BenAffenleck - Kommentare

Alle Kommentare von BenAffenleck

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    BenAffenleck 17.06.2015, 11:24 Geändert 26.01.2019, 21:14

    Der Ballermann mit der Möhre und der Göre...

    SHOOT 'EM UP lässt mich ja irgendwie im Bleigewitter stehen. Mit bekloppten Action-Filmen habe ich nicht unbedingt Probleme, aber diese Ballerei ohne Ende und Inhalt ist mir echt zu überzogen.

    Fazit: Fastfood kann schmecken, muss aber nicht.

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      BenAffenleck 16.06.2015, 21:53 Geändert 21.10.2019, 19:18

      Der Sommer ist in der Stadt, und McClane wird mitsamt gleichgewichtigem Sidekick von Simon zu einer Schnitzeljagd durch den Big Apple gedrängt...

      STIRB LANGSAM 3 nehme ich immer noch als netten Actioner hin. Richtig begeistern konnte er mich noch nie. Irgendwie geht hier der Charme der ersten beiden Teile flöten, und verkauft sich nur noch als ein Buddy-Movie von vielen. Dabei ist der Big Apple gerade in der ersten Hälfte ein grandioser Nebendarsteller, irgendwann wird mir diese Hatz dann aber doch zu „komisch“. Spätestens wenn das Super-Duo 4 Gallonen abfüllen soll, wünsche ich mir auch schon immer, 4 Halbe drin zu haben.

      Dann noch die völlig bescheuerten Ideen, auf einer Flutwelle einen LKW als Surfbrett zu entfremden, eine lächerliche finale Tankerexplosion und ein Jeremy Irons als Bösewicht, der aussieht wie ein Rudis-Reste-Rampe-MacGyver. Ne, braucht keine Sau.

      Fazit: STIRB LANGSAM – Jetzt erst recht? Tzzzzz...

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        BenAffenleck 16.06.2015, 21:44 Geändert 21.10.2019, 19:15

        John McClane „sitzt schon wieder bis zum Hals in der Terroristen-Scheiße“. Der erste Teil von Renny Harlin's Schnee-Trilogie ist gleichzeitig die Fortsetzung von einem der besten Action Filme aller Zeiten. STIRB LANGSAM 2 tritt somit in große Fußstapfen, die er beinahe zu füllen vermag.

        Die Story ist im Wesentlichen die gleiche wie im ersten Teil, anstelle des Hochhauses fungiert hier nun ein Flughafen als Spielplatz der großen Jungs. In den 90ern konnte Renny Harlin Action wirklich richtig stark inszenieren. Mit TÖDLICHE WEIHNACHTEN und CLIFFHANGER konnte er das dann noch mal beweisen, bevor er nur noch belanglosen Müll ablieferte. Einige üble Ungereimtheiten muss man hier auch zu schlucken bereit sein, aber wem das gelingt, bekommt wieder ein fulminantes Spektakel geboten, wo es eines allerdings nicht gibt: Langsam sterben.

        Fazit: In der Mitte kämpft Bruce Willis gegen ein paar Längen im Film, aber das ist klagen auf hohem Niveau. Explosionen, Ballereien, Verfolgungsjagden, eine finale Rocky-Gedächtnisszene und einige klasse One-Liner. Action-Herz, was willst du mehr?

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          BenAffenleck 14.06.2015, 19:48 Geändert 26.01.2019, 19:04

          BIRDMAN ist eine ganz komische Nummer. So anders. Befremdlich? Irgendwie schon. Realität und Fiktion sind kaum trennbar, einen richtigen Score gibt es nicht, dem Zuschauer wird suggeriert, der Film sei an einem Stück und ohne Schnitt aufgenommen worden. Meine Skepsis war nach den ersten 15 Minuten groß, bis man auf einmal auf magische Weise von diesem völlig andersartigen Film mitgenommen wird. Nicht ist hier real, und doch ist alles echt.

          Es war natürlich ein äußerst gelungener Coup Iñárritus, einem Ex-Batman die Rolle eines ehemaligen Superheldendarstellers zu geben, der nun, von Geltungssucht getrieben, ernsthaftes Theater machen will. Dabei bekommt er von seinem Superhelden-Alter Ego Ratschläge, muss sich mit einem egozentrischen Schauspieler, seiner Geliebten und der Ex-Frau herum ärgern und die Einsicht verarbeiten, ein scheiß Vater gewesen zu sein.

