BenAffenleck - Kommentare

Alle Kommentare von BenAffenleck

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    BenAffenleck 13.08.2014, 18:08 Geändert 21.08.2018, 20:58

    NOT FADE AWAY versteht es leider nicht, mit seinen guten Möglichkeiten aus dem gehobenen Mittelmaß hervor zu treten Die Geschichte mit all ihren Eckpunkten wirkt komplett nach Schema F abgearbeitet. Die Band, Zwist, Familie, Liebe und Rebellentum. Das war durchaus okay, mehr aber auch nicht.

    Wirklich hervor stechen hier der fantastische OST und James Gandolfini als konservativer nine-to-five-working Vater.

    Fazit: Für Rock'N'Roll Liebhaber wie mich auf jeden Fall einen Blick wert. Um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, war die Geschichte aber nicht packend genug.

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      BenAffenleck 08.08.2014, 20:52 Geändert 19.08.2018, 20:52

      EPIC. Genau, der Animationsfilm mit dem geilen Trailer. Auf ganzer Länge fand ich ihn recht langweilig. Klar, die Animationen sind Klasse, die Natur ist überwältigend dargestellt. Trotzdem hat irgendwas zu einer besseren Bewertung gefehlt. Vielleicht etwas Innovatives? Oder eine packende Geschichte? Wie wäre es mit mehr Gefühl? Ein paar mehr Lacher? Halt das, was andere Genre-Vertreter oftmals besser machen.

      Fazit: Als Animationshäppchen für zwischendurch doch geeignet. Für mehr reicht es aber nicht wirklich.

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        BenAffenleck 08.08.2014, 09:02 Geändert 19.08.2018, 20:54

        DER GESCHMACK VON ROST UND KNOCHEN ist mit Sicherheit bitter. So wie das Leben unberechenbar ist, und das Schicksal oft eine Pille ist, die man zu schlucken hat. Oder man erstickt daran.

        Die Gebrochene und der ungehobelte Klotz werden fantastisch von der wunderschönen und sehr talentierten Marion Cotillard und dem schroff aufspielenden Matthias Schoenaerts dargestellt. Für mich zwei völlig unverbrauchte Gesichter. Sehr erfrischend.

        Ganz groß war die Kameraarbeit sowie die Farben und Lichtübersteuerungen (gegen die Sonne gefilmt) der Bilder. Zusammen mit dem wunderbaren Soundtrack ist das schon Magie fürs Auge. Hätte mich die Geschichte dann auch noch etwas mehr mitgenommen, wäre das hier ganz großes französisches Kino gewesen. Die magischen Augenblicke waren allerdings zu rar, als das ich hier von einem Meisterwerk sprechen kann. Zu wenig Gefühl für zu viel Drama.

        Fazit: Vielleicht ein Opfer der hohen Erwartungen (welch grandioser Trailer), ansonsten ein ruhiges Drama, mit schönen Bildern und einem noch besseren Soundtrack.

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          BenAffenleck 05.08.2014, 08:09 Geändert 19.08.2018, 20:50

          Ich habe eigentlich eine goldene Regel: Wenn ein Film nicht eine Community-Durchschnittsbewertung von wenigstens 5,9 hat, gucke ich ihn nicht. Das hätte ich bei DIE VORAHNUNG beherzigen sollen, dann hätte ich mir diese nichtssagende Gurke sparen können.

          Fazit: Bullock ist okay, der komplette Rest ist es nicht.

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            BenAffenleck 31.07.2014, 20:38 Geändert 15.08.2018, 19:35

            Sag an was wir hier haben [...] oh [...] RAMBO 3?

            [...]

            Schon lange nicht mehr gesehen, fand ich immer den schwächsten Teil der alten Trilogie.

            [...]

            Das bleibt so? Aber evtl ist ja im Laufe der...

            [...]

            Wieso Menschenverachtend? Das ist ein überdrehtes, auf Zelluloid gebanntes Action Comic ohne Sinn und Verstand.

            [...]

