dbeutner - Kommentare

Alle Kommentare von dbeutner

  • 7
    dbeutner 19.09.2015, 16:27 Geändert 19.09.2015, 17:28

    "Beach Boys" waren nun nie mein Ding, das als Vorrede. Aber das sollte eigentlich nichts zur Sache tun - es gibt allertollste Sportdokus, wo ich mit dem Sport nichts anfangen kann, mit einem Film drüber aber schon.

    Im Falle der "Beach Boys" ist die erzählte Geschichte nun nicht soooo dicke - ein Musiker mit mehr als Talent, mit sicherlich einer musikalischen Gabe, aber auch mit einem schlimmen Vater und Vaterkomplex und weiteren psychischen Problemen. Tragisch, aber an sich nicht gerade eine spannende Geschichte.

    Der Besetzung und auch der Umsetzung ist es trotzdem gelungen, gut und in Szenen auch sehr gut unterhaltend zu erzählen. Die Kennenlernszene im Autohaus ist schon sehr stilsicher inszeniert. Leider schafft der Film mit seiner Überlänge es nicht, dieses Niveau zu halten, richtig sterbenslangweilig wird es aber auch nie.

    Giamatti spielt mal zur Abwechselung etwas extrovertierter als sonst, und es macht ihm offensichtlich Spaß. Dass seine Rolle als auch der gesamte Konflikt um Wilsons psychische Probleme extrem einseitig aus der Perspektive Wilsons erzählt werden, der immer nur Held oder Opfer ist, ging mir allerdings mit der Zeit etwas auf die Nerven, und dass dann im Abspann nochmal Landy hinterhergetreten wird, fühlte sich nach billig motivierter Rachenummer an.

    Mit einer etwas interessanteren Story und etwas mehr Ambivalenz in der Charakterzeichnung hätten Regie und Besetzung zumindest das Zeug gehabt, was Tolles abzuliefern und meine vorhergesagten 8 Punkte zu erreichen; dazu hat es unter den genannten Vorzeichen leider ernstlich nicht gereicht.

    3
    • 7

      "Welcome to Sweden" lebt vor allem von unangenehmen Situationen, seien es Peinlichkeiten aufgrund des CultureClash, seien es die mehr oder minder offen ausgesprochenen Vorbehalte insbesondere der Mutter.

      Leider sind die entsprechenden Gags, insbesondere in Staffel 2, zunehmend schlecht getimed, so dass es statt Lacher maximal Schmunzler gibt.

      Etwas mehr Schärfe im Witz hätte die Serie sehr gut vertragen; da das ganze ein schwedisch-amerikanisches Co-Projekt war, ist eine stringentere Ausrichtung vllt. auch daran gescheitert.

      1
      • 7 .5

        Herzlicher Film, in dem ich Omar Sy stärker fand als in "Intouchables" ("Ziemlich beste Freunde"). Vor allem aber kann ich mich an Charlotte Gainsbourg eh nie satt sehen, und die Charaktere sind hier alle einfach knuddelig. Von daher sind in meiner Wertung evtl. "Gainsbourg"-Punkte drin ;-)

        Man kann dem Film sicherlich vorwerfen, die ernste Problematik nur anzureißen, um sie dann in eine immer locker werdende Komödie verflachen zu lassen. Auch sprechen ein paar Szenen, in denen zu lange überdreht wird, klar fürs Massenpublikum als Ziel (ich sage nur: Cola-Werbung... solche Stellen haben mich tw. echt genervt, es gibt aber gottseidank nicht allzu viel davon). Ebenso könnte man aber loben, dass in diesem Crowdpleaser, der er in erster Linie ist, immerhin kritische Töne versteckt werden.

        Für mich standen aber Spaß & Gainsbourg in vorderster Front des Filmerlebnisses, so dass ich bei meiner Wertung auf die politische Einordnung des Films eher mal ausnahmsweise pfeife.

