BenAffenleck - Kommentare

Alle Kommentare von BenAffenleck

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    BenAffenleck 06.01.2016, 21:08 Geändert 02.05.2019, 21:52

    Mit SAW hauten James Wan/Leigh Wannell einen geilen Horror -Thriller raus, der auch noch nach mehrmaliger Sichtung bestens funktionierte. Mit INSIDIOUS wollten sie dann einen Gruselfilm der altmodischen Sorte drehen, ohne Blutfontänen aber mit viel Atmosphäre. Das ist den Jungs auch gelungen, wobei sie dann aber leider nur die müden Sub-Genre Standards im Poltergeistmodus abspulten:

    - Protagonisten ziehen in ein neues Haus
    - Protagonisten werden kurz vorgestellt
    - Kind/er sind natürlich dabei
    - Der Gruseltanz beginnt
    - Protagonisten finden Nachts keinen Lichtschalter mehr
    - Eine/r der Protagonisten glaubt nicht an den Grusel
    - Dann glauben doch beide Protagonisten an den Grusel
    - Finale & möglicher Jump-Scare-Abschluss mit Möglichkeit auf eine Fortsetzung

    Die Stimmung ist schon unheimlich. Schiefe Geigen malträtieren die Gehörgänge, mit der Angst vor der Dunkelheit wird gespielt. Türen schlagen zu. Nebel. Plötzlich erscheinende Fratzen. Geisterprojektionen. Die erste Hälfte von INSIDIOUS ist richtig stark. Mit dem Auftauchen der Geisterjäger und dem Obermonster im Darth-Maul Look verabschiedet sich der Film dann ebenfalls ins Jenseits und damit Richtung Belanglosigkeit.

    Fazit: Atmosphärischer Standard Horror von der Stange. Die anderen und noch kommenden Teile der Reihe lasse ich mal komplett im Karton. Da hat mir Wans CONJURING in allen Belangen besser gefallen, da er auch wesentlich geilere Schauwerte zu bieten hatte. Und Vera Farmiga.

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      Auch Staffel 4 der THE WALKING DEAD Show konnte mich superb unterhalten, kam aber nur beinahe an die Qualität der Staffeln 2 & 3 heran.

      Diese Drama-Serie mit Zombies und Endzeitstimmung macht ja immer noch so einiges richtig. Die verschiedenen, oftmals interessanten Charaktere, ihre Verflechtungen untereinander und ihre Entwicklung hält die Serie weiterhin auf hohem Niveau am Laufen. Jeder hat mit seinen Dämonen zu kämpfen, selbst vor den Kindern wird hier nicht halt gemacht. Ich fühle mich hier weiterhin "mittendrin" statt nur "dabei", den neuen Herausforderungen und Wendungen sei Dank.

      ##SPOILER - Nach der Zerstörung des Gefängnisses zerbricht die Gruppe in mehrere kleine Fraktionen, und da wird der vierten Staffel dann auch das Tempo genommen. Das Suchen und Wiederfinden hätte man ruhig etwas kürzer abhandeln dürfen. Mit der Ankunft in Terminus wird man dann aber doch wieder an die Leine genommen und muss Zähnefletschend auf die nächste Staffel warten - SPOILER ##.

      Besonders gut hat mir die Weiterentwicklung von `Carol’ gefallen, von der kleinen verprügelten Duckmaus zur knallhart konsequenten Leaderin. Auch an Schockmomenten wird nicht gespart, welche wieder mal zeigen, dass im THE WALKING DEAD Universum keiner der Charaktere wirklich sicher ist.

      Fazit: Wahnsinn, was im Bereich Serien heutzutage möglich ist. Ich freue mich sehr auf die baldige Sichtung von Staffel 5, ohne jetzt aber zu hohe Erwartungen zu haben.

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        Okay...das war also der Beginn der Apokalypse???

        Die verhaltene Begeisterung nach den ersten beiden Folgen musste der Enttäuschung recht schnell weichen. Den Ursprung der Zombie-Apokalypse hatte ich mir als Serienformat etwas anders vorgestellt, denn wirklich viel zu sehen bekam man davon bisher nicht. Natürlich wäre es auch kein neuer Weg gewesen, zusehen zu dürfen, wie das "normale Leben" zerbricht. Das wurde ja schon in zig Genre Filmen gezeigt, aber in Serienform hätte man die Thematik noch feiner ausarbeiten, bzw neue Aspekte unterbringen können.

        Mit den neuen Gesichtern des Spin-offs kann ich bisher ebenfalls herzlich wenig anfangen. Die Figuren sind einem bisher völlig egal, man fiebert nicht mit ihnen mit. Vom Charisma eines Andrew Lincoln, Scott Wilson und Norman Reedus ist hier bisher rein gar nichts zu sehen, obwohl ich Cliff Curtis ansonsten sehr gerne mag.

        Ich bin gespannt, wie die Macher die Kuh vom Eis bekommen wollen. Staffel 2 hat bei mir exakt 2 Folgen lang Zeit um mich zu überzeugen, dass die Nummer nicht nur reine Abzocke und kein elender Rohrkrepierer ist. Der Start von TWD war wesentlich verheißungsvoller, obwohl sie für mich auch erst in Staffel 2 so richtig ins Rollen kam.

        Fazit: Eine erste Staffel, die mehr Qual als Genuss ist

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          BenAffenleck 30.12.2015, 18:55 Geändert 02.05.2019, 21:50
          über Klass

          Ach du heilige Scheiße. KLASS ist harter Stoff, und sicherlich viel zu nahe an der unbequemen Wahrheit. Dieser Film aus Estland lässt einen mit sich selbst in einem dunklen Raum voller Fragen zurück. Gewalt erzeugt Gegengewalt, absolut immer; und ewig als Abwärtsspirale.

          Der eher introvertierte Joosep bekommt es von den „coolen“ Jungs täglich besorgt. Schläge. Spott. Tritte. Nur Kaspar reicht es irgendwann, und er setzt sich für seinen Mitschüler ein. Doch je schlimmer sich die Beiden wehren, um so enger wird die Schlinge um ihren Hälsen gezogen...

          Ilmar Raag hat hier ein ganz heißen Eisen angepackt, welches leider immer wieder aktuell wird. Gerade dem Mobbing aus einer Gruppendynamik steht man als Einzelner hilflos gegenüber. Man denkt unweigerlich an seine eigenen Schulzeit zurück, und schaut gleichzeitig besorgt in die Zukunft. Was wenn die eigenen Kinder zu Opfern werden oder zu den Tätern gehören? Da haucht die Angst sofort ihren kaltem Atem in meinen Nacken.

          Trotz ein wenig Stagnation im dritten Viertel des Films, wird man am Ende so dermaßen in den Sessel gepresst, das einem vor lauter Druckabfall der Kiefer runter klappt. Erschreckend vielleicht, dass ich das Ende noch nicht einmal verurteilen möchte, denn unter ausreichend Druck kann jeder zerbrechen. Gerade Heranwachsende, die ihre Zukunft als Einbahnstraße sehen.

          Fazit: Einer der wenigen Filme, der eine 8,0 von mir bekommt, den ich aber nie wieder sehen möchte.

