dbeutner - Kommentare
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Alle Kommentare von dbeutner
Auch so einer: Anna Kendrick mit ihrem bin-ich-nicht-zuckrig-Gesicht ist eher ein absoluter Abschrecker, Sam Rockwell dagegen eher ein Grundsympathischer. Tim Roth auch noch dabei? Na gut, also ansehen, auch wenn mich MP (selten einmal zu Recht) vorgewarnt hat.
Nicht lustig und nicht spannend, eher peinlich. Viel mehr ist mir nicht mehr im Gedächtnis geblieben. Und Kendrick muss ich einfach gezielter meiden, die geht mir wirklich zunehmend auf die Senkel...
Hachjee, wo soll man anfangen. Mal mit John Goodman: Der hat mich zum Film motiviert, da war ich mir auch sicher, dass da etwas vom Goodman'schen Humor drin steckt (kommt auch mal durch, aber natürlich nicht sooo arg viel). Und klar, Goodmans Spiel, im Rahmen des Settings, ist natürlich Qualitätsware. Der Mann ist großartig und sich nie zu schade, in kleinen seitwärts-Produktionen mitzumischen, sehr sehr sympathisch.
OK. Der Rest ist natürlich einige Stufen drunter, hätte aber mit wenig Mühe nicht sooo weit abfallen müssen. Mary Elizabeth Winstead (Death Proof, dort nicht unbedingt um Klassen besser, aber pointierter) fällt darstellerisch einfach nicht richtig auf; John Gallagher Jr. (Short Term 12) eigentlich schon ein bisschen mehr, aber wie schon vor mir bemerkt wurde, ist das Drehbuch an so vielen Stellen dermaßen flach und dünne, dass auch die Darsteller einfach Probleme haben müssen, die Figuren lebendig werden zu lassen.
Psychologisch ist das Drehbuch vor allem im ersten Drittel eh zum in-die-Tonne-Kloppen. Man kann sowas ja ggf vernachlässigen, aber nicht in Kammerspielen, die leben nunmal von nicht viel mehr.
Den Twist in der Erzählweise zum Ende hin fand ich eher frisch, wenn auch etwas zu lang und dann doch auch zu ausgelutscht.
Alles in allem so ein bisschen, was ich von einem sehr durchschnittlichen FFF-Film erwarten würde; in der Story sogar etwas schwächer, was Goodman allerdings locker ausgleicht. Nur durch letzteren hätte ich sogar beinahe 7 Punkte vergeben, aber das wird dem Film, vor allem dem Drehbuch in seiner Beschränktheit, leider doch nicht gerecht...
Cohens überzogener Humor hat schon in Borat einen Nerv von mir getroffen. Ja, ich gebe es zu: "The Brothers Grimsby" hat mich mehrmals echt zum Lachen gebracht, ich mag einfach überfordernden Humor sehr gerne.
Mir ist der Film in Summe letztlich sogar etwas zu brav geworden. Cohen ist zwar auf der Oberfläche jemand, der sein Publikum total überfordert und dem das Sprengen von Grenzen kindlichen Spaß bereitet, eigentlich schlummert dahinter aber ein Intellektueller, der durchaus einen Standpunkt hat. Und so ist "The Brothers Grimsby" nicht nur albern-übertriebener Klamauk, sondern hat sogar ne echte Message - das ist einerseits so sympathisch wie es andererseits sich für mich vollkommen deplatziert angefühlt hat. Vor allem nahmen diese Teile stark Tempo aus dem Film raus, das am Anfang eine ganze Weile ungebrochen gehalten wurde. Das gibt es natürlich extrem oft, hier fand ich es wirklich schade, denn der Film hätte sich bei mir sonst noch ein Stück weiter nach vorne spielen können.
Ganz klar: Nicht jedermanns Sache. Aber hat definitiv seine Existenzberechtigung!
Ein soooo dünnes Drehbuch mit dermaßen unterirdischen (an Schlichtheit, Einfallslosigkeit und Plakativität kaum zu übertreffenden) Dialogen zeigt einmal mehr, wie es um Deutschlands Filmlandschaft beschaffen ist. Gesehen habe ich den Film wegen Laura Tonke aus persönlichen Gründen. Im Darstellerischen liegt auch nicht das Hauptproblem (wenn auch keinerlei Glanz). Und das jemand in einem Drehbuch keine Substanz und in den Dialogen reine Peinlichkeit unterbringt, ist die eine Sache. Dass niemand einschreitet und das produziert und genau so in Regie führt, DAS zeigt, dass das Qualitätsbewusstsein der Branche am Boden liegt.