        4
        • 6
          dbeutner 12.09.2015, 13:15 Geändert 12.09.2015, 15:02

          Huch, hier wird aber abgefeiert... Naja, bleiben wir mal nüchtern: Musarañas verlässt sich viel zu sehr auf de la Iglesia's "Las brujas de Zugarramurdi"-Besetzung, plus Spaniens Standard Luis Tosar, der hier wirklich verheizt wird und gar nichts darf außer grimmig drein schauen (und er kann mehr!). Auch wenn de la Iglesia sicherlich seine schützenden Händchen über das vorliegende Projekt gehalten hat - auch er selbst ist keineswegs der Maestro des Kinos schlechthin, und Regisseur Juanfer Andrés eben noch etwas weniger.

          Die Grundidee hat Potential ("Misery" kenne ich nicht, bin aber auch kein King-Fan), aber hier wird alles schon /sehr/ im Kleinen abgehandelt. "Musarañas" als "Horrorfilm" zu bezeichnen geht schon arg weit, er ist viel mehr als Thrillerdrama angelegt, und straft aber seinen dramatischen Teil mit fehlender Tiefe selbst ab. Die Hintergrundgeschichte, also quasi "Auflösung", etwa - wow, wie man ein solches Thema einfach mal in drei Sätzen rausrotzt, ohne dem etwas mehr Bedeutung und zu spendieren (oder auch Empathie).

          In Summe also für mich in etwa das spanische Minimalniveau, das im Drehbuch noch /sehr/ viel Ausarbeitung verdient (und gebraucht) hätte.

          Die Photo-Squenzen im Abspann hätten eigentlich fast eine Aufwertung des Films um einen halben Punkt gerechtfertigt; auf jeden Fall liegen die Abspannbilder künstlerisch um ganze Klassen über den vorherigen anderthalb Stunden.

          1
          • 6 .5

            "One & Two" funktioniert primär über seine Atmosphäre, wobei auch die DarstellerInnen, insbesondere die beiden JungdarstellerInnen, nicht zu unterschätzen sind.

            Hier wurde schon mehrmals angemerkt, dass die Hintergründe der übernatürlichen Fähigkeiten fehlen. Mein Eindruck war, dass das sehr bewusst so war, weil die Story eher um den Umgang mit dieser Situation gestrickt war. Aber selbst dann sehen wir noch einen sehr punktuellen Blick auf die Lebenssituation und man wünscht sich, zumindest etwas mehr Historie (wenn auch nicht zwingend zur "Herkunft der Fähigkeiten") zu bekommen, um Entwicklung zu verstehen.

            Insofern zumindest teile ich die Kritik an dem Vorwurf, dass man etwas wenig Untergrundfutter zu Plot bekommt. Atmosphärisch dagegen hat mich der Streifen durchaus gefesselt, aber eben tatsächlich etwas zu unbefriedigt zurückgelassen.

            2
            • 7
              über Raum

              Lenny Abrahamson ("Frank") verfilmt Drama mit Brie Larson ("Short Term 12") - da sage ich mir mal selbst recht sichere 7.5 Punkte ++ vorher...

              • 8
                dbeutner 09.09.2015, 15:06 Geändert 09.09.2015, 16:33
                über Frank

                "Stay away from my fucking theremin!" - Maggie Gyllenhaal als Darstellerin mit ihrer Theremin-Rolle -- da hatte der Film aus persönlichen Gründen bei mir schonmal alle Türen geöffnet und musste keine mehr einrennen.

                Aber auch sonst: Wenn ein Darsteller über Körpergestik und Sprache allein so richtig zu beeindrucken weiß, dann ist es ein darstellerisches Schwergewicht. Fassbender ist so einer. Und dann hat er noch eine Stimme, die wirklich zu überzeugen weiß.

                Was für eine liebevolle Darstellung einer Mikrokosmos-Welt von passionierten, aber teils entrückten MusikerInnen. Eine Tragikomödie, wie es wenige gibt, mit viel Herz, aber auch einem ordentlichen Schuss Sentimentalität zum Ende hin. Und trotzdem immer irgendwie: schön.