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            BenAffenleck 30.12.2015, 18:02 Geändert 02.05.2019, 21:47

            „Kommen sie ganz nah heran, denn je mehr sie zu sehen glauben, desto einfacher ist es, sie zu täuschen!“

            Magie, Zauberei, Illusion. Das konnte die Menschen schon von jeher begeistern oder nur ungläubig die Augen im Kopf rollen lassen, während sie getäuscht werden und sich auf andere Fährten locken ließen. Louis Letterier hat genau diese Thematik in einen Heist-Thriller mit Robin Hood Touch gepackt. Wie weit man bereit ist, diesem Zauber zu folgen, bleibt jedem selbst überlassen.

            Vier arrogante Bühnenmagier rauben während eines Auftritts eine tausende Meilen entfernte Bank aus. Die nächsten Shows sind schon geplant, während FBI, Interpol und ein 'Entzauberer' versuchen, hinter die Tricks der 'Four Horseman' zu kommen und die Bande dingfest zu machen...

            NOW YOU SEE ME ist wunderbares Blendwerk, spannend und völlig kurzweilig verpackt und mit einer ständig entfesselt um alles kreisenden Kamera eingefangen. Technisch wirklich vom Allerfeinsten. Etwas mehr Tiefe hätte dem Zauber noch gut getan, was dann durch möglichst viele Wendungen raffiniert zu kaschieren versucht wurde. Für so einen Film ist es natürlich ein Lob, wenn der Zuschauer nie richtig weiß wo er gerade ist.

            Das von den großen Namen im Cast niemand nachhaltig abliefern kann ist sehr schade, aber wohl auch dem Drehbuch geschuldet. Am meisten zu gefallen wissen noch Mark Ruffalo und die wunderbare Melanie Lauret als Ermittler-Duo.

            Fazit: Dieser glitzernde Bildersturm konnte mich mit der intelligenten Story und einigen netten Actioneinlagen sehr gut unterhalten. Nur der richtige 'Aha-Effekt' hat gefehlt.

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              BenAffenleck 29.12.2015, 18:12 Geändert 02.05.2019, 21:44

              Revenge-Movies sind bei mir ja ein sehr beliebtes Sub-Genre des Actionfilms, die zwar oftmals nach Schema F ablaufen, aber jegliche Gewalt gegen die Bösen Buben moralisch legitimieren. Für Tony Scott war das Remake zu MAN ON FIRE eine Herzensangelegenheit, wurde sein Regie-Wunsch für das Original aus 1987 noch abgelehnt.

              Der Ex-Elitesoldat John Creasy (souverän ~ Denzel Washington) übernimmt in Mexico City einen Job als Bodyguard für ein kleines Mädchen aus reichem Hause. Während ihn Nachts die Dämonen seiner Vergangenheit jagen, schafft es tagsüber das kleine Mädchen, den kaputten Mann langsam zu heilen, bis eines Tages der Terror zuschlägt.

              Ich finde es überaus löblich, dass sich Tony Scott die erste Stunde reichlich Zeit für die Charaktere nimmt. Für eine halbwegs packende Handlung ist meiner Meinung nach nichts wichtiger als Charaktere, mit denen man mitfiebern kann. Selbst die Story kann für so eine Art Film mit kleinen Abstrichen überzeugen. Bei so einem guten Drehbuchautor wie Brian Helgeland sollte 'überzeugend' aber auch das Minimum an Anforderung sein.

              Dirty Denzel hat hier zwar nicht die ganz große Rolle an Land gezogen, aber er versteht es, das Maximum aus ihr heraus zu holen. Dakota Fanning kann wie immer überzeugen, auch wenn ihre Dialoge nicht immer zum Alter passen wollen. Radha Mitchell als Mutter am Abgrund war für mich eine positive Überraschung, denn diese Schauspielerin war mir gänzlich unbekannt.
              Eine Watsche muss man dem Tony dann aber doch geben. Wie kann man Christopher Walken nur so verheizen, bzw ihm so wenig Playtime zugestehen? Mit seinem schelmischen Grinsen ist er hier in jeder gezeigten Minute der klare Matchwinner. Noch mehr Walken und dafür 15 Minuten weniger Laufzeit hätten dem Film sehr gut getan.

              So cool Scotts MTV-Style auch ist, hier gehen ihm mit Schnitttempo, Bildverfremdung und Wackelkamera doch die Pferde durch und es wirkt etwas überladen. Seinen DOMINO hat er damit ja völlig zerstört. Ein Knaller bei MAN ON FIRE sind die Untertitel bei spanischen Dialogen. Diese werden comicartig positioniert, was einfach andersartig klasse aussieht. Unterm Strich ist dieser stilisierte Bilderreigen durchaus lecker anzuschauen, aber auch anstrengend.

              Fazit: Eigentlich ist dieser kompromisslose Reißer eine 6,0. Da mich MAN ON FIRE aber trotz der Laufzeit zu keiner Minute richtig langweilen kann und mir der ruhige Story-Aufbau gefällt, haue ich die 7,0 raus.

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                BenAffenleck 28.12.2015, 17:12 Geändert 02.05.2019, 21:29

                Wenn tolle Schauspieler auch ambitionierte Filme drehen wollen, kann das schon mal in die Hose gehen. Passendes Beispiel: Russel Crowe mit seinem THE WATER DEVINER. Hier geht es um einen australischen Familienvater, der im Jahre 1919 die Überreste seiner gefallenen Söhne auffinden und in die Heimat zurückführen möchte...

                Zwei Bezeichnungen kann man Crowes Regie-Debüt definitiv nicht geben: „Starker Antikriegsfilm“ und „Schnulziger Pathos-Streifen“. Was Crowe nach all seiner Filmerfahrung jedoch nicht gelernt hat, ist die Wichtigkeit eines gängigen Erzählflusses. Hier wird in der Handlung und Zeit sinnlos hin und her gesprungen und der gute Kern der Geschichte mit so viel Ballast verwässert, dass ich nur noch mit dem Kopf schütteln konnte:
                Es geht um Trauer, Hoffnung und die Suche eines liebenden Vaters nach seinen Kindern. Eine aufkeimende Freundschaft zwischen dem australischem Farmer und einem türkischen Major, zzgl. leicht politischem Background und etwas Krieg. Eine sich anbahnende Liebes-Geschichte mit einer natürlich ebenfalls trauernden Witwe inklusive türkischem Familienzwist. Und da das noch nicht reicht, wird hier mit des Farmers sechstem Sinn, Wünschelruten-Einsatz und Kaffeelesen noch die Esoterik-Keule ausgepackt. 'Völlig überladen' wäre hier noch geschmeichelt.

                So ist es dann auch kein Wunder das hier nichts so richtig zusammen passen will. Und dann schafft der Film bei einer Laufzeit unter 2 Stunden sogar noch das Kunststück, einige Längen aufzuweisen, sofern man wegen des schrillen Gelbfilters nicht schon längst seinen Beamer oder Fernseher auseinander geschraubt hat und an irgendwelchen Platinen rumfingert.

                Stark waren die spektakulären Landschaftsaufnahmen, Crowes Schauspiel mit kleinen Abstrichen und ein emotionaler Score.

                Fazit: Völlig überladener Film, den man nicht richtig zu packen bekommt.

