BenAffenleck - Kommentare

Alle Kommentare von BenAffenleck

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    BenAffenleck 21.11.2015, 22:40 Geändert 07.10.2019, 14:58

    Ich finde es unsagbar schade, dass Mel Gibson sich selbst keine neuen Regiearbeiten mehr zutraut, oder darf ihm von Studioseite her nichts mehr zugetraut werden? Wenn man in Hollywood auf der schwarzen Liste steht, werden die Hürden anscheinend unüberwindbar. Oder lässt der Stress des Filmemachens Gibson schneller zur Flasche greifen, seine inneren Dämonen unkontrollierbarer werden?
    Wie auch immer, gerade so ein interessanter Filmemacher wie Gibson gehört einfach hinter die Kamera. Jemand, der einen scheiß darauf gibt, ob sich ein Film als OmU verkaufen lässt oder nicht. Jemand, der auf Einspielergebnisse und Kritiken pfeift. Jemand, der richtig fett und authentisch abliefern möchte. Jemand, der den Film macht, den er machen will, und andere von seiner Vision überzeugen kann. Jemand, der sich epischer Themen annimmt, provoziert und gerne kompromisslos inszeniert. Jemand wie Mad Mel.

    Mit seiner letzten Regiearbeit APOCALYPTO gelang ihm schlichtweg ein gefühlt sehr authentisches und atemberaubendes Meisterwerk über einen Maya-Krieger, der die Anfänge des Untergangs seiner Zivilisation miterlebt und seine Familie retten muss.

    Für APOCALYPTO sollte man schon ein wenig "bereit" sein, soweit man es für so ein in seiner Machart ziemlich einzigartiges bildgewaltiges Meisterwerk in Mayathan-Sprache überhaupt sein kann. "Bereit" für Gewaltszenen, wo die Kamera drauf hält. Hineingezogen werden in eine untergegangene Kultur, die nicht historisch genau sein will, sondern als Rahmen einer unglaublich spannenden Geschichte dient.

    Ein großer Pluspunkt war auch Gibsons Entscheidung, alle Rollen nur mit mexikanischen Laiendarstellern zu besetzen, die durch ihre physische Präsenz und Natürlichkeit einiges an fehlender schauspielerischer Erfahrung wett machen konnten. Besonders hervorzuheben ist sicherlich Rudy Youngblood als "Pranke des Jaguars" und Raoul Trijillo als „Leitwolf“, der eine sagenhaft bedrohliche Ausstrahlung hat. Sie können wirklich in allen Belangen restlos überzeugen. Die Darsteller lernten im übrigen ihre Textpassagen, indem sie diese auf MP 3Player bekamen, und immer wieder nach sprachen. Letzten Endes sollen aber viele benutzte Passagen des gesprochenen Textes völlig sinnfrei sein, was natürlich nicht auffällt, sofern man die Bierflasche nicht gerade auf einem Mayathan-Deutsch / Deutsch-Mayathan Wörterbuch von Langenscheidt stehen hat.

    Für die Darsteller waren an einigen Tagen über 250 Makeup Künstler und Stylisten am Set, um die unglaubliche Vielzahl an Körperbemalungen und Frisuren bewältigen zu können. Zusammen mit dem nicht enden wollenden Ideenreichtum der verschiedenen Kostüme, Masken und Requisiten, wie Schmuck und Waffen, ist es beinahe nicht zu glauben, dass es sich hier um eine "unter 50 Millionen Dollar" Produktion handelt.

    Der Regenwald Mexikos diente als atemberaubende Kulisse, perfekt mit digitalen Kameras von Dean Semler eingefangen, der auch schon den großartigen DER MIT DEM WOLF TANZT abfilmte. Es gibt hier wirklich einige richtig starke Kamerafahrten und Einstellungen zu bewundern, gerade wenn man den unwirtlichen Drehort bedenkt.
    Der Schnitt bei der Hetzjagd auf "Pranke des Tigers" macht im Verbund mit Horners Score richtig Tempo. Handwerklich ist dieser Film wahrhaftig ein Meisterwerk, welches nur mit einigen wenigen digitalen Effekten auskommt, und ihn somit zu einem der besten "handgemachten" Filme des neuen Jahrtausends macht, welchem dankenswerterweise auch eine überragende BluRay-VÖ beschert wurde. Bild und Ton sind hier auf Referenz-Niveau.

    Fazit: APOCALYPTO ist perfektes Kino. Handgemacht, groß, packend und spannend. Wahrlich ein echter Augenöffner.

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      BenAffenleck 17.11.2015, 20:01 Geändert 18.02.2019, 20:40
      über Frank

      Der alte Affenlecker schnallt sich auf seine rasende Banane und besucht den mp-Buddy Holger „sachsenkrieger“.

      Filmcheck 1/3

      Wie lange sind Fragen interessant, wenn es zu wenige Antworten gibt? Was will der Film von mir? Wer ist dieser Frank? Was soll dieser riesengroße Pappmaché Kopf? Ist mein Kopf auch so groß, wenn es den Abend vorher nur Rolinck Bier gab? Wieso hat man eine Band, wenn man keine Musik spielt? Wann sollte man für den Erfolg kommerzieller werden? Was würde passieren wenn ich jetzt aufspringe, mir Holgers Fernbedienung ins linke Auge ramme und dann nur noch die Hälfte sehen könnte? Wäre der Film dann halb so gut, oder doppelt so skurril?

