BenAffenleck - Kommentare

Alle Kommentare von BenAffenleck

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    BenAffenleck 09.05.2015, 08:05 Geändert 20.01.2019, 18:20

    Wer bei AUGE UM AUGE einen auf Abfahrt getrimmten Rache-Thriller erwartet, dürfte nach einer Stunde etwas irritiert auf den Bildschirm glotzen. Für einige vielleicht langweilig, für mich angenehm ruhig wird hier die Geschichte zweier Brüder erzählt, die während der Weltwirtschaftskrise versuchen, ihre Schicksalsschläge und ihr Leben zu meistern.

    Regisseur Scott Cooper liefert hier eine Sozialstudie über das real existierende Örtchen Braddock in Pennsylvania, wo die Schornsteine der US-Stahlindustrie langsam anfangen, ihre Wölkchen langsamer auszustoßen. Mitunter natürlich zu verstehen als Abgesang auf den amerikanischen Traum, fernab von Silikontitten, gebleichten Zähnen und dem verschwenderischen Luxus der glitzernden Metropolen. Hier ist alles verlebt, der Drops gelutscht. Die Häuser sind heruntergekommen, Arbeitsplätze sind Mangelware, die Fensterscheiben der paar Läden mit Bretter zugenagelt. Über Braddock könnte Bruce Springsteen in Rekordzeit ein Konzeptalbum schreiben, natürlich im ''Nebraska'' Style. Tristesse, der tägliche Kampf des kleinen Mannes und deren desillusionierten Leben.

    So zeigt uns Cooper in der ersten Hälfte das White-Trash-America, bedrückend in Szene gesetzt, vielleicht etwas zu lang, allerdings nicht langweilig. Erst in der zweiten Hälfte kommt der eigentlich Auge um Auge Plot richtig ins Laufen. Der ruhige Anfang tut dem Film ungemein gut, wird doch die Zeit genutzt, um dem Zuschauer die Charaktere vorzustellen, und den meisten von ihnen die benötigte Tiefe für ein funktionierendes Drama zu verleihen.

    Besonders angetan hat es mir hierbei mal wieder Christian Bale und seine Rolle, wie er als ins straucheln gekommener Niemand versucht, das Beste aus seinem Leben zu machen, um wieder etwas Halt zu finden. Ein großartiger Schauspieler, im Doppelpack mit Casey Affleck in einigen Szenen eine wahre Wucht. Auch Woody Harrelson, als komplette Anti-These zu Bale's Figur, darf hier mit einer glänzenden Leistung die Hunde von der Leine lassen. Eigentlich haben in AUGE UM AUGE fast alle Schauspieler ihren ''glänzenden Augenblick''. Einzig der tolle Sam Shepard und Forest Whitacker werden ein wenig verheizt. Aber irgendjemand bleibt bei so einem hochkarätig besetzten Ensemble-Drama immer auf der Strecke.

    AUGE UM AUGE ist wieder einer dieser Filme, die mich beim Anschauen nicht völlig flashen, mich aber noch lange danach beschäftigen, und die ich eine Woche später schon wieder sehen möchte. Ähnlich erging es mir auch zum Beispiel bei THE PLACE BEYOND THE PINES oder AMERICAN HUSTLE. Wahrscheinlich alles die Art Filme, die man sich erarbeitet und bei jedem Mal anschauen besser werden.

    Fazit: Ruhiges aber ungemein faszinierendes Drama, welches mich eigentlich schon zu Beginn hatte, während die Kamera zu Pearl Jam's „Release“ durch das elende Drecksnest Braddock streifte. Was für eine Melancholie. (**Seufz**)

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      BenAffenleck 02.05.2015, 21:24 Geändert 20.01.2019, 18:19

      In einer hermetisch abgeriegelten Stadt haben die bösen Außerirdischen das Licht ausgeknipst, um in Ruhe die Bewohner manipulieren zu können, auf der Suche nach der Seele des Menschen...

      Alex Proyas, der uns ja schon mit THE CROW zeigte, wie man Style, Atmosphäre und eine packende Story vereint, schuf mit DARK CITY einen extrem düsteren Science-Fictioner mit Film-Noir Elementen. Das Non-Plus-Ultra des Films ist allerdings das grandiose Set Design, ein wahrer Augenöffner, mit freundlichen Lang'schen Grüßen aus METROPOLIS. Seinerzeit übrigens die größten Kulissen, die jemals in Australien gebaut worden sind.

      Zur gelungenen Optik bekommt man noch eine von Anfang an mysteriöse und beklemmende Spannung, die sich in einer netten Auflösung entlädt. Wenn noch jemand wissen möchte, wo die Wachowskis einige ihrer MATRIX Inspirationen her haben, dürfte in DARK CITY fündig werden.

      Fazit: Schon einige Male gesehen, hat er mittlerweile leider ein wenig an Faszination verloren. Das ist aber als rein subjektiv zu betrachten, denn das hier ist gutes und definitiv andersartiges Sci-Fi-Kino. Ich hoffe, daß der Director's Cut noch mal irgendwann den Weg in die deutschen Regale findet.

