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Alle Kommentare von dbeutner
Sönke Wortmann macht international. Oder versucht es zumindest. Warum sieht ein Film wie dieser, mit irgendwas um die 20 Mio. EUR Produktionskosten, optisch aus wie eine Farce einer einzigen Folge GoT (5-6 Mio. Dollar)? Irgendwer hat da zu viel Geld ausgegeben, für ein Ergebnis, das sich - hieran gemessen - schämen muss. (Und der GoT-Vergleich liegt auch deswegen nahe, da etwa Sean Bean hier mitspielt; allerdings merkt man ihm in der Päpstin nicht an, dass er ne Menge kann - was wiederum auf den Regisseur zurückfällt, denn wir wissen ja: Er /kann/ ganz viel!)
Lassen wir den direkten Vergleich weg, bleibt es noch gutes Mittelmaß. Allerdings schmerzt die Synchronisation in den Ohren, was schade ist, da der Stoff ja primär in Deutschland spielt, so dass Deutsch als Sprache mitunter weniger komisch wäre. Aber dennoch: Wer sich das ansieht, dem empfehle ich dringend den O-Ton, und einige Anmerkungen zum Spiel und zu den Stimmen, die hier stark wertend berücksichtigt wurden, wären sicherlich besser ausgefallen...
Der Stoff wiederum ist interessant umgesetzt. Motivation und Geschichte um Johanna haben mich durchgehend interessiert, ich hätte es langweiliger erwartet. Bei dem Thema wäre etwas mehr Standpunkt zur Legende eventuell gewinnbringend gewesen - so fragt man sich im Anschluss doch etwas unsicher, was der Film eigentlich will - nur eine Legende "lustig nacherzählen" (die Darstellung des Papstes durch John Goodman zielt sehr stark in die Richtung), oder subtile Kritik äußern und Fragen stellen. Letzteres habe ich bestenfalls in Ansätzen entdecken können, wobei die Kritik (die katholischen Männer dulden keine Frauen in den hohen Kreisen) nicht gerade originell und tiefschürfend ist.
Dass die Besetzung und/oder Maske mitunter der zeitlichen Fortentwicklung Hohn spottet, wurde hier ja auch schon angemerkt. Ja, das sind grobe Nachlässigkeiten, die den letztlich irgendwo amateurhaften Ansatz leider unterstreichen.
In Summe: Inhaltlich spannender und interessanter umgesetzt als ich erwartet hätte, aber mit zu vielen handwerklichen Nervigkeiten, die das Gefühl vermitteln, dass hier kleine Leute Arbeit geleistet hätten.
Mein Recap-Tipp der Woche, diesemal besonders ausführlich und wie immer groß: http://www.nowpublic.com/culture/game-thrones-s02e05-recap-review-spoiler-and-wtf-alert-2922041.html
Nach der mind. dritten Sichtung nun abgewertet. Immer noch ein starker Film, aber vor allem Kind seiner Zeit, heute würde man die Umsetzung kritischer sehen. Ultralange Einstellungen, in denen nichts passiert außer zwei Schüsse Heroin zu setzen - genau das aber untermalt die trostlose Weggetretenheit des Bad Lieutenant ganz hervorragend. Gerade nach dieser Sichtung wundert mich umso weniger, dass Werner Herzog den Stoff ansprechend fand - insofern sollte ich mich doch mal ans "Remake" trauen.
Ohne die Performance von Harvey Keitel vermutlich einen Punkt weniger.
Naaaja. Kaum sehe ich mal wieder ungefragt einen Trailer, schon glaube ich, das könnte echt gut werden. Ich weiß schon, warum ich Trailer meide wie die Pest...