      FRANK war für mich leider nicht wirklich greifbar, aber trotzdem nicht so richtig übel. Man darf hier allerdings mit 2 Sachen nicht rechnen: Mit einer Komödie (obwohl es viel zu schmunzeln gibt) oder einem Musiker-Biopic (weil es keine Musik gibt...äähh...also...keine richtige jedenfalls). Dieses Porträt über die Kunstfigur Frank Sidebottom (unter dessen hohlem Kopf sich der 2010 verstorbene britische Komiker Chris Sievey verbarg) ist viel mehr eine Auseinandersetzung mit der Genialität eines psychisch kranken "Künstlers" und der Musikbranche im multimedialen Social Network Zeitalter.

      Fazit: Irgendwie ein guter Film, den man erst mal ein paar Tage sacken lassen muss. Unterm Strich hätte mir aber eine kleine Heroisierung der Band mehr gefallen, anstatt sie in den letzten Einstellungen als das dastehen zu lassen, was sie wirklich sind: In ihrem Mikrokosmos glückliche Freaks.

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        BenAffenleck 17.11.2015, 19:55 Geändert 07.04.2019, 09:05
        über Ted 2

        Der alte Affenlecker schnallt sich auf seine rasende Banane und besucht den mp-Buddy Holger „sachsenkrieger“.

        Filmcheck: 3/3

        Der fiese kleine Arschbär ist zurück und nimmt alles und jeden auf seine pelzigen Arme. Völlig geschmacklos, politisch unkorrekt, drogenverherrlichend und total Banane. Dazu gibt es Cameo-Auftritte und geniale Popkultur-Referenzen in so einem Tempo, dass man sich nach fast 2 Stunden schon das Grinsen aus der Fresse rausmeißeln lassen muss. Hammerhart, irrsinnig komisch und Donner-Buddies forever.

        Fazit: Etwas stärker als Teil 1, sofern man auf einen spermabesudelten Mark Wahlberg schon immer gewartet hat, und man Bukkake nicht für eine japanische Teesorte hält. Den werde ich bestimmt noch mal sehen, und eventuell noch einen Punkt aufwerten.

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        • Glückwunsch, mein lieber Burger! Glückwunsch!!

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            Ein Bilderrausch. Ein fantastisches Spiel mit den Farben, aufgefordert zum willigen Tanz mit der Kamera. Geil! Ich dachte zuerst, ich sehe einen Danny Boyle Film.
            OHNE LIMIT ist stylisches und spannendes Kino, ein moderner Thriller mit einer packenden Geschichte und einem sehr gut aufgelegten Bradley Cooper. Auch Robert DeNiro war endlich mal wieder souverän.

            Cooper spielt hier einen Tagefurz, einen Loser der nichts auf die Kette bekommt bis er anfängt die Wunderdroge zu konsumieren und sich sein IQ dadurch vervielfacht…
            Die erste Stunde ist einfach absolut genial. Wunderbare Ideen, zum Beispiel die Farbe der Bilder als Gradmesser des Gemütszustandes. Sehr gute Kamerafahrten und ein fantastischer Schnitt machen OHNE LIMIT zu einem Eye Candy. Leider kann er das Tempo nicht bis ganz zum Ende durchhalten. (S*P*Ü*L*E*R) Die Nummer mit dem Blut trinken war einfach doof. Wie viel Blut soll der denn gesoffen haben, damit die Droge auch nur minimal wirkt. Und das Ende hätte ruhig…böser sein dürfen(A*U*S*G*E*S*P*Ü*L*T). Das was am Schluss noch richtig gepackt hätte, fehlte leider. Trotzdem ein Film mit Wiederanschauungswert.

            UPDATE 16.11.2015:

            OHNE LIMIT bleibt immer noch ein unterhaltsamer Mix aus drogenbejahendem Thriller und Wall Street 2½. Allerdings fingen die völlig bescheuerten Logiklücken jetzt schon an zu nerven, und die Handlung wirkt derbe konstruiert, wenn man von dem Bildersturm nicht mehr ganz so abgelenkt ist wie bei der Erstsichtung.

            Die 7,0 kann er noch so gerade eben halten.

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              BenAffenleck 08.11.2015, 21:31 Geändert 18.02.2019, 20:31

              Ach du heilige tiefe E-Saite. Mit INSIDE LLEWYN DAVIS haben die Coens mal wieder bewiesen, dass sie neben immer mal wieder genialen Filmen noch mehr mittelprächtige Filme abliefern. Hier kann man einem Folker, der absolut nichts auf die Kette bekommt, beim verlieren zusehen. Hört sich langweilig an, ist aber noch viel langweiliger. Die frühen 60ties werden mit gelungener Kameraarbeit hervorragend eingefangen, New York beim Aufbruch der Folk-Szene hätte mir vor Begeisterung eigentlich die Tränen in die Augen treiben müssen. Und dann wird das alles in so eine völlig belanglose Geschichte gepackt, die mir völlig am Korpus vorbei geht und mich dazu zwingt, dem Ding nach einer Stunde und fünf Minuten alle verstimmten Saiten durchzuschneiden.

              Fazit: Für mich der ödeste Musikfilm der letzten Jahre.

