunklen Gänge meiner Hirnwindungen kriecht.

                                Dieses Meisterwerk war in so vielem Vorreiter und wegweisend, dass ich nur ganz tief meine Schiebermütze ziehen kann:

                                - Die umfangreichen polizeilichen Ermittlungen sind wegweisend für alles was danach kam.

                                - In einer Parallelmontage (Bild & Ton) führen eine Gruppe Polizisten und eine Gruppe Einbrecher an 2 völlig verschiedenen Orten jeweils die Sätze der anderen fort. Etwas, was heute als Selbstverständlichkeit hingenommen wird, erfuhr hier seine Geburt.

                                - Peter Lorres Schauspielleistung als Kindermörder, wenn er versucht, sich zu erklären. Die dargestellte Angst, die Panik. Der Wahnsinn in seinem Gesicht. Vielleicht die bis dahin größte Schauspielleistung überhaupt. Was für eine Eindringlichkeit.

                                - Der Ton, der hier nur als Unterstützung für den Film dient, ja beinahe als kostbares Stilmittel eingesetzt wird.

                                - Eine unglaublich starke Kameraarbeit.

                                Von dem Film gab es damals zig verschiedene Schnittfassungen mit verschiedenen Längen. Ich habe M als unglaublich tolle restaurierte Fassung von der 80th Anniversary BluRay gesehen. Was da an Mühe und Kosten reingebuttert wurde, lässt wohl das Herz eines jeden Filmfreundes noch etwas schneller schlagen. Das Bonusmaterial ist gewaltig und sehr informativ.

                                'Don't believe the hype'. Macht euch ein eigenes Bild von einem der wichtigsten Filme überhaupt, lasst ihn dann vielleicht noch ein paar Tage sacken, denkt über das Gesehene sowie die künstlerische und moralische Gewichtung für die darauf folgenden Jahrzehnte des Filmhandwerks nach. Und dann dürft ihr ehrfurchtsvoll nur noch eine Wort aushauchen: M e i s t e r w e r k ! ! !

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                                Zur Liste geht's hier lang: http://www.moviepilot.de/liste/benaffenlecks-und-rolfmullers-wilder-ritt-durch-87-jahre-filmgeschichte-benaffenleck

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                                  BenAffenleck 13.05.2016, 20:45 Geändert 07.05.2019, 08:11

                                  Was muss diese Frau von der Muse geküsst worden sein, um dieses kleine unscheinbare Kinderbuch zu schreiben, dessen Komplexität jeder gerne weglächelt der HARRY POTTER als Kinderquatsch abstraft. Diese Parallelgesellschaft der Zauberer, die Regeln, Eigenarten, ihre Bewohner und Wesen, all diese wunderbaren Orte hat sie mit so viel Liebe und Ideenreichtum beschrieben, dass ich dieser Welt völlig verfallen bin. Ich liebe die Bücher, habe diverse Fanbücher über das Harry Potter Universum, zocke mit meinen Kids gerne die Lego Spiele auf der X-Box und habe natürlich auch schon manchen Euro dem gierigen Merch-Monster in den Rachen geworfen.
                                  Diese Reihe wurde für mich ein wunderschönes Herzstück und eine Ode an die Kindheit, an Freunde, die erste Liebe und die Unumgänglichkeit des Erwachsenwerdens und somit natürlich auch des Verlustes, der Angst und des Loslassens.

                                  Aus der damals arbeitslosen und frisch geschiedenen Mutter und ehemaligen Leherin wurde die reichste Schriftstellerin der Welt, aus ihrer Figur 'Harry Potter' wurde eine Wollmilchsau sondergleichen, eine Marke die den Merchandise Herstellern feuchte Träume bescherte. Eine Lizenz zum Gelddrucken, was auch wohl Warner Bros. frühzeitig ahnte, denn sie sicherten sich die Filmrechte zu einem damals noch recht günstigen Kurs. Hunderte Millionen Dollar Gewinn warteten in den Folgejahren nur darauf, eingesackt zu werden. Rowling ließ sich vertraglich Mitspracherecht an den Verfilmungen ihres Babys sichern, das 'okay' für die Schauspieler gab letzten Endes immer sie. Schade, dass sie bei Daniel Radcliffe wohl einen geschmacklichen Totalausfall hatte, denn er ist in dieser beachtlichen, im Laufe der weiteren Verfilmungen immer stärker werdenden Schauspieler-Kette das schwächste Glied. Das wird gerade dann immer wieder sehr deutlich, wenn er emotionale Szenen versaut. Trotzdem funktioniert das Trio aus Radcliffe, dem wesentlich talentierteren Rupert Grint und der tollen Emma Watson sehr gut. Da hätte es sicherlich noch schlimmer kommen können. Einen Jubelruf entlockte mir damals schon die Nachricht, dass einer meiner Lieblingsschauspieler Severus Snape spielen würde. Der göttliche Alan Rickman. Keiner konnte genervter gucken...hach. (**schnief**)

