Dalia - Kommentare
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Alle Kommentare von Dalia
Nachdem ich gestern 2 1/2 Stunden gelacht und geweint habe, habe ich mich dazu entschlossen, mich hinzusetzen und ein paar Zeilen darüber zu schreiben. Nein, keine Sorge – es handelte sich nicht um ein kleines Gefühlswirrwarr. Denn während diesen Stunden saß ich einem kleinem Kino und blickte auf die Leinwand, auf welcher der Spielfilm „The Help“ von Tate Taylor zu sehen war. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt diese Extreme der Gefühle nahezu tänzelnd und in perfektioniertem Wechsel erlebt habe – eigentlich fällt mir auf Anhieb kein Beispiel ein. „The Help“ ist ein Drama, ja, aber es gab auch Momente, viele Momente, in denen das Kino in schallendes Gelächter ausgebrochen ist oder sogar freudig und zustimmend applaudiert hat. Trotz alledem haben wir geweint. Manchmal lachten wir lauthals und in der nächsten Minute versteckten wir Tränen in den Ärmeln unserer Pullover, während das schniefende Geräusch im Hintergrund vorhanden blieb.
Wenn ich an „The Help“ denke, denke ich an ein Wort: perfekt. Jede einzelne Rolle ist perfekt und überzeugend besetzt worden. Vom stimmigen und sehr schönen Soundtrack von Thomas Newman trennt man sich auch nach dem Kinobesuch nur ungern und auch die restliche Inszenierung weist keinerlei Makel auf. Kameraführung, Synchronisation, Einstellungen, alles – top! Ich wüsste nichts, woran ich meckern könnte. In einer anderen Kritik las ich, dass der Film wirklich gut, aber doch auch „sehr langweilig“ wäre. Ich persönlich kann diese Meinung nicht teilen – ich kann mich nicht erinnern, auch nur eine Sekunde mit einem angedeuteten Gähnen im Kinosaal gesessen und dem Ende entgegengefiebert zu haben. Nein, im Gegenteil: Das heikle Thema der Rassentrennung in den 60ern wurde durch die Sicht der Dienstmädchen interessant und auch schockierend dargeboten. Denn es geht nicht nur um den Haushalt und die Kindererziehung – „The Help“ verwebt auch politische Nachrichten der damaligen Zeit ein, was alles noch fassbarer, noch realistischer und dadurch schmerzhafter erscheinen lässt.
Ich habe in „The Help“ wirklich 2 1/2 Stunden gelacht und geweint. Ich habe Charaktere lieb gewonnen und manchmal brach mir bei deren Schicksal oder Vergangenheit das Herz. Manchmal wollte ich aufstehen und „Ha!“ schreien oder für die rare Zivilcourage applaudieren. Auch bei den restlichen Zuschauern kam der Film sehr gut an: das Kino hat gelacht, geschnieft, geklatscht (bei der Sache mit Minnys Kuchen, aber ich will ja nicht groß spoilern!) und blieb den ganzen Abspann über ruhig und mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck sitzen. Erst als die Leinwand dunkel wurde, rissen wir uns von Jackson in den 60ern, von Skeeter, Aibi und Minny los und kehrten zurück in die Gegenwart.
„The Help“ hat mich ganz und gar verzaubert. Am liebsten möchte ich herumlaufen und „All the Awards!“ brüllen. Nein, ernsthaft: dieser Film ist mein Oscar-Favorit und ich werde für jede Nominierung die Daumen drücken und mitfiebern. Verdient hätte es ein jeder – egal, ob es Script, Nebendarstellerin oder Hauptdarstellerin betrifft. All the Awards!
Ich kann den Film, der seit dem 08. Dezember in den deutschen Kinos läuft, wärmstens empfehlen. Ein Kinobesuch lohnt sich! Und man sollte sich auch auf das ein oder andere Tränchen einstellen. „Wer bei ,The Help‘ nicht auch nur ein einziges Mal weint, hat eindeutig keine Seele!“, las ich irgendwo im Internet – und ein bisschen stimmt das. Denn „The Help“ ist ein sehr berührender Film, der dazu einlädt, zu lachen und gleichzeitig zu weinen. Der unterhält, lehrt und einen beschäftigt.
