bestseimon - Kommentare

Alle Kommentare von bestseimon

  • Hört sich alles andere als schlecht an. Bin gespannt drauf.

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    • 7 .5

      PRISONERS ist wohl neben GRAVITY der am meisten gelobte Film zurzeit. Und auch bei mir waren die Erwartungen dementsprechend hoch. Doch nach der Sichtung bleibt nur leichte Enttäuschung und ein Hauch von Unverständnis über die vielen überschwänglichen Kritiken. Zwar stimmt an Denis Villeneuves Hollywood-Debüt so einiges, aber dennoch bleibt, wenn man zurückdenkt, nur ein zerstückeltes Bild von einem Film, das man nicht mehr richtig zuordnen kann. Das liegt zum einen an der Überlänge von über zweieinhalb Stunden und zum anderen an den Überambitionen dieses Werks. Es möchte Melodram, packender Thriller und Krimi in einem sein und dazu noch moralische und religiöse Fragen aufwerfen. Anstatt sich also auf eine Sache zu konzentrieren, werden mehrere durcheinander geworfen und dafür reichen dann auch keine zweieinhalb Stunden aus, um diese stimmig unter einen Hut zu bringen.
      So ist PRISONERS in der ersten Stunde wirklich nahe dran an dem Meisterwerk, das viele in ihm sehen möchten. Die Geschichte wird clever und bedrohlich aufgebaut, die Atmosphäre ist ungemein düster und intensiv. Außerdem ist zu diesem Zeitpunkt der Verlauf der Geschichte keineswegs vorhersehbar, man rechnet wirklich mit allem. Dadurch entsteht eine soghafte Spannung, die von den grauen Bildern, der fantastischen Kameraarbeit von Roger Deakins, dem ruhigen Score und den glaubhaft aufspielenden Darstellern unterstützt wird. Vor allem Paul Dano weiß in seiner Rolle zu überzeugen und liefert eine grandiose Vorstellung ab. Sein minimalistisches Spiel geht tief unter die Haut. Dagegen sind auch die glaubhaft wirkenden und wuchtig spielenden Jackman und Gyllenhaal machtlos.

      Man kann also nicht sagen, dass PRISONERS schlecht inszeniert ist, ganz im Gegenteil. Die Inszenierung von Villeneuve ist fast schon herausragend, er macht das absolut Beste aus dem mit der Zeit müde werdenden Script. Autor Aaron Guzikowski entwickelt zwar zunächst eine gut durchdachte Geschichte, aber wagt insgesamt wenig Neues. Ihm gelingt es nicht, eine klare Linie in seine Geschichte zu bringen, die moralischen und religiösen Aspekte bleiben auf der Strecke, der Handlungsverlauf wird zunehmend vorhersehbarer und uninteressanter, einige Logiklöcher schleichen sich mit ein, bis dann die Auflösung am Ende beinahe schon ins Lächerliche abrutscht. Das ist unglaublich schade, da mit dem tollen Beginn sicherlich viel mehr möglich gewesen wäre.
      Aus diesem Grund nagt die Enttäuschung auch umso stärker, denn PRISONERS kommt bei weitem nicht an Meisterwerke wie DAS VERSPRECHEN, SIEBEN, oder ZODIAC heran. Vielleicht durfte man das auch gar nicht erwarten, trotzdem hat man es insgeheim gehofft.
      Was bleibt ist dafür aber ein solider, spannender, toll gespielter Thriller, mit einer grandiosen Kameraarbeit, vielen guten Ansätzen und einer teilweise beklemmenden Atmosphäre. Den Gang ins Kino wird man also vermutlich nicht bereuen.

      http://planetofpictures.blogspot.de/2013/10/prisoners-us-2013-denis-villeneuve.html

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      • Ganz netter Typ eigentlich und den Filmgeschmack habe ich mir bei dem auch schlimmer vorgestellt.

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        • 3

          Ein weiterer „Comedy“- Film aus Amerika, der sich den typischen Konventionen hingibt. Schon nach spätestens 15 Minuten ist klar wie PRAKTI.COM enden wird. Hier mal ein kurzes Bespiel für den Verlauf einer Story bei einem solchen Film:
          Zwei Typen kommen an einen Ort, an dem sie entweder Spaß haben, oder was gewinnen möchten. Natürlich werden sie zunächst von fast jedem dort gehasst, auch weil sie gleich eine Frau finden, die sie anbaggern können und von der sie erstmal einen deftigen Korb bekommen. Dann gibt es einen Wettbewerb, den die Protagonisten unbedingt gewinnen müssen, aber blöderweise im Außenseiter-Team stecken, das sich einem schier übermächtigem Gegner gegenübersieht. Dieser Gegner macht sie erstmal fertig und holt einen uneinholbare Vorsprung raus. Doch die Außenseiter wachsen über sich hinaus und holen auf, bis es zum tragischen Höhepunkt kommt. Einer der Typen steigt frustriert aus, meistens weil er zufällig ein Gespräch belauscht hat, indem sein Kumpel über ihn herzieht. Doch dieser Kumpel schafft es in einer emotionalen und aufwühlenden Rede ihn wieder zurückzuholen. Ab da sind sie stärker als je zuvor und holen die übermächtigen Gegner noch in letzter Sekunde ein, obwohl dieser schon als Sieger feststand. Am Ende haben sich alle lieb, gewinnen ihre Traumfrauen und tanzen im Kreis. Hurra. Als Pseudo-Botschaft bekommt man dann so etwas wie Zusammenhalt, nie aufgeben und an sich glauben aufgetischt. Toll, oder?

