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Immer noch im 20. Jahrhundert leben und rumheulen. Ganz großes intellektuelles Kino. "Das Problem ist, dass jemand ins Gefängnis kommt, wenn er ein Auto stiehlt. Wenn er aber geistiges Eigentum stiehlt, interessiert das niemanden." - der Typ sollte den Nobelpreis für Philosophie erhalten ;-) Schön, dass ich diese Filme eh immer gemieden habe wie die Pest...
Ach, DAS wäre mal ein FFF-2014-Film gewesen - dafür kommt er aber wohl einfach zu schnell in die Kinos. Dennoch glaube ich kaum, dass er da ein breites Publikum einfährt, insofern: Hätte dem FFF mehr als gut gestanden.
van Warmerdam also. Ich wusste es gar nicht, ich kam über Koen Mortier auf diesen Film (ExDrummer, 22. Mai). Mortier war auch dieses Jahr - allerdings ebenfalls "nur" als Produzent, wie vorliegend - immerhin mit "The Strange Colour of Your Body's Tears" auf dem FFF vertreten (noch ungesehen); vllt. rechtfertigt das die Abwesenheit von Borgman.
van Warmerdam kenne ich seit gefühlten Ewigkeiten durch sein "Noorderlingen" (der ist tatsächlich 22 Jahre alt, tja). Jenen wiederum hatte ich seinerzeit auf dem Radar, weil der niederländische Film in den späten 80ern und frühen 90ern sehr experimentell war (und er bekommt seit ein paar Jahren wieder neues Gewicht) und ähnliches eher schwer zu finden - dass nun in "Borgman" auch noch eine kleine Referenz an "De Illusionist" steckt, meinem niederländischen Lieblingswerk, hat mich daher sehr gefreut. Ob van Warmerdam, wie es sich anfühlte, auch die Christoffer-Boe-Werkschau hinter sich hat - oder vielleicht doch aufgrund des Alters eher umgekehrt - kann dahingestellt bleiben. Wer den einen mag, wird den anderen nicht hassen, das mal zumindest.
Für Filmkunstliebhaber ein kleiner Leckerbissen, sehr schön aufbereitet, mit Intensität trotz großer Ruhe, netter niederländischer Atmosphäre. Haneke-Vergleiche finde ich eher merkwürdig, denn es ist nicht in erster Linie Haneke, sondern eine absurde Form des Home-Invasion-Genres; also wenn, dann nur eine Verbindung zu Funny Games. Viel Boe und ein Schuss Buñuel, aber am Ende wird man wohl eigentlich auch damit dem Regisseur nur mäßig gerecht. Es ist vor allem: 100% van Warmerdam.
Nun ist "13 Sins" zwar sogar ein offizielles Remake, aber neben der direkten Vorlage ist der "Mysteriöser Fremder bietet viel Geld für schräge Handlungen"-Film ja schon fast eine eigene Gattung ("Cheap Thrills" etwa vom letztjährigen FFF).
Dass ein solcher Handlungsrahmen kein Anspruchskino ist, ist klar. Es ist eben erklärte Genre-Ware, aber in diesem Fall vor allem dank seiner Besetzung recht schicke. Auch das Inszenierungstempo hat mir gut gefallen, die Wendung(en) sind entweder ein bisschen zu absehbar oder zu bemüht und vor allem letztlich ohne Aha-Effekt.
In Summe also von "bedeutend" einiges entfernt, aber flott gemacht. Wer das Genre grundsätzlich lustig findet (nein, es ist keine Komödie, aber es gibt natürlich schön schräge Situationen), der wird hier konkret nicht enttäuscht werden.
