Der Witte - Kommentare
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Alle Kommentare von Der Witte
[...] Olsen ergibt sich jedoch trotz aller innewohnender (und teils tragischer) Sehnsucht keinem tristen Sozial-Mief, vergisst stattdessen zu keiner Zeit den Spaß bei der feuchtfröhlichen Unterwelt-Erforschung, überlässt Sex & Swing die Bühne, bringt in episodenhafter Rasanz die jeweiligen, mehr oder weniger romantischen Schicksale an seinem bunten Sammelplatz des Stundenhotels zusammen, lässt durchweg den schnoddrigen Dialekt inkl. zynisch-frivoler Situationskomiken raushängen und verleiht seinen Figuren zudem einen leichtherzigen Sarkasmus, der sich selber nicht allzu ernst nehmen möchte und dennoch deren persönliche Probleme durchweg nachvollziehbar erscheinen lässt - egal, ob sie nun plakativen Groschenroman-Charakter besitzen oder nicht. [...]
Das Warten hat ein Ende: http://youtu.be/rR8anKKERso
http://youtu.be/dl7wsE_s_YA
Allerfeinste Exoten-Kolportage von einem der Großmeister des teutonischen Bahnhofskino-Sleaze, Helmut Ashley. Da jagt er sein flott-unbedarftes Haudegen-Duo Dietmar Schönherr und Brad Harris durch die malerischen Kulissen Hongkongs und lässt sie gegen den perfiden Drogenbaron und Playboy Horst Frank antreten, welcher, wie oft betont, großen Einfluss auf die Stadt hat.
Die einzelnen Handlungsgeflechte könnten kaum banaler und gleichzeitig verkomplizierter aufgebaut sein, zudem noch im Angesicht eines allzu lockeren Inszenierungstils, welcher hauptsächlich-routiniert zweckmäßige Auszeit zur Betrachtung der bunten Interieurs anbietet und darin ohnehin lieber eskapistische Schauwerte vorzeigen möchte, als eine packende Dramaturgie. Kommt ganz angenehm, verbreitet einigermaßen Urlaubsstimmung fürs asiatische Milieu und macht unterhaltsam Platz für handfeste Kneipen-Schlägereien, Jazz-Rhythmen, backpfeifende Sekretärinnen mit Oma-Perücke und verkalkte Knast-Ausbrüche.
Da schwimmt man unweigerlich gechillt mit, so trivial die Handlung voran fließt und mit einigen feschen Sprüchen, Baller-Morden, spekulativen Heroin-Praktiken und klischeehaften Abziehbildern angereichert wird - was allerdings auch zur Folge haben kann, dass man innerlich vollkommen abschweift. Mir geschah es sodann, dass mich eine chinesische Nachtclub-Tänzerin vom Gesicht her an eine junge Elisabeth Wiedemann erinnerte und ich mir fortan darüber Gedanken machte, wie es wohl wäre, jenen Film hier mit ihr zu sichten. Klingt trivial? Tja, wie der Film, so der Witte.
Wer jedenfalls mal wieder eine herrlich-naive und schamlose Ladung altbackenen Macho-Zynismus und reißerischer Groschenroman-Abenteuer aus den Swinging Sixties in die gemütliche Genre-Pupille injiziert haben möchte, dem sei diese 'Weiße Fracht' bedingungslos empfohlen.
Wally Pfister, Kamera-affiner Protegé des millionenschweren Christopher Nolan-Haushalts versucht sich erstmals als Regisseur und propagiert im Subtext, wie schon zusammen mit seinem Lehrmeister in der Doku 'SIDE BY SIDE', die Vorzüge des Analogen gegenüber dem Digitalen, 35mm vs. 4K-Abtastung - hier verpackt als unaufgeregter, kalter Sci-Fi-Thriller in einem Konflikt zwischen menschlicher Emotion und binär-künstlicher Kopierung in der Nano-Technologie. [...]
Trotz aller Ambitionen und theoretisch tiefsinniger Thematiken erreicht er selten eine eindringliche filmische Kraft, folgt bei deren Umsetzung zu sehr einem akademischen Ansatz und verlässt sich auf bloße Funktionalität aller maßgeblichen Faktoren, von den Motivationen der Figuren bis hin zur Genre-Auflockerung mit halbgaren Action-Futter, damit der Film jeder möglichen Zielgruppe zumindest im Ansatz gefallen kann. [...]
Da hat Pfister einfach noch nicht begriffen, dass ein Film mehr braucht als Ideen und Optiken - ob nun komplex oder simplifiziert: lediglich die Markenzeichen des Mediums auf analogem Wege zu kopieren, ist leider kaum wahrhaftiger als es aus dem Computer zu erschaffen. [...]
