BenAffenleck - Kommentare
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Alle Kommentare von BenAffenleck
Yeaaaah! Testosteron rules!
Brett Ratner hievt seine Version der Heldensaga von HERCULES auf die Leinwand und präsentiert dem geneigten Zuschauer eine innovationslose aber unterhaltsam martialische Blutgrätsche, basierend auf den Comics 'Hercules: The Thracian Wars'.
Mit dem Mythos vom Sohn des Zeus wird hier gewitzt gespielt, was mich doch neben einigen gelungenen Sprüchen ab und an Schmunzeln lies. Auch über die nötigen Schauwerte verfügt dieses Action-Spektakel. In Sachen Ausstattung und Schlachtengetümmel braucht man hier wirklich nicht die Nase zu rümpfen oder seine Lieblingssandalen wutentbrannt in die Ecke feuern. Sicherlich ist THE ROCK mit seinem Wischmob auf dem Kopf etwas gewöhnungsbedürftig, da sonst nur Moos auf einem Felsen wächst. Ab und an fällt hier auch noch mal ein vor Pathos triefender Fremdschäm-Moment in ein Logikloch, aber das hatte ich auch nicht anders erwartet.
Trotzdem ein recht unterhaltsames Ding, welches gekonnt an einer 5,0 vorbei schlittert. Bei Zeus...!
Die titelgebende LITTLE MISS SUNSHINE ist ein wahrer Wonneproppen von einem kleinen fröhlichen Mädchen, dessen größter Traum es ist, einmal einen Schönheitswettbewerb zu gewinnen. LITTLE MISS SUNSHINE ist aber auch der Name des Schönheitswettberwerbes im 800 Meilen entfernten Los Angeles, zu dem sie sich auf den Weg macht. Natürlich nicht alleine, sondern mit ihrer dysfunktionalen Familie samt ihren dysfunktionalen Träumen, eingepfercht in einem ebenfalls dysfunktionalen alten VW Bulli. Doch dieser Road-Trip wird für alle Beteiligten eine Fahrt...
...zurück zum Wesentlichen.
Manchmal braucht es so einen Film wie diesen. Einen, der dich auch mal in deinen eigenen Rückspiegel blicken lässt, während du an der Zeit vorbei rast, mit Vollgas Richtung letzte Ausfahrt. Vorbei am Lachen. Vorbei am Weinen. Vorbei am Lieben. Vorbei am Leben. Bremsen, und...
...zurück zum Wesentlichen.
Ein Film kann das. Die richtigen Fragen stellen. Vielleicht sogar eine Lösung liefern, oder zumindest den passenden Denkanstoß. Ein Film kann dir unterhaltsam sagen, das man sich die Familie nicht aussuchen kann. Er flüstert dir möglicherweise ins Ohr, dass verlieren zum Leben dazu gehört und den Charakter formt. Das es nicht schlimm ist, anders zu sein, solange du >du selbst< bleibst. Und wenn der Soundtrack des Lebens gerade großartig ist, dann tanze wie du noch nie getanzt hast. Stürme gerade dann die Tanzfläche, wenn dich niemand mehr tanzen sehen will. Genieße die dreieinhalb Minuten. Sie gehören nur dir. Mach die Augen zu. Lache. Weine. Liebe. Lebe.
...zurück zum Wesentlichen.
Dem Regiegespann Jonathan Dayton und Valerie Faris kann man wirklich nicht genug danken, dass sie diesen wunderbaren Ensemble Film nach jahrelanger Arbeit, Kampf und Krampf so durchboxen konnten, wie sie es sich vorgestellt haben. LITTLE MISS SUNSHINE verfügt über Herz und Seele, die man heutzutage meist nur noch in kleineren Produktionen finden kann. Trotz der ernsten Themen wie Selbstmord, Tod und jeder Menge zerplatzter Träume verliert er nie seine Leichtigkeit, und schon gar nicht seinen Humor. Dabei hält er uns, der Leistungsgesellschaft, gekonnt den Spiegel vor und zeigt dem an Wahnsinn grenzenden Erfolgsdruck und dem krankhaften Schönheitswahn eine politisch inkorrekte lange Nase. Damit ist LITTLE MISS SUNSHINE einer der schönsten Filme über Verlierer, die wenigstens noch lachen, weinen und lieben können...
...zurück zum Leben.
Ein 6-tägiger Städtetrip durch London mit BenAffenleck und Guy Ritchie
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Tag 06 – >> SHERLOCK HOLMES – SPIEL IM SCHATTEN <<
Bombenstimmung, Junggesellenabschied und schon wieder Gypsis...
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Holmes und Watson raufen sich für ein überaus gelungenes Sequel zusammen, in dem sie den “Napoleon des Verbrechens” Moriaty durch halb Europa jagen. Sich dem Gesetz der Fortsetzungen beugend, schiebt Guy Ritchie hier in Sachen Abwechslung, Tempo, Action & Humor noch ein paar Kohlen nach. Und das ist gut so…
Holmes, der sich immer noch alles an Rauschmittelchen reinpfeift, was nicht im Giftschrank verwahrt wurde, ist hier noch etwas überdrehter wie im soliden Vorgänger, manchmal vielleicht schon etwas dem Wahnsinn nahe. Gut das Watson der ruhende Gegenpol bleibt, wenn auch nicht immer. Die Geschichte gefiel mir hier wesentlich besser, und wegen der Schnitzeljagd durch Strasbourg, London, Paris, Heilbronn und Reichenbach vor allem nicht zu eintönig daher kommt. Besonders die Flucht durch die Wälder in Superzeitlupe riss mich nach weit über einer Stunde beinahe aus dem Sessel. Das war wirklich sensationell gemacht. Eine hervorragende Idee war auch, Moriaty die gleichen Fähigkeiten der ‘Fight-Visionen’ zur Seite zu stellen, über die auch der Meisterdetektiv verfügt.
Die Rolle des Bösewichts ist in dieser Fortsetzung auch einfach besser angelegt, nachdem der sonst immer überzeugende Mark Strong im Vorgänger doch eher blass blieb. Jared Harris als Moriaty ist hier ein ganz anderes Kaliber.
Nommi Rapace darf dann auch mal ordentlich die Fäuste schwingen, ist aber neben Stephen Frys Darstellung als Holmes Bruder Mycroft lediglich nette Staffage.
Das SPIEL IM SCHATTEN gefällt mir wesentlich besser und ist um einiges kurzweiliger wie der etwas überbewertete Vorgänger.
