Daggiolone - Kommentare
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Alle Kommentare von Daggiolone
Nachdem ich von Antichrist durchaus angetan war, wollte ich Symbolfetischist Lars von Trier doch noch mal ne Chance geben, und machte mich an Melancholia ran.
Meine ersten Gedanken kreisten aber zunächst um die Filmmusik. Ist es Mut, Größenwahn oder Bequemlichkeit das wohl grandioseste Stück Musik für seinen eigenen Film zu verwenden? Fakt ist, dass einem irgendwann Wagners Tristan und Isolde als Leitmotiv aus den Ohren raus kommt.
Was das Leitmotiv des Films dagegen angeht ist die Herangehensweise im wahrsten Sinne eine zwiespältige Sache. Der erste Teil des Films behandelt die Tristesse, die Depressionen, ja die Melancholie der Protagonistin auf eine derart fantastische Weise, dass die Leere und Verzweiflung für den Zuschauer bitter spürbar ist. Mit simpelsten Mitteln schafft es hier von Trier mit Hilfe einer überraschend guten Kirsten Dunst eine beklemmende Atmosphäre zu schaffen, die den Film zum Meisterwerk hätte machen können.
Doch dann kommt plötzlich die zweite Hälfte, in welcher aus dem Nichts heraus plötzlich ein Planet auf die Erde zurast, welcher symbolisch im Prinzip mit dem Leitmotiv so wenig am Hut hat, dass er um die Intention des Regisseurs zu verdeutlichen Melancholia genannt werden musste. Nun wird das Leitmotiv nämlich auf die typische von Trier Methodik symbolisch behandelt. Und zwar auf eine derart an den Haaren herbeigezogene und unpassende Art, dass der bis dahin wirklich herausragende Film zum absoluten Schrott wird.
Selten habe ich erlebt, dass sich ein Film selbst derart demontieren kann. 8 Punkte für die erste Hälfte. 2 Punkte für die zweite. Ich ziehe mal den Durchschnitt.
Kein Film, sondern ein Kunstwerk, in welchem Bild, Ästhetik, Handlung und vor allem die Leitmotivartige Musik eine einzigartige Symbiose eingehen. Ein Film zum Fühlen, der mehrere Sinne gleichzeitig anregt.
Sicherlich nicht Kino für jeden. Aber fast alle Filme von Wong Kar Wei sind Meisterwerke, und dieser hier ist für mich sein bester.
Für mich stellt dieser Film eines der größten Rätsel des Kinos dar. Ich verstehe bis heute nicht, warum soviele Leute die teilweise einen mir sehr ähnlichen Filmgeschmack haben, so sehr für diesen langweiligen, nichtssagenden und teilweise extrem albernen Überfluss schwärmen. Ich habs immer wieder versucht, mit der Hoffnung ich hätte irgendwas nicht verstanden, habe mir hier unzählige positive Kommentare durchgelesen, um auch erleuchtet zu werden, aber für mich gibt es da einfach nichts zu verstehen, und ich werde das Gefühl nicht los, dass hier irgendetwas überinterpretiert wird.
Wie eigentlich bei jedem Film, ist es bei diesem umso wichtiger, dass man sich ihn ansieht, ohne auch nur die geringste Ahnung zu haben, worum es eigentlich geht, denn dieser Film spielt mit dem Zuschauer und lässt ihn am Geschehen durch seine Erzählweise teilhaben. Man fühlt sich fast genauso Ahnungslos wie der Protagonist, und muss immer wieder seine Kinnlade wieder einränken, wenn Stück für Stück das Puzzle zu einem Bild wird.
Mit diesem Film gehörte Nolan seinerzeit für mich zu den größten Hoffnungen. Er hatte es auf radikale Weise geschafft Neues ins Kino zu bringen, und konnte sowohl Freunde von Arthouse sowie von Hollywood mit diesem Film vereinen. Leider fühlte er sich danach immer mehr in letztere Richtung gezogen, so dass mindestens genauso geniale Ideen wie bei Inception zu einer regelrechten Farce verkamen.