                                  Im Gegensatz zum Buch ist im Film natürlich alles etwas komprimierter, inhaltliche Änderungen mussten getroffen werden, was gerade bei den späteren Teilen für so manchen Unmut bei mir sorgte. Doch gerade bei HARRY POTTER UND DER STEIN DER WEISEN ist es eine wahre Freude, zusehen zu dürfen wie Chris Columbus es geschafft hat, diese Welt aus Buchstaben und Vorstellungen lebendig werden zu lassen. Die Winkelgasse, das unglaubliche Hogwarts, Quidditch und natürlich auch all die fantastischen Charaktere, wobei man auch gerade bei der Besetzung überwiegend ein sehr glückliches Händchen bewiesen hat. Den letzten Funken Magie steuerte noch John Williams mit seinem Score hinzu. Hedwig's Theme passt einfach, wie die Warze auf die Nase.
                                  Wenn mein Sohn sich durch mein BluRay Regal wühlt, kommt irgendwann immer die gleiche Frage: „Papa? Findest du eigentlich HARRY POTTER oder DER HERR DER RINGE besser?“ Zuerst hatte ich da gar keine richtige Antwort drauf und stammelte immer nur „Beide gleich gut“. Mittlerweile ist es bei mir allerdings so, dass mich das Harry Potter Universum doch anhaltender begeistern kann. Allerdings nur als Buch, denn die Filme sind gut, haben aber bei weitem nicht die Klasse der HERR DER RINGE Verfilmungen.

                                  It's a kind of magic...

                                  Fazit: HARRY POTTER UND DER STEIN DER WEISEN ist noch längst kein perfekter Film, aber doch ein äußerst gelungener Auftakt, welcher sich sehr nahe am Buch hält.

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                                    BenAffenleck 13.05.2016, 20:44 Geändert 07.05.2019, 08:12

                                    Schon 1 Jahr nach dem gelungenen ersten Teil, kam mit DIE KAMMER DES SCHRECKENS die noch bessere Fortsetzung in die Lichtspielhäuser. Teil 2 läuft um einiges runder, was natürlich daran liegt, dass der Großteil der Charaktere schon eingeführt wurde, und man mehr Gas bei der Story geben konnte. Im Vergleich zum Vorgänger ist dieser auch noch wesentlich düsterer und unheimlicher, wurde fürs Kino sogar knapp 3 Minuten runter gekürzt.

                                    Vom Darsteller Ensemble weiß Daniel Radcliffe immer noch am wenigsten zu überzeugen, was als Hauptfigur natürlich etwas fragwürdig ist. Dafür beglückt uns Kenneth Branagh mit einer gekonnten und sehr lustigen Darstellung als aufgeblasener Möchtegern - Zauberer Gilderoy Lockhart. Einfach köstlich.

                                    Fazit: Aus den teils negativen Erfahrungen des ersten Teils wurde einiges gelernt, und in der Fortsetzung einfach besser gemacht. Teil 2 ist sehr atmosphärisch und recht spannend, die Geschichte begeistert durch größeren Unterhaltungswert.

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                                      BenAffenleck 13.05.2016, 20:43 Geändert 27.11.2019, 19:04

                                      Für HARRY POTTER UND DER GEFANGENE VON ASKABAN übernahm Alfonso Cuarón das Regie-Zepter von Chris Columbus, und bringt durch virtuose Schnitte, kreative Kameraeinstellungen und einem Gefühl der permanenten Bedrohung Bewegung in die Reihe. War der zweite Teil schon wesentlich düsterer, bringt Cuarón die Reihe hiermit nun äußerst souverän von der Grundschule ins Teenageralter, obwohl es nicht wenige Zweifler daran gab, einem damals noch recht unbeschriebenen Blatt 130 Millionen Dollar in die Hand zu drücken. Der neue Stil gefällt mir nicht mal unbedingt besser, er ist nur wesentlich anders als der von Columbus. Das unschuldig Zauberhafte des Beginns geht hier langsam verloren...

