BobbyIII - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
Star Wars: AndorScience Fiction-Serie von Tony Gilroy mit Diego Luna und Genevieve O'Reilly.+19 Kommentare
-
EternautaEternauta ist eine Drama aus dem Jahr 2025 mit Ricardo Darín und Carla Peterson.+16 Kommentare
-
AdolescenceAdolescence ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Stephen Graham und Jack Thorne mit Stephen Graham und Owen Cooper.+13 Kommentare
-
Die GlaskuppelDie Glaskuppel ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 mit Léonie Vincent und Johan Hedenberg.+12 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Mission: Impossible 8 - The Final Reckoning185 Vormerkungen
-
From the World of John Wick: Ballerina152 Vormerkungen
-
Final Destination 6: Bloodlines121 Vormerkungen
Alle Kommentare von BobbyIII
Ruhe in Frieden.
Es ist bei mir sehr selten, dass ich so betroffen war wenn ein Schauspieler oder Filmschaffender verstorben ist, da ja trotz aller Bewunderung oftmals der persönliche Bezug fehlt. Heute allerdings gings mir wirklich Nahe. :(
Da ich gerade nicht weiß wo ich es am besten hinposte, passt es hier vielleicht am besten. Auch weil ich meinen Kommentar auf der Sopranos Seite unangetastet lassen möchte. Habe heute die Sopranos Staffeln wie auch einige Filme die ich mit ihm auf DVD habe nochmal rausgeholt und möchte ganz kurz anmerken wie sehr ich, obwohl ich weiß dass es doch recht umstritten ist, das Sopranos-Ende nicht nur liebe, sondern regelrecht vergöttere. Auch wenns grad nix zur Sache tut.
"I just don't think I'm that interesting. I don't think what I have to say is that interesting. To hear me go blah, blah, blah, blah, blah. I mean, who... cares?" - James Gandolfini
Mich und viele andere auch hat es interessiert. Ruhe in Frieden.
Erwartet habe ich einen "Drive"esken Film auf zwei Rädern, bekommen habe ich ein absolut unerwartetes menschliches Epos in tollen Bildern, donnerndem Sound und verschiedenen Parts, die beinahe an einen in mehrere Teile aufgesplitteten typischen Kubrick-Film erinnerten. "The Place Beyond the Pines" ist ein Film, der es geschafft hat mich fertig zu machen, weil mir die Entscheidungen der Protagonisten Nahe gingen und mir teilweise sehr schwer im Magen lagen. Einen Film, der es vermag die dünne Linie zwischen gut und böse noch mehr zu verwischen und der mich immer und immer wieder mit der Dampfwalze getroffen hat.
Auch vor der Besetzung zieh ich meinen Hut. Gosling und Cianfrance, das hat bereits bei "Blue Valentine" sehr gut geklappt - Auch wenn der gute Ryan hier mehr denn je seine Drive-Rolle spielt, nur mit Tattoos statt Zahnstocher im Mundwinkel. Daneben steigert Bradley Cooper weiterhin, nach seiner durchaus guten Darstellung in "Silver Linings Playbook", bei mir persönlich seine Reputation.
Ebenso möchte ich es mir nicht heraus nehmen die verschiedenen Parts des Filmes gegeneinander zu stellen und einem Vergleich auszusetzen. Denn Cianfrance versteht es diese zu einem großartigen Film zu verstricken und ihn trotz seiner 140 Minuten Laufzeit niemals langweilig werden zu lassen, da aufgrund der Aufteilung immer wieder neue Aspekte gewonnen werden.
Nachdem ich auch noch einmal kurz die sehr gute und immer nah am Protagonisten bleibende Kameraführung erwähnen möchte (check, hiermit erledigt), bleibt nach genauerem Nachdenken eigentlich kein einziger Kritikpunkt, der mir explizit im Gedächtnis geblieben ist und den ich dem Film ankreiden möchte. Es gibt wohl kaum ein besseres Fazit, welches man einem Film machen kann, als das man nichts weiß was man an ihm kritisieren kann.
Um mal den nervenden Klugscheißer raushängen zu lassen (Sorry dafür ;) ). Das heißt bei Videospielen aber Lokalisation, nicht Synchronisation.
