cpt. chaos - Kommentare

Alle Kommentare von cpt. chaos

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    Da Sheriff Rooster Cogburn (John Wayne) eindeutig zu viele Leichen bei seinen Verhaftungen hinterlässt, wird er mittels Gerichtsbeschluss seines Amtes enthoben. Dumm nur, dass die Gesetzlosen weiterhin ihr Unwesen treiben, sodass er seinen Sheriffstern wieder zurück erhält. Ausgestattet mit seinem locker sitzenden Colt, der Augenklappe als Markenzeichen und stets eine Pulle Schnaps dabei, macht er sich auf zu seiner Mission, bei der er auf die redselige und bibelfeste Pastorentochter Eula Goodnight (Oscar-Rekordhalterin Katharine Hepburn) trifft.

    Die mittelprächtige geratene Fortsetzung zum legendären „Der Marshall“, kann man sich natürlich problemlos anschauen, auch wenn es gewiss bessere John Wayne-Western gibt.

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      Ohne Tom Hanks wäre der Film wohl absolut keine Erwähnung wert. So inhaltslos sich das vermeintliche Drama, das vorrangig seine wenigen Reize aus einigen fast schon skurril anmutenden Szenen bezieht, die man getrost der Komödiensparte zuordnen darf, schafft es eben besagter Tom Hanks durch sein gehaltvolles Schauspiel zumindest einen gewissen Unterhaltungswert aus dem überschaubaren Plot herauszukitzeln. Vor dem Hintergrund einer überschaubaren und unwirklich gearteten Kulisse: Sand, wohin das Auge reicht, wo in Kürze, inmitten der verdammten Wüste mit dem nötigen kostspieligen Knowhow und vor allem viel, viel Geld, eine Stadt errichtet werden soll.

      Auch wenn ich letztendlich bis zum Schluss drangeblieben bin, ist „Ein Hologramm für den König“ nicht spektakulär, nicht sonderlich unterhaltsam, nicht nachhaltig und daher vor allem nicht empfehlenswert.

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        Bereits der Auftakt erinnert unweigerlich an „Gesprengte Ketten“, wenngleich John Hustons Kriegsfilm, trotz der mehr als ordentlichen Besetzung, ein gutes Stück weniger straff inszeniert daherkommt. Die Mixtur aus Kriegs- und Sportfilm wird von einer lobenswerten Botschaft begleitet, die zudem von einigen recht ansehnlichen Fußballszenen aufgewertet wird, wofür sich u.a. die Fußballlegenden Pelé und Bobby Moore seinerzeit verantwortlichen zeigten.

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        • 4

          Trotz diverser nett gemeinter Anspielungen auf einige Sci-Fi-Klassiker, fand ich das Ganze - allein schon aufgrund der einfältigen comicartigen Geräuschkulisse – unterhaltungsmäßig äußerst grenzwertig. Jedenfalls fühlte ich mich mitunter an die nervigen Teletubbies erinnert. Von daher will ich einfach mal den Machern des Films unterstellen, dass dieser Stop-Motion-Beitrag ausschließlich für die kleinen Erdenbürger konzipiert ist.

          Mit dem blauen kegelförmigen Kerl aus dem All konnte ich mich jedenfalls leider zu keiner Zeit anfreunden; da gefiel mir der detailverliebte Vorgänger mit seiner schnuckeligen Atmosphäre, den ich mir gewiss irgendwann nochmals ansehen werde, um Längen besser!

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          • 6

            Im Vergleich zum ersten Teil, der allseits für Aufsehen sorgte, mir jedoch vom Plot her eine Spur zu spartanisch angelegt ist, spendiert der Nachfolger wenigstens ein paar Erklärungshappen, was ich schon mal recht löblich finde, zumal der Film dadurch insgesamt runder wirkt. Der schauspielerisch gut aufgestellte Survival-Trip, welcher mit einem atmosphärischen Endzeit-Szenario versehen ist, dreht einige Male ganz ordentlich an der Spannungsschraube. Einziger Wermutstropfen ist die kurze Screentime für Djimon Hounsosu.