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        BenAffenleck 02.05.2015, 17:28 Geändert 20.01.2019, 18:16

        In der Hoffnung, mal wieder einen guten Samurai-Actionfilm vor die Linse zu bekommen, landete RUROUNI KENSHIN im Player. Fängt ein wenig verwirrend an, man muss sich schon etwas Mühe geben, um am Ball zu bleiben. Endgeile Sets, gute Schauspieler in den Hauptrollen und eine stark eingesetzte Kamera haben mich schon hoffen lassen. Letzten Endes entpuppte sich diese Realverfilmung einer Anime-Serie dann doch nur als müder Rohrkrepierer.
        Üble Nebencharaktere, keine Highlights oder wenigstens solide abgefilmte Kampfkunst, extrem langweilige Passagen und dramatisch wie ein rostiger Sparschäler in der Schublade.

        Fazit: Schenke ich mir hier mal.

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          BenAffenleck 25.04.2015, 19:41 Geändert 20.01.2019, 18:09

          Bei AMERICAN GANGSTER kommt so einiges an Oscarpräsenz vor und hinter der Kamera zusammen. Schade, das der Film nicht ganz das hält, was die großen Namen versprechen.

          Für mich liegt das Hauptproblem in der recht schlaffen Inszenierung, die gerade die erste Stunde etwas lang erscheinen lässt. Ridley Scott scheint etwas überfordert zu sein: 2 groß angelegte Hauptfiguren, Polizei Korruption, die große Familie, die Darstellung des Mörders und Drogendealers Frank Lucas als Gutmensch. Einfach zu viele Nebenschauplätze und zu viele Figuren. So was ist für ein anvisiertes Meisterwerk natürlich der Todesstoß. Mit so viel Stoff können dann andere Regie-Größen doch besser umgehen.

          Das der Film über seine lange Laufzeit unterhalten kann, ist dem toll eingefangenen 70s Flair, und den guten schauspielerischen Leistungen von Russel Crowe und Denzel Washington zu verdanken.

          Fazit: Vieles ist hier wirklich sehr gelungen: Soundtrack, Schnitt, Ausstattung und schauspielerische Leistungen. Nur der letzte Funke, der den trockenen Holzscheit namens „Begeisterung“ entfachen könnte, will einfach nicht überspringen. So rauscht AMERICAN GANGSTER mit Mühe und Not an der 6,0 vorbei...

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            BenAffenleck 15.04.2015, 21:04 Geändert 21.10.2019, 17:03

            Man kann meinen, Dreamworks macht einen auf BILL & TED in Cartoon-Form, dabei hat MR. PEABODY & SHERMAN seine Ursprünge schon in den 50ern. Mir wurde der (Papa) Hund mit seinem (Menschen) Sohn erst jetzt ein Begriff. Und ich habe mich über das Kennenlernen riesig gefreut.

            Hier wird auch wirklich alles zusammengetragen, was vergangene Zeitreiseabenteuer so alles hergeben. Die aberwitzigen Ideen und die gehörige Portion Rasanz lassen hierbei den Zuschauer gekonnt über den Ideenklau hinweg schauen. Die Insidergags und Anspielungen auf Filme (z.B: 300, GHOSTBUSTERS) sind fast unzählbar, und man kommt aus dem Staunen und Kopfschütteln („Hahaha, wie geil ist das denn“) gar nicht mehr raus. Das habe ich bei einem Animationsfilm schon etwas länger nicht mehr gehabt.

            Nebenbei gibt es noch eine sehr spaßige und zusammengebogene Lektion in Sachen Weltgeschichte. Wer unter anderem meint, dass DaVinci mit der Mona Lisa leichtes Spiel hatte, wird hier eines besseren belehrt.

            Fazit: Diesem leider etwas hektischen, aber ansonsten wirklich tollen Zeitreisespaß, kann man des Öfteren zuschauen. Auch der etwas cartoonmässige Style hat mir sehr gut gefallen. Action, Spaß und einige „Aha“-Momente, was will man mehr.

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              BenAffenleck 11.04.2015, 22:07 Geändert 15.01.2019, 21:06

              Einer der auszog, um im Herbst seines Lebens den Sinn des vergessenen Frühlings und des vergangenen Sommers zu finden.

              Von seinem ach so schlimmen Schicksal schreibt der frisch pensionierte Warren Schmidt Monat für Monat seinem für 22 Dollar „gekauften“ Patenkind in Afrika. Ein eigentümliches Ventil für seinen Frust und Selbstmitleid. Um doch endlich etwas Sinnvolles und abgrundtief Gutes zu tun, macht er sich auf den Weg, um die Hochzeit seiner einzigen Tochter zu verhindern...