            Ja und? Dann sauf doch mehr Bier oder ich lade mir andere Freunde ein.

            [...]

            Wieso hat der Film denn trotzdem nichts? Es gibt (wieder) eine Rettungsmission, es gibt (schon wieder) Kampfhubschauber, es gibt (alles beim Alten) ein Bowiemesser, es gibt (Gott-sei-dank) den Bogen, es gibt Blut, Knarren, Explosionen, Gewalt und Sprüche für die Ewigkeit. Und Rambo ist immer noch e-x-t-r-e-m wortkarg. Also sag nicht, das hier irgendwas anderes wäre, ausser das das Grün fehlt, da der hier ja in der verdammten israelischen Steinwüste gedreht wurde, die uns Afghanistan vorgaukeln soll.

            [...]

            Kann ich auch nichts für, das du ihn für peinlich hältst. Kannst froh sein, das ich kein Bowie Messer habe. Jetzt guck den Scheiß, hab Spaß oder verpiss dich!

            [...]

            Okay, aber das Bier bleibt hier...

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            • Wenn Emma dich nach DER Lobhuldigung nicht anruft, ist sie es nicht wert. So!

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              • (*Blumeüberreich*) Respekt!

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                  DIE CROODS ist ein Animationsspaß von der Stange. Weiß letzten Endes nicht mal richtig, was mich gestört hat, vielleicht war die "Neue Welt" für mich etwas zu strange. Ich hatte ne Zeit lang damit gerechnet, das sich das alles als Süßigkeiten herausstellt und auf einmal der unerträgliche Willie Wonka aus dem Gebüsch springt.

                  Fazit: War nett, natürlich auch die Aussage, das die Familie zusammen halten muss und man ein Recht darauf hat, ein Individuum zu sein: Seine Nummer durchziehen, aber trotzdem auch mal andere Meinungen zu überdenken. Oder so ähnlich...

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                    BenAffenleck 22.07.2014, 18:34 Geändert 15.08.2018, 19:25

                    Ja, das war dann mal STATE OF MIND. Ein Drama mit Top Besetzung, Kevin Spacey und Ryan Gosling zählen auch zu meinen Lieblingsschauspielern. Gosling zeigt hier auch schon in frühen Jahren was er kann. Allerdings finde ich die Regie scheiße. Der Film wird mMn völlig kacke erzählt. Ich habe da einfach keinen Zugang gefunden, und das lag nicht nur an dem kontroversen Thema.

                    Fazit: Fand STATE OF MIND irgendwie sperrig, und der Funke wollte leider zu keinem Zeitpunkt überspringen.

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                      BenAffenleck 20.07.2014, 20:26 Geändert 21.10.2019, 20:26
                      über Rambo

                      RAMBO – FIRST BLOOD, einer der Klassiker des modernen Action Kinos. Er hat nach über 30 Jahren immer noch nichts von seinem Reiz eingebüßt. Die Geschichte vom Vietnam Heimkehrer, der sich mit einem Kleinstadt-Sheriff anlegt, packt mich auch nach dem x-ten Mal ansehen immer noch.
                      Der Film hat auch so eine schön melancholische Stimmung, eine Hoffnungslosigkeit, die Stallone sehr gut rüber bringt. Jemand der nach dem Krieg nur seinen Platz im Leben finden möchte, was ihm aber einfach nicht gewährt wird. Dazu dieser absolut geile Score und die wunderbaren Bilder der Kleinstadt und der Natur British Columbias.

                      Brian Dennehy als Rambos Widersacher macht seine Sache auch richtig gut.

                      Fazit: Bei RAMBO kommt einfach so viel Gutes zusammen, und das lässt sich nicht nur auf die Action und für damalige Verhältnisse nicht zimperliche Gewalt beschränken. Das sieht bei den Fortsetzungen schon ganz anders aus.

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                        BenAffenleck 19.07.2014, 10:51 Geändert 14.08.2018, 20:53

                        Hackfleischparty auf dem Hügel 937. Für mich war HAMBURGER HILL ein Burger ohne Soße. Irgendwie trocken und nicht so dolle. Die Bewertung von Durchschnittlich 6,6 ist für mich echt ein Rätsel.