Na klar, es blieb auf seinem Niveau unterhaltend. Der Film hat starke Momente, und die entfesselte Kamera ist ein klitzekleiner davon - aber bitte, wenn dieses Mittel das gefühlte dreiundvierzigste Mal eingesetzt wird, ist es halt nicht mehr neu (genau genommen: als es das zweite Mal eingesetzt wird und sich selbst feiert). Auch wenn der Film immerhin nicht mit Überlänge nervt - schon die knappen 90 Minuten sind reichlich viel Zeit, und zu füllen weiß Trank die keineswegs immer. Das beginnt am Anfang und geht zum letzten Drittel hin weiter, als das Thema "Milchbubi läuft mit seinen Superkräften Amok" durchaus überzelebriert wird.
Dazu gesellen sich mitunter äußerst schwachbrüstige Dialoge, die auch für einen 28-jährigen Drehbuchautor noch erstaunlich unreif / platt daher kommen. Die Darsteller geben sich Mühe, das auszugleichen, aber schaffen es auch nicht wirklich. Dazu ist der Cast auch zu mittelmäßig, frisch, aber keineswegs "promising".
Eigentlich hat mir nur das mittlere Drittel wirklich zugesagt. Vergleicht man "Chronicle" etwa mit "Misfits", was vom Setting her ja nicht ganz weit entfernt liegt, so muss man attestieren: Profikamera schlägt Handkamera (auch wenn die mich nicht stört und, so sie denn einen tieferen Sinn hat, sogar begeistern kann; hier hat sie aber keinen wirklich tieferen Sinn), Humor schlägt Ernsthaftigkeit, Einfallsreichtum schlägt Einseitigkeit, England schlägt Amerika. Womit ich nicht sagen will, dass jemand mit etwas mehr Substanz das Drehbuch und den Film nicht hätte anspruchsvoller und spannender gestalten können.
Inárritu übernimmt sich ja thematisch meistens etwas, oder sagen wir: serviert ziemlich große Portionen an Themen in seinen Filmen. Geschieht das für gewöhlich eher episodenhaft, ob nun relativ klar getrennt in "Amores Perros" oder ansatzweise verwoben in "Babel", so kippt er hier das ganze persönliche und politische Unglück und dann auch noch 4% Mystery / Spiritualität über den Schultern von Javier Bardem aus. Diese sind am Ende wunderbar gewählt, denn die Performance von Bardem ist, ohne Frage, hochgradig beeindruckend, und die Oscar-Nominierung mehr als gerechtfertigt (und wie, sorry, aber in diesem Vergleich wirklich lächerlich die Verleihung an Colin Firth für "The King’s Speech").
Aber so sehr Bardem sich bemüht, der Film schafft es einfach nicht, sich ausreichend zu konzentrieren auf seine Themen, dazu driften diese auch zu weit auseinander. Großartige Einzelszenen, schicksalhafte Erzählung, aber auch großes Kürzungspotential selbst bei der gewählten Themenbandbreite, aber hier wäre etwas weniger eben vermutlich auch mehr gewesen.
Inárritu scheint immerhin ein wirklich sehr sympathischer Kerl zu sein, aber ich würde es mehr als begrüßen, würde er einmal von seiner inzwischen doch sehr sehr eingefahrenen Art, die Dramen und Probleme der Welt möglichst komplett zu schildern, abweichen.
Nach "Planet Terror" nun endlich gesichtet, und während jener mich eher positiv überrascht hat, hat mich "Machete" im Anschluss ganz leicht enttäuscht. Klar, schon cooler Trash, und Danny Trejo sehe ich gerade in solchen Sachen immer wieder gerne. Aber man merkt dem Film, auch wenn er hinter der trashigen (und politisch unkorrekten) Oberfläche ja sogar noch ne politische Message hat, doch an, dass eigentlich nur ein Trailer existiert hat, und der Film dahinter aufgeblasen wurde. Das kultige, sehr von besonderer Szene zu besonderer Szene Hüpfende von Pl.Te. hat Machete einfach nicht.
Twin Peaks habe ich in den 90ern ja links liegen lassen. Gottseidank, denn damals hätte ich es gesynched im Fernsehen gesehen.
