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Alle Kommentare von dbeutner
OK, (a) mag ich Nicholas Hoult nicht und (b) halt ich ihn für überdurchschnittlich unterdurchschnittlich. Dem steht das grenzdebile leichte Grinsen ins Gesicht gemeißelt, das kriegt er nicht weg. Und so jemand soll den "Wolf of MusicIndustry" spielen? Leute kommt...
Aber leider krankt es nicht nur an Hoult. Der Film verlässt sich auf sein Dialogskript, mit dem ganzen VoiceOver (das immerhin spricht Hoult ganz passabel, zumindest deutlich besser als er äußerlich acted). Und dieses Skript ist halt auf bestenfalls leicht gehobenem Amateurniveau. Dass es semiautobiographisch ist spielt eigentlich keine Rolle - die zynische Abrechnung mit der Musikindustrie fällt einfach weder besonders intelligent noch besonders bissig aus. Niven ist aber auch kein erfahrener Drehbuchschreiber, bei dem man viel mehr erwarten sollte.
Das Publikum hinter mir (ja, ich bin Vorne-Sitzer :-)) sah es deutlich gelassener und fand den Film in Summe eher gut und lustig. Ich würde dagegen sagen: unausgereift und dünne. WannaPlayWithTheBigOnes, ist aber nur ein FilmKiddy, welches sich hinter zumindest einem relativ erwachsenem Bild versteckt.
PS: Bleibtreus Auftritt hat ja noch was, ist aber letzten Endes auch einfach nur übertrieben; subtile Schärfe hat der Film jedenfalls gar keine zu bieten. Es fühlte sich für mich die ganze Zeit nach Schulniveau an...
Ganz klar: Japanisch. "Kulturell originell". Groß die Szene, wo man Menschen, auch wenn man selbst Monster ist, "anständig und mit Stil und Sauberkeit" verspeist :) Also sogar ein bisschen (und vllt. auch ein bisschen mehr und ich erkenn's nur nicht) Gesellschaftsreflektion.
Bei den Kategorien, unter der der Streifen hier gelistet ist, fehlen zwei Wichtige: "Action" und "Komödie". Action kommt erst im letzten Drittel wirklich auf, der Beginn ist äußerst ruhig und gemächlich, während der ironische Teil sich über den gesamten Streifen zieht.
Leider sind ein paar Drehbuchpunkte echt dämlich, was mir immer wieder punktuell den Spaß verdarb; was ich als wirklich schade empfand, denn im Kern fand ich "Parasyte: Part 1" schlicht erfrischend und nett.
Das Ende ist direkt die Grundlage für Teil II. Vermutlich deutlich actionreicher, aber wer Teil 1 nicht doof findet, sollte eigentlich gleich ein DoubleFeature draus machen!
Abgefuckte Brit-Bullen-Streifen - mag ich! Stephen Graham - irgendwie kultig (wenn auch hier sauunsympathisch, aber so soller ja auch...). Dann hat der Film auch noch Tempo und Rhythmus, und damit machte er mir doch recht viel Freude. Offenbar hat das alles viel mit meiner persönlichen Vorliebe für solche Sachen zu tun, aber wer diese teilt, bekommt hier deutlich weniger Hochglanz als etwa im mir viel zu nervigen "Filth", wo nur aus Prinzip die ganze Zeit zu laut gedröhnt wird, und stattdessen eher Brit-Untergrund mit einer Prise "und es wird immer schlimmer".
Hätte Schwarzenegger als Gouverneur von Kalifornien so ein Herz mit Todgeweihten gehabt wie in diesem Film - ich hätte weniger Bauchschmerzen gehabt, das Ding zu sehen. Darstellerisch ist Schwarzenegger im Film die Nr. 1 und trägt ein bisschen Charisma mit sich rum (wenn auch sein Akzent immer wieder Kopfschütteln verursacht). Ansonsten ist das Thema als Zombie-Subgenre nicht neu und hier sicherlich selten dünn umgesetzt. Der Stoff hätte wohl eigentlich nur gereicht, um einen 15-Minüter zu füllen. Insofern sind die restlichen 82 Minuten lauwarme Luft.
Tut nicht weh, langweilt aber überdurchschnittlich; überflüssig.