Die beiden Filme "Am wilden Fluß" und "Auf der Flucht" haben in meiner persönlichen Erinnerung etwas gemeinsam. Als ich noch recht jung war, schätze gute 10 bis 12 Jährchen, kam es mir so vor als kamen beide Filme unheimlich oft im Fernsehen. Das kann wirklich so gewesen sein oder daran liegen dass die Werbung für diese beiden Filme in der Werbung lief die ich bei anderen Filmen mit auf VHS aufgenommen habe. Und demnach, wie man in dem Alter so ist, wenn man einzelne Filme auf VHS immer wieder geschaut hat, diese Werbungen unendlich oft gesehen habe. Die beiden Filme allerdings, habe ich damals nicht geschaut. Mir blieb nur diese unglaublich lebhafte Erinnerung an die Werbungen beider.
Vor 1-2 Jährchen habe ich dann auf der "Auf der Flucht" gesehen und empfand diesen als großartig und hab mir die Frage gestellt warum ich ihn nie vorher gesehen habe. Als nun heute also "Am wilden Fluß" im TV lief bin ich aufgrund der selben Vorzeichen sehr positiv an diesen Film rangegangen.
Der Film allerdings ist leider nicht viel mehr als ein 90er Jahre Durchschnitts-Thriller, mit leichten Kammerspiel-Anleihen. Reilly, Streep, Bacon und Strathairn sind allesamt gute Schauspieler die hier leider ihr Können nicht vollends ausspielen können. Ein gewisses Maß an Spannung hat der Film allerdings trotzdem zu bieten. Das und die wirklich schöne Naturkulisse sorgen daher auch mit dafür, dass der Film nicht vollkommen im Einheitsbrei baden geht, können ihn aber auch nicht in irgendwelche Top-Listen hieven.
Aus meiner persönlichen Geschichte heraus wird mir die Werbung für den Film immer mehr in Erinnerung bleiben als der Film selber, dieser ist aber dennoch einer Erst-Sichtung wert.
Meine Lieblings Star Trek Serie ist und bleibt The Next Generation. Auch wenn die Originial Series einen höheren Kult und Trash-Faktor bietet, fiel die Ausstrahlung von Picard und seiner Crew in meine Kindheitszeit und hat damit bleibenden Eindruck hinterlassen.
Ich glaub ich kann mit Fug und Recht behaupten niemals zuvor in einem Kinosaal so viel rote Pampe, andere nennen es auch Blut, vor die Augen bekommen zu haben. Leider ist das aber auch mein ganz großes Problem mit dem Film. Der Film setzt fast ausschließlich auf die explizite Zurschaustellung von sehr vielen (im wahrsten Sinne des Ausspruches) ins Mark gehenden Szenen. Sodas in manchen Sequenzen sogar stumpfe, nur auf den Schock geifernde, Streifen wie Saw und Hostel ziemlich brav dagegen wirken. Die Grund-Atmosphäre wird leider nur sehr selten wirklich beklemmend und obwohl die Bilder in manchen Einstellungen wirklich gut und der Score sehr gut sind, schafft es der Film nicht auch nur den geringsten Suspense aufzubauen. Brauch er ja auch nicht, wenn alle 2 Minuten mit einem weiteren Jump-Scare versucht wird, ein bisschen vom maßlosen Blutvergießen der zwischenzeitlichen 119 Sekunden abzulenken.
Zu Gute halten kann man dem Film aber, dass er sehr kurzweilig ist und er mich, obwohl ich ihn qualitativ nicht so berauschend fand, zu keiner Zeit gelangweilt hat. Ganz wichtig sollte im übrigen sein den Film erst nach Ende des Abspanns zu verlassen.
Sehr interessante Doku über ein Thema, von welchem man zwar weiß, dass es existiert, aber über das (vor allem hier in Mittel- und Westeuropa) wenig, bis zu gar nichts, bekannt ist.
Der Film beginnt mit einem grundlegenden Abriss schwarzer und Banden-Geschichte in Los Angeles und führt darüber zum titelgebenden Thema. Gesprochen wird mit Mitgliedern beider Seiten, Aussteigern, Streetworkern, Historikern und Familienmitgliedern. Die Doku kann zwar nie wirklich tiefere Spuren hinterlassen als an der Oberfläche zu kratzen, dennoch reicht das schon um dem interessierten Zuschauer Einblicke und neue Sichtweisen zu bieten.
Erinnert mich irgendwie stark von Aufmachung, Musik, Szenenbild und sogar kleines bisschen von der Story an "Misfits".