          Michael Keaton wurde für BIRDMAN wieder ausgebuddelt, und bedankt sich mit einer bemerkenswerten Performance. Auch Edward Norton weiß mal wieder richtig zu begeistern, und hat als vom Method Acting besessener Schauspieler einige Lacher auf seiner Seite. In weiteren Nebenrollen sind noch Naomi Watts, Emma Stone, Andrea Riseborough und ein überraschender Zack Galifianakis zu bewundern. Ein wirklich toller Cast.

          Fazit: Ganz großes Kino, technisch großartig gemacht, super besetzt und auch die Situationskomik ist köstlich. BIRDMAN werde ich noch des öfteren sehen, denn hier gibt es noch richtige Kinomagie.

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            BenAffenleck 14.06.2015, 18:35 Geändert 21.10.2019, 19:12

            1988 wurde ein neuer Action-Held, mit geripptem Unterhemd, verzweifelter Selbstironie und aufgeschlitzten Fußsohlen auf die Zuschauermassen losgelassen. Bruce Willis ballert sich in diesem Actionkracher als John McClane durch ein Hochhaus voller Terroristen.

            Regisseur McTiernan schuf so innerhalb von 2 Jahren mit STIRB LANGSAM und PREDATOR zwei Highlights des modernen Action-Kinos. Das muss man auch erst mal hin bekommen. Vor allem sind die beiden Meisterwerke auch Filme, die nach fast 30 Jahren immer noch so einigen aktuelleren Produktionen zeigen, wie „leider geil“ wirklich geht. In DIE HARD bekommt man handgemachte Action, einen wirklich coolen Helden, einen echten Gentleman-Bösewicht und Filmzitate für die Ewigkeit.

            Mein eigentliches Happening ist hier aber (wie so oft) der göttliche Alan Rickman, mit seiner schnöseligen und immer leicht genervten Art. Ich liebe den Kerl und seine Mimik einfach, muss schon immer etwas ich mich rein schmunzeln, wenn ich ihn in seinen Rollen sehe.

            Fazit: Geht alle Jahre wieder, nicht nur zu Weihnachten, dann aber besonders gerne.

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              Sam Mendes hat mit AMERICAN BEAUTY und ROAD TO PERDITION zwei der schönsten und melancholischsten Filme gedreht, und machte nebenbei Thomas Newman zu einem meiner liebsten Komponisten für Filmscores.

              Mit REVOLUTIONARY ROAD tat ich mich jetzt auch nach der Zweitsichtung erstmal noch etwas schwer. Vielleicht ist mir das erzkonservative und prüde Amerika der 50er Jahre zu suspekt, vieles aus heutiger Sicht einfach nicht richtig nachvollziehbar. Nachdem ich den Film jetzt noch mal einige Tage hab sacken lassen, muss ich schon sagen, ganz großes Kino.

              Hier gibt es nichts, was sich dem Zuschauer aufdrängt, keine wilden Kamerafahrten oder spektakuläre Schnitte. REVOLUTIONARY ROAD kommt so richtig schön langsam ins Rollen, eine melancholische Walze, angetrieben von Ausweglosigkeit und unerfüllten Träumen. Die Kraft zum Ende hin reißt einen fast aus dem Sessel, wenn endlich die Credits laufen, fühlt man sich erleichtert, aber auch ein wenig verletzt, weil hier so viel bittere Wahrheit dar geboten wurde.

              DiCaprio gibt wie immer den souveränen Leo, Michael Shannon ist die damalige Entdeckung überhaupt, und Kate Winslet...ja...absolut unglaubliche Leistung von dieser absoluten Ausnahmeschauspielerin. Die Tanzszene mit ihr, wenn die eigentliche Musik langsam ausgeblendet wird...Wow. Gänsehaut und pure Kinomagie.

              Fazit: Große Filmkunst und sehr schmerzhafte Charakterstudie, wird sich nach der nächsten Sichtung sicherlich die 9,0 holen.

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              • Sauber Fabi, hat sich die Lobhudelei ja gelohnt!

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                  BenAffenleck 04.06.2015, 10:53 Geändert 26.01.2019, 18:57

                  Die Nordkoreaner, die ja eigentlich vor der produktionsbedingten Computernachbearbeitung Chinesen waren, erobern die USA. Die ganze USA? Nein, in einer Kleinstadt stoßen sie auf erheblichen Widerstand. Eine Gruppe Kids, angeführt von Thor, wird in einigen Stunden zu einem Miliz-Spezial-Kommando gedrillt, dass selbst die WILDGÄNSE jung aussehen lässt, womit sich allerdings die EXPENDABLES nicht mal den Arsch abwischen würden.