              ABOUT SCHMIDT ist eine fies-köstliche Satire allererster Güte. Alexander Payne lässt die Fassade des titelgebenden Spießers einstürzen, und die gutbürgerliche Fassade in rauchenden Trümmern zu Boden gehen. Warren Schmidt schafft es erst sehr spät, ehrlich zu sich zu sein. In den Briefen nach Tansania schreibt er von dem Gefühl, das am Ende eines solchen Lebens noch bleibt: Einsamkeit.

              Jack Nicholson gibt hier den traumhaft schrulligen Schmidt, unnachahmlich ekelhaft und doch bemitleidenswert. Ganz großer Mann, der zusammen mit Kathy Bates hier einige ganz köstliche Situationen durchmacht.

              Fazit: Fies. Schön. Traurig. Lustig. Genau wie das Leben.

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                BenAffenleck 09.04.2015, 20:26 Geändert 21.10.2019, 17:56

                FIGHT CLUB kann man schon als gut gezielten Leberhaken bezeichnen, der einem die Luft aus dem Körper pumpt. Das macht er allerdings so sensibel wie der zarte Betonboden, auf den Man(n),nach einer Batterie an blanken Faustschlägen ins Gesicht, klatscht. Und trotzdem fühlt man sich lebendig. Erleuchtet. Befreit. Willkommen im FIGHT CLUB.

                Für mich zählt Finchers vierte Regiearbeit zu den besten Filmen der letzten 20 Jahre. Wo sonst konnte man noch solche genialen und ausgefeilten Dialoge bestaunen, die vor Humor und Sarkasmus nur so strotzten, und dann doch oftmals als Lacher im Hals stecken blieben? Okay, bei Tarantino.
                Aber trotzdem ist diese Nummer hier komplett anders. Wahrhaftiger. Intensiver. Sozialkritischer. Man stellt sich Fragen bzgl. der eigenen Konsumgeilheit, schon während des Films. Und die Zeilen schreibt einer, dem Markenklamotten (stehe trotzdem sehr auf Mode), teure Uhren (WTF) und Proll-Autos (haben trotzdem einen schicken Wagen) am Arsch vorbei gehen. Aber manchmal möchte ich noch radikaler sein, in dieser Gesellschaft, in der man sich den Stellenwert kauft, und nicht durch Taten beziffern kann.

                Fazit: Schon zig Mal gesehen, immer noch eine Lektion und ein unfassbares Monster von einem Film. Wahnsinnig klug, eine bis in die Nebenrollen unglaublich stark aufspielende Besetzung und ein regelrechter Erzählrhythmus-Sog. Muss man gesehen haben, muss man gefühlt haben, muss man kaufen. Und besitzen ;-)

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                  BenAffenleck 06.04.2015, 10:41 Geändert 15.01.2019, 21:03

                  DER BUTLER, oder auch DER SCHWARZE MANN IM WEISSEN HAUS, ist kein Film über Barack „Yes we can“ Obama, sondern ein wilder Ritt durch die jüngeren geschichtlichen Jahrzehnte der USA. Im Mittelpunkt steht ein farbiger Butler, der es als Bediensteter sogar bis ins Weiße Haus schafft, und somit die jeweils mächtigsten Männer der Welt bedienen darf. Der eigentliche Schwerpunkt liegt in Lee Daniels Drama aber auf den Kampf der gesellschaftlichen Akzeptanz und der Gleichberechtigung des hier so oft betitelten „Niggers“.

                  Basierend auf der Lebensgeschichte von Eugene Allen ist hier ein recht packender Film entstanden, der sich allerdings etwas zu wenig Zeit lässt, und somit schon fast durch die Jahrzehnte sprintet. Zudem fährt er auch noch zweigleisig, wird hier doch nicht nur die Geschichte des Butlers und seiner Familie erzählt, sondern auch noch die der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung thematisiert. Und gerade da hat der Film auch seine stärksten Momente, die einem den Kloß in den Hals treiben.

                  Erwähnenswert ist natürlich auch der großartige Cast, selbst die kleinsten Rollen wurden noch prominent besetzt, obwohl die Besetzungsentscheidungen für die Präsidenten doch etwas.....gewöhnungsbedürftig sind.
                  Forest Whitaker verleiht seiner Figur des stets passiven Butlers sehr viel Würde und Anstand. Talkshow-Ikone Oprah Winfrey liefert hier als seine alkoholkranke Frau allerdings so richtig gut ab, hätte ich so nicht mit gerechnet.

                  Fazit: Für einen einzigen Film etwas zu viel Inhalt, trotzdem absolut sehenswert.

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                    BenAffenleck 26.03.2015, 21:55 Geändert 13.01.2019, 12:03

                    PHANTOM KOMMANDO nimmt sich zu keiner Sekunde ernst. Das ist in Ordnung, kann man es doch vorzüglich als Ausrede benutzen, wenn ein Film unterm Strich einfach scheiße ist. Das liegt nicht mal an der üblen Story oder dem sensationellen Antischauspiel aller beteiligten, sondern an den Fremdschäm-Momenten, die in ihrer Vielzahl nur noch gerade so von dem beachtlichen Bodycount übertroffen werden können. Wenigstens kann die Action ein wenig rausholen. Sorry, stimmt natürlich auch nicht. Aber die Explosionen im Finale sind schon Eye-Candy.