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                  BenAffenleck 27.12.2015, 17:22 Geändert 28.12.2015, 19:56

                  Eine Clique von Jungs aus dem Hafenviertel wird von den in der Nähe stationierten Army-Jungs zu einem Footballmatch heraus gefordert. Nur einen Punkt müssen sie holen, doch selbst dass wäre bei so einer Gurkentruppe unmöglich. Bis Mücke, ein ehemaliger Footballspieler, den Sauhaufen unter seine Fittiche nimmt...

                  Bud Spencer, der alte italienische Brummbär mit dem Dampfhammer in der Faust und dem Herzen am mürrisch rechten Fleck. Mit SIE NANNTEN IHN MÜCKE wurde ich gestern mal wieder regelrecht auf einen Nostalgie Trip in die eigene Kindheit geschickt. Wenn ich nicht ständig von dem Gekichere meines Sohnemanns neben mir „gestört“ worden wäre, hätte es sich beinahe so angefühlt wie damals in den 80ern.

                  Obwohl das so natürlich nicht ganz richtig ist, denn die Welt hat sich natürlich weiter gedreht, und der Zahn der Zeit ist bei solchen alten Komödien ja auch nicht immer gnädig. Aber so eine geradlinige Geschichte Schwach vs. Stark, Oliver Onions grandiose Ohrwurmmusik, so manche Slapstick-Schlägerei und einige nette Sprüche können an einem lockeren Couchabend nicht allzu viel verkehrt machen.

                  Wahnsinn, dass das Ding alleine in Deutschland damals 4,2 Millionen Zuschauer in die Kinos lockte. Noch verrückter ist allerdings, dass ich erst Ende der 90er registrierte, dass die Spencer/Hill Filme Bella Italia Produkte waren ;-))

                  Fazit: Charmanter Klamauk.

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                    BenAffenleck 27.12.2015, 16:42 Geändert 13.01.2025, 18:55

                    Farrah Fawcett, eine der Original „Engel“,sagte einmal, dass die Serie nur so viel Erfolg hatte, weil die 3 keine BH'S trugen.

                    Ähnlich geht es dem Remake zur Serie. 15 Jahre und die Schwerkraft können das Gesamtergebnis schon mal nach unten ziehen. 3 ENGEL FÜR CHARLIE war für mich damals im Kino ein richtiger Knaller, den ich auch danach noch einige Male sehr gerne sah. Der Cast ist nun mal auch ungemein spielfreudig und hatte sichtlich Spaß bei den Dreharbeiten. Gerade Bill Murray und Sam Rockwell machen immer noch richtig Laune...

                    Viel mehr ist dann aber auch nicht übrig geblieben. Ernst nimmt sich 3 ENGEL FÜR CHARLIE zu keiner Zeit, doch selbst die Action und die Fights wirken nach 15 Jahren so unglaublich belanglos, dass ich das Ding guten Gewissens für immer aus meinem Affengehege verbannen kann.

                    Fazit: So frisch wie Hummer in Zentralafrika, eine Hamburger Nutte nach dem Hafengeburtstag oder ein Biertrinker am Morgen nach der Moseltour.

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                      BenAffenleck 26.12.2015, 22:12 Geändert 02.05.2019, 21:23

                      Beim Perlentauchen vor der irischen Küste hatte ich eine fast schon rostige Dose mit der Aufschrift NOTHING PERSONAL im Kescher. Wieder an Land, die Dose geöffnet, verwundert festgestellt dass es sich um einen in Kapitel eingeteilten Film handelt. Einer mit sehr wenigen Worten, ruhigen Bildern, leisem Humor und einer Schlüsselszene voll morbider Schönheit.

                      Eine junge Frau mit einer gescheiterten Beziehung lässt alles hinter sich, und begibt sich nur mit einem Rucksack in die Abgeschiedenheit Irlands. Bei einem älteren Mann findet sie schließlich einen Unterschlupf. Sie bleibt unter der Bedingung, nichts von sich preisgeben zu müssen...

                      Was sich liest wie der Stoff für eine klassische Liebesgeschichte, geht eigentlich eher als unkonventionelle Romanze durch. Poetisch bebildert, mit vielen stillen Momenten versehen. Mich stört allerdings, dass die beiden Figuren voller Geheimnisse und ohne Vergangenheit bleiben. Man erfährt nicht, was die junge Anne erlebt hat, weshalb sie sich die selbstgewählte Einsamkeit auferlegt hat, warum ihre Ablehnung so dermaßen stark ist. Aus Angst vor Enttäuschung? Im Grunde genommen ist NOTHING PERSONAL nur ein sehr schöner Rahmen, in welchem das Bild vom Zuschauer selbst gemalt werden muss.

                      Ein großes Lob noch an Lotte Verbeek, die hier 2009 ihre erste Hauptrolle spielte. Äußerst solide Vorstellung, der Stephen Rea als alter Hase natürlich in nichts nachsteht.

                      Fazit: Ein sehr ruhiger Film, der trotzdem nicht langweilt. Der letzte Pfiff fehlte dann aber doch, vor allem durch zu viele verbleibende Fragezeichen.

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                        BenAffenleck 23.12.2015, 16:40 Geändert 30.04.2019, 08:01
                        über Stretch

                        Ein Limo Fahrer muss bis Mitternacht seine 6.000 Dollar Schulden tilgen, und hofft auf das legendäre Trinkgeld eines schrullig irren Millionärs…

                        Das hätte eigentlich geil werden m ü s s e n. Sein Können für abgefuckte Actionfilme konnte Regisseur Joe Carnahan mit seinem geilen Las Vegas Höllenritt SMOKIN ACES ja schon beweisen. Bei STRETCH war ich mir aber bis zum Ende nicht sicher, ob der Film absichtlich auf grottig gepusht wurde, oder ob die ernsthaft so einen Haufen Müll ausgeschissen haben. Die Cameos sind nett, einige Lacher waren auch drin und retten den Film vor der 2,0.

                        Fazit: Komplett überzogene und aufgesetzt wirkende Action-Komödie, die letzten Endes nicht ganz so schlimm wie ihre deutsche Synchronisation ist.

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                          BenAffenleck 23.12.2015, 12:29 Geändert 02.05.2019, 21:21

                          Endlich mal wieder ein ernstzunehmender Tier-Horrorfilm, weit entfernt vom gängigen Trash mit fliegenden Haien, untoten Bibern und InterCity-langen Schlangen. Ich mag es ja sehr, wenn frische Filmemacher mit wenig Geld einen soliden Film auf die Beine stellen können, und hier bindet uns Regie-Debütant Adam MacDonald nach seinem eigenen Drehbuch im wahrsten Sinne einen echten Bären auf...

                          Der Plot ist ein simpler: Glückliches Bärchen gerät beim Campen in das Jagdgebiet eines hungrigen Schwarzbären.

                          Inspirieren lies sich McDonald von der Geschichte eines Bärchens, die in den Wäldern Nord-Ontarios eine nicht gerade positiv endende Bekanntschaft mit einem Bären machten. Somit wird einem in BACKCOUNTRY äußerst verstörend vor Augen geführt, das Mutter Natur gerne auch mal eine unbärechenbare und äußerst fiese Bitch sein kann. Was dem Zuschauer nach der ruhigen ersten Stunde gezeigt wird, ist schon gnadenlos hart und völlig ungeschönt. Die Panik und ihre böse Schwester „dumme Entscheidung“ werden sehr nachvollziehbar dargestellt.

