BenAffenleck - Kommentare
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Alle Kommentare von BenAffenleck
THE WITCH ist ein gemächlich und unspannend inszeniertes Gruseldrama, optisch allerdings sehenswert in impressionistischen Albtraumbildern verpackt. Für mich wurde die Katze hier viel zu früh aus dem Sack gelassen, der wahre Horror ist hier mal wieder die Macht der Bibel und der engstirnige Fanatismus ihrer Leser, was sich natürlich vorbehaltlos auf jeden anderen Glauben übertragen lässt.
Diese neuenglische Schauermär trennt die Jumpscare-Spreu vom Arthouse-Weizen, und das macht sie rigoros. Die guten (Kinder-)Darsteller, die in natürlichem Licht toll eingefangenen Settings und eine gelungene Atmosphäre lassen jeden Arti-Farti-Fan seelig glucksen, ich persönlich war ständig davor, ungebremst mit der Fresse auf den Kinoboden zu klatschen. Schon verhext, wenn man in der Loge keine Sitzreihe mehr vor sich hat...
Ihr kennt das Gefühl? In eurer großen Umhängetasche sucht ihr den Fahrschein, während der Schaffner schon genervt auf euch hinab blickt?
Weg!
Verloren?
Schock, selbst bei so etwas beinahe trivialem.
Oder ihr seid im Urlaub mit eurer Family, die Kids nach einem Tag im Vergnügungspark völlig zerschossen. Ihr geht zurück zu eurem Auto, packt in eure seitliche Jeanstasche, wo ihr den Schlüssel “ganz sicher” hinein gesteckt habt.
Weg!
Verloren?
Schock...nur um ihn dann im Rucksack wieder zu finden.
Aber was ist, wenn ihr euer Kind verloren habt? Wenn einem schon bei einer Fahrkarte und einem Schlüsselbund die Knie etwas weich werden, was macht der Kopf und Körper mit einem, wenn man “das Wichtigste” in seinem Leben verloren hat, und man es nicht wieder finden kann?
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Kälte. Regen. Hoffnungslosigkeit. Verzweiflung. Unbehagen. Folter. Angst. PRISONERS. Der Albtraum aller Eltern.
In PRISONERS ist jeder ein Gefangener. Der Erwartungen. Der Vergangenheit. Der Überzeugung. Des Glaubens.
Villenueves bisher bester Film ist ein Thriller-Drama der X-tra Klasse, ein Patenkind von Fincher’s SIEBEN. Unglaublich hochkarätig besetzt ist es aber vor allem die Show von einem völlig verzweifelten Hugh Jackman, einem zweifelnden Jake Gyllenhall und einem zweifelhaften Paul Dano. Gerade Gyllenhall hat es mir als nervös zuckender, gegeelter, tätowierter und das Hemd bis zum Kinn zugeknüpfter Ermittler richtig angetan. Ein toller Schauspieler, wenn man ihn von der Leine lässt.
Die große Stärke von PRISONERS ist vor allem das Dilemma, in das er den Zuschauer stürzt. Das ist moralisch und emotional sehr herausfordernd, vor allem wenn man selber Kinder hat. Wie weit würde man gehen? Wie viel „Mensch“ würde von einem noch übrigbleiben, ließe sich das Tier überhaupt wieder bändigen? Oder müsste man es erschießen wie einen tollwütigen Fuchs? Ich weiß es nicht, möchte es auch nie wissen. Aber PRISONERS stellt diese Fragen. Trostlose Fragen unter Bildern der Marke Seelentod, eingefangen von Roger Deakins grandioser Kameraarbeit.
Und als ob das noch nicht reicht, gibt es dazu einen Score, der einem noch den letzten Funken Sonnenschein aus den Knochen saugt. PRISONERS bleibt auch nach der Zweitsichtung ganz stark und trotz der enormen Laufzeit hochspannend. Ein fieses Teil.
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Als ich zirka sechs Jahre alt war, fuhr ich mit meinen Geschwistern, Eltern und Onkel/Tante nach Österreich in den Urlaub. Mit dem Zug, was man damals so gar nicht wirklich kannte. Wir jedenfalls nicht. Am Münchner Hauptbahnhof mussten wir umsteigen, und ich schlenderte so hinter dem Trupp her. Alle voll bepackt, meine kleine Schwester bei irgendwem auf dem Arm, Fahrpläne in den Händen einen Weg durch das Gewusel suchend. Natürlich kann ein teilsmilchzahnbestückter Furz vom Lande nicht an einem Comicstand vorbei gehen, ohne einige Hefte durchzublättern. Batman und Spider-Man gehen bei mir schon seit fast 35 Jahren. Und ~schwupps~ stand ich alleine da und hatte Angst. Irgendwie landete ich dann bei der Bahnhofsmission. Was darauf folgte war dann die klassische Lautsprecherdurchsage: “Der kleine Kevin möchte lecker vom Bällebad abgeholt werden”.
Ich hatte natürlich richtig schiss vor einem derben Ranzer meiner Eltern. Stattdessen wurde ich von zitternden Händen hochgehoben. An die Brust gedrückt. Liebgehabt … wie etwas Wichtiges, das man verloren hatte.
RolfMuller und BenAffenleck satteln den alten Gaul namens „Filmgeschichte“, und begeben sich auf einen langen und mutigen Ritt durch 87 Jahre bewegte Bilder. Einzige Vorgabe für die wagemutigen Helden ist lediglich, dass es eine Erstsichtung für Beide sein muss. 2-3 Mal im Monat darf die Community einen Blick in ihr abenteuerliches Reisetagebuch werfen...
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In 87 Jahren um die Welt - Teil 2/87 – M – EINE STADT SUCHT EINEN MÖRDER (1931)
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So einen gewagten und mutigen Film mit einem so sensiblen Thema hat Fritz Lang vor 85 Jahren erschaffen???
Ein großartiges Plädoyer gegen Selbstjustiz in den Kinderschuhen des Tonfilms???
Diese aktuelle Diskussion, ob man einen unzurechnungsfähigen Mörder einer gerechten Strafe zuführen darf, gab es schon vor WW 2 im Kino???
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10.000 Mark Belohnung zieren den aufgehängten Steckbrief. Ein Kindermörder wird gesucht. Ein Ball wird an die Litfasssäule geworfen und prallt von ihr ab. Ein bedrohlicher Schatten beugt sich zu dem Mädchen herunter, das gerade noch mit dem Ball gespielt hat:
"Du hast aber einen schönen Ball. Wie heißt du denn?"