          Dazu kommt in diesem Fall auch noch, dass die Gags harmlos, peinlich und ganz einfach unlustig sind. Die Darsteller tun noch ihr Bestes. Wilson und Vaughn sind noch relativ ertragbar, der Gastauftritt von Ferrell ganz amüsant. Aber ansonsten ist das kunterbunte Kinderkacke ohne Hirn, Verstand und Seele. Originelle Einfälle sucht man hier vergebens. Zu alldem kommt sogar noch eine ordentliche Portion Langeweile hinzu, da der ganze Handlungsablauf natürlich unglaublich schlecht und vorhersehbar ist. Absoluter Tiefpunkt bleibt da wohl das Quidditch-Match zwischen den Google-Praktikanten. So viel einfallslose Dummheit hat man schon lange nicht mehr auf der Kinoleinwand gesehen.
          Am Ende bleibt ein völlig verkorkster Streifen, der mal gar nichts Sehenswertes bietet, bis auf den Abspann vielleicht. Der ist wirklich ganz gut gemacht und bildet das „Highlight“ dieses Films. Irgendwie dann schon traurig.

          http://planetofpictures.blogspot.de/2013/09/the-internship-us-2013-shawn-levy.html

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          • 8
            über Oh Boy

            "Kennst du das, wenn man so das Gefühl hat, dass die Menschen um einen herum irgendwie merkwürdig sind? Aber wenn du ein bisschen länger drüber nachdenkst, dann wird dir klar, dass nicht die anderen, sondern man selbst das Problem ist?"

            OH BOY ist ein kräftiges Aufatmen des deutschen Films, ein wahrer Genuss. Jan Ole Gerster zeigt, dass auch in Deutschland tolles Autorenkino entstehen kann und es nicht ständig solchen peinlichen Mist wie HELDEN, KEINOHRHASEN, oder sonst irgendetwas geben muss.
            An diesem Film gibt es nämlich so gut wie nichts zu bemängeln. Zwar ist so etwas wie eine durchgängige, klassische Story nicht wirklich vorhanden, aber das braucht es auch gar nicht unbedingt. OH BOY besteht quasi aus einer Aneinanderreihung verschiedener Situationen im Leben von Nico, einem jungen Mann, der scheinbar ziellos durch die Stadt zieht und nur einen Kaffee trinken will. Doch diese Situationen, die er erlebt, sind so einfach, absurd und mit wunderbaren Dialogen gespickt, dass es mehr als nur amüsant ist, sondern sogar mitunter richtig begeisternd.
            Weitere Gründe warum deutsche Filme oftmals durchschnittlich daherkommen sind die uninteressanten und lieblos gestalteten Bilder sowie die nicht immer überzeugend wirkenden Darsteller. Doch genau diese Dinge machen OH BOY nun aus. Die Schwarz-Weiß-Bilder von Berlin sind klasse, passen perfekt zum Film und machen ihn letztendlich zu etwas Besonderem. Und auch die Schauspieler sind wirklich gut und zwar bis in die Nebenrollen hinein. Sonst gibt es meistens immer jemanden, der spürbar abfällt und schlicht ungläubig wirkt. Aber hier überzeugen alle. Ganz besonders natürlich Tom Schilling als in sich gekehrter, eigenwilliger Junge, der mit sich und seinem Leben kämpft. Daneben stechen vor allem noch Ulrich Noethen, Justus von Dohnányi und Michael Gwisdek heraus.
            Am Ende kann man sagen, dass die vielen positiven Stimmen zu OH BOY mehr als gerechtfertigt sind, denn Regisseur und Autor Jan Ole Gerster schenkt uns ein charmantes, humorvolles und rührendes Filmchen, das mit einfachsten Mitteln zu überzeugen weiß.

            http://planetofpictures.blogspot.de/2013/10/oh-boy-de-2012-jan-ole-gerster.html

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            • Ich glaube, dass der Film mit einem düsteren Zimmer-Krawumms noch mehr ins Lächerliche gezogen wird. Auf Hans, mach es!

              • War ein wenig enttäuscht. Klar, die Schauspieler sind klasse, die Atmosphäre schön düster, die Kamera großartig und die Story an sich gut durchdacht, auch wenn mich so ein paar Dinge gestört haben. Trotzdem insgesamt ein guter und fesselnder Mix aus Thriller und Drama.

                • 8

                  „Einstein soll gesagt haben: Wenn die Bienen ausstreben, sterben vier Jahre später auch die Menschen aus.“

                  MORE THAN HONEY ist einer der besten, erschütterndsten und gleichzeitig beeindruckendsten Dokumentarfilme, die ich bis her gesehen habe. Der schweizer Regisseur Markus Imhoof geht dem mysteriösem Bienensterben auf den Grund und bringt uns gleichzeitig eines der wohl wichtigsten und faszinierendsten Geschöpfe auf der Erde nahe.
                  Der Film zeigt die schockierenden Ursachen, die zu dem Sterben der Bienen führen. In China gibt es sogar bereits Regionen, in denen es wegen lauter Chemie keinen Bienen mehr gibt und deshalb die Menschen das Bestäuben der Blüten übernehmen müssen. Wer bestäubt also besser, Mensch oder Biene? Die Antwort ist eindeutig, nicht die Menschen.
                  Doch der Film verurteilt niemanden. Nicht den schweizer Imker, der sein Bienenvolk aus Angst vor Rassenvermischung der Inzucht aussetzt und auch nicht den Amerikaner John Miller, der die Bienen zunächst mit Chemikalien besprühte Mandelbaumplantagen bestäuben lässt und sie anschließend mit LKWs quer durch Amerika transportiert, wo sie sich dann um den Honig kümmern sollen. Und auch nicht die beiden Frauen aus Österreich, die spezielle Königinnen züchten und sie dann in die ganze Welt verfrachten. Niemand wird hier als Schuldiger oder Bösewicht bezeichnet, Markus Imhoof will uns einfach nur aufzeigen, wie wir Bienen heutzutage halten, dass sie fast schon zu unseren Sklaven geworden sind und das es ihr Ende sein könnte, wie es schon in China geschehen ist.
                  Dazu bekommt man unglaubliche Bilder geboten. Detaillierte Vorgänge in den Bienenstöcken, wie das Schlüpfen einer Königin, oder auch der Befall von Parasiten in den Waben werden aufgezeigt. Diese Aufnahmen aus dem Inneren eines Bienenstocks haben ohne Frage etwas Magisches an sich. Allein wegen dieser Bilder ist MORE THAN HONEY schon sehenswert, doch dem Film gelingt noch viel mehr. Uns wird dadurch erst bewusst, was für intelligente und faszinierende Geschöpfe das eigentlich sind. Man lernt diese Wesen und ihren Wert für uns alle zu schätzen.