10 von 10 frittierten Hühnchen und liebe Grüße an Minny!
P.S. Für alle, die den Film sehen werden oder schon gesehen haben: Celia Foote (Jessica Chastain) habe ich so sehr in dem Film geliebt! Mein absoluter Lieblingscharakter. Hach.
Meine Hormone stimmten für Michael Fassbender.
Packen wir Jennifer Aniston und Owen Wilson lachend auf das Cover, zeigen wir im Trailer nur heitere Momente und verkaufen es den Leuten als spritzige Komödie, frisch und frech aus Hollywood! Denkt man. Wenn man sich auf den Trailer verlässt. Auf das Making-Of. Man geht mit diesem "Das wird bestimmt ein toller Wohlfühl-Film! Hach!"-Gefühl ins Kino ... und geht deprimiert und mit verquollenen Augen aus dem Film.
SPOILER.
Ich fand den Komödien-Part etwas mittelmäßig und seicht, den Drama-Teil grandios und exzellent dargestellt (was ich vor allem von Wilson und Aniston nicht erwartet hatte). Und obwohl ich auf die Knie vor dem perfekten, kleinen Drama gehen möchte, möchte ich den Film aus eben diesem Grund verfluchen, aus dem Fenster werfen und allen davon abraten, ihn jemals zu sehen.
Sicher stirbt jedes Tier einmal, aber bei "Marley & me" wurde es in eine 30minütige Folter verwandelt, die man weder als Hundebesitzer, noch als Tierbesitzer oder gar als Mensch mit Gefühlen ansatzweise unbeschadet übersteht. Marleys Ende wurde derart lange hinausgezögert, dass es nicht mehr schön ist. (Ich hatte am Ende Kopfschmerzen vom Weinen. Bei dreißig Minuten macht sogar mein Körper schlapp.) Sein Ende wäre so oder so tragisch gewesen, aber Szenen, wie unter anderem die Grabreden der Kinder, machen es zu einer Qual, der man sich am liebsten entziehen möchte. Auch wenn ich hier noch einmal erwähnen muss: Hut ab, Owen. Hut ab, Jennifer. Beiden hatte ich derart ernste Rollen nicht zugetraut und trotzdem habe ich ihnen jede einzelne Minute (leider!) abgekauft.
Trotzdem hätte man den "Der Hund wird sterben! Der Hund ist tot!"-Cut viel viel eher setzen können. Man hätte ihn nicht bis zu den letzten Sekunden begleiten müssen - hätte man nicht, nein. Außer man will einen Haufen Zuschauer, die in Embryo-Stellung auf dem Boden liegen und sich schwören, niemals einen Hund zu besitzen.
Auch wenn ich den Film an niemanden weiterempfehlen werde, sogar davon abraten werde, möchte ich 10 (verheulte) Punkte für den Drama-Part und 5 Punkte für die Komödie verleihen, womit wir ein Endergebnis von 7,5 haben. Over and out. Ich muss jetzt die Berge an Taschentüchern entsorgen.
"Freude".
Eindeutig "Hinter dem Horizont", der das Jenseits darstellt, wie es wohl ist: es kann schön, aber auch grausam sein. Und diese grausamen Stellen für die einzig wahre Liebe zu begehen - kann man das übertreffen?
Sehr traurige Nachricht :(
Da ich eine ausführliche Rezension noch nach hinten verschiebe, halte ich mich vorab eher schlicht: Ab der 60. Minute nur noch rumgeflennt.
(Hallo Romola Garai! Hallo hartnäckiger girl crush!)
Eine sehr gute Grundidee mit Potenzial, aus welcher leider nicht wirklich etwas gemacht wurde - an dieser Stelle bezweifle ich, dass das amerikanische Remake "The Tourist" mit Jolie und Depp wesentlich besser ist, als das Original.
Ich wurde einen Abend lang unterhalten, was will man mehr. Aber mehr als 5,0 Punkte kann ich an dieser Stelle nicht geben.
