cpt. chaos - Kommentare

Alle Kommentare von cpt. chaos

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    Neben detailreich arrangierten Kulissen und Settings, die von einer tollen Kamera eingefangen und einem schönen Score unterlegt werden, besticht diese Jules Verne-Verfilmung, die satte fünf Oscars einheimste, mit einem tollen Cast. Neben David Niven als der wetteifrige Phileas Fogg, Cantinflas in der Rolle seines getreuen Dieners Passepartout und der jungen Shirley MacLaine als Prinzessin Aouda, sind es die namhaften Nebendarsteller und diversen Cameo-Auftritte (Trevor Howard, Robert Morley, John Mills, Marlene Dietrich, Fernandel, John Gielgud, Peter Lorre, Frank Sinatra…), die einen so manches Mal wieder den Faden aufnehmen lassen. Denn leider birgt der dreistündige Abenteuerfilm so manch vermeidbare Länge, so wie etwa der ausgiebig aufgeführte Zapateado (rhythmisches Fußstampfen) oder der üppig angelegte Stierkampf. Weitestgehend vergessen gemacht wird das aber dann wieder, wenn im nächsten Moment plötzlich ein überaus innovatives asiatisches Straußen-Taxi um die Ecken kommt…

    Wenngleich kurzweilige Unterhaltung heutzutage gewiss anders interpretiert wird, verfügt „In 80 Tagen um die Welt“ über nostalgische Unterhaltung, die einen gewissen Charme transportiert. Der eigentliche Hauptdarsteller ist dabei natürlich die Geschichte mit ihren ständigen Drehortwechseln, die für die damaligen Kinobesucher eine regelrechte Weltreise dargestellt haben dürfte – in drei Stunden um die Welt.

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    • 5

      Der Armee-Meldereiter Hondo Lane (John Wayne) trifft auf einer abgelegenen Farm lediglich eine junge Frau und deren kleinen Sohn an. Ihr Mann sei in den nahegelegenen Bergen, um entlaufene Rinder einzufangen. Warnungen eines bevorstehenden Indianerangriffs schlägt sie in den Wind, bis sie kurz darauf eines Besseren belehrt wird…

      Mal abgesehen vom zuweilen nervigen romantischen Anstrich, der noch durch die musikalische Untermalung verstärkt wird, ist es „Hondo“ positiv auszulegen, dass die Indianer nicht bloß als blutrünstige Rothäute dargestellt werden, sondern auch ein Gesicht erhalten. Ansonsten ist dieser überaus mittelprächtige Western nicht großartig der Rede wert. Kann man sich mal ansehen, ist aber auch nicht unbedingt zwingend erforderlich.

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      • 6
        über Sheila

        Gemächlich geht es in diesem Whodunit an, der mit u.a. James Coburn, James Mason, und der hübschen Dyan Cannon schauspielerisch gut aufgestellt ist. Man muss sich einige Zeit gedulden, ehe sich während der zweiten Filmhälfte die Ereignisse förmlich überschlagen und dem geneigten Krimi-Fan schließlich noch ein relativ ausgeklügeltes Finale serviert wird.

        Wer Agatha Christie mag, ist hier goldrichtig, auch wenn es sicherlich durchweg spannendere Krimis geben mag. Daher ist es auch arg verwunderlich, dass es „Sheila“ auf den deutschen Markt noch nicht einmal als DVD geschafft hat, ganz zu schweigen von einer Blu-ray-Veröffentlichung. Aber selbst als TV-Ausstrahlung muss man sich regelrecht glücklich schätzen, wenn man einmal in den Genuss kommen sollte. Also ich fühlte mich jedenfalls recht gut unterhalten und hoffe, dass ich eines Tages einen erneuten Blick riskieren darf.

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        • 3

          Und da ist er auch schon wieder! Tja, was Freddy nicht alles möglich macht, um die Kasse erneut klingeln zu lassen...

          Nur was für ne Pleite, wenn man für eine Fortsetzung die Hauptdarstellerin (Patricia Arquette) nicht wieder vor die Kamera bekommt! Und was stattdessen und ansonsten noch so angeheuert wurde, ist alles andere als allererste Sahne, aber es soll ja auch nicht unbedingt gut geschauspielert, sondern nur möglichst ansehnlich gestorben werden.

