ChristianGe - Kommentare

Alle Kommentare von ChristianGe

  • 8 .5

    (..) Eine Vater-Sohn-Geschichte, Verantwortung, Selbstreflexion, Loslassen, Spannung, Wagenrennen, Action, und das vor großartigen Bildern ... und das alles in einem nur sieben Minuten kurzen Animationsfilm, mehr kann ein Trickfilm kaum leisten, meisterhaft!

    • 7 .5

      (..) Theodore Ushevs kanadischer Kurzfilm, entstanden im so genannten "lincut-Stil", also auf sehr holzschnitt-artiger Vorlage, darüber Radierungen, überzeugt durch seine sehr mysthische Geschichte. Durch die feinfühlige Erzählerinnen-Stimme wird man in das Schicksal von Vaysha beinahe "hineingezogen".

      • 5 .5
        über Pearl

        (..) Nach seinem Oscar(R)-prämierten Trickfilm "Feast" ("Liebe geht durch den Magen") bedient sich Patrick Osborne erneut des skizzenartigen "Meander"-Programms, das es ihm erlaubt, auf einer CG-Oberfläche zu zeichnen. Auch "Pearl" sieht deshalb weitaus "handwerklicher" aus mit seiner statischen Kamera und seinen 360 Grad-Schwenks als beispielsweise das Hochglanz-CGI-Produkt "Piper" aus dem Hause Pixar. Weil seine schöne Vater-Tochter-Geschichte weitaus weniger haften bleibt als die Kurzgeschichten der Konkurrenz wird es für Osborne diesmal nicht reichen.

        • 8 .5
          über Piper

          (..) Für sein Regie-Debüt hat sich Alan Barillaro ausgerechnet eine Geschichte ausgesucht, die nicht neu ist. Wer noch die Anfangsszene von Ben Stassens "Sammys Abenteuer" (2010) im Kopf hat, sollte diesem handwerklich ausgezeichneten Produkt ein: "Moment mal!" entgegenrufen ... Pixar und seinem Meister-Animation-Designer Barillaro ("Findet Nemo", "Findet Dorie") ist das aber schei..nbar egal, das Disney-Studio zieht hier jedenfalls alle Register. Der Oscar wohl ein "sicheres Ding".

          • 5 .5

            (..) In dem atmosphärisch dicht inszenierten Kammerspiel von Selim Azzazi treffen nicht nur zwei Menschen unterschiedlichen Alters aufeinander sondern auch zwei Protagonisten mit unterschiedlichen (Lebens-)Einstellungen sowie gesellschaftspolitischen Auffassungen. Weil die Voraussetzung, dass der eine sein Ziel nur erreichen kann, wenn es der andere zulässt (Einbürgerung), und die politischen Hintergründe nur für Kenner in Gänze durchschaubar sind, bleibt der Kurzfilm hinter ähnlichen, spannenden Rededuellen („Frost/Nixon“, „Das Interview“) zurück.

            • 7 .5

              (..) Timo von Gunten inszeniert die sommerleichte Liebesromanze, die auf einer wahren Begebenheit beruht, als typisch französisches, dialoglastiges Wohlfühl-„Schmankerl“ mit einigen (unnötigen) Slapstick-Elementen und Randgeschichten. Im Kern überzeugt der Kurzfilm jedoch allein durch seine herzergreifende Geschichte und das famose Schauspiel von Jane Birkin als leicht schrullige Winke-Winke-Witwe.

              Oscar(R)-Chancen? Weiße Männer über 60 werden den Film lieben: hoch

              • 6 .5
                über Sing

                (..) Mit „Mindenki“ ist Kristof Deák eine schöne Metapher zu den Themen „Mundtot machen“, "politische Restriktion" sowie "kreative Opposition" gelungen. Deák setzt dabei auf die gewinnbringende Kombination von (Chor-)Musik und Gefühl, die bereits bei Filmen wie „Wie im Himmel“ oder „Wie auf Erden“ mitten in die Herzen der Zuschauer zielte.