                Ganz einfach ein ganz großer kleiner Film mit einer großen Besetzung in den zentralen Rollen. Wenn es etwas zu kritisieren gibt, dann, dass zwei Band-Nebenrollen mehr oder minder komplett unausgearbeitet bleiben. Und dass alle Iren & Irland nur nominal Erwähnung finden, wer Irisch hören will -> bitte weitergehen. Aber schönes Britisch dafür :)

                Sehr eigen & sympathisch; Regisseur Lenny Abrahamson kommt bei mir direkt auf die "muss ich mir merken und alte Sachen sehen"-Liste!

                5
                • 6 .5
                  über Cop Car

                  Kevin Bacon in einem FFF-Streifen - das hat bei mir Assoziationen an "Super" ausgelöst. Von son einer Qualität sind wir hier aber meilenweit entfernt.

                  Das Skript ist maximal kurzfilmtauglich, und bei Aufblähen auf beinahe anderthalb Stunden hat man die Geschichte selbst dennoch nicht angereichert. So bleibt das Gefühl, dass der Film mitunter etwas auf der Stelle tritt. Bacon macht seine Sache schon gut, aber überschießende Spielfreude ist dabei nicht zu entdecken.

                  Und jetzt hoffe ich noch, dass die Datenbank von MP nicht schon wieder abraucht, sonst müsste ich das dritte Mal den Film kommentieren... ;-)

                  1
                  • dbeutner 03.09.2015, 13:09 Geändert 03.09.2015, 14:35

                    So, dann mache ich mal wieder den Meckerer, wenn die meisten anderen den freundlichen Sozialpädagogen geben...

                    Also, ganz nüchtern: Hier werden für viele Leute viele Daten gehalten, die schon einen gewissen Wert haben. Solche Daten sollte man ganz gut absichern; das immerhin scheint ja via Backups grundsätzlich zu funktionieren, tages/nachaktuell, das ist völlig in Ordnung und tendenziell beruhigend.

                    Jetzt aber: "Grund: Beide Datenbank-Server sind gleichzeitig gecrasht. Eigentlich sollte einer eine mögliche Störung des anderen auffangen". Nun bin ich vom Fach und mache mir entsprechende Gedanken. Der zweite Satz deutet darauf hin, dass ihr Eure DB redundant auf dann auch hoffentlich auf zwei Systemen ausgelegt habt (also "echt unterschiedliche Hardware").

                    Wenn dem so ist (ist dem echt so?), dann könnt Ihr die Geschichte vom Murphy Eurer Großmutter erzählen. Zwei Systeme rauchen nicht ohne gleiche Ursache zufällig nebeneinander ab. Das ist IT-Unsinn. Entweder hat so ein System einen "zufälligen Schaden" (Plattencrash etc; dann ist aber nur eines betroffen) oder einen Schaden, der durch das System nachvollziehbar ausgelöst wurde (denkbar wäre, so ganz grob, ein Fehler im DBMS, der durch bestimmte Datenkonstellationen erst ausgelöst wird, und daher auch auf beiden Systemen zeitgleich auftrat; oder was auch immer, aber es wäre eben kein Zufall, sondern ein bei gleicher Situation immer wieder erneut auftretendes Problem).

                    Sowas sollte man aber unterscheiden und dann auch klar(er) kommunizieren. Alles andere macht (auf mich mit vielen vielen Jahren Erfahrung auch im Umfeld menschlichen Verhaltens in der IT) den Eindruck, dass da Krümel unter den Teppich gekehrt werden. "Shit happens", so Euer Credo, ist jedenfalls immer ein ganz guter Garant dafür, dass existierende Probleme, die man nun erkönnen (und verändern) KÖNNTE, ignoriert werden. Und solche Menschen in der IT (jaja, die meisten sind so, ändert aber nichts) machen mir immer wieder Angst...