          Zumindest sind einige Effekte durchaus gelungen, was man vom Plot keineswegs behaupten kann - von den Kampfszenen mal ganz zu schweigen. Sollte das so eine Art Karate sein? Autsch! Weshalb dann schließlich auch noch überflüssiger Weise eine Szene gleich viermal (!) wiederholt werden muss, lässt sich wohl nur so erklären, dass man dem Schundstreifen ein wenig zusätzliche Spielfilmlänge verschaffen wollte.
          Kann man sich getrost schenken, weshalb ich mich erneut nach diesem Teil aus der Reihe ausklinke.

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          • 5

            Im Vergleich zu den beiden Vorgängern, ist der dritte Teil schauspielerisch ganz ordentlich aufgestellt und hält die besten Effekte parat; selbst das angewandte Stop-Motion-Verfahren - aus heutiger Sicht wohl eher ein wenig mitleidig belächelt -, ist recht hübsch anzusehen und birgt einen gewissen Charme. Passend zu den 80ern steuerte seinerzeit die Glam-Metal Combo Dokken mit „Into the Fire“ und „Dream Warriors“ zwei Songs bei.

            Für mich nach wie vor der brauchbarste Teil, einer insgesamt leicht überbewerteten Horror-Reihe.

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            • 2

              Wohlwissend, welch Schund mich hier erwartet, hab ich mich tapfer durch die missglückte Fortsetzung gebissen, da ich mir in den Kopf gesetzt habe, die komplette Freddy-Reihe in einem Rutsch anzusehen…

              Der zweite Teil tanzt gehörig aus der Reihe, was zunächst einmal natürlich nichts Schlechtes sein muss, zumal sich im Vergleich zu den nachfolgenden Streifen, bei denen die Geschichte im Grunde unzählige Male aufgewärmt wird, hier etwas Neues versucht wird. Dumm nur, dass es gründlich in die Hose geht. Dabei setzt sich die Geschichte eigentlich zunächst ganz ordentlich in Gang, indem Freddy von Jesse Besitz ergreift, damit dieser sein blutiges Erbe antritt. Als Freddy dann schließlich am Ende die Bühne betritt, wird die Grütze so richtig unerträglich und macht damit aus einem bis dahin schlechten, einen absolut beschissenen Film, den man wohl nur abfeiern kann, wenn man sich ab und an selbst heimlich den Ringelpulli und den mit Klingen versehenen Handschuh anzieht.

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              • 5

                Der allseits verehrte Horror-Klassiker von Wes Craven verfügt über eine recht ansprechende Geschichte, die jedoch problemlos noch mehr hergegeben hätte. Hinzu gesellen sich ein bedrohlicher Score und eben einige blutige Effekte, die handwerklich mitunter echt gelungen sind. Bedauerlicherweise gibt es inszenatorische Schwächen, vor allem aber hat man den Cast eher stiefmütterlich behandelt – selbst Johnny Depp macht da in seinem Spielfilmdebüt keine Ausnahme; für mich der eigentliche Schwachpunkt, woran sich ganz offensichtlich nur die Wenigsten stören, weshalb der Auftakt auch allgemein absoluten Kultstaus genießt.

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                • 6

                  Herrlich abgedrehte Komödie, die für deutsche Verhältnisse mit den beiden Burger-Räubern Benno Führmann und Florian Lukas, meinem Spezi Ralf Richter (leider bloß in einer Nebenrolle), Thierry van Werveke mit fetten Glasbausteinen auf der Nase, Willi Thomczyck, Tom Gerhardt, Til „Nuschelhannes“ Schweiger, der hier übrigens auch erstmals Regie führte und schließlich Peter Maffay, der von Til recht humorlos über den Haufen geballert wird, geradezu spitzenmäßig besetzt ist.

                  Dreh- und Angelpunkt ist ein Koffer voller Geld und ein kurzfristig widerrufener Auftragsmord, der ordnungsgemäß ausgeführt wird. Als schicksalhafter Ort der Begegnung dient eine biedere Eckkneipe mit Schmuddel-Touch und armseligen Gestalten, wie sie hierzulande tausendfach anzutreffen ist.

                  Ein netter, im Grunde recht kurzweiliger Streifen, der so seine Momente, aber auch einige weniger prächtig geratene Szenen, in petto hat.