                  Eine Welt ohne Bienen käme einer Katastrophe gleich, einer bizarren Dystopie. Ein Drittel von dem was wir essen gäbe es nicht, ohne Bienen. Dieser Film macht uns darauf aufmerksam, ohne irgendetwas zu verurteilen. Er liefert beeindruckende und erschreckende Bilder vom Leben der Bienen, zeigt uns was für unglaubliche Fähigkeiten diese Tiere besitzen, die eben nur gegen den Menschen nicht ausreichen. MORE THAN HONEY lässt einen melancholisch und nachdenklich zurück, ein Film, er einem lange Zeit nicht mehr aus dem Kopf geht. Und das ist auch gut so.

                  http://planetofpictures.blogspot.com/2013/10/more-than-honey-chde-2012-markus-imhoof.html

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                  • 3
                    • 10

                      Breaking Bad war der Türöffner für mich, zu der weiten Welt der Serien. Es war eine der ersten überhaupt, die ich mir gekauft und so intensiv verfolgt habe. Zuvor gab es nur „24“, das mich zum Einstieg auch sehr beeindruckt hat, aber im Vergleich hiermit geradezu lachhaft wirkt.
                      Schon die erste Folge war so anders, als alles bisher gesehene, und gleichzeitig so skurril und faszinierend. Bis jetzt habe ich noch nicht eine Pilot-Folge gesehen, bei der man sich nach 45 Minuten schon in eine Serie verliebt hat. Ich wusste von da an, dass ich auf etwas Großes gestoßen bin. Aber welchen Ausmaß Breaking Bad letztendlich auf mich haben würde, ahnte ich noch nicht. Doch die Serie steigerte sich von Folge zu Folge. Man konnte kaum noch glauben, was man da gerade sah. Die Ereignisse schlugen so unerwartete Hacken und wirkten trotzdem keineswegs konstruiert, oder unglaubwürdig. Es war ein immer beeindruckender werdender Trip.
                      Die Vorfreude auf die nächste Folge stieg jedesmal ins Unermessliche, doch gleichzeitig wollte ich es genießen, nicht zu viele Folgen hintereinander schauen. Ich hatte jeden Tag etwas, auf das ich mich freuen konnte und ich wusste, dass es mich begeistern würde.
                      Und so nahm Breaking Bad seinen Lauf. Mit dem Ende der ersten Staffel wusste ich, dass mich noch viel mehr erwartet. Ich hörte, dass es immer besser werden sollte, dass die vierte Staffel alles noch einmal übertreffen wird. Ich konnte das nicht glauben, es lag außerhalb meiner Vorstellungskraft, das Gesehene noch einmal zu überbieten. Ich befinde mich am Ende der zweiten Staffel. Die letzte Szene läuft, der entscheidende Handlungsstrang wird aufgelöst, in einer Art und Weise wie ich es noch nie gesehen habe. Ich saß unfähig mich zu bewegen, vor einem schwarzen Bildschirm, über den in grün-weißer Schrift etliche Namen auftauchten und kurz darauf wieder verschwanden. Der erste Name, den ich jedesmal zu sehen bekam, war der von Vince Gilligan. Was war das nur für ein Mensch? Wie kann man sich so etwas ausdenken? Ich wusste nicht, wer das war, hatte vorher nie von ihm gehört, aber mir war klar, das war ein Genie!
                      Auch die dritte Staffel behielt dieses unglaubliche Niveau bei und spitze die sowieso schon angespannte Lage noch weiter zu. Was dann in der vierten Staffel passiert ist einfach nicht in Worte zu fassen. Wie der Zuschauer hier an der Nase herum geführt wird ist Wahnsinn. Man bekommt Szenen zu sehen, die nicht nur für eine Serie fantastisch waren, sondern auch ein 100 Million Dollar Blockbuster nicht besser hinbekommen hätte. Die Bindung bzw. Abneigung zu den Charakteren wurde immer stärker, jede noch so kleine Nebenfigur bedeute einem etwas, was natürlich auch daran liegt, das hier jeder auftretende Schauspieler ungemein authentisch spielt. Das hat man in dieser Form sicher auch noch nicht gesehen. Jedenfalls muss ich rückblickend sagen, dass mich so gut wie nichts mehr in einem Film, oder einer Serie so mitgenommen hat wie das Finale der vierten Staffel. Meine höchsten Erwartungen wurden übertroffen, ich war sprachlos. Mir kamen wirklich die Tränen, nicht unbedingt weil es so traurig war, sondern weil mich die Auflösung so geschockt und überrascht hat. Dazu war das das Ganze unübertrefflich gut inszeniert. Mit einem wunderbaren Song und einer grandiosen letzten Einstellung. Ja, ich schweife in Superlative ab, aber wenn es hier nicht angebracht ist, wo dann?