                    Zum Schluss noch eine Prise freundlicher Sozialpädagoge: Dass nach einem solchen (auch für die Admins etc) ärgerlichen Restore es ggf dauert, bis temporäre Daten / Caches neu gefüllt sind etc, ist zumindest für mich äußerst verständlich; an dieser Front der beruhigende Aufruf an die User: Habt Ruhe, die Admins haben ggf ausreichend zu tun. Noch existierende Fehler dreifach zu melden ist tendenziell kontraproduktiv :-) Zugleich aber auch an die Betreiber: Eine Liste mit bekannten offenen Problemen in dem Zusammenhang zentral bereitzustellen hilft ebenso dagegen...

                    5
                    • 9
                      dbeutner 31.08.2015, 16:37 Geändert 31.08.2015, 16:38

                      Die Franzosen sind immer wieder für Überraschungen im experimentellen Bereich gut. Ob das nun "Les Revenants" oder vorliegend "P'tit Quinquin" ist - absonderlich ist beides, auf völlig verschiedene Art, aber der Mut, etwas ganz eigenes zu machen und das auch in Serie durchzuziehen, den müsste man hierzulande wohl suchen...

                      Die ganz merkwürdigen Personen sind übrigens keineswegs alle, sondern in erster Linie die Männer. Ich habe von Dumont hierzu nichts gelesen, aber der Unterschied der Darstellung ist schon an mehreren Stellen sehr auffällig.

                      Am gelungensten dürfte die Figurenzeichnung der Titelperson genannt werden - P'tit Quinquin hat eine sehr rohe, einer eher einfältige, eine sehr abstoßende, aber auch eine unendlich liebevolle Seite.

                      Die Darsteller sind Laiendarsteller und teilweise tatsächlich körperlich/geistig mal mehr, mal weniger "behindert" / "handicapped". Da die Inszenierung aber vorsätzlich immer wieder "over the top" sein soll, ist das entsprechende Schauspiel durchgehend passend in dem vorgegebenen Rahmen.

                      Dumont bricht mit Sehgewohnheiten. Denn wer hier Tat-Ermittlung-Täter-Zufriedenheit erwartet, ist völlig falsch. Man sollte sich lieber auf ein "groteskes Gesellschafts-Drama mit komödiantischen Zügen" einstellen, als auf einen Krimi.

                      Meine Lieblingsszene ist die Beerdigungszeremonie in der Kirche. Die zieht sich auch etwas, und hat so viele kleine Neckereien, die ist wirklich zum Wegwerfen. Absurder Humor mit ganz viel Lässigkeit.

                      Auch wenn die Darstellung Pruvots des "Van der Weyden" bis an die Grenze ausgelotet wird und manchem auf die Dauer evtl. zu viel sein könnte - ich habe P'tit Quinquin nach wenigen Tagen einer Zweitsichtung / Vorführung unterzogen, und habe mich nicht weniger gefreut als beim ersten Mal.

                      Große Empfehlung für Freunde des Grotesken und Menschen, die auch damit klarkommen, wenn mal eine Minute gar nichts passiert und die Kamera statisch den Blick vom Hof hinaus gleiten lässt...

                      3
                      • 7
                        über H.

                        Sperriger Kunstfilm, der durch seine Absurditäten (zumindest mich) doch einigermaßen fesseln konnte. Zum Begeistern hat ein bisschen der Funke gefehlt und an ein paar Stellen dachte ich: Ui, hier waren aber Ideen oder Geld knapp. Ansonsten aber schick. Wer auf mystische Dinge steht, ohne eine Hintergrunderklärung zu brauchen: Empfehlung. Ich würde den Film tatsächlich auch als "schön" bezeichnen, wobei ich mir nicht sicher, wie viele da folgen würden. Aber er hat seine ganz eigene Art; auch die Besetzung: klase. Aber alles eben: sehr speziell...