[...] So macht er den Zuschauer auch zeitweilig zum freiwilligen Voyeur der holden Weiblichkeit und lässt uns mit dem noch unbelasteten Nino identifizieren - man wünscht ihm, dass er seine große Liebe Angela erobern darf, ähnlich wie in Tornatore's 'Der Zauber von Malèna'. Doch je ärger er sich um dieses Unterfangen bemüht, erkennen wir seine hässliche und manipulative Fratze, hat er es doch nur darauf abgesehen, in sie einzudringen und zu unterwerfen. Wir sehen sie dazu im Gegenschnitt immer stärker leiden, im erbitterten Widerwillen führt sie schließlich das aus, was man von ihr verlangt, dass sie schon zu einer Hure degradiert wird.
Das sitzt, vorallem beim männlichen Zuschauer. Da möchte man nämlich am Liebsten der armen Angela aushelfen und sie wie einen echten Menschen behandeln. Schließlich endet dort alles sowohl im unterschwelligen Wahnsinn, als auch oberflächlich in der konservativen Fesselung an eine fast vollends verkommene Familie. Armes Ding - und beinahe schon ein unverhältnismäßig fieser Film, der mir mit seinem Handling auch nicht sofort zusprach, weil ich glaubte ein zwar schön gestaltetes, aber äußerst chauvinistisch-masochistisches Werk gesehen zu haben. [...]
[...] Fakt ist jedenfalls, dass Regisseur Neville und seine beschwingten Befragten nur ihre künstlerischen Ambitionen freilegen wollen und daher darauf verzichten, irgendetwas Bedeutendes zu erzählen, außer der Glaube an einen selbst und die Magie musikalischer Kunst. Das ist nobel, das ist aufrichtig und erbauend – als Film leider nur schon allzu oft da gewesen und trotz aller inszenatorischer Kurzweiligkeit und Erzählfreude über vergangene Zeiten eine größtenteils belanglose Angelegenheit mit einem dramaturgisch flach gehaltenen Spannungsbogen. Damit arbeitet er aber im Grunde genauso wie seine ins cineastische Rampenlicht gerückte Schützlinge: In seiner funktionellen Wirkung macht er einen passablen und harmonischen Eindruck, die wahren Größen des Dokumentarfilms haben aber weit spannendere, menschliche Geschichten zu erzählen. [...]
Werbung von meiner Seite aus: diesen meinen Kurzfilm vom letzten Jahr kann man jetzt komplett auf Youtube schauen. Wer Lust hat, kann ihn hier begutachten:
https://www.youtube.com/watch?v=XxqRziyCN4g
Ich wünsche gute Unterhaltung, viel Spaß, feuchte Augen oder wie auch immer ihr auf den Film reagieren wollt :)
High-End! Heute in den USA erschienen! REGION A natürlich - aber kein Problem mit nem Codefree-Player ;D
http://www.amazon.com/Sorcerer-Blu-ray-Roy-Scheider/dp/B00HT2RTU6/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1398188316&sr=8-1
[...] So erschafft DeMille einen durchgehenden Unterhaltungs-Faktor, der die 4 Stunden Laufzeit durchhält: mit einfachen, aber verständlichen Mitteln schreitet er voran, behilft sich funktionaler Charaktere und Motivationen und schöpft aus den Umständen der Vorlage heraus ein launiges Spektakel, das sich vordergründig dem Gerechtigkeitssinn verpflichtet fühlt, aber auch auf eskapistische Action setzt. Er stellt damit einen publikumswirksamen Vorreiter des Blockbuster-Kinos dar, der mit handwerklicher Effizienz und Effekt-Spielspaßigkeit die Gunst des Publikums auf sich zieht. Das beschwört sodann nur bedingt die thematischen Kräfte und Implikationen des Stoffes herauf und besitzt mitunter keine besonders distinktive, künstlerische Autorenschaft (siehe zum Vergleich Aronofskys 'Noah'), macht als Film aber dennoch eine spannend-reizvolle Figur - was aber wohl auch für die Geschichte an sich spricht, weshalb man darauf gespannt sein darf, wer sich da wohl als nächstes herantraut [...]
Aus dem Land der aufgehenden Sonne kommt diese düstere Satire, welche sich mit einem besonders einheimischen Thema, der Ambivalenz zur Atombombe, auseinandersetzt. Der Titel zum Film an sich vermittelt daher auch bewusst weniger eine apokalyptische Schlagzeile als eine Ablenkung davon, dass man das Atom für die Sonne, für die Chance zum Aufstieg in der Weltordnung sieht – doch hinter diesem Glanz verbirgt sich auch bekannterweise der Tod. Diese kritische Haltung dürfte im internationalen Rahmen des Wettrüstens nicht so angenehm aufgenommen worden sein, weshalb Kazuhiko Hasegawas Werk auch kaum außerhalb Japans aufgeführt wurde. Dabei stellt es bis heute einen derartig effektiven Weckruf dar, den höchstens noch der ebenfalls aus dieser Problematik geborene Godzilla so präzise erzeugen kann. [...]