                        Mir ist natürlich klar, das der Streifen hier nicht das große Budget gehabt haben kann. Das ist auch gar nicht das Problem. Die Geschichte gibt natürlich auch nicht wirklich viel her: Stürmt diesen verfickten Hügel, damit wir die Grausamkeit des Krieges zeigen können. Die dürfte aber hinlänglich bekannt sein, da muss ich nur mal einen Blick in die Nachrichten werfen.
                        Was mir den Film so madig macht, ist die nicht vorhandene tiefer gehende Charakterzeichnung. Daraus resultiert, dass mir die Figuren und dessen Schicksal am Arsch vorbei gehen. Da gebe ich mir dann doch andere Filme mit dem Thema Vietnam-Krieg, wie zum Beispiel PLATOON, DIE VERDAMMTEN DES KRIEGES oder auch WIR WAREN HELDEN, den ich in der ungeschnittenen Fassung großartig finde.

                        Fazit: B-Movie mit C-Movie Ambitionen.

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                          BenAffenleck 18.07.2014, 14:16 Geändert 14.08.2018, 20:44

                          COP LAND ist ein Noir-Western in Gestalt eines Cop-Thrillers. Das Drehbuch und die Regie geht beides auf die geniale Kappe von James Mangold.
                          Weiß Gott wie die Produzenten es geschafft haben, die Rollen mit so großen Namen wie Sly Stallone, Harvey Keitl, Ray Liotta und Robert DeNiro zu besetzen. Das kann man sich schon sehr angenehm auf der Linse zergehen lassen.

                          Der Streifen hier ist für mich auch so ein kleines Phänomen, da ich ihn jetzt nicht sensationell gut finde, ihn mir aber trotzdem alle paar Jahre sehr gerne anschaue. Ich finde auch die Bilder sehr schön, diese kleine Stadt direkt neben dem Big Apple. Hat irgendwie seinen Charme.

                          Die ganz große Überraschung ist hier natürlich Sly Stallone. Ein paar Kilos angefuttert, eine Rolle die ihn halt nicht auf die Kampfmaschine reduziert, und schon kann der Mann voll überzeugen. Gefällt mir sehr gut.

                          Solltet ihr euch den Film auf Blu Ray zulegen wollen, achtet darauf das ihr die remasterte Veröffentlichung von Studio Canal erwischt. Die von VCL ist eine qualitative Frechheit.

                          Fazit: Ein sehr solider Cop-Thriller, der immer wieder in meinem Player landet.

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                            BenAffenleck 18.07.2014, 00:09 Geändert 14.08.2018, 20:49

                            WE NEED TO TALK ABOUT KEVIN ist ein Schlag in die Magengrube. Ein entzündeter Zehennagel in einem zu engen Schuh. Dieser Film ist unangenehm und tut weh.

                            Unangenehm weil man sich als Elternteil danach viele Fragen stellen muss.

                            Schmerzhaft, weil man die Verzweiflung der Mutter spüren kann.

                            Perfekt, weil er über die ganze Laufzeit nur mit Andeutungen und Bildern spielt, aber lange Zeit keine klaren Worte spricht.

                            Meisterhaft, wie verschiedene Erzähl-und Zeitstränge zerschnitten, durcheinander gemischt und am Ende doch ein großes Ganzes ergeben können.

                            Grausam, wenn eine Mutter ihr Kind zu wenig liebt und dafür keine Liebe zurück bekommt.

                            Fazit: Ein unheimlich starker Film mit einer grandiosen Tilda Swinton und einem tollen Ezra Miller. Ein Must-See für jeden Filmfreund.