Die ersten zehn Minuten fand ich stark, da psychologisch "überraschend stimmig", hatte ich doch eher LowBudget mit TrashRichtung erwartet. Diese Erwartungshaltung wurde dann mit dem Rest des Films leider noch übererfüllt. "Ein bisschen Spaß muss sein" hätte ich sofort applaudierend abgenickt, aber die Menge an gröbstem Unsinn hat mich ernsthaft überstrapaziert. Auch ist das Dialogskript teils jenseits der Erträglichkeitsgrenze. In Summe war er mir einfach: zu doof.
Die Grundprämisse von "88" ist nun wahrlich nicht neu, trotzdem macht mir diese Ausgangssituation grundsätzlich immer wieder Spaß. April Mullen hat mir das vorliegend aber etwas schwer gemacht, da zunächst die Herumspringerei in den Zeitebenen ohne Führung des Publikums geschieht, und nicht einmal die dabei im Kopf entstehenden Fragzeichen sind von irgendeinem Mehrwert. Gewollt: sprunghaft, aber leider: nur verstolpert.
Zum Ende hin wird es etwas nachvollziehbarer, aber nicht wirklich besser, weil nichts wirklich nachgereicht wird, was der Story oder den Storyversatzstücken davor einen echten Aha-Effekt dazuzaubert.
Wer das "Amnesie"-Genre praktisch immer immer immer mag, kann sich "88" sicherlich geben, wird aber vermutlich feststellen müssen, dass sich der Streifen eher am unteren Qualitätsrand orientiert. Wem das Genre eh nichts gibt oder es für abgefrühstückt hält, sollte besser einen Bogen um den Streifen machen.
Einer meiner viele-Punkte-Doku-Vorhersagen -- auf jeden Fall schick, aber nicht ganz das Doku-Niveau, das ich liebe.
Das liegt ganz sicher weder am Stoff (es geht vielmehr um die politische Einbettung der Sowjet-Eishockey-Zeit als um den Sport an sich) noch am porträtierten Protagonisten Viacheslav Fetisov, dessen (Sportler-)Leben auf jeden Fall sehr spannend war und der auch ausreichend Ausstrahlung besitzt, um hier zur Hauptperson zu werden.
Lediglich Polsky selbst berührt mit seinen Fragen mitunter geradezu peinlich. Man wundert sich beinahe, dass trotz seiner ungeschickten Fragerei dennoch soviel Inhalt rausgepurzelt ist. Das Thema hätte noch einiges mehr an Feinschliff vertragen können - dann hätte das sogar ne richtig fette Doku abgeben können.
Trotzdem empfehlenswert, und dann noch eine kleine DoubleFeature-Empfehlung für Freunde des Sports (wozu ich absolut nicht gehöre): Wem die sowjetische hohe Kunst des Eishockeysports zu wenig martialisch ist, der kann dann noch "The Last Gladiators" hinterherschieben :-) (--> http://www.moviepilot.de/movies/the-last-gladiators).
Es geht letztlich wirklich nur am Rande um HeavyMetal, insofern ist verständlich, wenn Fans hier enttäuscht sind - man sollte eher Fan nordischer Dramen sein, dann passt die Erwartungshaltung wohl eher. Zumindest da war bei mir alles in Butter.
"Malmhaus" ist für einen isländischen Film beinahe schon geschwätzig ;-) Hauptdarstellerin Þorbjörg Helga Þorgilsdóttir ist zumindest sehr sympathisch; ihr Spiel ist zwar nicht überragend, aber völlig in Ordnung. Die Stimmung passt sowieso (isländische Filme wirken ja nicht selten so, als ob immer ein Bruder gestorben sei). Leider merkt man dem Drehbuch seine "Kleinheit" an, da wird mal hier ein Impuls gegeben, und schon merkt man x Minuten später - ha, dafür spielte das eine Rolle. Auch das Ende ist habe ich in seiner Grundkonstellation ewig lange vorhergesehen bzw. "vorherbefürchtet", weil ich es furchtbar simpel fand. Einige Szenen im letzten Drittel lagen mir ebenfalls etwas schwer im Magen, so dass ich am Ende nur auf mit-ach-und-krach-sieben-Punkte kam, die Sympathie für den Film gab hier den letzten rettenden Ausschlag.