19 Fürze habe ich gezählt.
Alter, hat der einen fertig gemacht...das gesamte Review kommt, wenn ich irgendwann mal meinen Rausch ausgeschlafen habe - ging nicht anders.
[...] So hadert Vogel als latent-spießiger, ruppiger Werkstattbesitzer Erik in gemütlich-teutonischer Dorfkulisse mit dem psychisch-belastenden Geist Moritz Bleibtreus namens Henry, den nur er sehen und hören kann (man denke an den Galaxius vom Saxilus aus „Familie Feuerstein“) und der sich mit kaltschnäuzig-bedrohlichen Gestus sowie infantil-verruchtem Rumgefluche bewährt.
[...] „Das hätten wir nie erwartet!“, „Fuck, was geht ab?!“, „Mind blown!“ und „Coole Sprüche mit Attitude!“ will „Stereo“ mit seinem kindischem Psychothrill-Einmaleins aus seinen Zuschauern herauskitzeln, mit Zynismus und handfester Gewalt einen gewissen, „gewagten“ Biss vortäuschen. Es reichte bezeichnenderweise nur für eine handelsübliche FSK-16-Freigabe und auch wenn die augenfreundliche Kameraarbeit zusammen mit dem flott-schnurrenden Electro-Score das moderne Eisen aufheizen will, bleibt der Film mit seinen schwach-schablonenhaften Charakteren, formelhaften Dialogen und peinlich-aufgebretzelten Twists nur eine weitere, misslungen-bemühte Fingerübung im längst verlorenen Wettrennen um internationale Genre-Souveränität.
[...] Die Zeichen werden klar gesetzt: Kommt zurück beim nächsten Mal, dann ziehen wir den wahren Zaubertrick aus dem Hut heraus. Bis dahin soll uns dieser abendfüllende Trailer die Zeit vertrösten, der in seinen über 140 Minuten Laufzeit kaum mehr voranbringt, als die eigentlichen Trailer zum Film selbst.
[...] Letztendlich unterstützt das aber auch maßgeblich den angebrachten Comic-Faktor dieser eskapistischen Sommer-Sause, die sich trotz aller dramatischer Ernsthaftigkeit in Studio-gerechter Effektivität einer Poesie gewitzter Wortgefechte und visueller Gags bedient – zudem in ihrer ultimativen Aussicht nach Hoffnung in Spider-Mans Verteidigung der Menschheit, ähnlich einer ersehnten Zugabe beim ausverkauften Konzert, dem erneuten Comeback-Auftritt entgegenfiebert.
[...] Man kann sich keine bessere Kraft im harmlosen Unterhaltungskino wünschen, speziell was Prognosen auf den Kassenerfolg betrifft: Eskapismus in virtuoser Frische und emotionalisierten Gloss, voller stilechter 'moments of wonderment' – und doch so simpel und gleichzeitig aufs Unwesentliche ausgewalzt, dass sich Adrenalin und Frust hinsichtlich dieser nichtssagenden 2 1/2 Stunden-Parade gegenseitig abwägen. Ein Konflikt der Sinnhaftigkeit, der durch den Unterhaltungsfaktor schon wieder wettgemacht wird. [...]
[...] Wie aber kann man so eine Erfahrung adäquat umsetzen? John Curran hadert offensichtlich mit dieser Problematik, obwohl er doch versucht, mit elegischen Kameraeinstellungen und eindeckender Musikuntermalung eine Atmosphäre herzustellen, welche der Landschaft und deren Eindrücken auf den Seelenzustand Robyns gerecht wird. Die volle, angestrebte Wirkung kann sich aber nicht entfalten, da er sich zu sehr an das Konzept einer Dramaturgie hängt und daher ihre Reise in mehreren streng-zusammengefassten Stichpunkten voranbringen muss. [...]
Da schneidet er alles teilweise so kurz zusammen, dass sich erst keinerlei Atmosphäre aufbauen kann, nur der Versuch einer Abfilmung eben dieser. Erst im letzten Drittel, sobald sie wirklich fast nur noch einsam umherwandert, eröffnet er ihr die Pforte zur nackt-seelischen Einnahme der Sorgen-auspressenden Unendlichkeit. Dies macht narrativ durchaus Sinn, unterminiert aber die tatsächliche Größe ihres Trecks und auch die der australischen, hypnotischen Natur. [...]
[...] Alles kann man erschaffen, aus allem, was einen umgibt - die Anarchie der Spielfreude und des cleveren Zusammenbastelns in charmant-klobiger Schönheit! Das gesamte Handlungskonstrukt, die Charaktere, deren Motivationen und individuelle Ideen leben und streben nach diesem Motto, möglichst fern von einem fein-sortierten Alltag der plakativen Zufrieden- und Angepasstheit.