                          Die panische Wackelkamera wechselt sich ab mit richtig gekonnten Kameraeinstellungen, wo ich bei so einem Low-Budget Streifen gar nicht mit gerechnet hätte. Was den Film dann authentisch macht, ist der Verzicht auf CGI-Bären. Da ließ MacDonald sich nicht lumpen, und zerrte 2 echte Tiere vor die Kamera. Es hat sich gelohnt.

                          Fazit: Trotz meiner 6 Punkte ein sehenswerter Survival-Thriller und eine klare Empfehlung, wenn einem Big-Budget-Hollywood gerade mal wieder so richtig auf die Nüsse geht.

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                            BenAffenleck 23.12.2015, 11:22 Geändert 02.05.2019, 21:19

                            „Billig ist nicht immer schlecht“ trifft hier den Nagel auf den Kopf. Nicht!

                            Ein junges Pärchen kauft ein vermeintliches Traumhaus zum Schnäppchenpreis. Doch die herrschaftliche Immobilie entpuppt sich als Bruchbude, und somit nimmt Walter den Kampf gegen den Zerfall des Hauses mutig auf...bis er Unterstützung von einem Bautrupp bekommt.

                            Eine frühe, lockere Komödie mit dem späteren Superstar Tom Hanks. Ernst nimmt sich dieses Werk zu keiner Zeit, verbindet locker und anspruchslos Slapstick- mit Screwball-Elementen, worüber die ganze Affenlecker-Bande mehr als ein Mal lachen konnte.

                            Fazit: Kein Klassiker, aber eine locker angenehme Verschwendung von Zeit.

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                              BenAffenleck 21.12.2015, 21:36 Geändert 30.04.2019, 07:59

                              Die Gruppe der Nolan Hater halten INCEPTION für eine 160 Millionen Dollar teure Blase, die durch Effekthascherei und Geballer über die eigentliche Leere hinweg täuschen möchte. Da gibt es von mir einen virtuellen Klapps und zur Strafe Zähne putzen und sofort ins Bett. Ich lese noch schnell eine kleine Geschichte vor, und dann aber Licht aus:

                              Es war einmal…

                              ...ein begnadeter Filmemacher, der von seinen Eltern des Hauses Nolan auf den Namen Cristopher getauft wurde. Dieser Junge würde sich später nicht damit zufrieden geben, normale Filmkost für Jedermann zu drehen. Besonders gerne wird er sich am knisternden Lagerfeuer wilde Geschichten mit seinem Bruder Jonathan ausdenken. Welche, die in wilder Reihenfolge erzählt werden, eine die im nebeligen Norden spielen soll, mit einer menschlichen Fledermaus soll irgendwann was dabei sein, eine Geschichte über die benachbarte Zauberergilde, eine andere über Menschen die in Träume anderer gehen können. Nach einigen Bechern Met wagen sich die Brüder sogar in die unendlichen Weiten des Weltalls hinaus, und lachen sich über ihre eigene Genialität schimmelig, einen Film möglicherweise so verschachteln zu können, dass der Pöbel gar nicht mehr erkennen kann, dass es eigentlich nur um Vaterliebe und Reue geht.

                              So lieh sich der Bengel schon früh die Super 8 Kamera seines Vaters, um kleine Filme mit seinen Action-Figuren abzufilmen. Er wuchs wohlbehütet auf, und reifte zum jungen Mann heran. Langsam mit seinen Werkzeugen gut vertraut, wagte er sich an seinen ersten abendfüllenden Low-Budget Film FOLLOWING heran, bei dem er so ziemlich alles selber machen musste, und die Rollen mit Freunden und Familienmitgliedern besetzte. Da der Film schon recht gut ankam, und ein vielfaches seines schmalen Budgets wieder einspielte, durfte Christopher seinen erster großer Film für das hart regierte Königreich Holly Wood drehen. Diesen legte er als filmisches Puzzle an und nannte ihn ehrfürchtig MEMENTO. Die Stimmen der Kritikerzunft frohlockten, und so konnte sich der Nolan Sproß an sein nächstes Werk INSOMNIA machen, einer perfiden Mörderhatz mit Al Pacino, Robin Williams und Hilary Swank in Alaska und Nebel. Daraufhin drückte man dem Könner 130 Millionen amerikanische Taler in die Hand, um die vor etlichen Jahren versandete Legende um einen dunklen Rächer im Fledermauskostüm einer neuen Generation vorzustellen. Das machte er so unglaublich erfolgreich, das es ein Akt in drei Teilen wurde und den Regisseur in den Adelsstand im Königreich Holly Wood katapultierte. Zwischen diesen drei Filmen, die man weit und breit nur noch die BATMAN-Trilogie nennt, lag er aber auch nicht auf der faulen Haut, sondern schuf mit PRESTIGE einen Film über die Zauberergilde mit ohne Kaninchen aber doppeltem Boden. Da Nolan den dritten BATMAN Teil eigentlich nicht mehr drehen wollte, dies aber als Auftragsarbeit trotzdem noch souverän erledigte, gab die Kaste um die Werner Brüder dem mutigen Filmemacher endlich das Geld für seinen Trauminfiltrierungs-Thriller INCEPTION, und wie der geworden ist erzähle ich euch morgen Abend.

                              ## Gute Nacht##

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                              In diesem Meisterwerk begibt sich eine Gruppe “Krimineller” in ein mehrschichtiges Traumkonstrukt mit dem Ziel einen Gedanken in das Unterbewusstsein eines Großindustriellen einzupflanzen.

                              Das vor Kinostart kaum etwas über die Storydetails bekannt wurde, tat dem inhaltlich komplexen und beeindruckend intelligenten Film sehr gut. Die erste Stunde wird beinahe komplett dazu verwendet, die Teammitglieder und die Regeln zwischen Traum und Realität vorzustellen. Was Nolan und sein Team dann abfackeln, ist ein wahres Feuerwerk aus Kunst und Kommerz mit einer geradezu bildgewaltigen Optik, wofür Nolans Hauskameramann Wally Pfister berechtigterweise den Kamera-Oscar einsacken durfte (der nutzte ihm dann bei seinem grottigen Regie-Debüt TRANSCENDENCE auch nichts mehr, hehehe…). Da werden ganze Straßenzüge in Paris als Doublette auf den Kopf gestellt, ein Güterzug rast über L.A.’s Straßen, die Schwerkraft wird in um volle 360 Grad rotierende Sets an kardanischen Aufhängungen scheinbar außer Kraft gesetzt. Der Wahnsinn in Tüten, denn wie immer ist bei Nolan fast alles ‘handmade’. CGI setzt er nur ein, wenn es nicht anders geht, oder als Erweiterung der handgemachten Kunst. So wird dieser Meilenstein auch in 30 Jahren immer noch fantastisch aussehen und den Test der Zeit bestehen.