Gänsehaut breitet sich auf meinem Rücken aus, kriecht mir den Nacken hoch und die Arme herunter. Die ultimative Angst eines jeden Vaters. Der Albtraum jeder Mutter. Nur ein Schatten der sich vor das strahlende Leben schiebt, wie der Mond bei einer Sonnenfinsternis. Und auf einmal ist alles anders … *** das Treppenhaus bleibt verwaist, wie eine Spirale ins Nichts, keine schnellen Schritte die nach der Schule hinauf poltern, um der wartenden Mutter Erleichterung zu verschaffen... *** ein Ball, der alleine weiter rollt und nicht wieder geholt wird... *** der Luftballon, der sich einsam in den Telefonleitungen verfangen hat.
Etwas ist nicht richtig. Jemand fehlt der niemals fehlen dürfte. Eine Mutter sollte nicht verzweifelt auf das Heimkommen ihres Kindes warten müssen. Ein Ball sollte wieder aufgehoben werden, ein Ballon an der Schnur tanzen dürfen, die von einer Kinderhand gehalten wird. Das normale Leben hält kurz den Atem an. Saugt die Luft gierig ein … atmet Verzweiflung und Fragen aus, lässt eine Stadt und ihre Bewohner aus den Fugen geraten, gegenseitiges Misstrauen ist an der Tagesordnung. Ein Lynchmob formiert sich, das titelgebende "M" findet als Stigmata Verwendung, eine 'faire' Verhandlung gleicht einem Hexenprozess, eine Makulatur für ein schon längst feststehendes Urteil.
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Da hat mich Fritz Langs Meisterwerk ja eiskalt erwischt. Ich bin wirklich davon ausgegangen, dass sich M - EINE STADT SUCHT EINEN MÖRDER ausschließlich um die Hatz nach dem Triebtäter dreht. Hier bekommt man aber noch so viel mehr geboten, dass dieses alte Biest von 1931 noch Tage später immer wieder durch die dunklen Gänge meiner Hirnwindungen kriecht.
Dieses Meisterwerk war in so vielem Vorreiter und wegweisend, dass ich nur ganz tief meine Schiebermütze ziehen kann:
- Die umfangreichen polizeilichen Ermittlungen sind wegweisend für alles was danach kam.
- In einer Parallelmontage (Bild & Ton) führen eine Gruppe Polizisten und eine Gruppe Einbrecher an 2 völlig verschiedenen Orten jeweils die Sätze der anderen fort. Etwas, was heute als Selbstverständlichkeit hingenommen wird, erfuhr hier seine Geburt.
- Peter Lorres Schauspielleistung als Kindermörder, wenn er versucht, sich zu erklären. Die dargestellte Angst, die Panik. Der Wahnsinn in seinem Gesicht. Vielleicht die bis dahin größte Schauspielleistung überhaupt. Was für eine Eindringlichkeit.
- Der Ton, der hier nur als Unterstützung für den Film dient, ja beinahe als kostbares Stilmittel eingesetzt wird.
- Eine unglaublich starke Kameraarbeit.
Von dem Film gab es damals zig verschiedene Schnittfassungen mit verschiedenen Längen. Ich habe M als unglaublich tolle restaurierte Fassung von der 80th Anniversary BluRay gesehen. Was da an Mühe und Kosten reingebuttert wurde, lässt wohl das Herz eines jeden Filmfreundes noch etwas schneller schlagen. Das Bonusmaterial ist gewaltig und sehr informativ.
'Don't believe the hype'. Macht euch ein eigenes Bild von einem der wichtigsten Filme überhaupt, lasst ihn dann vielleicht noch ein paar Tage sacken, denkt über das Gesehene sowie die künstlerische und moralische Gewichtung für die darauf folgenden Jahrzehnte des Filmhandwerks nach. Und dann dürft ihr ehrfurchtsvoll nur noch eine Wort aushauchen: M e i s t e r w e r k ! ! !
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Zur Liste geht's hier lang: http://www.moviepilot.de/liste/benaffenlecks-und-rolfmullers-wilder-ritt-durch-87-jahre-filmgeschichte-benaffenleck
Was muss diese Frau von der Muse geküsst worden sein, um dieses kleine unscheinbare Kinderbuch zu schreiben, dessen Komplexität jeder gerne weglächelt der HARRY POTTER als Kinderquatsch abstraft. Diese Parallelgesellschaft der Zauberer, die Regeln, Eigenarten, ihre Bewohner und Wesen, all diese wunderbaren Orte hat sie mit so viel Liebe und Ideenreichtum beschrieben, dass ich dieser Welt völlig verfallen bin. Ich liebe die Bücher, habe diverse Fanbücher über das Harry Potter Universum, zocke mit meinen Kids gerne die Lego Spiele auf der X-Box und habe natürlich auch schon manchen Euro dem gierigen Merch-Monster in den Rachen geworfen.
Diese Reihe wurde für mich ein wunderschönes Herzstück und eine Ode an die Kindheit, an Freunde, die erste Liebe und die Unumgänglichkeit des Erwachsenwerdens und somit natürlich auch des Verlustes, der Angst und des Loslassens.
Aus der damals arbeitslosen und frisch geschiedenen Mutter und ehemaligen Leherin wurde die reichste Schriftstellerin der Welt, aus ihrer Figur 'Harry Potter' wurde eine Wollmilchsau sondergleichen, eine Marke die den Merchandise Herstellern feuchte Träume bescherte. Eine Lizenz zum Gelddrucken, was auch wohl Warner Bros. frühzeitig ahnte, denn sie sicherten sich die Filmrechte zu einem damals noch recht günstigen Kurs. Hunderte Millionen Dollar Gewinn warteten in den Folgejahren nur darauf, eingesackt zu werden. Rowling ließ sich vertraglich Mitspracherecht an den Verfilmungen ihres Babys sichern, das 'okay' für die Schauspieler gab letzten Endes immer sie. Schade, dass sie bei Daniel Radcliffe wohl einen geschmacklichen Totalausfall hatte, denn er ist in dieser beachtlichen, im Laufe der weiteren Verfilmungen immer stärker werdenden Schauspieler-Kette das schwächste Glied. Das wird gerade dann immer wieder sehr deutlich, wenn er emotionale Szenen versaut. Trotzdem funktioniert das Trio aus Radcliffe, dem wesentlich talentierteren Rupert Grint und der tollen Emma Watson sehr gut. Da hätte es sicherlich noch schlimmer kommen können. Einen Jubelruf entlockte mir damals schon die Nachricht, dass einer meiner Lieblingsschauspieler Severus Snape spielen würde. Der göttliche Alan Rickman. Keiner konnte genervter gucken...hach. (**schnief**)
Im Gegensatz zum Buch ist im Film natürlich alles etwas komprimierter, inhaltliche Änderungen mussten getroffen werden, was gerade bei den späteren Teilen für so manchen Unmut bei mir sorgte. Doch gerade bei HARRY POTTER UND DER STEIN DER WEISEN ist es eine wahre Freude, zusehen zu dürfen wie Chris Columbus es geschafft hat, diese Welt aus Buchstaben und Vorstellungen lebendig werden zu lassen. Die Winkelgasse, das unglaubliche Hogwarts, Quidditch und natürlich auch all die fantastischen Charaktere, wobei man auch gerade bei der Besetzung überwiegend ein sehr glückliches Händchen bewiesen hat. Den letzten Funken Magie steuerte noch John Williams mit seinem Score hinzu. Hedwig's Theme passt einfach, wie die Warze auf die Nase.