Vollgepackt mit einem Sarg voll skurriler Einzelheiten und dutzender gelungener Gags ergibt sich ein Blob-tastisches Abenteuer für die ganze Familie. Wenn man sich im MFU (Monster Film Universe) ein wenig auskennt, kommt man aus dem Dauergrinsen nicht mehr heraus...sofern man keinen Pflock in seiner Humorbasis stecken hat.
Erinnert mich frappierend an mein Filmerlebnis mit SHOOT 'EM UP. Hätte nur nicht erwartet, dass das tatsächlich noch schlechter geht. Wenn ich nach diesem Kamera-Irrsinn schon beinahe kotzen könnte, liegt mein Inneres nach dem baldigen Genuss von HARDCORE sicherlich qualmend auf meinen Chucks.
> > > Brrrrrrr... < < <
Der ständig introvertiert wirkende Berufsjugendliche Michael Cera kann mich eigentlich meistens hinterm Filmturm hervorlocken. Ich finde den Vogel einfach herrlich schräg und sympathisch. JUNO, SCOTT PILGRIM und mit kleinen Abstrichen auch SUPERBAD sind einfach geile Nummern mit ihm.
YOUTH IN REVOLT hat einen steinalten „Schüchterner-Junge-trifft-taffes-Mädchen“ Plot. Um zu Punkten, erschafft sich der shy guy das Alter-Ego 'François Dillinger'. Der ist die fiese Lässigkeit in Tüten, kommt aber leider zu selten vor. So gibt es lediglich einige nette Schmunzler und 1-2 Lacher. Die Nebenrollen sind mit Ray Liotta, Steve Buscemi und Zack Galifianakis extrem gut besetzt, und trotzdem wirkte hier alles auf mich zu gewollt. Die Lässigkeit, der Humor und vor allem der Independent-Charme … alles irgendwie JUNO für Kuhschubser und leider ziemlich mutlos.
Das Eulen-Abenteuer DIE LEGENDE DER WÄCHTER ist eine wahre Augenweide, und es darf des öfteren tatsächlich noch gestaunt werden. Optisch opulent und mit etlichen Snyder-typischen Slow-Motion Sequenzen wird hier eine sehr düstere Geschichte über die Verführungsgewalt radikaler Ideologien in teils atemberaubenden Bildern über den Bildschirm gejagt. Eine Faschismusparabel, in der Snyder Krieg als einzig möglichen Ausweg darstellt und damit leider nahe an der Realität ist..
Basierend auf der umfangreichen Buchreihe von Kathryn Laskys hätten die Drehbuchschreiber angeblich noch wesentlich besseres abliefern können, denn die Geschichte ist leider nur 08/15, in einem Animationsfilm aber doch eher ungewöhnlich. Ich weiß nicht, warum so viele Leute nach diesem Film Gewölle hochwürgen. Mich konnte er prima unterhalten und auch nach der Zweitsichtung noch bestens zufrieden stellen. Bei dem Flug durch die Feuerwand zu den Tönen von „Dead Can Dance“ sind Brandblasen und Gänsehaut vorprogrammiert. Der wird im Laufe der nächsten Jahre sicherlich noch mal ab und an im Player landen. Das kann ich von den letzten Pixar-Allerwelts-Hits nicht gerade behaupten.
Was für ein charmanter Spaß aus Real- und Animationsfilm. Um eine liegengelassene Zuckerdose samt süßem Inhalt entbrennt ein regelrechter Ameisenkrieg, der mit geschleuderten Kastanien, Schädlingsspray, Zahnstocher und Feuerwerkskörpern unerbittlich gekämpft wird. Das hört sich jetzt brutaler an, als es eigentlich ist, denn in DIE WINZLINGE geht es eher um Mut und Solidarität, eingebettet in einem astreinen Familienabenteuer. Hier gibt es wirklich tollen Humor, der auch immer wieder durch das gezirpe und gezippe der Insekten entsteht, denn auf richtige Sprache wartet man hier vergeblich. Dafür wird man allerdings durch die wundervolle Orchestermusik von Komponist Hervé Lavandier "entschädigt"...
DIE WINZLINGE ist eine ganz tolle Alternative zum Mainstream-Animationsfilm, die durch Humor, Action und tolle Ideen überzeugen kann. Wirklich sehenswert!!!
Nach fünf Jahren Vorbereitung und weiteren drei Jahren Drehzeit war die Geburt des imposanten Blockbuster-Kinos vollbracht: Das Tonfilm-Remake des Stummfilm-Klassikers BEN HUR. Im Gegensatz zu vielen der heutigen Großproduktionen allerdings noch mit der Substanz einer packenden Geschichte von Verrat, Freundschaft und Rache, anstatt lediglich einer seelenlosen, mit Dollarscheinen ausgestopften Hülle.
Der Begriff 'Filmklassiker' ist für mich persönlich untrennbar mit William Wylers BEN HUR verbunden. Was muss es damals für ein Gefühl gewesen sein, von der epischen Größe und den sagenhaften Bildern dieses Meisterwerks im Kino beinahe erschlagen worden zu sein? Diese unglaublich detaillierten (und wunderbar ausgeleuchteten) Kulissen und Massenszenen, beides gab es in ähnlicher Form auch schon vor und kurz nach BEN HUR, allerdings nie wieder in einem so guten cineastischen Gesamtpaket wie hier.
Auch heutzutage fühlt sich eine Sichtung von BEN HUR immer noch nach einem fast 4-stündigen Abenteuer an, welches den 08/15-Alltag vergessen macht, einen aus der gefühlten Matrix in eine längst vergangene Zeit, wenn auch eine oft grausame, katapultiert . . . . . der Verrat wird uns wie ein giftiger Stachel in das Herz gestoßen, auf dem Weg zu den römischen Galeeren sind wir durch Erschöpfung und Durst dem Tode nahe . . . die peitschen knallen, während der Rhythmus zum Rudern immer schneller wird. Seite an Seite mit Judah auf der römischen Galeere, einzig angetrieben von dem Gedanken an Rache . . . ein Kampf auf dem Wasser um Freiheit und ums Überleben . . . wir finden dort Freundschaft, wo man sie am wenigsten erwartet . . . in einem Pferderennen auf Leben und Tod verlangen wir von unserem Viergespann fast Unmögliches . . . erlangte Rache, und doch frisst der Hass beinahe die Seele auf.
Auf den ersten Blick thematisch eher düster ist BEN HUR aber auch ein Film über Gnade und Erlösung, denn Judah Ben Hurs Wege kreuzen sich immer wieder mit denen von Jesus Christus, dessen Gesicht man aber nie zu sehen bekommt.