Das war dann auch der letzte nachgeholte Film des letztjähigen FFF (dort durchaus etwas fragwürdig platziert, aber letztlich eher überdurchschnittlich) - FFF 2015 kann kommen :-)
"Full Metal Jacket" - einer dieser Filme, die ich noch sehen musste, bevor ich eines Tages bei einem Autounfall oder so... und dann nicht den Film-Kanon geschafft, da kommt man in die Filmhölle.
Nun denn. Ich glaube ich wusste unbewusst immer, warum mich, obwohl ausgeprägter Antimilitarist, diese Schinken nicht ansprechen. Am Ende nämlich genau deswegen: Es sind keine antimilitaristischen Filme. Es sind Militärfilme. Und auch ein kritischer Film bleibt ein Militärfilm, der sich auf die Probleme in dieser Institution bezieht, aber nicht die eigene Existenz in Frage stellt und die eigene (eigentliche!) Außenwirkung reflektiert.
Eigentlich zeigen Filme wie "Platoon" (1986), "Full Metal Jacket" (1987), "Good Morning Vietnam" (ebf. 1987) und eine ganze Reihe von Filmen drumherum, früher oder später (Apocalypse Now zB etc), etwas ganz anderes, als die Filme offen zur Schau stellen: Sie zeigen, dass auch über 10 Jahre nach diesem sehr irren Krieg die amerikanische Gesellschaft noch an dem Trauma der eigenen Beteiligung leidet, aber nur unter dem Blickwinkel der eigenen Soldaten. Nicht etwa unter dem Blickwinkel der Opfer.
Soziologisch ist das keine große Erkenntnis, wir kennen das. Dass deutsche Deserteure des WW2 über 55 Jahre auf Entschädigung warten mussten (und in Fallgruppen bis heute noch nicht alle Urteile aufgehoben wurden), entspringt dem soziologisch exakt gleichen Grund: Die Beteiligung der eigenen Bevölkerung am Krieg darf als solche nicht in Frage gestellt werden. Natürlich ist der Umgang mit der NS-Geschichte und der Umgang mit dem Vietnam-Krieg durchaus sehr unterschiedlich, aufgrund vielfältiger Faktoren. Die breite Kritik am Vietnamkrieg hat sich aber eben in den USA sehr am Opfer /des eigenen Soldaten/ festgemacht, nicht am Opfer /durch den eigenen Soldaten/.
Und damit sind wir wieder beim Film. Die Ausbildung hat in der Filmwelt Kultcharakter, ich empfand die gleiche und immer wieder gleiche Darstellung über 45 Minuten dann noch mit der Zeit etwas dröge. Auch schafft Kubrick es nicht, Charaktertiefen zu erforschen, er scheint das aber nicht einmal wirklich vorgehabt zu haben. In meinen Augen auch ein kleines Verbrechen, denn genau darum geht es ja auch beim Militär.
Viele Szenen, insbesondere später, wirken mal überzeichnet, mal Theater-mäßig gestellt. Da erkennt man in der Umsetzung natürlich Kubricks Handschrift, und ich gebe zu, dass ich ihn dafür - ganz allgemein - ganz gerne mag, denn er setzte das immer gekonnt um, wo es mich sonst peinlich berührt. Trotzdem hat es mich hier mitunter gestört.
Am Ende für mich "solides Kubrick-Material" aus filmischer Perspektive, mehr aber auch nicht. Inhaltlich siehe oben: Die internen Mechanismen des Militärs sind eigentlich sekundär, wenn auch ganz sicher nicht unerheblich. Wer sich aber insoweit nur um sich selbst dreht, und die Kritik am Vietnamkrieg vor allem aus der militärischen und der Militär-Perspektive vorbringt, befindet sich historisch, um wieder drauf zu kommen, etwa gesellschaftlich da, wo sich Deutschland in den 50er befunden hat. Will heißen: Hat eigentlich noch gar nichts verstanden von dem, was passiert ist.
PS: Kleiner Nachtrag als Filmtipp über einen, der's besser macht, nämlich sowohl die Innenansicht des Militärs, aber eben auch, worauf das nach außen hinausläuft, gut und wütend zeigt: Redacted.
2 Bewertungen, 3.8 als Wertung im Schnitt - klingt schlimm. Hingegen beim IMDB nach der ersten Folge 7.8 Punkte bei über 700 Bewertungen, das klingt zumindest sehr anders. Daher mal vorgemerkt...