Der Serie gebe ich als Gesamtkunstwerk noch einen halben Punkt mehr, aber der Pilotfilm hat mich, als ich dann beschloss, Twin Peaks "nachzuholen", sofort in den Bann gezogen. Wer da nicht staunt, kann sicherlich auch auf den Rest der Serie verzichten.
Fast zur Mitte der zweiten Staffel traue ich mich, meine Wertung noch einmal nach oben zu korrigieren und ein paar wertende Zeilen zu schreiben. Neues kann ich nicht anmerken, es wurde ja alles schon gesagt. Darsteller top, Kulisse top, Story top und komplex. Skriptschwächen / Fehler muss man mit der Lupe suchen (respektive Mikroskop).
Man kann nur hoffen, dass sich die MacherInnen nicht irgendwann auf dem Erfolg ausruhen und nachlässig werden. Bisher aber merkt man an allen Ecken und Enden, mit wie viel Liebe zum Detail und höchstem Qualitätsbewusstsein gearbeitet wird - ablesbar schon am Intro, das auch gemäß dem Fortlauf der Geschichte dynamisch ergänzt wird.
DAS ist Kino! (Ähm, ok, ist es nicht, aber sollte es sein... Na gut: DAS ist Heimkino, und DAFÜR gibt es nächstes Jahr die große Leinwand und den Beamer :-))
Es bleibt dabei und wird sich wohl niemals ändern: Ich bin ganz klar mehr auf der Tarantino-Seite als auf der Rodriguez-Seite. In meinen Augen hat Tarantino einfach mehr Stil, alleine der DeathProof-Vergleich zeigt es: Man muss erst einmal den Mut haben, einen Film zu drehen, in dem über ca. ein Dreiviertel der Länge gequatscht wird und die Action sich nur kurz aber gewaltig entlädt.
Nichtsdestotrotz, hier: Hut ab! Dafür, dass ich erst seit gut einem Jahr Zombies lustig finden kann und Rodriguez immer so ein Wackelkandidat für mich war, habe ich mich sehr prächtig unterhalten gefühlt. Tolle Darsteller, viel Spaß, teuer pseudo-billig. Flache Dialoge, die ganz liebevoll ausgestaltet sind.
Ohne Liebe zum Kino (wenn auch das Subgenre eigentlich nicht meins ist) kaum wertbar, aber wenn man den Kontext sieht, wird man um Anerkennung kaum herum kommen. Bei mir kam Spaß noch hinzu.
Und damit freue ich mich doch noch etwas mehr auf "Machete", steht schon im Schrank, noch in Folie geschweißt. Die wird aber in den nächsten vier Tagen weichen...
DP: 8.5; PT: 8. Dazu die Trailer und die Tatsache, dass der Mix auch noch ein toller ist, macht statt 8.25 dann doch sichere 8.5. Der Rest steht bei den einzelnen Filmen.
Ich find' ihn lustig. Klar ist das nicht der Film-Olymp, aber wenn ein Film meine meist eher negative Stimmung über die Dummheit der Menschen umdreht in eine Komödie, und ich mal für anderthalb Stunden befreit lachen kann über das, was mich sonst ärgert, dann tut das gut. Ziemlich gut. Und dass die Doofheit nochmal eine gewissen Konzentration in Uniformträgern findet, die auf jede verbale Äußerung nur mit Pfefferspray zu reagieren wissen - zack, da hätte der Film meine 8 Punkte. Da brauche ich keinen Tiefgang, wäre ja auch widersinnig... ;-) In den letzten 20 Minuten geht dem Film allerdings wirklich die Puste aus, "wir haben uns alle lieb" hätte wirklich nicht sein müssen, und man sitzt diese Zeit eigentlich nur noch ab, vorbei der mittelscharfe Witz. Schade.
Kommt sicherlich nicht an "Office Space" heran, das bleibt Mike Judge's Masterpiece, aber trotzdem klasse bis auf Ende.
Als "Verfilmung eines Konzeptalbums Ende der 70er" muss sich der Film historisch zumindest in Ansätzen an The Wall messen (lassen), wenn der auch 4 Jahre "Bonus" hat. Aber alleine dieser Vergleich zeigt: Da ist Spielraum nach oben.