Guy Pearce ist ja nun seit langem ein Garant für mittelmäßige B-Movies. Dennoch: Ich mag das Gesicht einfach gerne. Hier sehen wir Pearce stoisch - für "Schauspielleistung" kann man da schonmal keine Auszeichnung vergeben, aber wie gesagt, gern gesehen habe ich ihn (den Guy) schon. Das kann aber über ein Skript, bei dem man immer und immer wieder nur die Hände von Verhaltensunsinnigkeiten überm Kopf zusammenschlagen kann, nicht recht hinweghelfen. Etwas über die Hälfte wollte ich mich von Guy Pearce, dem Outback und der Stimmung tragen lassen und sagte mir bei jeder neuen Skriptschwäche: Ach, sieh drüber hinweg. Leider schaffte ich das irgendwann nicht mehr, ich fühlte mich als Zuschauer in meinem Intellekt tief beleidigt ("ein Film der sich selbst und seine Zuschauer ernstnimmt" - /sich/ ja, das ist schon schlimm genug, aber wenn der Film wirklich das Publikum ernst nehmen will, ist das nur der Beweis von intellektueller Armut der Macher). Und dann der Schluss, das passte richtig gut rein, denn damit wurde eine zentrale Szene vom Anfang noch schlimmer als sie eh schon war.
Nee, in Summe ganz klar: Intellektuell versagt und von daher leider nur möchte-gern. Aber schöner Guy Pearce und schicke Bilder drumrum; und ein bisschen Stimmung.
Da ich ja in der Tendenz Misanthrop mit einer Prise Autismus bin, ist Kino von vornherein eine zweischneidige Sache für mich. Schlechte Kino-Orga im Vorfeld (Schlangen) versuche ich inzwischen komplett zu meiden (Internet-Vorbestellung, keine Lebensmittel im Kino kaufen), aber die Menschen, die bleiben. Bin aber inzwischen im "entspannteren Alter" - als vor zehn Tagen auf dem FFF (auf dem früher freie Platzwahl war, jetzt gab es formal Plätze, allerdings saßen weiterhin 80% dort, wo es spontan Lust machte) ein langhaariger ich-bin-so-cool-und-alternativ-Typ ankam, vor mir stehen blieb und es gerade mal schaffte, "11" zu sagen und auf meinen Sitz zu deuten, entgegnete ich lächelnd: "Du möchtest also hier sitzen." Setzte mich mehrere Sitze weiter weg, da ich die Nähe solcher geistiger Trampel nicht aushalte, und konnte über den Typen immerhin milde lächeln. Dennoch: In meinem Heimkino sind sympathischere Leute vorzufinden...
Das Experiment, den Film über verschiedene Laptop-Fenster laufen zu lassen, finde ich ziemlich gut umgesetzt. Mit Elijah Wood dann auch bestens besetzt - ich mag ihn eh gerne, hier brauchte man aber auch einen Könner, weil Wood eben immer im Zentrum steht. Hat er auch super hinbekommen, der Kerl mit dem besten Händchen für abseitige Rollen.
Tja, wären die letzten 20 Minuten oder so nicht so dermaßen over-the-top in der Story, wäre das nicht nur mein zweifelsfreier FFF-2014-Favorit, sondern ein Geheimtipp aufgrund des schicken Experiments & der tollen Umsetzung sowohl in darstellerischer Hinsicht (neben Woods hat mich auch Neil Maskell (Utopia; Kill List) einmal mehr begeistert, von dem man fast nur die Stimme hört - aber diese Stimme hat es auch in sich), als auch im Aufbau der Geschichte. Die wird dann aber am Ende so überdreht, dass die Spaßluft sehr viel schneller entweicht als sie zuvor in den Film reingepumpt wurde. Fast "doof" zum Schluss.
Hätte die Story ihr Zentrum behalten, hätte ich echte Begeisterung geklatscht, 8 Punkte und mehr wären sicher gewesen. Der überdrehte und zu seitwärts laufende Plot macht eigentlich viel mehr kaputt, aber ich will in meine Wertung das mal nur marginal einfließen und mir den Spaß, den ich lange Zeit gehabt habe, nicht kaputt machen lassen.