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                              BenAffenleck 17.07.2014, 21:09 Geändert 14.08.2018, 20:42

                              DER DRITTE MANN war von der technischen Seite her sehr interessant. Das Spiel mit der Beleuchtung wurde hier geradezu gekonnt auf die Spitze getrieben. Die Schatten, und das Spiel mit ihnen sind genial. Ebenso die Kameraarbeit, die die Bilder oft aus einer schrägen Perspektive wiedergibt. Zudem ist die mit ungewohnter aber toller Zither Musik eingefangene Atmosphäre des Nachkriegs Wien toll eingefangen.

                              Einzig die Spannung fehlte mir persönlich etwas. Das mag aber auch daran liegen, das ich probiere, mich erst wieder langsam beim Thema Klassiker zu resozialisieren. Aber die Riesenfreude habe ich bisher noch nicht daran gefunden. Ich bin aber eh nicht der Fan von Krimis.

                              Fazit: Technisch sehr starker Film, der mich von der Geschichte her leider nicht so gepackt hat. Die Verfolgungsjagd in der Wiener Kanalisation ist toll!

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                                BenAffenleck 16.07.2014, 20:02 Geändert 13.08.2018, 19:36

                                "Man arbeitet für den amerikanischen Traum, man stiehlt ihn nicht".

                                EIN EINFACHER PLAN, der letzten Endes natürlich alles andere als einfach ist. In Sam Raimi's Film aus den späten 90ern wird hervorragend gezeigt, wie sehr doch Geld den Charakter verderben kann. Ein Adrenalinrausch setzt dieser Thriller jetzt nicht gerade frei, aber nach der Hälfte hat er mich dann doch gehabt.
                                Bill Paxton mag ich eh sehr, und Billy Bob Thornton's Rolle wurde hier ja auch sehr gelobt. Er spielt auch sehr gut, wirkt auf mich aber irgendwie immer wie falsch angezogen aus dem Requisitenschrank gefallen und in den Schnee gejagt.

                                Schön ist der langsam anschwellende bitterböse Unterton, der ganz besonders beim gelungenen Ende zur Geltung kommt.

                                Fazit: Etwas zu lang, dafür eine herrlich unspektakuläre Geschichte über den Traum vom schnellen Reichtum und dem einher gehenden Verfall der eigenen moralischen Werte. Solide, nicht mehr und nicht weniger!

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                                  BenAffenleck 03.07.2014, 20:05 Geändert 13.08.2018, 19:31

                                  Ist das Kunst oder kann das weg? Für mich beantworte ich das mit letzterem. Auf jeden Fall ein völlig abgedrehter Film mit 1001 originellen Idee. Allerdings wollte sich mir die Schönheit nicht wirklich erschließen, da mir die Charaktere auch recht schnuppe waren. Schade! Dann doch lieber einen gelungenen Wes Anderson Film.

                                  Fazit: Das kann weg.

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                                    BenAffenleck 24.06.2014, 22:25 Geändert 21.10.2019, 20:18

                                    „Man handelt doch nicht mit Menschen wie mit Baseballkarten. Das ist kein Spiel, verdammt noch mal.“
                                    „Oh doch, das ist es. Das trifft es ganz genau.“

                                    3 Anläufe benötigte es bei mir, um SPY GAME inhaltlich endlich komplett auf einen Nenner zu bekommen. Beim ersten Mal im Kino war ich schlicht überfordert, bei der Zweitsichtung wohl zu müde.

                                    Dabei lohnt es sich so dermaßen, hier mit einem fitten Kopf ran zu gehen. Tony Scott hat mit SPY GAME einen optischen Bildersturm und inhaltlich perfekten Thriller abgeliefert. Dialoglastig aber niemals langweilig. Wenn sich das Puzzle durch die Rückblenden langsam zusammensetzt, entsteht eine ungeheure Spannung.

                                    Doch SPY GAME ist auch soviel mehr, als nur ein Action-Thriller. Hier geht es auch um Freundschaft und Loyalität. Darum, wenigstens ein mal etwas gutes zu vollbringen. Wie Robert Redford hier mit seiner ganzen Erfahrung versucht die CIA zu linken ist wirklich köstlich, manchmal musste ich sogar richtig lachen. Was hat der Mann für eine Ausstrahlung.
                                    Brad Pitt hat auch die Möglichkeit, hier einiges zu zeigen: den toughen Idealisten, den Kämpfer, den Desillusionierten und den Gefangenen. Und er kann es.