"Drømmen" schafft es, das psychische Empfinden eines Kindes, welches unter der Macht der Erwachsenenwelt leidet, sehr nachvollziehbar auf die Leinwand zu bannen. Zugleich erleben wir das Aufeinanderprallen der Generationen Ende der 60er Jahre - etwas, was ich noch 1976 in nur leicht abgemilderter Form in einem "Kurheim" an der Ostsee erleben durfte.
Dabei ist die Wahl des Hauptdarstellers Janus Dissing Rathke Gold wert. Das Innenleben spiegelt sich deutlich mehr in seinem Blick als in seinen Worten, und das muss man als Kind/jugendlicher Darsteller erst einmal hinbekommen.
Leider sind im letzten Drittel ein zwei Wendungen deutlich zu dick aufgetragen und es gibt Szenen, die Theater-Gefühl vermitteln, wo der Rest sich doch erklärt realistisch geben will. Ohne diese Skript- und Regieschwächen hätte ich gerne noch einen halben Punkt drauf gelegt. So oder so aber eine Empfehlung, insbesondere für Liebhaber dänischer Dramen.
In "La isla mínima" (lief seinerzeit bei den FFF-Nights diesen Jahres) spielt die Atmosphäre in jedem Fall die größere Rolle, der Fall selbst gerät dabei fast ein wenig in den Hintergrund. Man fühlt sich durch die beiden sehr unterschiedlichen ermittelnden Charaktere als auch durch die Landschaft unweigerlich an die erste Staffel von "True Detective" erinnert, und wer diese wegen ihres Settings und der Personen, weniger wegen des konkreten Kriminalfalls, mochte, sollte auch diesem Streifen eine Chance geben.
Nicht zu unterschätzen ist die Ebene des politisch-Dramatischen. Franco ist tot, aber sein Schatten liegt über der spanischen Gesellschaft der frühen 80er. Dieser Subtext zieht sich durch den ganzen Film und stiehlt dem Kriminalfall, wenn man sehr genau hinschaut, beinahe die Show.
Zu alldem gesellt sich noch eine starke Optik, deren Vogelperspektivaufnahmen wunderbare abstrakte Gemälde zaubern.
Für mich ein kleiner Schatz, der von seinen Hauptdarstellern und den Nebenschauplätzen lebt, weniger vom Krimi an sich.
"Salting the Battlefield", im gleiche Jahr wie das Mittelstück "Turks & Caicos" geliefert, bringt leichte Veränderungen im Cast, ansonsten die gewohnte Oberruhe und das gleichbleibende Setting wie in den Teilen zuvor -- die politische Hintergrundstory bleibt die gleiche, das Gefühl, es mit Minimal-Budget zu tun zu haben, bleibt das gleiche, aber immerhin sind die Dialoginszenierungen zwar nicht Gold, aber doch deutlich besser als im Mittelteil.
Wenn auch Christopher Walken, der in Teil II die Qualitätsfahne versucht hat hochzuhalten, hier fehlt, so fällt zugleich die Abwesenheit Winona Ryders positiv auf (so schwer mir das zu sagen fällt, ich mag die ja eigentlich). Ralph Fiennes hat mehr Spielzeit als sein wenige-Sekunden-Auftritt in Teil II.
Definitiv besser als der eher verunglückte Mittelteil, aber dennoch unterhalb von Teil I anzusiedeln, weil das Thema einfach so etwas von ausgelutscht daher kommt. Einfach zu bestimmende 6.5 Punkte daher.
"Camp X-Ray" richtet sich an das bürgerliche amerikanische Publikum und versucht, dieses dort abzuholen, wo es stehen geblieben ist. Der Film geht also von einer militärunkritischen Sichtweise aus. Pädagogisch ist das sicherlich nicht dumm, allerdings setzt sich der Streifen damit selbst massive Grenzen und kommt nicht ganz ohne manch plattes Klischeebild aus.
Die Besetzung ist durchaus ordentlich - Peyman Moaadi (Nader und Simin) als Gefangener und Kristen Stewart als Soldatin, die zumindest den Charakter der überfordert-überraschten recht gut abbildet, sind schon eine ganz solide Basis.