Aufmerksam auf "Rudy" (bleiben wir beim Original-Namen, der deutsche ist wirklich für'n Ar***) bin ich durch die Referenz in "The Newsroom" geworden, und da ich generell ein riesiger Sportfilm-Fan bin, war es keine Frage dass ich mir diesen anschauen musste.
Und gleich darauf stellt sich raus, dass "Rudy" viel weniger Sportfilm als Biopic ist. Mit Ausnahme der letzten 20 Minuten sind Sportszenen spärlich gesäht. Es ist das Leben eines vom sozialen Stand der Familie sowie körperlich benachteiligten jungen Mannes der sehr oft scheitert und dennoch niemals aufgibt. Ja, das klingt sehr klischeehaft! Und das ist es wohl auch. Aber der Film packt einen emotional. Und das stellenweise mit einer unbeschreiblichen Intensität. Außerdem sind die jungen Sean Astin, Jon Favreau und Vince Vaughn wirklich einen Blick wert.
Interessant ist auch die Tatsache, dass der heutzutage als Motivationstrainer arbeitende Daniel Eugene "Rudy" Ruettiger allgemeinhin als großer amerikanischer Held zählt, der den American Dream gelebt hat wie kaum ein anderer.
Letztes Jahr auf einem Moviepiloten-Treffen beim Schrottwichteln "geschenkt" bekommen (wohl besser gesagt jemandem das Geschenk gemacht ihm den abzunehmen) konnte ich die Blu-Ray von "Lord of the Dance" nie schauen weil ich keinen Blu-Ray Player hatte. Diesem Umstand wurde jetzt Abhilfe geleistet. Meine Wohnung wurde endlich mit der Möglichkeit ausgestattet Blu-Rays zu schauen. Da die beiden persönlichen Lieblingsfilme die ich mir gleich zum Player-Erwerb dazu geholt habe schnell geschaut wurden, kam es nun zur Sichtung der "Lord of the Dance"-Blu-Ray.
Und ganz ehrlich: Das ist nun wirklich ganz und gar nicht mein Metier. Dennoch kann ich nicht behaupten dass es sich um verworfene 95 Minuten meines Lebens handelten. Da habe ich schon viele weitaus größere Lebenszeitverschwendungen gesichtet. Natürlich ist das hier nicht ganz meine Welt und ich würde nie live zu einer solchen Tanzveranstaltung gehen. Aber über die Laufzeit der DVD fand ich das doch ganz interessant. Eine nette Show, eine nette Inszenierung und überraschenderweise keine Spur von Langeweile. Und egal was man von der ganzen Sache halten mag, die Tänzer haben meinen höchsten Respekt für die unglaubliche Geschwindigkeit in den Choreografien und ein unglaubliches Maß an Körperspannung. Ich möchte nicht wissen wie viel Disziplin und Schweiß in einer solchen Ausarbeitung steckt.
Ich bin mir zwar nach wie vor nicht recht sicher was ich weiterhin mit der Blu-Ray anfangen soll, aber ich schätze ich behalte sie bis ich jemand weiterem dann das "Geschenk" machen kann.
Wie jedes Jahr. Für 5 Sekunden habt ihr mich und dann gehts Licht auf! ;)
PS: Rickrolling in 2013 (im Link)? Da hat wohl jemand vor ein paar Wochen "Youtubers React" geschaut! ;)
War Staffel 1 (Murder House) zwar durchweg gut, aber nicht komplett fesselnd, besticht Staffel 2 (Asylum) durch eine sehr dichte Story mit vielen Handlungen in welchen auf viele Charaktere eingegangen wird aber keiner wirklich als der Hauptcharakter bezeichnet werden kann. Der Gore-Level wird in einigen Szenen gegenüber der Vorjahresstaffel deutlich gesteigert. Das geschieht aber nicht auf Kosten des Suspense-Levels. Gab es bei Murder House trotz der guten und verzwickten Mystery Handlung wenige Gänsehautmomente zeichnet sich Asylum durch min. 1-2 gekonnt starke Gruselszenen pro Folge aus. Nicht auszumalen wie gut Staffel 3 (Coven) wird, wenn nochmal der selbe qualitative Sprung zwischen den Staffeln gemacht wird.
Millennium-Trilogie Part 3: Vergebung
Nachdem ich nun das dritte Buch abgeschlossen habe, welches ich großartig finde, konnte ich auch den letzten Film sichten. Hatte sich das zweite Buch seine weniger mitreißenden Stellen gegönnt, fesselt das Dritte wieder wie der Erstling von vorne bis hinten.