                                    Den visuellen Stil finde ich sensationell, zB. die farblich ausgewaschenen Rückblenden. Außerdem wissen beide Scott Brüder, wie man Bilderbögen zaubert. Selbst der Schnitt ist hier noch richtig gut, noch nicht alles zerschnitten wie zum Beispiel bei DOMINO.

                                    Fazit: Ein richtig guter und anspruchsvoller Action-Thriller, stark besetzt und mit einer superben Optik.

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                                    • Hach, die gute alte Bubo (schwärmschmelzdahin)...good work!

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                                        BenAffenleck 20.06.2014, 12:35 Geändert 13.08.2018, 19:24
                                        über Devil

                                        Bei DEVIL ist es natürlich ein leichtes, den Film völlig in der Luft zu zerreißen. Obwohl das Drehbuch von M. Night Shyamalan kommt, lasse ich den Film mal in meiner Bewertungsreihe um das einstige Regie-Wunderkind außen vor. Aber nicht weil DEVIL absolut grottig ist, sondern weil hier der Aspekt, der die anderen "großen vier" des Regisseurs auszeichnet, fehlt. Die Liebe, das worum sich seine Geschichten im Endeffekt immer drehen. Das fehlt mir hier komplett, und der Twist (wenn man ihn überhaupt als solchen bezeichnen kann) ist armselig. Schon 100x gesehen.

                                        Trotzdem weiß DEVIL unterm Strich gut zu unterhalten. Mit Menschen im Fahrstuhl eingesperrt zu sein, und einer ist nicht das was er zu sein scheint ist natürlich auch eine beängstigende Vorstellung.

                                        @Fazit: Ein kurzer 80-Minüter mit unverbrauchten Schauspielern für zwischendurch. Nicht überragend, aber dafür grundsolide.

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                                          BenAffenleck 18.06.2014, 10:01 Geändert 12.08.2018, 12:06

                                          THE SHYAMALAN EXPERIENCE 3 / 4 : Signs

                                          ~SPOILERKOMMENTAR~

                                          Noch nie hat mich ein Regisseur mit seinen ersten Werken so beeindruckt, und mit den folgenden so enttäuscht wie M. Night Shyamalan. Hier meine Bestandsaufnahme:

                                          „Bist du auch in meinem Traum drin?“

                                          Mit SIGNS konnte M. Night Shyamalan seinen Ruf als innovativer Filmemacher weiter festigen. Wie bei den beiden grandiosen Vorgängern war er auch hier wieder für das Drehbuch zuständig und produzierte ihn sogar mit. Was ein Arbeitspensum. Alleine dafür gebührt ihm schon ein gewisser Respekt.

                                          SIGNS geht sofort in die Vollen. James Newton Howard‘s Score ist Spuk und Spannung in Perfektion, man wird gleich am Handgelenk gepackt. Nicht sanft, sondern hart und ohne Gnade. Tiere die durchdrehen, ein Pfarrer der keiner mehr sein will, ein dunkler Schatten auf dem Dach und dazu noch Kornkreise. Und das in den ersten 10 Minuten.

                                          So gesehen ist SIGNS sogar ein Home-Invasion Film, denn auch hier spielt sich ab der zweiten Hälfte alles auf kleinstem Raum ab. Wenn man sich voll und ganz auf die Geschichte einlassen k-a-n-n, dann wird hier Suspense in bester Hitchcock-Manier geboten. Spannung wird mit einfachsten Mitteln erzeugt: Ein Bein was aus dem Mais ragt. Zunehmender Wind. Ein Alien, welches mit Handkamera in einem brasilianischen Hinterhof gefilmt wurde. Geräusche. Eine Menge unheimlicher Geräusche. Ich muss ehrlich zugeben: Damals im Kino war es richtig gruselig, und auch bei der gestrigen Neusichtung im dunklen Kellerkino bekam ich einige Male eine (kleine) Gänsehaut.