                    Fazit: Strunzdoofer 80er Jahre B-Movie-Trash, ohne große Schauwerte und Unterhaltungswert.

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                      BenAffenleck 26.03.2015, 20:01 Geändert 15.01.2019, 20:58

                      Manchmal kann man eine Familie, eine Liebe, ein gemeinsames Leben wie einen Jenga-Turm beschreiben. Viele kleine Holzklötzchen stapeln sich in die Höhe. Zuerst ist es ein solider Turm ohne Lücken. Doch falsche Entscheidungen, Enttäuschungen und das Leben selbst schiebt immer wieder unwiederbringlich Klötzchen aus dem soliden Turm raus. Doch man kämpft weiter, gibt nicht auf. Man nimmt die Klötzchen, und legt sie oben wieder drauf. So kommen wir im Leben weiter, immer höher hinaus. Doch das einst solide Fundament ist wackelig, und manchmal braucht es nur noch eine winzige Erschütterung, damit der Turm, und alles mit ihm einstürzt...

                      In BREATHE IN wird eine, auf den ersten Blick, glückliche amerikanische Familie auf eine harte Probe gestellt. Der frustrierte Familienvater (großartig / Guy Pearce) verliebt sich in die englische Austauschschülerin (Felicity Jones), die schon bald seine Gefühle erwidert. Und das wird hier wirklich glaubhaft rüber gebracht, fernab jedweder Tränendrüsen-Dramatik, sondern mit sehr guten Leistungen der Schauspieler, einem wunderschönen und enorm passenden Score (von Dustin O'Halloran) und einer gehörigen Portion Melancholie.

                      Fazit: Ruhiges aber nicht minder packendes Gefühlskino, welches manchmal schon etwas inszeniert wirkt, aber bis zum Ende fesseln kann. Ein Film, der dem Zuschauer nicht alle Gefühlslagen der Protagonisten vorkaut, sondern den es zu beobachten gilt. Die kleinen Augenblicke, Gesten und Andeutungen.

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                        BenAffenleck 19.03.2015, 21:32 Geändert 13.01.2019, 12:02

                        Frodo Beutlins independentmäßiger Road-Trip durch die Ukraine, wo er die Frau finden will, die seinem jüdischen Großvater die Flucht vor den Nazis ermöglichte. Seine Gefährten auf dieser rustikalen Trabbi-Tour sind der angeblich blinde Chauffeur, sein krude dolmetschender Hip-Hop-Neffe Alex und der neurotische Blindenhund Sammy Davis jr.jr.

                        ALLES IST ERLEUCHTET ist das Regiedebüt von Schauspieler Liev Schreiber. Was hier als kauziger Culture-Clash beginnt, verschiebt sich im Laufe der Handlung immer mehr in die dramatische Ringecke der Verarbeitung eines tragischen Kriegsverbrechens, bzw. der Umgang mit den ukrainischen Juden während des zweiten Weltkrieges. Dabei vollbringt Schreiber das Kunststück, skurril-komische Szenen mit sehr bedrückenden Momenten geschickt in Einklang zu bringen.

                        Fazit: Ein äußerst ungewöhnlicher Film, der mit einigen Lachern punkten kann, letzten Endes aber auch zum Weiterdenken anregt.

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                          BenAffenleck 18.03.2015, 22:05 Geändert 13.01.2019, 11:58

                          SHAUN DAS SCHAF – DER FILM watscht jeden hatenden Knetefresser mal eben in 85 Minuten so richtig schön ab. Eine Liebe zum Detail, ein Klumpen Knete, wo eigentlich das Herz der Filmemacher sitzen müsste. Hier gibt es so viel zu entdecken, hier lachen die Jungen Zuschauer, während die Alten schmunzeln. Hier lachen die alten Zuschauer, während die Kinder einen verdutzt mit Popcorn im Mundwinkel angaffen. Herrlich.

                          Fazit: Knete rules...auch ohne Dialoge.

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                            BenAffenleck 18.03.2015, 21:51 Geändert 13.01.2019, 11:56
                            über Hautnah

                            Worte der Begierde. Worte des Hasses. Worte der Eifersucht. Worte der Gleichgültigkeit. Worte der Rache. Worte wie Geschosse reißen Wunden, die niemals mehr richtig verheilen, wenn das getroffene Herz erst einmal durchbohrt ist...es sich entzündet, schwarz wird und stirbt.

                            In Mike Nichols Theater-Adaption HAUTNAH geht es um 2 Paare, die sich, um beim Thema zu bleiben, geradezu Wort-Shootouts liefern. Wer hier nicht auf vulgäre Sprache kann, ist definitiv im falschen Film. In diesem oft zynischen Beziehungs-Drama halten Worte einem die ungeschönten menschlichen Abgründe vor Augen. Romantik ist hier völlig fehl am Platz, da es fast nur noch um Triebe und Bedürfnisse geht.