Wenn mein Sohn sich durch mein BluRay Regal wühlt, kommt irgendwann immer die gleiche Frage: „Papa? Findest du eigentlich HARRY POTTER oder DER HERR DER RINGE besser?“ Zuerst hatte ich da gar keine richtige Antwort drauf und stammelte immer nur „Beide gleich gut“. Mittlerweile ist es bei mir allerdings so, dass mich das Harry Potter Universum doch anhaltender begeistern kann. Allerdings nur als Buch, denn die Filme sind gut, haben aber bei weitem nicht die Klasse der HERR DER RINGE Verfilmungen.
It's a kind of magic...
Fazit: HARRY POTTER UND DER STEIN DER WEISEN ist noch längst kein perfekter Film, aber doch ein äußerst gelungener Auftakt, welcher sich sehr nahe am Buch hält.
Schon 1 Jahr nach dem gelungenen ersten Teil, kam mit DIE KAMMER DES SCHRECKENS die noch bessere Fortsetzung in die Lichtspielhäuser. Teil 2 läuft um einiges runder, was natürlich daran liegt, dass der Großteil der Charaktere schon eingeführt wurde, und man mehr Gas bei der Story geben konnte. Im Vergleich zum Vorgänger ist dieser auch noch wesentlich düsterer und unheimlicher, wurde fürs Kino sogar knapp 3 Minuten runter gekürzt.
Vom Darsteller Ensemble weiß Daniel Radcliffe immer noch am wenigsten zu überzeugen, was als Hauptfigur natürlich etwas fragwürdig ist. Dafür beglückt uns Kenneth Branagh mit einer gekonnten und sehr lustigen Darstellung als aufgeblasener Möchtegern - Zauberer Gilderoy Lockhart. Einfach köstlich.
Fazit: Aus den teils negativen Erfahrungen des ersten Teils wurde einiges gelernt, und in der Fortsetzung einfach besser gemacht. Teil 2 ist sehr atmosphärisch und recht spannend, die Geschichte begeistert durch größeren Unterhaltungswert.
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Für HARRY POTTER UND DER GEFANGENE VON ASKABAN übernahm Alfonso Cuarón das Regie-Zepter von Chris Columbus, und bringt durch virtuose Schnitte, kreative Kameraeinstellungen und einem Gefühl der permanenten Bedrohung Bewegung in die Reihe. War der zweite Teil schon wesentlich düsterer, bringt Cuarón die Reihe hiermit nun äußerst souverän von der Grundschule ins Teenageralter, obwohl es nicht wenige Zweifler daran gab, einem damals noch recht unbeschriebenen Blatt 130 Millionen Dollar in die Hand zu drücken. Der neue Stil gefällt mir nicht mal unbedingt besser, er ist nur wesentlich anders als der von Columbus. Das unschuldig Zauberhafte des Beginns geht hier langsam verloren...
Cuarón sorgt für eine extrem straffe Inszenierung, mit der zumindest alle relevanten Eckpunkte der Romanvorlage abgearbeitet werden. Die Krux ist allerdings, dass ich die Romane liebe, und in den Verfilmungen so viele liebevolle und auch geniale Details und Nebenhandlungen einfach wegfallen. Es fühlt sich an, als ob Cuarón mit 7 Meilen Stiefeln durch die Handlung schreitet. In sich ist der Film aber schlüssig, und als Fan der Bücher muss man die Verfilmungen als eigenständige Werke akzeptieren. Oder es zumindest versuchen :-)
Der Cast wurde durch David Thewlis als Professor Lupin erweitert, der wirklich eine herausragende Leistung zeigt. Besonders gefreut habe ich mich allerdings darüber, dass Sirius Black vom großartigen Gary Oldman verkörpert wurde. Seine Rolle wird ja im weiteren Verlauf noch sehr gewichtig.
Fazit: Noch eine (gefühlt) minimale Steigerung zum schon sehr gelungenen zweiten Teil. Hier werden dann auch schon essentielle Themen wie Verrat, Verlust, Familie und … Zeitreise behandelt, was den GEFANGENEN VON ASKABAN extrem kurzweilig erscheinen lässt. Allerdings wird hier die Zeitreise so dermaßen lang gezogen, dass man da noch einiges Sinnvolleres für hätte rein packen können.
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Im besten Film der 'ersten' HARRY POTTER Teile bekommt es der Zauberschüler endlich mit Lord Voldemort und den Todessern zu tun. Auf dem Weg dorthin muss er sich allerdings erst einmal durch das legendäre trimagische Turnier fliegen, rätseln, tauchen und zaubern. Nebenbei kommen die Hormone der Hogwarts-Klasse 4 ebenfalls in Wallung...
Mit HARRY POTTER UND DER FEUERKELCH übernimmt nun Mike Newell das Franchise in seine Hände. Natürlich geht es auch hier wieder mit so großen Schritten durch die (Bücher)Handlung, dass der Fan der Romane so manches mal meint, Zauberstaub in den Augen zu haben. Wie gerne hätte ich noch mehr von der Quidditch-WM gesehen. Leider wird vieles wieder nur sehr oberflächlich abgehandelt.
Trotz dieses etwas enttäuschenden Gefühls serviert Newill dem Zuschauer einen äußerst kurzweiligen Mix aus Fantasy, Thriller und Teen-Romantic mit leichten komödiantischen Einschüben. Von einer Verfilmung für Kinder ist man hier jetzt aber mittlerweile ganz weit weg, denn hier gibt es Tod, Folter und einen vor diabolischer Präsenz strotzenden Ralph Fiennes als Lord Voldemort. Die Verpflichtung von Brendan Gleeson als knallharten Auroren Mad-Eye Moody hätte ebenfalls besser nicht sein können.
Fazit: Für viele ist der vierte Teil zu viel „etwas von allem“. Aber gerade das mag ich so an dem FEUERKELCH.
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Ab HARRY POTTER UND DER ORDEN DES PHÖNIX reicht Peter Yates der Serie die Hand, und begleitet sie bis zum finalen Doppelschlag. Diesen Teil finde ich mittlerweile auch wesentlich besser als vor Jahren im Kino, obwohl dem bis dahin gerade mal TV erfahrenen Regisseur ein eigener Stil noch fehlt. Aber lieber bei Könnern wie Columbus, Cuarón und Newell gut abkupfern, als es eigenständig aber dafür scheiße zu machen. Die Rechnung ging jedenfalls auf, der Film sieht großartig aus und ist dank der kürzeren Laufzeit auch ohne viel Action sehr spannend, erwachsener und mit einem passenden Tempo inszeniert. Ich finde den Teil mittlerweile einfach ungemein stimmig und gut vom Timing her.