                                          Die Darsteller sind ebenfalls mal wieder Top. Mel Gibson als Priester der seinen Glauben verloren hat überzeugt mich hier mal wieder auf ganzer Länge. Er hat hier einige schöne Szenen, zum Beispiel beim „letzten Abendmahl“. Joaquin Phoenix hat dann doch die schwächere Rolle, trotzdem sehe ich ihm gerne zu. Der kleine Culkin ist okay, aber an Abigail Breslin habe ich einen Narren gefressen. Natürlich auch mit dem Wissen, das sie mich in LITTLE MISS SUNSHINE immer wieder zum lachen und weinen bringen wird.

                                          Beim Ende scheiden sich die Geister, ich fand es okay. In anderen Filmen sind es Grippeviren oder Hochfrequenz Töne, hier ist es halt Wasser. Eine wirkliche Überraschung gibt es zwar nicht mehr, aber durch die Worte der sterbenden Ehefrau und Mutter wird der Film noch mal schön abgerundet.

                                          „Merrill, hau das Ding weg.“ Ich find‘s super!

                                          Fazit: Seinem Stil einer guten Geschichte mit einer ruhigen Inszenierung und wenigen Schnitten bleibt der Regisseur auch hier wieder treu. Trotzdem ist SIGNS meiner Meinung nach sein spannendster Film. Auch noch nach dem x-ten sehen. Wenn man sich voll und ganz darauf einlassen kann.

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                                            BenAffenleck 16.06.2014, 13:17 Geändert 12.08.2018, 12:02

                                            THE SHYAMALAN EXPERIENCE 2 / 4 : Unbreakable

                                            ~SPOILERKOMMENTAR~

                                            Noch nie hat mich ein Regisseur mit seinen ersten Werken so beeindruckt, und mit den folgenden so enttäuscht wie M. Night Shyamalan. Hier meine Bestandsaufnahme:

                                            Nach THE SIXTH SENSE konnte das Regie Wunderkind nur auf die Nase fallen. Ein Flop war UNBREAKABLE nicht, jedoch von den Einspielergebnissen des Vorgängers weit entfernt. Dabei ist UNBREAKABLE meiner Meinung nach oftmals nur ein Opfer der falschen Erwartungen.

                                            Unterm Strich wird dem Zuschauer hier ein sehr stimmiger Superheldenfilm mit Drama Elementen geboten, der zwar eine Gewisse Ruhe besitzt, dafür aber mit seiner gelungenen Stimmung und einer interessanten Story überzeugt. Bruce Willis darf hier einmal mehr zeigen, dass er nicht nur Action kann. Robin Wright hat hier auch ein paar schöne Momente.
                                            Auch James Newton Howard beweist, wieso er zu den besten Komponisten in Sachen Filmmusik gehört. Subtil zurückhaltend, um im richtigen Augenblick das ganze Orchester loslassen zu können. Toll!
                                            Ähnlich wie bei THE SIXTH SENSE ist auch UNBREAKABLE ein Spiel der Farben (Willis trägt oftmals Grüntöne/ Jackson trägt Violetttöne, Kleid der Mutter bei der Geburt, Geschenkpapier des Comic) und eine Suche nach Hinweisen. Die Auflösung wird hier allerdings schon etwas länger vorbereitet, und ist nicht so eine Explosion wie bei THE SIXTH SENSE.

                                            Fazit: Ein melancholischer Mystery-Thriller, ein Held auf der Suche nach seiner Bestimmung. UNBREAKABLE macht mir immer wieder Spaß, interessante Geschichte, ansprechende visuelle Umsetzung, ein stimmiger Score und tolle Schauspieler. Was will man mehr?


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                                              BenAffenleck 13.06.2014, 22:32 Geändert 12.08.2018, 11:56

                                              Mit DEAD MAN WALKING ist Tim Robbins ein sehr intensives Stück Kino gelungen. Die große Kunst: Der Film bleibt ein neutraler Beobachter. Er stellt sich auf keine Seite.