                              Neben der Achterbahnfahrt der Trauminfiltration gibt es noch einen zweiten Handlungsstrang, welcher sich um die universellen Themen Liebe, Verlust, Tod und Trauer dreht, und somit das eigentliche Herzstück von INCEPTION ist. Leonardo DiCaprio und Marion Cotillard harmonieren in ihren gemeinsamen Szene sehr gut und vor allem glaubhaft. Nolans Gespür für eine Idealbesetzung beschert uns auch hier wieder einen ganz starken Cast, mit Joseph Gordon-Levitt, Tom Hardy und Ellen Page in den gewichtigsten Nebenrollen. Abgerundet wird das Ensemble noch von Ken Watanabe, Cillian Murphy, Tom Berenger und Michael Caine. Alleine schon diese Ansammlung an Hollywood-Größen lädt zu erneuten Sichtungen geradezu ein. In bester Bond-Manier werden die Schauspieler über vier Kontinente gejagt, womit genug optische Abwechslung garantiert wird.

                              Um endlich mal zum Ende zu kommen, muss ich wohl nur noch Hans Zimmer lobend erwähnen. Sein Score ist so erhaben groß, majestätisch und packend in perfekter Symbiose mit den (Traum)Bildern. Einfach überwältigend, und einer der besten Soundtracks der Filmgeschichte. Ich freue mich schon sehr darauf, den Meister im April 2016 live in Oberhausen erleben zu dürfen:

                              https://www.youtube.com/watch?v=cIk-Kxw_7Kc

                              Fazit: Bombast-Kino der Superlative für Hirn und Herz, inklusive garantiertem Ohrgasmus.

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                                BenAffenleck 19.12.2015, 00:03 Geändert 30.04.2019, 07:54

                                Edwards Zwicks gewollter Message Film zum Thema Blutdiamanten hinterlässt selbst nach gründlichem durchkauen immer noch einen schalen Nachgeschmack in meinem Mund. Nicht wegen der erschütternden Thematik, dass Blutdiamanten an die westliche High Society oder 'möchtegern was auch immer' verschachert werden, um in Afrika einen Bürgerkrieg nach dem nächsten zu finanzieren. Vielmehr, weil ein eigentlich so wichtiges Thema in ein Abenteuer-Epos gepackt wird, und schlicht an seinen eigenen Ambitionen scheitert.

                                Die wahnsinnig vorhersehbare Geschichte trieft so dermaßen vor Klischees, dass man nach einer Stunde schon abwinken möchte, um diesem auf westliche Sehgewohnheiten gebürsteten Haufen Katzengold endlich im Scheißhaus runter zu spülen. Ich habe selten einen Film gesehen, der so wichtig hätte sein müssen, es aber gerade mal schafft, dem Zuschauer Anteilnahme zu heucheln. Wer hier noch durch Inhalt geschockt wird, hat die letzten 30 Jahre seinen Kopf im eigenen Arsch gehabt, anstatt sich mal richtige Dokus anzuschauen oder einen Blick in die Zeitung zu werfen.

                                DIA. Das Ist Afrika. Wenn man nach Ed Zwicks Film geht, wird alles gut: Die Familien kommen immer wieder zusammen // Dem Kindersoldatenpsycho wird durch etwas Geschwätz und kuscheln die Gehirnwäsche rausgepredigt // Der egoistische Weiße stirbt den aufopferungsvollen Heldentod inkl. Satelitentelefonat zu seiner Gazetten Frontschlampe. Wie es noch schlimmer geht zeigt dann noch TRÄNEN DER SONNE.

                                Ohne den sehr guten Leonardo DiCaprio und dem überragenden Djimon Hounsou wäre BLOOD DIAMOND nahe einem Totalausfall. Gut das man von James Newton Howards souveränem Score noch durch den viel zu langen Mittelteil geschoben wird, denn sonst hätte ich bei der Zweitsichtung hier schon abgeschaltet.

                                Fazit: Zwei ganz starke Haupdarsteller, kraftvolle Bilder und ein guter Score retten hier, was zu retten ist. Ein mutigerer Regisseur/Produzent hätte hier richtig Großes schaffen können. Meinen Buddies hat er ja durch die Bank gefallen, aber DIA. Dirk Ist Anders! Doof Ignorant Angepisst!!

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                                  BenAffenleck 18.12.2015, 09:37 Geändert 21.12.2022, 15:59

                                  Nachdem ich am Dienstag Morgen mit einem meiner besten Freunde auf der Arbeit über den Feierabend des Vortags ins Gespräch kam, wurde ich nur noch müde belächelt als ich sagte, noch nie DIE GEISTER, DIE ICH RIEF gesehen zu haben. Dieser Totalausfall (also der Film, nicht mein Kumpel) wurde am Abend des gleichen Tages beseitigt.

                                  Als Bill Murray zum ersten Mal in Richard Donners moderner Adaption der altbekannten “Weihnachtsgeschichte” den Mund öffnete, musste ich erst mal zügig auf OmU umschalten. Murray mit Lehmanns Stimme ging für mich gar nicht. Und dann bekam ich die volle Packung 80er Jahre Weihnachtstrash mit urigen handgemachten Effekten. Und ich hatte so r i c h t i g Spaß!

                                  Bill Murray darf hier seinen göttlichen Zynismus hemmungslos von der Leine lassen. Bei seinen Sprüchen und dem oft überzogenen Schauspiel musste ich tatsächlich ein paar mal laut auflachen, oder hatte zumindest ein Dauergrinsen im Gesicht. Ich möchte wetten, das eine Menge von Murrays Gelaber improvisiert war, und die Crew schon kurz vor Bauchkrämpfen war. Hach, was mag ich den Kerl!
                                  Murray liefert hier dann auch so eine dermaßen überzeugende One-Man-Show ab, dass der Rest des Casts auch nur noch Staffage ist. Karen Allen ist wieder mal charmant wie eigentlich immer, Bobcat Goldthwait (den ich so gerne als ‘Zed’ in der POLICE ACADEMY Reihe sehe) gibt überzeugend den gefeuerten Halbirren, Alfre Woodard vermag als Franks Assistentin noch schauspielerisch einige Akzente zu setzen, dem großen Robert Mitchum darf man in einer seiner letzten (Neben) Rollen zusehen, und der Zeckenteppich ‘Buck’ aus EINE SCHRECKLICH NETTE FAMILIE wurde auch noch eingeladen.

                                  Am Ende wird einem noch bei der ultimativen Weltverbesserungs-Ansprache inkl. Feelgood-Party die Moral in den Schädel gehämmert, wonach ich zufrieden zur Fernbedienung griff, noch den letzten Schluck Punsch aus meiner Elchtasse nahm und mich zufrieden ins Bett schleppte. Natürlich mit aufgezogenem Santa-Claus-Bettzeug und Weihnachten im Herzen.

                                  Fazit: Ein herrlicher Spaß. Total bescheuert und trotzdem bewegend. Eine etwas andere Weihnachtsgeschichte mit Hang zur überzogenen Mediensatire.

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                                    BenAffenleck 13.12.2015, 12:23 Geändert 30.04.2019, 07:45

                                    Wenn die eigentlich jedem Kind unaufgefordert zustehende schönste Zeit des Lebens zur Schlechtesten wird, hinterlässt das Narben. Armut, fehlende Vorbilder, ein nicht existierendes Nest der Geborgenheit, Alkoholmissbrauch, Gewalt. Vielleicht hinterlässt das schmerzhafte sichtbare Narben, schlimmer sind meist die Unsichtbaren. Wenn alles was so wichtig ist in der Kindheit fehlt, jenes ersetzt wird durch Weltrekordversuche im Biertrinken, Vaters Kotze wegwischen, Nackt-Radrennen und Roy Orbison, wird DIE BESCHISSENHEIT DER DINGE zu so viel mehr, als nur ein hingeschmierter Spruch an der Trennwand des Herrenklos.