Mit Imelda Staunton als Dolores Umbridge wurde ein echter Volltreffer gelandet. Ihr Kichern ist so dermaßen unsympathisch, dass man es ihr am liebsten in den fiesen Rachen zurück stopfen würde. Für Helena Bonham Carter ist die Rolle der durchgeknallten Todesserin Bellatrix Lestrange ebenfalls ein gefundenes Fressen. Schade, das all den guten Schauspielern um Gary Oldman und Alan Rickman nur so wenig Screentime zur Verfügung steht.
Fazit: Neben Küssen, Kummer und Komplexen bringt Yates gekonnt die Entwicklung der Figuren weiter, und beendet den guten fünften Teil mit einem gelungenen Finale. Bei Rowlings herrlich ausschweifendem 1000 Seiter hätte es wesentlich schlimmer werden können, was uns dann ja mit Teil 6 bewiesen wurde.
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HARRY POTTER UND DER HALBBLUTPRINZ ist das wichtigste Bindeglied in Joanne K. Rowlings Geschichte. Der Teil, der als Buch grandios alles vorbereitet, und als Film grandios … versagt. Ein riesengroßer Fehler war es, gerade an diesem Punkt der Story den Schwerpunkt auf die Teenager Romanze zu legen, anstatt die ganzen nötigen Informationen in einen spannenden Film zu packen. Was hier an Wichtigem weggelassen wurde, ist zum in die Fernbedienung beißen. Wenn man die Bücher kennt, ist es nur ärgerlich. Wer völlig unwissend ist wird sich wohl des Öfteren am Kopf kratzen, gerade auch da DER HALBLUTPRINZ als Unterbau für das komplexe Finale dienen soll.
Dabei fängt der sechste Teil eigentlich sehr gut an, segelt dann aber ab der Hälfte in Richtung 'Ärgernis' davon. Den Angriff auf den Fuchsbau möchte ich hier stellvertretend benennen. Da fiel den überbezahlten Kackvögeln nix besseres ein, als eine Actionszene einzubauen, die es im Roman überhaupt nicht gibt. Nur um endlich etwas Spannung zu haben, wurde damit gleich noch ein Anschlussfehler eingebaut, worüber ich kotzen könnte. In Teil 6 brennt der Fuchsbau ab, in Teil 7 steht er wieder. Ja, ja Affenlecker...das sind doch Zauberer. Am Arsch. Das Rowling dieses miese Drehbuch ebenfalls begleitet hat, kann ich immer noch nicht glauben. Hat bestimmt die ganze Zeit mit Steve Kloves Zauberstab gespielt, ansonsten hätte sie sich bestimmt den Yates geschnappt, und ihm gesagt das hier scheiße gebaut wird. Die Krönung ist dann noch, wie emotionslos Dumbledores Ableben und seine Beerdigung inszeniert wurden. Als ob in der letzten halben Stunde fast alles was Gefühl hat von den Dementoren absorbiert wurde.
Fazit: DER HALBBLUTPRINZ krankt am schlechten Drehbuch, was Brüche im Potter-Universum, sowie einige Längen zur Folge hat. Für mich der mit Abstand schlechteste Teil der Reihe.
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Das große Harry Potter Finale in 2 Teile zu verfilmen hat dem Abgang der Serie sicherlich den Arsch gerettet. Was im sechsten Teil völlig versaut wurde, schafft 7.1 tatsächlich halbwegs auszubügeln. Bei der Komplexität des Stoffes ist die Zweiteilung absolut zweckmäßig gewesen. Nach einem recht actionlastigen Beginn bringt Yates ordentlich Ruhe rein, und erklärt uns mit einem meisterhaft animierten Exkurs alles Wissenswerte rund um die titelgebenden HEILIGTÜMER DES TODES. Das war wirklich mal eine hervorragende Lösung, viele Worte interessant zu verpacken. Durch die Suche nach den Artefakten mausert sich die erste Hälfte des siebten Teils zu einem düsteren Fantasy Roadmovie, in dem die Begriffe Angst, Hoffnung und Freundschaft eine noch größere Gewichtung bekommen. Mit dieser kleinen wunderbaren Tanzszene von Harry und Hermine, die in der ganzen Ausweglosigkeit einen Funken Hoffnung und Nähe ausdrücken soll, ist Yates eine der schönsten Szenen der ganzen Film-Reihe gelungen. Und dann zu Nick Caves wunderbarem 'O Children'. Gänsehaut und eine Träne im Knopfloch.
Bill Nighy und Rhys Ifans gesellen sich hier auch noch zur Riege der hochwertigen britischen Darsteller die die Potter-Filme schon immer auszeichnete, und geben sich dafür auch mit kleinen Nebenrollen zufrieden.
Fazit: Dank einer extrem gelungenen Inszenierung in allen Belangen , schafft es Yates tatsächlich, seinen üblen vorherigen Ausrutscher auszubügeln. Der nötige Raum macht es möglich. Reife Leistung, da hatte ich wirklich nicht mehr mit gerechnet.
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Alles geht irgendwann zu Ende, so auch Warners langjährige Filmreihe um den Zaubererschüler und seinen Kampf gegen den, dessen Name so selten genannt werden durfte. Und mit dem großen actionlastigen Finale gelingt dem 'Paste & Copy' Regisseur David Yates ein wirklich würdiger Abschluss des Franchise und lässt die Zauberstäbe in allen Farben glühen.
Nach dem Reinfall des sechsten Teils setzt David Yates im Finale auf Detailverliebtheit, und kommt damit den ersten beiden Verfilmungen von Chris Columbus am Nächsten. Das zweiteilige Finale packt tatsächlich alles rein, was man auch als mehrmaliger Leser und Fan der Bücher nicht viel anders gemacht hätte. Natürlich gibt es immer noch genug zu mosern, ist doch zum Beispiel der finale Kampf zwischen Potter und Voldemort äußerst unspektakulär inszeniert. Das macht Yates aber mit einigen schon vorher gezeigten Spannungs- und Bombast-WOW-Momenten wett.
Der letzte Teil der Reihe weiß aber nicht nur durch die gut adaptierte Story, großartige Effekte und Kulissen zu gefallen, sondern punktet auch in einigen herrlich ruhigen Momenten, gerade wenn die Geschichte des Halbblutprinzen erzählt wird. Ein letztes Mal darf man sich also noch in der magischen Welt verzaubern lassen, und ein starkes Finale über Hoffnung und Mut, Trauer und Verzweiflung in grandios epischen Bildern genießen.
Fazit: Starkes Teil und ein mehr als gelungener Abschied aus der Zaubererwelt.