                  Aber mal Spaß beiseite (Hehe...). Das Remake von RED DAWN ist ein oft peinlich patriotischer B-Movie, mit A-Movie Explosionen, einem C-Movie Cast und einem D-Movie Drehbuch.

                  Als „Leader of the Pack“ macht Chris Hemsworth eine wieder mal solide Figur. Was allerdings dieser Ekelpickel Josh Peck hier verloren hat, weiß ich immer noch nicht. Wäre Ich Thor gewesen, hätte ich den schon nach 1 Minute mit meinem Hammer tot geprügelt, auch wenn ich keinen Werkzeugkasten dabei gehabt hätte (**räusper**). Ein furchtbarer Typ.

                  Fazit: War am Dienstag Abend genau der richtige Film, um schön zu relaxen und das Bierchen genießen zu können. Aus Rücksicht auf meine tollen Buddies, spreche ich aber trotz der recht hohen Bewertung, ausdrücklich keine Empfehlung aus. GO, WOLVERINES. GO!!!

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                    Die zweite Staffel der WALKING DEAD – Show ist schon doppelt so lang wie die Erste. Hier werden die Charaktere wesentlich besser ausgearbeitet, und der Gruppe ein erster Unterschlupf in Aussicht gestellt. Schauspielerisch mit einigen richtig starken Momenten, hat die zweite Staffel im zweiten Viertel doch einige Hänger. Danach wird das Tempo allerdings so angezogen, dass mir manchmal schon der Mund offen stand. Bitte mehr davon, obwohl ich schon gehört habe, dass die Serie nachher ein wenig abflachen soll...davon mache ich mir aber selbst ein Bild.

                    Fazit: Das hier war richtig gut, und macht noch mehr Appetit auf Gedärme und fluffige Körperteile.

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                      BenAffenleck 04.06.2015, 09:58 Geändert 04.06.2015, 10:19

                      Die Zombi-Apocalypse als Fleisch und Zeit fressende Langzeitunterhaltung im Serienformat. Sensationell, was Frank Darabont und Gale Anne Hurd hier aus dem Boden gestampft haben. Ultra spannend, emotional, gesellschatskritisch und mit etwas zynischem Humor angereichert.

                      Dabei wurde nicht nur wert auf wirklich heftige Splatter-Einlagen gelegt, sondern vor allem auf die Dynamik innerhalb der Gruppe, welche mit völlig unterschiedlichen Charakteren bestückt ist. Da gibt es natürlich Konflikt-Potenzial bis über alle Gedärme: Verlust und Trauerbewältigung, Moral, Vertrauen, Nahrungsbeschaffung und der tägliche Kampf ums Überleben.

                      Die Besetzung gefällt mir auch Klasse, vor allem Andrew Lincoln und Jon Bernthal, die ich vorher noch gar nicht auf dem Schirm hatte. Norman Reedus war mir natürlich aus dem grandiosen BOONDOCK SAINTS bekannt.

                      Fazit: Ich werde dem Tod weiter zuschauen, wie er über die amerikanischen Straßen schlurft. Staffel 1 ist Aufgrund der geringen Episoden-Anzahl extrem kurzweilig, aber heftig brutal.

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                        BenAffenleck 31.05.2015, 11:04 Geändert 23.01.2019, 20:40

                        Hier ist der Tiger weder im Tank, noch die Katze im Sack. Dafür bekommt man allerschlimmsten Ethno-Kitsch in den Kopf geprügelt, während einem das Bilderbuch die Pupillen massiert.

                        Für viele ist LIFE OF PI ein Traum von einem Film, für einige vielleicht sogar eine lebensverändernde Erfahrung. Für mich war es ein langweiliges Effekte-Spektakel, wo ich mir nichts, aber auch gar nichts von mitnehmen konnte.

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                          BenAffenleck 30.05.2015, 11:39 Geändert 23.01.2019, 20:37

                          Okay, wenn sich deine Nachbarn . . . deine Freunde . . . deine Familie . . . verändern, steht entweder die Apocalypse vor der Tür, der Zirkus ist in der Stadt oder der Tollwut-Virus „Trixie“ ist ins Trinkwasser gelangt. Bei diesem starken Remake eines George R. Romero Klassikers kommt alles zusammen.

                          Wirklich neue Facetten kann Regisseur Breck Eisner dem Horror-Film auch nicht abgewinnen. Da gibt es einfach schon zu viele Genre Vertreter, in denen ganze Völkerscharen zu verrückten Gewalttätern und fressgeilen Lowbrainern mutieren. Der Zombiegang muss aber auch nicht mehr neu erfunden werden, solange die Filme (oder Remakes) durch Spannung, Atmosphäre oder auch gerne mal etwas Blut und Action zu unterhalten wissen.