Memento ist eine ganz große Perle und thront erhaben über die gesamte Nolan-Filmographie.
Der erste Lynch der auf logische Weise nicht mehr erklärbar war. Verglichen mit dem Chaos aus seinen beiden folgenden Werken allerdings noch regelrecht harmlos. Dieser Film war der pure Wahnsinn. Alleine die Anfangsszene mit der Videokassette hat für mich persönlich Filmgeschichte geschrieben. Es ist kaum zu glauben, dass es Lynch geschafft hat dieses Meisterwerk später mit Inland Emire noch zu toppen.
Auch wenn dieser Film mir wie so oft bei Lars von Trier teilweise zuviel Pseudosymbolik enthält, und auch vereinzelt Szenen hat, die den Film ins Lächerliche ziehen, ist nicht zu bestreiten, dass die Atmosphäre unglaublich intensiv ist, und durch die simple Anwesenheit des Todes in der Natur zu regelrechter Gänsehaut führt. Das mystische Element, sowie der vereinzelte Pathos gingen mir zwar auf den Nerv, diese Schönheitsfehler können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich hier um einen wirklich guten Film handelt.
Ja, ich habe geweint. Ja, ich war zutiefst verstört. Nein, ich würde ihn mir kein zweites Mal ansehen. Ja, es ist ein verdammt guter Film.
Man stelle sich folgende Situation vor. Jim Jarmusch sitzt im Flieger und erzählt seinem Sitznachbarn grob die Idee zu seinem neuen Film. Der unbekannte riecht das große Geld, investiert in einen fantastischen Kameramann, und versucht sich selber an der Idee. Es kommt wie es kommen muss. Er scheitert kläglich.
Mal im Ernst... Was soll dieser Film? Glaubt der Regisseur wirklich, dass er durch tolle Bilder und einer lakonischen Erzählweise darüber hinwegtäuschen kann, dass er die Grundidee einfach nur in unerträglicherweise in die Länge zieht? Dieser Film ist genauso leer wie die Protagonistin, und selbst die fabelhaften Bilder können es nicht wieder gut machen, denn auch diese sorgen durch übertrieben lange Einstellungen irgendwann nur noch für Langeweile. Emotionen? Fehlanzeige. Subtile Nuancen? Abwesend.
Selten einen Film gesehen, der so gerne anspruchsvoll sein möchte, und eigentlich nichts begriffen hat.
EDIT. Nach 3 Jahren Zweitsichtung, und eingesehen, dass Under the Skin zwar kein Meisterwerk ist, aber so schlecht nun auch wieder nicht. Das gewisse Etwas fehlt einfach.
Wow! Da hat wohl jemand sich getraut in David Lynchs Fußstapfen zu treten. Natürlich nicht mit dem gleichen Niveau, aber durchaus gelungen und vor allem mit einer eigenen Note. Damit ist eigentlich alles schon gesagt. Eine Handlung die mehr Lücken als Stränge hat, traumatische Bilder und eine alptraumhafte Atmosphäre. Letztere wird leider ab und zu durch etwas zuviel visueller Tripgestaltung kaputt gemacht, aber dennoch bleibt dies ein absolut sehenswerter Film für Freunde des abgedrehten Kinos.
Was Terry Gilliam hier geritten hat, wird wohl eines der größten Geheimnisse der Filmgeschichte bleiben. Wie kann ein Regisseur der Meisterwerke wie Brazil oder 12 Monkeys fabriziert hat, nur einen solchen beschissenen Rotz veröffentlichen?
Ein Film der sehr schwierig zu bewerten ist, da der Genuss stark von der Tageslaune oder dem momentanen Bewusstseinszustand abhängig ist. Die Bilderflut ist halt typisch Gilliam und wirklich gewaltig. Und genau hierauf gilt es sich einzulassen. Die Handlung verstehen kann man nicht, egal in welchem Zustand, da es im Prinzip kaum eine Handlung gibt, sondern eher eine Aneinanderreihung von Erlebnissen. Der Film hat ein paar unglaubliche Momente, aber als Gesamtwerk halte ich ihn für überbewertet. Gerade von Terry Gilliam gibt es weitaus bessere Streifen. Johnny Depp ist dabei nicht auszuhalten, und ist in dieser Rolle völlig deplatziert.