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Was ist der Kick bei all den 'Rache & Selbstjustiz Filmen', die ich so in meiner Sammlung habe? Ist es die verächtliche Moral, das Düstere und Verwegene? Oder das Vergnügen daran, jemandem zuzuschauen, der sich nicht länger ans Bein pissen lässt? Vielleicht ist es auch eine Mischung aus allen Punkten. Aber ganz sicher ist jeder Zuschauer davon angefixt, zu sehen wie sich jemand seine verdiente Gerechtigkeit nimmt, und wenn es sein muss mit Gewalt. Ob jetzt die BLUTIGEN PFADE, DIRTY HARRY, OLDBOY, MAN ON FIRE, LEON-DER PROFI, KILL BILL, GLADIATOR, V-WIE VENDETTA oder BRAVEHEART. Vengeance geht immer und kennt keine Kleiderregel, egal ob im gelben Motorrad-Dress, im Schottenrock oder in alten Sandalen.
Wie es aussehen kann, wenn man sich mit dem Falschen anlegt, bekommen in GESETZ DER RACHE zwei Schweinehunde und das Justizsystem einer ganzen Stadt zu spüren. Als gebrochener Racheengel, der bei einem brutalen Überfall Frau und Kind verliert, begibt sich Gerard Butler auf einen Vergeltungs-Trip, der zarte Gemüter sicherlich hin und wieder zur Fernbedienung schielen lässt.
F. Gary Gray serviert uns hier ein extrem blutiges Steak. Roh, kalt und an beiden Seiten über den Teller hängend, denn dieser Hochglanz Thriller ist im besten Sinne absolut 'drüber'. Das Fehlen jeglicher Ironie, Logiklöcher wie es geiler nicht geht und eine Story, die mit voranschreitender Laufzeit immer mehr an (w)irrem Wahnsinn gewinnt, machen GESETZ DER RACHE zu einer Vigilanten-Trash-Granate sondergleichen, die blöderweise auch noch richtig Spaß macht. Wenn Butlers Figur als festgenommener Mörder vor Gericht erst mal kaltschnäuzig einen Freispruch rausleiert, indem er ein paar Paragraphen reitet, und somit auch gleich das ganze US-Justizsystem mit all ihrem geschachere und faulen Deals an den Pranger stellt, habe ich auch noch bei der Zweitsichtung ein extrem fettes Grinsen im Gesicht, zumal der Film auch richtig lecker fotografiert wurde. Einige Action-Spitzen sorgen für den nötigen Rumms im Kinokeller, die ganze MacGyver-Situation für den nötigen Dünnpfiff, Butler/Foxx sind angenehme Kontrahenten, denen man gerne zusieht.
Das reicht für extrem unterhaltsame 2 Stunden. Da zücke ich frecherweise tatsächlich mal die 8,0.
Sehr schön, Christina. Den KdW haste für das Tolle Ding auch verdient!
Sehr schön, Clint. Herzlichen Glückwunsch zu dieser kleinen Ehre. Meine Kindehitserinnerung an Adam West's BATMAN beschränkt sich auf den Film BATMAN HÄLT DIE WELT IN ATEM. Damals gab es im ZDF immer den Wunschfilm. 3 Filme zur Auswahl, einer davon war BATMAN. Der Film, der die meisten Anrufer hatte, wurde gesendet. Und ja, ich habe an dem Abend BATMAN gesehen, denn ich habe da zig mal durchgerufen. Als dann die Telefonrechnung kam, war erst mal "Vorm Kinderzimmer in Linie antreten". Der Trouble hat sich gelohnt...damals jedenfalls ;-)
Mmmmmhhh. So lecker kann filmische Gangster-Kost aus Frankreich sein. Der Regisseur Olivier Marchal soll ja schon mit 36-TÖDLICHE RIVALEN und MR 73 Ordentliches abgeliefert haben. Die beiden Filme haben jetzt auf jeden Fall meine Aufmerksamkeit.
A GANG STORY zieht einen sofort mit Deep Purples 'Black Night' in diese wieder einmal angenehm überromatisierte Welt aus dunklen Ehrenkodexen, aufopferungsvollen Männerfreundschaften und zweifelhafter Moral. Das mag ich ja, aber das ist ja auch die eigentliche Faszination des Gangster-Genres.
Handwerklich wird hier alles richtig gemacht. Die Geschichte wechselt munter zwischen gelb gefilterter Vergangenheit und dem Hauptplot der Gegenwart hin und her, ohne das es nervt. Gerade die Sprünge in die Vergangenheit können immer wieder durch eine fantastische Ausstattung begeistern, und geben dem Film trotz der relativ kurzen Zeit ein gefühlt wesentlich epischeres Ausmaß.
Einige blutige Shootouts sorgen für den nötigen Pulvergeruch im Wohnzimmer, das Schmusekissen bekommt bei einigen blutigen Szenen ebenfalls die Fingernägel zu spüren.
So muss ein Film in diesem Genre sein. Gut erzählt, toll ausgestattet und mit Gérard Lanvin in der Hauptrolle mehr als charismatisch besetzt. Danke für den Tipp, 'vanilla'!
Nach über 2,5 Stunden extremst lauter Dauerbeschallung wanke ich mit meinen 3 weiblichen Begleiterinnen aus der KöPi-Arena in Oberhausen. Ich nehme irgendwelche verbalen Buchstaben-Aneinanderreihungen auf … „...aber schade, dass die keine Ausschnitte oder Bilder zu den jeweiligen Filmen...“ oder „...weiß noch nicht ganz wie ich das einordnen...“.
Solltet ihr irgendwann mal aus einem Flugzeug gestoßen werden, und ihr bemerkt das euer Fallschirm sich nicht öffnet, ihr dem Tod mit einem erhobenen Mittelfinger und dank des Ersatzschirmes doch noch mal von der knochigen Hand gesprungen seid, ihr euch nach der Landung aber anhören müsst, dass ihr vergessen habt im Keller des Fallschirmclubs das Licht aus zu machen, wisst ihr wie interessant jegliche Kritikpunkte direkt nach dem Konzert für mich waren. Jedes gesagte Wort war völlig bedeutungslos, bei jeder weiteren Kritik wurde mein Lächeln nur noch breiter. Das war Leidenschaft. Das war Leben. Das war Liebe. Danach brauchte ich erst mal 2 pervers große Cocktails um wieder runter zu kommen.