                        3
                        • 4

                          Gut gemeint. In vielen Punkten sogar ganz ordentlich umgesetzt, aber wenn Dialogskript und darstellerische Leistungen durchgehend denken lassen, dass man gerade Schmerzen für mindestens drei Zahnwurzelentzündungen parallel aushalten muss, dann ist es halt ein deutscher Film, bei dem man sich einmal mehr fragt: Was läuft in deutschen Schauspielschulen eigentlich so grundlegend falsch?!

                          Nur für Menschen mit ausgeprägter Unempfindlichkeit gegen Schauspielerein am Rande des Abgrunds. Für alle anderen beinahe schon gefährlich...

                          2
                          • 7

                            Ein neuer Miike-Streich, und was für einer :-) Yakuza meets Vampire meets the funniest "final enemy" ever!

                            Mit ein bisschen Straffung (mind 15 Minuten weniger) und wenn einige Szenen, wo es darstellerisch den Bach runtergeht, nochmal mit Qualität gedreht worden wären, hätte da noch mehr abzufeierndes Fun-Potential drin stecken können.

                            Auf der anderen Seite ist der Film in den guten Momenten toll inszeniert, wo man sich schon fast wieder wundert, ist die Story doch so trashig, dass man eigentlich gar nichts erwarten sollte.

                            Habe mich in Summe großartig amüsiert, wenn auch objektiv an einigen Stellen Kritik anzubringen ist. Sonst hätte ich aus Sympathie gerne noch mehr Punkte verteilt!

                            2
                            • 6 .5

                              Man muss einige Prämissen akzeptieren, um sich im Laufe der Geschichte nicht die Haare aus dem Kopf zu reißen wegen der Dummheit der Protagonisten oder der leicht überdrehten Hintergrundidee des Films - wenn man von einem Auto in Paris gejagt wird, sollte man eher nicht die ganze Nacht durch die Straßen der Stadt laufen, zB... ;-)

                              Also, dass alles beiseite geschoben ist "Night Fare" flott inszeniert, wenn auch ganz klar eine französische Thriller-B-Nummer. Gibt's ja auch nicht alle Tage.

                              1
                              • 6 .5

                                Der Stoff ist wirklich nicht neu oder originell. Aber Brody ist einfach sympathisch und setzt die Hauptfigur zielsicher um. Und wegen Brody habe ich den Film gesehen, daher soweit alles in Ordnung (ohne Brody eher ein Punkt weniger).

                                1
                                • 7

                                  Erzähler (Christopher Lee: großartig; Bela Lugosi: kultige Umsetzung; Guillermo del Toro: guter Erzähler, etwas zu nuschelig; und Julian Sands: toll, hat mich an Jim Dale in Pushing Daisies erinnert, und den Stil mag ich) & grafische Umsetzungen, vor allen Dingen die völlig verschiedenen Techniken, haben richtig Spaß gemacht. Die Geschichten waren schon sehr kurz erzählt, so dass ich inhaltlich nie richtig aufspringen konnte, da war es auch schon wieder vorbei. Bei so rel. vielen Geschichten ist das Gedrängte aber ggf. auch von Vorteil. Dennoch war das für mich StyleOverSubstance, wobei ich gar nicht die mangelnde Substanz zuvorderst ankreiden will, sondern den Style eher loben. Aufgrund der geringen Laufzeit auf jeden Fall ein interessantes Filmchen (und wenn nicht jeder Kurzfilm die immer gleichen Credits präsentieren würde, wären nochmal ein paar Minuten einzusparen gewesen...).

                                  1
                                  • 7
                                    über Office

                                    It's all about promotion... "Warum läuft Herr K. Amok?", möchte man fragen ;-) und der Film erklärt das aber ja am Ende ganz gut. Darstellerisch ein tolles Ensemble! Nach außen Krimi/Thriller, der aber eigentlich nur für den gesellschaftskritischen Teil (ordentlich ausgebaute) Fassade ist. Durch die Beschränkungen in Ort und Menschen fast ein "kleiner" Film, aber trotzdem sehenswert; für Freunde des südkoreanischen Kinos auf jeden Fall mal ein Streifen mit individueller Note.