Dem Regie-Erstling Jeff Baena merkt schon an, dass da Schauspielführung fehlt, insbesondere John C. Reilly hat man schon markanter gesehen - wobei letzterer noch einiges selbst auffängt, aber eben auch schon deutlich professioneller zu Werke ging. Schlimm wird es, wenn jemand wie Aubrey Plaza (hatte mich gerade noch in "Welcome to Sweden" ganz schön angestrengt, wobei sie da auch anstrengend sein sollte, immerhin) dann mitmacht - untalentiert und ungeführt. Da kann jede Textzeile geradezu physische Schmerzen verursachen... Anna Kendrick (nebenbei auch mit "The Voices" auf dem FFF 2014 vertreten) ist nicht ganz so übel, aber dieses "bin-ich-nicht-süß-Gesicht" macht sich auf nem Boxsack bestimmt besser als auf einer Leinwand ;-)
Von diesem Manko abgesehen, macht das Ding eher Spaß. Dass Beth irgendwann echt böse wird, die anderen Untoten aber nicht so sehr, OK, Lücke in der Erzählung; der grundsätzliche Bogen von Teenie-Liebes-Drama über absurde Familiengeschichte letztlich zu einem Endzeit-Film, alles mit viel Augenzwinkern, der hat mir schon gefallen. Also auch der Schlussfilm des diesjährigen FFF - vergebenes Potential, dennoch janz witzich.
Eigentlich eine nett aufgezogene Grundidee, bei der man aber schon sehr früh die Abwesenheit jedes Intellekts bemerkt. Im Wesentlichen handelt es sich um ein B-Movie mit Spaß-Faktor, so dass ich gar keine tiefen philosophischen Abhandlungen erwarte - die Idee lädt aber zumindest zu ein bisschen Denkspielen ein, die sogar sehr hübsch selbstironisch einsetzbar gewesen wären. Leider wird darauf nicht nur verzichtet, sondern zum Ende gerät die "Auflösung" zu einer logischen Peinlichkeit ohne Ende, was noch einmal Abzug kostet. Mit allen Hühneraugen zugedrückt gerade noch so 6.5 "unterhaltend war's aber irgendwie schon"-Punkte.
"Blue Ruin" hat auf jeden Fall im Genre der Rache-Werke eine eigene Note. Der Rächer ist eben nicht ein Superman-Charles-Bronson, der Racheplan ist unperfekt, es wird aber auch gar nicht viel Aufhebens drum gemacht; die Story schlängelt sich mehr um die Frage, was der Racheakt auslöst (Überraschung: wieder Rache...).
Damit ist "Blue Ruin" auch weg vom klassischen "Selbstjustiz-Thriller". Es geht deutlich mehr in Richtung: "Mist, mit dem Falschen angelegt", wobei die Gewalt mehr eruptiert als beständig wabert. Wenn der Protagonist an keine Waffe kommt, sich dann in einer eher dumm-kritischen Situation eine besorgt, die aber leider per Schloss gesichert ist und er es nur schafft, die Waffe, nicht aber das Schloss zu beschädigen - ja, das hat eine gewisse Komik, geht aber doch eher in Richtung Mitleid.
Die Nuancen, auf denen der Film wandert, und die hinter sich gelassene Frage nach der genauen Historie, wer hier eigentlich auf wen warum genau böse ist bzw. war - das hat mir schlicht gefallen. Klar, das bleibt ein B-Streifen, aber ein leicht überdurchschnittlicher für meinen Geschmack. Den richtigen Ton getroffen.
Endzeit-Thriller mit der was-würdest-Du-in-den-letzten-Stunden-tun-Frage. Sicherlich in vielen Nebenszenen etwas schlicht und abgegriffen, und auch die Hauptstory ist in ihrer Moralität arg vorhersehbar und einfach gestrickt. Dennoch gefiel mir die Umsetzung, die auch Nathan Phillips in der Hauptrolle nicht richtig runterziehen konnte, trotz arg männlicher Stoik. Ob einen das anmacht, ist wohl eine sehr subjektive Frage - ich kann beide unter mir geschriebenen - sich ja in der Wertung eher widersprechenden - Kommentaren zustimmen -- und liege mit meiner Wertung (daher?) auch in der Mitte. Nein, der Film ist nicht (einmal) Melancholia (den ich ja nicht einmal so super finde für LvT), und auch generell keine höhere Filmkunst oder Philosophie; ja, zumindest mich hat die Story am Ball gehalten.
Schicke Story: Looser (Angus Sampson; langweilig, aber der Charakter ist auch langweilig gezeichnet) lässt sich zu einem Drogen-Trip nach Thailand überreden, alles läuft einigermaßen glatt, nur zuhause in Australien am Flughafen, da verliert Ray Jenkins seine Nerven und macht sich mehr als verdächtig. Es folgt ein Hotelaufenthalt zusammen mit der Polizei, bei dem es darum geht: Kackt er oder kackt er nicht!?