                                    Beachtlich finde ich, das van Groeningens Film seine Figuren nicht der Lächerlichkeit preis gibt, wie es so viele "Doku-Serien-Formate" diverser Sender so gerne machen. Die Geschichte einer Familie am perspektivlosen Ende der Gesellschaft im Belgien der 1980er Jahre wird beobachtet, aber nicht verurteilt. Neben all der Tristesse gibt es auch immer wieder kleine Hoffnungsschimmer und Humor jeglicher Couleur. Massen taugliche Unterhaltung geht anders, trotzdem konnte mich diese belgische kleine Perle bis zum Ende mit ziehen, da einem die Figuren sehr nahe gebracht werden. Mitunter unerträglich nahe.

                                    „Das Leben ging weiter. Genau das macht das Leben manchmal so schwierig.“

                                    Fazit: Interessante europäische Kost.

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                                      BenAffenleck 09.12.2015, 21:16 Geändert 29.04.2019, 21:58

                                      US amerikanisches Kino zur 9/11 Vergangenheitsbewältigung. Ein leicht autistischer Junge verliert seinen Vater am „schlimmsten Tag“ in einem der Twin-Tower. Durch Zufall findet er einen versteckten Schlüssel seines Vaters, und begibt sich auf eine Reise durch den Big-Apple. Eine bewegende Geschichte über die Wut und Trauer eines Kindes, und letztendlich einer ganzes Stadt.

                                      Stephen Daldry hat in der Verfilmung des gefeierten Romans EXTREM LAUT & UNGLAUBLICH NAH eine Menge rein gepackt, was im Buch möglicherweise noch besser funktionierte. Beziehungsgeflechte verschiedener Personen, 9/11 und Trauerbewältigung, Autismus. Das ist schon ein ganz ordentlicher Brocken. Eine Kunst für sich, dass das Endergebnis trotzdem sehr stimmig und nicht zu überladen wirkt.

                                      So ein Film steht und fällt natürlich mit der Wahl des Kinderdarstellers. Hier bewies Daldry wie schon bei seinem BILLY ELLIOT ein überaus glückliches Händchen. Thomas Horn wächst in seiner verschrobenen aber sympathischen Rolle über sich hinaus. Da wird Tom Hanks wirklich nur zum Anhängsel degradiert, während Sandra Bullock in ihrer geringen Screentime durchaus überzeugen kann. Den Hut ziehen muss man allerdings vor Max von Sydow, der in seiner Rolle nicht ein einziges Wort spricht, und seinen beachtlichen Ausdrucksreichtum nur über Gestik und Mimik transportiert. Richtig stark! Trotzdem ist EXTREM LAUT... auch ein Film der schönen Dialoge, im Fall des kleines Oscars auch einiger beeindruckender Monologe, die wirklich berühren. Alexandre Desplat hat hier auch wieder einen wunderschön stimmigen Score erschaffen, der bei mir oftmals für Gänsehaut gesorgt hat.

                                      Fazit: Sicherlich etwas zu lang, irgendwie auch ungewöhnlich, leicht sperrig ... aber durch das zentrale Thema 'Hoffnung' auch sehr schön anzusehen. Werde ich noch mal zweitsichten müssen, um mir ein endgültiges Bild zu machen.

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                                        BenAffenleck 06.12.2015, 15:46 Geändert 21.10.2019, 17:09

                                        Blasphemisch! Gewaltporno!! Antisemitisch!!! Die kampagnenartigen Kritiken und teils unverschämten Schlagzeilen waren für Gibsons ewig lange geplantes Herzens-Projekt eine weltweit mediale Werbung, wie sie besser (und günstiger) nicht hätte sein können. Eine wirkliche Auseinandersetzung mit dem Film oder der Produktion als solche fand oftmals aber gar nicht statt. Wie dem auch sei, egal was man Gibsons DIE PASSION CHRISTI auch vorwerfen mag, eines ist er sicherlich nicht: Ein belangloser Hollywood-Streifen.

                                        Dieses bildgewaltige und unvergessliche Kunstwerk über eine der bekanntesten Geschichten der westlichen Welt fordert durch die in kurzen Rückblenden dargelegten christlichen Werte und der gegen-geschnittenen unsagbaren Gewalt emotional heraus. Sicherlich schießt Gibson mit seiner Gewaltdarstellung mehr als 'ein wenig' übers Ziel hinaus. Selten wurde in einem Film die Güte der Menschen und ihre geifernde Gier nach Blut und Gewalt so nah beieinander auf den Zuschauer losgelassen. Das kann schocken, abstoßen und überfordern. Ich bevorzuge im übrigen die Recut-Fassung (auf dem sehr schönen Mediabook enthalten), wo gerade die Tortur durch das Flagrum gekürzt und einige Schnitte bei der Kreuzigung das ganze Prozedere wieder konsumierbar machen.

                                        Aber es sind sicherlich nicht die Gewaltszenen, die hier die 8,0 Punkte einsacken. Von DER PASSION CHRISTI geht auch vom technischen Aspekt her eine ungeheure Faszination aus. Abgesehen von den Sets und der preisverdächtigen Arbeit der Maske sind es Kameramann Caleb Deschanels Bilder, die mich umhauen. Gerade der Anfang im Garten Gezemane hat es mir angetan. Die Ausleuchtung und Farbgestaltung erschaffen hier pure Gemälde. Sehr beeindruckend, ebenso wie einige Kamerawinkel, wenn Jesus am Kreuz aufgerichtet wird, und die Kamera mit 'aufgerichtet' wird. Die visuelle Kraft dieser zu herzen gehenden Gewaltoper in Verbindung mit John Debney's Score ist schon eine ungeheure Wucht, und geht mir sehr nahe.

                                        Da sich für so ein gewagtes Projekt keine Geldgeber auftreiben ließen, finanzierte Gibson sein Machwerk gleich selbst (ca.30 - 40 Millionen Dollar). Alleine bei der Kinoauswertung spielte DIE PASSION über 600 Millionen wieder ein, und machte ihn damit zum profitabelsten Film für eine Einzelperson.

                                        Für Hauptdarsteller James Caviezel war die Rolle des Jesus wie schon zuvor befürchtet, leider ein Karrierekiller. Trotzdem wollte er die Rolle unbedingt spielen, und liefert eine schier beängstigend gute Performance. Beim Dreh ging er weit über seine Grenzen hinaus und wurde dafür mit einem Blitzschlag, einer Lungenentzündung, einer Unterkühlung, einer verrenkten Schulter und keiner Oscar-Nominierung entlohnt.

                                        Der Community-Schnitt von 5,4 zeigt natürlich, dass ich von Filmen kaum Ahnung habe, oder im Gegensatz zu vielen anderen einen zu guten Geschmack besitze. Wie auch immer. DIE PASSION CHRISTI, dieses mutige Stück Kino und Lehrstück über Aufopferung, Vergebung und Liebe, reißt mich jedes Mal komplett auseinander und setzt mich danach wieder neu zusammen. Und das schaffen nicht unbedingt viele Filme.