                                      Cuarón sorgt für eine extrem straffe Inszenierung, mit der zumindest alle relevanten Eckpunkte der Romanvorlage abgearbeitet werden. Die Krux ist allerdings, dass ich die Romane liebe, und in den Verfilmungen so viele liebevolle und auch geniale Details und Nebenhandlungen einfach wegfallen. Es fühlt sich an, als ob Cuarón mit 7 Meilen Stiefeln durch die Handlung schreitet. In sich ist der Film aber schlüssig, und als Fan der Bücher muss man die Verfilmungen als eigenständige Werke akzeptieren. Oder es zumindest versuchen :-)

                                      Der Cast wurde durch David Thewlis als Professor Lupin erweitert, der wirklich eine herausragende Leistung zeigt. Besonders gefreut habe ich mich allerdings darüber, dass Sirius Black vom großartigen Gary Oldman verkörpert wurde. Seine Rolle wird ja im weiteren Verlauf noch sehr gewichtig.

                                      Fazit: Noch eine (gefühlt) minimale Steigerung zum schon sehr gelungenen zweiten Teil. Hier werden dann auch schon essentielle Themen wie Verrat, Verlust, Familie und … Zeitreise behandelt, was den GEFANGENEN VON ASKABAN extrem kurzweilig erscheinen lässt. Allerdings wird hier die Zeitreise so dermaßen lang gezogen, dass man da noch einiges Sinnvolleres für hätte rein packen können.

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                                        BenAffenleck 13.05.2016, 20:42 Geändert 07.05.2019, 08:19

                                        Im besten Film der 'ersten' HARRY POTTER Teile bekommt es der Zauberschüler endlich mit Lord Voldemort und den Todessern zu tun. Auf dem Weg dorthin muss er sich allerdings erst einmal durch das legendäre trimagische Turnier fliegen, rätseln, tauchen und zaubern. Nebenbei kommen die Hormone der Hogwarts-Klasse 4 ebenfalls in Wallung...

                                        Mit HARRY POTTER UND DER FEUERKELCH übernimmt nun Mike Newell das Franchise in seine Hände. Natürlich geht es auch hier wieder mit so großen Schritten durch die (Bücher)Handlung, dass der Fan der Romane so manches mal meint, Zauberstaub in den Augen zu haben. Wie gerne hätte ich noch mehr von der Quidditch-WM gesehen. Leider wird vieles wieder nur sehr oberflächlich abgehandelt.

                                        Trotz dieses etwas enttäuschenden Gefühls serviert Newill dem Zuschauer einen äußerst kurzweiligen Mix aus Fantasy, Thriller und Teen-Romantic mit leichten komödiantischen Einschüben. Von einer Verfilmung für Kinder ist man hier jetzt aber mittlerweile ganz weit weg, denn hier gibt es Tod, Folter und einen vor diabolischer Präsenz strotzenden Ralph Fiennes als Lord Voldemort. Die Verpflichtung von Brendan Gleeson als knallharten Auroren Mad-Eye Moody hätte ebenfalls besser nicht sein können.

                                        Fazit: Für viele ist der vierte Teil zu viel „etwas von allem“. Aber gerade das mag ich so an dem FEUERKELCH.

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                                          BenAffenleck 13.05.2016, 20:40 Geändert 07.05.2019, 08:17

                                          Ab HARRY POTTER UND DER ORDEN DES PHÖNIX reicht Peter Yates der Serie die Hand, und begleitet sie bis zum finalen Doppelschlag. Diesen Teil finde ich mittlerweile auch wesentlich besser als vor Jahren im Kino, obwohl dem bis dahin gerade mal TV erfahrenen Regisseur ein eigener Stil noch fehlt. Aber lieber bei Könnern wie Columbus, Cuarón und Newell gut abkupfern, als es eigenständig aber dafür scheiße zu machen. Die Rechnung ging jedenfalls auf, der Film sieht großartig aus und ist dank der kürzeren Laufzeit auch ohne viel Action sehr spannend, erwachsener und mit einem passenden Tempo inszeniert. Ich finde den Teil mittlerweile einfach ungemein stimmig und gut vom Timing her.

                                          Mit Imelda Staunton als Dolores Umbridge wurde ein echter Volltreffer gelandet. Ihr Kichern ist so dermaßen unsympathisch, dass man es ihr am liebsten in den fiesen Rachen zurück stopfen würde. Für Helena Bonham Carter ist die Rolle der durchgeknallten Todesserin Bellatrix Lestrange ebenfalls ein gefundenes Fressen. Schade, das all den guten Schauspielern um Gary Oldman und Alan Rickman nur so wenig Screentime zur Verfügung steht.

                                          Fazit: Neben Küssen, Kummer und Komplexen bringt Yates gekonnt die Entwicklung der Figuren weiter, und beendet den guten fünften Teil mit einem gelungenen Finale. Bei Rowlings herrlich ausschweifendem 1000 Seiter hätte es wesentlich schlimmer werden können, was uns dann ja mit Teil 6 bewiesen wurde.