                          THE CRAZIES ist sehr kurzweilig, benötigt kaum Anlaufzeit und lebt von seiner bedrückenden Stimmung. Die gezeigten Bilder werfen Fragen auf, was wäre wenn...? Wie viel Scheiße wird in Labors gezüchtet, was wurde schon alles ausprobiert, kann das doch irgendwann außer Kontrolle geraten? Sieht das so aus, wenn der Militärapparat das Zepter gleichermaßen als Henker und Richter in die Hand bekommt? Brrrrr . . . gruselig.

                          Timothy Olyphant, Radha Mitchell und vor allem Joe Anderson liefern hier eine sehr authentische Leistung ab, bringen die verzweifelte Ohnmacht und die herrschende Angst sehr gut rüber. In Verbindung mit dem spannenden Thrill und einigen Drama-Elementen ergibt sich hier ein richtig guter, sozialkritisch angehauchter Endzeit-Horror-Streifen...

                          Fazit: Nach Zack Snyders sehr gelungenem Remake von Romero's DAWN OF THE DEAD wurde hier bei THE CRAZIES ebenfalls nicht viel falsch gemacht.

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                            BenAffenleck 13.05.2015, 20:35 Geändert 23.01.2019, 20:29

                            Um es gleich vorweg zu nehmen: Ich werde mit LORD OF WAR auch nach
                            der Drittsichtung nicht richtig warm, kann aber auch nicht wirklich
                            begründen, warum das so ist. Vielleicht, weil hier einem menschlichen
                            Stück Scheiße erstaunliche Sympathie auf den Leib geschrieben wurde?
                            Oder habe ich doch eher unterbewusst mit dem Zynismus zu kämpfen, der
                            hier schon beinahe zu viel des Guten ist?

                            In Einzelteile zerlegt ist LORD OF WAR richtig stark. Tick-Nic liefert hier eine
                            richtig gute Performance ab, ohne seine schräge Idiotenfresse aufzusetzen. Wenn dann allerdings Jared Leto in Szenen zu sehen ist, weiß man auch direkt, wer mit echtem Talent gesegnet ist. Ich hätte es geil gefunden, wenn der Film aus seiner Sicht erzählt worden wäre. Der Junge hat es einfach drauf, und ich bin schon sehr auf seinen baldigen Auftritt als Joker gespannt...
                            Auch die Kamera ist hier sehr innovativ eingesetzt, die Farbgebung der Bilder, teils durch Filter verfremdet, ein wahrer Augenschmaus, genau wie die Opening Scene mit dem Weg der Patrone aus der Produktion, über die Lieferung bis hinein ins Magazin und schlussendlich in den Kopf des Kindersoldaten. Hammerhart, allerdings auch eine super kreative Idee. Einfach schade, dass mir unterm Strich immer noch irgendwas fehlt, um den LORD so richtig gut zu finden.

                            Sehr lustig, und auch ein wenig gewagt für eine Produktion dieser Größenordnung ist sicherlich die berechtigte Anprangerung des amerikanischen Präsidenten und einiger anderer UN Länder als größte Waffenschieber der Welt. Das Eisen war dann wohl so heiß, das der Produzent in Amerika das Budget von rund 50 Millionen Dollar nicht auftreiben konnte, und daher auf ausländische Investoren angewiesen war.

                            Fazit: Rein subjektiv würde ich dem Film ne Affenlecker 6,0 geben, mache hier aber mal eine Ausnahme und erbarme mich für eine 7,0, da Andrew Niccol hier echt gute Arbeit geleistet hat. Auf das mein Punktevergabe-System nicht aus den Fugen geraten möge.

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                              BenAffenleck 09.05.2015, 08:05 Geändert 20.01.2019, 18:20

                              Wer bei AUGE UM AUGE einen auf Abfahrt getrimmten Rache-Thriller erwartet, dürfte nach einer Stunde etwas irritiert auf den Bildschirm glotzen. Für einige vielleicht langweilig, für mich angenehm ruhig wird hier die Geschichte zweier Brüder erzählt, die während der Weltwirtschaftskrise versuchen, ihre Schicksalsschläge und ihr Leben zu meistern.