            Für meinen Geschmack in jedem Fall ein gutes Stück besser als der Vorgänger; so darf es meinetwegen gerne weitergehen.

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            • 5

              Zwei Fremde (Henry Fonda und Harry Morgan) betreten den Saloon eines unbedeutenden Western-Kaffs, um kurz darauf mit der Nachricht konfrontiert zu werden, dass ein ortsansässiger Farmer von Unbekannten ermordet worden sei. Der Verdacht richtet sich jedoch gegen drei Vieh treibende Männer. Da der Sheriff außerhalb des Ortes weilt, rauft sich kurzerhand ein Trupp zusammen, der die vermeintlichen Mörder zur Strecke und ihnen die gerechte Strafe zukommen lassen will…

              Der im Jahr 1943 mit einer äußerst überschaubaren Laufzeit von gerade einmal 75 Minuten abgedrehte Film, ist ein Mix aus Western und Gerechtigkeitsdrama, der das Thema Lynchjustiz aufgreift. Zweifelsohne sind die Ansätze überaus lobenswert, jedoch wird die eigentliche Brisanz bedauerlicherweise nur bedingt ausgereizt.

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              • 5

                Nach den Terroranschlägen von 9/11 lässt die US-Regierung den gesamten Planten nach vermeintlichen Terroristen umkrempeln. Höchst zweifelhafte Verhörergebnisse, die unter abscheulichen und menschenverachtenden Foltermethoden zustande kommen, lassen neue vermeintliche Attentäter ins Visier der Terroristenjäger geraten.

                Leider schöpft das auf wahre Begebenheiten zurückgehende Drama die Thematik um den über 14 Jahren in der amerikanischen Folterwerkstatt auf Guantanamo inhaftierten vermeintlichen Terroristen nicht aus. Zutiefst beeindruckt hat mich hingegen der Abspann zum eigentlichen Film. Hier sieht man Mohamedou Ould Slahi, den tragischen Helden der Geschichte, nicht als gebrochenen und verbitterten Menschen nach all den Jahren der Verhöre und Folter, sondern als einen lebenslustigen Mann, der sich dank seines unerschütterlichen Glaubens und seiner enormen Leidensfähigkeit seine Lebensfreude bewahrt hat – unfassbar!

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                • 4

                  Der nunmehr dritte Auftritt von Gerard Butler als Secret-Service-Agent Mike Banning innerhalb der „Has Fallen“-Filmreihe, reiht sich qualitativ noch hinter den beiden Vorgängern ein, die bereits lediglich Action-Durchschnittskost boten. Ohne jegliche Spannung zu entfachen und obendrein völlig vorhersehbar, taumelt der inzwischen nicht mehr ganz taufrische Held der Geschichte durchs Geschehen. Einziger Lichtblick stellte für mich somit das Wiedersehen mit Nick Nolte dar, der mir einen Bonuspunkt wert ist.

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                    cpt. chaos 24.11.2022, 14:05 Geändert 10.09.2024, 22:05

                    Von dem, was Erich Maria Remarques Romanvorlage so außergewöhnlich macht, ist in diesem Remake nicht besonders viel zu sehen bzw. spüren. Dabei finde ich es im Grunde ein Stück weit lobenswert, dass sich die Netflix-Produktion das Recht herausnimmt, frei erfundene Handlungsstränge einzuschieben.

                    Als überaus gelungen würde ich so jedenfalls den schockierenden Einstieg bezeichnen, als die Kamera Bilder von den mit Bombentrichtern und Leichenbergen übersäten Schlachtfeldern einfängt. Vom Kugelhagel durchlöcherte Uniformen werden vom Blut gereinigt und wieder zusammengeflickt, damit das nächste Kanonenfutter ausstaffiert werden kann. Handwerklich lässt sich nicht sonderlich viel meckern, zumindest was die bildgewaltige Auferstehung des Schreckens zum zermürbenden und verlustreichen Stellungskrieg jener Tage anbelangt, der mit blutigen Kampfhandlungen, todbringenden Feuerwerfern und alles unter sich zermalmenden Panzern optisch zuweilen geradezu überaus imposant aufbereitet wird.