                      Das Serienfinale vor kurzem hat dem Ganzen dann noch die Krone aufgesetzt. Man kann jetzt endgültig sagen, Breaking Bad ist perfekt, von vorne bis hinten, von Anfang bis Ende. Perfekt. Es gibt nichts auszusetzen, die Macher haben alles richtig gemacht. Auch wenn ich noch so viele Möglichkeiten durchgehen, es hätte kein besseres Ende geben können als dieses. Mehr als jeder Fan erwarten kann.
                      Nach der vierten Staffel, hatte ich mir geschworen, nie wieder eine Serie zu schauen, da sie sowieso nie an Breaking Bad rankommen wird. Das war natürlich ein dummer Gedanke, aber es stimmte irgenndwie auch, eine bessere habe ich bis jetzt noch nicht gesehen. Trotzdem, es wimmelt nur so von tollen und sehenswerten Serien, die sich lohnen. Mit The Wire entdeckte ich sogar eine, die auf eine ganz andere Weise sehr nah an das Niveau von Breaking Bad herankam. Zwischenzeitlich kratzte sie sogar am Thron, denn sie war die erste Serie, die ich komplett durchgeschaut habe. Doch nach diesem Finale, bleibt Breaking Bad weiter unantastbar und ich bin mir ziemlich sicher, dass das auch so bleiben wird.

                      Ein herrlich ironischer Anblick war es dann, als mein Chemilehrer uns kurz vor den Ferien die erste Folge von Breaking Bad zeigte, kurz nach dem sie zu Ende gegangen war. Besser hätte sich der Kreis nicht schließen können. Da kam dieses Gefühl wieder hoch, das sich jedesmal beim Schauen einer Folge ausgebreitet hat. Als hätte man gerade eine andere Welt betreten. Und wenn man mal zurückdenkt, hat man das irgendwie auch.

                      http://planetofpictures.blogspot.com/2013/10/das-beste-vom-besten-7-die-beste-serie.html

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                      • Mir fehlt da noch die Auflösung in Staffel 4. Wo man dann begreift, wie Walt das alles geplant hat und wie er es umgesetzt hat. Das war für mich wohl der schockierendste Moment der Serie.

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                        • 8
                          über Gravity

                          GRAVITY war einer der meist erwarteten Filme des Jahres und das zu Recht. Lange hat man keinen anständigen Weltraum-Film mehr gesehen, obwohl diese Art von Film so viel Potenzial in sich birgt. Die Filme, die dieses genutzt haben lassen sich an einer Hand abzählen. Doch jetzt setzt Alfonso Cuaron´s Werk neue Maßstäbe. Allein die Bilder übertreffen alles, was man bisher im Kino gesehen hat. Alles wirkt so echt und nah, man kommt aus dem Stauen kaum mehr heraus. Noch nie hat mich ein Film, über seine gesamte Spielzeit so mit seinen Bildern beeindruck wie GRAVITY. Das liegt natürlich auch an den sensationellen Kamerafahrten von Emmanuel Lubezki, die vor allem in der großartigen Plansequenz am Anfang zu tragen kommen. Und diese Anfangssequenz, ohne erkennbare Schnitte, hat eine unglaubliche Sogwirkung. Cuaron schafft zu seinen poetischen Bildern eine beklemmende, intensive Stimmung. Fast alle Geräusche scheinen hinter einem Vorhang aus explosiver Stille zu verschwinden. Man hört lediglich die Funksprüche der Astronauten zur Erde. Die Warnung, dass Schrotteile eines Satteliten direkt auf das Raumschiff zu rasen. In diese hypnotische Ruhe des Weltalls, schleichen sich Panik und Angst, von der auch der Zuschauer ergriffen wird. Und auch wenn die Trümmer einschlagen und Teile des Raumschiffs zu explodieren scheinen, hört man weiterhin nur die nun hektischen Funksprüche und die atemberaubende Filmmusik von Steven Price.

                          Doch auch nach dieser Sequenz verliert Alfonso Cuaron nicht den Faden, sondern hält das Niveau weiterhin aufrecht. Jetzt gibt er den Charakteren Tiefe, in einer einzigartigen Szene, in der sie über den Lichtern der Erde schweben und von zu Haus erzählen, während in der Ferne die Sonne aufgeht. Was jetzt vielleicht kitschig klingen mag, ist es in Wirklichkeit überhaupt nicht. Denn durch die gestochen scharfen und realistischen Aufnahmen fühlt man sich, als ob man selbst gerade im Weltraum schweben würde. Außerdem bringen die beiden Hauptdarsteller ihre Rollen überaus authentisch und ergreifend rüber. Das hätte manch einer wohl im Vorfeld nicht erwartet. Vor allem Sandra Bullock begeistert mit ihrem Schauspiel. Man nimmt ihr jedes Gefühl ab, man liest es in ihrer Mimik, hört es in ihrer Stimme. So gut wie hier, war sie bei weitem noch nie. Ihr Charakter ist das Herzstück von GRAVITY, sie bekommt eine übergeordnete Rolle und bringt den Film nochmal auf eine andere Ebene. Inwiefern, das sei hier noch nicht verraten und sollte vielleicht auch jeder für sich ergründen. Die Story an sich, ist zwar simple gestrickt, aber dafür umso realistischer und glaubwürdiger. Außerdem hat sie enormen Tiefgang und einige philosophische Ansätze, die einem womöglich erst nach mehrmaligem Sehen weiter auffallen.
                          Es bleibt noch zu sagen, das 3D war noch nie so sinnvoll eingesetzt wie hier. Es fühlt sich an, als sei es das erste Mal angebracht, den Film in dieser Form rauszubringen, denn diese Effekte hat man so wirklich noch nicht gesehen. Ich bin teilweise zusammengezuckt, als die kleinen Trümmer auf mich zugeflogen sind. Einfach Wahnsinn!

                          Das Kino, in dem ich diesen Film gesehen habe, war eiskalt und ruhig, obwohl es gut besucht war. Aber man hat sich selbst gefühlt, als wäre man der einzige Mensch in einem unendlich weitem Raum, man war vollkommen in sich gekehrt und gebannt, die Kälte hat man nicht mehr wahrgenommen. Man war fast schon mit diesem Film verschmolzen und ist es ein Stück weit immer noch, in sehnsüchtigen Gedanken. GRAVITY, so viel kann ich an dieser Stelle sagen, ist mehr als ein Film, es ist ein Erlebnis, eine ganz persönliche Odyssee.