                              Regisseur Scott Cooper liefert hier eine Sozialstudie über das real existierende Örtchen Braddock in Pennsylvania, wo die Schornsteine der US-Stahlindustrie langsam anfangen, ihre Wölkchen langsamer auszustoßen. Mitunter natürlich zu verstehen als Abgesang auf den amerikanischen Traum, fernab von Silikontitten, gebleichten Zähnen und dem verschwenderischen Luxus der glitzernden Metropolen. Hier ist alles verlebt, der Drops gelutscht. Die Häuser sind heruntergekommen, Arbeitsplätze sind Mangelware, die Fensterscheiben der paar Läden mit Bretter zugenagelt. Über Braddock könnte Bruce Springsteen in Rekordzeit ein Konzeptalbum schreiben, natürlich im ''Nebraska'' Style. Tristesse, der tägliche Kampf des kleinen Mannes und deren desillusionierten Leben.

                              So zeigt uns Cooper in der ersten Hälfte das White-Trash-America, bedrückend in Szene gesetzt, vielleicht etwas zu lang, allerdings nicht langweilig. Erst in der zweiten Hälfte kommt der eigentlich Auge um Auge Plot richtig ins Laufen. Der ruhige Anfang tut dem Film ungemein gut, wird doch die Zeit genutzt, um dem Zuschauer die Charaktere vorzustellen, und den meisten von ihnen die benötigte Tiefe für ein funktionierendes Drama zu verleihen.

                              Besonders angetan hat es mir hierbei mal wieder Christian Bale und seine Rolle, wie er als ins straucheln gekommener Niemand versucht, das Beste aus seinem Leben zu machen, um wieder etwas Halt zu finden. Ein großartiger Schauspieler, im Doppelpack mit Casey Affleck in einigen Szenen eine wahre Wucht. Auch Woody Harrelson, als komplette Anti-These zu Bale's Figur, darf hier mit einer glänzenden Leistung die Hunde von der Leine lassen. Eigentlich haben in AUGE UM AUGE fast alle Schauspieler ihren ''glänzenden Augenblick''. Einzig der tolle Sam Shepard und Forest Whitacker werden ein wenig verheizt. Aber irgendjemand bleibt bei so einem hochkarätig besetzten Ensemble-Drama immer auf der Strecke.

                              AUGE UM AUGE ist wieder einer dieser Filme, die mich beim Anschauen nicht völlig flashen, mich aber noch lange danach beschäftigen, und die ich eine Woche später schon wieder sehen möchte. Ähnlich erging es mir auch zum Beispiel bei THE PLACE BEYOND THE PINES oder AMERICAN HUSTLE. Wahrscheinlich alles die Art Filme, die man sich erarbeitet und bei jedem Mal anschauen besser werden.

                              Fazit: Ruhiges aber ungemein faszinierendes Drama, welches mich eigentlich schon zu Beginn hatte, während die Kamera zu Pearl Jam's „Release“ durch das elende Drecksnest Braddock streifte. Was für eine Melancholie. (**Seufz**)

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                                BenAffenleck 02.05.2015, 21:24 Geändert 20.01.2019, 18:19

                                In einer hermetisch abgeriegelten Stadt haben die bösen Außerirdischen das Licht ausgeknipst, um in Ruhe die Bewohner manipulieren zu können, auf der Suche nach der Seele des Menschen...

                                Alex Proyas, der uns ja schon mit THE CROW zeigte, wie man Style, Atmosphäre und eine packende Story vereint, schuf mit DARK CITY einen extrem düsteren Science-Fictioner mit Film-Noir Elementen. Das Non-Plus-Ultra des Films ist allerdings das grandiose Set Design, ein wahrer Augenöffner, mit freundlichen Lang'schen Grüßen aus METROPOLIS. Seinerzeit übrigens die größten Kulissen, die jemals in Australien gebaut worden sind.

                                Zur gelungenen Optik bekommt man noch eine von Anfang an mysteriöse und beklemmende Spannung, die sich in einer netten Auflösung entlädt. Wenn noch jemand wissen möchte, wo die Wachowskis einige ihrer MATRIX Inspirationen her haben, dürfte in DARK CITY fündig werden.

                                Fazit: Schon einige Male gesehen, hat er mittlerweile leider ein wenig an Faszination verloren. Das ist aber als rein subjektiv zu betrachten, denn das hier ist gutes und definitiv andersartiges Sci-Fi-Kino. Ich hoffe, daß der Director's Cut noch mal irgendwann den Weg in die deutschen Regale findet.

