der cineast - Kommentare
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Alle Kommentare von der cineast
Aew. ♥
So abgebrüht, steif und desinteressiert wie Stevie, kämpft einfach keiner und die Heckscheibe eines rückwärts auf dem Kopf schlitternden Fahrzeugs muss man auch erstmal auftreten können, um dann so geil unbeteiligt heraus zu surfen. Stramme Type.
Bei dem dünnen Handlungsverlauf und den flachen Figuren ist CRADLE 2 THE GRAVE leicht zu unterschätzen. Der aufmerksame Actiongourmet aber sieht einen überaus kinetischen und drallen Actionfilm, der nur von einem Vollprofi gemacht sein kann. Die Action ist scharf montiert und gedreht und auch die Stunts sitzen wie ein vorzüglich geschnittener Maßanzug. 100 Minuten ohne Hänger.
In der ersten Hälfte erlebt man SHAFT als ein fiebriges Zeitzeugnis. Die örtliche Färbung Harlems wird durch schwelgerische Musikstücke und einen sackgeilen Hauptdarsteller betont, der für ein gesamtes Viertel dampft und spricht. Das ist die natürliche Attitüde einer sich befreienden Generation, die SHAFT durch seine Hauptfigur ausdrucksstark einfängt. Das der Film sich in der zweiten Hälfte in einem müden Krimi verliert, der sein Feeling gegen versucht komplexe Narration eintauscht, raubt SHAFT ein Stück weit seiner vorher doch undurchdringlichen Lässigkeit.
Nur Du rührst mich noch zu Tränen hier.
Der manierierte Abschlussfilm eines Filmstudenten.
Wie man sowas heutzutage noch schreiben kann: Abgenudelter kann Crime kaum sein. Immerhin fließt der behauptete Noir-Thriller guckbar an einem vorbei, ohne weh zu tun. Und dies ist fast schon ein Kompliment.
Es gibt zu wenige Filme, die sich Stille leisten.
Öliger 80er-Schmalz mit verschwitztem Lakensex, der höchstens noch Opas Lanze in den Himmel reckt. Die umwerfende Musik von Gottes Gnaden, für die sich Meister John Barry verantwortlich zeigt, gibt dem schnarchigen Film MASQUERADE unverdientes Sleazeappeal.
Der aufrichtige, romantisierte Flirt mit einem unaufrichtigen Millieu; A BRONX TALE ist ein Märchen für kleine Jungs, die nie Erwachsen werden, die blumige Träumerei eines alten Mannes, der nie gealtert ist und die vielschichtige, zarte Beobachtung einer Zeit, die Nostalgie zwar kennt, aber sie nie als Hauptmotiv missbraucht. Ein Film eben, der anrührend von Menschen erzählen will, ohne sie in plakativen Phrasen zu verlieren oder auszustellen. A BRONX TALE ist wahrhaftig ein Film, der Menschen gerne hat.
Wenn Action Musik ist, wenn sich Bilder und Töne ineinander verlieben und eine tänzerische, unbedingte Form bilden, wenn der Kampf zum Duett wird und das Musical sich deshalb einmischt, dann bekommt man in etwa ein Gefühl dafür, welch schwingende Ultrakunst von Film hier eine schwindelige Pirouette dreht.
Das Finale von SUPERCOP ist die hohe Schule eines von Jackie Chan maßgeblich geprägten Stuntkinos, welches kaum waghalsiger, filmischer und eindrucksvoller sein könnte, der feuchte Traum eines jeden Actionfans.
Ich habe lange keinen Film gesehen, dessen Regisseur mir so sehr zeigen wollte, wie sehr er um mich kämpft, wie wichtig meine Augen für ihn sind, wie kostbar und wertvoll er meine Zeit einschätzt. Es kann nur wenige Filmemacher geben, die Menschen so sehr lieben, wie er es tut.
Fast noch aufregender als das - glühende und Tod bringende - Lichtermeer, sind die kleinen Beobachtungen am Wegesrand, die Miniaturen einer Kleinstadt, wenn die Narration innehält und sich die kunstvolle Exposition minutenlang in wunderlich-unheimlichen Schilderungen vergnügt, die das Fundament des Grauens bilden. Der später aufkommende Nebel ist Erkenntnis und Spiegel, er dimmt und reguliert die trügerische Weitsicht und fordert das Selbstgespräch. Der Blick verengt sich durch ihn und umhüllt die Menschen mit Wahrheit, Scham und Schuld. Deswegen ist es auch nur folgerichtig, dass das Finale in einer Kirche spielt, einem Ort der Scheinheiligkeit, der sich durch den Schrecken nun erstmalig selbst erkennt und schmerzhaft Buße tut.
Der ultimative Tom-Cruise-Film - der leider keiner ist - der im Auftrag von Regisseur Herbert Ross in weiten Totalen erzählt wird und am liebsten ein luftiges Musical wäre. Cutter Paul Hirsch hat die Aufsteigerklamotte scharf gestutzt und reichlich aufgemotzt. Ein dummer, aber hübscher und zuweilen sogar komischer Yuppietraum.