Die Produktionszahlen dieses Meilensteins lesen sich auch heute immer noch beeindruckend. Der damals schier unglaubliche betriebene Aufwand lässt sich aber in fast jeder der 222 Minuten erahnen. BEN HUR sieht auch nach fast 60 Jahren immer noch s p e k t k u l ä r aus, geradezu meisterhaft in Ausstattung und Inszenierung. Manchmal schüttelt man wirklich nur noch mit dem Kopf wenn man bedenkt, dass alles richtig erbaute Sets waren, für die Massenszenen zehntausende Statisten mobilisiert wurden, und auch die beiden großen Actionszenen des Films (die Seeschlacht und das sensationell wuchtige Wagenrennen) ohne CGI realisiert wurden. Ich mag es, wie damals diese tadellos gemalten Hintergrundbilder und Miniaturen eingesetzt wurden.
Etwas Ruhe sollte man für eine gelungene Erstsichtung sicherlich mitbringen, und wer mäkeln möchte, wird auch hierfür Gründe finden. Ob man ihm jetzt das vorhandene Pathos oder die christlichen Elemente ankreiden möchte, bleibt einem selbst überlassen. Ich lasse mir den Film dadurch nicht kaputt machen, koste meine Gänsehaut bei den Szenen mit Jesus Christus voll aus, und lass mir von Milós Rószas recht vordergründigem aber genialen Score einen Schauer nach dem anderen über den Rücken jagen. Das der Film tatsächlich auch noch bewegen kann, ist natürlich größtenteils dem Drehbuch und den hervorragenden Schauspielern anzurechnen. So sehr ich auch privat mit Charlton Hestons naiv konservativen Ansichten und dem ätzenden Knarrengefuchtel zu kämpfen habe, in BEN HUR lässt er sein Charisma ohne Rücksicht auf Verluste von der Leine, und hat einige wirklich sehr starke Szenen. Gerade die „Wiedersehen-Szene“ zwischen Judah und Mesalla ist großartig gespielt, ebenfalls von Stephen Boyd in seiner ersten großen Rolle. Bemerkenswert und mutig fand ich in dieser Szene, das die Rolle des Mesalla homosexuell angelegt wurde, was die wenigen Eingeweihten vor allem Charlton Heston gegenüber verschwiegen. Der hätte den armen Stephen Boyd vielleicht gleich erschossen. Sein später eingelegter Protest konnte daran auch nichts mehr ändern.
Dieses mit 11 Oscars ausgezeichnete Meisterwerk verliert einfach nichts von seiner Faszination, und inspirierte noch Jahrzehnte später diverse Filmemacher. Am offensichtlichsten ist hier immer noch Ridley Scotts GLADIATOR.
Warner unterzog das Epos einer extrem aufwändigen 8K-Restauration. Bei der Sichtung (zum allerersten Mal über Beamer/Leinwand) konnte ich nicht glauben, was da aus dem Bild herausgeholt wurde. Gestochen scharf und mit sehr guten Detailwerten kann man hier schon fast von Referenz-Niveau sprechen. So macht dieser im MGM Camera 65 Verfahren gefilmte Cinemascope Meilenstein noch mehr Spaß.
Ein 'Must-See' und Pflichttitel für jeden Filmfan. Bei der nächsten Sichtung sackt er hoffentlich endlich das Affenlecker-Herz ein. Verdient hätte er es eigentlich jetzt schon.
RolfMuller und BenAffenleck satteln den alten Gaul namens „Filmgeschichte“, und begeben sich auf einen langen und mutigen Ritt durch 87 Jahre bewegte Bilder. Einzige Vorgabe für die wagemutigen Helden ist lediglich, dass es eine Erstsichtung für Beide sein muss. 2-3 Mal im Monat darf die Community einen Blick in ihr abenteuerliches Reisetagebuch werfen...
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In 87 Jahren um die Welt - Teil 6/87 – UNTER PIRATENFLAGGE (1935)
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Den Wegweiser für alle nachfolgenden Piratenfilme steckte Michael Curtiz schon 1935 in den warmen karibischen Sand. Auch ohne die technischen Möglichkeiten heutiger Produktionen konnten die gut inszenierten Seeschlachten überzeugen. Hunderte Statisten ließen auf engstem Raum die Säbel rasseln, von Rauch und Pulverdampf umhüllt für König und Vaterland. Das sah wirklich richtig gut aus.
Den Weg dahin empfand ich aber teilweise als 3000 Meter schwimmen mit nur einem Arm. Das geht irgendwie, wenn man sich aber nicht richtig reinhängt gibt es eine sang- und klanglose Seebestattung. Die restaurierte Fassung mit 114 Minuten war mir echt zu lang, da konnten auch die teils peppigen Dialoge und das wieder einmal unglaublich geniale Spiel mit den Schatten nicht viel herausholen.
Für Errol Flynn und Olivia de Havilland war UNTER PIRATENFLAGGE das Sprungbrett in Hollywoods Darstellerhimmel. Die Beiden drehten noch 7 weitere Filme zusammen, Flynn und Curtiz sogar noch drei mehr.
Einige Male musste ich doch darüber schmunzeln, wie sehr sich FLUCH DER KARIBIK immer mal wieder bei diesem souverän erzählten Abenteuerstreifen bedient hat. Trotzdem bleibt mir abschließend nur zu sagen, dass ich mich über weite Strecken echt gelangweilt habe, und ich den Film schon so gut wie über die Planke meiner inneren Festplatte gejagt habe. A-y-e, Captain Blood!
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Zur Liste geht's hier lang: http://www.moviepilot.de/liste/benaffenlecks-und-rolfmullers-wilder-ritt-durch-87-jahre-filmgeschichte-benaffenleck
Solltet ihr irgendwann in naher Zukunft bei einer eurer Outdoor-Aktivitäten in einen blutigen Tatort hinein stolpern (erkennt man an den zweihundert Patronenhülsen, dem guten dutzend Leichen und den zerschossenen Autos), und einen schwarzen Koffer mit einer Unmenge Bargeld darin finden … lasst das Ding liegen. Ansonsten ist es gut möglich, dass schon wenige Stunden später euer Türschloss und euer Gehirn mit einem luftdruckbetriebenen Bolzenschussgerät Richtung Design-Tapete gepustet wird . . . Feierabend, NO COUNTRY FOR OLD MEN.