                          http://planetofpictures.blogspot.com/2013/10/gravity-us-2013-alfonso-cuaron.html

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                          • Irgendwie tut das weh. Aber auf eine lustige Art.

                            • Besser hätte man Breaking Bad nicht enden lassen können. Man bekommt vielleicht nicht mehr den riesen Twist zu sehen, aber das braucht es hier auch gar nicht. Bei allen Möglichkeiten die es gab, war diese hier doch die konsequenteste und würdigste. Aber auch die Staffel insgesamt war überragend, jede Folge mit der intensivsten Atmosphäre die man sich nur vorstellen kann, weltklasse gespielt, glaubwürdig und überraschend. Es hat meine Erwartungen sogar übertroffen, einfach perfekt.

                              Ich blicke nun zurück auf eine unglaubliche Serie, die ich nie vergessen werde und die vermutlich auch nie übertroffen wird. Selten hat mich etwas so mitgenommen und bewegt. So etwas wird wohl kein Film und keine Serie mehr in mir auslösen. Trotzdem bin ich nicht traurig, dass es nun vorbei ist. Ich bin vielmehr froh, dass man so einen tollen und runden Abschluss gefunden hat, der Breaking Bad letztendlich vollkommen macht.

                              7
                              • 7

                                Alles beginnt mit einem schwarzen Ferrari, der in einer kargen Wüstenlandschaft immer wieder im Kreis fährt. Eine etwa dreiminütige Eröffnungssequenz, die sich zugegeben viel länger anfühlt, aber das Leben des Protagonisten metaphorisch widerspiegelt.
                                Ein reicher, erfolgreicher Schauspieler kommt in seinem Leben nicht zurecht, erlebt immer wieder das Gleiche, versinkt in seiner monotonen, kargen Welt. Er scheint im Kreis zu laufen, nicht voran zu kommen. Alles ist völlig bedeutungslos geworden. Um dies zu verdeutlichen, fährt Sofia Coppola mit einigen weiteren langen Sequenzen auf, in denen offensichtlich kaum etwas passiert. Der Protagonist lebt sein einsames Leben vor sich hin und man selbst langweilt sich manchmal mit ihm. Denn man bekommt nur etwas „Gewöhnliches“ zu sehen, etwas, dass eigentlich jeder kennt. Und auch wenn dadurch natürlicherweise etwas Langeweile aufkommen mag, wirkt sie sich nicht unbedingt negativ auf den Film aus, zumindest nicht bei mir.
                                Coppola weiß nämlich ganz genau, wie sie diese Szenen darstellt. Jede dieser Sequenzen hat in gewisser Weise ihren Reiz, etwas Faszinierendes, das den Zuschauer dran bleiben lässt, seine Aufmerksamkeit auf sich zieht. Natürlich reizt sie die Länge aus, aber sie übertreibt es nicht und hört stets kurz vor dem Punkt auf, an dem es zu viel gewesen wäre.

                                Leider nur, wiederholen sich diese Szenen zunehmend, bringen die Handlung in keinster Weise mehr voran und wirken eher deplatziert und bedeutungslos. Auch wenn sie ihren Reiz nicht verlieren, man fragt sich zunehmen, was uns jetzt damit gesagt werden möchte. Der Film tritt erzählerisch zunehmend auf der Stelle. Jetzt könnte man natürlich alles damit rechtfertigen, dass es den Zustand des Protagonisten widergibt, aber andererseits ist „Somewhere“ so gesehen inhaltlich ziemlich dünn. Als dann aber die wunderbare Elle Fanning häufiger auftritt, gewinnt der Film wieder an Fahrt.
                                Coppola gelingen hier einige wunderschöne Szenen, die besonders durch die großartige Chemie zwischen Stephen Dorff und eben Elle Fanning entstehen. Hier geschieht inhaltlich auch nicht gerade viel mehr, aber dem Film gelingt es zunehmend eine emotionale Ebene aufzubauen und das tut ihm sichtlich gut. Hier zeigt sich Coppolas Gespür für skurrile und feinfühlige Momente, die „Somewhere“ zunehmend auszeichnen. Unterstützt werden diese von einem erneut wunderbaren Soundtrack, der jedesmal perfekt passend zum Geschehen ist.

                                Nun hat man am Ende einen Film, der sehr nuanciert und liebevoll gemacht ist und eine im Grunde sehr schöne Geschichte erzählt, die mit humorvollen und gefühlsbetonten Momenten punkten kann. Nur irgendwie geht die Aussage komplett an einem vorbei und so kommen manche Stellen zu träge und nichtssagend daher, was dazu führt, dass Sofia Coppola nicht an ihr thematisch ähnliches Meisterwerk „Lost in Translation“ herankommt. Trotzdem ist „Somewhere“ auf jeden Fall einen Blick wert, vor allem dann, wenn man mal wieder einen entspannten und gemütlichen Filmabend braucht.

                                http://planetofpictures.blogspot.com/2013/09/somewhere-us-2010-sofia-coppola.html

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                                • Diese Staffel stellt nochmal alles zuvor gesehene in den Schatten. Alles ist so genau durchdacht, besser geht es einfach nicht. Die Ereignisse und Handlungen wirken nachvollziehbar und glaubwürdig, und das zu jeder Zeit. Ich glaube, ich kann an dieser Stelle sagen, dass es keine bessere Serie als Breaking Bad gibt, egal wie das Finale heute ausgeht.
                                  Diese Folge war im Vergleich zu den letzteren etwas ruhiger, aber dafür nicht weniger aufregend. Die Dramatik spitzt sich immer weiter zu und schnürt dem Zuschauer die Kehle zu, auch das Ende war mal wieder fantastisch gemacht.
                                  Ein großes Lob muss man einfach noch den Darstellern machen, die das so unglaublich real und authentisch rüberbringen. Ohne die würde das Ganze nicht funktionieren.
                                  Jetzt blicke ich der letzten Folge mit Vorfreude und Wehmut entgegen. Ich möchte nicht über den Ausgang nachdenken, ich will mich auf kein Szenario vorbereiten. Alles muss plötzlich auf mich einprasseln, ohne das ich vorher einen Gedanken darüber verschwendet habe. Das wird verdammt schwer, aber nur so kann man diese grandiose Serie vollkommen genießen.