Ich hab's mir einfach gemacht: Vor dem MidSeasonFinale war die Frage, ob ich das noch weiter sehen will, ein bisschen offen. Eigentlich hat es mich schon lange nicht mehr interessiert und ich war nur noch aus Gewohnheit dabei. Dann das MSFinale und die Entscheidung: Wenn Chris nicht stirbt, gucke ich nicht weiter (sowohl furchtbare Figur als auch furchtbarer Schauspieler). Er lebt, ich bin draußen. Nick hat es auch noch einfacher gemacht (als Schauspieler viel besser, aber die Figur doch ziemlich schlicht-nervig).
Insgesamt weiß FTWD nicht so recht, wo es hinwollte. Die "Anfänge" wurden in einer kurzen ersten Staffel abgespult, da hätte man mit mehr SlowMotion (und mehr ernstem Drama als ZombieSpaß) viel Interessante(re)s draus stricken können. So aber ist die Situation nicht mehr sonderlich "anfänglich", und "versorgte Zombies" zum Handlungsstrang zu machen, nachdem eine ganze Staffel des Originals damit schon auch ein bisschen genervt hat - och nöö.
TWD ist zwar auch nicht gerade Intellektuellen-Fernsehen ;-), aber von (vor allem) Erzählung und Besetzung doch ne Nummer drüber. Da bleibe ich dabei, das hier skippe ich nun. Mehr Zeit für Sinnvolleres gewonnen, yeah!
Sehr starker Pilot: So ein bisschen wie "Carnival" meets "Misfits" (Gilgun in quasi gleicher Besetzung, also irgendwie einfallslos, aber: lustig) meets Tarantino meets Coens. Sprich: Derber Humor & hoher Unterhaltungsfaktor und trotzdem nicht platt.
Hoffe, dass der Bogen eher weit gespannt wird - könnte was sehr Schickes, vor allen Dingen sehr Spaßiges werden. Hochgespannt!
Also, zunächst mal: Ich fand den Piloten ziemlich stark, hoher Unterhaltungsfaktor und feiner derber Humor (den aber sicher nicht jeder teilt).
Aber ein paar Anmerkungen muss ich los werden: Hängt Eure journalistische Latte höher! Wenn ich in einem Artikel dreimal die Aufzählung "Seth Rogen, Evan Goldberg und Sam Catlin" lese (und Teile der Kombi noch häufiger), spätestens da kann ich den Text nicht mehr ernst nehmen. Zudem sollte man mit journalistischen Ambitionen versuchen, Kontext zu bieten, der sich hier auch aufdrängt: Gilgun als Cassidy etwa ist zwar klasse und macht Spaß, aber ist zugleich nach seiner Rolle in "Misfits" eine wahnsinnig stereotype Besetzung.
No harm meant: "Irgendwie zu jung oder so." - Ich sage da immer: Juniority sucks! ;-)
So oder so: Ich hoffe, dass der Pilot kein wilder Aufmacher einer später abgelutschten Monster-of-the-Week-Story wird - ich kenne die Comics nicht, aber "verrückte Abenteuer im Kampf gegen Engel, Dämonen und andere Kreaturen" (MP zur Serie) hört sich potentiell nach Supernatural an (da wird mir etwas schlecht); aber ich hoffe auf mehr!
Während in Staffel 1 noch Anflüge eines alternativen Strafvollzugs thematisiert werden (was mich viel mehr gefesselt hätte als der übliche Bandenkrieg), wird das leider der üblichen wer-gegen-wen-Spannung geopfert; das aber macht "Oz" trotz seines geographisch kleinen Kosmos recht ordentlich. Vor allem aber ist "Oz" ein Leckerbissen der Gaststars - unter dem Aspekt sogar Serienpflichtprogramm. Kaum hat man einen verloren, staunt man, wer als nächstes aufläuft (in den Nebenrollen dafür leider immer wieder äußerst schwach besetzt, teils bis an die Schmerzgrenze). In Summe stark, unter dem Aspekt der Entstehungszeit noch ein bisschen stärker.
In den ersten Staffeln noch teilweise witzig, ging mir spätestens ab Staffel 5 der Zwang zum Positiven, das oberlehrerhafte "habt-Euch-alle-lieb" zunehmend auf den Senkel, Ausstieg nun mitten in Staffel 6, nachdem ich schon mehrere Folgen nicht einen Lacher mehr hatte.
Idee ist eigentlich Klasse, aber die Drehbuchautoren haben zum einen wohl den Auftrag, ein bisschen das US-Oberschichtenniveau zum Lächeln zu bringen, aber ihm auf keinen Fall zu nahe zu treten, und sind dabei auch noch furchtbar einfallslos. Die Wiederholungen der gleichen Anlässe über die Jahre hat mich jedenfalls mehrmals irritiert drein schauen lassen.