                                              Die Geschichte von der Nonne, die sich mit einem Todeszellenkandidaten anfreundet und ihn begleitet, ist absolut berührend. Je weiter der Film fortschreitet, desto dicker wurde der Klos in meinem Hals. Und natürlich die Fragen, die immer stärker an mir nagten: Was ist Recht? Was ist Gerechtigkeit? Was würde ich machen, als Betreuer, als Mörder, als Vater???

                                              Neben DAS LEBEN DES DAVID GALE der beste Beitrag zu diesem schweren Thema.

                                              Fazit: Ein sehr starker Film, Sarandon & Penn sind richtig gut, die Regie ist angenehm zurückhaltend. Wenn sich am Ende die Kamera von der Kirche zurückzieht, und dazu Bruce Springsteen anfängt zu singen, weiß man: Die Nächstenliebe ist eine kleine zerbrechliche Pflanze, auf dem Highway der Gesellschaft.

                                              There's a pale horse coming
                                              And I'm gonna ride him
                                              I'll rise in the mornin'
                                              My fate decided
                                              I'm a dead man walkin'

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                                                BenAffenleck 10.06.2014, 11:24 Geändert 09.08.2018, 20:40

                                                THE SHYAMALAN EXPERIENCE 1 / 4 : The Sixth Sense

                                                ~SPOILERKOMMENTAR~

                                                Noch nie hat mich ein Regisseur mit seinen ersten Werken so beeindruckt, und mit den folgenden so enttäuscht wie M. Night Shyamalan. Hier meine Bestandsaufnahme:

                                                Der Film fing für mich schon mit etwas an, was ich gar nicht glauben konnte. Donnie Wahlberg, ehemals Hüpfdohle bei New Kids On The Block, kann schauspielern, hat für die Rolle in ein paar Wochen 43 Pfund abgenommen, erschießt Bruce Willis und dann sich selbst. Aber im Kino wusste ich da ja noch nichts von. Also Back to the Wurzel.

                                                Ich bin immer wieder überrascht, wenn Leute THE SIXTH SENSE, dem dritten Film von Regisseur und Drehbuchautor Shyamalan, Zähheit oder Langeweile vorwerfen. Da frage ich mich dann wie, wo, und wann sie den Film gesehen haben. Anscheinend bei Tageslicht am Laptop, gemütlich am Küchentisch. Der Film gehört möglichst groß und laut in völlig dunkle Räume. Nur so entfaltet er sein volles Potenzial.

                                                Als ich den Film 1999 im Kino sah, dachte ich noch kurz vorm Ende: “Ist ja ganz okay, gleich zu Ende … soll ja wohl kein Knaller mehr werden”. Als dann der Twist kommt, ist mir echt alles weggefallen.

                                                Erst als ich den Film dann auf DVD hatte, bemerkte ich, wie raffiniert man hier eigentlich an der Nase herumgeführt wurde.
                                                Die Lösung wird einem nach einer halben Stunde regelrecht gesagt.
                                                In dem Gespräch mit Dr. Crowe sagt Cole “Ich sehe tote Menschen…”. “…Sie wissen nicht das sie tot sind”, wobei dann die Kamera auf Willis Gesicht zoomt.
                                                Frech und genial!!! Und keiner hat es kapiert.

                                                Genauso wird in dem Film mit der Farbe Rot gespielt. Der rote Türknauf, Coles roter Pullover auf dem Kindergeburtstag, das rote Kleid der Kindermörderin, die Decke über Coles Versteck usw.

                                                Öfters habe ich schon gehört, wie Leute sagen: “Ja, ja, ein toller Film, aber die ganzen Logiklöcher”. “Wieso wird es bei Willis nicht kalt?” Wenn man sich etwas genauer mit dem Film auseinander setzt, lässt sich fast jede Logiklücke (in einem Geisterfilm!) stopfen. Dr. Crowe weiß ja nicht das er tot ist, will nur helfen und ist daher nicht böse. Und kalt wird es nur wenn die Geister böse sind.