"Nur" Zeichentrick, natürlich überspitzt und trotzdem harter Tobak. Zumindest wenn man einen Hauch Empathie hat, lässt man sich das Herz gerne von der verhaltensgestörten Mia zerfetzen. Tragisches Ende, das mir die Tränen in die Augen getrieben hat.
Viele bemängeln die Optik des Films. Nur: diese ist hier nicht entscheidend. Der Film lebt nicht durch seine Bilder, sondern von seiner Geschichte.
„Jane Eyre“. Ein Titel, der vielen ein Begriff ist. Nicht nur als Werk der britischen Autorin Charlotte Bronte, sondern wohl auch dank zahlreichen Verfilmungen – mochten sie großen Produktionen entsprungen sein oder lediglich für das Fernsehen bestimmt sein.
Trotzdem scheint die Geschichte um die unauffällige Gouvernante noch nicht ihren Reiz verloren zu haben, da sich Cary Fukunaga erneut an eine Verfilmung wagte, die am 01. Dezember 2011 in den deutschen Kinos anlaufen wird und mit Schauspielern wie Mia Wasikowska (The Kids Are Allright, Alice in Wonderland), Michael Fassbender (X-Men: First Class, Fish Tank) und Jamie Bell (Jumper, Billy Elliot) zu überzeugen weiß.
Trotz des Ruhms der Romanvorlage muss ich gestehen, dass ich die Geschichte um Jane Eyre vor dem Film nicht kannte. Während andere Mädchen die Geschichten der Bronte-Schwestern verschlungen haben, gingen sie an mir schlichtweg vorüber. Nach der sehr stimmigen Verfilmung bin ich aber am Überlegen, ob ich die Werke noch nachholen werde – sobald der Rest meiner ungelesenen Bücher abgearbeitet ist. Aber nun zum Film!
„Jane Eyre“ von Fukunaga beginnt mit einer jungen Frau, die wir später als Jane Eyre kennenlernen, welche unter Tränen bei Anbruch des Tages von einem Anwesen flieht. Als unwissender Zuschauer ohne Roman-Background weiß man zuerst nicht, wieso sie flieht. Und vor allem: vor wem. Das zierliche Mädchen läuft und läuft, verirrt sich in der Ungewissheit und scheint dabei verloren zu gehen. Erst im Nachhinein begreift man, dass Jane Eyre in diesem Moment in Wahrheit vor ihrem Herzen davonlief.
Unterschlupf und Schutz findet sie schließlich bei John Rivers und dessen beiden Schwestern, die sie liebevoll aufnehmen und um die erschöpfte Jane kümmern, welche unter falschen Namen zu einem Teil des Haushalts wird, schließlich fast zu einem Familienmitglied selbst.
Vor dem prasselnden Feuer im Hause der Rivers erlebt der Zuschauer die schreckliche Vergangenheit der jungen Jane Eyre in Form von Rückblenden. Lieblose Verwandte, Schläge, ein Leben im Internat, begleitet von Psychoterror und Verlust – all das zeichnet die sensible Seele der intelligenten und ruhigen Jane.
Nach der Beleuchtung ihrer Kindheit rückt die eigentliche Geschichte in den Vordergrund: Als junge Erwachsene kann Jane Eyre (Mia Wasikowska) das Internat verlassen und nimmt einen Platz als Gouvernante auf Thornfield an, wo sie erst nach Monaten den eigentlichen Hausherrn – Mr. Rochester (Michael Fassbender) – bei einem Unfall im Wald kennenlernt. Das erste Aufeinandertreffen der beiden verläuft weniger gut; Mr. Rochester gibt sich kühl, distanziert und deutlich genervt. Und trotzdem wird das Verhältnis der beiden im Laufe der Wochen und Monate intensiver. Gefühle entwickeln sich zwischen Mr. Rochester und Jane, wo eigentlich keine sein sollten. Wer nun eine problemlose Liebesgeschichte erwartet, wird enttäuscht. Nicht nur, dass Mr. Rochester unerwartet um die Hand der schönen Miss Ingram anhält, nein, vielmehr trägt er ein anderes, erschreckendes Geheimnis mit sich herum, das schließlich dazu führt, dass Jane unter Tränen von Thornfield flieht …
Es sind ruhige Bilder, die „Jane Eyre“ in der jüngsten Verfilmung auszeichnen. Ruhige, aber sehr schöne Bilder in gedeckten, sanften Farben, welche die Stimmung und die damalige Zeit perfekt widerspiegeln. Die Kameraführung, Schnitte und Bilder von „Jane Eyre“ gehören zu den schönsten, die ich – objektiv betrachtet – die letzten Wochen in Filmen gesehen haben. Alles ist stimmig und lässt zu, dass sich die Atmosphäre um das Drama der Jane Eyre entfalten und ausbreiten kann. Optisch gibt es daher nichts, was ich bemängeln kann. Auch der Soundtrack von Dario Marianelli fällt einem ausschließlich im positiven Sinne auf; er drängt sich nicht zu sehr in den Vordergrund und ist trotzdem so schön, dass jeder Soundtrack-Liebhaber ihm etwas Aufmerksamkeit zukommen lassen sollte.