                                  • So jetzt hört der Spaß aber mal auf hier. Das Titelbild hat etwa die Wirkung, als würde man sich Säure in die Augen kippen. Wär das lustig findet, bitte. Ich frage mich dabei nur, warum man jetzt unbedingt drei Teile davon braucht. Einer wäre ja schon zu viel, aber lassen wir das. Ich wollte an dieser Stelle einfach auch mal ein wenig Missgunst äußern.

                                    • 5 .5

                                      Zunächst einmal muss ich sagen, dass mir die ersten beiden Teile der Trilogie sehr gut gefallen haben. Shaun of the Dead und Hot Fuzz waren erfrischende, parodistische Komödien mit zum Teil richtig guten Einfällen, toll gezeichneten Charakteren und typisch dunklem Humor. Es war einfach super unterhaltsam und spaßig Simon Pegg und Nick Frost dabei zu zusehen, wie sie Zombies abschlachten, oder Verbrechern hinterherjagen. Diese beiden, fast schon Kult gewordenen Vorgänger, versucht nun Regisseur Edgar Wright mit seiner Truppe erfolgreich abzuschließen. „The World´s End“ ist der letzte Film dieser „Trilogie“ und er will es nochmal so richtig krachen lassen.

                                      Leider nur schleichen sich dazu erhebliche Schwächen mit ein. Angefangen bei der Story. Die wirkt diesmal so platt und lieblos, dass einfach kein richtiger Spaß-Faktor entstehen möchte. Ein durchgeknallter Typ trommelt seine alten Kumpels wieder zusammen, um eine nie vollendete Sauftour aus der Jugend zu Ende zu führen. Sie führt durch zwölf Pubs, ihr großes Ziel daher, das „World´s End“. Nach der Hälfte ungefähr werden sie von blauen Lego-Aliens attackiert. Fertig. Gut, nun muss die Geschichte nicht immer das Prachtstück eines solchen Films sein, aber ein wenig mehr darf man wohl doch erwarten. Dabei fängt alles gar nicht so übel an. Denn das Grundfundament bietet Potenzial für eine ansehnliche Buddy-Komödie mit Herz. Und genau so startet „The World´s End“ auch. Zwar zündet auch in der Anfangsphase nicht jeder Gag, aber man kommt trotzdem voll auf seine Kosten, da allein schon die Darsteller Spaß machen und der ein oder andere lustige Einfall für Unterhaltung sorgt. Wenn der Film einfach so weitergegangen wäre, dann wäre er wohl auch kein Meisterwerk geworden, aber eben das, was man erwarten kann und vor allem ein gelungener Abschluss der Reihe.

                                      Nun kommt es aber ab der Hälfte zu dieser Lego-Alien Invasion. Dieser Cut, auch wenn man ihn schon aus dem Trailer kennt, kommt so extrem und unerwartet, dass es den ganzen guten Einstand vergessen macht. Es kam mir schon fast wie zwei unterschiedliche Filme vor. Nur war der eine eigentlich noch voll im Rahmen und der andere die totale Katastrophe. Mag sein, dass das ein wenig übertrieben ist, aber ich hatte schon das Gefühl, dass irgendwann einfach die Ideen ausgegangen sind. Man bekam nichts Neues mehr zu sehen, jeder Gag war irgendwie schon mal da gewesen und der Humor wurde immer kindlicher und harmloser. Nur ganz selten gab es mal einen politisch unkorrekten Witz, das führte unter anderem auch dazu, dass der Film eine FSK 12 Freigabe erhielt. Nicht, dass das unbedingt etwas Negatives ist, aber für mich fehlte dem Film dadurch etwas der Pep. Immerhin sind die Schauspieler mal wieder klasse. Allen voran natürlich Simon Pegg, der für mich hier seine beste Leistung in den drei Filmen abliefert. Er macht aus „The World´s End“ fast schon eine One-Man-Show, was wiederum dazu führt, dass die ebenfalls tollen Nick Frost und Martin Freeman etwas vernachlässigt werden. Eine weitere Sache, aus der der Film viel mehr hätte machen können. Auch das actiongeladenen Finale kann das Ruder nicht mehr rumreißen, hier wird das eigentliche Ziel vollkommen aus den Augen verloren. Auch wenn das Ende dann, vor allem visuell, wider zu gefallen weiß.
                                      Unterm Strich bleibt eine große Enttäuschung. „The World´s End“ lässt vieles von dem vermissen, was die teilweise genialen Vorgänger zu Kultfilmen gemacht haben. Auch wenn er ohne Frage gut gespielt und gemacht ist. Für mich war das alles zu wenig. Die Geschichte zu mutlos, der Humor zu harmlos und das Potenzial der Darsteller nicht voll ausgeschöpft. Aber vielleicht bin ich nur mit der falschen Erwartungshaltung an die Sache ran gegangen, denn für die meisten war der Film anscheinend ein gelungener Spaß. Nur meinen Geschmack hat er eben nicht getroffen.

                                      http://planetofpictures.blogspot.com/2013/09/the-worlds-end-us-2013-edgar-wright.html

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                                      • Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll. Einerseits kann das bestimmt eine richtig gute Serie werden und hat ohne Frage seinen Reiz , aber irgendwie fände ich es auch besser, wenn man unter Breaking Bad einen richtigen Schlussstrich ziehen würde und nicht irgendwelche Charaktere in eine andere Serie einpflanzt.