[...] Der LEGO-Film findet für alles seinen passenden Platz und knobelt aus vielen einzelnen Elementen eine stimmige, aufregende und hysterisch-komische Gesamtfassung zusammen, die sich eben nicht nur in den gewitzten Gimmick-Action-Szenarien, sondern auch im Gesamtkonzept an sich entfaltet und damit junge wie auch ältere Zuschauer im individuellen Herzen anspricht. [...]
[...] Dabei könnte man gerade ohne den ganzen Zukunfts-Ballast mit seinen abgedämpften Interieurs und seinen mickrigen Phaser-Knarren wunderbar auskommen; eine u.U. spannendere Geschichte erzählen, die nicht mal unbedingt die Durchsetzungskraft in militärisch-futuristischen Strukturen aufzeigen muss, als Coming-Of-Age-Storyline ohnehin mehr innerliche, charakterliche Konflikte beackern sollte, als jene der erneuten Lager-than-Life-Menschheitsrettung mit Junkie-XL-Instant-Score - man wünscht sich einfach erstmal nur mehr Liebe zu den Menschen auf der Leinwand und Burger hat hierbei sogar einige schön einfache, doch innige Bilder gefunden, die als Star Vehicle für die Woodley ihrem schmusebedürftig-charmanten Auftreten sowie ihrer vorsichtig-mutigen & hoffnungsvoll-bitteren Charakterentwicklung vollends gerecht werden. [...]
Gerade nochmals zufällig die South-Park-Folge 'Schrankgeflüster' gesichtet und festgestellt, dass Aronofskys NOAH als ebenso freche Spielfilmfassung jene Visualisierung zitiert, 'woran Scientologen wirklich glauben'. Seine Steinmonster-Watchers sind ja sogar genauso stockend animiert wie die dortigen Aliens und seine Version von Adam & Eva leuchtet genauso glatt auf wie die Gehirn-gewaschenen Seelen, die in die Höhlenmenschen einfahren. Kein Wunder also, dass sich Christen genauso über GeNOAHzid aufregen, wie einst Scientology über Matt Stone & Trey Parker. Ich wusste es doch: Aronofsky, der geheime Komiker.
[...] Die omnipräsente Magie der Bilder schafft es nämlich durchweg, unsere Sinne so zu überwältigen, dass wir kaum Gelegenheit bekommen, uns an ihnen festzuhalten. Ein atemberaubendes Tempo legt der Alchemist Jodorowsky dabei vor, strömt mit der Opulenz eines David Lean und dem Wahnsinn eines Salvador Dalí pausenlos Eindrücke ins Hirn, die für sich alleine, Frame by Frame, schon atemberaubende Stillleben aufzeigen. Da entstehen detailbesessene Räumlichkeiten, die sich mit Farben, Formen, nackten Körpern jeden Geschlechts, exotischen Tieren und ausgefallenen Winkeln zu einem berauschend-hypnotisierenden Ganzen ergeben. Diese werden aber auch bis zum Rand mit grotesken Obszönitäten, megalomanischen Apparaten und Massen an bunt verkleideten und geschundenen Statisten angefüllt, während Unmengen an Fleisch, vielfarbigen Blutspritzern, Rauch und zerfetztem Getier über sie hinwegfegen.
Regisseur Jodorowsky überzeichnet also mit ebenso maßlosem Ehrgeiz jene bitterböse und tragikomische Weltvariante, an der er die ewig gleichen Machtverhältnisse der globalen Menschlich- und Ungerechtigkeit feststellt, mit grellen Farben einsprüht und mit pikantesten Kostümen & Frisuren einhüllt – wohlgemerkt in formatfüllendem Cinemascope. Seine bewusst-alogische Suche nach dem Heiligen Berg wird dabei schnell zum überlaufenden Quell kritischer, surrealer Symboliken eines gar-nicht-mal-so-unterschwelligen Faschismus sowie psychedelischer Befreier-Anleitungen, die scheinbar nie so recht wissen, wo sie überhaupt anfangen sollen, um den Schmerz des Planeten zu lindern. [...]
Nun war es also doch mal wieder an der Zeit, dem Superbullen Tony Marroni (Tomas Milian) einen erneuten Besuch abzustatten - und siehe da: wieder zusammen mit Bruno Corbucci am Steuer gelingt da diesmal ein außerordentlich flottes Filmchen der Kriminalkomödie nach italienischem Gusto, wie man es sich gerne noch ein Stück häufiger von den Heimspielen jenes Teams gewünscht hätte. Apropos, was den Titel betrifft: lediglich in der Anfangssequenz dürfen wir einem wahren Fußballmatch beiwohnen, die Erwähnung verschiedener FCs, wie dem AS ROM, bleibt aber durchgehend erhalten, soviel sei dem mediterranen Temperament noch erlaubt.