Aber auch ganz ohne den Vergleich kann man zum gleichen Ergebnis kommen. Zwei Stunden Spielzeit wären sicherlich nicht nötig gewesen, insbesondere zu Beginn kristallisiert sich das eigentliche Thema nicht wirklich heraus, Kürzungspotential ist daher ohne weiteres gegeben.
Dass ich bei "The Who" nicht abgehe wie Schmidt's Katze kommt als subjektiver Faktor noch hinzu. Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich finde die Musik, ob nun The Who oder den Rest, völlig hörbar, aber es bewegt nichts tiefer in mir (wie es etwa bei Pink Floyd der Fall ist). Also auch von daher: Potential nach oben.
Und schließlich ist Sting als Mod-King zwar etwas witzig, aber leider auch überspitzt und letzten Endes wohl eher unfreiwillig selbstironisch. Hätte nicht sein müssen.
Soweit mal wieder das Negative rausgekehrt. Positiv ist anzumerken, dass vor allem in der zweiten Stunde die Entwicklung Jimmys sehr schick umgesetzt ist; als über 40jähriger Vater kann man den Film übrigens durchaus als auch äußerst kritisch ggü dieser Darstellung wahrnehmen - es gibt auf der einen Seite Verständnis für die Entwicklung, auf der anderen Seite aber auch eine warnende Wertung (nicht nur durch das Ende). Diese Darstellung alleine reicht eigentlich für die vergebenen sieben Punkte.
Dann kommt noch der Vergleich zu "Brighton Rock" hinzu, der zwar an Quadrophenia anknüpft, aber doch ne ganze Liga drunter spielt (und eigentlich auch ein ganz anderes Thema hat). Dennoch irgendwo ein guter "DoubleFeature-Tipp", gerade was Filmhistorisches angeht. In dem Zusammenhang dann auch der Hinweis auf Philip Davis, der in Q. "Chalky" spielt (den blonden mit dem komischen Mund) und später in B.R. "wiederverwendet" wurde, diesmal als "Gang-Opa".
Achja, und dann wusste ich noch, dass ich Jimmys Vater kenne - Michael Elphick. Nur nicht mehr, woher, aber jetzt habe ich nachgeschaut: Er spielt die Hauptrolle in von Triers #1 der Europa-Trilogie, "Element of Crime". Großer Mann! (Als Nachtportier im "Elefantenmensch" habe ich ihn nicht mehr in Erinnerung.)
Innovative kleine Perle, die etwas schwierig einzuordnen ist: "Absurd angehauchte Tragikkomödie" trifft es glaube ich ganz gut.
Doch beginnen wir mit dem Inhalt, denn wenn eine sehr knappe IMDB-Inhaltsangabe von irgendeinem Sprachgenie an zwei zentralen Stellen falsch übersetzt wird, kommt nicht viel Gutes dabei heraus (es gibt nur /einen/ japanischen Freund und ein "Dinner Table" ist kein "Restauranttisch"...). Also, etwas korrekter und etwas ausführlicher:
Die Ehe von Tom & Sophie Thompson ist ziemlich, hm, ausgelebt, die beiden Töchter sind aus dem Haus, man hat sich nichts mehr zu sagen, und die einzige Gemeinsamkeit ist die Liebe zum dreibeinigen Hund "Boy". Als dieser eines Tages mal wieder ausgebüchst ist und Tom ihn u.a. in der Nähe des lokalen Sees - "Black Pond" ("Schwarzer Teich") - sucht, trifft er auf Blake, einen offenbar leicht verwirrten, aber harmlos erscheinenden Zeitgenossen, der Tom die Geschichte von einer im zugefrorenen See verschwundenen Frau erzählt, die sich vor Jahren hier ereignet haben soll. Tom lädt Blake auf einen Tee ein, und schließlich zieht sich Blakes Aufenthalt fast zwei Tage lang hin; zwar bleibt eine gewisse Grundanspannung, wie man mit einem solchen irgendwie "schwierigen" Gast umgeht, aber vor allem empfinden Tom & Sophie den Gast als willkommene Abwechslung; erstmals seit langer Zeit gibt es wieder Gespräche im Haus.