Leider fehlt der Umsetzung häufig der inszenatorische Schwung; dagegen spielen die beiden Hotelzimmer-Cops gut auf, was wieder einiges ausgleicht. Beruhend auf einer wahren Geschichte, kurzzeitig Ekelgrenzen testend, mit etwas unausgeschöpftem Potential. 10 Minuten Kürzung hätten nicht Wunder vollbringen können, aber gut getan.
Zunächst verläuft R100 in etwa auf der Linie, wie man es erwarten könnte, wobei das Ausschlachten der Situationen, in denen der Protagonist von den bestellten Dienstleistungen überrascht wird, mäßig innovativ bleibt und mit der Zeit geradezu etwas öde wird. Wenn dann die Laufrichtung geändert wird und die Dienstleister wirklich Grenzen verletzen, scheint selbst das zunächst eher eine hilflos wirkende Verschärfung der Tonlage, um die Laufzeit über noch Steigerung zu haben. Hatte ich schon befürchtet, dass der Film nun endgültig durchfallen würde bei mir, kommt nun eine herrliche Wendung ins Skurrile hinzu; ein Filmteam diskutiert, was wir selbst gerade gesehen haben; der imaginäre 100-jährige Regisseur im Hintergrund; und dann noch eine Figur, die Menschen frisst... Sehr schräger Humor, und vermutlich muss man viel näher an Japan dran sein, um zweifellos vorhandene Verweise auf die japanische Gesellschaft vollständig zu erfassen. Dennoch irgendwie faszinierend, welch lausbübischer Faktor da noch herausgekrochen kam; konterkariert von einem echten Trash-Faktor in Form der Ober-Sadistin (eher abwertend gemeint bzw. empfunden). Für Japan-Freunde sicherlich tendenziell empfehlenswert.
Bei aller (zu Scarlett J. nicht vorhandenen) Liebe - die Entwicklung der Geschichte, die schon dünn genug ist, und die Stimmung hätten locker in einen Kurzfilm gepasst. Wem das gefällt - mir hat es nicht einmal das, der wird hier also mit was Schönem in Überlänge entschädigt; wem nicht, dem steht Scarlett J. im Kleintransporter und im Wald bevor, und man staunt, was heute schon alles als Kunstfilm verehrt wird. Ich gebe zu, ich habe eine spezifische Abneigung gegen S.J. und gegen ihre Rezeption, vielleicht hat mich das noch einen Ticken kritischer sein lassen von Anfang an. Aber ich glaube beinahe, dass das Ding als B-Movie mit anderer Hauptdarstellerin eher in meine Richtung bewertet würde, als dass ich meine Bewertung ernsthaft verändern würde...
Was zunächst nach einem dumm-gelaufen-und-er-verstrickt-sich-immer-tiefer-Film aussieht, entpuppt sich in der zweiten Hälfte als jemand-hat-zugesehen-und-erpresst-ihn-Film - die erste Version hätte mir deutlich besser gefallen, zumal der Humor bei der Beerdigung schon recht köstlich und ich voll Hoffnung war, da würde nun noch etwas draufgesetzt. Dem war leider nicht so, und so blieb es solide koreanische Unterhaltung, mehr aber leider auch nicht.
Spanische Filme mag ich ja nicht nur wegen der schönen emotionalen Sprache, sondern auch wegen ihrer relativen Geschwätzigkeit - sprich, das was ich mag, bekomme ich normalerweise auch in ausreichend großen Portionen.
"Cannibal" schweigt sich durch seine Laufzeit recht beständig aus. Und die Emotionen tun das dann auch nicht nur hinsichtlich der Sprache. Ein Film, bei dem man entweder emotional andockt und dann alles toll findet, oder eben auch nicht. Ich habe nicht angedockt und mich sehr durchquälen müssen, durch reine Langeweile.