Bloß keine Abrechnung mit Guantanamo erwarten, bloß keine politischen Statements oder gar tiefschürfende Erkenntnisse. Mir daher etwas zu wenig, aber ich kann den Ansatz grundsätzlich akzeptieren.
Ein abgehalfterter Rockstar, der sich inzwischen zum Deppen der Musikindustrie hat machen lassen, erhält "leicht verspätet" Post von John Lennon und nimmt dies als Anlass, Fehler der Vergangenheit zumindest ein wenig in den Focus zu nehmen.
Inhaltlich reißt da gar nichts mit, da steckt einfach zu wenig substantielle Kritik oder echte Moral dahinter. Am Ende mag ich halt Pacino gerne sehen, der hier keineswegs eine besondere Nummer abzieht, aber immer noch zu gefallen weiß.
Nur für Pacino-Fans potentiell interessant.
Die meist überzeugende Optik und kleine schräge Ideen können vom Nichtvorhandensein einer Story leider nicht ablenken. Und selbst ohne "echte Story" könnte man auch das Nichts noch "erzählen", aber auch hier spart man sich alles. Ich würde vorschlagen, dass Kevin Smith in Clerks III mal MadMax in Kurzversion erläutern würde, analog zu HdR in Clerks II :-))) "Fahren einmal alle durch die Wüste, drehen wieder um, am Ende fließt Wasser". Das gäbe gleich einen halben Punkt mehr für Smith ;-)
Ich bin ja fürs Optische mehr als empfänglich, aber das war schon sehr grenzwertig. 6 Punkte kommen für das Optische ein bisschen mager daher, allerdings sind es gefühlt auch evtl. viel zu viel Punkte angesichts eines Nichts von Erzählung, welches nicht einmal Spannung aufkommen lässt.
Note to myself: Vergiss die nächsten Teile und nutze die Lebenszeit sinnvoller!
"Le Goût des autres" (Der Geschmack der Anderen) stellt verschiedenen Männer- und Frauentypen die Beziehungsfrage, deren Antwort entsprechend unterschiedlich ausfällt - Alain Chabat (Science of Sleep's "Guy"!) spielt hier den eher Schüchternen, neben ihm ein Muskelprotzproll und ein Schnauzbartunternehmer jenseits der Fremdschämgrenze, der am Ende dennoch etwas Mitleid einfahren darf. Die Frauen nicht weniger unterschiedlich - lebenslustig und unverklemmt (Agnès Jaoui, zugleich Regie!) vs. auf der ewigen Suche nach Mr. Perfect vs. verheiratet, eingerichtet und strunzdumm.
Die Charaktere und Situationen sind immer wieder so gezielt leicht überzogen, dass mitunter beinahe Buñuel durchschmeckt.
Wirklich ein etwas besonderer Film, der in seiner Leichtigkeit die Probleme der ProtagonistInnen durchaus (meist) rel. ernst nimmt, aber nie zu ernst :-)
Und mit Agnès Jaoui habe ich eine kleine Entdeckung gemacht, starke tolle Frau; muss mehr von und mit ihr sehen!
Nach "Camp X-Ray", welcher auch lose und frei Bezug nimmt auf Murat Kurnaz, wollte ich diesen Streifen gleich im Kontext sehen. "Camp X-Ray" ist nun schon kein Überflieger, und von einer deutschen Produktion hatte ich dennoch nicht einmal unbedingt erwartet, dass diese nun auf der Überholspur vorbeizieht.
Aber der Streifen ist leider viel schlimmer, als man es erwarten könnte. Darstellerisch schlicht eine einzige Katastrophe; Dialogskripte, dass man sich die Ohren wegschießen möchte nach jeder Dialogzeile, um so einen Quatsch nicht länger ertragen zu müssen. Und storytechnisch einiges im fragwürdigen Bereich. Das tritt aber angesichts der schlimm-schlechten amateurhaften Umsetzung schon fast in den Hintergrund.
Wichtiges Thema, komplett in den Sand gesetzt. Schade.
"Till det som är vackert" (in etwa: "Bis es schön wird") wird vor allem vom überzeugenden und authentischen Spiel Alicia Vikanders getragen. Der Hintergrund der Protagonistin, Katarina, ist eher sozialdramatisch angelegt, allerdings sehen wir vor allem, wie Katarina dieser Welt zu entfliehen versucht. Dabei hängt sich der Plot primär an der Affäre mit dem Dirigenten des Konzerthauses auf, in dem Katarina am Empfang arbeitet, und nutzt diesen für den am Ende relativ überraschenden Schluss (ja, "unverforen mutig" ist Katarina zumindest geworden ;-)).