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                BenAffenleck 08.11.2015, 20:39 Geändert 18.02.2019, 20:29

                Nach M. Night Shyamalans „Tetralogie des Affenleck'schen Begeisterungssturms“ (SIXTH SENSE / UNBREAKABLE / SIGNS / VILLAGE) nun endlich das Finale seiner „Trilogie zur Studie der psychischen Belastbarkeit bei optisch-akustischer Vergewaltigung“ (MÄDCHEN / HAPPENING / AANG) .

                Was immer er sich bei diesem esoterischen New-Age-Ökofistfuck im Arsch des allmächtigen Filmgottes gedacht hat, ich möchte es nicht wissen. Das er seinen nächsten Filme dann „AFTER“ EARTH genannt hat, zeugt schon von Humor.

                Fazit: Ja, Genau!

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                  BenAffenleck 02.11.2015, 19:03 Geändert 18.02.2019, 20:26

                  Mit ZERO DARK THIRTY präsentiert uns Kathryn Bigelow die Geschichte der Frau, die Osama Bin Laden nach jahrelanger Suche endlich aufspüren konnte. Die eigentliche Exekution mit all ihrer amerikanischen Selbstgerechtigkeit wäre für einen abendfüllenden Spielfilm etwas zu wenig gewesen. Somit gibt ZDT nicht nur die Chronik der jahrelangen Suche nach dem amerikanischen Schreckgespenst wieder, sondern porträtiert die Agentin, die sich durch alle Widerstände biss, und letztendlich Erfolg hatte.

                  Leichte Kost ist der Film wahrlich nicht, und mir persönlich missfällt es sehr, dass Bigelow die Chance vergeben hat, hier mal klar Stellung zu Themen wie Rache, Folter, Entmenschlichung, Kidnapping und Mord für die Flagge zu beziehen. Wenn ich ZERO nur darauf beschränken würde, dürfte er eine eigentlich verdiente 3,0 bekommen, denn für mich ist die hier gezeigte Neutralität keine Option.

                  Wenn man diese Hatz aber rein filmisch betrachtet, bekommt man hier einen etwas mehr als passablen Agenten-Thriller geboten, der zwar klar zu lang ist, mich aber trotzdem nicht mit Langeweile in den Schlaf wiegen konnte, was sicherlich auch an Jessica Chastains gnadenlos guter Performance als Maya lag.

                  Am Ende, wenn Bigelow uns die einsame Maya zeigt, die ihren Job erledigt hat aber vergessen hat zu leben, bekommt ZDT einen dann doch noch, denn das war für mich ein versöhnlicher Abschluss, fernab von jubelnden Kommando-Zentralen und wildem Stars and Stripes gewedel. Die eiskalte Karrieristin, die über Leichen ging, um ein Gespenst zur Strecke zu bringen, und letzten Endes dadurch selbst zu einem wurde.

                  Fazit: Für eine mögliche Zweitsichtung fand ich ihn nicht gut genug, zum ignorieren hat er aber einfach zu viel Klasse.

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                    Wieder eine schon hundertmal erzählte Geschichte, die in Wirklichkeit keine Sau ein weiteres Mal braucht. Wenn, ja wenn hier nicht Bill Murray mitspielen würde. Wenn dieser unglaublich lustige, mit Schauspieltalent gesegnete und völlig coole Eiswürfel vor sich hin fluchend über den Bildschirm schlurft, schenkt man der ausgelutschten "mürrischer alter Mann entdeckt sein Herz" Geschichte gerne anderthalb Stunden seiner ach so kostbaren Lebenszeit.

                    Autor und Regisseur Ted Melfi gelang mit ST. VINCENT trotz all seiner Vorhersehbarkeit eine wunderschöne und zu Herzen gehende Tragikomödie, in der man Bill Murray in Bestform bewundern darf.

                    Die eigentliche Überraschung ist hier allerdings Melissa McCarthy, bei deren Filmtrailern ich meinen Würgreflex bislang nur beruhigen konnte, indem ich kurz an einem Pritt Stick lutschte. Hier ist ihre Rolle eher ruhig und feinfühlig angelegt. Das steht ihr ausgesprochen gut.
                    Naomi Watts als "Dame der Nacht" fand ich dagegen schon extrem gewöhnungsbedürftig. Es dauerte etwas, bis man sich daran gewöhnt hatte.

                    Unterm Strich wurde in ST. VINCENT dann aber doch etwas zu viel "Schicksal" rein gepackt (**SPOILER* Die Nummer mit dem Schlaganfall fand ich dann doch irgendwie etwas drüber, fühlte sich zu rein gequetscht an *SPOILER**), wodurch er etwas überfrachtet wirkt. Das rundum Wohlfühlpaket lässt sich aber trotzdem noch locker schultern, ohne das es irgendwo Druckstellen gibt. Mit der Melissa sollte man das aber sicherlich nicht probieren.

                    Fazit: Wenn bei den End Credits Bill Murray noch Textschnippsel zu Bob Dylans „Shelter from the storm“ in seinem Staubgarten singt, den Walkman über die Brust geschnallt, muss ich zu der eigentlichen 7,0 logischerweise noch einen Extrapunkt hinzu fügen. Super Film … irgendwie!