                • 8 .5

                  (..) In der (kreativen) Kürze liegt die Würze. In nur 15 Minuten entflammt Juanjo Giménez eine bezaubernde Romanze, die bereits in Cannes für Furore sorgte und mit der Goldene Palme ausgezeichnet wurde. Mein Favorit für die Oscars(R) 2017.

                  • 4 .5

                    (..) Die junge Dänin Inger (Malene Beltoft Olsen) arbeitet ehrenamtlich in einer Flüchtlingsunterkunft in Kopenhagen und genießt die tägliche Abwechslung vom harten Singelalltag mit ihrer alkoholkranken Mutter. Als sie den Flüchtling Kwame kennenlernt, der seine Heimat Ghana verließ, um Geld für seine Familie zu verdienen, verdichten sich ihre Gefühle zu einer Romanze, die auf Gegenseitigkeit beruht. Da Kwame aber zahlreiche Geheimnisse in sich trägt, wird die Beziehung immer wieder auf eine harte Zerreißprobe gestellt.

                    Der Kurzfilm der dänischen Schauspielerin und Regisseurin Aske Bang setzt ganz auf das aktuelle Thema Flüchtlingskrise und Gutmenschentum. Ob ihre doch etwas naive künstlerische Sichtweise dazu einen positiven Beitrag innerhalb der aufgeheizten Problematik leistet, muss bezweifelt werden.

                    • 8 .5

                      (..) Zwölf Preise gab es für dieses herzergreifende Debüt bereits (u.a. Bester Animationsfilm Europas 2017), weitere werden folgen. Denn selten hat man mit mehr Leichtigkeit bedrückende Themen in einem Trickfilm umgesetzt gesehen, selten hat eine zu Herzen gehende Geschichte so sehr zahlreiche Herzen jeden Alters berührt (wie auch in meiner Vorstellung). Dringende Empfehlung!

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                      • 4 .5

                        (..) Szenisch gewährt uns Marie Kreutzer private Einblicke ins Elternsein, wie etwa der Sex während der Schwangerschaft, Geburten Zuhause oder bei ersten Elternabenden in der KiTa, in denen es auch um die richtige Zubereitung des Müslis geht. Die Klammer bildet dabei das neue Dokumentarfilmprojekt von (Marie Kreutzer Alter-Ego?) Stella, von einer dauergrinsenden Vicky Krieps halbwegs glaubhaft verkörpert, die sämtliche Freunde vor ihrer Kamera zu Wort kommen lässt. Das ist alles weder komisch noch unterhaltsam, eher bitter und tragisch. Vielleicht ein wenig tragik-komisch. Auf jeden Fall mehr "Feel bad" als "Feel good".

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                        • 4

                          (..) Warum sich ihre Dokumentation in Gedanken zu einer Unternehmensphilosophie (der dm-Drogeriemarkt-Kette) verliert, Manager beim "Fokussieren eines Baumes" in einem Seminar beobachtet werden oder Halbsätze aus einem Symposium rund um das Thema "From Ego to Eco" eingestreut werden, das sind nicht die einzigen Fragen, die nach den sehr unfokussierten und unausgegorenen 90 Filmminuten unbeantwortet bleiben. Lediglich das sehr persönliche Interview mit einem Investmentbanker, der nach einem Burnout aus seiner sehr gut honorierten Tätigkeit bei Lehman ausgestiegen ist, hat eine längere Halbwertzeit als der Nachhauseweg.

                          • 8 .5
                            über Casino

                            (..) Die nahezu perfekt inszenierten Dialoge und die grandiose Kameraarbeit von Robert Richardson runden die schauspielerische Qualität der Darsteller ab und machen "Casino" ohne Scheu vor Superlativen zu einem wahren Meisterwerk ...

                            • 5 .5

                              (...) Im Stile der inzwischen etwas überstrapazierten Mumblecore-Bewegung (Handkamera, Verzicht auf künstliches Licht, viel Improvisation) ist „Luca tanzt leise“ ein weiterer kleiner, durchaus sehenswerter Beitrag aus der „Darling Berlin“-Reihe („Käptn Oskar“, „Love Steaks“, „Lotte“), bei dem zwar nicht jeder Anschluss und jeder Schnitt sitzt, der aber vor allem Dank Schöne-Radunski als Luca für ehrliche, kurzweilige und unterhaltsame 70 Minuten sorgt.