                                        Fazit: Technisch überragender Meinungsspalter mit einer exzellenten Bildsprache und einem überragenden Hauptdarsteller.

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                                          BenAffenleck 03.12.2015, 21:19 Geändert 29.04.2019, 21:50

                                          Wie spannend fast 3,5 Stunden lang Dialoge sein können, zeigte uns Oliver Stone 1991 in seinem vor lauter Staraufgebot fast berstenden JFK - TATORT DALLAS.

                                          In diesem extrem packenden Film wird die Möglichkeit einer Regierungsverschwörung rund um die Ermordung John F. Kennedys abgehandelt. Und das wird in dieser beängstigend langen Laufzeit nicht langsam zelebriert, sondern dem Zuschauer in einem genial geschnittenen Wirbelsturm aus Bildern, Namen, Zusammenhängen, Theorien und Fakten so dermaßen um die Ohren geklatscht, das jeder halbwegs interessierte Verschwörungs-Fan während des Films im 30 Minuten Takt die Unterhose wechseln muss.

                                          Fazit: Stone und Costner in der Blüte ihres filmischen Schaffens. Von JFK darf man sich guten Gewissens alle paar Jahre wieder mal gedanklich ordentlich durchschütteln lassen.

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                                            BenAffenleck 29.11.2015, 14:29 Geändert 29.04.2019, 21:48
                                            über Sieben

                                            Das Paradies ist verloren, die Zivilisation befindet sich auf der Abwärtsspirale. Mitte der 90er hat uns das niemand gekonnter vor Augen geführt, als David Fincher. Gebeutelt nach seinem Albtraum-Dreh mit ALIEN 3 dauerte es 3 Jahre, bis sich Fincher an sein Zweitwerk wagte: SE7EN.

                                            Selbst nach der x-ten Sichtung reißt dieses Meisterwerk immer noch mit. Wie verstörend und schockierend es damals im Kino war, werde ich wohl auch nie vergessen. Ein Film ohne Kompromisse, völlig Hollywood-untypisch, ein überwältigender Grenzgänger der heute berechtigterweise als einer der besten Thriller aller Zeiten angesehen wird.

                                            Die Inszenierung ist atemberaubend dicht, selbst in ruhigeren Dialogszenen kommt keine Langeweile auf. Man entdeckt auch immer wieder äußerst interessante Kamerawinkel, zum Beispiel wenn Somerset seinen Taktgeber auf den Boden trümmert. So was lässt den aufmerksamen Film-Gourmet mit der Zunge schnalzen. Die grandiose Optik und düsteren Sets, Howard Shores unheimlicher und nichts Gutes verheißender Score, die Auseinandersetzung mit den sieben Todsünden, die exzellenten Darsteller und ihre Charakterzeichnung, das kranke Drehbuch . . . all das wird einem beim eindringlichen Finale mit 100 Sachen von Kevin Spacey's unglaublicher Intensität direkt ins Gesicht geschlagen.

                                            Fazit: Das Thriller Genre kann man guten Gewissens in die Zeit vor und nach SE7EN einteilen. Sensationell!

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                                              BenAffenleck 28.11.2015, 15:27 Geändert 26.04.2019, 21:17

                                              "Ein Menschenleben ist oft nicht mehr Wert als die Information, die man aus diesem herausquetscht!"

                                              Leider ein all zu aktueller Film zum großen „Schachbrett des Terrors“. Hier sind Menschenleben nicht viel wert, im Gegensatz zu Informationen, wen man als nächstes gegeneinander ausspielen, foltern oder töten muss, um an die nächsten Informationen zu kommen, bis man der Hydra endlich wieder mal einen Kopf abschlagen kann.

                                              Der Agenten-Action-Thriller BODY OF LIES spielt auf hohem Niveau, eindösen braucht man hier nicht eine Minute. Der Film wurde von Ridley Scott wieder absolut stylisch und modern in Szene gesetzt, wie man es erwartet hat. Leo DiCaprio kann als Agent, dessen Ansichten zum erreichen des großen Ziels langsam ins Straucheln geraten, souverän überzeugen. Ich liebe den Burschen und seine unglaublich gute Rollenauswahl immer mehr.

                                              Russel Crowe schiebt auf dem Schachbrett, welches sicherlich 16 Ränder hat, die Figuren von der amerikanischen Seite aus ins Spiel. Sein Charakter ist recht selbstgefällig, skrupellos und nicht weniger fanatisch. Seine Schach-Figuren bewegt er oft ganz beiläufig, während er sich um seine Kinder kümmert, frühstückt oder sonst was macht.

                                              Matchwinner des Films ist aber mal wieder ganz klar Mark Strong als Leiter des jordanischen Geheimdienstes, der 'Fingernagelfabrik'. Seine Aura gleicht der eines lauernden Raubtieres, elegant in der Erscheinung, immer bereit zum tödlichen Sprung. Eine geniale Vorstellung.

                                              Im Film wird immer wieder gesagt, dass „in diesem Mist niemand unschuldig sei“, und genau darauf wird es immer hinaus laufen. Irgendwann wird es auch die Übertragung des (Terror) Spiels in einer Stadt in deiner Nähe geben.

                                              Fazit: Leicht nachhaltiger Agenten-Thriller mit gutem Cast in geleckter Optik, aber sicherlich 15 Minuten zu lang.

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                                                BenAffenleck 25.11.2015, 20:58 Geändert 26.04.2019, 21:10

                                                Die Werke des Paul Thomas Anderson sind für mich nicht ''die'' besten Filme. Aber sie sind in ihrer Andersartigkeit heutzutage wirklich noch etwas ganz besonderes. Groß und großartig gefilmt, authentisch in Setting und Ausstattung, den Zuschauer fordernd in ihrer Anti-Mainstream Haltung. Zudem weiß Anderson, wie er bei seinen Darstellern das Maximum an Können heraus zu kitzeln hat.

                                                Sein THERE WILL BE BLOOD hat mich vor einigen Monaten aus dem Sessel rutschen lassen. Eine Urgewalt von einem Film, wogegen die filmische Auseinandersetzung mit Tom Cruise's elitärem Edelclub „Scientology“ das eindeutige Nachsehen hat. Das es sich hier tatsächlich um „Scientology“ handelt, wird allerdings nicht erwähnt, ansonsten wäre Paul Thomas eines morgens auch wohl mit Elektroden des berühmten E-Meters an seinen Hoden und einem achtendigen Kreuz in seinem Arsch wach geküsst worden.

                                                THE MASTER ist bisher Andersons sperrigster Film, sehr unterkühlt und recht langatmig inszeniert. An Spannungsbögen fehlt es eigentlich komplett, und auch die eigentliche Dramaturgie, mit der er sonst immer so gut spielen kann, vermisst man hier. Ich hoffe, das er mit seinen nächsten Filmen wieder etwas mehr den Bogen zum Zuschauer bekommt, denn nur noch Filme zu drehen, um dem Kommerz den Mittelfinger zu zeigen, kann ganz schön einsam machen.