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                      BenAffenleck 25.10.2015, 18:47 Geändert 17.02.2019, 11:53

                      Pierce Brosnan darf noch einmal als Agent ran, und nimmt hier die Lizenz zum Töten beim Namen. Unterm Strich hat man hier alles gezeigte schon mal gesehen. Manchmal besser, oft noch schlechter. Ich mag Brosnan einfach, er kriegt mich immer wieder mit seinem Charisma, der alte Charmebolzen.

                      Die Geschichte kommt hier und da etwas ins holpern und straucheln, ohne komplett zu stürzen. Für 24 Millionen Dollar braucht man hier keine sensationellen Actionszenen erwarten, bekommt aber solide Nahkämpfe, klassische Schießereien, ransante Verfolgungsjagden und Olga Kurylenko (**sabber*the*Hut**).

                      Fazit: Netter Agenten-Happen für Zwischendurch.

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                      • "...Zum 12. Geburtstag bekam ich dann zum Glück auch das Lexikon des Internationalen Films" ist einfach köstlich. Ich persönlich sehe RAMBO 1 auch als einen Antikriegsfilm mit gehörigem Actionanstrich, und beschäftige mich seit zirka einem Jahr auch immer mehr mit Film Scores. PN und Anfrage ist unterwegs!!!

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                          BenAffenleck 18.10.2015, 16:06 Geändert 17.02.2019, 11:42

                          In RUHET IN FRIEDEN jagt Liam Neeson die Mörder der Frau eines Drogenbarons, welche sich als soziopathische Serienkiller herausstellen...

                          Der späte Action-Star und momentane Viel-Filmer Liam Neeson bringt die Figur des abgehalfterten Ermittlers gut rüber, kann hier aber leider nicht über das unbefriedigende Gefühl einer cineastischen Zwischenmahlzeit hinwegtrösten.
                          Ein Thriller Drama mit Elementen des Film-Noir soll es sein. Kann man so stehen lassen, ein wenig SIEBEN und 8 MM wurde noch dazugemischt. Die Atmosphäre ist sehr düster, New York wird mal wieder als schmuddeliger Moloch bebildert, mit kaputten oder zumindest schon angezählten Individuen.

                          Nicht gefallen hat mir, dass dem Zuschauer die Identität der Killer schon früh verraten wird, und es überhaupt keine Wendungen mehr gibt. Somit steckt die Spannungsschraube mit gerade mal 3 Gewindegängen in der Decke, während man diesen schweren Film versucht, daran aufzuhängen. Funktioniert nicht wirklich, und der blöde Nebenplot mit dem Jungen hängt sich dann auch noch unten ran.

                          Fazit: Irgendwie ein ganz komischer Film. Eine gewisse Härte ist vorhanden, aber Action und Spannung halten sich eher zurück. Dann doch lieber so eine übertriebene Neeson Nummer wie NON-STOP.

                          Trotzdem bin ich dem Film dankbar, läuft doch im Abspann eine wunderbare Coverversion von Soundgarden's „Black hole sun“: https://www.youtube.com/watch?v=rwMtc4jgoqo

                          Noch geiler ist aber Nouela's Cover von „Sound of silence“, mit einem Emo-Filmszenen-Zusammenschnitt: https://www.youtube.com/watch?v=Q4oInT79CUk

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                            BenAffenleck 16.10.2015, 20:22 Geändert 17.02.2019, 11:39

                            Die kleine Schwester von Damien heißt nicht Daim, sondern Esther. Und wenn man sich so einen eviligen laufenden Meter ins Haus holt, muss man auch bereit sein zu dem Song zu tanzen, den die Kapelle spielt...

                            Im Kino zu Unrecht völlig untergegangen, gibt es hier einen richtig guten Evil-Child-Horrorfilm zu bestaunen, bei dem auch mal wieder die Charaktere und deren Entwicklung in den Vordergrund gerückt werden. Zumindest mehr wie in dem Genre üblich. Neue Wege beschreiten der spanische Regisseur Jaume Collet-Serra und seine Drehbuchschreiber zwar nicht, zum Ende hin rutscht man auch leider nur wieder in die üblichen Horror-Klischees ab, aber der Rest weiß ohne wenn und aber zu überzeugen.

                            Isabelle Fuhrmann als fiese Schwester Ester liefert eine schlichtweg beeindruckende Performance ab. Hui, was kann das Mädel gruselig sein. Peter Sarsgaard spielt sympatitisch wie immer anscheinend nur sich selbst, während Vera Farmiga unaufhaltsam auf einen eigenen Bilderrahmen auf des Affenleckers in schummrigem Kerzenlicht eingehüllten Altar der Lieblingsschauspielerinnen zusteuert.

                            Fazit: Schön beklemmend inszenierter und stetig an der Spannungsschraube drehender Gruseler. Oder doch eher Psycho-Thriller?

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                              BenAffenleck 15.10.2015, 19:37 Geändert 10.02.2019, 15:10
                              über Convoy

                              Trucker Rubber Duck ist wahrscheinlich die coolste Sau mit dem größten Schaltknüppel und eine Blaupause für jeden der wissen möchte, wie man cool mit einer Sonnenbrille auszusehen hat. Die Gummiente und seine PS-Companeros legen sich mit einem Sheriff an, was langsam zu einem Kleinkrieg auf den endlos langen Highways führt, von dem auch schnell die Presse Wind bekommt...