                                    • 7
                                      dbeutner 17.08.2015, 19:40 Geändert 17.08.2015, 20:36

                                      Hat Spaß gemacht. "Mad Max auf Fahrrädern als Coming-of-Age-FunSplatter", das umreißt es glaube ich ganz gut. Der CoA-Anteil bzw die konkrete Inszenierung ging mir leider mitunter etwas auf die Nerven (Laurence Leboeuf als Nina-Hagen-Kwiek-Teenie-Verschnitt hätte echt nicht auf Dauer sein müssen), und auch den Kontrast dieser Inszenierung zum zunehmenden Splatter-Spaß fand ich keineswegs hilfreich, um sich auf eine bestimmte Ebene des Films einzulassen.

                                      Trotzdem: Spaß. Nur durch die kleinen Meckereien hat der Spaß zu nicht mehr als sieben Punkten gereicht. Wer auf FunSplatter besonders doll steht - klare LowBudget-Empfehlung!

                                      1
                                      • 6 .5

                                        Drei "Märchen für Erwachsene", die von Königen und ihrer Umwelt erzählen, "groß besetzt", aber am Ende doch rel. klein bleiben. Jede der Geschichten hätte mehr Schliff und Finesse vertragen und ein eigenes Werk werden können.

                                        Alternative: Der viel gescholtene "Brothers Grimm", der mir persönlich viel besser gefallen hat, aber vllt. liegt das auch an dem Stein, den Terry Gilliam bei mir im Brett hat :)

                                        1
                                        • 6

                                          Der Streifen kann sich leider nicht so richtig entscheiden, ob er seinen Schwerpunkt ins Dramatische oder ins Komödiantische legen will - bzw., für seinen komödiantischen Anspruch wird es immer wieder viel zu pseudoernst (also ernst, ohne Tiefen zu entwickeln). Und der blutige Anteil ist nicht schockig, nur langweilig unappetitlich. Die "tote" Fiona O'Shaughnessy (Utopia) lässt einmal mehr ihren knallharten irischen Akzent herüberwachsen; darstellerisch ist die eher noch unbekannte Abigail Hardingham aber eine gute Wahl gewesen.

                                          Als FFF-Zwischendurchfilm völlig in Ordnung, aber durch seine Unentschiedenheit hat er mich doch eher etwas unbefriedigt zurückgelassen.

                                          1
                                          • "Réalité" ist ja mein bisheriger Höhepunkt, sehr humorvoll. Mal schauen, ob der noch getoppt wird, aber auf jeden Fall eine dolle Empfehlung von mir!

                                            2
                                            • 5 .5
                                              dbeutner 16.08.2015, 14:03 Geändert 17.08.2015, 19:42

                                              FFF-DoubleFeature mit Guillaume Gouix - zuerst "The Connection", direkt im Anschluss "Rabid Dogs". Leider mag ich den Typen nicht sooo sehr und auch hier, tendenziell Hauptrolle, war das nicht anders. Aber daran lag's am Ende nicht. "Rabid Dogs" ist ein 70er-Jahre-Remake, und vor 40 Jahren war so ein Streifen durchaus "normaler 70er ThrillerTrash". Heute wirkt das einfach sehr schmal und einfallslos. Das Potential liegt in der Figurenkonstellation und möglichen wechselnden Loyalitäten, wird aber eigentlich nicht einmal im Ansatz ausgeschöpft. Und der Twist am Ende - haha, wie witzig, wenn's so dermaßen überkonstruiert ist. Also nee, das Remake hätte man mal schön bleiben lassen können.