                    Nun muss ich jedoch allmählich damit anfangen, meine Mängelliste abzuarbeiten. Was mich die ganze Zeit über mächtig gestört hat, sind die unverständlichen Dialoge, die sich durch den gesamten auf Bombast getrimmten Film ziehen. Geht echt gar nicht! Ja, ich bin seit vierzig Jahren am Trommeln und hab daher mittlerweile nicht mehr das allerbeste Gehör, aber wenn man sich so die Rezensionen durchliest, ist das ein allgemein empfundenes Problem, das leider bei deutschen Produktionen des Öfteren anzutreffen ist.

                    Als nächstes wäre da der höchst bedauerliche Umstand, dass das Remake trotz der üppigen Laufzeit nicht dazu in der Lage ist, korrekte Charakterzeichnungen zu erschaffen, was sicherlich auch an der schauspielerisch limitierten Darstellerriege liegen mag; ein befähigter Regisseur hätte hier aber gewiss noch deutlich mehr herausgekitzelt. Ansonsten gibt es noch einiges an Leerlauf zu beklagen und ein Score, der zuweilen reichlich unpassend daherkommt.

                    Richtig ärgerlich sind aber letztendlich im direkten Vergleich zu den beiden vorherigen Literaturverfilmungen dann doch markante Szenen, wie etwa der komplett fehlende Kasernendrill, der Todeskampf des französischen Soldaten im Bombentrichter, Briefträger/Unteroffizier Himmelstoß, der aus der Geschichte verbannt wird, die kaum vorhandenen Figurenzeichnungen der eigentlichen Hauptakteure Paul Bäumer und Kat.

                    Stattdessen wird ein nicht gänzlich geglückter Nebenhandlungsstrang mit Daniel Brühl in der Rolle des um frühzeitige Friedensverhandlungen bemühten Politikers Matthias Erzberger eingeschoben. Und zu allem Überfluss wird dann auch noch das Ende vollständig verändert, um dem Treiben krampfhaft noch einmal reichlich Dramaturgie einzuflößen. Plötzlich mutiert Paulchen - wohlwissend, dass gleich Feierabend ist - zur blutrünstigen Kampmaschine, sodass ich mir zu guter Letzt dachte, dass er sich sein Ableben im Grunde wirklich mehr als redlich verdient hat.

                    Wenn man bereit ist, die Freiheiten, die sich Netflix nimmt, vorbehaltlos zu tolerieren, kann man sich den Neuaufguss natürlich ansehen. Im Idealfall kennt man die Romanvorlage und die vorherigen Literaturverfilmungen gar nicht erst, sodass man nicht in einen Zwiespalt gerät.

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                      über Belfast

                      1969: In den Straßen von Belfast wüten randalierende Protestanten durch die Wohnviertel der Katholiken. Aus der Sicht des neunjährigen Buddy werden die konfliktreichen Ereignisse sowie die finanziellen Schwierigkeiten der Familie und die gesundheitlichen Probleme der Großeltern geschildert.

                      Der Film besticht mit einer tollen s/w-Optik und betont durch das Einsetzen von stimmungsvoller Musik die lebenbejahende Message, welche sich von all den Problemen und den unruhigen Zeiten nicht kleinkriegen lässt. Insgesamt hübsch bebildert und auch ganz nett erzählt, hat mich allerdings „Belfast“ nicht sonderlich beeindruckt, was ich jedoch ehrlich gestanden angesichts der Thematik erwartet habe.

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                      • 6

                        Michael Keaton, der unübersehbar in die Jahre gekommen ist (soll ja absolut menschlich sein…), ebenso wie der inzwischen alles andere als taufrische Samuel l. Jackson und ein mächtig aufgedunsener ehemaliger T-1000 (Robert Patrick aus „Terminator 2“) stellen die abgeranzte Nebendarstellertruppe, während Maggie Q („Mission: Impossible 3“ und „Stirb langsam 4.0“) die Hauptlast zu tragen hat, indem sie die blutige Drecksarbeit verrichtet.