Es gibt einige Filme die es schaffen den Zuschauer das Geschehen aus verschiedenen Perspektiven betrachten zu lassen. Das besondere an Ploy ist, dass der Zuschauer in die paradoxe Situation gerät, dass alle Perspektiven nachvollziehbar sind, und dass sie dennoch nicht gegenseitiger sein könnten. Daraus entsteht ein Dilemma, und man weiss, dass die ganze Situation zum Scheitern verurteilt ist, da es keine vernünftige Lösung für alle Beteiligten geben kann. Für mich ist Ploy ein fabelhaftes psychosoziales Drama mit einer beklemmenden Atmosphäre.
Es ist schwer zu erklären, was diesen Film für mich so herausragend macht, da konventionelle Kriterien hier eher zu einer schlechten Bewertung führen müssten. Insbesondere die Handlung ist in zwei Zeilen erzählt.
Und dennoch gehört Aguirre zu den intensivsten Kinoerlebnissen. Auf oberster Ebene wird mit den Conquistadores eine im Film selten behandelte Thematik präsentiert, aber auf einer viel subtileren Ebene wird hier Macht und Unterwerfung auf eine hervorragende Art wiedergegeben. Die Wandlungsfähigkeit eines Klaus Kinski ist bekannt, und in diesem Film stellt er sie wie in keinem anderen zur Schau.
Ansonsten ist der Film ungewöhnlich ruhig. Oft streift das Auge nur über Landschaften und Gesichter, und dennoch ist die Spannung schwer auszuhalten.
Mit Sicherheit eines der absoluten Meisterwerke des Kinos.
Leider einer der meistgespoilerten Filme überhaupt. Dieser Film ist krass! Man macht es sich aber zu einfach, zu behaupten, dass Noé nur schockieren möchte. Noé gehört zu diesen Regisseuren, bei denen man nicht nur einfach den Film betrachten darf, sondern der einem einen Spiegel vorsetzt. Wenn man es schafft sich selbst zu analysieren, und zu beobachten was mit einem beim betrachten seiner Filme passiert, merkt man dass Schubladen geöffnet werden, die in der Regel verschlossen bleiben.
Irreversibel hat zunächst einmal eine ungewöhnliche Erzählstruktur einer im Prinzip banalen Handlung. Die zwei wirklich extrem verstörenden Schlüsselszenen kommen gleich am Anfang beziehungsweise in der Mitte des Films vor, traumatisieren den Zuschauer aber dermaßen stark, dass diese bis zum Ende des Films und sogar darüber hinaus wie ein Echo nachklingen, und alles folgende nicht ohne Gedanken an diese Momente mehr gesehen werden kann.
Noé zeigt mal wieder das Hässliche dermaßen explizit wie kein anderer. Die Frage ob das sein muss kann für mich nur mit einem Ja beantwortet werden. Noé filmt da weiter, wo andere weggucken und da wo die Zuschauer nicht hinsehen wollen. Jeder weiss, dass eine Vergewaltigung etwas furchtbares ist, aber noch nie hat es irgendwer geschafft mich als Mann in die weibliche Psyche eintauchen zu lassen, und zu erahnen, dass es eigentlich viel schlimmer ist, als man es sich vorstellen kann.
Wunderbar auch der stilistische Trick, die hektische Kamera genau in diesen beiden Szenen still zu halten. Draufzuhalten, so dass das gesehene nicht auszuhalten ist.
Irreversibel ist kein schöner Film, kein Film den man sich freiwillig ein zweites Mal ansehen möchte. Irreversibel ist aber dennoch wertvoll, da es den Zuschauer zwingt, sich mit tief verborgenen pechschwarzen Gefühlen und Ängsten auseinanderzusetzen. Es muss nur jeder für sich selbst entscheiden, ob er sich diesen Stellen will.