Am Ende - aber das wird bereits zu Beginn deutlich gemacht - stirbt Blake, und die Familie wird verdächtigt, ihn gemeinsam umgebracht und begraben zu haben. Die Frage, was davon wahr ist und was eventuell nicht, lasse ich mal offen.
Die Geschichte wird pseudo-dokumentarisch erzählt, wobei sich Interviews mit den Beteiligten "danach" abwechseln mit der Fortschreibung der eigentlichen Ereignisse. Diese ansatzweise verschachtelte Erzählweise ist sehr gekonnt eingesetzt und unterstreicht - neben der Handkamera etwa, die aber auch nie nervig ist - den dokumentarischen Stil.
Dass der japanische Freund, der gleich in beide Töchter verliebt ist, später an einen Therapeuten gerät, der alle Vorurteile gegen Therapeuten auf absurde Art bestätigt, kommt noch hinzu. Man kann dem Film sicherlich berechtigt vorwerfen, dass dieser sehr komödiantische (allerdings britische, also nicht zu platte) Teil wenig verwoben mit dem Rest der Geschichte ist (wie hier geschehen: http://badassdigest.com/2012/03/12/sxsw-movie-review-black-pond). Dennoch: Für mich waren diese Szenen Gegenpole zu der eher leicht schwer angehauchten Stimmung in der Hauptgeschichte, die aber selbst absurde Tendenzen zumindest immer enthielt.
Vor allem seine Erzählstruktur beherrscht der Film. Man muss diese nicht mögen, aber der (auch in der o.a. Kritik) erhobene Vorwurf, dass hier die Präsentation des Endes am Anfang keinen Mehrwert schafft, geht mE fehl. Zum Einen stimmt dies nicht, weil eben am Anfang nicht das komplette Ende erzählt wird. Zum anderen ist die Wahl der Erzählweise sehr bewusst und stilsicher erfolgt. Der Kritiker hat hier offensichtlich seine Vorliebe mit einem objektiven Maßstab verwechselt.
Besetzt ist der Film durchgehend gut, aber vor allem Chris Langham als Tom Thompson schafft es durch sein Spiel, die Doku-Atmosphäre noch einmal abzurunden. Wirklich klasse.
Offensichtlich LowBudget, aber dennoch zwischendurch sogar ein paar sehr saubere Bilder zaubernd, angeschlagen schwankend zwischen Drama, Tragödie & Komödie, mit einem Hauch des Absurden Theaters.
Wenn auch der Inhalt ganz, ganz ganz anders ist, so erinnert mich der Film dennoch ein wenig an "Series 7" - bezogen auf die Merkmale LowBudget, pseudo-dokumentarisch, innovativ, Geheimperle.
Die IMDB-Wertung ist bisher eher übel (5.7), die Amazon-Käufer sind aber auf meiner Seite (http://www.amazon.co.uk/Black-Pond-DVD-Chris-Langham/dp/B00765DMLG). Untertitel gibt es leider keine, aber mind. 80% des Films sind sehr gut verständlich, und da viel "Alltagsgerede" enthalten ist, ist auch das ab und an auftretende Genuschel kein Problem.
Und hier noch der Hinweis auf meine Lieblings-Recap, wie immer derb und lustig: http://www.nowpublic.com/culture/game-thrones-s02e04-recap-review-spoiler-alert-2919082.html
"I'm not threatening the King, sir, I am educating my nephew. Bronn, next time Sir Merrin speaks, kill him. That was a threat. See the difference?" Ach, Tyrion ist mein Held.
Negativ muss ich anmerken, dass die Misshandlung der beiden "Prostituierten-Geschenke" keinerlei Nachspiel hatte, also nicht mal eine Reaktion von Tyrion gezeigt wurde. Da wurde ein Faden nicht zu Ende gesponnen. (Könnte theoretisch ja noch kommen, aber ich vermute, dass das zu "klein" war, um in der nächsten Folge referenziert zu werden.)