Plump und grell inszenierter Folterfuck aus Sadoland, der aus der interessanten Prämisse das maximal Ödeste herausholt: Gewaltspitzen unterlegt von wummernder Bumsmucke. Als sawistischer Doofbratzenfilm für das ausgesucht schlichte Gemüt lohnt der schwarze Hüne und COLLECTOR im Zweifelsfall aber doch einen Blick. Muss aber nicht.
Kevin Smith scheitert gehörig bei der Formulierung einer wahnhaften, fanatischen Sekte und schaut lieber dabei zu, wie sich seine Protagonisten totquatschen. Immerhin gibt es in der zweiten Hälfte noch ein bisschen Geballer und John Goodman, der hier irre geil aussieht und seine nur noch halb so wuchtige Wampe mit Grandezza durch die Einöde schleppt. Empfehlung für Kevin: Sex. Damit er endlich mal erwachsen wird und das alles lockerer sieht. Er inszeniert wie ein kleiner Junge, der endlich mal abspritzen will, aber bisher nicht mehr gesehen als Muttis Busen.
Drei Punkte gehen an mein Schatzi Rihanna und einer an Allzweckwaffe und Schnucki der Herzen Ethan Hawke, beide versuchen in ihren wenigen Minuten zu retten, was noch zu retten ist.
Tiefenentspannte Slasher-Comedy, die zwar einen kuriosen, aber dafür strunzdummen Twist zu bieten hat, der nur vordergründig und unbefriedigend zündeln mag. Ohne Sprengkraft und leidlich gaga.
Erst gibt es als Ouvertüre einen begnadet inszenierten Kurzfilm des Terrors und Nägelkauens, dann wird WHEN A STRANGER CALLS das finstere Porträt eines getriebenen Serienkillers, der durch seinen eigenen Großstadtheuler schlurft und stolpert und den Fan stringenter Slasher gehörig vor den Kopf stößt. Ein Coup, denn das Versprechen genuinen Horrors löst der Film im mindestens genauso vielversprechenden Finale als zweiten Teil des Anfangs wieder ein. Ein hinreißender, durchdachter Schocker eines versierten Könners.
Aaliyah ♥
Schnell und flüssig erzählter Zeitreise-Budenzauber, der sich in seiner inhaltlichen Kreisbewegung verliert und somit die Dramaturgie der Geschichte annimmt. Blödsinn natürlich trotzdem.
Wenn die Hauptperson ihren eigenen Finger frisst, sich also selbst für das Kapital verspeisen muss, dann findet CHEAP THRILLS ein präzises und radikales Bild dafür, was wir alle täglich in unterschiedlichsten Formen und Ausprägungen tun müssen. Das ist keine verkürzte Gesellschaftskritik, das sind intelligente Gedanken, die sich in tiefschwarzen, brachialen, von bitterer Komik durchzogenen Situationen und Bildern äußern.
Das angstvolle Unbehagen und die bedrohliche Schummrigkeit ist in jedes Bild von THE INVITATION fest eingeschrieben. Die sensible, fast makellose Inszenierung appelliert so massiv und eindringlich an die dunkle Fantasie des Zuschauers, wie lange kein Horrorfilm mehr und wird dann leider von einem guten, aber eben bedauerlicherweise nicht gänzlich infernalen Finale ein Stück weit abgebremst. Ein riesiger Film, ein verhindertes Meisterwerk.
Die viel zitierte und besprochene Folge mit Michel Friedmann, Hannelore Elsner und Christoph Schlingensief ist auch nach einer wiederholten Sichtung noch ein beständiges, weil alle Zweifel bestehendes Meisterwerk des Fernsehens, ein betörendes Genussmittel, das schamlose Eitelkeit freilegt, widerspenstigen Intellekt zutage fördert und von sich ständig wechselnden, frischen Dynamiken lebt, die am Ende in einer schicken Kellerkneipe - zu einem säuselnd vorgetragenen Gedicht von Hannelore Elsner und in voller Geborgenheit des Kerzenlichts - lieblich abklingen. Es wurde alles gesagt. Aber auch die frostige Nähe und das ungläubige, aber freundliche Unverständnis für den Anderen, macht aus der Begegnung von Calixto Bieito und Michel Houellebecq ein unterwältigendes Spektakel, welches schlussendlich zu einer bizarren Freundschaft und Wertschätzung - die angeblich bis heute besteht - heranwächst. Und lange habe ich im Fernsehen, nach dem Schauen vieler Folgen, nicht so etwas Elendes, Tristes und Trübes gesehen, wie die Zusammenkunft von den beiden Berufsalkoholikern Josef Bierbichler und Ulrich Seidl vor heruntergekommenen, eisigen Plattenbauten in Kiew. Das ist die Poesie des trägen, ungepflegten Alters, die sich selbst bis zur Schmerzgrenze ausstellt. Nie war Narzissmus so richtig wie hier.