Das Wiederum erschwert allerdings die Prämisse für den dritten Film. Fand ich den zweiten Film zwar nicht so gut wie den ersten aber im Vergleich zum Buch sogar besser, weil er das Uninteressante einfach aussparte, hat der Dritte das Problem eines noch umfangreicheren Buches mit weniger Uninteressantem. Das führt zu unvermeidbaren, aber auch sehr starken Kürzungen und dazu das einem meiner persönlich liebsten Erzählstränge der Weg in den Film komplett verwehrt geblieben ist.
Von den für Buchkenner empfindlichen Kürzungen abgesehen, bietet "Vergebung" eine spannende und gut inszenierte Fortsetzung zum offenen Ende des zweiten Teils und verfügt dabei zusätzlich über ein mitreißendes Finale vor Gericht. Allerdings reicht die Verfilmung niemals an die Klasse der literarischen Vorlage heran.
Noch ein kleiner Nachtrag: Die Umsetzung von Annika Gianini empfinde ich als sehr misslungen. Ist sie im Buch sehr smart und tough und hält sich strikt an den erarbeiteten Plan. Wirkt der Charakter im Film eher so, als dass man ihn mit der Nase direkt in die richtigen Indizien reindrücken muss, damit sie die richtigen Schlüsse zieht.
Sehr beeindruckt von Corey Stoll in David Finchers "House of Cards". Neben Kevin Spacey für mich der Schauspieler der Serie. Obwohl er optisch auch jeden Türsteher mimen könnte, hat er dennoch ein sehr sympathisches Erscheinen und behauptet sich in dem generell sehr starken Cast der Serie mit Bravour. Hoffe auf mehr.
Kennzeichnet man Advertorials nicht eigentlich?
Millennium-Trilogie Part 2: Verdammnis
Habe ich bei meinem Kommentar zum ersten Teil der Trilogie noch geschrieben, dass ich das Buch in 2 Tagen verschlungen habe und im Anschluß den Film gesichtet habe, fällt jetzt auf dass ich diesen Kommentar vor fast zwei Wochen verfasst habe. Demnach habe ich den zweiten Teil nicht annähernd so schnell verschlungen. Und das hatte nicht wirklich mit den 100 Seiten mehr zu tun. An vielen Stellen ging dem zweiten Buch einfach die Dauerspannung des Vorgängers ab.
Komprimiert auf die 130 Minuten des Films konnte dieses zeitweilige (nicht durchgängige) Spannungsdefizit der literarischen Vorlage aber durchaus zufriedenstellend kompensiert werden. Es handelt sich bei Daniel Alfredsons Werk um eine würdige Fortsetzung, die nach dem abgeschlossenen ersten Film, den Auftakt zur zweiteiligen Fortsetzung gibt.
"Verdammnis" stellt von den beiden Hauptcharakteren mehr Lisbeth Salander in den Fokus, wo in "Verblendung" ein wenig mehr auf den Charakter von Mikael Blomkvist Wert gelegt wurde. Allgemein ist zu sagen dass der Film die Spurensuche nach wie vor in den Vordergrund stellt. Die Fortsetzung aber mehr Thriller ist wo der Vorgänger den Graphen ein wenig mehr Richtung Krimi ausschlagen ließ.
Wie gehabt wurden auch in dieser Verfilmung viele Aspekte, der doch üppigen literarischen Vorlage ausgelassen. Was dem Film zwar nicht all zu viel schadet (da das Buch gerade in der ersten Halbzeit (zu) viel Luft bietet), er aber deshalb einige Aspekte nicht so gekonnt und bogenreich erklären und verpacken kann und manch eine Auflösung dem Zuschauer eher plump serviert wird.
Die Voraussetzungen waren so gut. Ich liebe (um nicht von vergöttern zu reden) Sarah Polley, sei es vor oder hinter der Kamera. Zusätzlich mag ich Michelle Williams und Seth Rogen sehr gerne und ich stehe generell auf kleine Independent Filme mit aus dem Leben gerissenen Situationen. Es hätte so schön sein können.
Und eigentlich mag ich den Film auch.