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                                            BenAffenleck 13.05.2016, 20:39 Geändert 07.05.2019, 08:08

                                            HARRY POTTER UND DER HALBBLUTPRINZ ist das wichtigste Bindeglied in Joanne K. Rowlings Geschichte. Der Teil, der als Buch grandios alles vorbereitet, und als Film grandios … versagt. Ein riesengroßer Fehler war es, gerade an diesem Punkt der Story den Schwerpunkt auf die Teenager Romanze zu legen, anstatt die ganzen nötigen Informationen in einen spannenden Film zu packen. Was hier an Wichtigem weggelassen wurde, ist zum in die Fernbedienung beißen. Wenn man die Bücher kennt, ist es nur ärgerlich. Wer völlig unwissend ist wird sich wohl des Öfteren am Kopf kratzen, gerade auch da DER HALBLUTPRINZ als Unterbau für das komplexe Finale dienen soll.

                                            Dabei fängt der sechste Teil eigentlich sehr gut an, segelt dann aber ab der Hälfte in Richtung 'Ärgernis' davon. Den Angriff auf den Fuchsbau möchte ich hier stellvertretend benennen. Da fiel den überbezahlten Kackvögeln nix besseres ein, als eine Actionszene einzubauen, die es im Roman überhaupt nicht gibt. Nur um endlich etwas Spannung zu haben, wurde damit gleich noch ein Anschlussfehler eingebaut, worüber ich kotzen könnte. In Teil 6 brennt der Fuchsbau ab, in Teil 7 steht er wieder. Ja, ja Affenlecker...das sind doch Zauberer. Am Arsch. Das Rowling dieses miese Drehbuch ebenfalls begleitet hat, kann ich immer noch nicht glauben. Hat bestimmt die ganze Zeit mit Steve Kloves Zauberstab gespielt, ansonsten hätte sie sich bestimmt den Yates geschnappt, und ihm gesagt das hier scheiße gebaut wird. Die Krönung ist dann noch, wie emotionslos Dumbledores Ableben und seine Beerdigung inszeniert wurden. Als ob in der letzten halben Stunde fast alles was Gefühl hat von den Dementoren absorbiert wurde.

                                            Fazit: DER HALBBLUTPRINZ krankt am schlechten Drehbuch, was Brüche im Potter-Universum, sowie einige Längen zur Folge hat. Für mich der mit Abstand schlechteste Teil der Reihe.

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                                              BenAffenleck 13.05.2016, 20:38 Geändert 07.05.2019, 08:22

                                              Das große Harry Potter Finale in 2 Teile zu verfilmen hat dem Abgang der Serie sicherlich den Arsch gerettet. Was im sechsten Teil völlig versaut wurde, schafft 7.1 tatsächlich halbwegs auszubügeln. Bei der Komplexität des Stoffes ist die Zweiteilung absolut zweckmäßig gewesen. Nach einem recht actionlastigen Beginn bringt Yates ordentlich Ruhe rein, und erklärt uns mit einem meisterhaft animierten Exkurs alles Wissenswerte rund um die titelgebenden HEILIGTÜMER DES TODES. Das war wirklich mal eine hervorragende Lösung, viele Worte interessant zu verpacken. Durch die Suche nach den Artefakten mausert sich die erste Hälfte des siebten Teils zu einem düsteren Fantasy Roadmovie, in dem die Begriffe Angst, Hoffnung und Freundschaft eine noch größere Gewichtung bekommen. Mit dieser kleinen wunderbaren Tanzszene von Harry und Hermine, die in der ganzen Ausweglosigkeit einen Funken Hoffnung und Nähe ausdrücken soll, ist Yates eine der schönsten Szenen der ganzen Film-Reihe gelungen. Und dann zu Nick Caves wunderbarem 'O Children'. Gänsehaut und eine Träne im Knopfloch.

                                              Bill Nighy und Rhys Ifans gesellen sich hier auch noch zur Riege der hochwertigen britischen Darsteller die die Potter-Filme schon immer auszeichnete, und geben sich dafür auch mit kleinen Nebenrollen zufrieden.

                                              Fazit: Dank einer extrem gelungenen Inszenierung in allen Belangen , schafft es Yates tatsächlich, seinen üblen vorherigen Ausrutscher auszubügeln. Der nötige Raum macht es möglich. Reife Leistung, da hatte ich wirklich nicht mehr mit gerechnet.