                              Sam Peckinpah, der Meister des Todestanzes in Zeitlupe, legte 1978 mit CONVOY seinen ungewöhnlichsten Film vor, der allerdings sein größter Box-Office Hit werden sollte. Das Wissen darum, wie viel er jetzt davon tatsächlich selbst gedreht hat oder Aufgrund seiner Drogensucht und mangelnden Arbeitseifers, das Studio hat drehen lassen, soll wohl im Donner der Zugmaschinen und im Dieselqualm für immer verloren gegangen sein.

                              Als Kind habe ich den Film ja echt geliebt, und so manches Mal regelrecht verschlungen. Heute betrachtet ist CONVOY immer noch eine nette Würdigung an die Könige der Highways, mit etwas Action und einem Hauch Sozialkritik. So richtig bringt dieses gepanschte Gemisch meinen Motor aber nicht mehr auf Hochtouren.

                              Fazit: Kris Kristofferson ist und bleibt eine coole Socke, Ernest Borgnine geht auch fast immer, trotzdem gibt es hier zu viel Leerlauf und noch mehr fehlende Substanz.

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                                BenAffenleck 14.10.2015, 21:13 Geändert 10.02.2019, 15:09

                                Als ich am Wochenende dem Affenlecker jr. erzählte, dass wir jetzt einen Film gucken der fast so alt ist wie seine Ur-Oma, waren erst einmal große Augen und offener Mund angesagt. Und ich selber musste wieder an meine eigene Kindheit denken, als ich besagten Film bei meiner Oma sah, als diese noch nicht Anfang 90 war, sondern erst Ende 50.

                                Wer kennt die großen Augenblicke von Chaplins GOLDRAUSCH nicht? Die Hütte, die mitsamt ihrer beiden Bewohner am Abgrund zwischen Leben und Tod kippelt? Das völlig schräge Schuh Dinner? Der legendäre Brötchentanz? Szenen für die cineastische Ewigkeit, eingebettet in einem gekonnten Balanceakt aus Slapstick, Melancholie und Tragik.

                                Hier konnte Chaplin 1925 zum ersten Mal seinen Hang zum Perfektionismus ausleben, verbrauchte tausende Meter Celluloid, wovon dann nur ein Bruchteil im fertigen Film landete. Dieser Drang zum großen filmischen Denkmal hat sich für den "ewigen Tramp" bezahlt gemacht, ist doch GOLDRAUSCH heutzutage sein populärster Film. Bei der damaligen VÖ spielte er zwar das 6-fache seiner Produktionskosten wieder ein, doch die Leute erwarteten pure Slapstick und waren von dieser frühen Dramödie dann eher enttäuscht. 1942 brachte Chaplin seinen Film dann noch mal in gestraffter Form ohne die im Stummfilm obligatorischen Texteinblendungen, mit einer von ihm selbst gesprochenen Tonspur und neuer Musik von Max Terr in die Kinos. Und in genau dieser Fassung ist GOLDRAUSCH immer noch kurzweilig und wunderbar konsumierbar.

                                Interessant für alle "Bunte" Leser wäre vielleicht noch, das Chaplins Love Interest in GOLDRAUSCH zuerst von der 15jährigen Lita Grey hätte gespielt werden sollen. Chaplin fand sie dann allerdings so süß, dass er sie gleich schwängerte und heiraten musste, um einer langjährigen Haftstrafe zu entgehen.
                                Scheint so, als ob ich mir doch mal das CHAPLIN Biopic mit Downey jr. geben muss.

                                Fazit: Dieser Film, der mit seiner Mischung aus Slapstick und Tragödie seiner Zeit vielleicht schon etwas voraus war, vermag mit seiner warmherzigen und humorvollen Art dem Zuschauer auch noch nach 90, bzw. 70 Jahren ein wohliges Gefühl zu vermitteln.

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                                  BenAffenleck 10.10.2015, 17:58 Geändert 10.02.2019, 15:02

                                  Oha. Wenn das die Mutti ist, möchte ich niemals den Papa kennenlernen.

                                  MOTHER'S DAY schafft es gerade so ins Mittelfeld des Genre Einheitsbreis. Das Remake des 1980er MUTTERTAG erstickt beinahe an seiner eigenen Doofheit. Getarnt als Home-Invasion-Thriller weiß MOTHER'S DAY seine Karten nicht wirklich auszuspielen. Die Charakter Zeichnung ist unter aller Sau, und somit ist es wieder mal scheißegal, wer es lebend aus dem Haus schafft und wem die Haare abgebrannt, die Wange per Revolver gepierct, die Finger mit Billard Kugeln gebrochen oder die Brust filetiert wird.

                                  Fazit: Für einmaligen Gebrauch erträglich.

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                                    BenAffenleck 10.10.2015, 16:38 Geändert 10.02.2019, 15:05

                                    Eine Ami-Familie strandet mit ihrem Pickup samt Wohnwagen mitten in der Wüste New Mexicos, und viel zu nah an einem ehemaligen Atomtest-Gelände. Der Mutantenstadl bittet zum Tanz. Die Kapelle spielt "California dreamin'" . . .

                                    Ob ein Film ein Remake ist, wirkt sich bei mir eigentlich nie auf eine Bewertung aus. Ob das Original ein Kultfilm oder ein Meisterwerk ist, wie viel im Remake verändert wurde oder ob gar gleiche Kameraeinstellungen zum Einsatz kamen, ist mir völlig egal. Ein Film funktioniert und ist wenigstens gut, oder eben nicht.