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                  • 5

                    Da ich mit der „Resident Evil“-Reihe – mal abgesehen von dem halbwegs manierlichen ersten Teil -, rein gar nichts anfangen kann, war ich nicht gerade sonderlich begeistert, als meine Frau diesen Streifen für den gemeinsamen Filmabend auswählte. Mal abgesehen von den allesamt zu eigenartig gearteten Figurenzeichnungen, ist das Prequel in audiovisueller Hinsicht korrekt aufgestellt. Weit entfernt von einer Empfehlung, aber für einen Zombiefilm, die nicht selten vom Plot her etwas hakelig sind, insgesamt ganz okay. Erinnerungswürdig dürfte der innovative Zombie-Rabe bleiben, ansonsten insgesamt aber sicherlich bereits übernächste Woche mehr oder minder schon wieder komplett vergessen.

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                      cpt. chaos 25.12.2022, 15:04 Geändert 31.01.2023, 17:11
                      über Contra

                      Thematisch zweifelsohne ansprechend, hat „Contra“ von daher selbstverständlich seine Daseinsberechtigung, trifft jedoch nicht die richtigen Töne.

                      So gerne ich Christoph Maria Herbst sehe, insbesondere natürlich in seiner Paraderolle als „Bernd Stromberg“, hat er mich hier als rassistisch angehauchter Jura-Professor mindestens ebenso genervt, wie die zickig veranlagte Rolle der marokkanischen Studentin. Und dann sind da noch so einige klischeebeladene Charaktere, die ich einfach nur übelst anstrengend finde. Anfangs dachte ich noch, dass das was werden könnte, aber letztendlich wird der Streifen zunehmend schlechter, sodass ich wirklich heilfroh war, als endlich das Ende nahte.

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                      • 5

                        Der farbenfrohe Whodunit-Streifen ist optisch prima aufgestellt und erinnert zuweilen ein wenig an „Grand Budapest Hotel“. Trotz guter Darsteller (Sam Rockwell, Saoirse Ronan, Adrien Brody), tollen Settings und einer Prise Humor, fehlt dem Geschehen allerdings eindeutig das gewisse Etwas. Das ansonsten fröhliche Rätselraten, welches derartige Filme auszeichnet, kommt hier gar nicht erst so recht zustande. Ein bisschen mehr Drive hätte dem Krimi zudem gut zu Gesicht gestanden. Insgesamt somit leider nur Mittelmaß. Schade, da das Drumherum ansonsten eigentlich recht stimmig ist.

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                        • 4

                          Ein Forschungsteam, das 10.000 Meter unter der Wasseroberfläche in einer Bohr-Einrichtung stationiert ist, wird von einem Seebeben ordentlich durchgeschüttelt. Die wenigen Überlebenden müssen aber nicht bloß wegen der stark ramponierten Forschungsstation um ihr Leben fürchten, da ein Seeungeheuer zusätzlich in der tiefen Finsternis sein Unwesen treibt.

                          „Underwater“ erfindet das Genre natürlich nicht neu, geht aber wegen der stimmigen Atmosphäre und den nett hergerichteten Settings soweit okay. Allerdings sind weder Plot, die limitiert aufspielenden Zweibeiner noch die Unterwasserkreaturen unbedingt der Hit, und seien wir mal ehrlich: spannend geht auch irgendwie anders!

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                          • 6

                            In einer Rückblende wird der sogenannte Ehrenmord an die Deutschtürkin Hatun Aynur Sürücü (Almila Bagriacik, die bereits mit „4 Blocks“ überzeugend auf sich aufmerksam machen konnte) erzählt, welcher sich 2005 in Berlin auf offener Straße ereignete; verübt von ihrem jüngsten Bruder.