Es ist ja zugegebenermaßen nicht ganz einfach wirklich gute Horrorfilme zu finden. Was mich an diesem Streifen jedoch so ärgert, ist die Riesendiskrepanz zwischen wirklich anspruchsvoller visueller Gestaltung, und einer Handlung für den Müll.
Gute Horrorfilme leben ja oft vom mysteriösen und vom unerklärlichen. Wenn man mit diesen Elementen aber von der ersten Minute an gnadenlos und ohne unterbrechung um sich schießt, wirkt das ganze nicht nur ungewollt komisch, sondern verhindert jeglichen Spannungsaufbau der bei einem Horrorfilm das Salz in der Suppe ist. Hinzu kommen Charaktäre die unausgegoren sind und eine Atmosphäre der keine Zeit gelassen wird sich zu entwickeln. Alle leben nun mal in einem Geisterhaus, und scheinen dies auch als das normalste auf der Welt zu betrachten. Zwei Geisterexperten gibt es dann auch. Einen guten und einen bösen. Ist ja irre! Und was der böse für Fingerübungen macht... sollte man sich für den nächsten Superheldencomic merken.
Selten etwas derart sinnlos überladenes gesehen. Der Regisseur sollte entweder lieber Videoclips machen oder beim nächsten Mal mehr Geld für einen guten Drehbuchschreiber investieren.
Dieser Film dürfte und kann eigentlich nicht benotet werden. Dies würde eine Analyse voraussetzen, die schlicht unmöglich ist, und dem Hintergrund nicht gerecht wird. Es bleibt nur zu sagen, dass Oppenheimer nicht nur alles richtig gemacht hat, sondern dass er ein Dokument erschaffen hat, das in seiner Art einmalig ist. 10 Punkte vergebe ich ausschließlich dafür, dass dieser Film überhaupt existiert.
Ich liebe diesen Film! Wundervolle Charaktäre werden hier auf eine urkomische Art portraitiert, ohne dabei die durchaus ernst gemeinte Sozialkritik aus den Augen zu verlieren.
Ein kranker, zutiefst verstörender und dennoch verdammt guter Film. Ob ein paar Szenen dann tatsächlich so explizit gezeigt werden mussten, ist mit dem Hintergrundwissen über Larry Clarks sexueller Vorlieben eine durchaus berechtigte Frage. Gleichzeitig regt Ken Park aber auch zum Nachdenken an, insbesondere auf das kaum beleuchtete Leben des Namensgebers.
Provokation ist immer dann gut, wenn man sich selber nicht provoziert fühlt. Provokation der Provokation wegen ist allerdings eine schwierige Angelegenheit. Ich habe nichts dagegen, wenn auch die krankesten Phantasien dargestellt werden, aber es muss dem Kontext dienen. In diesem Film scheint es nur darum zu gehen Perversitäten ohne Sinn und Verstand zu zeigen. Die Charaktäre sind nur leere Hüllen, was dazu führt, dass noch nichtmal das Leid der Opfer beleuchtet wird, sondern lediglich die Tat selbst. Mir ist das ganze zu platt und plakativ, und ich werde das Gefühl nicht los, dass der einzige Grund, warum dieser Film gedreht wurde, die sadistischen Ideen Pasolinis zu erfüllen ist. Die Punkte gibt es für den Mut einen solchen Film zu jener Zeit veröffentlicht zu haben. Ansehen kann man sich den Quatsch aber nicht, und irgendetwas mitnehmen kann man aus dem Film erst recht nicht.
Was für ein Meisterwerk! Obwohl die Westernthematik lediglich als Kulisse für einen typischen Jarmusch Film dient, funktioniert Dead Man auch als etwas anderer Western. Die improvisierte Musik von Neil Young setzt dem ganzen noch die Krönung auf, und entführt den Zuschauer in eine andere Bewusstseinsebene. Kunst, Anspruch, Humor und Philosophie werden auf eine geniale Art und Weise verknüpft. Und selbst Johnny Depp, von dem ich sonst nicht viel halte geht in seiner Rolle komplett auf. Einer der besten Filme aller Zeiten!