Beteiligt an mindestens ZWEI Serien - hier nicht aufgeführht ist "Carnivàle", immerhin einer der besten Mysterie-Serien überhaupt, in der zudem Clea DuVall eine sehr zentrale Rolle spielt (und dabei auch noch sooo klasse ist).
Starke Frau, die bisher viel zu wenig Chancen hatte, in guten Filmen mitzuspielen.
Optisch und akustisch: Macht es einfach nur Spaß. Mit der einschränkenden Anmerkung, dass gute Darsteller (John C. Reilly) noch nicht automatisch gute Synchronsprecher sind. Elijah Wood dagegen völlig in Ordnung (aber was der anfasst, wird tendenziell eh zu Gold).
Die Story beginnt rel. stark, lässt aber jedes Potential, "über das Übliche" hinaus zu wachsen, ganz schnell fallen. Da war zB die Infragestellung der Vormachtposition von #1, aber kaum angesprochen, bleibt das Thema auf 37 Grad handwarm, statt es mal hochzukochen und soziale Systeme mit etwas Tiefe in Frage zu stellen, wofür das Setting ja viel hergegeben hätte.
Nach 30 Minuten sind dann alle tieferen Ansätze im Wesentlichen verspielt, und man kann nur noch aus dem audiovisuellen Stil ziehen. Vergebene Chance, für kleinere Kinder sicherlich zu heftig, für größere bestimmt "toll", aber aus meiner Sicht inhaltlich deutlich zu wenig innovativ - ebenso für Erwachsene. Das Ende hat noch einen indianischen Touch, leider aber wieder nicht mit Tiefe, sondern eher mit Kitschfaktor.
Style Over Content.
Intensives Sozialdrama, mit Eddie Marsan sehr passend in der Hauptrolle besetzt.
Frank ist "unten" angekommen, aber ist noch auf der unbewussten Suche danach, etwas zu ändern, "besser" zu sein. So kommt es, dass er Lynette einen Schlafplatz anbietet, auch, da diese es "noch schlimmer" getroffen zu haben scheint. Doch diese Rechnung ist vor allem ohne Lynette's Freund gemacht...
Die Zuspitzung des Dramas, das auf "Oberschichtniveau" vorne und hinten nicht funktionieren würde, ist sehr glaubwürdig umgesetzt. Seelen, die verloren vor sich hin baumeln und nicht mehr wissen, wie ihnen geschieht, die sich nicht wehren können, die betrogen sind und betrügen.
Solche Milieustudien sind - neben dem Humor, der sonst auf der Insel seine Eigenart ausspielt - eine besondere Stärke der Briten, und so überrascht es auch kaum, dass zeitnah zwei solcher kleinen engagierten Perlen von der Insel kommen (--> "Best Laid Plans"). Kein "ganz großes Kino", aber engagiert und ehrlich, man könnte auch plump sagen: "Mit dem Herz am rechten Fleck". In jedem Fall Kino, was seine verstörten Charaktere ernst nimmt, keine moralischen Zeigefinger erhebt und daher angenehm beobachtend daher kommt.
"Brighton Rock" kommt mit ein paar Namen und dem äußeren Anschein nach mit einer reizvollen Geschichte daher, aber - das wird doch alles weitgehend in den Sand gesetzt, der vor der Stadt liegt. Helen Mirren und John Hurt können hier auch nicht ausspielen, was sie drauf haben, einzig Craig Parkinson ("Cubitt", der lange dünne aus Pinkies Gang; bekannt vor allem als Probation Worker in "Misfits" (Staffel 2&3)) hat mich etwas erfreut, aber das war am Ende auch mehr das Wiedersehen an sich.
Mods vs. Rocker? Fehlanzeige. Ja, die tauchen mal auf, aber damit hat der Film nicht viel zu tun.