Schauspielerisch war mir Mia Wasikowska die erste Hälfte des Films etwas zu blass in ihrer Rolle. Im Laufe der Geschichte bessert sich das, zum Glück. Doch obwohl sie der titelgebenden Protagonistin Leben einhaucht, ist nicht sie es, die für mich der eigentliche Star des Films ist. Denn Applaus und Aufmerksamkeit hat Michael Fassbender als innerlich zerrissener Mr. Rochester verdient. Ich habe jüngst auch mit einer Dame gesprochen, die alle möglichen „Jane Eyre“-Verfilmungen sah und meine Ansicht teilte, indem sie sagte, dass Michael Fassbender bisher die beste Darbietung als undurchsichtiger Hausherr abgab. In seiner Rolle als Mr. Rochester hat Fassbender einfach eine Präsenz auf der Leinwand, der man sich nicht entziehen kann, während Wasikowska als Jane farblos und unauffällig neben ihm verblasst.
Somit ist es kein Wunder, dass vor allem das Drama auf Thornfield die Verfilmung interessant machen. Natürlich ist auch Janes Erinnerung an ihre Kindheit interessant und für den Verlauf der Geschichte von Nöten, aber nichts, was einen zwingend an den Sitz fesselt. Die Szenen im Hause der Rivers empfand ich sogar als langweilig, schleppend und uninteressant – was aber nichts gegen Jamie Bell ist, sondern schlicht gegen dieses Fragment des Plots. Und so wartet man am Ende des Films nur auf den Moment, in welchem Jane sich losreißt und zurück nach Thornfield kehrt. Auch wenn ich nicht verrate, was Jane dort erwartet, hatte ich zum Schluss hin doch das erste Mal ein paar rebellische Tränen in den Augen.
„Jane Eyre“ ist ein schöner Film, wird aber wegen seiner ruhigen Geschichte wohl leider keinen (verdienten) Anklang im Kino finden – zumindest ist das meine Vermutung. Optisch mit der Einfachheit der Bilder bezaubernd, ist der Plot der Geschichte wie eine Achterbahnfahrt: mal sehr interessant, mal weniger interessant.
Für Drama-Fans, Leseraten und Historien-Liebhaber eindeutig ein empfehlenswerter Film.
7,5 von 10 brennenden Schlafzimmern und ein Sternchen für Michael Fassbender.
Keira schreckt mich ab.
Aber dank jahrelangem Psychologie-Unterricht und großer Liebe zu Freud & Michael Fassbender MUSS ich mir den Film sozusagen ansehen.
Eines vorweg: wer ein bisschen zartbesaitet ist und Mädchen lieber brav und unschuldig haben will, sollte sich den Film nicht ansehen. Dem würde ich womöglich von dem Großteil der britischen Filme abraten. Natürlich will ich hier nicht alles unter einen Hut stecken – vielleicht habe ich auch nur ein verfluchtes Händchen und gerate immer an ausgerechnet diese Filme. Aber alleine schon dank ihrem britischen Englisch wirken die meisten Mädels ja (auf mich), als könnten sie einen problemlos verhauen.