                              • 6 .5
                                über Paula

                                (..) Der Mut, den Schwochow aufbringt, auf einen ganz besonderen Schwerpunkt zu setzen und damit den ein oder anderen (künstlerischen) Aspekt außen vor zu lassen, zahlt sich aus. Denn im Gegensatz zu anderen Biopics bleibt „Paula“ von Christian Schwochow viel länger im Gedächtnis des Zuschauers haften. Was nicht zuletzt an der Hauptdarstellerin – und den großartigen Nebendarstellern (Albrecht Schuch als Otto Modersohn) – liegt sondern vor allem an der Tatsache, dass er seine Hauptdarstellerin sowohl beim Aufstieg als auch beim Scheitern begleitet. Selten ist dem Zuschauer eine Figur in einem Biopic näher gekommen als Paula Modersohn-Becker im Film „Paula“ von Christian Schwochow.

                                • 4 .5
                                  über Arrival

                                  (..) Villeneuve zeigt sich vielmehr am Konflikt interessiert als an der Verständigung. Wie zuvor in „Sicario“ verliert er erneut das Ziel aus den Augen. Hier die Aussage, dort die Figur. Wie es zu einer gemeinsamen Sprache kommt, wie eine Einigkeit entsteht? – Keine Antwort(en). Clever ist allerdings, dass man sofort das Gefühl bekommt, Versatzstücke, Lücken, Zeitsprünge und unzählige Dopplungen seien sorgsam arrangiert. Am Ende verlässt man das Kino mit dem Gefühl, aus einem großen Filmrätsel entlassen worden zu sein. Ohne großes Weltzerstörungsgewitter. Oder eben aus einer gut verpackten Kurzgeschichte, umhüllt und angefüllt mit zahlreichen Versatzstücken, die im Sci-Fi-Regal vor sich hin staubten. Neu ist das Alles jedoch nicht.

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                                  • 7 .5

                                    (..) in dieser finnischen Dokumentation (..) lassen die sonst so verschlossenen Finnen ihren Gefühlen in den unterschiedlichsten, aufgehitzten vier Wänden freien Lauf. Die Tonlage ihrer Ausführungen bleibt in den mehr als zwei Dutzend Saunen, die das Kamerateam besuchte, überwiegend melancholisch - mit einigen heiteren Ausnahmen. Und wie es um die männliche Seele in Finnland bestellt ist, das wollten in Skandinavien nicht nur unzählige, interessierte Filmfreunde wissen, das sollten sich auch Kinogänger anschauen, die von Kunst mehr erwarten als beispielsweise eine zweistündige Posse über Pleiten, Pech und Pannen a lá "Willkommen bei den Hartmanns".

                                    • 7 .5

                                      (..) ohne Christians Beweggründe zu beleuchten, verdichtet sich der hervorragend besetzte Film im letzten Drittel zu einem packenden, sehr sehenswerten atmosphärisch dichten Schauspiel, das einem die Süd-Australische-Kälte in die Glieder treibt. Auch wenn Stone die Fallhöhe für die Offenlegungen zuvor etwas zu unrund positioniert bzw. präsentiert hatte.

                                      • 3 .5

                                        (..) "War on Everyone" gehört zu jener Sorte Film, die wie eine "kleine Fingerübung für Zwischendurch" anmuten. Coole Cops mit coolen Gesten, einer karikaturhaften Zuspitzung des Geschehens und ein Sperrfeuer an platten Onlinern, die Spätpubertierende auf dem Nachhauseweg zitieren. "Höhö, cool, wie der Große dem Handlanger minutenlang auf dem Hausdach den Kopf zertrümmert hat."
                                        Ja, verstanden, Mister McDonagh, alles nicht so gemeint, sie wollten doch nur spielen! OK, vielleicht ist ihr Film eine Hommage? Eine Persiflage vielleicht? Filmfans und vor allem -kritiker sollten wohl bei diesem kleinen Einfall von Film ihren Stock aus dem Arsch nehmen und die Dialoge zweier Starsky & Hutch-Doubles feiern. Nur darf die Frage erlaubt sein, warum in einer derart platten Art und Weise Gewalt und Zerstörung gefeiert und verherrlicht wird? Verpackt in teuren Anzügen, akzeptiert von verständnisvollen Partnerinnen, und verziert mit Simone de Beauvoir-Zitaten?