Nachdem es in der Halle dunkel wurde, kam der große Hans Zimmer ganz locker auf die Bühne geschlendert, und legte hinter seinen Tasten einfach mal los. Ein Medley, zu dem immer mehr Musiker/innen in kurzen Abständen auf die Bühne kamen, und in die Melodien mit einstiegen. Als man zum Ende des Medleys (MADAGASCAR) gelang, waren schon so viele Mucker auf der Bühne, dass man gar nicht wusste wo man zuerst hingucken sollte. Der Augenkollaps kam dann aber, als plötzlich der hintere Vorhang hoch gezogen wurde und noch mal eine ganze Bande an Krachmachern dazu kam. Vorne also das wilde Treiben, dahinter die sitzenden Lärmdrosseln und als Abschluss der Männerchor. Wie das Live in Berlin aussah, seht ihr hier:
https://www.youtube.com/watch?v=DMDmiWOMw6g
Dann die äußerst charmante „Willkommen“ Ansprache und die Drohung, dass der Chef persönlich heute alles in deutsch zum Besten gibt, auch wenn er nach einigen Wörtern vielleicht etwas länger suchen müsse. Und dann ging der Wahnsinn aus Musik, Licht, Druck und Lautstärke los. Immer wieder erzählte der 59jährige Maestro interessante, lustige aber auch traurige Geschichten aus dem Nähkästchen. Halt all das, was ihn und die Filme zu seiner Musik begleitet haben. Über seine Freunde und Familie hinter und neben ihm. Über Ridley Scotts morgendlichen Anruf und den „Witz“, einen Sandalenfilm zu machen (GLADIATOR). Über Tony Scott (CRIMSON TIDE) und Heath Ledger (THE DARK KNIGHT). Über das Massaker in Aurora (AURORA). An diesem Abend natürlich auch über Prince, wofür RAIN MAN aus dem Programm flog und dafür Purple Rain gespielt wurde. Ein Lichtermeer. Gänsehaut. Schon wieder.
Nach weit über 2 Stunden hatte man dann echt alles gehört und gesehen. Ich bin in meinen Sitz gerutscht, strich mir hier und da eine Träne aus den Augen (vor allem bei THE THIN RED LINE), flippte beim Industrial Rock zu Electro (THE AMAZING SPIDER MAN 2) unruhig vor und zurück, während die 3 Gitarristen und Hans Zimmer am vorderen Bühnenrand im Stakkato-Licht alles gaben. Und dann hatte ich doch Schwierigkeiten, am Ende mein Schluchzen zu unterdrücken (INTERSTELLAR). Nach der Zugabe (INCEPTION) war ich auch echt fertig. Was für ein Abend, was für ein Auftritt. Und welch bombastische Lautstärke.
Danke Hans, für diese außergewöhnlich emotionale Reise!
Besonders habe ich mich noch darüber gefreut, dass Hans Michael Einziger als dritten Gitarristen dabei hatte. Einziger begleitet mich schon seit fast 20 Jahren als begnadeter Gitarrist einer meiner Lieblingsbands: INCUBUS.
https://www.youtube.com/watch?v=WA_xjBaXor0
Zu Johnny Marr an der zweiten Gitarre brauche ich wohl nichts schreiben, oder? ;-))
https://www.youtube.com/watch?v=pEq8DBxm0J4
- Setlist -
Intro Medley (Miss Daisy/Sherlock Holmes/Madagascar)
Crimson Tide
Illuminati
Gladiator
The Da Vinci Code
König der Löwen
Fluch der Karibik
True Romance
Purple Rain
Man of Steel
Der schmale Grat
The Amazing Spider-Man 2
The Dark Knight
Erinnerung an 'Aurora'
Interstellar
Inception
Sämtliche Angaben sind natürlich ohne Gewähr ;-]
Ach du heilige Scheiße. Sollte ich bei der Zeiteinstellung meines DeLorian mal einen fiesen Zahlendreher haben, würde ich ganz schön abkotzen wenn ich bei meinem Glück im 14ten Jahrhundert zu Zeiten der großen Pandemie lande. Hat der BLACK DEATH dich nicht am Arsch, jagen dich religiöse Ritter durch ihren klingen- und stachelbesetzten Zerkleinerer oder man fragt sich, wieso sie so fleißig trockene Holzscheite aufstapeln, obwohl es gar nicht kalt ist. Trifft man die wilden Horden nicht, landet man vielleicht in einem Dorf, dessen Bewohner der Religion abgeschworen haben und wo man nie weiß, wie man wirklich dran ist. Ehe man sich versieht, traben Pferde in verschiedene Himmelsrichtungen davon, während sie Gliedmaßen von dir hinter sich her schleifen. Wie das dann ablaufen kann, zeigt uns Christopher Smith in diesem extrem trostlosen Streifen...
Nach TRIANGLE konnte mich Smith wieder einmal zu keiner Minute langweilen, denn auch BLACK DEATH ist irgendwie anders als die übliche Genrekost. Dieser in Brandenburg und Sachsen-Anhalt gedrehte und mit deutschem Geld finanzierte Pest-Thriller unterwanderte komplett meine Erwartungen, und ließ einem bis zum Ende im Unklaren, was jetzt eigentlich wirklich abgeht. Die Pest wird hier nur als Aufhänger für eine Geschichte über religiösen Wahn, Verblendung, Fanatismus und deren Auswirkungen benutzt, ein immer noch aktuelles Thema in altem Gewand.
Wer also mal wieder Bock auf richtig dreckig brutales Mittelalter hat, dürfte hier mit Eddie Redmayne, Clarice van Houten und Sean Bean als Boromir 2.0 nette anderthalb Stunden verbringen. Sofern man nicht wegen des Schwindelgefühls durch die etwas zu oft eingesetzte Handkamera aus dem Sessel kollabiert und in einem Teller mit Lakritz Naschkatzen erstickt. Das wäre dann mal BLACK DEATH anders.
Ein adliger Teenager (Kodi Smit-McPhee aus THE ROAD) aus Schottland stolpert blauäugig durch den wilden Westen auf der Suche nach seiner großen Liebe Rose. Zu seinem Selbstschutz engagiert er den zwielichtigen Kopfgeldjäger Silas (Michael Fassbender)...
Welch gelungenen Ritt auf der Pistolenkugel uns Regiedebütant John Mclean präsentiert, wird einem erst beim Abspann so richtig bewusst. Innerhalb von 84 Minuten wird dem 'netten Western von Nebenan' in beide Knie geschossen und verächtlich die braune Suppe aus Speichel und Kautabak ins Gesicht gerotzt. Zumindest in der Darstellung der konsequenten Gewalt, denn hier wird auch mal gerne in den Rücken geschossen.
Optisch ist SLOW WEST eine absolut sauber gemähte Augenweide, in grandios schönen Bildern eingefangen von Kameramann Robbie Ryan. So schön kann nur Colorado aussehen. Was? Der wurde in Neuseeland gefilmt? Ääääh ... trotzdem schön!
Zum starken Finale hin wirkt der Film geradezu surreal, man denke nur mal an die einsam auf freier Pläte stehende, völlig geleckte Hütte mit dem kleinen, wie mit Lineal gezogen Feld vor der Tür. An den Farben, Kontrasten und ungewöhnlichen Kameraeinstellungen dieses Neo-Westerns werde ich mich so schnell nicht satt sehen können. In Verbindung mit allerfeinstem Coen'schen Humor bekommt SLOW WEST dadurch sogar noch einen kleinen Wes Anderson Anstrich.