Denn Marroni brummt sich diesmal einen besonders prickligen Fall auf, bei dem sein alter trotteliger Ganovenkumpel Venticello (Bombolo) in Mailand des Mordes verdächtigt und im Knast zur unfreiwilligen Zellenbraut verwandelt wird (ich weiß, ich weiß - Klischees am laufenden Band). Nun muss Tony ihn da rausholen und ermittelt sich durch mehrere Milieus, wobei erschwerend hinzukommt, dass seine Ehefrau im 8. Monat schwanger ist und beide zusammen im arschlangsamen Wohnwagen mit der halbtauben Schwiegermutter als Hebamme durch die Pampa tingeln - dieses Mal gilt also: nachvollziehbare, (relativ) spannende Motivationen am Start, immerhin!
Marroni hat dabei verständlicherweise oft die Schnauze voll und schert sich auch einen Dreck um Förmlichkeiten, speziell gegenüber seinem Mailänder Vorgesetzten, der als strenger Anstands-Wau-Wau des Öfteren die Mir-Egal-Mentalität unseres Dauerwellen-&-Blue-Jeans-Cops entgegenschlägt. Dabei geht's diesem doch nur darum, möglichst schnell und unkompliziert den Fall zu knacken, also werden Zeugen und Bekannte so kumpelig-schnörkellos befragt, dass er von einem Schauplatz zum anderen jagt, immer mit flotten Accessoires am Mantel und Kaugummi im Maul.
Stellen sich aber manche Befragten quer, rückt er ihnen solange auf die Pelle, bis sie einknicken. Wenn sie dennoch die Flucht ergreifen, schreitet Milians Double zur Stelle, lässt Marroni auf Rollerskates, Motorrädern und Schlittschuhen brenzlige und flotte Verfolgungsjagden abhalten - ganz der Poliziotteschi-Experte, liefert Komponist Franco Micalizzi dabei auch groovige Rhythmen ab, die zwischen 'SHAFT' und seinem eigenen 'Running away from Jerzy' aus 'THE VISITOR' ein ordentliches Tempo vorlegen und so für durchgehend Kurzweil sorgen.
Ohnehin versteht es Corbucci diesmal wirklich, die Story am Kragen zu packen und mit halbwegs gewitzter Energie durch die stimmige Krimi-Formel zu jagen - lässt aber aus den Charakteren heraus durchweg logische Szenarien entwickeln, die der allgemeinen Jagd eine pfiffige Abwechslung darbieten. Da flirtet Marroni, der schon seit Monaten wegen seiner Liebsten auf dem Schlauch steht, mit der offenherzigen Stripperin rum, bekommt von seiner Frau aber urplötzlich eins aufm Deckel, weil sie ihm doch noch nach Mailand hinterher gekommen ist. Doch wo soll sie mit dem Wohnwagen unterkommen? Ganz einfach: auf dem Hof des Polizeipräsidiums, scheiß doch auf den Chef, denkt sich Tony dabei, Wäscheaufhängen und Eierbraten inklusive.
Dem Chef jedoch geht diese ganze Sache zuweit, erst recht, nachdem Tonymeister auf einer gesitteten Party von dessen Frau den vulgären Suppenkasper gibt, die feine Gesellschaft verulkt und allen letztendlich doch so viel Spaß bringt, dass der Herr im Haus ihn suspendiert. Doch einen 'Freund' wie Venticello lässt Marroni nicht im Stich, erst recht als der nach einem Täuschungsmanöver im selben Krankenhaus unterkommt, in welchem sich auch der vermaledeite Mörder befindet - welcher sich bei der Konfrontation mit unserem Kommissar sodann mit dem Wohnwagen aus dem Staub macht, in welchem seine Frau gerade in den Wehen liegt.
Natürlich glückt die schlussendliche Festnahme, doch viel dringender gilt es, den Sohn Rocky in Rom zur Welt zu bringen. Das ist gerade noch im letzten Augenblick machbar und Milian darf bei aller punkiger Kaltschnäuzigkeit doch für ein einziges Mal in der gesamten Superbullen-Reihe ein paar wunderhübsche Freudentränchen vergießen - was für ein Engagement der Macker doch hat. Die Geburt ist geglückt und der Film insgesamt sowieso: 85 Minuten rasanter Blödeleien mit Brandt-Faktor und urbanen Feuerstühlen haben wir hinter uns - Corbuccis Handschrift gibt zwar noch immer eine schludrige Signatur ab, aber auch ihn hat offenbar mal die Muse geküsst, so unbedarft-schelmisch er hier doch eine pointierte Sause serviert, die erst recht mit plakativ-ulkigen, doch naiv-frechem Spielspaß punkten kann.