                                    Wes Cravens Original aus 1977 kenne ich nicht, von daher steht ein Vergleich gar nicht erst zur Debatte. Alexandre Ajas Remake stand jetzt allerdings zur Zweitsichtung an, und der erste Eindruck hat sich bestätigt. Ajas THE HILLS HAVE EYES ist ein Monster, ein Tränenzieher bei der FSK und dazu völlig radikal bis zum Ende durchgezogen.
                                    Der Werbeslogan "The lucky ones die first" ist hier Programm. Wenn die unheimliche Bass-Sirene langsam immer lauter wird, innerhalb weniger Minuten die Teenager Tochter vergewaltigt und dem Baby die Knarre ins Gesicht gehalten wird, der noch milchgebenden Mutter die Suppe direkt am Hahn weg geschlürft wird dann weiß man eines ganz sicher: Das hier ist nicht LITTLE MISS SUNSHINE sondern Terror pur! Knallhart, aber wenigstens ehrlich und mit Teils richtig guten Darstellerleistungen gesegnet.

                                    Die schon beinahe Genre-typischen Klischees und Logiklücken nimmt man bei so einem irren Höllentrip lächelnd in Kauf.

                                    Fazit: Technisch völlig versiert, hat Alexandre Ajas mit seinem US-Debüt mal eben gezeigt, dass sich Hochglanzoptik mit rotzig-gemeinen Bildern durchaus gut vertragen kann.

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                                      BenAffenleck 07.10.2015, 20:37 Geändert 10.02.2019, 15:00

                                      DER namensgebende GHOSTWRITER soll für eine beachtliche Summe die Autobiografie des ehemaligen britischen Premierministers schreiben. Bei den Recherchen zum Buch stößt er auf brisantes Material...

                                      Roman Polanski schickt in GHOSTWRITER einen ahnungslosen Schreiberling (Ewan McGregor) ins intrigante politische Minenfeld. Bis zum Ende bleibt ungewiss, wem er trauen kann, Stück für Stück setzt sich das Faktenpuzzle gemächlich  zusammen. Das ist natürlich nicht mehr Hollywood-Thriller Standard, und mutet in seiner ruhigen Erzählweise schon beinahe altmodisch an. Und trotzdem sind die 128 Minuten fesselnd und auf einem spannenden Niveau, ohne dabei zu kopflastig zu sein. Polanski zeigt hier gekonnt, dass man in einem guten Thriller auch mal ohne Action jeglicher Couleur auskommen kann. Wegen der überzeugenden Darsteller (Olivia Williams, Pierce Brosnan, Tom Wilkinson), den klasse in Szene gesetzten unterkühlten Bildern, ein wenig Humor und der interessanten Geschichte vermisst man diese auch nicht.

                                      DER GHOSTWRITER spielt eigentlich an der amerikanischen Ostküste. An Originalschauplätzen zu drehen war Polanski aufgrund seines US Einreiseverbotes nicht möglich. So mussten die Inseln Usedom und Sylt halt Martha's Vinyard vorgaukeln. Funktioniert hat es prima. In Babelsberg und Berlin wurde auch gedreht. Somit handelt es sich hier schon beinahe um einen deutschen Film mit internationalem, bis in kleinste feine Detail durchkomponierten Look. Sehr lecker fürs Auge.

                                      Fazit: Ein genüsslich ruhiger aber trotzdem sehr spannender Polit-Thriller. Absolute Empfehlung, wer mal aus dem Hollywood-Thriller-Trott ausbrechen möchte.

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                                        BenAffenleck 30.09.2015, 21:12 Geändert 01.02.2019, 12:53

                                        Ein altersdementer Kauz, jemand der kein Alkoholiker mehr ist da er Bier nicht zum Alkohol zählt, hat eine Million Dollar gewonnen. So steht es jedenfalls auf der Gewinnbenachrichtigung, wie sie jeder von uns mal von Zeit zu Zeit im ramschigen Wochenendblatt vorfindet. Allen Widrigkeiten zum Trotz macht er sich mit seinem Sohn auf den 900 Meilen langen Weg von Montana nach Nebraska, inklusive eines Zwischenstopps in Grumpy Old Mans Geburtskaff...

                                        Um es mal vage zu umschreiben: Alexander Paynes NEBRASKA ist ein filmischer Joint: sieht nach nichts aus, schmeckt vielleicht erst etwas komisch, doch ziemlich schnell fängt man an zu grinsen und ist völlig tiefenentpannt.

                                        Dabei fängt NEBRASKA erst einmal als Downer an, um uns Zuschauer mit fortlaufender Spielzeit mit lakonischem Witz immer öfter ein Lächeln ins Gesicht zaubern zu können. Dieses Vater/Sohn Road-Movie hat sehr viel Wärme, denn es geht ums vermitteln von Lebensfreude und dem festhalten an Träumen. Um vergebene Chancen und einen Blick zurück auf das längst gelebte Leben. Und selbst dann braucht jeder noch etwas, wofür es sich weiterhin lohnt, jeden Morgen aufzustehen. Für die einen ist es der Hund, für andere die Enkelkinder, der Shopping-Kanal oder das Mittagessen. Für Woody Grant ist es der Traum vom eigenen Pickup-Truck, von jeher ein amerikanisches Statussymbol. Das er den eigentlich gar nicht mehr fahren darf, spielt dabei keine wirkliche Rolle...