                                              1
                                              • 7
                                                dbeutner 16.08.2015, 13:52 Geändert 18.08.2015, 10:53

                                                Zu Beginn werden "beide Seiten" etwa ähnlich intensiv eingeführt, und das Aufeinanderzulaufen der beiden Köpfe der "Ober- und der Unterwelt" wird schick in Szene gesetzt. Spätestens ab dem tatsächlichen Treffen der Beiden verliert der Streifen aber den Focus; bei den Auseinandersetzungen innerhalb der Drogenszene werden keine Charaktere mehr ausgeleuchtet, und der Film beginnt, etwas auf seinem Thema auf der Stelle rumzutrampeln, was sehr schade ist, da die Zeitstimmung schon nett eingefangen wurde und darstellerisch auch alles im soliden Bereich ist (und die Frau von Michel, dargestellt von Céline Sallette (Les Revenants), empfand ich keineswegs als Fehlbesetzung; "Les Revenants" verleiht dann auch noch Guillaume Gouix als Bullen in Nebenbesetzung). Kürzung und Straffung um etwa 20-25 Minuten hätten deutlich mehr bewirkt, oder die Erzählung hätte nach hinten heraus das Publikum mehr einfangen und stringenter erzählen müssen. Trotzdem sehenswert, keine Frage.

                                                2
                                                • 5 .5
                                                  dbeutner 14.08.2015, 17:42 Geändert 19.10.2015, 16:55

                                                  Action, deren Story-Rahmen nur Alibi ist, um etwas Verfolgungsjagd und ein bisschen Gefoltere darzustellen, und die nicht einmal besondere Originalität für sich beanspruchen kann. "Dialog-Gold"?! Äh... Konnte ich keines entdecken. Eher einmal Möchtegern-Dialoge, die aber keinen Witz&Pfeffer haben; und Darsteller (insb. Purefoy), die Schwierigkeiten haben, aus dem Text doch noch etwas mit darstellerischen Qualitäten rauszuholen.

                                                  5,5 Punkte für's Wachhalten; aber das sind Punkte, weil draußen die Sonne scheint, bei Regen... Und Morgan Freeman war alt und brauchte das Geld? Und Olga Kurylenko ebenso in jung? Denn das Filmniveau ist schon etwas fragwürdig für solche Namen...

                                                  2
                                                  • 8
                                                    dbeutner 14.08.2015, 13:10 Geändert 22.10.2016, 16:24
                                                    über Reality

                                                    Dupieux wird mir ja von mal zu mal sympathischer :-) Allein die Besetzung von Alain Chabet passt aus mehreren Gründen: 1.) Passt einfach; 2.) ich mag den ja eh total doll und habe schon das breite Grinsen im Gesicht, wenn ich ihn nur erblicke; 3.) hier treffen zwei aufeinander, die ich beide schon mit Buñuel in Zshg. gebracht habe (Chabat in "Lust auf Anderes" und Dupieux mit "Wrong"). Letzteres ist auch bei dem vorliegenden Titel alles andere als abwegig.

                                                    Ein Film wie ein Ekzem, nur im Kopf ;-) Man möchte sich jucken, kommt aber nicht so recht ran. OK, sagt der Film ja auch über sich selbst. Mal ein eigener Gedanke: Ein bisschen wie wenn man M.C.Escher "TreppaufTreppab" verfilmt hätte und die einzelnen Ebenen nur scheinbare Realität sind. Auf kurze Distanz fällt nichts auf, aber in Summe lässt es sich nicht mehr zusammenfügen, jedenfalls nicht so, wie es ein "realistischer Ansatz" erfordern würde.

                                                    Also beinahe "MindFuck", aber viel zu komödiantisch, um einen fertig zu machen. "MindFuck Light mit Grinsegarantie", zumindest, wenn man auf Absurdes steht.

                                                    Und wer Film-Situationen, die gesellschaftliche Konventionen absurd sprengen, so liebt wie ich, kann mit dem Film eigentlich nur glücklich werden. Wer "Wrong" mochte, wird hier auch nicht meckern. Ich fand "Realité" auf jeden Fall noch etwas stärker. Tipp!

                                                    6