                            Das mutig inszenierte Drama ist sehr eindringlich erzählt und versucht zugleich die Hintergründe und Denkweise der islamischen Kultur zu erklären, in der die Frau - insbesondere in streng gläubig orientierten Familien - bekanntermaßen eine untergeordnete Rolle einnimmt, was mit der westlichen Kultur nur schwer vereinbar ist. Wobei in diesem Zusammenhang dezent darauf hingewiesen sei, dass die deutsche Frau noch vor einigen Jahrzehnten ihren festen Platz am heimischen Herd hatte und fürs Windelwechseln zuständig war. Also ganz so lang ist es hierzulande auch noch nicht mit der Gleichberechtigung her, die heutzutage für viele selbstverständlich ist. Nur mal so am Rande…

                            Glaube ist grundsätzlich etwas Schönes, hat aber zugleich auch so dermaßen viel Leid über die Menschheit gebracht. Da ich mich zum Lager der Agnostiker zähle, prinzipiell lediglich an das Gute im Menschen glaube, versuche ich mir normalerweise ein Urteil zu verkneifen, wenn es darum geht, wie gläubige Menschen sich ausleben. Hier ist jedoch ganz klar eine Grenze überschritten, die mit aller Härte der Justiz zu verurteilen ist, was in unserem Lande bedauerlicherweise nur bedingt möglich scheint, da unsere Rechtsprechung in derartig gelagerten Fällen oftmals nicht richtig durchzugreifen vermag.

                            „Nur eine Frau“ ist keine einfach zu konsumierende Filmkost, sollte man aber in jedem Fall gesehen haben.

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                            • 5

                              Jack Campbell (Nicolas Cage) hat es als Börsenspekulant beruflich zu etwas gebracht, wofür er einst bereit war, seine Jugendliebe in den Wind zu schießen. Am Weihnachtsvorabend macht er Bekanntschaft mit Cash (Don Cheadle) - seines Zeichens afroamerikanischer Engel auf Erden -, der dem erfolgsverwöhnten Geschäftsmann einen Blick auf sein Leben gewährt, wie es verlaufen wäre, wenn er sich statt für die Karriere, für die große Liebe entschieden hätte.

                              Da kommt einem natürlich so manches bekannt vor; also innovativ geht ganz sicherlich anders. Im Grunde richtet man in der Vorweihnachtszeit mit „Family Man“, der um rund einen halbe Stunde zu lang geraten ist, keinen allzu großen Schaden an, nur gibt es eben deutlich warmherzigere und unterhaltsamere Weihnachtsfilme.

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                                „Lammbock“ ist wohl die ultimative deutsche Kifferkomödie mit einigen witzigen Dialogen und Sprüchen („Ihr Nazikommunisten!“), gelungenen Szenen (Staubsaugeronanieraktion, Oberförsterabfüllung), aber eben auch dem üblichen nichtssagenden Kiffer-Gesabbel. Vielleicht muss man einfach aus der Szene stammen, um das alles so endgeil zu finden.

                                Ohne Moritz Bleibtreu wäre der Streifen sicherlich nur die Hälfte wert. Insgesamt irgendwie zwar ganz nett, aber so richtig hypermäßig witzig auch wieder nicht – hatte ich jedenfalls ein bisschen besser in Erinnerung. Aber lasst euch den Spaß nicht nehmen!

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                                  Die Fortsetzung geht nahtlos weiter, allerdings deutlich weniger unterhaltsam im Vergleich zum wirklich überaus gelungenen Vorgänger, und das trotz gleicher Darstellertruppe. Gnadenlos schlägt der Fortsetzungswahn zu: Alles ist auf krampfhaft witzig getrimmt und wirkt dadurch nicht selten albern; ob es der Fanclub, die meditative Entbindungsgruppe oder Bruce ist, der neue musikalischen Wege beschreiten möchte - diverse Episoden wirken mächtig überzogen, die Figuren sind überzeichnet und das Storytelling ist auch nicht der Rede wert.

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                                    Die erzählenswerte Gaunergeschichte, welche auf einer wahren Begebenheit beruht, benötigt zunächst etwas Zeit um in Gang zu kommen. Allerdings entwickelt sich die Story mit zunehmender Spieldauer und wird zum Ende hin sogar noch richtig spannend.

                                    Obwohl ich „Bank Job“ insgesamt einen Tick besser in Erinnerung hatte, macht der Streifen, nicht zuletzt wegen der guten Besetzung um Jason Statham & Co., durchaus Spaß.

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                                      Michael Douglas schlüpft in diesem grundsoliden Thriller in die Rolle des Psychologen Dr. Nathan Conrad, dessen Tochter (Skye McCole Bartusiak) von einem Bankräuber (Sean Bean) entführt wird. Um seine Tochter unversehrt zurück zu bekommen, soll er der traumatisierten Patientin Elisabeth Burrows (Britanny Murphy), eine Zahlenkombination entlocken, mittels derer die Bankräuber einen millionenschweren Schatz bergen wollen.