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                                  BenAffenleck 02.05.2015, 17:28 Geändert 20.01.2019, 18:16

                                  In der Hoffnung, mal wieder einen guten Samurai-Actionfilm vor die Linse zu bekommen, landete RUROUNI KENSHIN im Player. Fängt ein wenig verwirrend an, man muss sich schon etwas Mühe geben, um am Ball zu bleiben. Endgeile Sets, gute Schauspieler in den Hauptrollen und eine stark eingesetzte Kamera haben mich schon hoffen lassen. Letzten Endes entpuppte sich diese Realverfilmung einer Anime-Serie dann doch nur als müder Rohrkrepierer.
                                  Üble Nebencharaktere, keine Highlights oder wenigstens solide abgefilmte Kampfkunst, extrem langweilige Passagen und dramatisch wie ein rostiger Sparschäler in der Schublade.

                                  Fazit: Schenke ich mir hier mal.

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                                    BenAffenleck 25.04.2015, 19:41 Geändert 20.01.2019, 18:09

                                    Bei AMERICAN GANGSTER kommt so einiges an Oscarpräsenz vor und hinter der Kamera zusammen. Schade, das der Film nicht ganz das hält, was die großen Namen versprechen.

                                    Für mich liegt das Hauptproblem in der recht schlaffen Inszenierung, die gerade die erste Stunde etwas lang erscheinen lässt. Ridley Scott scheint etwas überfordert zu sein: 2 groß angelegte Hauptfiguren, Polizei Korruption, die große Familie, die Darstellung des Mörders und Drogendealers Frank Lucas als Gutmensch. Einfach zu viele Nebenschauplätze und zu viele Figuren. So was ist für ein anvisiertes Meisterwerk natürlich der Todesstoß. Mit so viel Stoff können dann andere Regie-Größen doch besser umgehen.

                                    Das der Film über seine lange Laufzeit unterhalten kann, ist dem toll eingefangenen 70s Flair, und den guten schauspielerischen Leistungen von Russel Crowe und Denzel Washington zu verdanken.

                                    Fazit: Vieles ist hier wirklich sehr gelungen: Soundtrack, Schnitt, Ausstattung und schauspielerische Leistungen. Nur der letzte Funke, der den trockenen Holzscheit namens „Begeisterung“ entfachen könnte, will einfach nicht überspringen. So rauscht AMERICAN GANGSTER mit Mühe und Not an der 6,0 vorbei...

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                                      BenAffenleck 15.04.2015, 21:04 Geändert 21.10.2019, 17:03

                                      Man kann meinen, Dreamworks macht einen auf BILL & TED in Cartoon-Form, dabei hat MR. PEABODY & SHERMAN seine Ursprünge schon in den 50ern. Mir wurde der (Papa) Hund mit seinem (Menschen) Sohn erst jetzt ein Begriff. Und ich habe mich über das Kennenlernen riesig gefreut.

                                      Hier wird auch wirklich alles zusammengetragen, was vergangene Zeitreiseabenteuer so alles hergeben. Die aberwitzigen Ideen und die gehörige Portion Rasanz lassen hierbei den Zuschauer gekonnt über den Ideenklau hinweg schauen. Die Insidergags und Anspielungen auf Filme (z.B: 300, GHOSTBUSTERS) sind fast unzählbar, und man kommt aus dem Staunen und Kopfschütteln („Hahaha, wie geil ist das denn“) gar nicht mehr raus. Das habe ich bei einem Animationsfilm schon etwas länger nicht mehr gehabt.

                                      Nebenbei gibt es noch eine sehr spaßige und zusammengebogene Lektion in Sachen Weltgeschichte. Wer unter anderem meint, dass DaVinci mit der Mona Lisa leichtes Spiel hatte, wird hier eines besseren belehrt.

                                      Fazit: Diesem leider etwas hektischen, aber ansonsten wirklich tollen Zeitreisespaß, kann man des Öfteren zuschauen. Auch der etwas cartoonmässige Style hat mir sehr gut gefallen. Action, Spaß und einige „Aha“-Momente, was will man mehr.

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                                        BenAffenleck 11.04.2015, 22:07 Geändert 15.01.2019, 21:06

                                        Einer der auszog, um im Herbst seines Lebens den Sinn des vergessenen Frühlings und des vergangenen Sommers zu finden.

                                        Von seinem ach so schlimmen Schicksal schreibt der frisch pensionierte Warren Schmidt Monat für Monat seinem für 22 Dollar „gekauften“ Patenkind in Afrika. Ein eigentümliches Ventil für seinen Frust und Selbstmitleid. Um doch endlich etwas Sinnvolles und abgrundtief Gutes zu tun, macht er sich auf den Weg, um die Hochzeit seiner einzigen Tochter zu verhindern...