                        Knallhart und mitunter ziemlich rasant geht es in diesem Actioner vonstatten. Sicherlich kein Überflieger des Genres, aber für die kurzweilige Unterhaltung so zwischendurch, geht der Streifen voll in Ordnung! Ich war jedenfalls leicht angenehm überrascht und fühlte mich korrekt versorgt.

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                          cpt. chaos 19.11.2022, 15:39 Geändert 22.11.2022, 16:01

                          Yun-Fat Chow und Mark Wahlberg stellen sich gemeinsam zwei rivalisierenden Gangs in Chinatown entgegen. Blutig und knallhart geht’s gleich zur Sache, wofür der Action-Streifen seinerzeit von der FSK mit einer 18er-Einstufung bedachte wurde. Der Plot widmet sich dem nimmermüde werdenden Thema zur Korruption im Polizeiapparat, der jedoch gut und gerne deutlich mehr Spannung hätte vertragen dürfen, stattdessen belastet sich das ohnehin nicht sonderlich ausgeprägte Storytelling mit einem Nebenhandlungsstrang, der keinen entscheidenden Einfluss auf den weiteren Verlauf nimmt.

                          Chinatown als Spielwiese der Handlung auszuwählen, ist höchst wirklich überaus interessant; leider offenbart James Foley auf dem Regiestuhl inszenatorische Mängel, da „Corruptor“, trotz zwischenzeitlich eingestreuter wilder Ballerszenen, insgesamt zu viel Leerlauf aufweist.

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                            Visuell finde ich die Umsetzung tatsächlich ansprechend – zumindest das, was ich gesehen habe; was die Inszenierung hingegen anbelangt, ist diese Disney-Realverfilmung offenbar eher ein Flop, da sich das Ganze für mich bereits nach kurzer Zeit so anfühlte, als würde diese Realverfilmung hinsichtlich der Rollenbesetzung zum reinsten Politikum werden, weshalb mein Finger zur Fernbedienung sauste.

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                              Mit teils grandiosen Bildern, etlichen Fakten und einem eindringlichen Schlussappell versehen, regt diese Naturdoku, die man so oder ähnlich inzwischen bereits mehrfach gesehen hat, zum Nachdenken an.

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                              • cpt. chaos 18.11.2022, 10:54 Geändert 19.11.2022, 10:54

                                Visuell finde ich die Umsetzung tatsächlich ansprechend – zumindest das, was ich gesehen habe; was die Inszenierung hingegen anbelangt, ist diese Disney-Realverfilmung offenbar eher ein Flop, da sich das Ganze für mich bereits nach kurzer Zeit so anfühlte, als würde diese Realverfilmung hinsichtlich der Rollenbesetzung zum reinsten Politikum werden, weshalb mein Finger zur Fernbedienung sauste.

                                EDIT:
                                Böser Fehler! Hab da den falschen Film abgestraft. Kommt nicht wieder vor... :D

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                                  „Ich werde dich umbringen! Aber vorher werde ich dich durch die Hölle schleifen“!

                                  Charles Bronson mimt mal wieder den kompromisslosen Bullen, der Recht und Ordnung in die eigene Hand nimmt, nachdem es eine Serienmörderin auf den abgehalfterten und saufenden Gesetzeshüter abgesehen hat. Unfreiwillig erhält er eine Weggefährtin aufs Auge gedrückt, die sich damit hervortut, ihre Mitmenschen mit stets neuen „geistreichen“ Wortkreationen zu begrüßen. Einige Beispiele gefällig? Popelnase, Käsestange, Saftbirne, Furzknoten, Müllbeutel, Dinosaurierschniepel, Schmalspurrocker. So geht das in einer Tour! Das dürfte selbst 1986 nicht unbedingt durchgängig witzig gewesen sein, aber vielleicht hat es damals zur FSK 18-Einstufung beigetragen.