Es gibt nur ein Problem: Damit der Film seine komplette Wirkung entfalten kann müsste man den Charakter des Daniel sympathisch finden. Das ist er nur überhaupt nicht. Das liegt vielleicht einerseits daran dass er etwas falsch angelegt ist und dass er, meiner Meinung nach, mit Luke Kirby komplett fehlbesetzt ist. Ich kann leider einfach nicht erkennen wo er sympathisch sein soll, für kleine träumerische Girlies vielleicht.
Ansonsten ist der Film sehr ehrlich und emotional und auf technischer Ebene solide. Er scheut keine Extrem-Situationen. Sei es die Nacktheit körperlicher, seelischer oder erotischer Natur. Die Besetzung von Rogen in einer nicht-komödiantischen Rolle finde ich darüber hinaus mutig und im Nachhinein auf keinen Fall falsch. Zusammen mit Michelle Williams wird die in Routine festgefahrene und dennoch nicht lieblose Ehe sehr gut portraitiert.
Wenn nur dieser eine Punkt nicht wäre, der mir den Zugang zu der ganzen Thematik so unglaublich schwer macht, weil er dadurch so unglaubwürdig erscheint. Nicht auszumalen welche Bewertung er dann von mir erhalten hätte. An meiner Meinung über Sarah Polley ändert das alles aber rein gar nichts.
Zum Abschluß würde ich gerne noch zwei Szenen erwähnen die ich persönlich ganz groß fand. Da wäre zum einen die Szene mit beiden im Fahrgeschäft zu "Video killed the radio-star", zum anderen die emotionale Wucht in einem so unglaublich simplen Dialog wie "I'm just making chicken" - "You always do" - "Ya!".
"Verblendung" von David Fincher ist kein wirkliches Remake des schwedischen Films von 2009. Es ist eher angelegt als eine andere Verfilmung des Buchstoffes. In vielen Momenten, vor allem was den Aufbau der Charaktere und der Story angeht ist die amerikanische Version sogar näher an der literarischen Vorlage als der Film von Niels Arden Oplev. Nur diese Änderungen der schwedischen Version hatten durchaus ihren Grund: So konnte man das Buch auf die Filmlänge runter brechen. Dadurch dass Fincher diese Änderungen nicht durchführt, hetzt er in vielen Momenten, vor allem zu Beginn, nur so durch die Geschichte, ohne das Szenen Zeit gegeben würde eine größere Wirkung oder Atmosphäre aufzubauen. Das ist ein kleiner Makel.
Und dennoch gefällt mir der Film. Eigentlich sogar besser als die schwedische Verfilmung. Das liegt zum einen an dem großartigen Score von Trent Reznor (Die Szene mit dem Nine Inch Nails Shirt war zu herrlich) und zum anderen an der Optik, die mir aus dem wohl subjektivsten Grund überhaupt so gut gefällt. Da es in David Finchers Verfilmung in vielen Momenten so aussieht wie in meinen Vorstellungen als ich Stieg Larssons Buch gelesen habe.
Es ist diese ganz persönliche Sichtweise und die größere Nähe zu der geliebten literarischen Vorlage die bei mir dazu führen von zwei guten Filmen diesen zu bevorzugen.
"The Wire" ist eine einzigartige Serie. Und das ist noch nicht einmal wertend gemeint. Einzigartig ist hier wirklich auf das Alleinstellungsmerkmal bezogen. Die Serie deckt ein über fünf Staffeln aufgebautes unglaubliches Spektrum ab. Es ist eine Millieustudie über Polizeiarbeit auf sämtlichen Ebenen und sämtlichen Abteilungen Baltimores, über Dealer und andere Verbechen auf allen Ebenen und allen Vierteln der Stadt, über die Arbeit an den Docks, in den Schulen, in den Zeitungen. Die Serie baut von Staffel zu Staffel eine neue Ebene ein und verliert diese (mit Ausnahme des Docks-Millieus vielleicht) nie wieder komplett aus den Augen. Es ist den Machern und Verantwortlichen hoch zuzuschreiben eine Serie mit einem solch breiten Spektrum geschrieben und konsequent weiter geführt zu haben, ohne Rücksicht auf (Dumpfbacken-)Publikum und anderen Serien-Konventionen. Auch wenn es sich nie um meine persönliche Lieblingsserie gehandelt hat, ist "The Wire" einzigartige TV-Geschichte.
Da steigt doch die Vorfreude des gemeinen Fans! :)
Heute war mein Tag. Eine Videothek in einem Dorf meiner Nähe hatte Räumungsverkauf. Diese Gelegenheit konnte ich nicht verstreichen lassen und habe sie auch nicht verstreichen lassen. Ich habe zwar massig Geld für massig DVDs gelassen. Aber im regulären Verkauf hätte es mich das vier- oder fünffache gekostet! Also?! Celebration!