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                                                BenAffenleck 13.05.2016, 20:36 Geändert 07.05.2019, 08:25

                                                Alles geht irgendwann zu Ende, so auch Warners langjährige Filmreihe um den Zaubererschüler und seinen Kampf gegen den, dessen Name so selten genannt werden durfte. Und mit dem großen actionlastigen Finale gelingt dem 'Paste & Copy' Regisseur David Yates ein wirklich würdiger Abschluss des Franchise und lässt die Zauberstäbe in allen Farben glühen.

                                                Nach dem Reinfall des sechsten Teils setzt David Yates im Finale auf Detailverliebtheit, und kommt damit den ersten beiden Verfilmungen von Chris Columbus am Nächsten. Das zweiteilige Finale packt tatsächlich alles rein, was man auch als mehrmaliger Leser und Fan der Bücher nicht viel anders gemacht hätte. Natürlich gibt es immer noch genug zu mosern, ist doch zum Beispiel der finale Kampf zwischen Potter und Voldemort äußerst unspektakulär inszeniert. Das macht Yates aber mit einigen schon vorher gezeigten Spannungs- und Bombast-WOW-Momenten wett.

                                                Der letzte Teil der Reihe weiß aber nicht nur durch die gut adaptierte Story, großartige Effekte und Kulissen zu gefallen, sondern punktet auch in einigen herrlich ruhigen Momenten, gerade wenn die Geschichte des Halbblutprinzen erzählt wird. Ein letztes Mal darf man sich also noch in der magischen Welt verzaubern lassen, und ein starkes Finale über Hoffnung und Mut, Trauer und Verzweiflung in grandios epischen Bildern genießen.

                                                Fazit: Starkes Teil und ein mehr als gelungener Abschied aus der Zaubererwelt.

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                                                  BenAffenleck 12.05.2016, 18:42 Geändert 21.10.2019, 17:59

                                                  Was ist der Kick bei all den 'Rache & Selbstjustiz Filmen', die ich so in meiner Sammlung habe? Ist es die verächtliche Moral, das Düstere und Verwegene? Oder das Vergnügen daran, jemandem zuzuschauen, der sich nicht länger ans Bein pissen lässt? Vielleicht ist es auch eine Mischung aus allen Punkten. Aber ganz sicher ist jeder Zuschauer davon angefixt, zu sehen wie sich jemand seine verdiente Gerechtigkeit nimmt, und wenn es sein muss mit Gewalt. Ob jetzt die BLUTIGEN PFADE, DIRTY HARRY, OLDBOY, MAN ON FIRE, LEON-DER PROFI, KILL BILL, GLADIATOR, V-WIE VENDETTA oder BRAVEHEART. Vengeance geht immer und kennt keine Kleiderregel, egal ob im gelben Motorrad-Dress, im Schottenrock oder in alten Sandalen.

                                                  Wie es aussehen kann, wenn man sich mit dem Falschen anlegt, bekommen in GESETZ DER RACHE zwei Schweinehunde und das Justizsystem einer ganzen Stadt zu spüren. Als gebrochener Racheengel, der bei einem brutalen Überfall Frau und Kind verliert, begibt sich Gerard Butler auf einen Vergeltungs-Trip, der zarte Gemüter sicherlich hin und wieder zur Fernbedienung schielen lässt.

                                                  F. Gary Gray serviert uns hier ein extrem blutiges Steak. Roh, kalt und an beiden Seiten über den Teller hängend, denn dieser Hochglanz Thriller ist im besten Sinne absolut 'drüber'. Das Fehlen jeglicher Ironie, Logiklöcher wie es geiler nicht geht und eine Story, die mit voranschreitender Laufzeit immer mehr an (w)irrem Wahnsinn gewinnt, machen GESETZ DER RACHE zu einer Vigilanten-Trash-Granate sondergleichen, die blöderweise auch noch richtig Spaß macht. Wenn Butlers Figur als festgenommener Mörder vor Gericht erst mal kaltschnäuzig einen Freispruch rausleiert, indem er ein paar Paragraphen reitet, und somit auch gleich das ganze US-Justizsystem mit all ihrem geschachere und faulen Deals an den Pranger stellt, habe ich auch noch bei der Zweitsichtung ein extrem fettes Grinsen im Gesicht, zumal der Film auch richtig lecker fotografiert wurde. Einige Action-Spitzen sorgen für den nötigen Rumms im Kinokeller, die ganze MacGyver-Situation für den nötigen Dünnpfiff, Butler/Foxx sind angenehme Kontrahenten, denen man gerne zusieht.

                                                  Das reicht für extrem unterhaltsame 2 Stunden. Da zücke ich frecherweise tatsächlich mal die 8,0.

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