Rivalisierende Banden? Naja, während die eine Seite noch einen echten Mafia-King mit Manschettenknöpfen, Zigarre und allem drum und dran zu bieten hat, ist Pinkies Restgruppe doch eher eine Boygroup mit Opa als Möchtegernmanager.
Liebesgeschichte? Total konstruiert und wenig glaubhaft, da kein Hintergrund der Charaktere vermittelt wird, der das hätte stimmig erscheinen lassen.
Und der Rest der Story wird auch nur deshalb weitergeführt, weil's sonst kaum zu einem Kurzfilm gereicht hätte.
Für den Brighton Pier, Helen Mirren, John Hurt und Craig Parkinson 6 Punkte. Auch wenn das Ende (na klar, die Platte hat nen Sprung an exakt dieser Stelle und es fällt nicht auf) wegen brutaler ZuschauerInnen-Verarschung eine 0-Punkte-Bewertung wegen akuten Hassanfalls auf den Regisseur, der sein Publikum nicht ernst nimmt, irgendwo gerechtfertigt wäre ;-)
Ohne jemandem zu nahe treten zu wollen: Diese Recap hat ihren eigenen Wert, lustig zu lesen, etwas rau und ironisch, aber dadurch eigen und gut: http://www.nowpublic.com/culture/game-thrones-s02e03-recap-review-spoilers-2916280.html - That's how I like it :-)
1994. Tarantino dreht "Pulp Fiction", Rodriguez dreht "Roadracers" (so der Originaltitel). Die Musik ist teilweise identisch, aber der Klassenunterschied einfach riesig, und so vermute ich mal, dass es Rodriguez war, der sich bei Tarantino ein bisschen Nachhilfe bei der Ideensammlung für den Soundtrack abgeholt hat.
Man muss schon ein Faible für 50-er Jahre Filme haben und es nicht unendlich eklig finden, wenn die Jungs sich die Pomade literweise ins Haar schmieren. Leider keine guten Voraussetzungen in meinem Fall...
Die Story ist halt eine Kleinstadtgeschichte, die nicht weniger begrenzt ist als die Stadt selbst. 50er-Jahre-Handlung, verfilmt in den 90ern, sieht aber aus wie 80er - "fett" ist das nicht.
David Arquette als Hauptdarsteller ist sicherlich keine völlige Fehlbesetzung, John Hawkes und Salma Hayek sind auch jeden Fall mindestens einmal gleichwertige Ergänzungen (Sean Penn wäre vllt. schon zu alt für die Hauptrolle gewesen, aber Balthazar Getty!).
B-Movie, für das sich eher 50er-Fans begeistern können; dennoch nicht übel, mit einer großartigen augenzwinkernden Szene: Als die Jungs feststellen, dass die Idol-Band Playback spielt, wird erstmal der Laden zerlegt, und selbst Nixer (John Hawkes), den sonst gar nichts aus der Ruhe bringt und der sich mit niemandem anlegen will, ist diesmal dabei.
MI-4 nimmt sich selbst weniger ernst als die Vorgänger, ist von der Story her etwas schlicht, und ich wurde das Gefühl nicht los, dass es sich dabei um die Verfilmung eines Skripts handelt, was eigentlich Grundlage für ein Computerspiel sein sollte. "Linearer Handlungsverlauf" ist zwar nichts, was man eigentlich an einem Film kritisieren kann, hier fühlte es sich aber dennoch stark danach an.
Das Intro und überhaupt die erste Viertelstunde ist Kino auf der Überholspur (wobei Tempo und Originalität nicht gehalten werden können). Simon Pegg ist so witzig wie immer und ein ganz, ganz großer Pluspunkt des Films.
Die technischen Spielereien sind zum Teil in erster Linie witzig, wenn man sie etwas zu ernst nimmt, nerven sie aber auch schnell mal. Auch wenn Selbstironie Teil des Films ist - das bügelt nicht gleich jede Drehbuchschwäche aus.