Die Coen-Brüder haben ja mittlerweile schon ihr eigenes Genre. Eines, in das ich gerne rein schnuppere, mich aber meistens nie so richtig wohl fühle. Alles von ihnen habe ich noch gar nicht gesehen, oder wartet auf eine dringende Zweitsichtung. Das ich den 'Dude' liebgewonnen habe, ist sicherlich keine große Kunst. So gechillt zu sein und doch den Blick fürs Wesentliche nicht verlieren allerdings schon. Dieser 'Dude' … in Zeiten des Stresses und des 'viel zu ernst nehmens' ist er ein unbeirrbarer Leuchtturm der Gelassenheit für mich.
NO COUNTRY FOR OLD MEN hingegen ist erst der zweite Coen-Film, den ich bisher richtig stark finde, und wiederum das komplette Gegenteil von THE BIG LEBOWSKI. Diese staubtrockene Hasenjagd dreier Männer, diese zu Beginn in wunderschönen Cinemascope-Bildern eingefangene Geschichte von Jägern und Gejagten macht absolut keine Gefangenen. Hier wird man mit einer Schalldämpferbesetzten Pumpgun zu einem Lachen gezwungen, selbst dann bleibt es einem noch im Hals stecken. Die Atmosphäre ist düster, Zynismus tropft diesem Glanzstück aus jede Pore, die gezeigte Gewalt brennt sich auf die interne Festplatte direkt neben etliche Szenen, die man einfach nie wieder vergessen wird.
Das Tempo ist bis auf wenige Ausnahmen gesittet, der ungewöhnliche Verzicht auf einen Score unterstützt die schleppende Gangart noch. NO COUNTRY ist langsam, aber keineswegs langweilig, vielleicht eher gewöhnungsbedürftig. Von beinahe unerträglichen Spannungsmomenten bis hin zu viel zu langen Szenen ist hier alles vertreten. Mein größtes Problem ist eigentlich dieses Gefühl des „den Film langsam ausrollen lassens“, nachdem das eigentlich Finale schon längst über die Bühne ging.
Josh Brolin liefert als fliehender Vietnam-Veteran mit Überlebenstrieb eine sehr gute Leistung ab. Tommy Lee Jones philosophiert mit seinem traurigen Hundeblick wie immer überzeugend über das Leben, während man hier mit dem Killer-Kollegen Woody Harrelson eher nicht tauschen möchte. Aber egal wie gut dieser Film aussieht, wie andersartig er in einigen Punkten ist, wie gut die anderen Schauspieler auch sein mögen. Alles hier steht in dem übernatürlich großen und dunklen Schatten von Javier Bardem und seiner Gänsehaut erzeugenden Performance als eiskalt-irre Tötungsmaschine 'Anton Chigurh'. Was für eine unheimlich Präsenz, was für eine Frisur. Beides gruselig², die Frisör-Innung rief einen weltweiten Boykott aus. Gebracht hat es nichts, neben Oscars für Film, Regie und adaptiertes Drehbuch nahm auch Bardem den Goldjungen als bester Nebendarsteller verdientermaßen mit nach Hause.
Gestern nach dem Grillen … die Wampe voll, einige Dosen Bier intus, am nächsten Tag frei, Muddi und die Kids im Bett, Papa hat noch Bock auf n Filmchen. Selbstredend etwas leichtere Kost.
DIRTY GRANDPA. Ich mag De Niro sogar meistens in seinen komödiantischen Rollen. Bei Minute 8 dachte ich noch „...was ist D A S denn jetzt?“ Danach kam dann ein weißer Tunnel. Ich konnte mich nur noch daran erinnern, dass ich nicht ein einziges Mal auch nur grinsen musste, als mich der Tunnel kurz vor Minute 20 wieder auswarf. Gott-sei-dank machte ich eine Rolle vorwärts, die eventuell mein Leben und meine Zukunft als Filmfan rettete: Ich landete mit dem linken Auge auf den roten Knopf der Fernbedienung. Bullseye...
DIE HERRSCHAFT DES FEUERS ist ein postapokalyptischer Drachenflug über Berge verpasster Chancen und Täler voller Logikleichen. Sofern man nicht runter schaut, kann das ganz nett sein...
RolfMuller und BenAffenleck satteln den alten Gaul namens „Filmgeschichte“, und begeben sich auf einen langen und mutigen Ritt durch 87 Jahre bewegte Bilder. Einzige Vorgabe für die wagemutigen Helden ist lediglich, dass es eine Erstsichtung für Beide sein muss. 2-3 Mal im Monat darf die Community einen Blick in ihr abenteuerliches Reisetagebuch werfen...
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In 87 Jahren um die Welt - Teil 5/87 – ES GESCHAH IN EINER NACHT (1934)
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Man trifft ja immer wieder auf Filme, die einen nicht wirklich begeistern können, und trotzdem schaltet man mit einem zufriedenen Gefühl die Geräte ab. Man lächelt ein wenig in sich hinein, während man die Schmusedecke zusammenfaltet und die Fernbedienungen an ihren ihnen angestammten Platz räumt. Auf dem Weg zur Bierkiste, mit 16 Cent Leergut in der Hand, lässt man noch mal die besten Stellen des Films durchs Kopfkino jagen. Was für ein charmantes Späßchen, weit weg von trocken oder angestaubt, und das mit dem Alter.
Die Millionärstochter Ellie rebelliert gegen ihren Vater, und möchte den smarten Playboy King Westley heiraten, den ihr reicher Daddy überhaupt nicht ausstehen kann. Um sein Töchterlein vielleicht umstimmen zu können, lässt er sie auf seine Yacht „entführen“. Die Heiratswillige kann jedoch entkommen, und macht sich mit nur einigen Dollar auf den Weg nach New York. Per Bus, in welchem sie den Reporter Peter kennen lernt. Doch Ellies besorgter Vater ist ebenfalls nicht untätig, und bietet 10.000 Dollar „Finderlohn“ für seine Tochter...
Mann und Frau passen eigentlich nur in der Mitte zusammen. Frau und Mann, diese Sache mit der Anziehung und der Abstoßung. Geschlechterkampf. Das aufgeregte Bellen des Hundes, während das Kätzchen selbstbewusst um ihn herum schnurrt. All das ist die Basis der so genannten 'Screwball-Komödie', und auch das Fundament von Frank Capras ES GESCHAH IN EINER NACHT, dem Pionierwerk dieses Filmgenres und ein guter Einstieg, um (wie ich) selbiges kennen zu lernen.
Unter einem guten Stern stand der Film anfangs nicht, da keine Hauptdarsteller für die Rollen zu finden waren.