                            Das Schauspieler-Ensemble liefert hier wirklich sehr gut ab, ohne jetzt jemanden bevorzugt hervorheben zu können.

                            Fazit: Auf jeden Fall mal ein etwas anderer Film, der aber letzten Endes wegen einer fehlenden Story über ein "gut & solide" bei mir nicht hinauskommt. Für eine einmalige Sichtung aber absolut brauchbar.

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                              BenAffenleck 11.03.2015, 21:02 Geändert 05.01.2019, 21:46

                              George hat Krebs im Endstadium, der Kontakt zur Familie und vor allem zu seinem pubertierenden Sohn ist kurz vorm komatösen Zustand, und sein Job verstarb nach 20 Jahren unerwartet. Zu all dem: Mein herzliches Beileid. Bevor der arme George es letzten Endes seinem Job gleichtut, möchte er noch DAS HAUS AM MEER bauen, und das desaströse Verhältnis zu seinem Sohn kitten.

                              Eigentlich eine Story, die so Neu ist, wie Strom aus der Steckdose. Und Irwin Winklers Film sollte man unbedingt schnell den Stecker ziehen, steht doch das ganze Fundament in einer riesen Pfütze aus Schleim. Hier ist alles so dermaßen unglaubwürdig, dass man die Fernbedienung schon bereitlegt...

                              ...und auf einmal sind die 2 Stunden um, die Chipstüte ist noch zu, das Bier mittlerweile warm, und der Tränenkanal ist im Zwiebelmodus. Okay, ganz so schlimm war es nicht, aber es ist echt ein schöner Film, der alle paar Jahre in meinem Player landet. Die Mische aus schönen Bildern, gut aufgelegten Schauspielern (selbst der Christensen ist gut), etwas Humor und Mark Ishams wunderschönem Score funktioniert einfach.

                              Fazit: In allen Belangen vorhersehbarer Edel-Kitsch der aber letzten Endes vor allem eines ist: wunderschön herzbewegend.

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                                BenAffenleck 10.03.2015, 21:15 Geändert 31.01.2021, 14:41

                                Nach vielen Jahren habe ich mal wieder POLICE ACADEMY gesehen, und ich muss schon sagen, ich hatte einige Male Pipi in den Augen. Das war eigentlich unser Familienfilm, eine Insel meiner Kindheit, damals mit meinen Geschwistern und meinen Eltern unzählige Male gesehen. Als ich dann jetzt zu meinem Sohn rüber sah, der sich an genau den richtigen Stellen schimmelig lachte, dazu der POLICE ACADEMY-Score, da war es um mich geschehen. Eine Träne aus Kummer, Erinnerungen, Vergangenheit, Dankbarkeit, Demut und der unglaublichen Schönheit des Augenblicks. Irre, wie unfassbar schnell die Jahre vergehen...ob mein Sohn vielleicht mal irgendwann das Gleiche fühlt, wenn er mit seinen Kindern einen Film sieht, den wir so oft zusammen gesehen haben? Ich weiß es nicht, aber ich hoffe es.

                                Was das jetzt mit POLICE ACADEMY zu tun hat?

                                Alles!

                                Und nichts!

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                                  BenAffenleck 07.03.2015, 12:03 Geändert 05.01.2019, 11:05

                                  Manchmal bleibt ein Ball am Netz hängen und springt nach oben. Vielleicht fällt er auf die eigene Seite, und man verliert. Vielleicht fällt er auf die andere Seite, und man hat gewonnen. Nicht Talent entscheidet im Leben, sondern oft pures Glück. Das ist die Kernaussage von Allens erster England-Experience.

                                  Das war er, mein erster Woody Allen-Film. MATCH POINT soll ja eher ein ungewöhnlicher Film des Regisseurs sein. Wie auch immer, mir hat dieses Thriller Drama sehr gut gefallen.
                                  Spannend, abgründig und böse wird die Geschichte von Chris Wilton erzählt, einem jungen skrupellosen Emporkömmling, der es in der Londoner Upper-Class ganz nach oben schaffen will. Dabei lässt sich Allen richtig schön Zeit, lässt MATCH POINT erst einmal als leichtfüßige Romanze von der Leine, mutiert dann aber zum Beziehungsdrama, um auf der Zielgeraden als bitterböser Thriller im Ziel einzulaufen. Ungewohnt, aber letzten Endes ein mehr als interessanter Genre-Mix.

                                  Ganz toll war die Besetzung, selbst Jonathan Rhys-Meyers, den ich ab kann wie Fußpilz in der Sandalensaison, macht hier einen richtig guten Job. Emily Mortimer und Bryan Cox gehen eh immer. Auch die großartige Scarlett Johansson darf hier einiges an Gefühlslagen durchspielen, und ist letzten Endes doch immer nur eins: talentiert und ungemein sexy.