                                                Wo die Geschichte nicht richtig packen kann, müssen es dann halt die Schauspieler richten. Phoenix und Hoffman spielen sich hier die Seelen aus ihren Leibern. Der eine ein nuschelndes alkoholbesessenes Monstrum mit Kriegstrauma, während der andere redegewandt, verführerisch, charmant und nur in Extremsituationen schreit und wütet. Die 'No blinking Scene' ließ mir den Mund tatsächlich offen stehen, und verdeutlichte mir mal wieder, warum Joaquin Phoenix seit GLADIATOR einer meiner Lieblingsschauspieler ist.

                                                https://www.youtube.com/watch?v=3kPurV5qsL0

                                                Oder die packende Gefängnisszene:

                                                https://www.youtube.com/watch?v=85cAFs65o1U

                                                Diese beiden Hochkaräter werden noch verstärkt durch das zurückhaltende Spiel von Amy Adams, die mittlerweile auch in jeder Rolle zu gefallen weiß. Alle 3 Schauspieler waren für ihre Rollen übrigens oscarnominiert.

                                                Johnny Greenwood' Score konnte mich auch nicht so begeistern wie in THERE WILL BE BLOOD.

                                                Fazit: Als eine der ersten 65 Millimeter Produktionen der letzten 20 Jahre hätte ich mir eigentlich ein Meisterwerk gewünscht. Davon ist THE MASTER aber weit entfernt. Für eine Einmalsichtung mit etwas Zeit/Ruhe aber ein Must-see. Gerade wegen der sensationellen Schauspielleistungen.

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                                                  BenAffenleck 25.11.2015, 16:04 Geändert 26.04.2019, 21:13

                                                  Du gehst durch deine Stadt, deinen Block, deinem Viertel. Läufst kopfschüttelnd an einem Plakat mit der Ankündigung der morgigen Pegida-Demo vorbei, machst eine kurze Rast auf der Parkbank mit den eingeritzten Hakenkreuzen in der Rückenlehne, wenigstens einige davon mit „Nazis raus“ Stickern überklebt. Mit einem kleinen Lächeln in den Mundwinkeln stehst du nach kurzer Zeit wieder auf, und denkst noch mit einem letzten Blick auf die Gravuren:“ Wer nicht mehr kämpft, hat schon verloren“ und „Keinen Schritt zurück weichen“.

                                                  Du gehst weiter, und je länger deine Tour dauert, umso mehr Fragen über das alltäglich Gesehene hast du dir insgeheim vielleicht schon gestellt:
                                                  - Wartet die Clique Halbstarker Asylbewerber dort drüben vielleicht doch auf das nächste Opfer, dem sie ihr Taschengeld und Handy abknüpfen können?
                                                  - Wieso gehört jedes Internet-Cafe auf den letzten 500 Metern eigentlich immer nur Ausländern, von Second-Hand Handy Shops mal ganz zu schweigen?
                                                  - Würde ich meinen Wagen dort in die Werkstatt bringen, wenn ich den Namen des Besitzers nicht mal aussprechen kann?
                                                  - Ein Kamelschubser kommt mir entgegen. Heilige Scheiße … hoffentlich hat der Hosenträger und keinen Sprengstoffgürtel.
                                                  - Wenn ich jetzt beim China Mann fritiertes Einerlei bestelle, ist da dann Hund oder noch schlimmeres drin?
                                                  - Wieso gucken alle den 180 Kilo schweren Mann dort vorne so bemitleidenswert an, soll er doch einfach weniger fressen?
                                                  - Was bettelt die Mutter mit ihren 2 kleinen Kindern hier in der Einkaufsstraße, wohl nichts Anständiges gelernt?
                                                  - Ist die große tätowierte Kante da, ja … genau … der mit dem rasierten Schädel, wohl ein braunes Stück Scheiße?

                                                  Bin ich selbst nicht in braune Scheiße getreten, wenn ich mir solche Fragen stelle? Wird es erst gefährlich, wenn ich diese Fragen laut äußere, oder reicht das Gedankengut schon aus? Viel zu schnell lassen wir unsere Meinung über unsere Mitmenschen durch Äußerlichkeiten beeinflussen. Diskriminierung im kleinen. Alltagsrassismus.
                                                  Unterschwellig brodelnde Vorurteile, manchmal giftig und hochansteckend.

                                                  Ein filmisches Statement zum Thema "alltäglicher Rassismus" schenkte uns 2006 Paul Haggis in Form des bitteren und emotionalen Episodenfilms L.A. CRASH, basierend auf seinem eigenen Drehbuch. Haggis wirft in seinem Werk einen gekonnten Blick auf den multikulturellen Schmelztiegel Los Angeles, wo jeder mit jedem kollidieren kann: Weiße mit Schwarzen. Schwarze mit Latinos. Latinos mit Moslems. Einige Figuren werden an der Kollision zerbrechen, andere ihre Lehren ziehen, und gestärkt aus ihr hervor gehen. Ein Tag, der so oder so bei allen Beteiligten seine Spuren hinterlassen wird, und den Zuschauer mit seinen eigenen Gedanken und „Maybe Tomorrow“ von den STEREOPHONICS aus dem Kino zurück in unsere tolerante Gesellschaft fegt.

                                                  Auf dem Rückweg durch meine Stadt, meinen Block, meinem Viertel male ich noch jedem Lutz Bachmann, der mich von Plakaten anstarrt, ein Adolf Bärtchen. Sieht so aus, als hätte es dort schon immer hingehört. Never give up. Never surrender . . .

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                                                    BenAffenleck 25.11.2015, 10:13 Geändert 23.10.2019, 11:42

                                                    Mit der Spiele-Verfilmung PRINCE OF PERSIA bekam Erfolgsproduzent Jerry Bruckheimer eine gehörige Portion vom Sand der Zeit ins perfekt laufende Getriebe. Über 100 Millionen Dollar Verlust bei der Kinoauswertung. Upps. Kein Wunder, dass die TRANSFORMERS und die PIRATES ohne Ende ran müssen.

                                                    Dabei ist PRINCE OF PERSIA ein wunderbar zusammengeklauter Husaren-Ritt aus 70 Jahren Filmgeschichte, ein Mal durch den HD Mixer gejagt und an die Leinwand geklatscht. Hier gibt es dann eine Bilderflut aus Versatzstücken von ALADDIN / DER HERR DER RINGE / DIE 3 MUSKETIERE / INDIANA JONES / DIE MUMIE und LAWRENCE VON ARABIEN, die als entspannendes Popcorn-Kino richtig Laune macht. An den Kostümen, Drehorten und Kulissen kann ich mich auch nicht satt sehen, weshalb das jetzt schon die Drittsichtung war, obwohl die Charakterzeichnung recht flach ist, und es der Story auch an dem gewissen Etwas fehlt.

                                                    Jake Gyllenhaal weiß als persischer Prinz zu gefallen, während Gemma Arterton als Prinzessin Leia-der-Wüste ihr Zickending souverän durch zieht. Alfred Molina ist solide, Ben Kingsley wie immer (in den letzten 15 Jahren) verschenkt.

                                                    Fazit: Die momentan modernste Variante des 1001-Nacht-Themas, welches Audio/Visuell wirklich zum niederknien ist und richtig derbe Spaß macht.

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