Clark Gable musste die Rolle widerwillig als Strafe annehmen. Er stand bei MGM unter Vertrag, wurde von Louis B. Mayer aber für ES GESCHAH IN EINER NACHT an Columbia ausgeliehen. Damit wollte Mayer dem Star Gable eins auswischen, da dieser immer höhere Gagen forderte.
Claudette Colbert wiederum sagte nur unter der Voraussetzung zu, maximal 4 Wochen zur Verfügung zu stehen und verlangte das doppelte der üblichen Gage. Nach Drehschluss soll sie verkündet haben, dass das der schlechteste Film aller Zeiten sei. Die 'Columbia' sah es ähnlich, und rührte kaum die Werbetrommel, die Kritiker schossen sich auf Capras Werk ein.
Ein Wunder, dass unter solchen Voraussetzungen noch ein so vergnüglich kurzweiliger Film entstehen konnte, der durch reine Mundpropaganda sogar noch zum Kassenknüller avancierte. An einer packenden Geschichte liegt es sicherlich nicht, die ist simpel und bleibt immer schön in der Spur. Die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern ist aber so wunderbar stimmig, die Wortgefechte äußerst spritzig und der Humor kommt auch nicht zu kurz, da braucht es nicht einmal eine packende Story. Allein schon die eindeutig zweideutige Titsch-Szene (wie man einen Donut richtig in den Kaffee stippt) war einen dicken Lacher wert, oder wenn am selbsternannten „Hitchhiking-King“ innerhalb weniger Sekunden 20 Autos vorbei ballern. Einfach köstlich.
ES GESCHAH IN EINER NACHT war der erste Film, der alle fünf Oscars in den Hauptkategorien (Film, Regie, Drehbuch, Hauptdarstellerin und Hauptdarsteller) abräumen konnte. Das gelang erst wieder EINER FLOG ÜBER DAS KUCKUCKSNEST, 4 Jahrzehnte später.
Wer also einfach mal wieder lockere 105 Minuten verbringen möchte, immer noch nicht weiß wo die 'Walls of Jericho' herkommen oder bisher noch nie den Charme eines Clark Gable bewundern konnte ... hier ist eure Gelegenheit. Aber unbedingt als OmU, die Originalfassung ist einfach so viel lebendiger.
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Zur Liste geht's hier lang: http://www.moviepilot.de/liste/benaffenlecks-und-rolfmullers-wilder-ritt-durch-87-jahre-filmgeschichte-benaffenleck
Nach diesem extrem kurzweiligen und wilden Genre-Mix ist Adam Wingards (Regie) und Simon Barretts (Drehbuch) YOU’RE NEXT noch mal eine ganze Elle auf meiner “Die Liste” nach oben gerutscht. Das Ding hier ist wirklich blutig, kompromisslos und zuweilen rasant, obwohl THE GUEST zu Anfang etwas verhalten in die Pedalen tritt. Es gibt solide und gut proportionierte Action mit so manch derber Gewaltspitze, einem großartigen Score mit 80er Jahre Hommage und einem äußerst charmanten und überzeugenden Hauptdarsteller.
Eigentlich würde ich den Film am Liebsten scheiße finden. Um dem Teil eine faire Chance zu geben, muss das Glaubwürdigkeitsmessgerät (einen netten Wink an meinen Kumpel BigKahuna) wirklich mal in der untersten Schublade verweilen und diese außergewöhnliche Low-Budget-Produktion auf sich wirken lassen. So ganz einfach hat es mir THE GUEST aber auch nicht gemacht, dafür waren einige Handlungsweisen und Ereignisse einfach zu unausgegoren. Auch eine richtige Erklärung schenken sich Wingard und Barrett frecherweise, es gibt nur vage Andeutungen.
**SPOILER** Ich vermute mal, dass dieses geheime Army-Programm so was wie Supersoldaten züchten wollte, aber anscheinend derbe auf die Psyche der Probanden ging. Das würde zumindest erklären, warum David Collins am Ende einfach nicht verrecken will, trotz Schusswunden, diversen Messerstichen und einem Messer im Brustkorb **SPOILER**.
Hier kann man natürlich auch behaupten, dass Barretts Story einfach nur scheiße zusammen gestümpert ist. Wie auch immer, ich sehe vor allem das Gute in diesem Thriller, und die möchte-gern-DRIVE-Kopie ist offensichtlich, bedarf aber eigentlich auch keiner negativen Erwähnung.
Dan Stevens spielt den „Gast“ wirklich richtig gut, liebenswert und eiskalt in einer Person, Freund und Psychopath wechseln innerhalb eines Augenblicks das Steuer. Schon irgendwie eine Art Anti-Held, während das eher ruhige Thriller-Drama zu einem irren Amoklauf mutiert, immer wieder mit einem ganz starken Electro-Score versetzt. Und dann dieser bitterböse Humor, der hier und da immer wieder frech um die Ecke pillert. Der Song „Because I Love You“ in der Restaurant-Szene. Hach ... gut das ich Ohren habe, sonst hätte ich im Kreis gegrinst.
Wenn dann das Halloween Finale los geht, ist man schon längst mit seinem Daumen im Arsch eingepennt oder winkt nur noch selig lächelnd über 3 leere Bitterhülsen dem Abspann entgegen.
Michael Douglas cruist auf seinem Motorrad ohne Helm über eine Brücke dem Sonnenaufgang über Manhattan entgegen. Die Frisur sitzt, die Fliegerbrille sowieso, aus den Boxen röhrt „Ill be holding on“. Ich liebe diesen Anfang...
https://www.youtube.com/watch?v=-jyoulQ0_G8
Was für erlesen fotografiertes und stimmig inszeniertes 80er Jahre Kino. BLACK RAIN lief mir im Lauf der Jahre schon einige Male über die affigen Netzhäute, allerdings noch nie über meine Leinwand. Die alte und sehr maue DVD Version kann man getrost einstampfen, die BluRay hat ein wirklich klasse gemastertes Bild und guten Ton. Da macht der Film wieder richtig Spaß, denn wieder zu entdecken gibt es hier so einiges.
Michael Douglas spielt den extrem misanthropischen Cop Nick Conklin, der mit seinem Partner einen flüchtigen Mörder durch Osaka jagt. Dieser Conklin ist grob, eckt überall an, verhält sich arrogant der japanischen Kultur gegenüber und auf den Begriff 'Ehrenkodex' legt er noch ein braunes Häufchen oben drauf. Eine starke Rolle für Douglas, die er mit seiner gewohnten Leinwandpräsenz souverän ausfüllen kann. Ihm gegenüber steht der bei den Ermittlungen unterstützende japanische Detective Matsumoto (Ken Takakura), der traditionell, ehrenhaft und besonnen handelt. Das Herzstück des Films und das Bindeglied zwischen diesen beiden Extremen ist Andy Garcia, dieser wunderbare Schauspieler, den man leider viel zu selten in Filmen gesehen hat. Ich mag ihn total, und er gibt hier auch den Sympathieträger.