Mehrere Orte und noch mehr Banden schmieden Bündnisse und noch mehr Feindschaften. In dem gängigen Setup von Mafia- oder Rocker-Serien (SoA) wirft auch Boardwalk Empire keine großen Neuerungen in den Ring, wartet aber mit einem schicken Cast auf, bei dem Buscemi, Stuhlbarg & Shannon die Latte hoch legen, unter der dann einige Charaktere doch mit schlichtem Overacting drunterherlaufen (ganz schlimm einmal mehr Paz de la Huerta, die aber gottseidank nicht die ganze Serie über ihre benebelte Art zu sprechen und sich selbst geil zu finden demonstriert). Natürlich macht auch das 20er-Jahre-Setting einiges her, und so ist B.E. schon eine der Qualitätsserien, keine Frage. Innovation geht aber anders, Spaß macht es trotzdem; der Sprung von der vierten zur fünften Staffel und deren Beginn sind leider ein bisschen verpatzt, aber in Summe will ich das nicht in die Bewertung einfließen lassen.
"Blindspot" ist etwa zeitgleich mit "Limitless" gestartet, und der Vergleich hilft schnell, die ultragroßen Schwachstellen der ersteren, hiesigen Serie auszumachen: In beiden Fällen ist das (auch sonst nicht unbekannte) Schema, dass ein "Außenseiter mit besonderen Fähigkeiten" zum FBI stößt und dort wunderbar helfen kann. Solche Schemata bieten im Grunde immer eine nette (und einfache) Basis, um Unterhaltendes zu produzieren. Zugleich ist die Grundstory in beiden Fällen an den Haaren herbeigezogen. "Limitless" steht dazu, macht sich immer wieder ein bisschen über sich selbst lustig und nimmt sein Genre zumindest nicht im Ansatz ernst. "Blindspot" ist dagegen bierernst, und gerade dadurch ein ganzes Stück - lächerlich. Daher irgendwann abgebrochen, weil schlicht: zu stupide.
Auch als "True Deception" erschienen.
Eine etwas breitere Übersicht zum Thema "Mathematik in Filmen" (nicht zwingend: MathematikerInnen) gibt es hier: http://www.math.harvard.edu/~knill/mathmovies/
Larry Gopnik ist übrigens Physiker, nicht Mathematiker...
Das Setup ist ja eigentlich grundinteressant, wenn auch in den letzten Jahren durch die neue Zombie-Schwemme und andere Zivilisationsende-Verarbeitungen im Wesentlichen an vielen Ecken durchgekaut: Wie verhalten sich die einst in "zivilisierten" Strukturen Lebenden, wenn diese Strukturen und Zusammenhänge wegbrechen und Kleingruppen für sich selbst sorgen müssen - auf die freundlichere oder weniger freundliche Art.
"The Survivalist" bringt also keinen neuen Gedanken ins Spiel und ist dabei sehr sehr zurückhaltend in seinem Einsatz von DarstellerInnen und Worten. Dass die Betrachtung von Frauen als Objekten durch die Männer mehrmals im Mittelpunkt steht, kann einerseits Aussage sein - aber weder eine neue noch sonderlich komplex interessante. Fühlte sich für mich in diesem eh reduzierten Setup mehr nach dem der reduzierten Sichtweise von Fingleton an, der hier sein zweites Drehbuch selbst verfilmt hat ("S.L.R." kenne ich nicht, klingt aber interessanter und mit Lian Cunningham auch außerordentlich interessant besetzt).
Hat sich für mich sehr weit weg von jeglicher Begeisterung angefühlt, geht aber anderen scheinbar anders. In jedem Fall ein sehr reduzierter Nischenfilm.
Tja. Tja tja tja. Was soll man dazu sagen. Unter mir ist schon ein zentraler derber Kritikpunkt genannt: "Vier junge Leute aus London, die keinerlei sozialen oder ökonomischen Kontext haben". Kontext fehlt dem Film vorne und hinten. Reflektion leider ebenfalls. Und damit bleibt natürlich in dem gewählten Setup nicht mehr so viel übrig; es werden halt ein wenig Konventionen gesprengt, das aber, auch das kann ich direkt zitieren, "ziemlich verklemmt", was eigentlich ein Widerspruch in sich ist.
Am Ende hat mich der Film immerhin nicht so richtig geärgert, weil er sich ja kaum zu einer Position hinreißen lässt. Aber das ist natürlich auch nichts, an dem man sich Erfreuen kann.