Mein absoluter Lieblingsfilm, und in Worte eigentlich nicht zu beschreiben, da dieser auf dermaßen vielen Ebenen funktioniert, wie ich es in keinem anderen Film je erlebt habe.
Verwirrend und aufschlussreich, hypnotisierend und anregend. Ein Trip für den Geist der unzählige Interpretationsmöglichkeiten offen lässt. Kein Film, sondern ein unvergleichliches Erlebnis .
Wes Anderson hat in diesem Film das gleiche Problem wie in all seinen anderen. Er scheitert an seinem eigenen Anspruch. Eigentlich hat der Streifen durchaus Potential, nur hätte man daraus deutlich mehr machen können. Insbesondere die Charaktere sind austauschbar, und eine Entwicklung in der Handlung findet im Prinzip nicht statt.
Alles was passiert ist austauschbar, interessante zwischenmenschliche Interaktionen werden im Keim erstickt. Spätestens nach einer halben Stunde wird einem bewusst, dass der Film nicht mal ansatzweise das hält, was er zunächst verspricht. Es spricht zwar für Anderson, dass er sich dem konventionellen Kino entziehen will, dafür fehlt ihm aber leider einfach das Talent.
Geschichtsbewältigung a la Tarantino ist so eine Sache, und daher habe ich in dieser Hinsicht auch nichts ernsthaftes erwartet. Hinzu kommt, dass sich die Nazithematik für das amerikanische stereotypenorientierte Denken hervorragend eignet, und schon in einigen Hollywoodproduktionen als Kulisse für das ultimative Böse herhalten musste.
Ich sage nicht, dass man an diese Thematik nicht auch mal etwas lockerer rangehen darf, und man sogar mal auch darüber lachen kann. Mir erschließt sich der Sinn des ganzen klischeebeladenen Films aber nicht, der zu alldem auch noch gähnend langweilig ist. Der böse Judenjäger, die metzelnden Amerikaner, denen aber verziehen werden kann, da sie ja Nazis morden, das sich liebende Pärchen, das ebenfalls nach Rache durstet, und dann wird es zum Schluß auch noch tief symbolisch, wenn Hitler & Co. im Kino ihr leben verlieren. Etwas größenwahnsinnig das ganze, und genau daran scheitert es letzten Endes auch.
3 Punkte für einen wirklich hervorragenden Christoph Waltz. Der Rest ist Grütze.
Meiner großen Abneigung Tarantino zum Trotz und meiner Freundin zu Liebe, sah ich mir dann doch Django Unchained im Kino an. „Da musst Du jetzt einfach mal durch“ dachte ich mir. Als der Abspann kam, war ich erst einmal verwirrt. Konnte es sein, dass ich diesen Film tatsächlich irgendwie gut fand? Obwohl er historisch gesehen großen Humbug aufweist? Obwohl Tarantino zum Schluss seine alberne Blutorgie dann doch bringen musste? Obwohl er von Klischees und Pathos nur so überquillt?
Ja, dieser Film hatte irgendetwas. Zumindest verfolgte mich die Sklaventhematik, die in dieser plakativen Form in mir keiner bekannten großen Produktion jemals thematisiert wurde, bis in den nächsten Tag hinein. Dieses fortdauernde Pendeln zwischen Anspruch und Junkfood ist zwar anstrengend aber auch irgendwie unterhaltsam. Auch der Humor pendelt zwischen albernem Slapstick und bitterböser hochintelligenter Satire. Für jeden ist also etwas dabei. Es passt zwar nichts zusammen, aber was einem nicht gefällt kann man ja stehen lassen. Irgendwie seltsam, aber vielleicht ist es genau das was die Leute an Tarantino mögen. Ich weiss es nicht.
Fast wäre es Wes Anderson geglückt, aber nur fast. Ein optisch derart skurriler Film dessen Kulissen auf Disneylandische Weise das kleine Kind im Erwachsenen wecken, kann einen eben kurzzeitig hypnotisieren. Wenn man sich dann aber an die bunte Bilderflut ersteinmal gewöhnt hat, begreift man recht schnell, dass hinter dieser Fassade recht wenig übrig bleibt. Vor allem keine spannende Geschichte.