                                      „Sag kein Wort“, den ich mittlerweile auch schon einige Male gesehen habe, ist ganz passabel besetzt (u.a. wirken noch Famke Janssen und Oliver Platt mit), optisch recht nett aufbereitet und hat hier und da so seine spannenden Momente, ohne sich jedoch maßgeblich vom Einheitsbrei abzuheben.

                                      Skye McCole Bartusiak und Britanny Murphy eint ein tragisches Schicksal; beide sind leider bereits vor einigen Jahren viel zu früh verstorben.

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                                        cpt. chaos 11.12.2022, 17:16 Geändert 13.12.2022, 14:15

                                        Eine Frau besteigt gemeinsam mit ihrer Tochter einen Zug. Der Tochter war zuvor das Fahrrad gestohlen worden, weshalb die Mutter sie mit dem Auto zur Schule fahren wollte, jedoch sprang der Wagen nicht an. Nun steht sie in einem überfüllten Zug und bekommt einen Platz angeboten, den sie dankend annimmt. Kurz darauf ereignet sich ein tragisches Zugunglück; die Mutter ist tot, die Tochter überlebt, ebenso wie der Mann, der zuvor noch den Platz frei gemacht hat. Alles bloß Zufall oder eine Verkettung unglücklicher Umstände?

                                        Otto (Nikolaj Lie Kaas; vielen sicherlich bestens bekannt als „Carl Mørck“ aus der dänischen Thriller-Reihe oder eben diversen schwarzhumorigen Filmen wie etwa „Dänische Delikatessen“) ist der Überlebende, der nicht an Zufälle glaubt, denn Otto ist ein kauziger Typ, der zu allem eine Wahrscheinlichkeitsberechnung anstellt, womit er auch den Witwer (Mads Mikkelsen) konfrontiert, der von Berufs wegen Soldat ist, und sich daher mit einer praktikablen und schnellen Lösung bestens arrangieren kann, um seiner unendlichen Wut ein Ventil zu geben. Komplettiert wird der Haufen durch zwei Nerds wie sie im Buche stehen (Emmentaler, die mutierte Killer-Maschine, ist mein absoluter Spezi!). Und so nimmt das Drama unweigerlich seinen Lauf…

                                        Während sich „Helden der Wahrscheinlichkeit“ zunächst als Familiendrama in Gang setzt, mutiert der Film zu einer einzigartigen Mixtur. Bei diesem speziellen Rachethriller gibt es im weiteren Verlauf teils knallharte Action serviert, vor allem aber ist es der schwarzhumorige Anstrich, gepaart mit feinen Figurenzeichnungen, die den sonderbaren Haufen schnell ins Herz schließen lassen.

                                        Nach „Adams Äpfel“ (2005) hat Regisseur Anders Thomas Jensen nun endlich einen würdigen Nachfolger geschaffen. Bleibt zu hoffen, dass nicht erneut eine gefühlte Ewigkeit vergehen muss, ehe wieder ein ebenbürtiger Film von ihm erscheint.

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                                          Ralphie erinnert sich als Erwachsener an seine Kindheit in den 1940er-Jahren und führt fortan mit seiner Off-Stimme durchs Programm. Er wünscht sich nichts sehnlicher zu Weihnachten als ein Luftgewehr, was er seinen Eltern bei jeder sich passenden Gelegenheit versucht möglichst unauffällig mitzuteilen. Hinzu gesellen sich noch diverse Anekdoten, die sich um das Frohe Fest ranken.

                                          Der nostalgisch angehauchte Weihnachtsfilm – eigentlich in erster Linie für Kinder konzipiert -, welcher in Amerika wahren Kultstatus genießt, ist hierzulande eher unbekannt, was sicherlich allem voran dem Umstand geschuldet ist, dass er höchstselten ausgestrahlt wird und auch als DVD nur extrem schwer zu beschaffen ist. Während mich die Geschichte nicht übermäßig umhaut, ist es Harald Juhnke zu verdanken, der für die Synchronisation der Off-Stimme zuständig war, dass der Film einen gewissen Unterhaltungswert erhält.