Zu dem Typ gehört auch die 15jährige Mia, die gleich zu Beginn des Films einem Mädchen die Nase bricht – ganz im Stile von Zinédine Zidane. Auch an Kraftausdrücken spart der Film nicht. Aber seien wir ehrlich: so sieht es einfach mal in den meisten Häusern hinter verschlossenen Türen aus. Oder auf der Straße einer Großstadt. Dazu braucht man keine britischen Filme, sondern genügt manches Mal auch einfach irgendeine seltsame „Doku“ auf ProSieben & Co. Ordinäre Sprache einfach. Dazu muss sich jetzt nicht groß die Hand vor den entsetzten Mund halten, sondern mit den Schultern zucken und den Film weitergucken.
Mia, lebt mit ihrer Familie – bestehend aus Mutter und kleiner Schwester – in schlechten Verhältnissen. Dank der Pubertät kämpft sie aber nicht nur um die letzte richtige Freundin, die sich plötzlich in anderen Kreisen bewegt oder ein bisschen Aufmerksamkeit, sondern vor allem mit ihren Launen, die sie zu einem uncharmanten, kleinen Biest machen. Aber keinesfalls herzlos – so versucht sie zumindest mehrmals ein abgemagertes Pferd von den Besitzern zu befreien.
Wohl um sich auch auszupowern und der einzigen, richtigen Leidenschaft nachzugehen, tanzt Mia leidenschaftlich gerne und zieht sich für Proben meist in eine verlassene Wohnung zurück, wo sie niemand mit dessen Anwesenheit stört und nervt und sie nur sie sein kann. Aber dann ändert sich plötzlich alles: ihre Mutter hat einen neuen Freund und Connor, so der Name der neuen Liebschaft, scheint gewissermaßen immun gegen Mias Unfreundlichkeit zu sein. Zumindest reagiert er nicht mit ähnlich bissigem Verhalten, wie etwa Mutter und Schwester. Stattdessen scheint sie das erste Mal respektiert zu werden. Statt Beleidigungen und Schlägen gibt es ein Lächeln. Und Mia kommt sichtlich ins Straucheln; ihre Gefühlswelt steht Kopf.
Lange Zeit scheint unsicher, ob Mia nur zwischen heimlicher Schwärmerei für den deutlich älteren Mann ihrer Mutter schwankt oder sich einfach nur nach einem Vater in ihrem Leben sehnt. Doch die Beziehung der beiden wird im Laufe der Geschichte sehr viel vertrauter und führt zu einer Katastrophe nach der anderen …
„Fish Tank“ ist keine einfache Kost. Das sage ich nicht, weil mich Beleidigungen & Co abschrecken (bin ich dank ein paar anderen britischen Filmen gewöhnt), sondern in Bezug auf den weiteren Verlauf der Geschichte. Hier wirklich ins Detail zu gehen, fällt schwer, ohne große mit Spoilern um mich zu werfen. Dass zwischen Connor und Mia noch etwas passiert, kann an dieser Stelle aber verraten werden. Wer danach – vielleicht schockiert – denkt, dass es nicht schlimmer kommen kann, hat sich getäuscht. Denn nichts ist schlimmer als verletzte Gefühle und der Wunsch nach Rache.
Wer keine Angst vor englischen Filmen hat, sollte sich „Fish Tank“ natürlich im Original-Ton ansehen, weil das einfach alles abrundet. Aber dank einer guten Synchronisation kann man auch die deutsche Fassung problemlos verkraften.
Die Bilder von „Fish Tank“ sind wirklich großartig. Jede Einstellung sitzt, jeder Schnitt, jeder Dialog. Authentizität deluxe, manchmal tut es sogar fast weh, weil man weiß, dass das alles genau so exakt in diesem Moment irgendwo in England stattfinden kann.
Dank zwei entscheidenden Wenden geht auch keinesfalls die Spannung flöten – ich habe bis zum Ende mitgefiebert, was nicht nur an Michael Fassbender liegt. Denn schauspielerisch hat jeder einzelne der Akteure gezeigt, dass er sein Werk kann. (Bisher wurde ich bei britischen Filmen in diesem Punkt noch nie enttäuscht.)