Gesondert muss man hier einmal ist die ganz starke Kameraarbeit von Jan de Bont erwähnen, der zur damaligen Zeit sicherlich zu den besten Kameramännern der Welt zu zählen war. Er lieferte ja Jahre später ebenfalls als Regisseur mit SPEED einen sehr guten Action-Thriller ab, aber das wird mal ein anderer Kommentar. Wie er bei BLACK RAIN mit all dem Neonlicht spielt, lässt die japanischen Großstädte Tokio und Osaka noch mehr wie „von anderen Welten“ erscheinen. Die Leuchtstoffröhren, Neon- und Stroboskoplampen sorgen für eine ganz besondere Atmosphäre. Fremdartig, düster und abweisend. Hätte man so auch sicherlich in BLADE RUNNER packen können. Wer jetzt allerdings meint, dass Scott größtenteils auf dem Planeten Japan drehte, irrt sich wieder mal. Die japanischen Behörden waren so dermaßen anstrengend und verlangten Genehmigung über Genehmigung, dass Scott vieles in den USA drehte und dann später per Endschnitt zusammen setzte. Das war stressfreier, wesentlich billiger und funktionierte trotzdem.
Aber BLACK RAIN überzeugt nicht nur optisch oder mit seinem guten Cast, auch als Thriller weiß er zu überzeugen. Die wenigen Shootouts und Verfolgungsjagden sind packend gemacht, ohne das Scott hier jetzt einen Action-Reißer zelebriert. Das Hauptaugenmerk liegt ganz klar auf den Culture-Clash-Elementen und den 3 völlig unterschiedlichen Hauptcharakteren. Der wieder einmal absolut passende und interessante Soundtrack vom Meister Hans Zimmer rundet das ganze Paket stimmig nach unten ab.
Die bei mir sehr starke 8,0 verpasst dieser extrem sehenswerte Cop-Thriller leider um Haaresbreite, denn den Mittelteil empfinde ich als etwas langatmig. Das fällt hier besonders stark auf, da der Einstieg in den Film recht rasant ist. Vielleicht kann ich da bei der nächsten Sichtung drüber hinweg sehen ;-)
Wie auch immer, "Manchmal muss man etwas riskieren, Nick-San!" . Also ran da, wer ihn noch nicht gesehen hat . . .
Die Mickey Maus kommt aus dem Lachen sicherlich gar nicht mehr raus. Bei Disney jagt ein Megaerfolg den nächsten. Auch ZOOMANIA reiht sich da mit weit über einer Milliarde Dollar Einspielergebnis alleine aus der Kinoauswertung bedenkenlos ein. Komisch, dass mich auch dieser aus so vielen Mündern hoch gelobte „Superhit“ nicht richtig mitnehmen konnte.
Dem pfiffigen Häschen und dem schlauen Fuchs bei der Verbrecherjagd zuzusehen, ist sicherlich keine verschwendete Zeit, gerade für die Kids. ZOOMANIA fokussiert sich auf Multikulti und immer noch gängige Vorurteile zwischen unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen, natürlich kindgerecht verpackt.
Unterm Strich fand ich es aber weder sonderlich herzerwärmend, noch sehr lustig oder in irgendeiner Art und Weise mal wieder „besonders“.
Wenigstens können sich die Kids den Titel ZOOMANIA viel besser merken als ZOOTOPIA ;-)
Deutscher Verleiher, hahaha...
Nach Antoine Fuqua darf nun Babak Najafi die bösen Terroristen dem Leibwächter des U.S. Präsidenten zum Fraß vorwerfen. Mike Banning hat einen mörderischen Appetit, und ganz sicher nicht auf Fish & Chips…
Die Fortsetzung ist ebenfalls geradlinige Action-Kost, hat mit einem Rachefeldzug Aufgrund eines U.S. amerikanischen Drohnenangriffs mit derben Kollateralschäden aber wenigstens ein halbwegs glaubhaftes Fundament. Und darauf lässt man dann ordentlich die Puppen tanzen. Hier wir gesprengt, geschossen und gekämpft mit allem was man heutzutage so in “Besser terrorisieren (Frühjahrsausgabe 2016)’’ und “Weltpolizei - Eine für Alle (Sammlerausgabe im Stars & Stripes Cover)” bestellen kann.
Die etwas kürzere Laufzeit und eine Metropole als Kriegsschauplatz machen diese Fortsetzung zumindest nicht schlechter, was man von den CGI-Effekten wiederum nicht behaupten kann. Andererseits nicht übel, was einer alleine in seiner nepalesischen Schafzüchterhütte so nach Feierabend auf einem Amiga 500 zusammenschustern kann. Aber egal, LONDON HAS FALLEN macht trotzdem Spaß, ist lächerlich sinnfrei und völlig hanebüchen, kann aber mit Spannung und ordentlich Tempo überzeugen.
Bei den Anschlägen zu Beginn des Films hatte ich aber doch ein ...irgendwie… komisches Gefühl. Das ist schon beinahe zu real, genau wie Morgan Freemans mitwirken in scheinbar jedem vierten Film. Gibt es da eigentlich mehrere von? Spielt auch keine Rolle, so kann man sehr gute Mimen wie Melissa Leo und Jackie Earle Haley wenigstens komplett verheizen. Teil 3 kann kommen!
Nordirland glich Anfang der 70er einem offenen Pulverfaß ohne Zündschnur, dafür mit viel zu vielen hassverzehrten Kriegstreibern, die mit Fackeln in den Händen einen irren Unabhängigkeitstanz drumherum aufführten.
Yann Demanges Spielfilm-Debüt lehnt sich lose an einen weiteren traurigen Tag der bürgerkriegsähnlichen "The Troubles" an. Rund ein Jahr vor dem Bloody Sunday wurde im Februar 1971 der erste britische Soldat durch die Hände eines IRA-Mitglieds getötet.
In '71 wird ein unerfahrener britischer Soldat von seiner Gruppe abgeschnitten, und muss eine lange Nacht durch hinter feindlichen Linien durch die engen Gassen Belfasts vor seinen Verfolgern flüchten...