                                  Wie dem auch sei, im Großen und Ganzen geht der Streifen, der mit einem ganz ordentlichen Finale aufwartet, für einmal ansehen okay.

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                                    Die Fortsetzung der pelzigen Kugelbiester mit ihren messerscharfen Zähnen, erinnert an eine Gremlins-Sparversion. Ein paar brauchbare Szenen mit den blutdurstigen Viechern, werden durch das dämliche Script bzw. eine stümperhafte Umsetzung umgehend wieder zunichte gemacht. Nervig sind zudem die dämlichen Sprüche, welche die Critters absondern.

                                    Selbst an einem verregneten Sonntagnachmittag im trostlosen November, ist das nur äußerst mühevoll zu ertragen.

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                                      Alabama, 1955: Martin Luther King ermutigt die afroamerikanische Bevölkerung zum Bus-Boykott, um die Demütigung, im hinteren Teil der Busse sitzen zu müssen, nicht länger hinzunehmen. Und somit geht Odessa (Whoopi Goldberg) fortan, wie auch alle anderen Leidensgenossen, täglich kilometerweit zu Fuß, um zur Arbeit zu gelangen.

                                      Trotz guter Darsteller (u.a. Sissy Spacek, Ving Rhames, Dylan Baker) und brisanter Thematik, die immer wieder aufs Neue fassungslos macht, dass eine derartig ausgeprägte Form des Rassismus in den vermeintlich kultivierten U.S.A. während der 1950er-Jahre möglich war, welche in den 1960er-Jahren ihren Höhepunkt fand und bis heute weiterhin allgegenwärtig ist.

                                      Bis auf einige Szenen sowie das gelungene Ende, finde ich jedoch „Der lange Weg“ nur bedingt packend inszeniert; da gibt es jedenfalls einige deutlich intensivere Genre-Beiträge. Dennoch natürlich aufgrund der Thematik in jedem Fall sehenswert!

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                                        Als ein Grubenarbeiter im Stollen eines Bergwerks verschüttet wird, wittert der karriereversessene Reporter Charles Tatum (Kirk Douglas) die Story seines Lebens. Innerhalb kürzester Zeit bauscht er das Schicksal des Verschütteten zu einer sensationellen Geschichte auf. Dem Lockruf folgen sensationsgierige Menschen aus den entlegensten Landesteilen und strömen in Scharen herbei, um ein Teil des Spektakels zu sein…

                                        Unter der Regie von Billy Wilder wurde das Drama 1951 gedreht, das ganz ohne Frage über gute Ansätze verfügt; die Filmperle, die ich hier erhofft hatte zu finden, ist „Reporter des Satans“ jedoch nicht.

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                                          Lange Zeit verschmäht, hab ich mich nun endlich an „Entgleist“ herangewagt. Wie ich feststellen dufte, hab ich mich ungerechtfertigterweise so unnötig lange in Zurückhaltung geübt.

                                          Vorweg muss ich Clive Owen und Jennifer Aniston ein großes Lob aussprechen, die ihre Rollen wirklich gut ausfüllen. Der Plot baut sich, reichlich Zeit lassend, ordentlich auf. Das soll aber nicht als Makel verstanden werden, auch wenn ich nach einer knappen halben Stunde etwas unruhig wurde – also kurz bevor „Entgleist“ Fahrt aufnimmt. Und von da ab entwickelt sich ein wirklich feiner Thriller, der ein paar Haken schlägt, auch wenn ich zur Abwechslung mal den richtigen Riecher hatte.

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                                            Trotz des detailverliebten John Sturges auf dem Regiestuhl, dem oscarprämierten Elmer Bernstein zuständig für die Filmmusik und mit einer doch ganz ordentlichen Truppe vor der Kamera, die von Burt Lancaster und Lee Remick angeführt wird, macht es die weit über zweistündige Westernkomödie zu meiner Überraschung dem Zuschauer nicht besonders einfach am Ball zu bleiben. Das geht schon gleich damit los, dass sich eine zweite Stimme aus dem Off zu Wort meldet, die an Albernheit kaum zu toppen ist. Aber nun gut, womöglich konnte man darüber früher herzlich ablachen.