Der Soundtrack beschränkt sich zum größten Teil auf Hintergrundgeräusche und tatsächliche Musik, die im Film gespielt wird (wobei v.a. „California Dreaming“ von Bobby Womack beim Zuschauer hängenbleiben wird), wodurch alles noch lebensnaher wirkt und nicht groß inszeniert.
Hervorheben möchte ich von den Schauspielern vor allem Katie Jarvis und Michael Fassbender. Über erstere möchte ich ja alleine schon nichts böses sagen, weil ich fürchte, sie könnte mich zusammenschlagen, wenn sie das liest. Scherz beiseite: man kauft ihr jeden einzelnen Moment des Films ab. Und bei Fassbender erlebt man einen interessanten Wandel des Charakters und als Zuschauer einen inneren, kleinen Konflikt, wie man zu ihm stehen soll. Selbst ich musste im Laufe der Geschichte mit seiner Rolle Connor kämpfen und erleben, dass ich ihm Sympathiepunkte abzog. Liebe macht also doch nicht blind! Ha!
In jedem Fall empfehle ich „Fish Tank“ wärmstens für alle, die eine Vorliebe für Indie-Filme habe. Wer einen pompösen Hollywood-Streifen erwartet, wird enttäuscht. Und zwar richtig. Aber da ich mich selbst vermehrt um „stillere“ Filme tummle, wurde ich bei „Fish Tank“ zufrieden gestellt. Um es in zwei Worten festzuhalten: schockierend, schwierig. Aber lohnenswert. Und am Ende, wenn das Chaos verschwunden ist und Stille zurückkehrt, ist man doch irgendwie wieder am Anfang: bei einem 15jährigen Mädchen, das nach einem Platz im Leben sucht.
P.S. Goodie der DVD: der Kurzfilm „Wasp“, den ich vor langer langer Zeit mal zufällig sah und der mich wirklich umgehauen hat. Also seid anständig, lasst das Internet in Ruhe und KAUFT die DVD. Danke.
Ein großartiger Schauspieler, den ich nur allzu gerne auf der Leinwand sehe!
(Und danke für Ihren Sohn, Herr Skarsgård.)
Nun ... wie schaffe ich es nun, dass er mich heiratet?
Oder einfach, dass er öfter deutsch in seinen Filmen spricht? Denn das steht ihm ausgesprochen gut. In einem Interview äußerte er einmal, dass er gerne in Deutschland Theater machen möchte - sehr sehr gerne. Dann hätte ich endlich mal wieder einen richtig guten Grund, wieder ins Theater zu gehen.
Bisher hat man den werten Herr Fassbender gerne übersehen, dank "X-Men: First Class" ist zumindest im Internet ein großer Hype um ihn (und auch in Kombination mit James McAvoy) ausgebrochen. Wer sich davon überzeugen möchte, muss nur einmal ein bisschen Tumblr durchstöbern.
Abgesehen von seinem schauspielerischen Talent ein sehr sehr ansehnlicher Mann, bei dem selbst ich mich wieder in ein kleines Fangirl verwandle. (Oh dear.)
Ich nehme Professor X. Die Telepathie-Sache hat schon ihren Reiz.
Die lächerlichste Mutation aus "First Class" war für mich Angel mit ihren Stummelflügeln. D'oh.
Aller Anfang ist schwer - „X-Men: First Class“ scheint leichtfüßig über all dem zu stehen.
Bereits eine der ersten Sequenzen, welche die fulminante Geschichte der Mutanten einleitet und in einem Konzentrationslager in Polen den jungen Eric - später bekannt als Magneto - zeigt, weiß auf eine spezielle Art und Weise zu beeindrucken. Zwischen Drama und Spannung, trotz der Gefahr hin, dass man als deutscher Bürger von Holocaust-Rückblicken bereits abgestumpft ist. In dieser Szene hebt sich auch ein anderer Schauspieler, die letzten Jahre eher unauffällig, hervor: Kevin Bacon. Anfangs als deutscher Nazi-Arzt Klaus Schmidt, der sich im Laufe der Geschichte als Sebastian Shawn zur größten Gefahr für die „First Class“ entwickelt.