Der eigentliche Plott ist somit ein altbekannter, was ja erst einmal nicht schlimm sein muss, denn die erste halbe Stunde lässt wirklich auf Großartiges hoffen. Dann schleichen sich aber langsam die Längen ein, und ein ganz anderes Problem tritt zu Tage: Verwirrung durch pure Unwissenheit. Wer gegen wen? Armee. Polizei. Bürger gegen Bürger. Mehr oder weniger radikale Gruppensplitter der IRA mit internen Grabenkämpfen. Jedenfalls eine Menge Stoff, den man hier vor den Latz geknallt bekommt.
Das war mir echt zu viel, denn Demange möchte eine Menge in gerade mal anderthalb Stunden zeigen, und reißt somit alles nur eben an. Als Film über den Nordirlandkonflikt scheitert '71 kläglich, möchte er aber wahrscheinlich auch gar nicht sein, sondern eher eine Momentaufnahme dieses Wahnsinns, den niemand wirklich unter Kontrolle hatte.
Nimmt man ihn nur als Survival-Thriller, bekommt man eine solide Nummer geboten, die gerade durch gute Kameraarbeit und ungewöhnliche Farbgebung überzeugen kann. Nett, aber ich hatte wesentlich höhere Erwartungen...
Ein wirklich netter Tsunami-Katatrophener aus Norwegen, mit einem schlimmen RTL Titel gebrandmarkt. Davon sollte man sich aber nicht täuschen lassen. Wunderbare Natur-Bilder reihen sich an eine eigentlich ebenfalls katastrophal belanglose Geschichte der „getrennten Familie“ während eines schlimmen Ereignisses. Wären die Charaktere jetzt auch noch unsympathisch, könnte man THE WAVE auch gleich eintüten und ins Schnellfroster-Fack packen. Die Truhe kann dann doch geschlossen bleiben, die Familie nervt nicht. Kristoffer Joner und Ane Dahl Torp überzeugen zudem mit ihrem gelungenen Schauspiel, ersterer wurde ja auch schon für THE REVENANT rekrutiert.
Der eigentliche Star ist allerdings DIE TODESWELLE. Die Wucht, mit der diese sich durch den Fjord schiebt, ist wirklich majestätisch beängstigend und gut getrickst.
Schön belanglos und gruselig empfehlenswert.
“Der Rausch des Kampfes wird oft zu einer mächtigen und tödlichen Sucht. Denn Krieg ist eine Droge.“
Ähnlich wie den Bombenentschärfern in Kathryn Bigelows packendem Irak-Kriegs-Drama ging es der Regisseurin nach einer langen und erfolglosen Schaffensperiode wohl auch. Ein kleiner Fehler, den falschen Draht zwischen den Schneiden des Seitenschneiders, ein kaum merkliches Zögern oder Zittern im entscheidenden Augenblick, Schweiß in den Augen oder mit den Gedanken schon beim Abendbrot und ….. BUMMMMMMMMMM .....die ganze Scheiße fliegt dir um die Ohren. Bei einer Bombe ist wenigstens sofort Feierabend, in Hollywood hingegen ziehen dir die Geier lebendig das Fleisch von den gebrochenen Knochen.
Sieben Jahre nach ihrem Millionen Dollar Grab K-19: SHOWDOWN IN DER TIEFE konnte Bigelow doch noch ein Studio überzeugen, ihr einige Dollar anzuvertrauen. Und sie hat damit das absolute Maximum herausgeholt. Wie gut das Endergebnis wirklich ist, wurde mir jetzt erst bei der Drittsichtung im Kellerkino bewusst. Ohne viel Action oder auf patriotische Gefühlsduselei gebürstet zu sein, ist man hier so dermaßen mittendrin statt nur dabei, dass man bei jeder Bombenentschärfung mit schwitzigen Fingern am Batteriefach der Fernbedienung herumfingert, die 2AA raus nimmt und neu einlegt, die Abdeckung wieder vorsichtig darüber schiebt, bis diese mit einem befriedigenden ...‘Klack’... wieder einrastet.
Mir falschen Erwartungen kennt THE HURT LOCKER keine Gnade. Da werden sofort alle Kabel gekappt, die zum Action-Intermezzo führen. Dieser Film lebt von dem “Ungewissen ritt auf der Bombe” und den 3 verschiedenen Charakteren des Kampfmittelräumdienstes, welche wir einige Wochen bei ihrer Arbeit begleiten.
Das wirklich wunderbare an TÖDLICHES KOMMANDO ist die Kunst, dass Bigelow alle Spots wirklich auf diese eine Bühne richtet, und das Ergreifen jeglicher Partei ziemlich außen vor lässt. Ich wollte selbst nach der Drittsichtung immer noch nicht jedem Iraker eine Kugel in den Kopf schießen, und habe mir auch noch keinen patriotischen Adler in Blitzform auf die linke Brust stechen lassen.
Die Intensität zieht Bigelows Reanimationsobjekt aus Boals Drehbuch, der ja aus erster Hand berichten konnte, und das Erlebte ungeschönt zu Papier brachte. Gerade auch diese ständig unterschwellige Bedrohung, wenn der Feind seine Uniform ablegt und sich feige unter das eigene Volk mischt, sorgt für eine angespannte Stimmung. Beim Zuschauer und bei den Jungs im Tarnanzug.
Bei Letzteren nagt das und die grausamen Bilder so dermaßen an der Psyche, dass es für sie nur noch darum geht, den Einsatz “irgendwie” zu überstehen. Andere wiederum können nur noch unter diesem ständigen Druck aufblühen, entscheiden sich im Angesicht des Todes für den richtigen Draht, versagen aber zu Hause im Supermarkt an der Auswahl der Frühstücks-Cerealien und der sicheren Ruhe der eigenen Vier Wände. Der Wahnsinn ‘Krieg’ ist ein Arschloch, dass wird hier wieder einmal eindrucksvoll unterstrichen.
Ein weiterer Punkt des ++ Ich-bin-ein-Teil-des-Teams-Gefühl ++ geht auf die Kappe von Kameramann Barry Ackroyd. Genial, wie diese nervöse Kamera dem Film gut tut, dieser dreckige und staubtrockene Look . Gerade bei den Bedrohungsszenarien hat man alles im Blick, wähnt sich im Gefühl einer Rundumsicht, die Blicke kollabieren beinahe wie die der Soldaten. Alles im Überblick behalten … irgendwo eine Waffe? Wer zieht gerade sein Handy? Flirrende Hitze … dutzende Menschen … viel zu viele Eindrücke ... weit weg. Wieder ein Handy!! Handeln? Rufen? Schießen? Die Hitze und die Anspannung lassen fast meine Leinwand implodieren. Mit wie vielen Kameras haben die das gefilmt? Irre.