                                        Doch die nette Geschichte und die tollen Landschaftsaufnahmen in s/w wären nichts ohne die sensationelle Leistung von Bruce Dern. Herzergreifend und zum niederknien. June Squibb als seine andauernd meckernde Ehefrau ist natürlich auch ganz stark, vom Charakter her aber eher anstrengend und unsympathisch.

                                        Fazit: Ich habe NEBRASKA leider nur auf Laptop gesehen, von daher belasse ich es erst einmal bei einer 7,0. Mal sehen, wie er bald von BluRay und auf Leinwand wirkt. Es ist jedenfalls eine schöne melancholische Geschichte aus dem langsam verfallenden Heartland Amerikas, wie sie auch nicht besser auf Bruce Springsteens gleichnamigem Album hätte sein können. Stark!

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                                          BenAffenleck 27.09.2015, 20:52 Geändert 30.05.2022, 11:23
                                          über Matrix

                                          Wach auf, Neo...

                                          ...die filmischen 90er endeten mit nichts anderem als einem Sci-Fi-Action-Knall mit Grünstich, wie man ihn vorher noch nie erleben durfte. Es waren unbeschwerte Zeiten in der MATRIX:

                                          - die Warschowski Geschwister waren noch die Warschowski Brüder

                                          - eine Bullet-Time war noch ein wahrer Augenöffner und wurde noch nicht in jedem vierten Action-Game, jedem dritten Actionfilm und jedem zweiten Werbeclip verbraten

                                          - man ahnte noch nicht, dass sich das weiße Kaninchen zwar optisch genial vermehren würde, auf dem Hollywood Boulevard aber das ganze Rudel unter einen Philosophie-Laster mit CGI-Anhänger gerät, und als fragwürdige Zen-Matsche am Straßenrand verreckt. Das zumindest finanziell äußerst erfolgreich.

                                          MATRIX ist auch 15 Jahre später immer noch große Filmkunst, dass muss man einfach mal so sagen können, ohne dass die Hater gleich wieder mit Einsen und Nullen um sich werfen. Zumindest kann man sich auf den Begriff „Trendsetter“ einigen, der sehr eng mit dem Begriff „Kult“ verbunden ist. Hier geht Hightech Hand in Hand mit einer mystisch angehauchten Geschichte, die mich damals förmlich aus der Mitternachts-Preview heraus stolpern ließ.
                                          Das Tempo in MATRIX ist nahezu perfekt, kommt doch erst nach und nach Licht in die Handlung. Bis die losen Fäden endlich perfekt verknüpft werden, bekommt der Zuschauer schon sensationelle Action, ein brillant düsteres No-Future-Szenario, innovative Effekte und eine gekonnte Kamera– und Schnitttechnik geboten.

                                          Fazit: Sensationell, was hier für 60 Millionen Dollar von den Waschowskis ausgespuckt wurde. Übertroffen haben sich die nur noch mit dem etwas packenderen Drehbuch zu V – WIE VENDETTA.

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                                            BenAffenleck 27.09.2015, 20:51 Geändert 01.02.2019, 12:45

                                            _____rec logfile://matrix:reloaded & revolutuions

                                            Die legendär versauten MATRIX Fortsetzungen, die Opfer von Größenwahn und überzogenem Hype. Angaben zufolge irgendwo zwischen 200 und 350 Millionen Dollar Produktionskosten, 2500 Effektaufnahmen und 331 Drehtage haben es nicht geschafft, hier was mit Rückgrat für die Filmwelt zu hinterlassen, weil die Story einfach Käse ist, und emotionsgeladen wie eine seit 3 Wochen offene Tüte naturbelassener Chips. Fettreduziert.

                                            Die beiden Fortsetzungen werden tatsächlich mit jeder Sichtung schlechter, langweiliger und bedeutungsloser. Wäre in RELOADED die starke Highway-Verfolgungsjagd, und in REVOLUTIONS die sehr geilen Kampf-Roboter in Zion nicht dabei, man hätte mich mit einem Sack blauer und roter Pillen wach prügeln müssen. Müdes Geschwafel … schnarch … lahme Fights … schnaarch ... 10 Minuten Kampf gegen 100 x Agent Smith 2.0 … schnaaarch … Messiaskomplex … hust.

                                            Fazit: Wahnsinn, wie die Wachowskis die Nummer an die Wand gefahren haben. Werde mir Teil 2 & 3 nie wieder anschauen, dafür den ersten Teil noch um so öfter.

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                                              BenAffenleck 27.09.2015, 20:50 Geändert 01.02.2019, 12:50

                                              _____rec logfile://matrix:reloaded & revolutuions

                                              Die legendär versauten MATRIX Fortsetzungen, die Opfer von Größenwahn und überzogenem Hype. Angaben zufolge irgendwo zwischen 200 und 350 Millionen Dollar Produktionskosten, 2500 Effektaufnahmen und 331 Drehtage haben es nicht geschafft, hier was mit Rückgrat für die Filmwelt zu hinterlassen, weil die Story einfach Käse ist, und emotionsgeladen wie eine seit 3 Wochen offene Tüte naturbelassener Chips. Fettreduziert.