                                        • 7 .5

                                          (..) Durch die fein austarierte Beleuchtung, Mut machenden Aufnahmen von Klassenfahrten (u.a. nach Österreich) oder auch durch die beeindruckenden Einstellungen zum Thema Zusammenhalt und Kräfte innerhalb der Familien ist Ludwig hier ein ehrlicher und authentischer Film gelungen, der Mut macht und zum Nachdenken anregt.

                                          • 7 .5

                                            (..) Ohne seine Lieblingsschauspieler Johnny Depp und Helena Bonham Carter wirkt Burton wie frisch beseelt. Seine hervorragenden Kinder-Darsteller, allen voran – anscheinend von Martin Scorsese zum Diamant geschliffen („Hugo Cabret„) – Asa Butterfield als Jake Portman, danken es ihm mit viel Spielfreude und angenehmer Zurückhaltung. Und dann wäre da ja noch Eva Green.

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                                            • 6 .5

                                              (..) Immer wieder fängt die Kamera den Blick einer der beiden hinter die Gardine auf die Straße ein, um mitzuverfolgen, wer aktuell vor dem Haus steht. Klar, dass die beiden DJs überwacht werden. Ob teilweise inszeniert oder einfach nur geschickt mitgefilmt, die zwei Hauptdarsteller werden damit schnell zu Helden. Auch wenn Anoosh und Arash diese Aufmerksamkeit sichtlich genießen, so freut man sich dennoch mit ihnen, als sie einen Anruf von der Streetparade in Zürich erhalten, der größten Techno Party der Welt, in dem ihnen mitgeteilt wird, dass sie in Zürich auflegen können. Und man wünscht ihnen nur das Beste und vor allem viel Glück. Sue Meures hat ihnen mit "Raving Iran" ein Denkmal errichtet, in einer Dokumentation über zwei unerschrockene DJs, über die Liebe zur Musik, über die Leidenschaft, die immer auch Leiden schafft, über Freundschaft und vor allem darüber, wie erfinderisch die Menschen sein können, um der Strafverfolgung eines Regimes zu entgehen.

                                              • 6 .5

                                                (..) Wer sich schon auf die langen Sofa-Decken-Tee-Abende freut, der sollte bei der Filmauswahl „The Last King“ in den Fokus nehmen. Nicht nur Abenteuer- und Ski-Fans kommen mit diesem spannenden Historiendrama aus Norwegen schnell auf ihre Kosten.

                                                • 6

                                                  (..) Nach den Zuckermanns ("Alles auf Zucker") nun also die Wunderlichs. In der Preview in Münster antwortete Dani Levy auf die Frage, was die Initialzündung, die Idee, der Wahrheitsgehalt hinter der Geschichte über die Wunderlichs ist/war, dass es ähnliche Figuren wohl in jedem Bekanntenkreis geben würde. Auch in seiner eigenen, angeheirateten Familie, wie er zugibt. Ja, seine Familie kann man sich halt nicht aussuchen. So auch die Moral der unterhaltsamen Geschichte. Am Ende geht natürlich alles gut aus. Und in den gut 100 Minuten bis dahin sorgt Levy für etwas hektische aber dennoch unterhaltsame und vor allem kurzweilige Unterhaltung. (..)

                                                  • 8

                                                    (..) Die hervorragende Chemie zwischen den beiden, das sehr gelungene Finale, das einen vermutlich noch lange verfolgen wird und die zahlreichen Fragen, die während dieser ungewöhnlichen Introspektive an die Gesellschaft gestellt werden sind es, die "Swiss Army Man" zusammen mit den sehr berührenden Einzelmomenten zu einem der ungewöhnlichsten Filme des Jahres machen.