                                  Fazit: Bis zur letzten Wendung spannende Geschichte. Bin gespannt, was ich von Woody Allen noch so zu sehen bekomme, weiß allerdings auch, dass es ganz andere Typen Film sein werden.

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                                    BenAffenleck 23.02.2015, 21:58 Geändert 05.01.2019, 11:00

                                    Okay, ich habe das Leben im Ausland nie kennen gelernt. Weder als Student, noch als lang Umherreisender. Eigentlich etwas, was mich doch sehr stört, habe ich doch oft mal Fernweh, gerade wenn der eingelaufene Schuh der Firma „Alltag“ wieder einmal drückt, oder man sich schon längst aufs Neue eine blutige Blase gelaufen hat. Da war dann am Samstag Abend, der Kopf ein wenig vernebelt, L'AUBERGE ESPAGNOLE genau der richtige Film, um einmal wieder richtig unbeschwert der filmischen Reiselust fröhnen zu können.

                                    Diesen Film, über ein Jahr im Leben eines französischen Erasmus-Austausch-Studenten, könnte man ohne größere Anstrengung in der Luft zerreißen. Die Klischeelastigkeit der EU-WG, der recht billige Look des Streifens oder die nicht wirklich vorhandene Story wären sicherlich Grund genug. Mich hat es überhaupt nicht gestört, mir gefiel das unbeschwerte Gefühl und die Leichtigkeit der Inszenierung. Ich mochte die Gruppe und die Darstellung des WG-Lebens, mit all ihrem Spaß und kleineren Problemchen. L'AUBERGE ESPAGNOLE wirkte irgendwie „wie aus einem echten WG-Leben“ gefilmt (so wie ich es mir jedenfalls vorstelle), was sicherlich auch an den ganzen verschiedenen nicht synchronisierten (aber untertitelten) Sprachen lag.

                                    Fazit: Gelungene Alternative zu den abgewetzten Ami-Teen-Komödien mit dem mittlerweile etablierten Fäkalhumor und der räudigen Gossensprache. In einer Nebenrolle ist noch Sweetheart Audrey Tautou zu sehen, kurz bevor ihr mit AMELIE der große Durchbruch gelang.

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                                      BenAffenleck 20.02.2015, 18:26 Geändert 05.01.2019, 10:57

                                      Tae-Sik kann schon in recht jungen Jahren auf eine lebhafte und tragische Vergangenheit zurückblicken. Zurückgezogen fristet der wortkarge Einzelgänger sein Leben als Pfandleiher. Die kleine So-mi ist sein einziger sozialer Kontakt. 2 Außenseiter der Gesellschaft, die sich gefunden haben. Als die Kleine und ihre Heroin abhängige Mutter von üblem Gesindel entführt werden, dreht Tae-Sik richtig auf...

                                      Was sich auf dem Papier wie eine billige Resteverwertung von 96 STUNDEN und LEON DER PROFI liest, ist als Film nahe an einem Meisterwerk. Die erste Stunde nimmt sich der Film Zeit für die Figurentiefe und geizt mit gezeigter Gewalt. Dank der guten Inszenierung und des unglaublich cool aufspielenden Won Bin ist von Langeweile aber keine Spur. THE MAN FROM NOWHERE suhlt sich geradezu im Elend und den blaufiltrigen Bildern der verregneten Stadt, da vergisst man schon fast die Zeit. Außergewöhnlich auch, dass ein Action-Thriller so dermaßen viele emotionale Akzente zu setzen wagt. Aber gerade das macht THE MAN so besonders.

                                      In der zweiten Hälfte hat einen die ruhige Dramaturgie schon so gefangen, das man von der nun gezeigten Gewalt eiskalt erwischt wird, die im grandios choreographierten Showdown geradezu explodiert. Das verwöhnte Action-Auge bekommt schon einiges geboten, sei es ein harter Faustkampf in einer geschlossenen Toilette oder wenn die Kamera mitsamt dem Helden aus dem Fenster geworfen wird. Gerade letzterer Punkt war so ein WTF?-Moment. Klasse!

                                      Fazit: Für mich d-e-r koreanische Film schlechthin, bedient doch OLDBOY schon eher die psychologische Abteilung, A BITTERSWEET LIFE als völlig überbewertet versagt hat, und I SAW THE DEVIL eine Bombe ist, aber nicht über die emotionale Tiefe verfügt. Freue mich schon über weiteren koreanischen Stuff.

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                                        BenAffenleck 19.02.2015, 21:20 Geändert 14.11.2018, 19:33
                                        über Her

                                        Das war er dann, mein zweiter Anlauf in Sachen HER. Und ich bin froh, diesen unglaublich tollen Film doch noch für mich entdecken zu dürfen. Beim ersten Mal kam ich irgendwie nicht richtig mit dem Film zurecht, hatte ihn aber schon gleich wieder für eine baldige erneute Sichtung auf die Leihliste gepackt.