                                              Die beiden Fortsetzungen werden tatsächlich mit jeder Sichtung schlechter, langweiliger und bedeutungsloser. Wäre in RELOADED die starke Highway-Verfolgungsjagd, und in REVOLUTIONS die sehr geilen Kampf-Roboter in Zion nicht dabei, man hätte mich mit einem Sack blauer und roter Pillen wach prügeln müssen. Müdes Geschwafel … schnarch … lahme Fights … schnaarch ... 10 Minuten Kampf gegen 100 x Agent Smith 2.0 … schnaaarch … Messiaskomplex … hust.

                                              Fazit: Wahnsinn, wie die Wachowskis die Nummer an die Wand gefahren haben. Werde mir Teil 2 & 3 nie wieder anschauen, dafür den ersten Teil noch um so öfter.

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                                                BenAffenleck 27.09.2015, 17:46 Geändert 01.02.2019, 12:47

                                                KILL THE BOSS fand ich schon im Kino nicht wirklich zum Verzehr geeignet. Was immer mich auch dazu bewogen hat, mir den noch mal zusammen mit meiner Frau anzuschauen, ich hatte es nicht anders verdient. Klar waren ein paar kleine Lacher drin. Aber die 3 elenden Killer-Furznasen gingen mir so auf den Sack, dass ich den Rest auch nicht mehr genießen konnte.

                                                Fazit: Ohne die „richtigen“ Schauspieler (Spacey, Farrell, Fox …) in den Nebenrollen wäre der hier kurz vor Hassfilm.

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                                                  BenAffenleck 27.09.2015, 17:37 Geändert 27.09.2015, 17:39

                                                  THE WALKING DEAD geht über die Farm direkt ins Gefängnis. Staffel 3 hatte für mich Suchtfaktor². Die „Familie“ ist einem schon richtig ans Herz gewachsen. Und gerade weil der Tod vor niemandem halt macht, es kaum „sichere“ Charaktere gibt, ist die Spannung enorm hoch.

                                                  Selbst die Action kommt in dieser Staffel nicht zu kurz, die dann auch richtig brachial inszeniert wurde. Und mit „The Governor“ wurde für mich der fieseste Fiesling seit langem auf die Mattscheibe geschissen. Sensationell. Emotional. Hart und spannend.

                                                  Fazit: Bisher die einzige längere Serie, die ich für meine Sammlung in Anbetracht ziehen würde.

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                                                    BenAffenleck 21.09.2015, 20:37 Geändert 22.02.2017, 21:09

                                                    Wenn sich Hollywood fast 25 Jahre bemüht, eine Comic-Verfilmung auf die Leinwand zu bringen, sollte das Ergebnis auch mindestens sensationell sein. Die Moore/Gibbons WATCHMEN Graphic-Novel brachte ja bekanntlich 1985 frischen Wind und lang vermisste Ernsthaftigkeit zurück in den bunten Bilderreigen, komplex und erwachsen gab sie sich. Nicht wenige hielten die Geschichte in nur einem Film verarbeitet für "nicht machbar". So wurden die Rechte immer weiter gereicht, Regisseure wie Terry Gilliam oder Paul Greengrass kamen und gingen, bis der Stoff letzten Endes von Zack Snyder verfilmt wurde. Der bedankte sich für das ihm entgegen gebrachte Vertrauen mit einer zwar immer noch komplexen, aber geradezu großartigen visuellen Umsetzung.

                                                    Ich persönlich bin bei WATCHMEN immer etwas im Zwiespalt, denn der blaue Strahlemann Dr. Manhattan ist mir zu abgefahren, seine Entmenschlichung und sein erhabener Gottstatus zu strange. Da bin ich jedes Mal leicht angenervt von. Gut, dass der Rest des Films mehr überzeugen kann.

                                                    Schon die Vorspannsequenz ist eine der besten, die jemals gemacht wurde. Zu Bob Dylans "The times, they're a changing" bekommt man in Form einer Nachrichten-Collage eine informative Einführung in das Watchmen-Universum. Bei diesem gekonnten Einstieg gaffe ich immer völlig fasziniert die Leinwand an. Ganz groß, ebenso wie die unglaublich vielen liebevollen Details der Kostüme und der atmosphärischen Sets. Das Auge bekommt hier so einiges geboten, Design und Gestaltung vom Feinsten. Alleine schon deswegen landet der Film alle Jahre wieder in meinem Player, obwohl er von einem Lieblingsfilm bei mir weit entfernt ist.

                                                    Die Besetzung ist stark, wobei mich da aber keine Leistung aus dem Sessel gleiten lässt. Sehr gut gefallen hat mir der „Comedian“ Jeffrey Dean Morgan, die Entdeckung des Films war für mich allerdings Jackie Earle Haley als „Rorschach“, durch dessen Zynismus auch ein wenig Humor in diese triste Veranstaltung gebracht wird. Aufgrund der teils expliziten Gewaltdarstellung und des dunklen Tons ist WATCHMEN von einem AVENGERS-Kindergeburtstag dann aber immer noch Welten entfernt, denn letzten Endes geht es hier nur um eine Frage: Wer und wie viele Menschen dürfen geopfert werden, um den Frieden zu sichern. Das ist schwerer Stoff, der einen auch noch nach dem Abspann beschäftigen kann.

                                                    Fazit: WATCHMEN ist anspruchsvolle, visuell berauschende Kunst. Und das es kein Glückstreffer war, hat Zack Snyder 2 Jahre später beim genau so starken SUCKER PUNCH bewiesen.

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