Zwischen MTV-Romantik, Nazi-Horror und lebendigem Geschichtsunterricht mit Bond-Flair wird der Kalte Krieg auf eine neue, durchaus interessante Weise neu interpretiert und dargelegt. Die Bilder sind schön inszeniert, die Schnitte für meinen Geschmack manchmal zu harsch gewählt. Auch an den Special Effekten kann man nicht einen deutlichen Grund zum Meckern finden, auch wenn mir die Flatter-Flügel von Zoe „Angel“ Kravitz meist unweigerlich ein Lachen entlockten. Aber da sind die Geschmäcker einfach verschieden.
Auch wenn January Jones als Emma Frost den meisten Männern den Kopf verdrehen wird, sollte man das eigentliche Highlight des ganzen Films nicht aus den Augen lassen: Michael Fassbender als Eric, später bekannt als Magneto. Unfassbar! Mit McAvoy als Xavier konnte ich erst zum Ende hin warm werden, anfangs hatte er einfach zu übertrieben einen Stock im Arsch (pardon). Aber Eric ... wow! Die schauspielerische Darbietung des Deutsch-Iren Fassbender, die Inszenierung, wie auch der ganze Plot um seinen Charakter haben den Film für mich sehr sehenswert gemacht. Seinetwegen würde ich wohl auch ein weiteres Mal ins Kino laufen. Da stimmte einfach alles: von den Holocaust-Anfängen, bis hin zum Ende als Magneto, welches nach einer Fortsetzung schreit. Magneto war bereits in den letzten Teilen ein interessanter, faszinierender Charakter, der mit Fassbenders Darstellung des jungen Eric an mehr Tiefe gewonnen hat. Und ja: die Faszination, die da unweigerlich für das Holocaust-Opfer und den ,bad boy‘ aufkommt, wurde bei mir zumindest verstärkt.
Alles in allem ein sehr stimmiger und spannender Film, der in jedem Fall unterhält. Die etlichen Cuts und Szenenwechsel haben mich persönlich, neben dem Geflatter von Angel, am meisten gestört, weil sie die aufgekommene Atmosphäre zu schnell verscheuchten, aber das ist rein subjektiv und nur ein kleines Minus im Gegensatz zu den Pluspunkten von „First Class“. Ich verzeihe dem Film auch den kleinen Fehler, dass Alex Summers in den Anfängen der X-Men dabei ist, wo er doch der kleine Bruder von Scott Summers (Cyclops) ist.
Wer eine Vorliebe für richtig gute Bösewichte hat, sollte sich „X-Men: First Class“ ansehen. Denn Michael Fassbender & Eric ... danach will man sich einfach die Finger lecken.
P.S. Als Serien-Fan hat es mich sogar ein kleines bisschen gefreut, dass ich Ray Wise (Leland Palmer, "Twin Peaks") und Brendan Fehr (Michael Guerin, "Roswell") entdeckt habe. Von Nicholas Hoult (Tony Stonem, "Skins") muss man ja nicht erst anfangen ;-)
Leider zu weit weg, so reizend der Film auch aussieht.
Eindeutig "Braveheart".
"Du hast an dem gleichen Tag wie Megan Fox Geburtstag!", sagte vorhin ein Freund zu mir und ich konnte mir das Rollen mit den Augen nicht verkneifen.
Trotzdem alles Gute, Mrs. Fox.
Wenn ich mir den Inhalt von "Sleeping Beauty" durchlese, bin ich auch etwas zwiegespalten. Im Sinne von "Will ich sowas sehen?" und "Das könnte wirklich cineastischen Wert besitzen!". Aber die kleine, feministische Seite in mir ist erstaunlich laut und weigert sich. Einen neugierigen Blick in die ersten Minuten des Films - und den Trailer natürlich - werde ich mir sowieso nicht verkneifen können.