                                        Spike Jonze hat hier dem Zuschauer natürlich auch einen Liebesfilm der völlig anderer Art vorgesetzt. Noch mehr Arthouse meets Mainstrem geht schon beinahe nicht mehr. Dabei ist die Inszenierung allerdings so feinfühlig und hintersinnig, das man die gestellten Fragen (kann es so was mal geben? / könnte das funktionieren? was genau ist denn Liebe) erst während des Abspanns zu stellen versteht. Während des Films ist man viel zu sehr damit beschäftigt, das Gesehene, Gefühlte und Gehörte aufzusaugen:
                                        Diese wahnsinnig schönen und stylischen Sets und das L.A. der Zukunft, Joaquin Phoenix`s sensationelle Darbietung, die Melancholie, die Freude, die Einsamkeit, das Aufleben und dieser irgendwie immer passende Soundtrack von Arcade Fire.

                                        Was für ein Brocken Schönheit.

                                        Fazit: Von einer 4,0 auf 8,0 gestiegen. Und da ist bestimmt noch mehr drin. Definitiv ein Film für die Sammlung. BenAffenleck und Theodore Twombly werden in ihrem Leben noch einige Stunden Zeit zusammen verbringen. Soviel ist sicher.

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                                          BenAffenleck 17.02.2015, 20:40 Geändert 30.12.2018, 17:12

                                          Here is justice. Here is punishment. Here …. in Ben Affenleck

                                          (2/3) THE PUNISHER (2004)

                                          Meiner Meinung nach ging der Versuch, dem PUNISHER ein Reboot zu verpassen, ziemlich in die Hose. Seien wir mal ehrlich, die Geschichte ist lahm, recht unspannend, und die ach so intelligente Erweckung von Misstrauen in des Feindes Reihen ist nett, aber auch irgendwo doof naiv, bzw. ein kläglicher Versuch, hier etwas halbwegs Raffiniertes einzubauen. Ebenso fehlt hier jede emotionale Note, die einen mit so einem Anti-Helden mitleiden lässt. Wenn schon B-Movie, dann bitte auch richtig.

                                          Die wenige Action ist maximal als unspektakulär zu bezeichnen, obwohl der Streifen von 2004 und nicht 1982 kommt. Schade, denn ich hätte gerne gesehen, wie sich der sympathische Tom Jane durch des Gegners Horden metzelt, anstatt das eine Granate fast !!alle!! erledigt und hier nur noch Resteverwertung betrieben werden muss. Ein sehr müdes Finale.

                                          Wenigstens hatte ich ein wenig Spaß mit dem mal wieder cholerisch overactendem Travolta. Gerade als Bad Ass mag ich ihn am Liebsten. Star des Films ist für mich allerdings Will Patton. Im Gegensatz zu Travoltas rumgebelle ist er hier wirklich zurückhaltend angsteinflößend und jederzeit bereit, zuzubeißen.

                                          Fazit: THE PUNISHER ist ein geradeaus unspektakulärer und schnörkelloser Actioner, der so viel größer und viel actionreicher hätte sein müssen. War auch nach der Zweitsichtung immer noch eine ziemliche Enttäuschung . . .

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                                            BenAffenleck 17.02.2015, 14:12 Geändert 04.01.2019, 21:26

                                            „Einst wird ein Knabe kommen aus dem Blau des Himmels und er wird sein der Niedrigste der Niedrigen und wird auf einer Wolke sitzen und die Wolke wird sein wie ein herrlicher Teppich unter ihm! Und von der Höhe des Himmels wird er den Tyrannen töten, mit dem Pfeil der Gerechtigkeit!“

                                            Papa und Junior Affenleck lassen die Arbeit und den Kindergarten links liegen, und kurieren lieber ihre Grippe aus...

                                            Da bietet es sich ja geradezu an, mal wieder einen nicht ganz alltäglichen Film zu sehen. Dieses Mal „einigten“ wir uns auf DER DIEB VON BAGDAD, frische 75 Jahre jung, aber ein ständiges Erlebnis meiner ARD/ZDF/N3-Kindheit. Und er war immer noch ….. charmant. So absolut anders, aber trotzdem gut, wenn man sich darauf einlassen kann.

                                            Fazit: Ein zeitloser Märchenklassiker mit schönen Sets, einem stimmigen Score und für die damalige Zeit revolutionären Special-Effects. War schön, diesem alten Freund mal wieder zu begegnen, und ihm meinen Sohn vorzustellen, der diesen „Fremden“ ganz nett fand.

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                                              BenAffenleck 16.02.2015, 17:39 Geändert 26.12.2018, 10:09

                                              Ich fühle mich gefickt. Wieder mal. Und ich fühle mich bestätigt. Wieder mal. Ersteres durch den düsteren und unheimlich gelungenen Trailer, zweiteres durch mein schon etwas zurückliegendes Versprechen, mir keine Trailer oder diese nur noch bis zur Hälfte anzusehen. Da ist das Spiel mit den Erwartungen schon gleich ein Anderes. Hier habe ich den Trailer leider ganz gesehen.