Erstlingswerk, das nicht gerade Talent verspricht.
"The Big Short" ist auf jeden Fall ein sehr sehr eigenwilliger Film und muss damit ein bisschen spalten. Mir hat der Mut, eine quasi-dokumentarische Erzählung als Pop-Ereignis zu inszenieren, ziemlich gut gefallen; dazu gesellt sich ein Ensemble, dass genau diese Inszenierung sehr gut trägt, wobei Steve Carell einmal mehr den dramatischen Teil besetzt und dort besonder glänzt; er sollte sich wirklich von seichten Komödien und ähnlichem fernhalten, der ist ein ganz Großer (oder kann es zumindest in den entsprechenden Stoffen sein). Bale irgendwo Bale, aber schon perfekt besetzt, Gosling und Pitt der kleine Zucker oben drauf, aber auch der Rest des Casts enttäuscht nie.
Hätte nach hinten heraus etwas mehr auf den Punkt kommen und sich 10-20 Minuten Laufzeit ersparen können, dann wäre ich sicherlich auch auf 8.5 Punkte gekommen. Aber das ist letztlich Kleinkram. Auf jeden Fall schon wegen der darstellerischen Leistung, des flotten Tempos und der ungewöhnlichen Inszenierung (die halt potentiell spaltet) unbedingte Empfehlung!
Vor allem Christopher Plummers Darstellung macht "Remember" potentiell sehenswert; die Erzählung hat mir über weite Strecken auch gefallen, allerdings ist vieles im Detail arg konstruiert - Benjamin August's erstes Drehbuch strotzt nicht gerade vor Eleganz.
DoubleFeature-Empfehlung: "De Zaak Alzheimer".
"Beit-Lehem" ist solide und spannend, aber in diesem Konflikt wünscht man sich doch im filmischen Bereich immer das kritische an-der-eigenen-Nase-Fassen - das fehlt hier überdurchschnittlich, der Konflikt wird schon sehr stark aus einseitig-israelischer Wahrnehmung dargestellt. Da gibt das israelische Kino ansonsten deutlich mehr her.
Erhofft hatte ich mir eine Art "Super", bekommen habe ich eher etwas mit dem Geschmack von "Hancock", allerdings nicht ganz durchgebraten und in der Mitte (nur im übertragenen Sinn) blutig. Würde ich, wäre ich nicht Vegetarier, im Restaurant zurückgehen lassen ;-)
Nee, im Ernst: Nick Love (Buch & Regie) scheint nicht so recht gewusst zu haben, wohin er mit dem Werk eigentlich will. Erst passiert eigentlich nichts Essentielles, und als der Film das thematisiert und seine Richtung zu ändern vorgibt, passiert was ganz Kleines Unbedeutendes, und letztlich fühlt sich das im Gesamtkontext weiter nach Nichts bis Wenig an.
Tipp: Links liegen lassen. Stattdessen "Super" (toll) und "Hancock" (OK) nachholen, dann hat man zum Thema deutlich mehr gesehen, als "American Hero" auch nur im Ansatz abliefert.
Idee: grundinteressant. Besetzung: hey, Charlotte spielt mit! Umsetzung: ziemlich versiebt. Zumindest, wenn man wie ich bei solchen Liebeswirrenkonstellationen auf Mut hofft, auf Klärung, auf Loslösen vom Standard. Aber in "Trois cœurs" sprechen die ProtagonistInnen so lange und so viel NICHT miteinander, dass die dadurch entstandenen Situationen zwar mitunter schön schräg werden, aber das macht's noch nicht zur Komödie, während ernsthafte Auseinandersetzung auf gar keiner Ebene passiert. Ohne Charlotte hätte ich das weniger gut ausgehalten.
Poelvoorde (Mann beißt Hund) einmal mehr: ganz nett, aber meilenweit weg von der Performance in seinem Erstling.
Auch wenn ich die Story interessant, unaufgeregt aber spannend erzählt fand - Spotlight ist in erster Linie ein Fest für alle Liebhaber der Schauspielkunst. Stanley Tucci alleine - wer den schon immer so unterschätzt fand wie ich, kommt hier aus der Freude kaum noch raus, auch wenn er einmal mehr zur Nebenrolle verdammt wird. "Spielfreude" ist beim gesamten Ensemble der springende Punkt, alle wachsen ein wenig über sich hinaus, und diese Mischung lässt das Gesamtwerk noch etwas besser erscheinen als die schiere Summe der Einzelleistungen. Kurzum: Ein Film, den ich mir sicherlich noch ein paar Mal ansehen werde, weil's einfach so schön intensiv ist.