                                        ABOUT SCHMIDT ist eine fies-köstliche Satire allererster Güte. Alexander Payne lässt die Fassade des titelgebenden Spießers einstürzen, und die gutbürgerliche Fassade in rauchenden Trümmern zu Boden gehen. Warren Schmidt schafft es erst sehr spät, ehrlich zu sich zu sein. In den Briefen nach Tansania schreibt er von dem Gefühl, das am Ende eines solchen Lebens noch bleibt: Einsamkeit.

                                        Jack Nicholson gibt hier den traumhaft schrulligen Schmidt, unnachahmlich ekelhaft und doch bemitleidenswert. Ganz großer Mann, der zusammen mit Kathy Bates hier einige ganz köstliche Situationen durchmacht.

                                        Fazit: Fies. Schön. Traurig. Lustig. Genau wie das Leben.

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                                          BenAffenleck 09.04.2015, 20:26 Geändert 21.10.2019, 17:56

                                          FIGHT CLUB kann man schon als gut gezielten Leberhaken bezeichnen, der einem die Luft aus dem Körper pumpt. Das macht er allerdings so sensibel wie der zarte Betonboden, auf den Man(n),nach einer Batterie an blanken Faustschlägen ins Gesicht, klatscht. Und trotzdem fühlt man sich lebendig. Erleuchtet. Befreit. Willkommen im FIGHT CLUB.

                                          Für mich zählt Finchers vierte Regiearbeit zu den besten Filmen der letzten 20 Jahre. Wo sonst konnte man noch solche genialen und ausgefeilten Dialoge bestaunen, die vor Humor und Sarkasmus nur so strotzten, und dann doch oftmals als Lacher im Hals stecken blieben? Okay, bei Tarantino.
                                          Aber trotzdem ist diese Nummer hier komplett anders. Wahrhaftiger. Intensiver. Sozialkritischer. Man stellt sich Fragen bzgl. der eigenen Konsumgeilheit, schon während des Films. Und die Zeilen schreibt einer, dem Markenklamotten (stehe trotzdem sehr auf Mode), teure Uhren (WTF) und Proll-Autos (haben trotzdem einen schicken Wagen) am Arsch vorbei gehen. Aber manchmal möchte ich noch radikaler sein, in dieser Gesellschaft, in der man sich den Stellenwert kauft, und nicht durch Taten beziffern kann.

                                          Fazit: Schon zig Mal gesehen, immer noch eine Lektion und ein unfassbares Monster von einem Film. Wahnsinnig klug, eine bis in die Nebenrollen unglaublich stark aufspielende Besetzung und ein regelrechter Erzählrhythmus-Sog. Muss man gesehen haben, muss man gefühlt haben, muss man kaufen. Und besitzen ;-)

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                                            BenAffenleck 06.04.2015, 10:41 Geändert 15.01.2019, 21:03

                                            DER BUTLER, oder auch DER SCHWARZE MANN IM WEISSEN HAUS, ist kein Film über Barack „Yes we can“ Obama, sondern ein wilder Ritt durch die jüngeren geschichtlichen Jahrzehnte der USA. Im Mittelpunkt steht ein farbiger Butler, der es als Bediensteter sogar bis ins Weiße Haus schafft, und somit die jeweils mächtigsten Männer der Welt bedienen darf. Der eigentliche Schwerpunkt liegt in Lee Daniels Drama aber auf den Kampf der gesellschaftlichen Akzeptanz und der Gleichberechtigung des hier so oft betitelten „Niggers“.

                                            Basierend auf der Lebensgeschichte von Eugene Allen ist hier ein recht packender Film entstanden, der sich allerdings etwas zu wenig Zeit lässt, und somit schon fast durch die Jahrzehnte sprintet. Zudem fährt er auch noch zweigleisig, wird hier doch nicht nur die Geschichte des Butlers und seiner Familie erzählt, sondern auch noch die der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung thematisiert. Und gerade da hat der Film auch seine stärksten Momente, die einem den Kloß in den Hals treiben.

                                            Erwähnenswert ist natürlich auch der großartige Cast, selbst die kleinsten Rollen wurden noch prominent besetzt, obwohl die Besetzungsentscheidungen für die Präsidenten doch etwas.....gewöhnungsbedürftig sind.
                                            Forest Whitaker verleiht seiner Figur des stets passiven Butlers sehr viel Würde und Anstand. Talkshow-Ikone Oprah Winfrey liefert hier als seine alkoholkranke Frau allerdings so richtig gut ab, hätte ich so nicht mit gerechnet.

                                            Fazit: Für einen einzigen Film etwas zu viel Inhalt, trotzdem absolut sehenswert.