                                          Insgesamt ganz nett, aber das meinerseits geduldige jahrelange Warten hat sich letztendlich nicht unbedingt ausgezahlt. Macht aber nichts, gibt ja schließlich alljährlich Bailey vs. Potter und die Griswold-Sippe!

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                                            Von seiner Herangehensweise erinnert „Layer Cake“ unweigerlich an Genre-Perlen wie „Rock n Rolla“, „Snatch“ und dem unübertroffenen „Bube, Dame, König, Gras“! Aber Vorsicht, so hübsch wohlbehütet anmutend, wie die Off-Stimme einen von Beginn an vermeintlich unbeschadet durchs Geschehen manövriert, geht es hier nicht zu. Im Spiel befinden sich reichlich viele Namen und nicht bloß ein Nebenhandlungsstrang, was sich am Ende zum großen Ganzen fügt.

                                            Also ich kann mich jedenfalls noch allzu gut daran erinnern, dass ich nach der Erstsichtung wiederholt den Faden verloren habe. Sonderlich viel Luft zum Verschnaufen bleibt nämlich nicht, da die komplexe und wendungsreiche Gaunerkomödie ziemlich straff inszeniert ist. Ganz sicherlich also kein Film für den entspannten Feierabend, um mal eben ein bisschen runterzufahren.

                                            Das i-Tüpfelchen ist schließlich die bis in die kleineren Nebenrollen hervorragend besetzte Darstellertruppe, die von den beiden damals noch unbedeutenden Daniel Craig und Tom Hardy ins Feld geführt wird.

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                                              Eine polnische Netflix-Produktion, die zu allem Überfluss mit dem Originaltitel beworben wird („Ostatnia Wieczerza“) – also unter normalen Umständen hätte ich mir diesen Film wohl nie und nimmer angesehen. Zum Glück gibt es aber diverse MP-Kumpels, die sich schier unermüdlich durch das dichteste Filmdickicht kämpfen, um hier und da Filmempfehlungen aussprechen, die neugierig machen.

                                              Atmosphärisch ist der Streifen wirklich klasse inszeniert, da gibt es rein gar nichts zu mäkeln. Der Ekelfaktor ist ganz beachtlich, an roter Soße wird nicht gespart und tricktechnisch ist das Treiben ebenfalls ganz ordentlich aufgestellt. Soweit, so gut! Dem Hauptakteur fehlt jedoch das charismatische Etwas, und fast alle übrigen Akteure bleiben verhältnismäßig blass, um den nicht besonders innovativen Plot noch ein wenig glatt zu bügeln.

                                              Keine reine Zeitverschwendung, leider aber eben auch meilenweit von einem erhofften Rohdiamanten entfernt, den man zur Abwechslung gerne mal in den Händen hält.

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                                                Das Regiedebüt von Sydney Pollack ist mit Sidney Poitier, Anne Bancroft und Telly Savalas schauspielerisch gut aufgestellt, die auch allesamt zu überzeugen wissen, was man von der Geschichte leider nicht ohne weiteres behaupten kann. Trotz ansprechender Thematik, ist das Drama phasenweise eine Spur zu langweilig geraten und versteht bestenfalls bedingt zu packen.

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                                                  Der Mix aus Western und Krimi, bei dem Charles Bronson bei eisigen Außentemperaturen die Ermittlungen zu den zahlreichen Morden übernimmt, welche sich in einem Zug ereignen und er schließlich sogar eine Verschwörung aufdeckt, ist leider nur bedingt spannend geraten. Neben einigen bekannten Gesichtern, ist es die eingefangene Schneelandschaft und eben die Tatsache, dass es sich nicht um einen lupenreinen Western handelt, die „Nevada Pass“ ein wenig vom Einheitsbrei des Genres abhebt.

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                                                    Bereits ab dem zweiten Teil ist der Fortsetzungswahn deutlich spürbar - die Gags wirken schon nicht mehr ganz so spritzig, da sich erste Abnutzungserscheinungen unübersehbar entfalten. Dennoch auf jeden Fall eine weitestgehend unterhaltsame Teenie-Komödie, bei der man, trotz des damit einhergehenden pubertären Witzgehalts, hier und da noch dezent ablachen oder zumindest schmunzeln kann.

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