Wer das Genre kennt, weiß sicherlich, was einem im Vornherein erwartet - und da gewöhnt man sich schon an so manche Langatmig- und Peinlichkeiten. Hier jedoch funktionierts ganz pfundig und vergnügt, stilecht und mit gut abgeschmeckten Schauwerten beladen - von der touristischen Pracht Mailands bis hin zum weiblichen Cast. Ein erwünschtes Tor für Familie Marroni, ein Aufstieg bei Kennern sollte garantiert sein.
Unbedarft umherwandernd in der urbanen Wüste wird die gelangweilte Hausfrau Saeko (Erina Miyai) von einem Unbekannten angegriffen und vergewaltigt. Mit dem spitzen Piano-Werkzeug drangsaliert er sie, die Angst fließt durch ihre Haut, doch plötzlich lässt er es fallen. Seine schwarzen Lederhandschuhe knarzen stattdessen über die bebende Gänsehaut und die Gewalt der Waffe setzt sich in ihrer Verlängerung, dem Penis um, mit welchem in Saeko kraftvoll eingedrungen wird. Ein erdrückender Gewaltakt, die pure Angst - aber ein Gefühl, das sie bei ihrem lieblosen Abspritzer von Ehemann schon lange nicht mehr erlebte und folgerichtig Spuren hinterlässt. In nicht mal 70 Minuten zeichnet 'ZOOM IN: SEX (oder auch: RAPE) APARTMENTS' sodann den konsequenten Weg dieses sexuellen Ansatzes in die brennende Ekstase.
Denn Saeko hatte bereits ohnehin vor, ihren Mann zu betrügen - zwischen den rauhen Neubau-Wolkenkratzern inmitten des nicht näher definierten Stadt-Schauplatzes trifft sie sich nämlich mit dem heimgekehrten, ehemaligen Liebhaber Takaya (Keijirô Shiga), dem sie sich nach jenem traumatischen Erlebnis nicht sofort nähern möchte, dennoch seiner brodelnden, erotischen Leidenschaft nicht widerstehen kann - in dieser abgeschotteten, geheimen Welt der verbotenen Intimitäten, umzingelt von teils besetzten, meist unbewohnten Siedlungen. In jenem Komplex geschehen aber sowohl des Nächtens, als auch am Tag grausame Morde an jungen Frauen, die nur nackt, verstümmelt und verbrannt aufgefunden werden können - Hilfe wäre eigentlich möglich gewesen, doch ringsherum im eingekerkerten Blockgewebe kümmert man sich ohnehin nicht füreinander.
Saeko dürfte schnell klar sein, wer dahinter steckt, schließlich erkennt sie die Kleidung und die Werkzeuge ihrer Vergewaltigung an Takaya scheinbar wieder, lässt sich aber dennoch einigermaßen von ihnen verführen - verklärt sie sich die Realität für ihre eigene Lust? Je näher sie jedenfalls der Einsicht kommt, wird er parallel dazu von Frauen in seinem Beruf als Klavierstimmer gedemütigt und von einer anderen verfolgt, die dem Mörder bei der Verbrennung eines Opfers im Ofen fressend beobachtete - diejenige will's wissen, ob er der berüchtigte Killer sei und sich anhand ihrer inneren Leerheit und Gleichgültigkeit dafür offenbar auch opfern. Als sich Saekos Verdacht jedenfalls bestätigt, rennt sie ihrem Takaya vor Enttäuschung und Angst davon, sucht im schwitzigen Sex mit ihrer Freundin Sachi (Yôko Azusa) eine wonnige, seelische Befreiung, die jedoch nicht erfüllt wird.
Stattdessen scheint in ihr die Eifersucht (hinsichtlich des gestörten Stalker-Mädels) und die Gewissheit der inneren LEIDENschaft sowie dem Drang nach mörderischer Dominanz aufzuflammen, als sie doch noch zu Takaya zurückkehrt, ihm mit dem Körper zuspricht, bei ihm zu bleiben. Doch ehe sie es voll aussprechen kann, stürzt die Stalkerin mit Takaya, den sie durchgehend zur Tat provozierte, in den Tod. An jenem Ort der einstmaligen Vergewaltigung versucht Saeko nun wehleidig die intensive Masturbation, doch ihr Verlangen, ihre sexuelle Sehnsucht und Trauer bekommt nicht genug, verbrennt (wortwörtlich!) die Erde unter sich. Als der Ehemann nach langer Geschäftsreise zurückkommt, scheint wieder alles beim Alten. Der Sex mit ihm ist wie gehabt kurz und bemüht, von Regisseur Naosuke Kurosawa bewusst in einer nüchternen Statik eingefangen, die einen krassen Gegensatz zur heiß-umschwebten Intimität aller anderen Sexszenarien (selbst jene der sadistischen Morde) bildet.