Technisch, darstellerisch alles in Ordnung oder sogar besser - Olimpia Melinte in ihrer Doppelrolle ist zumindest attraktiv und solide. Allerdings scheint sie einen Hang zu leeren Filmen zu haben - "Killing Time" scheint von den Kommentaren her *noch* langweiliger zu sein :-)
"Patch Town" hat eine tolle überdrehte Ausgangsidee, aus der viel (letztenendes: noch etwas mehr) herauszuholen wäre. Allerdings stellt man sich zum Beginn des Films recht schnell die Frage: Wieso bin ich in einem Musical gelandet, obwohl mir das niemand gesagt hat (ja genau, gerade deswegen bin ich dort wohl gelandet)?! Genau diese Komponente steht dann stellvertretend für das, was ich so vielen Werken des FFF am Ende ankreide: Ansätze werden nicht konsequent zu Ende verfolgt. Nein, "Patch Town" ist kein Musical, aber es werden von den Darstellern Lieder gesungen. Erst ein paar richtige Lieder, dann geht das eher in Gedichte über, und dann lässt man es letzten Endes auch wieder bleiben. Hier ist das ein kleines Glück, weil der Musical-Ansatz eben von Anfang an nicht wirklich entwickelt wurde und nur irritiert. Man hätte es gleich bleiben lassen sollen.
Die Story von Jeunet&Caro verfilmt, das hätte ein Knaller werden können! So bleibt es eine originelle Ausgangsidee mit einigen sehr schicken Szenen, einem lustigen Quoten-Inder und am Ende wieder einmal etwas zuviel Moral. Wer bei singenden Schauspielern Toleranz entwickelt hat, sieht zumindest mal eine schön schräge Geschichte. (Nein, ich bin gar kein Musical-Hasser, "Hair" ist eines meiner Lieblingswerke, aber das ist auch stimmig umgesetzt.)
Starker Auftakt, das ganze erste Drittel macht recht viel Spaß und wandelt zwischen Standard-Settings (von innen geplanter Überfall einer Poker-Runde) und originellen Farbtupfern (einer der Beteiligten weiß gar nicht, was er da macht). Mit der Ankunft in Litauen zerfasert die Story aber - der Wege der Beteiligten laufen auseinander, es kommen immer mehr weitere Mitspieler auf, die auch für sich allesamt eine eigene Komik entwickeln können -- aber Konzentration, die fehlt dem Film dann völlig, und für reine szenische Komik ist der Rest dann eigentlich nicht mehr witzig genug.
Nach anfänglichem Potential auf 8 Spaßpunkte am Ende leider abgerutscht. Dennoch, wenn die Erwartungshaltung nicht zu hoch ist, ein kleiner Spaß.
In der ersten Hälfte sehr unterhaltend inszeniert (Rückblenden und die Psycho-Couch-Gespräche in der Gegenwart), dann aber fällt zunehmend auf, dass eigentlich keine wirkliche Story vorhanden ist; ohne die lange (aber gute) Exposition der Charaktere und ihrer Beziehungen ist am Ende sehr wenig Essenz vorhanden. Wird das Verschwinden der Mutter zunächst schlicht akzeptiert, wird die Frage des "wie und warum" dann plötzlich doch wieder aufgenommen, es kommt irgendwann mal eine Minute eine fast schon thriller-artige Komponente rein, um dann das Tuch zu heben -- und den Vorhang dann auch sehr plötzlich wieder fallen zu lassen. Ähnlich wie "The Custody" am FFF-Tag zuvor war da noch viel gefühlter Platz für feinere Zeichnungen des Innenlebens der Protagonisten.
Mit Shailene Woodley (die spielt ja gefühlt aktuell in wirklich jedem Film mit) und Christopher Meloni absolut in Ordnung besetzt (Eva Green etwas nebenrollig und in Ansätzen overactend), aber auch auf der Ebene nicht der große Bringer.
Nur der Soundtrack, der ist für die Kinder der 80er wie mich wie eine kleine Offenbarung. Es beginnt mit Cocteau Twins und geht gleich gleich mit This Mortal Coil weiter... Und fast auf dem Niveau bleibt es auch.
Schade, startet frisch und spaßig, gleitet dann aber vor allem in den Aspekten Story & Maske in Trash ab, allerdings kein witziger Kult-Trash, sondern bis hin zum Fremdschämen. Der gefühlte 30. Film auf dem diesjährigen FFF, der eine im Grunde witzige Idee und auch gute Details in den ersten Minuten abfackelt, um dann nichts weiter mehr bieten zu können. Schade.