                                            Dumm nur, dass es auch in der Folge zu ereignisarm, insbesondere aber deutlich zu unlustig, vonstattengeht, weshalb ich kurzerhand den Finger auf die Vorlauftaste wandern ließ. Was ich in der deutlich beschleunigten Version wahrgenommen habe, hat mich letztendlich bestätigt, dass ich rein gar nichts verpasst habe. Man muss sich halt auch nicht alles reinwürgen.

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                                              Charles Bronson schlüpft in die Rolle des Arthur Bishop, der als wortkarger und eiskalter Auftragskiller mit tödlicher Präzision seine Arbeit verrichtet. Da er aber inzwischen in die Jahre gekommen ist, bekommt er einen Lehrling an die Seite gestellt, der überaus zügig das blutige Handwerk erlernt…

                                              „Kalter Hauch“ verbreitet ein prima 70er-Flair und verfügt über einen ausbaufähigen Plot; Action und Spannung halten sich hingegen im recht überschaubaren Rahmen. Hinzu gesellen sich ein paar Szenen, wie bspw. die „hübsch unauffällige“ Observation gleich zu Beginn, die Beerdigungsparty, oder aber auch der arg schräge Suizid-Versuch, die mich ein wenig die Nase rümpfen ließen. Das so oder ähnlich zu erwartende Ende, ist allerdings echt gut, wenngleich etwas sehr fix abgewickelt, was bei Filmen aus den 1970er-Jahren bekanntermaßen nicht ganz ungewöhnlich ist. Leider fehlt mir aber über die gesamte Distanz der nötige Drive, weshalb mich der Streifen, obwohl meinerseits keine großartige Erwartungshaltung vorhanden war, letztendlich ein bisschen enttäuscht hat.

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                                                Die Angestellte einer Tankstelle -versehen mit einem riesengroßen Sprung in der Schüssel - führt in diesem überaus schrägen Kammerspiel durchs Programm. Von der Herangehensweise erinnert die Produktion zuweilen an einen Film der exzentrischen Coen-Brüder. Zwar ist das Ganze nicht gerade sonderlich aufwändig inszeniert, hat aber durchaus so seine Momente, die einem abschließend das Gefühl geben, mit der Filmauswahl nicht falsch gelegen zu haben.

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                                                  Wäre die 150 minütige Laufzeit eine Spur komprimierter verabreicht worden, hätte ich sicherlich mehr Spaß dran gehabt. Aber nun gut, so bleibt es halt beim einmaligen Filmvergnügen, das gewiss keine Zeitvergeudung dargestellt hat.

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                                                    Die drei schauspielerischen Schwergewichte Alain Delon, Lino Ventura und Jean Gabin prallen in diesem extrem entschleunigt vorgetragenen Heist-Coup aufeinander. Was das gemächliche Erzähltempo anbelangt, ist das für einen Filmbeitrag aus dem Jahr 1969 im Grunde nicht weiter ungewöhnlich., dennoch natürlich nicht jedermanns Sache. Unterlegt wird der Plot mit einem zuweilen recht penetranten Score vom Star-Komponisten Ennio Morricone, der für meinen Geschmack in einem Italo-Western größtenteils besser aufgehoben wäre.

                                                    Abgesehen vom Dreiergespann, das solide abliefert – eine schauspielerische Glanzleistung, wie etliche Rezensenten hier zu erkennen vermögen, kann ich hingegen leider nicht ausmachen -, ist die Geschichte ungemein langatmig vorgetragen, ohne den Spannungsbogen dabei unnötig zu strapazieren. Ach ja, und Orange war damals echt hip!

                                                    Um einem möglichen Shitstorm schon mal vorzubeugen: Ich beabsichtige keinesfalls diesen Film, der ganz offensichtlich für viele ein regelrechtes Meisterwerk darstellt, zu zerpflücken, nur hat mich leider das Dargebotene zu keiner Zeit gepackt; da hab ich mir dann doch deutlich mehr von versprochen.

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