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                                          Mit „White House Down“ kommt nun schon der zweite Weiße-Haus-Film in diesem Jahr in die Kinos. Und wenn wir ehrlich sind hätte es gar keinen gebraucht. Besonders weil beide Filme sehr ähnliche Storys haben und den nahezu selben Handlungsablauf. Aber trotzdem gelingt es dem „Zerstörer“ Roland Emmerich den deutlich besseren Film abzuliefern, was vor allem daran liegt, dass sich „White House Down“ selbst nicht zu ernst nimmt und die passend Dosis Humor beinhaltet. Natürlich ist der Streifen keine völlige Komödie, aber Emmerich geht an vieles mit einem Augenzwinkern heran und legt nicht alles auf die Goldwaage.
                                          In diese Falle ist nämlich Antoine Fuqua getappt. Sein Nordkoreaner-Abgemätzel hält sich für so wichtig, dass es einfach nur noch peinlich ist. Den Patriotismus kriegt man an jeder Ecke ins Gesicht geklatscht, die Story ist mal sowas von an den Haaren herbeigezogen, dass man diese schon fast herausreißt und im Endeffekt wirkt das Ganze wie eine abartige Hetze gegen Nordkorea. Wirklich toll.

                                          Und was macht Emmerich jetzt? Zunächst mal ist die Übernahme durch, zum größten Teil amerikanische (!) Terroristen, weitaus realitätsnaher dargestellt. Auch die Intentionen der „Einbrecher“ sind viel besser erklärt. Generell nimmt sich der Film mehr Zeit mit seinen Figuren und das kommt dem Streifen letzten Endes auch zu Gute. Hier gibt es wirklich ein paar Charaktere, die nicht nur Abziehfiguren sind. Auch in Sachen Action macht Emmerich vieles richtig, ist sie doch sehr viel dosierter und angenehmer zu ertragen, als beim Dauergeballer von „Olympus“. Die CGI-Explosionen wirken dabei allerdings ziemlich billig. Untypisch eigentlich für Emmerich.
                                          Das Duo Jamie Foxx und Chaning Tatum macht mitunter ordentlich Spaß, auch wenn letzterer eigentlich in keinen Film gehört. Aber die Sprüche zwischen den beiden und besonders eine ironische Verfolgungsjagd mit der Präsidenten-Limo sorgen für einige Lacher und unterhalten prächtig. Vielleicht hätte man aus denen sogar noch mehr rausholen können.

                                          Man bekommt außerdem immerhin den Ansatz einer guten Geschichte mit Botschaft geboten. Allerdings wirkt die Auflösung schon ein wenig sehr konstruiert. Natürlich trägt Emmerich dann vor allem zum Ende hin nochmal etwas dick auf, aber auch hier hält er sich für dieses Thema mit übertriebenem Patriotismus zurück und gibt dem Film mitunter sogar eine ironische Ader. Zumindest kam das oft so rüber.
                                          Jetzt muss man natürlich sagen, dass „White House Down“ alles andere als ein Film mit Anspruch ist, aber wer erwartet das auch schon. Als Spätsommer-Blockbuster erfüllt er voll und ganz seinen Zweck, er macht Spaß, unterhält gut und ist nicht gänzlich ohne Hintergedanken gedreht. Also, was kann man da groß meckern?

                                          http://planetofpictures.blogspot.com/2013/09/white-house-down-us-2013-roland-emmerich.html

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                                          • Deutlich besser und sympathischer als der behämmerte "Olympus Has Fallen". Emmerich macht vieles richtig und liefert meiner Meinung nach einen soliden Blockbuster ab, der nicht mit Humor und ironischen Einlagen geizt. Für die anspruchslose Unterhaltung perfekt geeignet.

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                                              über Hass

                                              „Dies ist die Geschichte einer Gesellschaft, die fällt…“

                                              Schon im Vorspann von „La Haine“ wird der titelgebende Hass deutlich. Ein Junge wurde von einem Polizisten lebensbedrohlich verletzt, eine Welle der Wut prasselt nun auf die Polizei ein. Aufstände, die wie eine Straßenschlacht anmuten. Auf Gewalt wird mit Gewalt reagiert. Schuldlos ist niemand.
                                              Es sind soziale Missstände, die der Film in einer bemerkenswerten Weise aufzeigt. Der Hass ist in jeder Szene spürbar, immer präsent, auch wenn er nicht direkt sichtbar ist. Er ist nachvollziehbar, fast schon eine logische Konsequenz der Ereignisse. Es ist ein erschreckendes und authentisches Bild, das uns der Film aufzeigt und einem nicht mehr aus dem Kopf gehen will.
                                              Nichts wirkt gestellt, oder konstruiert. Man hat vielmehr das Gefühl, dass so etwas zu jeder Zeit passieren kann.

                                              „Während sie fällt, sagt sie, um sich zu beruhigen, immer wieder: Bis hierher lief’s noch ganz gut, bis hierher lief’s noch ganz gut, bis hierher lief’s noch ganz gut…“

                                              Die Schwarz-Weiß-Bilder, die Regisseur Mathieu Kassovitz einsetzt unterstützen die authentische Atmosphäre des Films und lassen „La Haine“ stellenweise wie eine Dokumentation wirken. Die Kamera begleitet die Protagonisten beinahe unauffällig, als würde man sie bei ihrem Treiben beobachten. Hektische Schnitte gibt es genauso wenig wie eine durchgehende Filmmusik. Und auch die Dialoge wirken nicht künstlich, sondern genau so wie man es in diesem Milieu erwartet. Als hätte man sie aufgezeichnet und in diesen Film übertragen. Dadurch wirkt „La Haine“ noch realistischer und erschütternder, man merkt, dass die Macher sich Gedanken gemacht haben und dass sie Ahnung von alldem hatten. Vereinzelt gibt es vielleicht Stellen, wo alles etwas aufdringlich und übertrieben wirkt und die ein wenig vom Rest abfallen. Aber darauf möchte man gar nicht so sehr rumreiten.