Hirn aus, Action-Kino an - unter dieser Prämisse macht's aber Spaß. Keiner der ganz Großen in dieser Rubrik, aber gute Unterhaltung.
"Best Laid Plans" ist eine freie Adaption von John Steinbeck's "Of Mice and Men". Danny (prominent und gut besetzt mit Stephen Graham) kümmert sich um Joseph (Nebenrollendarsteller Adewale Akinnuoye-Agbaje, der hier aber voll zu überzeugen weiß), einem schwarzen Hünen mit dem Gemüt eines maximal Zehnjährigen. Leider hat Danny auch Schulden, so dass er schließlich Joseph, der kaum mitbekommt, was ihm geschieht, in illegale Bare-Knuckle-Fights schickt. Die beiden taumeln immer tiefer, finden etwas halt bei Frauen, die irgendwie zu ihnen passen, aber nur einer schafft es, aus diesem Strudel zu entwischen...
"Best Laid Plans" ist primär eine Sozialstudie, eingerahmt in eine leichte Thriller-Handlung, aber das ist wirklich nur Rahmenwerk. Zwei Kerle, die das Leben zusammengeschweißt hat, versuchen sich gemeinsam durchzuschlagen, wobei Danny "unter den Einäugigen der König" ist, vom Platz des "Upper-Class-Zuschauers" aber dennoch ganz unten liegt, auch was seine moralischen Maßstäbe betrifft. Die Aufgabe einer Milieustudie ist dabei immer, eine Art Verständnis für den inneren Kosmos der abgebildeten Personen zu schaffen - und das schafft "Best Laid Plans" ohne weiteres. Man ist geschockt über das gezeigte Verhalten, aber dennoch mitunter auch gerührt, dass selbst unter den kaputtesten Maßstäben immer noch menschliche Grundregungen existieren.
Empfehlenswert; Double-Feature-Empfehlung: Zusammen mit "Junkhearts".
Wer einen kleinen SoA-Cast (Danny Trejo, Ron Perlman, Winter Ave Zoli (Opie's Freundin)) sehen möchte, mit der Bereitschaft, sich auf eine LowBudget-Produktion mit dem Inszenierungscharme von 90'er-Jahre-Trash einzulassen, liegt hier goldrichtig.
Die Story ist eine sehr schlichte "Vietnam-Veteran schiebt ne ruhige Kugel, bis es ihm zu viel wird und er den Rächer macht und auch noch ne politische Verschwörung aufdeckt"-Geschichte, überraschungsfrei, aber mit Danny Trejo - wenn man ihn mag - gut besetzt, und vor allem mit einigem Augenzwinkern umgesetzt - wenn man Danny Trejo beim Aufpolieren bis es glänzt beobachtet, Zähneputzen, Zahnseide, Deo - das hat schon etwas herrlich Selbstironisches.
Ist halt B-Ware, aber schöne, mit einigen netten Quotes; mein Favorit: "Fight for what you love, not for what you hate!"
Zwischendurch ein bisschen interessant, mitunter ansatzweise spannend. Aber insgesamt over the top, der Künstler hat vielleicht eine Vision, nur umzusetzen / zu erklären, vermag er sie nicht. ZB überkonstruiert bis an die Schmerzgrenze bzw. deutlich drüber hinaus. Das Skript ist mal wieder eines, was eine Logikschwäche an die andere reiht, und in solchen Filmen fühle ich mich regelmäßig schlicht verarscht und als Zuschauer nicht ernst genommen. (Nur mal so zB: Wenn das Entführungsopfer nach gefühlten 400 Jahren mal fragt, ähm, warum bin ich eigentlich hier... Aber davon gibt es tausend Stellen.) Im Übrigen habe ich das bei Almodóvar nicht das erste Mal anzumerken, schon "Zerrissene Umarmungen" fand ich in dieser Hinsicht eher eine Zumutung. Fans müssen schon eine Grundabneigung gegen Logik haben, "leider" trifft das bei mir nicht zu. Almodóvar und ich - wir werden wohl niemals Freunde werden...