Mir persönlich waren die Kontraste etwas zu dick aufgetragen, was am Ende zu spürbarer Abwertung führte. Das beginnt bei den beiden "Welten", zwischen denen Katarina sich bewegt; zwischen Beethoven und Alkoholismus liegen schon einige Gräben, die hier mal eben im Hops genommen werden; ja, die Idee ist schön, aber der relativ großzügige Optimismus hat mich schon an dieser Stelle dennoch etwas irritiert. Und die Darstellung des Egomanen-Dirigenten, der zunächst in einzelnen Szenen fast schon übertrieben liebevoll dargestellt wird - mir zu dick, zu einfach, zu kontrastreich allein um des Kontrastes Willen.
"Beyond Punishment" greift ein enorm wichtiges Thema auf, wird diesem am Ende aber leider nicht gerecht. Ein Teil meiner Wertung ist daher auch mehr auf die Sympathie fürs Thema gerichtet als auf die (mE eher fehlende) nachhaltige tiefe Ein-/Aufarbeitung desselben.
Formal musste ich schon in den ersten Sekunden innerlich losmeckern: Auch wenn man wenig Geld hat muss man seine eigene Doku nicht dadurch noch mehr entwerten, dass man sich selbst für den am besten geeigneten Sprecher hält. Und sprechen kann Siegert nun einmal nicht besonders gut.
Bei der Auswahl der drei Fälle fällt dann die deutsche RAF-Geschichte sehr aus dem Raster. Denn hier sind die Hintergründe um einiges komplexer als bei den "normalen" Straftaten, und der Staat war schon im Vorfeld von "Täterschaft und Bestrafung" selbst als Handelnder involviert. Die Komplexität dieses Geflechts wird nicht einmal angerissen, und so enden die Szenen eines Treffens von "Täterseite" und "Opferseite" auch in einer Einstellung, die - für das Thema ganz und gar unpassend - schon fast komische Züge ob seiner Absurdität bekommt.
Ansonsten gibt es unterm Schlussstrich sehr wenig Annährung zu sehen (am weitesten hat sich noch der norwegische Täter mit den Fragen seiner Schuld auseinandergesetzt), eher die verhärmten Fronten, die man im schlimmsten Fall erwarten kann. Und so zeigt der Film zwar schon durchaus, dass eine Nicht-Auseinandersetzung mit dem "Gegenüber" auch kein guter Weg ist, um es einmal zurückhaltend zu formulieren (der norwegische Vater etwa erklärt zwar das Gegenteil, aber man kann als Zuschauer scheinbar 5km tiefer in seine Seele schauen und merkt: uiuiui, nichts ist in Ordnung, nichts ist abgeschlossen). Aber der Film schuldet ein wenig zu zeigen, dass es auch anders gehen kann, und bleibt damit vor allem weit hinter dem aktuellen Forschungsstand und den etablierten Erkenntnissen zurück. Wenn man schon in den USA filmt, warum dann keinen Kontakt zu Gruppen von Mordopferangehörigen, die sich gegen die Todesstrafe engagieren? Warum keine Auseinandersetzung mit den Erkenntnissen, wie solche personenbezogenen Traumata verarbeitet werden können? Warum keine Hinterfragung der Rachsucht von Gesellschaften, obwohl man weiß, dass genau diese Rachsucht alles andere als positive Resultate für die Opferangehörigen mit sich bringt?
So entlässt der Film sein Publikum - also mich zumindest - eher mit einer keineswegs beim Thema zwingenden depressiven Note. Kurzum: Gut und anerkennenswert, dass sich jemand einmal dieser Frage annimmt, schade, dass es handwerklich recht grob geschnitzt passiert und nicht auf der Höhe der ansonsten natürlich gesellschaftlich eher abseitig geführten Debatte geschieht.
"Mommy" bekam für mich erst mit dem Auftritt der Nachbarin Kyla die Note des Interessanten, bis dahin ist aber knapp eine Stunde Spielzeit verflogen. Dolans Hang zur Überlänge scheint mir ein Problem zu sein, an dem der junge Regisseur dringend feilen sollte...