Doch der normale Alltag bringt mit surrealer Drastik erneut urplötzliche Entflammungen und Gewaltakte zum Vorschein - Saekos Erotik entbrennt erneut bei den seelischen Nachfahren Takayas. Die schwarzen Handschuhe quietschen über ihre brennende Haut hinweg, die Flammen schießen innerhalb eines zusammengedrückten Spiegelkastens von überall hinaus - das Inferno einer brandgefährlichen, doch aufregenden Sexualität stößt von Neuem an die Oberfläche. Junge, Junge, welch ein psychopathischer, unfassbar intensiver Wahnsinn in ökonomischer Rasanz hier doch entfesselt wird. Körpernahe Lust und Körper-zerstörende Gewalt fusionieren zu einem mutierten Organismus der Abhängigkeit. Wie Kurosawa hier seine Vision eines modernen Japans mit potenziell zersetzender Sozialität zeichnet, schockiert durchaus mit drastischen Bildern und Handlungen, verleiht seiner Inszenierung aber dennoch keinen exploitativen Selbstzweck.
Sein audiovisuell pointiertes Abbild sexueller Unterwerfung und Verzerrung (mit Anlehnungen an die Exzesse des Giallos) zeugt von klaustrophobem Pessimismus und allgegenwärtigem Terror, gleichzeitig aber auch von aufschreiender Lust und der Implosion innerer Gefühle. Jede Einstellung erdrückt mit harten Formen (speziell die Wolkenkratzer), penetranten Spitzen und brachialen Flammen - schmiegen sich aber allesamt trotz ihrer omnipräsenten Gewalt an den süchtigen Körper Saekos an, einer verwirrten, furchtsamen und doch letztendlich willigen Frau des allgemeinen Volkes. Die Abstumpfung des Alltages und die Asozialität des Umfeldes haben ihren Preis, die Suche nach Gefühlen endet in der Lust nach Gewalt. Ein zynischer, schockierender Entschluss, gewiss, aber dennoch eine psychologisch-ungeschönte und giftig-erregende Enthüllung weiblicher Hitze. Japanische Fantasien in der Grenzüberschreitung der Extreme als kongenial-schnörkelloser, maximal-intensiver Sozial-Horror - eine beachtliche Leistung.
Wollt ihr wissen, wohin ich diesmal in den Urlaub hingefahren war? Au fein, dann kommt mal zusammen, ich erzähl euch davon und habe sogar ein paar Dias mitgebracht! Ach ja, seht ihr, da hatten wir ihn wieder, den souveränen Tiroler Schwank mit malerischen Heimatfilm-Elementen und einem Staraufgebot der zeitgenössischen Eskapismus-'Königsliga' an allen Ecken und Kanten. Aber auch schlicht und harmlos war er ausgefallen, trotz Drehbuch-Einlagen vom frivolen Hans Billian und der Regie von Franz Marischka - beide machten sich später ja verstärkt im cineastischen Erotikgebiet bemerkbar. Na gut, von 1961 war er auch, quasi ein Frühwerk und fern vom Sex, trotzdem gut gefüllt mit ein paar dollen Damen, Halbtags-Perücken und ulkigen Leichtsinnigkeiten. [...]
Dafür sorgten auch eine Handvoll biederster Schlager, die allesamt lediglich im Rahmen von Bars und Veranstaltungen dargeboten wurden, anstatt wie später bei Billians Music-House-Regiearbeiten als teils abstrakt in die Handlung eingebaute Zufälligkeiten und Gefühlsausbrüche zu wirken. Stattdessen gab's zufriedenstellenden Klamauk und vorhersehbarste Running Gags, sowie das obligatorische Gefühl von leichtherziger Freimütigkeit und Urlaubslaune - sogar eine große Hochzeit durfte zum Schluss nicht fehlen! [...]
[...] Wer vielleicht mal die Grundausbildung beim Bund 'genoss', kennt dieses Gefühl, wenn man gezwungen wird, frühmorgens aufzustehen und mit Kameraden, sowie Vorgesetzten, die man nicht ausstehen kann, zweckfreie Schießübungen in der Pampa abzuhalten. Genauso bocklos erlebt man die Zeit mit der hier wirkenden Redneck-Elite-Einheit und ihrem nervigen Toilettenhumor.
[...] Verlässt sich dabei neben ungeschönten Schauplätzen und einem kollegial-pubertären Umgangston voller Fucks auf dokumentarische Kameraspielereien, die unter anderem ohne praktischen Sinn eine GoPro, mit dem Blick zum Schützen gewandt, aufs Korn einer Pistole setzen, um mittendrin, statt nur dabei zu sein. Wenn aus diesen Umständen heraus allerdings (zuhauf) Gewalt entsteht, fokussiert sich das Bild, den „Gesichtern des Todes“ nicht unähnlich, allzu sensationalistisch auf teils mäßig getrickste, dennoch brachiale Blutspritzer und verharrt insbesondere auf verranzte Leichenteile – nicht nur bei Tätern, sondern zum Finale hin auch auf unschuldige Opfer. Ein außerordentlich viehischer Selbstzweck, welcher – sichtlich als provokanter Unterhaltungswert ausgearbeitet und mit einem durchgehend austauschbaren, pochenden Soundtrack unterlegt – über die fehlende Substanz hinwegzuschmieren versucht. [...]