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                                              BenAffenleck 26.03.2015, 21:55 Geändert 13.01.2019, 12:03

                                              PHANTOM KOMMANDO nimmt sich zu keiner Sekunde ernst. Das ist in Ordnung, kann man es doch vorzüglich als Ausrede benutzen, wenn ein Film unterm Strich einfach scheiße ist. Das liegt nicht mal an der üblen Story oder dem sensationellen Antischauspiel aller beteiligten, sondern an den Fremdschäm-Momenten, die in ihrer Vielzahl nur noch gerade so von dem beachtlichen Bodycount übertroffen werden können. Wenigstens kann die Action ein wenig rausholen. Sorry, stimmt natürlich auch nicht. Aber die Explosionen im Finale sind schon Eye-Candy.

                                              Fazit: Strunzdoofer 80er Jahre B-Movie-Trash, ohne große Schauwerte und Unterhaltungswert.

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                                                BenAffenleck 26.03.2015, 20:01 Geändert 15.01.2019, 20:58

                                                Manchmal kann man eine Familie, eine Liebe, ein gemeinsames Leben wie einen Jenga-Turm beschreiben. Viele kleine Holzklötzchen stapeln sich in die Höhe. Zuerst ist es ein solider Turm ohne Lücken. Doch falsche Entscheidungen, Enttäuschungen und das Leben selbst schiebt immer wieder unwiederbringlich Klötzchen aus dem soliden Turm raus. Doch man kämpft weiter, gibt nicht auf. Man nimmt die Klötzchen, und legt sie oben wieder drauf. So kommen wir im Leben weiter, immer höher hinaus. Doch das einst solide Fundament ist wackelig, und manchmal braucht es nur noch eine winzige Erschütterung, damit der Turm, und alles mit ihm einstürzt...

                                                In BREATHE IN wird eine, auf den ersten Blick, glückliche amerikanische Familie auf eine harte Probe gestellt. Der frustrierte Familienvater (großartig / Guy Pearce) verliebt sich in die englische Austauschschülerin (Felicity Jones), die schon bald seine Gefühle erwidert. Und das wird hier wirklich glaubhaft rüber gebracht, fernab jedweder Tränendrüsen-Dramatik, sondern mit sehr guten Leistungen der Schauspieler, einem wunderschönen und enorm passenden Score (von Dustin O'Halloran) und einer gehörigen Portion Melancholie.

                                                Fazit: Ruhiges aber nicht minder packendes Gefühlskino, welches manchmal schon etwas inszeniert wirkt, aber bis zum Ende fesseln kann. Ein Film, der dem Zuschauer nicht alle Gefühlslagen der Protagonisten vorkaut, sondern den es zu beobachten gilt. Die kleinen Augenblicke, Gesten und Andeutungen.

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                                                  BenAffenleck 19.03.2015, 21:32 Geändert 13.01.2019, 12:02

                                                  Frodo Beutlins independentmäßiger Road-Trip durch die Ukraine, wo er die Frau finden will, die seinem jüdischen Großvater die Flucht vor den Nazis ermöglichte. Seine Gefährten auf dieser rustikalen Trabbi-Tour sind der angeblich blinde Chauffeur, sein krude dolmetschender Hip-Hop-Neffe Alex und der neurotische Blindenhund Sammy Davis jr.jr.

                                                  ALLES IST ERLEUCHTET ist das Regiedebüt von Schauspieler Liev Schreiber. Was hier als kauziger Culture-Clash beginnt, verschiebt sich im Laufe der Handlung immer mehr in die dramatische Ringecke der Verarbeitung eines tragischen Kriegsverbrechens, bzw. der Umgang mit den ukrainischen Juden während des zweiten Weltkrieges. Dabei vollbringt Schreiber das Kunststück, skurril-komische Szenen mit sehr bedrückenden Momenten geschickt in Einklang zu bringen.

                                                  Fazit: Ein äußerst ungewöhnlicher Film, der mit einigen Lachern punkten kann, letzten Endes aber auch zum Weiterdenken anregt.

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                                                    BenAffenleck 18.03.2015, 22:05 Geändert 13.01.2019, 11:58

                                                    SHAUN DAS SCHAF – DER FILM watscht jeden hatenden Knetefresser mal eben in 85 Minuten so richtig schön ab. Eine Liebe zum Detail, ein Klumpen Knete, wo eigentlich das Herz der Filmemacher sitzen müsste. Hier gibt es so viel zu entdecken, hier lachen die Jungen Zuschauer, während die Alten schmunzeln. Hier lachen die alten Zuschauer, während die Kinder einen verdutzt mit Popcorn im Mundwinkel angaffen. Herrlich.

                                                    Fazit: Knete rules...auch ohne Dialoge.

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