B U M M M M M M M
Was für ein Sound, meine Bierpulle rollt vom Tisch und knallt mir auf den Hinterkopf. Volle Deckung, während ich mit einem Medi-Kit zu meinem Subwoofer robbe. Tiefste Gangart.
Über 6 Oscars (bei 9 Nominierungen) kann man sicherlich streiten, wie so oft. THE HURT LOCKER musste ich erst schätzen lernen, jetzt steht er an einem sicheren Platz in meiner Sammlung. Ein kleines trockenes TÖDLICHES KOMMANDO mit vielen großen Stars in beinahe aufopferungsvollen Nebenröllchen, um Jeremy Renners gnadenlos gute Performance erst möglich zu machen ... fiese Bombe!!!
Was für ein Haufen satanischer Scheiße. Das Ding muss ich mir morgen allerderbst rausspülen!!!
RolfMuller und BenAffenleck satteln den alten Gaul namens „Filmgeschichte“, und begeben sich auf einen langen und mutigen Ritt durch 87 Jahre bewegte Bilder. Einzige Vorgabe für die wagemutigen Helden ist lediglich, dass es eine Erstsichtung für Beide sein muss. 2-3 Mal im Monat darf die Community einen Blick in ihr abenteuerliches Reisetagebuch werfen...
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In 87 Jahren um die Welt - Teil 4/87 – KING KONG UND DIE WEISSE FRAU (1933)
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KING KONG, man denkt sofort an diesen riesigen Affen, der an der Spitze des Empire State Buildings hangelt und sich gegen die Todverspritzenden Propellermaschienen wehrt. Und irgendwie fällt einem sofort diese krude schädelförmige Insel namens 'Skull Island' ein, auf der eine möglicherweise lebensmüde Filmcrew einen Film drehen möchte. Ganz sicher hat man auch sofort das Bild von der schreinenden, scheinbar weiß strahlenden Fay Wray in der dunklen Pranke des Riesenprimaten vor sich. Wenn man gleich mehrere Szenen eines so alten Streifens bei der bloßen Erwähnung des Titels im Kopf hat, kann man schon von einem nachhaltigen Klassiker sprechen.
Dieser Fantasy-Adventure Mix bedient sich dabei eigentlich einfachster Zutaten. Die fremde Insel mit unheimlichen Ureinwohnern, verschiedene Monster, eine Truppe wagemutiger Helden, eine wunderschöne Frau die in Bedrängnis gerät und schreit. Und schreit. Und.....schreit!
Merian C. Cooper und Ernest B. Schoedsack hauten mit KING KONG UND DIE WEISSE FRAU einen der ersten Blockbuster überhaupt raus. Eine teure Mammutproduktion, die nicht mal mehr Geld für „echte“ Stars übrig hatte. Der Film wurde dann allerdings so ein großer Erfolg, dass er sogar noch in den folgenden Jahrzehnten immer mal wieder in den Kinos landete. Ende der 60er wurde erstmalig eine restaurierte Fassung erstellt, die noch rund 11 Minuten länger lief. Hier wurden viele Szenen wieder eingefügt, die Kong wesentlich gewalttätiger aussehen liessen.
Die Tricktechnik mag einen heutzutage vielleicht zum Schmunzeln bringen, so war es bei mir jedenfalls. In anderen Szenen war ich wiederum Baff bezüglich des genialen Ideenreichtums, oder wusste nicht mal, wie dieses oder jenes realisiert wurde. Wirklich eine brillante Stop-Motion-Technik, die Willis O'Brien hier zeigte.
Als Freund der bewegten Bilder ist dieser Monster-Film-Klassiker ein unbedingtes Must-See. Die Versatzstücke aus Abenteuer, Grusel und Liebesromanze lassen KING KONG auch noch heutzutage in einem guten Licht da stehen. Und er zeigte schon damals, dass jede hübsche Frau selbst den größten Affen irgendwann in Schwierigkeiten bringt. Wo die Liebe hinfällt...
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Zur Liste geht's hier lang: http://www.moviepilot.de/liste/benaffenlecks-und-rolfmullers-wilder-ritt-durch-87-jahre-filmgeschichte-benaffenleck
Ein wunderbarer Vertreter der Gattung „Filme die eigentlich keine Sau braucht, dann aber doch irgendwie zu nett für einen amtlichen Verriss sind“.
Man weiß natürlich, worauf man sich hier einlässt. Ganz lockere und vorhersehbare Schonkost, die gar nicht so übel schmeckt, und die man mit ein paar kleinen Kniffen noch locker hätte aufwerten können. Hathaway und De Niro machen MAN LERNT NIE AUS aber schon zu einem soliden Vertreter, den man ein Mal sehen kann, aber sicherlich nicht muss...
Ach ja...der alte Haudegen Shane Black kann einfach gut mit den bekannten Zutaten, die es für ein nicht unbedingt glaubwürdiges aber dafür um so unterhaltsameres Buddy-Movie braucht. Seine Drehbucharbeiten zur LETHAL WEAPON Reihe liebe ich, LAST BOY SCOUT bedarf keiner weiteren Erklärung und TÖDLICHE WEIHNACHTEN geht bei mir auch alle Jahre wieder. Black und seine kleinen Räuberpistolen über die ungleichen Dreamteams, lässig aus der Hüfte erzählt, mal lustig und dann wieder brutal, und vor allem niemals langweilig. Ein Meister der alten Schule.
THE NICE GUYS fügt sich da perfekt ein, kommt mit einem unheimlich coolen 70er-Jahre-Look daher und schreit dir sofort „Ich will ein Kult-Film werden“ ins Gesicht. Ob es dafür ganz reichen wird, bezweifle ich nach der Erstsichtung, aber das wird die Zeit zeigen.
Russel Crowe und der Geilste der Geilen Ryan Gosling geben als Schläger und Sensibelchen ein extrem durchgeknalltes Ermittler-Duo ab und laufen gemeinsam zu Höchstform auf. Wenn da ein Auge trocken bleibt, sollte man sich ein anderes Hobby suchen. Ich habe im Kino seit Jahren schon nicht mehr so laut gelacht, genoss die Überraschungen in der Story und hatte einfach 2 absolut fantastische Stunden.
Bitte mehr davon, Mr. Black, oder zumindest 2018 einen geilen PREDATOR-Film.