Hier auf moviepilot fehlt sein Film 'DER TODESSCHREI DES GELBEN TIGERS' von 1979.
(GESICHTET IM METROPOLIS KINO HAMBURG IM RAHMEN DES BIZARRE CINEMAS)
Chang Cheh versuchts mal auf die etwas ulkigere Tour - zusammen mit dem taiwanischen 'Venom Mob', der insgesamt an die ca. 28 Filme bei den Shaw Brothers auf die Beine stellte, liefert er hier erneut 'gelungene' Stangenware ab. Der Ernst seiner Wuxia-Bloodshed-Epen wurde dabei deutlich zurückgestellt, jedoch vor allem gegen Ende noch ein Stück weit ausgeteilt. Bis dahin herrscht jedenfalls ein unfassbar archaischer Plot, den man sich nur so zusammenreimen kann, dass die Bösen die Guten jagen und umbringen wollen. Und das beinahe komplett inmitten einer (im Studio aufgebauten) Straße, in der offenbar keinerlei Gesetz herrscht und jeder jeden abmurksen sowie Häuser verbrennen kann, ohne das jemand aufmuckt.
Auch Frauen sind in dieser kleinen, eigenen Welt obsolet, im Zentrum stehen stattdessen 5 gewitzte, artistische Kung-Fu-Burschen, scheinbar die 'Tollen Charlots' des Easterns, die auf ihren grundverschiedenen Wegen allmählich zusammen kommen - zwei von ihnen sind einfache Arbeiter, ein Koch und ein Bäckergehilfe, die in ihrer durchweg verschmitzten Art nicht anders können, als ihren Kunden & Chefs frech zu kommen und Streiche zu spielen. Ein anderer geht auf eine elitäre Kung-Fu-Schule, die seine Kampfkünste verspottet (dabei selber nur mäßige, überhebliche Mimosen aufbieten kann), der nächste wird von Schergen gejagt und ist an sich der Hauptauslöser des Spannungsbogen. Der Fünfte und Kleinste (und Coolste) im Bunde taucht eines Tages aus dem Nichts auf und mischt bei einer deftigen, gewitzten Kneipenschlägerei mit, welche neben anderen, charakterlichen Faktoren allerseits einen lässigen Spencer/Hill-Vibe ausstrahlen.
Eine totale Gag-Sause entfesselt Regisseur Cheh mit seinen fünf erneut verbündeten Venoms nun nicht, dafür fehlt ihm u.a. das nötige, pointierte Feingefühl, weshalb sein Film insgesamt im Aufbau und in der Szenenauflösung reichlich ungelenk wirkt. Die innewohnende Kohärenz fällt da besonders hanebüchen aus - speziell sei jene Szene genannt, in der unsere Helden in einer Färberei die Nacht hindurch warten, während die Bösen in der Schule nebenan so tun, als ob sie Mannschaften aufstellen (denn Abhauen wäre keine Option?). Cheh bleibt da Gottseidank nichts anderes übrig, als seinen 5 artistischen Stars & deren Kollegen die filmische Übermacht zu überlassen - extravagante und virtuose Choreographien mit irrwitzigen Kampfutensilien (Ringen, Zöpfen, Stahlkeulen) und spielerischem Witz sind das übergreifende Resultat.
Dass er sich nur routiniert für diese Schauwerte begeistern konnte, sorgt leider aber auch dafür, dass viele Kämpfe eine unkonzentrierte Überlänge einnehmen und trotz aller artistischer Finesse schlicht austauschbar mit seinem restlichen Œuvre sind. Das ist dann alles noch ein gutes Stück weit entfernt von dem Tempo & Risiko, dass ein gewisser Jackie Chan zu seiner Hochzeit vorlegte, selbst wenn die Venoms eigentlich ein sympathischer Haufen sind und von der deutschen Synchro mit altbekannter Münchener Besetzung (Röbke, Gastell, Belle, etc.) einen entsprechenden, doch leider nicht voll ausartenden Sprachwitz spendiert bekommen. Alles hält sich noch in einem gewissen, harmlosen und souveränen Rahmen, der mit ein paar schicken Einfällen punkten kann, jedoch nur eine mäßig eindringliche Schau anbietet - wie in einer angenehmen Zirkusvorstellung vorstellbarster Natur.
6/10