Das war wirklich mal eine andere Art Western. Einer, der sämtliche genretypischen Erwartungen unterläuft, und selbst im Finale noch zu überraschen versteht. Die nächste Sichtung ist definitiv als HD im Kellerkino, anstatt auf dem Laptop!
**SPOILER** Schimmelig habe ich mich ja gelacht, wie McLean das Sprichwort „Salz in meiner Wunde“ bildlich verbraten hat. Im Finale wird der Knabe von seiner Angebeteten über den Haufen geschossen, während ihm vom zerschossenen Salzkrug im Regal über ihm das Salz in die Wunde rieselt. Ja, verschmähte Liebe brennt. Köstlich!! **SPOILER**
Die wieder einmal bezaubernde Carey Mulligan macht im England des 19. Jahrhunderts die Männer verrückt. In einer Zeit, in der Etikette einfach alles war, zieht sie mit ihrer modernen Eigensinnigkeit die Männer an wie das, was bei den Schafen hinten rauskommt die Fliegen. Ihre Unabhängigkeit möchte sie trotzdem nicht aufgeben...
AM GRÜNEN RAND DER WELT ist ein im besten Sinne völlig unspektakuläres Melodram, ohne jetzt zu langweilen oder im Kitsch abzusaufen. Der Plot bewegt sich nach einem sehr starken Anfang doch in Richtung einer klassischen Liebesgeschichte, die man aber optisch so wunderschön verpackt ist, dass es mich überhaupt nicht gestört hat. Ein Bilderbuch-England in perfektem Licht und die hervorragenden Schauspieler in detailverliebten Kostümen sorgen dafür, dass das verwöhnte Auge hier eine fast 2stündige Wellness-Kur bekommt.
Carey Mulligan kann mich nach DRIVE und dem ebenfalls sehr starken AN EDUCATION (absolute Empfehlung) wieder einmal begeistern. Ihre natürliche Art und diese süßen Grübchen beim Lachen sind auch einfach zum anhimmeln. Tolle Frau, die hier auch gesanglich einen Gänsehautmoment abliefert ! Matthias Schoenaerts liefert wieder solide ab, verliert das Match aber knapp gegen Michael Sheen.
Fazit: Visuell ein Augenschmaus und wohl sicherlich eines der Genrehighlights.
RolfMuller und BenAffenleck satteln den alten Gaul namens „Filmgeschichte“, und begeben sich auf einen langen und mutigen Ritt durch 87 Jahre bewegte Bilder. Einzige Vorgabe für die wagemutigen Helden ist lediglich, dass es eine Erstsichtung für Beide sein muss. 2-3 Mal im Monat darf die Community einen Blick in ihr abenteuerliches Reisetagebuch werfen...
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In 87 Jahren um die Welt - Teil 1/87 - IM WESTEN NICHTS NEUES (1930)
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„Das erste, was ihr tun müsst, ist, alles zu vergessen, was ihr jemals gewusst oder gelernt habt, was ihr werden wolltet. Ihr seid jetzt nur noch eines: Soldaten, und das ist alles. [...] Ich mache entweder Soldaten aus euch, oder ich töte euch.”
Umjubelt marschieren die Soldaten im Stechschritt durch die Straßen. Die Szenerie gleicht einem Volksfest. Helden werden verabschiedet, die ihr geliebtes Heimatland verteidigen, und sich nach der Rückkehr ihrer tapferen und ruhmreichen Taten erinnern . Nichts mutigeres kann es geben, als seinen Feind mit Kugeln zu zerfetzen oder das eigene Bajonett in des Feindes Brustkorb zu rammen ... oder bei dem Versuch heldenhaft zu sterben.
Durch ihren Klassenlehrer angeheizt und auf Krieg gepolt, meldet sich eine Klasse junger Burschen um der Vaterlandsehre gerecht zu werden. "Auf nach Paris" steht an der Tafel, pure Begeisterung erhellt ihre Gesichter. Halbstarke im Freudentaumel. Der Tod spannt die Freunde irre lachend vor seinen Karren, lässt sie in einem sinnlosen Stellungskrieg elendig in matschigen Gräbe(r)n verrecken. Amputationen, langsames Sterben, schnelles sterben, sterben auf Raten. Artillerie Dauerbeschuss nährt den Wahnsinn.
BUMM. BU-BUMM.
Ruhe.
BUMM. BUMM. BU-BUMM.
Sand rieselt von der Decke des lächerlichen Sandsackbunkers. Gevatter Tod spielt heute einen harten und stetigen Rhythmus auf seinem Schlagzeug aus Knochen und Fellen aus Menschenhaut.
Krieg. Du altes grausames Arschloch.
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Der erste Kriegsfilm der Tonfilmgeschichte zeigt relativ wenig Kampfgeschehen, lässt den Horror eher durch den Subtext und die Gesichter der Beteiligten sprechen. Vor allem durch die Veränderung der Charaktere wird der ganze Wahnsinn erdrückend realistisch rüber gebracht. Das ganze Denken und Fühlen der einstigen Frontschweine wird komplett umgedreht, was zum Beispiel während des Fronturlaubs verdeutlicht wird. Zuhause wird immer noch geschwafelt von „Die Linie halten“ und „immer weiter Richtung Paris“, während sich das Leichentuch immer weiter ausbreitet.
Das die Freunde sterben wie die Fliegen wird mit einer sehr starken Szene gezeigt, in der die teuren Stiefel eines Kameraden immer wieder an neuen Füßen landen, während ihre Träger einer nach dem anderen fallen.
Wahnsinn was 1930 technisch schon möglich war. Den Soldaten wird auf den angelegten Schlachtfeldern mit aufwendigen Kamerafahrten gefolgt, die das Alter von 86 Jahren nicht einmal erahnen lassen. Das sieht alles richtig gut aus, und trotzdem war IM WESTEN NICHTS NEUES bei mir die ganze Zeit zwischen 5,0 und 7,0 am pendeln, denn zwischen vielem Guten mischte sich auch immer mal wieder etwas Langeweile. Und gerade eine der Schlüsselszenen, in der der Hauptcharakter einen Wandel vollzieht, ließ mich nur mit dem Kopf schütteln. In einem Bombenkrater verwundet Paul Bäumer einen französischen Soldaten, der aber erst langsam an seiner Verwundung stirbt. Als er dann endlich tot ist, seine Augen noch zucken und er immer noch sichtbar atmet, war ich kurz davor abzuschalten. So was hasse ich ja, und hätte selbst 1930 besser gemacht werden können.
Abschließend muss ich aber schon sagen, dass es altersbedingt definitiv „anderes“, aber nichtsdestotrotz auch lohnenswertes Sehen ist. Das Tempo ist natürlich ein ganz anderes, wie in 50 Jahre späteren Produktionen. Die Aussage über den ganzen Irrsinn und die bemitleidenswerten Blicke auf die armen Schweine, die der Krieg in seinen gnadenlosen Fängen hat, ist aber immer noch aktuell, und wird auch leider immer aktuell sein. Solange sich mit Krieg Geld verdienen lässt, spielt Gevatter Tod seinen stetigen und harten Rhythmus...