Vater-Sohn-Konflikt-Drama, das zunächst auf eine Eskalation hinausläuft, um dann mit diesem Ergebnis umzugehen. Grundsätzlich in seiner Struktur sehr realistisch, weshalb mich der Streifen trotz offensichtlichem B-Budget sehr interessiert hat und ich den Film für äußerst relevant halte. Hätte das Skript etwas mehr Dialog zugelassen, hätten die emotionalen Linien der Charaktere auch noch (sehr) viel feiner ausgearbeitet werden können, was dem ernsthaften Thema gut zu Gesicht gestanden hätte.
The Voices hat rel. viel Potential und ist in seiner de-facto-Realisierung durchaus anschauenswert; wenn auch alle Beteiligten in verschiedenen Momenten sehr grenzwertige darstellerische Leistungen abgeben.
Der größte Vorwurf an Marjane Satrapi (Persepolis!) dürfte sicher darin liegen, die dramatisch-melancholische Seite und die schwarzhumorige nicht richtig in Verbindung gebracht zu haben. Hier hat etwa für meinen Geschmack "Super" dermaleinst Maßstäbe gesetzt, wie eine tragische Bitterkeit einen schwarzhumorigen Streifen kontrastieren kann. In "The Voices" wandeln beide Pfade nebeneinander her, und auch wenn der schwarze Humor der bessere Teil ist, ist auch das mitunter etwas unentschlossen. Vor allem der tragische Teil kommt eine Nummer zu bemüht daher (und eben mit Reynolds nur unzureichend besetzt).
Dennoch eine kleine Empfehlung, wobei der Abspann bei mir für Kotzreiz gesorgt hat; leider ist genau diese hippe Fröhlichkeit wohl die eigentliche Zielgerade des Films; nicht der böse Scherz und tiefe Bitterkeit. Bis zum Abspann war ich noch unsicher, ob es nicht sogar 7.5 Punkte sein sollen, aber danach war alles klar. Passt auch so.
Durchschnittlich netter HomeInvasion-Streifen, der insbesondere durch die Präsenz von Joe Anderson ("Tully"; mir war Anderson schon in "A Single Shot" entsprechend aufgefallen) aufgewertet wird; auch Danny Glover mal wieder in einer rel. seriösen Rolle, soweit man bei solchen B-Streifen davon sprechen will oder kann. Die Rückblenden auf die Autofahrt vor der Invasion liefern keine echten Aha-Effekte, und so fühlt sich das Stilmittel etwas ungekonnt eingesetzt an; lockert aber das dem Genre anhaftende auf-der-Stelle-Trampeln etwas auf. Ganz nett anzusehen, aber nicht wichtig.
Hätte das Zeug zu einem spaßig-spannenden Coup-Film gehabt, konzentriert die Story aber leider nicht ausreichend, und so läuft im letzten Drittel alles nicht auf einen tollen Schachzug (pun intended) hinaus, sondern verwässert ein wenig; zudem wird für meinen Geschmack etwas zu sehr auf MartialArts, ich nenne es schlichtes Gekloppe, gesetzt.
Davon abgesehen eigentlich ein ganz schicker Streifen, bei dem das Potential fast mehr Spaß macht zu ahnen als die Realisierung sich anzuschauen ;-)
Straighter ActionThriller mit Egoshooter-artiger Story, wo jede Frage nach Rollenbildern, Logik und Wahrscheinlichkeit fehl am Platze ist. Kein Kultpotential, macht aber recht viel Spaß, wenn man weiß, worauf man sich einlässt; und hat schon ein zwei extra-schöne überdrehte Szenen. Brosnan so zuverlässig Brosnan wie in "Mord und Margaritas" - mehr Handwerker als Künstler, aber völlig in Ordnung hier.
Kann mich Steve Austins Kommentar eigentlich nur anschließen. Zu erwähnen sind noch die markigen Charaktere, die einfach Spaß machen. Starkes Stück Kino aus Südafrika; größte Kritik sind einige (zu) unschlüssige Stellen, aber am Ende ist es halt ein Unterhaltungsstreifen, der dennoch viel Wumm und Kraft besitzt. Trotz Spätvorstellung beim FFF (23:45) voll wachgehalten, das will in meinem Alter anerkannt werden ;-)