Die drei HauptdarstellerInnen wirken jeweils in ihrer Rolle überzeugend; allerdings sind die Rollen von Mutter und Sohn schon etwas schwierig angelegt: Anne Dorval als Mutter bleibt eine mehr als anstrengende Figur, mit der Empathie nur in Momenten, höchstens, herzustellen ist. Antoine-Olivier Pilon spielt Steve mitunter sehr sympathisch, aber auch das finde ich im Drehbuch bzw. der Inszenierung schwierig, hier auf mitunter platte Weise zwischen Aggression und positiver Begeisterung zu switchen. Mehr Differenzierung hätte mich den Film ernster nehmen lassen (können).
Suzanne Clément als Kyla bringt dann aber eine ganz eigene Note in den Film. Zwar wird ihre Story nur sehr am Rande angerissen, und auch der Ehemann bekommt nur Sekunden des Zuschauens, was reicht, um eine Geschichte anzureißen, mir aber dennoch zu wenig war, um auch diesem Teil mehr als Oberfläche entnehmen zu können. Dennoch war die Darstellung Kylas schon der interessanteste als auch unter-der-Oberfläche-differenzierendste Teil des Films.
Vielleicht hätte der Film, der Romantik mit Uniformen unkritisch verbindet, einfach nie gedreht werden sollen. Dann hätte sich die vorliegende Nebenfrage eh nicht gestellt... Darüber sollte Crowe vllt. mal eher reflektieren...
Also ein "Thriller" ist der Streifen nun wirklich nicht. Krimi, der ab und zu etwas überzogen sein möchte und dadurch schon fast(!) komödiantische Momente hat. Einerseits mit den Charisma-freien Twen-Hauptdarstellern Hemsworth & Palmer unglaublich farblos besetzt, andererseits mit Malkovich und Stuhlbarg wieder mit zwei kleinen Glanzleistungen versehen, wobei Malkovich zurückgenommen, aber äußerst genau spielt, und Stuhlbarg muss man kennen, um dessen Performance zu würdigen ("A Serious Man"). Billy Bob Thornton spielt auch mit, aber an dessen Auftritten ist leider wirklich gar nichts bemerkenswert (immerhin auch nichts Negatives).
Zum Zeitvertreib durchaus ansehbar, wobei der echte Wert eher in den angesprochenen darstellerischen Leistungen liegt, wo zugleich auch - bei den entsprechenden Personen - das größte Ärgernis zu finden ist. Ansonsten recht ruhiger Film, der nicht gerade das Thema "Plan, der schief ging" neu erfindet.
Nach einem sehr vielversprechenden und ruhig / hochwertig inszenierter Piloten kann der Rest der Staffel das Niveau leider nicht ganz halten; im Kern ist die Geschichte auch nicht neu (ganz im Gegenteil werden sehr bewusst Versatzstücke realer (zB Anonymous) und filmischer (zB Fight Club) Historie bemüht, um einen Gesamt"puzzle"plot zu stricken). Das Hacker-Tech ist für non-Techies evtl. etwas "zu hoch", für Insider durchgehend etwas zu plattitüt. Aber es spielt konkret am Ende nur eine untergeordnete Rolle.
Trotzdem definitiv sehenswert, wenn die zusammengepuzzlete Story auch mitunter überdreht und dadurch inhaltlich schon fast Comic-artige paranoide Züge bekommt; einerseits soll das auch durchaus bewusst so sein, andererseits war es mir so viel, dass Assoziationen an Utopia geweckt wurden, was ganz klar überschießend ist und etwas mehr, als die Macher wollten.
Für die zweite Staffel würde ich mir wieder die Ruhe und Langsamkeit des Piloten zurück wünschen. Das Sounddesign trennt sicherlich das Publikum, ich mag's, aber auch hier kann weniger mehr sein.
Nett, technisch natürlich recht überzeugend, und lebte für mich vor allem von einzelnen Situationskomiken und -Momenten. Die Musik ist in meinen Ohren schon grenzwertig, aber das gehört nunmal zum Produkt. Die Aardman-Studios haben inhaltlich schon viel Schärferes abgeliefert; das hier ist und bleibt Kinderfilm, den aber auch Erwachsene zumindest knuffig finden können.