Inhaltlich ist der Streifen auch durchaus überdurchschnittlich. Er hat seinen Focus auf der journalistischen Arbeit, behält aber das abgebildete Thema "Missbrauch in der katholischen Kirche" so fest im Auge wie ein guter Journalist und nimmt es entsprechend ernst (so wie auch die Abbildung der extrem verschiedenen Reaktionen der "Überlebenden" diese als Gruppe ernst nimmt).
Tom McCarthy (Drehbuch und Regie) hat sich bei mir einen Namen gemacht. Da gibt es mindestens drei nachzuholende Filme und offen gehaltene Augen für Zukünftiges! Oscar: verdient.
Al Pacino & Anthony Hopkins --> Pflichtprogramm. Allerdings haben sich die beiden Größen hier nicht gerade für eine HighEnd-Produktion verflichten lassen und spielen routiniert, aber das kann auch zugleich beinahe gelangweilt bedeuten. Der Pfeffer fehlt aber vor allem in Drehbuch und Regie - das Autorengespann Mason/Boyes ist zwar erfahren, allerdings in erster Linie Trash-erfahren, dafür ist Shimosawa als Regisseur absoluter Frischling. Malin Akerman & Julia Stiles sind da qualitativ eher korrekt besetzt...
Dennoch, unter den gegebenen Vorzeichen, überraschend solide unterhaltend; und zugleich recht tagesaktuell - vgl. etwa http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2016-01/frankreich-medikamententest-biotrial-tod-touraine
Kurz und knapp: Der Film hat sich einer auch nur ansatzweisen differenzierten Auseinandersetzung mit seinem Thema komplett verweigert. In seiner Quintessenz um Lebenslügen ist der Streifen in seiner bürgerlichen Banalität tendenziell sogar zugleich furchtbar arrogant und schlicht. Ja, ganz schön gefilmt, aber was hilft das, wenn sich inhaltlich nur Fragezeichen aufbäumen... Und warum genau sollte man Garrel so sehr kennen? Jemand, der immer wieder prekäres Künstlerleben in s/w abfilmt und Eifersucht zentral wichtig findet, ohne kritische Auseinandersetzung? Nö, absolut nicht mein Ding.
Nachdem Django und die Basterds mich in ihrer Story nicht packen konnten, ist "The Hateful 8" in seiner Erzählung deutlich reduzierter; die Referenzen an "Reservoir Dogs" sind nicht zu übersehen (den ich aber dennoch ein ganzes Stück stärker finde).
Die ersten zehn Minuten etwa, Auftritt Jackson und der langgezogene Diskurs, ob er in der Kutsche mitfahren kann: Da habe ich mich wahnsinnig gefreut und hatte deutlich mehr Erwartung für den Rest. Die Qualität des Beginns wird aber nicht gehalten - es wird viel gequatscht (im Wesentlichen wird nur gequatscht), aber meistens sind die Dialoge nicht im Ansatz typisch Tarantino-pointiert.
Auch Kurt Russel, in Death Proof die coolste Sau unter allen Serienkillern, und gerade noch in "Bone Tomahawk" auch sehr überzeugend, feiert nicht mehr so ab. Ähnlich Michael Madsen - bei dem ich ja eigentlich immer in kleines Freudenzucken verfalle, wenn ich ihn sehe - hat wenig aus sich rauskitzeln lassen.
Dafür spielt Jackson durchgehend mit Spaß, und Tim Roth in der Rolle des arrogant-überheblichen löst endlich Christoph Waltz ab - sehr zu meiner Freude.
Am Ende bleibt es für mich ein durchwachsener Tarantino - bezogen auf die Filmwelt weiter klar überdurchschnittlich, aber die Luft ist und bleibt ein bisschen raus. Etwas mehr zu den Wurzeln als die letzten beiden Streifen, aber gerade im Vergleich mit seinem großen Bruder "Reservoir Dogs" am Ende doch nicht so richtig überzeugend.
Hohe Erwartungen (wg Kurt Sutter), viel Mühe gegeben, durchzuhalten, aber irgendwann gesagt: Nee, das geht nimmer. 3 oder 3.5 Punkte finde ich klar zu hart, optisch ist das Ding ja in Ordnung, und auch wenn das Drehbuch mehr Schwächen als sonst etwas hat -- es gibt noch viel Schlimmeres.
Aber wer da mit SoA-Erwartung drangeht, kann eigentlich nur so schwer enttäuscht werden, dass man es nicht weiter schaut. Die Gesamtwertung hier spiegelt zumindest real wieder: Lohnt sich nicht, macht einen Bogen drum...