                                              GODZILLA fängt gut an, wird dann unspannend, wütet durch eine Stadt mit Hochhäusern aus Drehbuchseiten, stolpert über die atomare Dreiersteckdose und zieht den Stecker. Licht aus. 50% des Films spielen im Dunkeln. Vielleicht auch gut so, denn hier gibt es soviel zu verreißen, dass man froh sein darf, nur die Hälfte richtig gesehen zu haben.

                                              Fazit: Ein Bonuspunkt für Bryan Cranstons sehr guten Nebenrollen-Job, ansonsten mal wieder: Zeitverschwendung!

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                                                BenAffenleck 14.02.2015, 23:17 Geändert 30.12.2018, 17:19

                                                Was war das denn für eine allerübelst zusammengeschmierte Wunderkind-Geschichte? Weiß gar nicht, ob das jetzt nur an Jonathan Rhys Myers unsympathischer Fresse lag, oder an der unfassbaren Unglaubwürdigkeit der Geschichte? Aufgrund einiger Empfehlungen und der recht hohen Bewertungen habe ich tapfer bis Minute 75 durchgehalten. Nur noch etwas länger, und der Klang meines Herzens wäre verstummt, weil ich an meiner eigenen Kotze erstickt wäre . . .

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                                                  BenAffenleck 14.02.2015, 21:11 Geändert 26.12.2018, 10:07
                                                  über Warrior

                                                  Ein Cover-Bild, welches jedem B-Movie-Fan vor Entzückung einen Tropfen auf der Spitze bescheren wird und einen selbst in sicherer Gewissheit auf dem Sofa platz nehmen lässt.

                                                  Was man dann von WARRIOR bekommt, ist mehr als das Überraschungsmoment, man wird schon bei der ersten Sichtung (Runde 1) kompromisslos auf die Bretter geschickt, die Lampen gehen aus. Gute Nacht.

                                                  Monate später wagt man sich an eine erneute Sichtung (Runde 2), nur um sich etwas später mit ausgekugelter Schulter in einem unlösbaren Haltegriff wiederzufinden, bis einer das Licht dimmt und die Lampen wieder ausgehen.

                                                  Emotional angeschlagen aber mit dem Wissen was kommt gesegnet, rappelt man sich noch mal zu einer Drittsichtung (Runde 3) auf, da man so sehr mit diesen Figuren leidet, Verständnis und Verzeihen heuchelt, die Finger hinterm Rücken überkreuzt.

                                                  Wenn man die ersten Drei Runden überstanden hat, wenn du mitgefiebert und gelitten hast, das Couchkissen die Tränen aufsaugen konnte, die unfassbare Anspannung in Entspannung umschlägt, wird es Zeit. Zeit für einen dampfenden und wohlriechenden Pott Kaffee mit Paddy, sich in Gespräche vertiefen. Über das Leben sinnieren. Ich lächele bei jedem Zitat aus Melville's Moby Dick. Wir reden über die Fehler der Vergangenheit und den kalten Griff der Gegenwart. Darüber, das niemand perfekt ist und Kinder oft wütend sind. Manchmal haben sie Recht, manchmal nicht. Genau wie er und ich. Wir würden vielleicht lachen, über unsere ach so erhabenen Lebensweisheiten und uns dann stumm zunicken, in dem Wissen vereint, wer wirklich der titelgebende WARRIOR ist.

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                                                    BenAffenleck 14.02.2015, 19:53 Geändert 30.12.2018, 17:15

                                                    Sam Mendes macht auf Independent, und haut mit AWAY WE GO ganz beiläufig eine warmherzige, in Episoden unterteilte Road-Movie-Komödie raus, die ein Pärchen auf der Suche nach der bestmöglichen Heimat für ihr erwartetes Kind begleitet.

                                                    Natürlich bedient der Film all das, was der Zuschauer von so einer Produktion erwartet: Schräge aber sympathische Darsteller (mit Independent Look), schöne Bilder, sanfte Folk-Musik (Indie), die direkte Sprache und einiges an Witz und skurrilen Situationen (Independent Like).

                                                    Ich habe wirklich einige Male richtig gelacht, weil der Humor genau meine Nummer ist, fernab von dem ganzen gängigen Fäkalhumor und Arschwitzgekichere. Die Dialoge sind oft köstlich, und wenn man mal nicht lachen kann, dann erwischt man sich zumindest beim Schmunzeln. Es ist natürlich auch schön, diese tollen und völlig unverbrauchten Hauptdarsteller mit namhaften Stars (Jeff Daniels, Maggie Gyllenhaal) in den Nebenrollen zusammen zu bringen, welche teilweise herrlich überzeichnet sind.

                                                    Fazit: Sehr schönes Teilchen, mit frischem Witz und einer ausgewogenen Balance aus Leichtigkeit und nötiger Tiefe. Feel-Good und eine klare Empfehlung, auch wenn ich (erst mal?) nur die 6,0 zücke.

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