Unter den (vielen) Filmen die ich mir zugelegt habe sind zu einem großen Teil welche, die ich bereits aus dem Kino oder anderen Gelegenheiten kannte und welche ich damals für gut befunden habe. So auch John Carpenter's The Ward. Der ja anscheinend bei einem Großteil der Zuschauer durchgefallen ist. Also hatte die Zweitsichtung heute auch den Sinn und Zweck zu erforschen ob mir der Film tatsächlich gefällt oder ob ich ihn damals situationsbedingt für besser empfand als er eigentlich ist.
Und ich muss sagen, an meiner Ersteinschätzung hat sich nichts geändert. Ich kann durchaus verstehen welche Schwächen in diesem, John Carpenters, Spätwerk von vielen Zuschauern gesehen werden. Ja, es handelt sich nicht um das ausgeklügeltste Drehbuch und auch nicht um die großartigste überraschungsreichste Story. Aber ich empfand ihn als durchweg spannend und unterhaltend. Zusätzlich verbreitet der Film eine triste, und der Location entsprechende, Stimmung, welche auch durch nette Kameraeinstellungen und sparsam eingesetzte Musik unterstützt wird.
Leider, Leider, Leider. Dann doch alles wie erwartet. Schweiger spielt den coolen Draufgänger, der mehr Leichen zurücklässt als das er Fragen stellt, der natürlich ALLES gegen Richtlinie macht und am Ende damit auch noch richtig lag.
So und jetzt die Frage des Tages: Wer hat Schweigers Tatort genau so vorhergesagt? Ich denke mal 90% all derer die sich ein paar Gedanken darüber gemacht haben.
Das ist nicht nur vorhersehbar, das ist irgendwo auch viel mehr "Alarm für Cobra 11" als "Tatort".
Zur Seite gestellt wird ihm natürlich ein genialer Hacker, der als solcher nur leider nie eingeführt wird, sondern eigentlich sein Partner, ein otto-normaler Ermittler, sein soll. Aber egal, es muss halt jemanden geben der ALLES über die Datenleitungen machen kann, damit man ein klischehaftes "Brain & Muscles" Ermittler-Duo zusammen hat.
Weitere Tatorte mit Schweiger werde ich mir zwar anschauen, aber der ganze Charakter des Nick Tschiller ist so nervig, dass meine Erwartungen an den Hamburger Tatort von nun an sehr sehr gering sind.
Etwas abgewinnen konnte ich alerdings der Kamera und dem Schnitt. Dynamisch, sehr lebendig, nah am Mann. Das mit Abstand Positivste an Willkommen in Hamburg.
"welcher unter keinen Umständen mit dem gleichnamigen Michael Mann -Film verwechselt werden sollte."
Der wichtigste Satz des ganzen Artikels (Gott sei Dank kein Remake). Der Rest ist mir bei den oben stehend mitwirkenden Personen ziemlich egal.
Die Meinungen über Tom Hoopers "Les Miserables" gehen ja durchaus auseinander. Ich persönlich war bis vor 2-3 Jahren kein großer Fan was Film-Musicals angeht. Aber, der aufmerksame Leser mag die Vergangenheitsform bemerkt haben, in den letzten Jahren hat sich meine Einstellung bezüglich dieser Film-Gattung stark in die andere Richtung entwickelt. Daher war meine Vorfreude auf diesen Film sehr stark und dennoch musste ich doch gehörige Wochen bis nach Filmstart warten bis ich endlich die Zeit und Möglichkeit hatte ihn mir anzuschauen.
Und in dem Universum der auseinandergehenden Meinungen über diesen Film steh ich eindeutig auf der positiven Seite. Von Bild- und Szenenkomposition begeistert, von der Musik total im Rausch, von großartigen schauspielerischen Leistungen in Bann genommen, von Anne Hathaway zum allerersten Mal restlos beeindruckt genoss ich diese 158 Minuten als wäre es ein viel zu kurzer emotional mitnehmender Traum.
Auch ich möchte nicht verschleiern dass der FIlm vielleicht über die eine oder zweite Schwäche verfügt, dennoch hat mich der Film viel zu stark mitgerissen um diesen Makeln zu viel Beachtung zu schenken.