Mich erinnert "Sleeping Beauty" an ein dünnes Buch, das in meinem Regal steht. Es heißt, glaube ich, "Die schlafende Schöne". Da ich leider nicht in meinen eigenen vier Wänden bin, kann ich nicht nachgucken. In jedem Fall wird darin die Geschichte von Dornröschen erneut erzählt - nur auf eine 'besondere' Art und Weise. Dornröschen, im Tiefschlaf gefangen, bekommt ihre Umwelt erstaunlich wach mit und muss miterleben, wie vorbeikommende Prinzen und andere Jünglinge sind an ihr vergreifen und an ihrem Körper vergreifen, ohne dass sie sich wehren kann. (Und so weiter)
Laut den News stammt "Sleeping Beauty" ja von einer Autorin. Aber es wird wohl nicht ihre Geschichte sein, nehme ich an? Denn gewissermaßen erinnert es mich eher an eine Buchverfilmung von "Die schlafenden Schönen" von Yasunari Kawabata ("Ein Mann an der Schwelle zum Alter wird von einem Freund eingeführt in ein Freudenhaus besonderer Art. Es ist für alte Männer bestimmt und bietet junge Frauen im Tiefschlaf an.", Amazon) oder nun ja ... vielleicht wurde man mal wieder "inspiriert".
Zum Schluss: "Restless" wird in jedem Fall geguckt.
Abgesehen von allen Kommentaren, von denen jeder einzelne recht hat:
Bitte nicht "Human Nature"! Immerhin gibt es schon den herrlichen Film mit Patricia Arquette mit diesem Titel.
Verstörend und erschreckend.
Aber erstklassig als Charakterstudie und für alle Hobby-Psychologen.
Ich kann mich erinnern, dass ich diesen Film zusammen mit meiner Mutter sah und wir ihn als einigermaßen unterhaltsam und sehr "aufmunternd" empfanden - größtenteils, weil sich unser Leben zu diesem Zeitpunkt anfühlte, als wäre "Bella Vita" ein Spiegel, in den wir blicken würde.
Zurückblickend war es aber ein typischer ARD-Film (oder ZDF?), der keine großen Gefühle, tiefgründigen Soundtracks oder dergleichen bietet. Vieles kennt man, vieles kann man vorhersehen, aber als Mutter-Tochter-Gespann ein doch erträglicher Film. Es gibt schlimmeres. Und Andrea Sawatzki sollte als Schauspielerin keinesfalls unterschätzt werden, auch wenn sie in "Bella Vita" nicht zeigen konnte, was sie drauf hat.
Ach ja. Leider darf ich keine Filme mit Hilfe ihrer Trailer bewerten, sonst plustern sich immer mal wieder ein paar kleine Cineasten hier auf und deuten mit dem Zeigefinger auf mich.
Aber manchmal genügt ein Trailer, um zu wissen, wie viele Punkte ein Film höchstens (!) erreichen kann. An dieser Stelle kann man mir auch gerne hellseherische Fähigkeiten vorwerfen; das möchte ich auch gar nicht leugnen. Nur zeigen mir, im Fernsehen und Kino gezeigte Clips, Teaser und Trailer zu "Otto's Eleven", dass ich diesen Film nicht sehen will, weil er einfach nur schlecht ist. Dieser zwanghafte, überzeichnete und vollkommen grottenschlechte Humor, der den Zuschauer in einen Sumpf mit dem Namen "Fremdschämen" stößt, in welchem man versinkt und viele ihr Leben lassen.
Aber nein, ich bewerte keine Filme nach dem Trailer. Daher bleibe ich bei "Kein Interesse". Kein Grund, sich also aufzuplustern. (Außer Sie heißen Otto Walkes.)
Vorhersehbar - trotzdem lustig. Mein erster richtiger Spielfilm mit Katherine "Izzie" Heigel, die mich unerwartet überrascht hat und sich im Laufe der letzten Jahre zu einer akzeptablen, wenn auch ersetzbaren und durchschnittlichen Schauspielerin für mich avanciert hat.
"Beim ersten Mal" bietet Unterhaltung, bleibt dabei an der Oberfläche und erreicht somit viel Publikum. Für einen abendlichen Lacher ist der Film gut, wer zu viel von der Komödie um einen fatalen ONS hat, wird aber zweifelsohne enttäuscht. Am besten den Kopf ausschalten und unterhalten lassen, hier und da mal lachen und schon war die Zeit nicht verschwendet.