                                              Die große Stärke des Films ist auch die Handlung, obwohl diese gar nicht mal so spektakulär ist. Drei Jugendliche laufen durch die Gegend und wissen nichts mit sich anzufangen. Sie warten auf die Nachricht, ob ihr Freund überlebt, nachdem er von einem Polizisten schwer verletzt worden ist. Der Film konzentriert sich ausschließlich auf diesen einen Tag. Wie die drei Freunde mit dieser Situation umgehen und wie sie mit ihrem Leben in den Vorortsvierteln von Paris zurechtkommen.

                                              Nie kommt bei „La Haine“ auch nur in Ansätzen Langweile auf, wobei das auch keine Anforderung für solch einen Film sein sollte. Aber Kassovitz hält das Interesse stets aufrecht und bietet dem Zuschauer immer wieder etwas Neues. Man taucht quasi für 90 Minuten vollkommen in diese andere Welt ein. Dazu tragen auch die tollen Darsteller bei. Im Jahre 1995 stand Vincent Cassel noch am Anfang seiner Karriere, jetzt ist er einer der bekanntesten Schauspieler Frankreichs und hat sogar in Hollywood Fuß gefasst. Warum, kann man hier sehen. Seine Figur hat eine unglaubliche Präsenz und sein Handeln bringt er ungemein glaubwürdig rüber. Er ist mit Abstand der Beste im Cast. Aber auch die anderen Darsteller machen ihre Sache erstaunlich gut und verkörpern ihre Rollen ebenfalls sehr überzeugend.
                                              Bemerkenswert ist auch, dass man „La Haine“ seine knapp 20 Jahre kaum ansieht und dass das Thema und die Ereignisse in diesem Film auch heute noch akute Probleme in Frankreich sind. Der Film ist ein Abbild dieser Zeit und womöglich schon jetzt ein Klassiker des französischen Kinos.

                                              „…Aber wichtig ist nicht der Fall, sondern die Landung.“

                                              http://planetofpictures.blogspot.com/2013/09/hass-fr-1995-mathieu-kassovitz.html

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                                              • Super, dass der läuft! Wird auf jeden Fall aufgenommen.

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                                                  • 8

                                                    “Time slows down right before an accident, and I had time to think about things. I thought about what an undertaker had told me once that your hair keeps growing, for a while anyway, after you die...”

                                                    Dass die Coens gute Filme machen, ist inzwischen bekannt. Wahrscheinlich gehören sie sogar zu den beliebtesten Filmemachern unserer Zeit. Kein Wunder, schließlich haben sie schon für das ein oder andere Meisterwerk gesorgt. Viele denken dabei vor allem an NO COUNTRY FOR OLD MEN, FARGO, oder THE BIG LEBOWSKI. Aber es gibt auch noch einige nicht ganz so bekannte Werke von den Regie-Brüdern, die ähnlich genial sind wie die obigen. Man denke da an BLOOD SIMPLE, BARTON FINK, oder ganz besonders auch an THE MAN WHO WASN´T THERE.

                                                    Aber warum wird dieser Film so oft übergangen, wenn man über die Coens spricht? Vielleicht weil es ihr untypischster ist und er nicht die ganz großen Erfolge feiern konnte. Weder an den Kinokassen, noch bei den großen Filmpreisen. Dabei liefern sie hier mit ihre beste Arbeit ab. „The Man who wasn´t there“ ist nicht nur eine Hommage an den Film Noir, sondern auch erstklassig erzählt, gespielt und bebildert. Stammkameramann Roger Deakins fängt stilvolle und beeindruckende Schwarz-Weiß-Bilder ein. Jede Einstellung scheint genau durchdacht und geplant, nichts wirkt einfach grundlos zur Schau gestellt. Wenn man die bekannten Darsteller nicht hätte, würde man ohne Zweifel denken, dies sei ein Film aus den 40ern.

                                                    Aber es gibt sie natürlich, die Schauspieler. Und sie alle liefern eine grandiose Leistung ab. Natürlich ganz besonders Billy Bob Thornton, der die Hauptfigur spielt, Mr.Crane, ein Mann, der nicht viel redet, der kaum eine Miene verzieht. Der Mann, der nicht da war. Was er aus dieser Rolle herausholt ist einfach nur Wahnsinn. Seine aufs äußerste begrenzte Mimik und seine erzählende Stimme aus dem Off, bringen einem seine Figur so nahe, dass man die ganze Zeit über von ihr fasziniert ist. Auch weil man den Schauspieler hinter der Rolle vollends vergisst und nur noch die Person im Film sieht. Eine Meisterleistung von Thornton, viel mehr kann ein Schauspieler nicht erreichen.
                                                    Natürlich profitiert er auch vom fantastischen Drehbuch der Coens, die ihm Monologe in den Mund legen, wie sie besser fast nicht sein können. Das hat mitunter schon literarische Züge, wie ein Buch und Film in einem. Vor allem die Art wie die Gedanken von diesem Mr. Crane rübergebracht werden ist faszinierend und zum Ende hin schon beinahe philosophisch.

                                                    Außerdem wirft der Film einen makaberen Blick auf die Justiz und durchleuchtet das Schaffen von Anwälten auf groteske Weise. Typisch für die Coens wird an geeigneten Stellen eine Prise von schwarzem Humor beigemischt, obwohl der Grundton des Films eher melancholisch und ernst ist.
                                                    Auch die ganze Geschichte ist von vorne bis hinten stimmig, die vielen Wendungen glaubwürdig und nicht voraus zu sehen. Eigentlich gibt es an „The Man who wasn´t there“ nichts auszusetzten. Er ist bis zum Ende perfekt, lässt einen ein Stück weit sprachlos und schwermütig zurück, aber auch mit dem Gefühl, einen tollen Film gesehen zu haben.

                                                    “...and then it stops. I thought, what keeps it growing? Is it like a plant in soil? What goes out of the soil? The soul? And when does the hair realize that it's gone?”

                                                    http://planetofpictures.blogspot.com/2013/08/the-man-who-wasnt-there-us-2001-joel_30.html

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