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Zur Liste geht's hier lang: http://www.moviepilot.de/liste/benaffenlecks-und-rolfmullers-wilder-ritt-durch-87-jahre-filmgeschichte-benaffenleck
Liebesgrüße aus Moskau, die wirklich absolut keine Sau braucht. Der Roman von Tom Rob Smith wurde mir schon mehrmals ans Herz gelegt, von der Verfilmung kann ich wiederum nur abraten.
KIND 44 ist edel besetzt, sehr düster und mit der Grundthematik „Russland zur Zeit Stalins“ auch mal was weniger oft thematisiertes. Wenn man sich dann auch noch den Trailer dazu angesehen hat, erwartet man nichts geringeres als den besten Thriller der letzten Jahre. Nach 120 Minuten war ich dann von diesem völlig belanglosen, spannungsarmen vor sich hin plätschernden Haufen Scheiße so abgeturned, dass ich mir selber eine Pulle allerübelsten Penner-Vodka vom Aldi intus gewünscht habe. Und da war der Film noch nicht mal zu Ende. Aber man kann nicht alles haben.
Nastrovie, ArschlochKIND 44.
Lass das mal den Papa machen: Die Schadensregulierung der Capitol dreht eine Extrarunde und geht auf Firmenausflug. Das zum 50ten der Capitol mal so richtig auf die Kacke gehauen wird, versteht sich von selbst…
STROMBERG, egal ob als Serie oder Film, kann man eigentlich nur lieben oder hassen. Der Humor ist meist nicht gerade von der zaghaften Sorte, sondern gerne mal rabenschwarz, bitterböse und so herrlich ehrlich entwaffnend. Das große Lachen hat mir der Bernd noch nie beschert, dass würde auch viel zu oft im Halse stecken bleiben. Aber STROMBERG heißt für mich auf angenehme Art und Weise fremdschämen und ein Dauerschmunzeln im Gesicht. Deshalb verbringe ich immer wieder gerne etwas Zeit mit dem degenerierten Haufen der Capitol-Schadensregulierung, obwohl diese 2 Stunden hier echt schon zu lang waren.
„Ich habe nicht gegen dich, sondern für die Prämie gestimmt“
In diesem Sozial-Drama der Dardenne Brüder kämpft Marion Cotillard als psychisch angeschlagene Arbeiterin in einer kleinen Solartechnik-Firma um ihren Job. Sie muss ihre Kollegen und Kolleginnen innerhalb eines Wochenendes davon überzeugen, auf ihre 1000 € Jahresprämie zu verzichten, damit sie ihre Anstellung behalten kann...
Hier wird ein unangenehmer Blick auf die geradezu perversen Auswüchse der Leistungsgesellschaft geworfen, in der man immer zu funktionieren hat. Egal wie einem das "Privatleben" oder eine Krankheit gerade zusetzt, immer schön weiter im Arbeitstackt-tackt-tackt-tackt bleiben...
Wenn Cotillards Figur Sandra auf Stimmenfang geht, schlagen ihr die unterschiedlichsten Reaktionen entgegen, und viele Entscheidungen sind durch eigene kleine Dramen begründet. Während des Films erwischt man sich selber bei der Frage, was man machen würde. Jemanden für 1000€ verraten? Für mich selbst kenne ich die Antwort, ich lebe jedoch auch nicht am Existenzminimum.
Eigentlich ist ZWEI TAGE, EINE NACHT schon ein Film mit einem interessanten Thema, intensiv naher Kamera und einer tollen Schauspielerin in der Hauptrolle. Lasst euch also von meiner Bewertung nicht abschrecken. Ich bin ein übler Kunstbanause und Stempel das Ding hier als knochentrockenes Problemkino ab, welches mich irgendwie nie richtig packen konnte.
Der Text auf dem Cover bescherte mir, ohne selbst nachhelfen zu müssen, einen Tropfen auf der Spitze des Affenpimmels: >> In der Tradition von Kultfilmen wie JUNO, HIGH FIDELITY, oder BEFORE SUNRISE ist dieser Film eine Ode an die erste Liebe, die Jugend, die Macht des Schicksals und New York <<. Ping! Gekauft.
Anscheinend hat sich der Schreiberling noch Tage später schimmelig darüber gelacht, mit so einer dreisten Lüge ein paar Dollar von Columbia Pictures abgezwackt zu haben.
Keine Frage, Kat Dennings ist gut und Michael Cera steht bei mir eh unter ewigem Welpenschutz. Und auch der Soundtrack ist geilo. Dafür kann man den Rest vom Fest komplett in die Tonne trampeln, denn dieser Film ist eine Ode an ausgelutschte (hehe) Schwulenklischees, Teenieplattitüden, banale Soap-Dialoge und einen ausgekotzten Kaugummi als müden Running-Gag.
Ich fahre jetzt zu Columbia Pictures, und ramme dem Witzbold seine "Ode an die Liebe" in Form der BluRay samt Case in den Arsch. Von wegen, mit Wendecover...
Ein Film über Buchstabierwettbewerbe hört sich in etwa so interessant an, wie eine 3-stündige Dokumentation über Strickmuster und deren Einfluss auf die verwobene Geheimkultur der Freimaurer gegenüber der Befindlichkeitsfixierung paarungwilliger Bergschimpansen im Koalakäfig.
Ganz so trocken gibt sich Jason Bateman in seinem mit sich selbst in der Hauptrolle besetzten Regiedebüt nicht, denn ihn mal als Bad Ass zu sehen ist recht erfrischend.
Als rücksichtsloser Antiheld fräst er sich ohne mit der Wimper zu zucken mit pädagogisch fragwürdigen Mitteln durch die jungen Mitbewerbermassen, und drückt dabei als Regisseur all den erfolgsfanatischen Eltern den erhobenen Mittelfinger in die Fresse.
Batemans Figur hat natürlich eine Geschichte und ein Geheimnis, welches erst recht spät gelüftet wird. Das war auch eigentlich der Grund, BAD WORDS zu Ende zu schauen, denn der große Knaller ist das Teil hier wirklich nicht. Ich konnte nicht ein einziges Mal so richtig lachen, und hoffte wenigstens auf einen richtig guten „Twist“. Der kam nicht, und trotzdem saß ich am Ende noch mit einem fetten Grinsen im Gesicht vor der Glotze. Wenn Bateman am Ende in seinem Wagen cruist und meine sehr geschätzten >Smashing Pumpkins< ihr „Snail“ durch die Membranen drücken, weiß auch der Affenlecker: Alles wird gut!!!
https://www.youtube.com/watch?v=TGF_NwHv9C8