                                                Diese wunderschöne Geschichte wird natürlich auch vor allem von den grandiosen Schauspielern getragen. Bruce Willis spielt sehr zurückhaltend, Haley Joel Osment beängstigend gut, und der Eingangs erwähnte Wahlberg hatte zwar nur einen kurzen aber sehr intensiven Auftritt. Am Besten gefiel mir aber Toni Collette. Ihr Auftritt im Auto, wenn Cole ihr sein Geheimnis anvertraut, ist so unglaublich ergreifend. Und das komplett ohne einen Score im Hintergrund.

                                                THE SIXTH SENSE ist für mich ein absolut perfekter Film. Generell sind Shyamalan’s Filme (guten alten Filme) sehr ruhig gehalten, was den wenigen Schnitten und Kameraeinstellungen geschuldet ist.

                                                Fazit: Ein Lieblingsfilm, weil er mich emotional immer noch berührt, und hier mit einem Minimum das absolut machbare Maximum heraus geholt wurde.

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                                                  BenAffenleck 08.06.2014, 21:05 Geändert 09.08.2018, 20:34

                                                  PREMIUM RUSH ist ein Thriller der etwas anderen, aber nicht besseren Art. Der Fahrradkurier Wiliee (Joseph Gordon-Levitt) hat 90 Minuten Zeit, ein Kuvert durch das Chaos auf Manhattans Straßen an die richtige Person zu bringen. Gejagt wird er von einem irren und skrupellosen Cop (mal wieder genial Michael Shannon).

                                                  Okay, die Story gibt wirklich nichts her. Sie ist nur der Aufhänger für die rasant inszenierte Street Action. Die Motive der Figuren werden durch einige Flashbacks erklärt. Leider fehlte es mir komplett an Spannung und Abwechslung. Das Schicksal der Figuren ging mir Aufgrund der flachen Story am Allerwertesten vorbei. Und wenn Wiliee nachher mit seinen gebrochenen Rippen die wildesten Fahrradtricks zelebriert, klatscht die Logik natürlich auch vor ein fahrendes Yellow Cab

                                                  Highlight: Fährt Wiliee auf ein Hindernis zu, friert das Bild ein und es tun sich vor seinem inneren Auge mögliche Unfallszenarien auf, um dann die sichere Ausweichroute zu wählen. Coole Idee in einem sonst nicht mal durchschnittlichen Film.

                                                  Fazit: Regisseur David Koepp soll lieber weiter Drehbücher schreiben. Zu Recht einer der Flops 2012.

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                                                    BenAffenleck 08.06.2014, 14:28 Geändert 08.08.2018, 20:53

                                                    Ich hatte mal Lust auf einen Mel Gibson Film, den ich noch nicht kannte. Damit fiehl die Wahl auf EIN VOGEL AUF DEM DRAHTSEIL. Da hatte ich irgendwie nie Lust drauf gehabt. Werde ich auch nie wieder haben.
                                                    Diese Mann/Frau auf der Flucht-Komödie fängt eigentlich sehr souverän an, schnüffelt dann aber bis zum Finale gerade mal am unteren Mittelfeld. Einige Gags sind okay, ein paar nette Kameraeinstellungen sind dabei, die wenige Action ist über 110 Minuten verteilt(!), und von der oft gelobten “guten Chemie” zwischen Gibson & Hawn möchte ich nicht schwärmen. Ich habe gehofft das sie nach einer halben Stunde endlich erschossen wird. Die alte nervt mit ihrem ständigen Gekreische genau so wie Cate Capshaw in INDIANA JONES 2.
                                                    Einige Sachen waren zudem auch noch zum Haare raufen, und selbst für einen früh 90er Action Film nicht zu tolerieren .

                                                    Fazit: Eine Action-Komödie mit wenig Action und noch weniger Lachern. Mmmhhh...

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